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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Einregeln
der auf den Drehwinkel einer Kurbelwelle eines Verbrennungsmotors
bezogenen Winkellage einer Nockenwelle auf eine Soll-Winkellage.
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In
der Patentanmeldungsveröffentlichung DE-A-40
06 950 A1 werden ein Verfahren und eine Vorrichtung aus dem vorstehend
genannten Gebiet der Technik im Detail angegeben. Ein Stellglied
wird von einem mit Durchlaufen eines Regelungsprogramms arbeitenden
PID-Regler mit einem Stellsignal angesteuert. Das Stellglied verfügt über zwei
miteinander in Eingriff stehende Zahnräder mit Schrägverzahnung,
von denen das eine mit der Nockenwelle verbunden ist und das andere über eine
Kette von der Kurbelwelle angetrieben wird. Die Zahnräder können durch
einen Verstellmechanismus in axialer Richtung gegeneinander verschoben
werden, wodurch sich aufgrund der Schrägverzahnung eine Relativverdrehung
zwischen Kurbelwelle und Nockenwelle ergibt. Der Verstellmechanismus
wird vom Stellsignal angesteuert. Dieses Stellsignal wird mit PID-Verhalten,
ausgehend von einer Regelabweichung, d. h. der Differenz zwischen
der Ist-Winkellage und einer Soll-Winkellage gebildet. Die Soll-Winkellage
wird abhängig
vom jeweils aktuellen Betriebszustand des Motors aus einem Kennfeld
ausgelesen.
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Ein
derartiges PID-Regelungsverfahren stellt relativ langsam auf einen
neuen Sollwert ein, da die Verstellgeschwindigkeit mit kleiner werdender
Regelabweichung zwischen Soll- und Istwert immer kleiner wird.
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Aus
der
DE 690 12 997
T2 ist ein veränderliches
Zeitsteuersystem für
eine Brennkraftmaschine bekannt, bei dem eine Nockenwelle Ventile
betätigt. Die
Kurbelwelle ist hierbei mit Hilfe eines geschlossenen Regelkreises
winkelverstellbar, wobei der Regelkreis einen Fühler enthält, welcher den Winkel der Nockenwelle
relativ zu dem Winkel der Kurbelwelle erfasst. Das System korrigiert
sich quasi selbstständig,
indem Abweichungen zwischen dem tatsächlichen Nockenwellewinkel
relativ zur Kurbelwelle und dem von dem Fühler erfassten scheinbaren
Nockenwellewinkel im Wesentlichen ausgeschaltet werden.
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Aus
der
DE 43 07 010 A1 ist
ein selbstkalibrierendes, variables Nockenwellensteuersystem bekannt,
bei dem ein von der Kurbelwelle über
einen Riemen oder eine Steuerkette angetriebenes Rad zur Änderung
der Ventilsteuerzeiten gegenüber
der Nockenwelle drehbar angeordnet ist. Zur Einstellung der Drehlage
des Rades gegenüber
der Nockenwelle ist eine hydraulisch beaufschlagbare Flügelanordnung
vorgesehen, bei der von der Nockenwelle getragene Flügel in Kammern
des gehäuseartig
ausgebildeten Rades greifen. Durch Druckbeaufschlagung der von den
Flügeln
in Räume
unterteilten Kammern lässt
sich die Drehlage von Rad und Nockenwelle und damit die Steuerzeiten
für die
Ventile einstellen. Weiterhin wird eine Regelschaltung zur Ansteuerung ein
Nockenwellenverstelleinrichtung offenbart, bei der zur Kompensation
veränderliche
Einflussgrößen, wie
beispielsweise Druck, Drehzahl, Temperatur etc., der Nettoeffekt
dieser Einflussgrößen abgeschätzt wird.
Die Regelschaltung nimmt das Auftreten dieser Einflussgrößen bzw.
Störgrößen vorweg,
indem eine bestimmte Nullarbeitsfrequenz entsprechend der Schätzung des
Nettoeffektes eingestellt wird. Dieser Schätzwert wird von einem Nullnennwert
eines Messsignals subtrahiert und ergibt so einen Gesamtwert, der
in der Regelschleife zur benutzt wird. Das dynamische Verhalten
der Brennkraftmaschine wird so kompensiert.
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Aus
der
DE 393 20 785
A1 ist ein Regelsignalgeber für eine mehrzylindrige Brennkraftmaschine bekannt,
bei der ein Drehstellungsgeber, der eine erste und eine zweite Drehstellung
einer Kurbelwelle des Motors signalisiert, wobei die erste und die
zweite Drehstellung jeweils einer ersten bzw. zweiten Lage bezüglich des
oberen Totpunkts des Kolbens jedes Zylinders entspricht. Hierbei
ist der Ausgangsimpuls für
einen bestimmten Bezugszylinder des Motors kurzer als die Impulse
für die übrigen Zylinder. Der
Bezugszylinder wird durch Vergleich der Impulsbreite bzw. des Arbeitsspiels
pro Impuls mit der Impulsbreite bzw. des Arbeitsspiels der vorangegangenen,
den übrigen
Zylindern des Motors entsprechenden Impulsen ermittelt. Der zeitliche
Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Ausgangsimpulsen wird zur
zeitlichen Regelung der Zündeinstellung
des Motors herangezogen.
