DE4410052A1 - Kraftfahrzeug mit hinteren Raupenbändern - Google Patents
Kraftfahrzeug mit hinteren RaupenbändernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug, welches Vorder-
und Hinterräder mit Reifen und um die Hinterräder gezogenen
Raupenbändern aufweist.
Aus der japanischen Gebrauchsmuster-Offenlegungsschrift Nr.
3-103506 ist ein Raupenkraftfahrzeug bekannt, welches lenk
bare Vorderräder und flexible Antriebsraupenbänder auf
weist. Die flexiblen Antriebsraupenbänder sind jeweils um
ein Hinterrad und ein leerlaufendes Rad gezogen, wobei das
leerlaufende Rad in der Nähe des entsprechenden Hinterrads
angeordnet ist. Die flexiblen Antriebsraupenbänder sind für
Fahrt auf gepflasterter Straße (paved road) und holperigem
bzw. unebenem Gelände geeignet.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Kraftfahrzeug mit um Hin
terräder und leerlaufende Räder gezogenen Antriebsraupen
bändern bereitzustellen, welches erhöhte Stabilität bei Ge
radeausfahrt aufweist sowie verbesserte Manövrierfähigkeit
bei Fahrt längs Spurrinnen (grooved trails) auf der Straße
oder in unebenem Gelände.
Erfindungsgemäß wird ein Kraftfahrzeug bereitgestellt, um
fassend eine Kraftfahrzeugkarosserie, ein Paar Antriebshin
terräder, die an der Kraftfahrzeugkarosserie drehbar ange
bracht sind, ein Paar um die Antriebshinterräder gezogener
Raupenbänder und ein paar Vorderräder, die entsprechende
Reifen aufweisen und drehbar an der Kraftfahrzeugkarosserie
derart angebracht sind, daß die Vorderräder einer Sturz
kraft unterworfen sind, die in der gleichen Richtung ge
richtet ist wie auf die Raupenbänder ausgeübte Sturzkraft.
Vorzugsweise können die Vorderräder an dem Kraftfahrzeug
derart drehbar angebracht sein, daß die Vorderräder einer
in negativer Richtung gerichteten Sturzkraft unterworfen
sind.
Da bei Fahrt des Fahrzeugs längs Spurrinnen auf der Straße
die Sturzkraft auf die Vorderräder und die Raupenbänder in
der gleichen Richtung ausgeübt wird, ist jedwedes Giermo
ment, welches versucht, die Richtung des Kraftfahrzeugs zu
ändern, klein, und somit kann das Kraftfahrzeug stabil ge
radeaus fahren.
Die vorstehenden und weiteren Ziele, Einzelheiten und Vor
teile der Erfindung werden aus der folgenden detaillierten
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform ersichtlich,
wenn diese in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen
gelesen wird, in welchen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Kraft
fahrzeugs mit hinteren Raupenbändern darstellt;
Fig. 2 eine Druntersicht, teilweise im Schnitt, von Vor
derrädern, Hinterrädern und leerlaufenden Rädern
und Raupenbändern des Kraftfahrzeugs gemäß Fig. 1
zeigt;
Fig. 3 eine perspektivische Teilansicht eines der Raupen
bänder in vergrößertem Maßstab darstellt;
Fig. 4 eine schematische Ansicht ist, welche einen Sturz
winkel eines Rads und eine auf das Rad ausgeübte
Sturzkraft zeigt; und
Fig. 5 ein Diagramm zeigt, das die Beziehung zwischen
Sturzwinkeln und Sturzkräften auf verschiedene Rei
fen auf Grundlage der in Fig. 4 dargestellten De
finition zeigt.
Wie in Fig. 1 dargestellt, liegt das erfindungsgemäße
Kraftfahrzeug 1 bspw. in Form eines Kleinlastkraftwagens
vor, der allgemein eine Kraftfahrzeugkarosserie 4 mit einer
Kabine 2 und einer Ladefläche 3 umfaßt.