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Aus
der WO 91/01435 ist ein Steuersystem für variable Ventilsteuerzeiten
bekannt, bei dem in einem geschlossenem Regelkreislauf die Ventilphase bestimmt
wird, sobald ein entsprechender Eingabebefehl aus einem Steuergerät vorliegt.
Hierbei ist der Eingabebefehl ein pulsweitenmoduliertes Signal,
das mit einem oberen Totpunkt der Brennkraftmaschine synchronisiert
ist.
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Darstellung
der Erfindung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum schnellen Einregeln der Winkellage einer Nockenwelle auf eine Soll-Winkellage
anzugeben.
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Die
Erfindung ist für
das Verfahren durch die Merkmale von Anspruch 1 und für die Vorrichtung durch
die Merkmale von Anspruch 10 gegeben.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
arbeiten mit einem Dreipunktregler, der mit Schätzwerten für die zukünftige Istlage arbeitet. Das
Stellsignal kann eines von drei Werten einnehmen, nämlich einen
Frühwert
zum Verstellen der Nockenwelle in Richtung auf ein frühes Öffnen von
Einlassventilen, einen Spätwert
zum Verstellen in Richtung auf ein spätes Öffnen von Einlassventilen und
einen Haltewert zum Halten der aktuellen Ist-Winkellage. Bei jedem Durchlaufen des
Regelungsprogramms wird untersucht, welche Schätz-Winkellage die Nockenwelle zu Beginn
des nächsten
Programmdurchlaufs aufweisen wird. Stellt sich dabei heraus, dass
sie dann schon so dicht bei der Soll-Winkellage stehen wird, dass
sie diese selbst dann erreichen kann, wenn schon auf den Haltewert
umgestellt wird, erfolgt die Umstellung, obwohl die Ist-Winkellage
aktuell noch von der Soll-Winkel lage abweicht. Dadurch ist ein erheblich
schnelleres Einregeln als bei PID-Regelung möglich, da bei PID-Regelung
die Verstellgeschwindigkeit immer mehr abgesenkt wird, je mehr sich
die Ist- der Soll-Winkellage nähert.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren
erfolgt dagegen Verstellung mit maximaler Verstellgeschwindigkeit
durch Ausgeben des Früh- oder
des Spätwertes
so lange, bis die Nockenwelle nur noch so weit von der Soll-Winkellage
entfernt ist, daß sie
in diese aufgrund der Trägheit
des Verstellmechanismus auch beim Umschalten auf den Haltewert hineinläuft.
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Der
Verstellmechanismus verfügt
typischerweise über
ein Hydraulikventil mit zwei Kammern, die mit unterschiedlichen
Mengen von Öl
versorgt werden. Erhält
nur die eine Kammer Öl,
erfolgt eine Verstellung in Richtung Früh, erhält nur die andere Kammer Öl, erfolgt
eine Verstellung in Richtung Spät,
und erhalten beide Kammern im wesentlichen gleich viel Öl, bleibt
der aktuelle Verstellwert erhalten. Diese Versorgung mit jeweils
gleich viel Öl
werde durch ein Tastverhältnis
von Ansteuerungssignalen für
Stellventile von 50 % beschrieben. In der Praxis sind leicht unterschiedliche Ölmengen,
also etwas von 50 % abweichende Tastverhältnisse erforderlich, um den
Verstellmechanismus in seiner Lage zu halten. Auch können unterschiedliche
Tastverhältnisse
für den
Haltewert erforderlich sein, je nachdem ob ein Halten nach einer
Verstellung in Richtung Früh
oder nach einer Verstellung in Richtung Spät erforderlich ist. Um den
Haltewert jeweils optimal einzustellen, wird nach einer vorteilhaften
Weiterbildung eine Adaption des Haltewertes vorgenommen.
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Gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung wird auch eine Adaption der
Endverstellgeschwindigkeitswerte vorgenommen, auf die sich Rechnungen
zum Bestimmen der aktuellen Stellung stützen. Dadurch können Schätzwerte
für die
aktuelle Stellung auch dann sehr genau bestimmt werden, wenn sich Betriebsparameter
des Verstellmechanismus ändern,
z.B. die Viskosität
der Hydraulikflüssigkeit
aufgrund einer Erwärmung
derselben.
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Zeichnung
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1 ist
ein Blockdiagramm eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; 2 ist
ein Flußdiagramm
eines Ausführungsbeispiels
eines erfindungsgemäßen Verfahrens; 3 ist
ein Flußdiagramm
für eine
Prozedur zum Bestimmen der Justierwerte für die Winkellage einer Nockenwelle; 4 ist
ein Flußdiagramm
für eine Prozedur
zum Adaptieren der Endverstellgeschwindigkeit der Winkellage der
Nockenwelle; 5 ist ein Flußdiagramm
für eine
Prozedur zur Adaption des Haltewerts des Stellsignals zum Einstellen
der Soll-Winkellage; und 6 ist ein Flußdiagramm
für eine
Prozedur zur Bestimmung des neuen Stellwerts.