Wie auch in Fig. 2 dargestellt, weist das Kraftfahrzeug 1
ein Paar in Seitenrichtung beabstandeter Antriebshinterrä
der 5 und ein Paar in Seitenrichtung beabstandeter, lenk
barer Vorderräder 15 auf, sowie ein Paar in Seitenrichtung
beabstandeter, leerlaufender Räder 6, welche zwischen den
Vorderrädern 15 und Hinterrädern 5 sowie den Hinterrädern 5
benachbart angeordnet sind.
Die Räder 5, 6, 15 weisen jeweils Luftreifen aus Gummi auf.
Das Kraftfahrzeug 1 umfaßt ferner ein Paar in Seitenrich
tung beabstandeter, flexibler Raupenbänder 20, von denen
jedes um einen entsprechenden Satz Räder gezogen ist, näm
lich ein Hinterrad 5 und ein leerlaufendes Rad 6. Die Rau
penbänder 20 sind aus einem flexiblen Material, bspw. einem
elastomeren Material, wie Gummi oder dgl., gefertigt. Jedes
der Raupenbänder 20 weist eine Reihe von zahnförmigen Sei
tenführungen 21 auf, die an jedem seiner äußeren Seitenrän
der abstehen.
Wie in Fig. 2 gezeigt, sind die Hinterräder 5 und leerlau
fenden Räder 6 an einem Paar in Seitenrichtung beabstande
ter Schwingungsträger 7 (swing beams 7) abgestützt, welche
durch entsprechende hintere Aufhängungen 8 an der Kraft
fahrzeugkarosserie 4 unabhängig abgestützt sind. Das Kraft
fahrzeug 1 weist einen an der Kraftfahrzeugkarosserie 4 un
terhalb der Ladefläche 3 angebrachten Motor 9 auf. Der Mo
tor 9 weist ein eingebautes Getriebe zum übertragen von
Drehmoment auf eine Hinterrad-Antriebseinheit 10 auf. Die
Hinterrad-Antriebseinheit 10 ist betriebsmäßig mit den Hin
terrädern 5 gekoppelt, um das Drehmoment über entsprechende
hintere Antriebsachsen 11 auf die Hinterräder 5 zu übertra
gen.
Die Vorderräder 15 sind an der Kraftfahrzeugkarosserie 4
durch entsprechende vordere Aufhängungen 16 unabhängig ab
gestützt (siehe Fig. 1) und betriebsmäßig mit entsprechen
den Zugstangen 17 gekoppelt, welche über eine Lenkwelle 13
mit einem Lenkrad 12 verbunden sind (siehe Fig. 2). Das
Drehmoment von dem Getriebe kann ferner durch eine Vorder
rad-Antriebseinheit 18, welche eine Antriebswelle und ent
sprechende vordere Antriebsachsen 19 umfaßt, auf die Vor
derräder 15 übertragen werden.
Fig. 3 zeigt ein Teil eines Raupenbands 20 in vergrößertem
Maßstab.
Wie in Fig. 3 dargestellt, weist das Raupenband 20 einen
langgestreckten Bandkörper 22 auf, der, wie in Fig. 1 dar
gestellt ist, endlos ausgebildet ist und an seiner Boden
kontaktseite eine Mehrzahl alternierender Reihen erster,
zweiter und dritter, im wesentlichen winkelförmiger bzw.
umgekehrt-V-förmiger Rippen 23, 24, 25 mit flachem Rücken
trägt, welche in der durch den Pfeil Pf bezeichneten Längs
richtung, in der sich das Raupenband 20 bewegt, aufeinan
derfolgend in vorbestimmten Intervallen angeordnet sind.
Die winkelförmigen Rippen 23, 24, 25 weisen in Richtung der
durch den Pfeil Pf bezeichneten Längsrichtung. Zwei benach
barte winkelförmige Rippen 23, 24, 25 überlappen einander,
d. h. der Scheitelpunkt der einen der winkelförmigen Rippen
liegt zwischen den Diagonallinien der anderen winkelförmi
gen Rippe und zwar um eine Distanz, die etwa der Hälfte der
Erstreckung jeder der winkelförmigen Rippen 23, 24, 25 in
Längsrichtung des Raupenbands 20 entspricht.