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Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
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1 zeigt
einen Verbrennungsmotor 10 mit einem Nockenwellen-Verstellmechanismus 11,
einem Kurbelwellen-Inkrementgeber 12, einem Nockenwellensignalgeber 13 und
einer Regelungseinrichtung 14. Die Regelungseinrichtung 14 ist
ein Mikrocomputer mit einer CPU 15, einem E/A-Interface 16,
einem Taktgeber 17, einem RAM 18 und einem ROM 19,
der Programme speichert, deren Funktion nachfolgend unter Bezugnahme
auf die 2 bis 6 erläutert wird.
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Der
Kurbelwellen-Inkrementgeber 12 gibt beim Ausführungsbeispiel
alle 6° Kurbelwinkel
ein Kurbelwelleninkrementsignal aus. Der Nockenwellen-Signalgeber 13 gibt
nach jeweils 90° Umdrehung der
Nockenwelle ein Nockenwellen-Winkelsignal aus. Bei einer Drehzahl
des Motors von 600 U/min bedeutet dies, daß alle 50 ms ein Nockenwellen-Winkelsignal
auftritt.
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Der
Nockenwellen-Verstellmechanismus 11 verfügt über ein
die Nockenwelle antreibendes Zahnrad und ein von der Kurbelwelle
angetriebenes Zahnrad, die jeweils eine Schrägverzahnung aufweisen. Diese
zwei Zahnräder
werden über
eine Hydraulikeinrichtung in axialer Richtung gegeneinander verschoben,
wodurch beim Ausführungsbeispiel
insgesamt ein Verstellhub von 40° möglich ist.
Der Hydraulikmechanismus verfügt über zwei
Kammern, die mit unterschiedlichen Ölmengen versorgt werden. Um die
Stellung des Hydraulikmechanismus zu halten, erhalten beide Kammern
in etwa gleich viel Öl.
Bei der Ansteuerung bedeutet dies für die Kammern ein Tastverhältnis von
etwa 50 %. Bei Verstellung in Richtung Früh beträgt das Tastverhältnis nahe
0 % und bei Verstellung in Richtung Spät beträgt es nahe 100 %. Diese jeweiligen
Tastverhältnisse
werden eingestellt, wenn das dem Nockenwellen-Verstellmechanismus 11 von
der Regelungseinrichtung 14 zugeführte Stellsignal entweder einen
Haltewert oder einen Frühwert
bzw. einen Spätwert
aufweist.
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2: Funktionsübersicht
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Eine Übersicht über im ROM 19 gespeicherte
Programme zum Bestimmen des jeweiligen Wertes des Stellsignals wird
nun anhand des Flußdiagramms
von 2 erläutert.
Bei den Programmen handelt es sich um ein Initialisierungsprogramm,
ein (nichtdargestelltes) Hintergrundprogramm und zwei Interruptroutinen.
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Nach
dem Start des Verfahrens erfolgt in einem Schritt s1 eine Initialisierung.
In diesem werden u. a. bestimmte vorgegebene Größen eingestellt, wie sie bei
im folgenden erläu terten
Berechnungen verwendet werden. Diese Größen werden für jeden Motortyp
und jeden Typ des Nockenwellen-Verstellmechanismus 11 auf
einem Prüfstand
appliziert. Beim Ausführungsbeispiel
müssen
die applizierten Werte nicht besonders genau bestimmt werden, da im
Programmablauf verschiedene Adaptionen vorgenommen werden, mit denen
applizierte Werte modifiziert werden. Im Initialisierungsschritt
s1 wird auch eine Größe "nächster Stellwert" auf den Spätwert des Stellsignals
gestellt. Der Initialisierungsschritt s1 wird nur einmalig beim
Start des Ablaufs gemäß 2 durchlaufen.
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Im
Hintergrundprogramm werden die aktuellen Werte von Motorbetriebsgrößen erfaßt, wie
z. B. die Werte der Drehzahl, der Drosselklappenstellung und der
Motortemperatur. Mit Hilfe dieser Werte wird durch Auswertung von
Kennlinien und Kennfeldern die zum aktuellen Betriebszustand des
Motors 10 zugehörige
Soll-Winkellage der Nockenwelle (NW) bestimmt. In diesem Programmteil
wird des weiteren in Abhängigkeit
von der Drehzahl festgelegt, ob alle Signale des NW-Winkelsignals,
z. B. vier Signale pro NW-Umdrehung, ausgewertet werden oder ob
lediglich eines der Signale je NW-Umdrehung ausgewertet wird, was
bei höheren
Drehzahlen von z. B. über 3000
U/min zum einen ausreichend ist und zum anderen die Rechnerbelastung
vermindert. Für
das Umschalten zwischen dem Betrieb unter Ausnutzung aller Signale
bzw. unter Ausnutzung nur eines der Signale wird eine Hysterese
von einigen Zig U/min vorgesehen.
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Die
in 2 außer
dem Initialisierungsprogramm veranschaulichten zwei Interruptroutinen werden
unter den folgenden Bedingungen ausgelöst. Die linke Routine wird
beim Auftreten eines NW-Winkelsignals ausgelöst, wobei die eben diskutierte
Fallunterscheidung vorgenommen wird, also bei kleineren Drehzahlen
alle Winkelsignale verwertet werden, bei höheren Drehzahlen dagegen nur
ein Signal pro NW-Umdrehung verwertet wird. Bei 600 U/min des Verbrennungsmotors
wird diese Routine im oben genannten Fall alle 50 ms gestartet.
Die rechte Routine zum Bestimmen eines neuen Stellwertes für den Nockenwellen-Verstellmechanismus 11 wird
dagegen immer dann ausgelöst,
wenn der beim vorigen Durchlauf der Routine ermittelte Stellwert
ausgegeben wird. Dieses Auslesen erfolgt in einem festen Zeitraster
mit einer Periodendauer von z. B. 5 ms.
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Die
linke Routine, die maßgeblich
zu Adaptionszwecken dient, verfügt über Schritte
s2 bis s6. Im Schritt s2 wird der Ist-Wert α_IST
der NW-Winkellage ausgehend von dem beim Auftreten des Interrupts gemessenen
Rohwert unter Berücksichtigung
von Justierwerten bestimmt. Die Justierwerte werden bei der Endmontage
eines Fahrzeugs bestimmt und im Schritt s3 adaptiert, was weiter
unten unter Bezugnahme auf 3 erläutert wird.
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Im
Schritt s4 wird der in einem Schritt s13.2, der weiter unten erläutert wird,
berechnete Wert für die
geschätzte
NW-Winkellage α_SCHÄTZ ausgehend
vom Istwert zum Interruptzeitpunkt korrigiert. Dadurch wird ein
korrigierter Schätzwert α_SCHÄTZ' erhalten. Die Korrektur
kann z. B. dadurch erfolgen, daß zum
Istwert, wie er zum Interruptzeitpunkt für die linke Routine gemessen
wurde, diejenige Winkeländerung
addiert wird, die die Nockenwelle unter Berücksichtigung einer geschätzten Verstellgeschwindigkeit
v_SCHÄTZ
im Zeitraum zwischen dem Interruptzeitpunkt für die linke Routine und dem
nächsten Interruptzeitpunkt
für die
rechte Routine zurücklegt. Der
sich ergebende Wert α_SCHÄTZ' wird im folgenden
Schritt s5 zur Adaption der Verstellgeschwindigkeit der Nockenwelle
verwendet, sofern gewisse Voraussetzungen erfüllt sind. Genauer gesagt, werden eine
Endverstellgeschwindigkeit v_FRÜH
in Richtung Früh
und eine Endverstellgeschwindigkeit in Richtung Spät v_SPÄT adaptiert.
Einzel heiten werden unten anhand des Flußdiagramms von 4 erläutert.
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Im
folgenden Schritt s6 wird die geschätzte NW-Winkellage α_SCHÄTZ unter
Berücksichtigung des
gemessenen und korrigierten Istwerts der NW-Winkellage berechnet
und als Wert abgespeichert, wie er beim Auslösen der rechten Routine durch
Ausgeben des nächsten
Stellwertes vorliegt.
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Diese
rechte Routine verfügt über Schritte
s7 bis s13, in denen hauptsächlich
der Stellwert berechnet wird, wie er beim nächsten Auslösen dieser Routine ausgegeben
wird. Die Schritte s7 bis s11 dienen dazu, eine Größe v_END
entweder auf den bereits genannten Wert v_SPÄT oder den Wert v_FRÜH oder auf
0 zu setzen. v_END ist dabei die Endverstellgeschwindigkeit, wie
sie die Nockenwelle in bezug auf die Kurbelwelle erreicht, wenn
sie über
längere
Zeit mit dem Stellsignal für
Verstellung in Richtung Spät
oder in Richtung Früh
angesteuert wird. Die Größe v_END
wird bei der Berechnung des Stellwerts gemäß dem bereits genannten Schritt
s13 benötigt.
In den Schritten s8 und s10 wird außerdem festgehalten, ob ein
Wechsel vom Haltewert zum Spätwert
bzw. zum Frühwert
hin erfolgte. Nach diesen Schritten wird der Haltewert adaptiert
(Schritt s12, 5) und der neue Stellwert wird
bestimmt (Schritt s13, 6).
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3: Adaption
der Justierwerte (Schritt s3)
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Die
oben genannten Justierwerte betreffen das Problem, daß der Winkel
zwischen dem oberen Totpunkt eines Zylinders und dem zugehörigen Signal
des NW-Signalgebers 13 nicht genau festliegt und daß der NW-Signalgeber
seine vier Signale (beim Ausführungsbeispiel)
pro NW-Umdrehung nicht exakt alle 90° ausgibt, sondern z. B. 1° (statt 0°) nach dem
oberen Totpunkt sowie 89°,
178° und
272° nach
demselben. Um die korrekten Werte von 0°, 90°, 180° und 270° zu erhalten, muß vom jeweiligen Meßwert, wie
er die linke Interruptroutine auslöst, ein jeweiliger Justierwert
abgezogen werden, der für
die vier Signale beim Beispielsfall –1°, +1°, +2° bzw. –2° beträgt, um im Schritt s2 den korrigierten
Istwert α_IST
zu erhalten. Beim Ausführungsbeispiel
werden ein globaler Justierwert sowie signalindividuelle Justierwerte
bei der Endmontage und beim weiteren Betrieb des Fahrzeugs mit dem
durch 3 veranschaulichten Verfahren eingestellt, das über Schritte s3.1
bis s3.10 verfügt.