Die winkelförmigen Rippen 23, 24, 25 sind in eine Mehrzahl
von Blockbereichen 27 gruppiert, die jeweils aus einer
Mehrzahl von bspw. drei winkelförmigen Rippen 23, 24, 25
gebildet und durch schmale Quernuten bzw. offene Bereiche
26, welche sich über das Riemenband 20 erstrecken, getrennt
sind. Jede der winkelförmigen Rippen 23, 24, 25 ist durch
drei Längsnuten in vier Segmente unterteilt, d. h. durch
eine mittlere Nut 31 und zwei seitliche Nuten 32, 33, die
in Längsrichtung des Raupenbands 20 verlaufen.
Insbesondere ist jede der ersten winkelförmigen Rippen 23
aus zwei mittleren Segmenten 23a, 23b zusammengesetzt, die
in Querrichtung voneinander durch die mittlere Nut 31 ge
trennt und bezüglich dieser symmetrisch ausgebildet sind,
sowie aus zwei Endsegmenten 23c, 23d, die in Querrichtung
von den mittleren Segmenten 23a, 23b durch die seitlichen
Nuten 32, 33 getrennt sind und bezüglich der mittleren Nut
31 symmetrisch ausgebildet sind. In analoger Weise ist jede
der zweiten winkelförmigen Rippen 24 aus zwei mittleren
Segmenten 24a, 24b zusammengesetzt, die voneinander durch
die mittlere Nut 31 getrennt und bezüglich dieser symme
trisch ausgebildet sind, sowie aus zwei Endsegmenten 24c,
24d, die in Querrichtung von den mittleren Segmenten 24a,
24b durch die seitlichen Nuten 32, 33 getrennt und bezüg
lich der mittleren Nut 31 symmetrisch ausgebildet sind.
Jede der dritten winkelförmigen Rippen 25 ist aus zwei
mittleren Segmenten 25a, 25b zusammengesetzt, die in Quer
richtung voneinander durch die mittlere Nut 31 getrennt und
bezüglich dieser symmetrisch ausgebildet sind, sowie aus
zwei Endsegmenten 25c, 25d, die in Querrichtung von den
mittleren Segmenten 25a, 25b durch die seitlichen Nuten 32,
33 getrennt und bezüglich der mittleren Nut 31 symmetrisch
ausgebildet sind.
In jedem der Blockbereiche 27 sind die erste winkelförmige
Rippe 23, die zweite winkelförmige Rippe 24 und die dritte
winkelförmige Rippe 25 aufeinanderfolgend in der genannten
Reihenfolge in Längsrichtung des Raupenbands 20 angeordnet.
Jedoch sind die mittleren Segmente 25a, 25b und die Endseg
mente 25c, 25d der dritten winkelförmigen Rippe 25 vonein
ander ferner durch eine der Quernuten 26 getrennt. Somit
gehören die mittleren Segmente 25a, 25b einerseits und die
Endsegmente 25c, 25d andererseits zu benachbarten Blockbe
reichen 27, 27′.
Die Endsegmente 23c, 23d der ersten winkelförmigen Rippen
23 weisen im Querschnitt eine rechteckige Gestalt auf, wo
bei eine Rechteckskante in Querrichtung des Raupenbands 20
verläuft. Die Endsegmente 24c, 24d, 25c, 25d der zweiten
und dritten winkelförmigen Rippen 24, 25 weisen im Quer
schnitt eine gebogene bzw. gekrümmte Gestalt auf, wobei
eine gebogener Kante bzw. Sektorkante in Querrichtung des
Raupenbands 20 verläuft.
Die Endsegmente 23c, 23d rechteckigen Querschnitts und die
Endsegmente 24c, 24d, 25c, 25d gebogenen bzw. gekrümmten
Querschnitts sind in Längsrichtung des Raupenbands 20 auf
einanderfolgend angeordnet.