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Im
Schritt s3.1 wird überprüft, ob der
Sollwert der NW-Winkellage lange genug dem Spätanschlag entspricht, so daß davon
ausgegangen werden kann, daß der
Spätanschlag
erreicht wurde. Ist die vorgegebene Zeit von z. B. 0,5 s noch nicht
verstrichen, wird unmittelbar der Schritt s4 erreicht. Andernfalls wird
im Schritt s4.2 geprüft,
ob die Drehzahl unter einer applizierbaren Schwelle von z. B. 3000
U/min liegt. Ist dies nicht der Fall, wird ebenfalls sofort der Schritt
s4 erreicht. Diese Schritte sorgen dafür, daß Fehlereinflüsse beim
Vornehmen der Adaption nach Möglichkeit
ausgeschlossen werden und die Rechnerbelastung vermindert wird.
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Im
Schritt s3.3 wird die Differenz zwischen dem korrigierten Istwert α_IST für die Endlage
und dem vorgegebenen Wert Null als Winkel α_EINSTELL für die Endlage gebildet. Im
Schritt s3.4 wird die Unterscheidung getroffen, ob der globale Justierwert
korrigiert werden soll, der für
einen Referenzzylinder gilt oder ein signalindividueller Wert. Gehört das aktuelle
NW-Winkelsignal zum Referenzzylinder, erfolgt im Schritt s3.5 eine
Veränderung
des globalen Justierwertes durch einen applizierbaren Anteil der
ermittelten Differenz, was durch Tiefpaßfilterung erfolgt, so daß davon
auszugehen ist, daß beim
nächsten
Programmdurchlauf die Differenz kleiner. Danach wird der Schritt
s3.10 erreicht.
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Wurde
im Schritt s3.4 festgestellt, daß ein signalindividueller Justierwert
zu korrigieren ist, wird im Schritt s3.6 geprüft, ob die im Schritt s3.3
ermittelte Differenz größer als "0" ist. Ist dies der Fall, wird im Schritt
s3.7 der zum betroffenen Zylinder gehörende Justierwert um einen
festen Betrag in solcher Richtung verändert, daß davon auszugehen ist, daß beim nächsten Programmdurchlauf
die Differenz kleiner ist oder ein Wert mit umgekehrtem Vorzeichen
auftritt. Danach wird der Schritt s3.10 erreicht.
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Wurde
im Schritt s3.6 festgestellt, daß die Differenz nicht größer als "0" ist, wird im Schritt s3.8 geprüft, ob die
im Schritt s3.3 ermittelte Differenz kleiner als "0" ist. Ist dies der Fall, wird im Schritt
s3.9 der zum betroffenen Zylinder gehörende Justierwert um einen
festen Betrag in solcher Richtung erhöht, daß davon auszugehen ist, daß beim nächsten Programmdurchlauf
die Differenz kleiner wird oder ein Wert mit umgekehrtem Vorzeichen
auftritt. Danach wird der Schritt s3.10 erreicht.
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Im
Schritt s3.10 wird der im Schritt s2 bereits schon einmal korrigierte
Meßwert
der NW-Winkellage unter Berücksichtigung
des neuen zugehörigen Justierwertes
korrigiert. Danach folgt der Schritt s4.
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4: Adaption
der Verstellgeschwindigkeiten (Schritt s5)
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In
die Berechnung der Verstellgeschwindigkeit v_SCHÄTZ und damit in die Berechnung
der davon abhängigen
Werte geht die Endverstellgeschwindigkeit v_END entscheidend ein.
Damit diese dauernd möglichst
genau bekannt ist, erfolgt beim bevorzugten Ausführungsbeispiel laufend eine
Adaption im Schritt s5, der über
Unterschritte s5.1 bis s5.9 verfügt.
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In
den Schritten s5.1, s5.2, s5.3 und s5.4 werden Bedingungen überprüft, unter
denen die Adaption der Verstellgeschwindigkeit stattfinden darf.
Ist eine der Bedingungen nicht erfüllt, wird unmittelbar der Schritt
s6 erreicht.
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Im
Schritt s5.1 wird überprüft, ob die
Dauer der Verstellung in einer Richtung eine applizierbare Zeitgrenze
von z. B. 50 ms erreicht. Damit soll der Anfangsbereich einer Verstellung,
in dem nicht von determinierten Zuständen ausgegangen werden kann,
ausgeblendet werden. Im Schritt s5.2 wird geprüft, ob sich die NW-Winkellage
in der Nähe
einer der beiden Anschlagspositionen befindet, da auch in diesen
Fällen
nicht von determinierten Zuständen ausgegangen
werden kann.
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Im
Schritt s5.3 wird geprüft,
ob sich die Motordrehzahl im Übergangsbereich
befindet, in dem zwischen der Auswertung von allen NW-Winkelsignalen
und der Auswertung von nur einem Signal je NW-Umdrehung umgeschaltet
wird. Da bei gleichen physikalischen Verhältnissen aufgrund der unterschiedlichen
Auswertung unterschiedliche Verstellgeschwindigkeiten adaptiert
werden, ist im Übergangsbereich
eine Adaption nicht sinnvoll.