Die mittleren Segmente 23a, 23b, 24a, 24b, 25a, 25b weisen
im Querschnitt rechteckige Gestalt auf, wobei eine Recht
eckskante in Querrichtung des Raupenbands 20 verläuft.
Jedes der Segmente 23a-23d, 24a-24d, 25a-25d weist
zwei beabstandete Schlitze oder Lamellen 35 auf, die darin
in einer zur Bodenkontaktseite des Raupenbands 20 normalen
bzw. orthogonalen Richtung ausgebildet sind. Die Lamellen
35 jeder der ersten, zweiten und dritten winkelförmigen
Rippen 23, 24, 25 weisen gemeinsam die Gestalt eines Win
kels bzw. eines umgekehrten V auf, der bzw. das innerhalb
der Winkelgestalt der Rippe ausgebildet ist, d. h. sie er
strecken sich gemeinsam in Längsrichtung der Rippe quer
über das Raupenband 20 und im wesentlichen orthogonal zu
der durch den Pfeils Pf bezeichneten Richtung, in der das
Raupenband 20 läuft. Die Lamellen 35 machen die Segmente
23a-23d, 24a-24d, 25a-25d, und somit die ersten,
zweiten und dritten winkelförmigen Rippen 23, 24, 25 in
Längsrichtung des Raupenbands 20 flexibel verformbar.
Wenn das Kraftfahrzeug 1 auf einer Straße fährt, wird aus
den folgenden Gründen angenommen, daß die um die Antriebs
hinterräder 5 und die leerlaufenden Räder 6 gezogenen Rau
penbänder 20 einer Sturzkraft in negativer Richtung unter
worfen sind:
Wie in Fig. 4 dargestellt, neigt ein Rad mit Sturz dazu, eine Kreisbewegung um einen Schnittpunkt P zwischen einer Verlängerung der Radachse und der Bodenfläche auszuführen. Während das Rad infolge einer radial einwärts gerichteten Kraft F1 eine derartige Kreisbewegung ausführt, wird eine radial auswärts gerichtete Kraft F2 erzeugt, welche ver sucht, das Rad aus der geneigten Winkelstellung mit dem Sturzwinkel α in eine zur Fahrbahn orthogonale Winkelstel lung zurückzuführen. Die Differenz zwischen diesen Kräften F1, F2 wird als eine Sturzkraft definiert. Die Sturzkraft wird in positiver Richtung ausgeübt, falls F1-F2 < 0 und in negativer Richtung, falls F1-F2 < 0. Falls das Rad einen Diagonalreifen (bias ply tire) aufweist, der geringe Laufflächensteifigkeit und Diagonalcord aufweist, so biegt sich der Diagonalreifen leicht bis zu einem dem Maß des Sturzwinkels α gleichen Grad, d. h. die Differenz zwischen den Außen- und Innen-Raddurchmessern L1 und L2 ist relativ groß, was zu einer relativ großen Kraft F1 und relativ kleinen Kräften F2 führt. Daher ist der Diagonalreifen ei ner relativ großen positiven Sturzkraft unterworfen. Falls das Rad einen Radialreifen (radial ply tire) aufweist, der hohe Laufflächensteifigkeit und in Umfangsrichtung verlau fenden Stahlcord aufweist, neigt der Radialreifen dazu, sich in geringerem Maß zu biegen, d. h. die Differenz zwi schen den Außen- und Innen-Reifendurchmessern L1, L2 ist relativ klein. Der Radialreifen unterliegt somit einer re lativ kleinen Kraft F1 und relativ großen Kräften F2 und ist einer relativ großen negativen Sturzkraft unterworfen. Allgemein sind Reifen mit hoher Laufflächensteifigkeit großen Kräften F2 unterworfen. Raupenbänder aus Gummi wei sen, wie Radialreifen, eine Anzahl in Umfangsrichtung ver laufender Stahlcordfäden auf. Selbst wenn ein Raupenband einen Sturzwinkel aufweist, sind daher seine Außen- und Innen-Durchmesser L1, L2 im wesentlichen gleich zueinander, was dazu führt, daß die Kraft F1 angenähert Null ist. Da die Raupenbänder zu den Stahlcordfäden orthogonal verlau fende Kerne (cores) aufweisen, weisen sie darüber hinaus eine hohe Laufflächensteifigkeit auf und sind daher einer großen Kraft F2 unterworfen. Als Folge hiervon unterliegen die Raupenbänder einer relativ großen negativen Sturzkraft.