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Die
Adaption erfolgt durch den Vergleich der gemessenen NW-Winkellage α_IST mit
der geschätzten
NW-Winkellage α_SCHÄTZ'. Diese geschätzte Winkellage
wird mit Hilfe der geschätzten Verstellgeschwindigkeit
v_SCHÄTZ
ermittelt. Stimmen die beiden NW-Winkellagen nicht überein,
wird davon ausgegangen, daß der
Wert v_SCHÄTZ
nicht richtig ermittelt wurde. v_SCHÄTZ wird aus den beiden Endverstellgeschwindigkeiten
v_FRÜH
bzw. v_SPÄT
berechnet. Soll einer der beiden Werte adaptiert werden, muß sichergestellt
sein, daß sich
ein vorangegangener Wert nicht zu stark auf v_SCHÄTZ aus wirkt.
Zum Beispiel werden nach dem ersten Ausgeben einer Anforderung für eine Verstellung
in Richtung Spät
nach einer gewissen Zeitspanne andere Verhältnisse erzielt, wenn die Verstellung
in Richtung Spät
nach einem Haltezustand erfolgt, als wenn sie nach einer Verstellung
in Richtung Früh
erfolgt. Um von solchen Unterschieden weitgehend unabhängig zu
sein, wird die Prüfung
gemäß Schritt
s5.4 durchgeführt.
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Im
Schritt s5.5 wird aus der Differenz zwischen der geschätzten NW-Winkellage α_SCHÄTZ' und der Istwinkellage α_IST unter
Verwendung eines Skalierungsfaktors k von z. B. 1°/2sec ein
Korrekturwert v_del für
die Verstellgeschwindigkeit berechnet. Dieser Korrekturwert wird
in den Schritten 5.7 oder 5.8 verwendet, um die Endverstellgeschwindigkeiten für Früh- bzw.
Spätverstellung
gemäß den in 4 angegebenen
Formeln zu verändern,
nachdem im Schritt s5.6 unterschieden wurde, ob gerade eine Verstellung
in Richtung Früh
oder in Richtung Spät erfolgt.
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Im
Schritt s5.9 wird abschließend
die Einhaltung von Unter- und
Obergrenzen überwacht.
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5: Adaption
des Stellwertes für
Halten (Schritt s.12)
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Wie
bereits ausgeführt,
sollte dann, wenn der Haltewert ausgegeben wird, die Winkellage
der NW unverändert
bleiben. Im Idealfall hätte
der Haltewert das oben angegebene Tastverhältnis von 50 %. In der Praxis
weicht das erforderliche, den Haltewert repräsentierende Tastverhältnis von
50 % ab und beträgt
z. B. 59 %. Außerdem
sind im Regelfall unterschiedliche Haltewerte abhängig davon
erforderlich, ob zuvor der Spätwert
oder der Frühwert
ausgegeben wurde. Um solche Abweichungen des Haltewerts von einem
Tastverhältnis
von 50 % an die jeweils aktuelle Anwendung anzupassen, wird der
Adaptionsschritt s12 ausgeführt,
der über
Unterschritte s12.1 bis s12.8 verfügt.
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Im
Schritt s12.1 wird nachgefragt, ob der Sollwert der NW-Winkellage nach einmaliger
Ausgabe des Haltewerts lange genug konstant ist (Wartezeit z.B.
50 msec), damit davon ausgegangen werden kann, daß im folgenden
vorkommende Verstellungen nur zur Korrektur eines nicht exakt adaptierten
Haltewertes erforderlich sind. Ist dies nicht der Fall, wird sofort
der Schritt s13 erreicht.
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Im
Schritt s12.2 wird überprüft, ob sich
die NW-Winkellage in der Nähe
einer der beiden Anschläge
befindet. Ist dies der Fall, wird unmittelbar der Schritt s13 erreicht,
da in diesem Fall eine Adaption des Haltewertes nicht sicher durchgeführt werden
kann.
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Nachdem
sichergestellt ist, daß die
Adaption des Haltewerts durchgeführt
werden kann, beginnt der Hauptteil der Adaption im folgenden Schritt
s12.3.
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Fand
ein Wechsel vom Haltewert zum Früh- oder
Spätwert
statt, wurde dieser im Schritt s8 bzw. s10 festgehalten, und im
Schritt s12.4 wird die Differenz der Wechsel in beiden Richtungen
innerhalb einer Zeitspanne von beim Ausführungsbeispiel 250 msec ausgewertet
(Wechsel in Spätrichtung
abzüglich
der Wechsel in Frührichtung). Überschreitet
die Differenz einen applizierten Grenzwert von z. B. vier Wechseln,
wird der Haltewert im Schritt s14.5 um eine kleine vorgegebene Schrittweite
d_sw erhöht, die
im Tastverhältnis
beim Ausführungsbeispiel
0,4 % ausmacht. Danach wird der Schritt s12.8 erreicht.