Wie in Fig. 4 dargestellt, neigt ein Rad mit Sturz dazu, eine Kreisbewegung um einen Schnittpunkt P zwischen einer Verlängerung der Radachse und der Bodenfläche auszuführen. Während das Rad infolge einer radial einwärts gerichteten Kraft F1 eine derartige Kreisbewegung ausführt, wird eine radial auswärts gerichtete Kraft F2 erzeugt, welche ver sucht, das Rad aus der geneigten Winkelstellung mit dem Sturzwinkel α in eine zur Fahrbahn orthogonale Winkelstel lung zurückzuführen. Die Differenz zwischen diesen Kräften F1, F2 wird als eine Sturzkraft definiert. Die Sturzkraft wird in positiver Richtung ausgeübt, falls F1-F2 < 0 und in negativer Richtung, falls F1-F2 < 0. Falls das Rad einen Diagonalreifen (bias ply tire) aufweist, der geringe Laufflächensteifigkeit und Diagonalcord aufweist, so biegt sich der Diagonalreifen leicht bis zu einem dem Maß des Sturzwinkels α gleichen Grad, d. h. die Differenz zwischen den Außen- und Innen-Raddurchmessern L1 und L2 ist relativ groß, was zu einer relativ großen Kraft F1 und relativ kleinen Kräften F2 führt. Daher ist der Diagonalreifen ei ner relativ großen positiven Sturzkraft unterworfen. Falls das Rad einen Radialreifen (radial ply tire) aufweist, der hohe Laufflächensteifigkeit und in Umfangsrichtung verlau fenden Stahlcord aufweist, neigt der Radialreifen dazu, sich in geringerem Maß zu biegen, d. h. die Differenz zwi schen den Außen- und Innen-Reifendurchmessern L1, L2 ist relativ klein. Der Radialreifen unterliegt somit einer re lativ kleinen Kraft F1 und relativ großen Kräften F2 und ist einer relativ großen negativen Sturzkraft unterworfen. Allgemein sind Reifen mit hoher Laufflächensteifigkeit großen Kräften F2 unterworfen. Raupenbänder aus Gummi wei sen, wie Radialreifen, eine Anzahl in Umfangsrichtung ver laufender Stahlcordfäden auf. Selbst wenn ein Raupenband einen Sturzwinkel aufweist, sind daher seine Außen- und Innen-Durchmesser L1, L2 im wesentlichen gleich zueinander, was dazu führt, daß die Kraft F1 angenähert Null ist. Da die Raupenbänder zu den Stahlcordfäden orthogonal verlau fende Kerne (cores) aufweisen, weisen sie darüber hinaus eine hohe Laufflächensteifigkeit auf und sind daher einer großen Kraft F2 unterworfen. Als Folge hiervon unterliegen die Raupenbänder einer relativ großen negativen Sturzkraft.
Die Vorderräder 15 sind an der Kraftfahrzeugkarosserie 4
derart angebracht, daß sie bei Fahrt des Kraftfahrzeugs 1
einer Sturzkraft unterworfen sind, die in die gleiche Rich
tung weist wie die auf das Raupenband 20 ausgeübte Sturz
kraft.
Fig. 5 zeigt die Beziehung zwischen Sturzwinkel und auf
verschiedene Reifen ausgeübter Sturzkraft auf Grundlage der
in Fig. 4 dargestellten Definition. Die in Fig. 5 darge
stellten Sturzkräfte wurden durch Änderung der Sturzwinkel
eines Diagonalreifens (A), eines spike- bzw. stollenlosen
Reifens (B), eines Gelände-Radialreifens (C) und eines
spike- bzw. stollenlosen Reifens (D) erhalten, die unter
schiedliche Eigenschaften einschließlich Laufflächenmuster
bzw. Reifenprofil und Laufflächensteifigkeit aufwiesen. Der
Luftdruck in jedem der Reifen (A)-(D) betrug 2 kg/cm²
(ca. 2·10⁵ Pa), die jedem der Reifen (A)-(D) auferlegte
Radlast betrug 180 kg und die mit diesen Reifen ausgerüste
ten Kraftfahrzeuge fuhren mit einer Geschwindigkeit von
50 km/h. Aus Fig. 5 ist zu ersehen, daß die auf einige
Reifen ausgeübten Sturzkräfte nicht notwendigerweise posi
tiv sind, sondern in Abhängigkeit des Typs und der Eigen
schaften der Reifen negativ sein können.
Jeder der Reifen (A)-(D) wurde als Vorderrad 15 verwendet
und es wurde mit dem Kraftfahrzeug 1 ein Fahrtest mit um
die Hinterräder 5 und die leerlaufenden Räder 6 gezogenen
Raupenbändern 20 durchgeführt, um die Manövrierfähigkeit zu
bewerten. Die Ergebnisse des Fahrtests sind in der nachfol
genden Tabelle angegeben.
In der Tabelle stellt die Manövrierfähigkeits-Bewertung die
Leichtigkeit dar, mit der das Lenkrad 12 in bestimmten
Fahrzuständen bzw. unter bestimmten Fahrbedingungen betä
tigt werden kann, und wurde mit bis zu 10 Wertungspunkten
bemessen. Die Manövrierfähigkeit wird bei sechs oder mehr
Wertungspunkten als "gut" bewertet, bei fünf Wertungspunk
ten als "mäßig" und bei vier oder weniger Wertungspunkten
als "schlecht".
Die in der vorstehenden Tabelle angegebenen Testergebnisse
zeigen, daß bei Fahrt des Kraftfahrzeugs 1 auf unbefestig
ten Wegen (trails) das Kraftfahrzeug 1 mit Gelände-Radial
reifen (C) oder einer negativen Sturzkraft unterworfenen,
spikelosen Reifen (D) an jedem der Vorderräder 15 die bes
sere Fahrstabilität bei Geradeausfahrt aufwies und mit
leichter Steuereinwirkung von Hand geradeaus gefahren und
manövriert werden konnte. Wenn das Kraftfahrzeug 1 mit Dia
gonalreifen (A) an jedem der Vorderreifen 15 auf unbefe
stigten Wegen fuhr, wurde ein großes Giermoment auf das
Kraftfahrzeug 1 ausgeübt, welches das Kraftfahrzeug 1 seit
lich um seine vertikale Achse zu drehen versuchte, und es
war stets erforderlich, das Kraftfahrzeug 1 zu lenken, um
das Kraftfahrzeug 1 auf Geradeausfahrt zu halten. Daher war
die Manövrierfähigkeit des Kraftfahrzeugs 1 schlecht.
Man kann den Testergebnissen daher entnehmen, daß das
Kraftfahrzeug 1 mit Gelände-Radialreifen (C) oder spike-
bzw. stollenlosen Reifen (D) an jedem der Vorderräder 15 in
der Lage ist, stabil geradeaus zu fahren, d. h. die auf das
Kraftfahrzeug 1 ausgeübten Giermomente waren minimiert,
wenn das Kraftfahrzeug auf unbefestigten Wegen fuhr. Dies
zeigt, daß die Fähigkeit des Kraftfahrzeugs 1, stabil gera
deaus zu fahren, aufgrund der Tatsache erzielt werden kann,
daß die auf die Vorderräder 15 ausgeübte Sturzkraft in die
gleiche Richtung weist wie die auf die Raupenbänder 20 aus
geübte Sturzkraft.
Wenn die Vorderräder 15 derart eingebaut sind, daß auf sie
in der gleichen negativen Richtung eine Sturzkraft ausgeübt
wird wie auf die Raupenbänder 20, so wird folglich bei
Fahrt des Kraftfahrzeugs 1 auf unbefestigten Wegen jedwedes
Giermoment minimiert, das die Richtung des Kraftfahrzeugs 1
zu ändern versucht, und das Kraftfahrzeug 1 kann mit ver
besserter Manövrierfähigkeit stabil geradeausfahren.