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Stellt
sich im Schritt s12.6 heraus, daß die Zahl der Wechsel zur
Frühverstellung
die Zahl der Wechsel zur Spätverstellung
um den applizierbaren Grenzwert überschreitet,
wird im Schritt s12.7 der Haltewert um eine kleine vorgegebene Schrittweite d_sw
verringert, die im Tastverhältnis
beim Ausführungsbeispiel
0,4 % ausmacht. Danach wird der Schritt s12.8 erreicht.
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Im
Schritt s12.8 werden nach erfolgter Adaption die beiden Werte für die erfolgten
Wechsel der Verstellung initialisiert (auf 0 gesetzt), und der gespeicherte
Sollwert, der im Schritt s12.1 verwendet wird, wird ebenfalls initialisiert
(auf 0 gesetzt), um eine Änderung
desselben erkennen zu können.
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6: Bestimmung
des neuen Stellwertes (Schritt s13)
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Der
Schritt s13 zum Bestimmen des neuen Stellwertes, wie er beim nächsten Starten
der rechten Routine abgerufen wird, verfügt über Unterschritte s13.1 bis
s13.9.
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Im
Schritt s13.1 wird die geschätzte
Verstellgeschwindigkeit v_SCHÄTZ
bestimmt, die für
die Verstellung bis zum nächsten
Programmdurchlauf gültig
ist. Davon ausgehend, daß sich
die Verstellgeschwindigkeit der Regelstrecke entsprechend einem Tiefpaß erster
Ordnung verhält,
ist es erforderlich, den Endwert der Verstellgeschwindigkeit zu
kennen. Diese Erkennung erfolgte im Schritt s8 (für Spätverstellung)
bzw. im Schritt s10 (für
Frühverstellung). Der
Endwert v_END wird mit einem Faktor F multipliziert, der insbesondere
von der Drehzahl n des Motors abhängt. Dies, weil die jeweilige
Endgeschwindigkeit v_END relativ stark von der NW-Drehzahl abhängt. Zum
Beispiel ist unterhalb einer Motordrehzahl von 1500 U/min noch nicht
der Maximaldruck des den NW-Verstellmechanismus 11 antreibenden Hydrauliköls erreicht.
Darüber
hinaus kann hierbei der Übergang
für die
Auswertung aller vier NW-Signale zur Auswertung eines Signals (oder
umgekehrt) berücksichtigt
werden.
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Die
Berechnung der geschätzten
Verstellgeschwindigkeit v_SCHÄTZ
erfolgt hiervon ausgehend mit Hilfe einer üblichen digitalen Übergangsfunktion erster
Ordnung, gestützt
auf eine Konstante c, die in Abhängigkeit
von der Zeitkonstanten τ der
NW-Verstelleinrichtung 11 appliziert wird. Im allgemeinen sind
die Zeitkonstanten für
die beiden Bewegungsrichtungen voneinander verschieden, weswegen
im Schritt s13.1 für
c ein Wert c_SPÄT
bzw. c_FRÜH eingestellt
werden kann.
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Im
Schritt s13.2 wird die Winkellage α_SCHÄTZ der Nockenwelle abgeschätzt, wie
sie voraussichtlich zu Beginn der nächsten rechten Interruptroutine
vorliegen wird. Dies erfolgt mit der im Schritt s13.2 angegebenen
Formel, gestützt
auf den beim letzten Durchgang berechneten Schätzwert α_SCHÄTZ, die vorgegebene Zeitspanne
dt zwischen zwei Durchläufen
der rechten Interruptroutine (5 ms) und dem im Schritt s13.1 berechneten
Schätzwert
für die
Geschwindigkeit v_SCHÄTZ.
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Des
weiteren erfolgt im Schritt s13.2 die Berechnung desjenigen Wertes
der NW-Winkellage, der erreicht würde, wenn beginnend mit dem
nächsten Programmdurchlauf
der Haltewert ausgegeben würde
und sich dann die Nockenwelle aufgrund der Trägheit der gesamten Regelstrecke
noch etwas weiter verstellen würde.
Der hierbei mit der in diesem Schritt angegebenen Formel berechnete
Wert α_SCHÄTZ+ bestimmt,
welcher Wert mit dem Beginn des nächsten Durchlaufs der rechten
Interruptroutine ausgegeben werden soll, denn es ist das Ziel, bei
einer laufenden Verstellung bereits dann auf den Haltewert überzugehen,
wenn der Sollwert noch nicht erreicht wurde, aufgrund des Tiefpaßverhaltens
des NW-Verstellmechanismus 11 jedoch davon auszugehen ist,
daß der
Istwert den Sollwert auch dann erreichen wird, wenn nur noch der
Haltewert ausgegeben wird. Durch diese Maßnahme kann die Nockenwelle
sehr lange mit maximaler Verstellgeschwindigkeit ange trieben werden,
um dann gerade in die Soll-Winkellage zu gelangen, wenn schon etwas
zuvor der Haltewert ausgegeben wird. Dadurch kann ein jeweiliger Sollwert
besonders schnell eingestellt werden. Die Entscheidung, welcher
Wert mit dem Beginn des nächsten
Durchlaufs der rechten Interruptroutine ausgegeben werden soll,
fällt beim
jetzigen Durchlauf, in dem eine Differenz α_DIF zwischen dem Wert α_SCHÄTZ+ und
dem Sollwert α_SOLL
gebildet wird.