Das mit Raupenbändern 20 ausgerüstete Raupenkraftfahrzeug 1
ist nicht auf den dargestellten Kleinlastkraftwagen mit
sechs Rädern einschließlich Antriebshinterrädern begrenzt.
Die erfindungsgemäßen Raupenbänder können ebenso bei einem
beliebigen einer Vielzahl anderer Raupenkraftfahrzeuge ein
gesetzt werden.
Die Raupenbänder 20 können aus einem anderen flexiblen Ma
terial, wie Plastik oder dgl., anstelle von Gummi gefertigt
sein.
Das vorstehend beschriebene Raupenkraftfahrzeug umfaßt ein
Paar Raupenbänder, die um Antriebshinterräder und leer
laufende Räder gezogen sind, welche Räder an der Kraftfahr
zeugkarosserie drehbar angebracht sind. Das Raupenkraft
fahrzeug umfaßt ferner ein Paar Vorderräder, die entspre
chende Reifen aufweisen und an der Kraftfahrzeugkarosserie
drehbar angebracht sind derart, daß auf die Vorderräder
eine Sturzkraft ausgeübt wird, die in die gleiche negative
Richtung weist wie die auf die Raupenbänder ausgeübte
Sturzkraft.
Obgleich vorstehend das beschrieben wurde, was gegenwärtig
als bevorzugte Ausführungsform der Erfindung angesehen
wird, versteht es sich, daß die Erfindung in anderen be
stimmten Ausführungsformen realisiert werden kann, ohne von
den wesentlichen erfindungsgemäßen Eigenschaften abzuwei
chen. Die vorliegende Ausführungsform ist daher in jeder
Hinsicht als veranschaulichend, nicht jedoch als beschrän
kend anzusehen. Der Umfang der Erfindung wird durch die
beigefügten Ansprüche und nicht durch die vorstehende Be
schreibung angegeben.
Claims (2)
1. Kraftfahrzeug (1) umfassend:
eine Kraftfahrzeugkarosserie (4);
ein Paar Antriebshinterräder (5), die an der Kraft fahrzeugkarosserie (4) drehbar angebracht sind; ein Paar um die Antriebshinterräder (5) gezogener Raupenbänder (20); und
ein paar Vorderräder (15), die entsprechende Reifen aufweisen und drehbar an der Kraftfahrzeugkarosserie (4) derart angebracht sind, daß die Vorderräder (15) einer Sturzkraft unterworfen sind, die in der gleichen Rich tung gerichtet ist wie auf die Raupenbänder (20) aus geübte Sturzkraft.
eine Kraftfahrzeugkarosserie (4);
ein Paar Antriebshinterräder (5), die an der Kraft fahrzeugkarosserie (4) drehbar angebracht sind; ein Paar um die Antriebshinterräder (5) gezogener Raupenbänder (20); und
ein paar Vorderräder (15), die entsprechende Reifen aufweisen und drehbar an der Kraftfahrzeugkarosserie (4) derart angebracht sind, daß die Vorderräder (15) einer Sturzkraft unterworfen sind, die in der gleichen Rich tung gerichtet ist wie auf die Raupenbänder (20) aus geübte Sturzkraft.
2. Kraftfahrzeug (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Vorderräder (15) an dem Kraftfahrzeug (1)
drehbar angebracht sind derart, daß die Vorderräder (15)
einer in negativer Richtung gerichteten Sturzkraft un
terworfen sind.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP5147678A JPH072151A (ja) | 1993-06-18 | 1993-06-18 | クローラベルト式車両 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4410052A1 true DE4410052A1 (de) | 1994-12-22 |
Family
ID=15435808
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4410052A Ceased DE4410052A1 (de) | 1993-06-18 | 1994-03-23 | Kraftfahrzeug mit hinteren Raupenbändern |
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Country | Link |
---|---|
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