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Im
Schritt s13.3 wird geprüft,
ob die Differenz oberhalb einer applizierbaren Toleranzschwelle
liegt. Ist dies der Fall, wird im Schritt s13.4 festgehalten, daß der neue
Stellwert der Spätwert
werden soll, und der Durchlauf der Routine wird beendet. Andernfalls wird
im Schritt s13.5 geprüft,
ob die Differenz α_DIF unterhalb
des negierten Wertes der Toleranzschwelle liegt. Ist dies der Fall,
wird im Schritt s13.6 festgehalten, daß der neue Stellwert der Frühwert werden
soll, und der Durchlauf der Routine wird beendet. Andernfalls wird
im Schritt s13.7 festgehalten, daß der neue Stellwert der adaptierte
Haltewert werden soll.
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In
diesem Fall wird im Schritt s13.8 geprüft, ob die letzte angeforderte
Verstellung eine solche in Richtung Spät war. Ist dies der Fall, wird
der auszugebende Haltewert im Schritt s13.9 um einen applizierbaren
Korrekturwert erhöht.
Hierdurch kann eine Hysterese in der Kennlinie des NW-Verstellmechanismus 11 berücksichtigt
werden, die sich folgendermaßen
auswirkt: erfolgte eine Verstellung in Richtung Früh, so ist
anschließend
ein Wert von z. B. 56 % erforderlich, um die NW-Winkellage konstant
zu halten. Erfolgte dagegen eine Verstellung in Richtung Spät, so ist
anschließend
ein Wert von z. B. 59 % erforderlich, um die NW-Winkellage konstant
zu halten.
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Nach
dem Schritt s13.8 oder dem Schritt s13.9 ist der Durch lauf der rechten
Routine beendet.
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Beim
Ausführungsbeispiel
werden vier Nockenwellen-Winkelsignale pro Nockenwellenumdrehung
abgegeben. Es kann jedoch auch mit noch weniger, aber auch mit mehr
Signalen gearbeitet werden. Je weniger Signale pro Umdrehung ausgegeben
werden, über
desto längere
Zeitspannen muß mit
Schätzwerten
gearbeitet werden. Umgekehrt führen
häufigere
Messungen zu weniger Schätzwerten und
damit im Prinzip genauerer Regelbarkeit. Es ist jedoch zu beachten,
daß jede
Messung einen zusätzlichen
Rechenaufwand bedeutet, da mit jeder Messung nicht nur der gemessene
Winkel, sondern auch der Meßzeitpunkt
abgespeichert werden muß und dann
mit Hilfe dieser beiden Größen und
der Differenz zu einem aktuellen Rechenablauf festgestellt werden
muß, wie
groß der
Meßwert
auf den aktuellen Zeitpunkt bezogen ist. Man wird daher versuchen,
mit so wenig wie möglich
Meßwerten
auszukommen. Je genauer das zeitliche Verhalten des Gesamtaufbaus bekannt
ist, desto zuverlässiger
werden Abschätzungen,
und mit desto weniger Meßwerten
kann gearbeitet werden. Es ist auch möglich, bei relativ geringen Drehzahlen,
z. B. unter 2000 U/min vier Signale pro Nockenwellenumdrehung auszuwerten,
dagegen bei höheren
Drehzahlen nur zwei Signale.
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Die
Adaptionen können
auch anders als beschrieben ausgeführt werden. Z. B. kann bei
der Adaption der Endverstellgeschwindigkeiten so vorgegangen werden,
daß dann,
wenn der Spät- oder Frühwert relativ
lange ausgegeben wird, gewartet wird, bis der Verstellmechanismus
seine Endgeschwindigkeit erreicht hat und dann diese Endgeschwindigkeit
mit Hilfe zweier aufeinanderfolgender Winkelmessungen bestimmt wird.
Der Haltewert kann z. B. dadurch adaptiert werden, daß untersucht wird,
ob es bei dauernder Beibehaltung der Soll-Winkellage zu einer veränderten
NW-Winkellage kommt. Dies kann nur dann der Fall sein, wenn sich
der Istwert wegen eines unzutreffenden Haltewerts verstellt hat.
Kommt es zu Spätverstellung,
zeigt dies an, daß der
Haltewert die Winkellage nicht tatsächlich hielt, sondern in Richtung
Spät verstellte.
Das Tastverhältnis
wird dann etwas erniedrigt. Im umgekehrten Fall wird es etwas erhöht.
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Ein
typischer Wert für
die Endverstellgeschwindigkeit beträgt 20°/100 msec. Ein typischer Wert
für die
Zeitkonstante des Systems für
den Übergang
erster Ordnung nach dem Umschalten auf das Haltesignal ist 40 msec.
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Beim
Ausführungsbeispiel
wird von den das Übergangsverhalten
erster Ordnung gemäß der Gleichung
in Schritt s13.1 bestimmenden Parameter c und v_END nur die Endverstellgeschwindigkeit v_END
adaptiert. Jedoch ist es mit einem ähnlichen Verfahren, wie dem
anhand von 4 beschriebenen Verfahren, möglich, die
Konstante c in kleinen Schritten so zu verändern, daß das aktuelle zeitliche Verhalten
besser angenähert
wird.