DE440542C

DE440542C - Presse zur Herstellung von stangen- oder rohrfoermigen Koerpern

Info

Publication number: DE440542C
Application number: DEK94723D
Authority: DE
Original assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Current assignee: Fried Krupp Grusonwerk AG
Publication date: 1927-02-10

Description

Presse zur Herstellung von stangen- oder rohrförmigen Körpern. Die Erfindung betrifft eine Presse zur Herstellung von stangen- oder rohrförmigen Körpern aus schmelzbarem Preßstoff und beliebiger Länge und beliebigen Querschnitts. Es sind bereits Pressen dieser Art bekannt, die aus mehreren Preßvorrichtungen bestehen, die abwechselnd arbeiten und den Preßstöff durch einen gemeinsamen Preßspalt drücken. Bei einer bekannten Presse zum Umpressen von Bleimänteln um Kabel tritt das Blei in fester Form durch Ventile mit mehreren räumlich voneinander getrennten Austrittsöffnungen, also in mehreren Einzelsträngen, hindurch, die sich nicht wieder vollständig miteinander vereinigen. Es ist daher bei Verwendung solcher Ventile nicht möglich, einen lückenlosen Bleimantel herzustellen, der hohen Drücken standzuhalten vermag. Außerdem muß bei dieser Presse beim Zurückgehen des einen Preßkolbens das zugehörige, als Rückschlagventil wirkende Abschlußorgan die zwischen ihm und dem Ventilsitz befindlichen festen Bleistränge beiseite quetschen, wenn ein dichter Abschluß erzielt werden soll. Da aber beide Seiten des Abschlußorgans mit dem Preßkopf in Verbindung stehen und somit das durch das zweite Preßaggregat hindurchgedrückte Metall das Abschlußorgan von beiden Seiten beeinflussen kann, so ist die Wirkungsweise dieser Presse sehr unzuverlässig.
Bei einer anderen bekannten Presse müssen, um die Ausführung der Einrichtung zu ermöglichen, die Preßkolben einen rechteckigen Querschnitt besitzen. Bekanntlich ist es aber mit großen Schwierigkeiten verbunden, derartige Kolben abzudichten, besonders wenn, wie im vorliegenden Falle, sehr hohe Drücke auftreten. Bei dieser Presse ist ferner zwischen den beiden Preßräumen eine schwenkbare Klappe angeordnet, die jeweils einen der Preßräume gegen den anderen abdichtet. Die Klappe braucht eine gewisse Zeit und erhebliche Energie, bis sie die ihr im Wege stehenden Metallmassen beiseite gedrängt und ihre andere Endstellung erreicht hat. Während dieser Zeit besteht eine unmittelbare Verbindung zwischen den beiden Preßräumen, so daß ein verhältnismäßig großer Teil der von dem einen Preßkolben vorwärts bewegten Metallmasse um die Klappe herum in den anderen leeren Preßraum zurückfließen kann. Der Preßvorgang wird infolge des dadurch entstehenden Druckabfalls so lange unterbrochen, bis die Klappe ihre Endstellung erreicht hat.
Die Erfindung bezweckt, die genannten Nachteile auf einfache Weise dadurch zu vermeiden, daß zur wechselweisen Verbindung der Preßaggregate mit dem gemeinsamen Preßspalt Kolbenschieber dienen, die durch den Preßstoff selbsttätig umgeschaltet werden.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Presse in achsialem Schnitt veranschaulicht.
Bei beiden Ausführungsformen sind in einem Preßgestell i zwei an beiden Enden offene Zylinder 2, 3 befestigt, die zur Aufnahme von Preßstoff in flüssiger Form bestimmt sind. Der Preßstoff wird durch die Öffnungen q. eingefüllt. In jedem der Zylinder 2, 3 bewegt sich ein Kolben 5, 6. Zwischen den beiden einander gegenüberliegenden Austrittsöffnungen 7, 8 der Zylinder 2, 3 befindet sich ein Raum 9 von beispielsweise kreisförmigem Querschnitt,- in den der Preßstoff aus dem Zylinder 2, 3 beim Pressen hineingedrückt wird. In diesem Raum 9 bewegt sich ein Absperrorgan, z. B. Kolbenschieber io, zwischen den Zylindern hin und her. Dieses regelt die wechselweise Verbindung der Zylinder 2, 3 mit einer vor dein Preßspalt i i liegenden Vorkammer 12.
Gemäß der Ausführungsform der Abb. i führen aus dem zwischen den Zylindern liegenden Raum 9 zwei Kanäle 13, 14 zu der Vorkammer 12. An dem als Absperrorgan dienenden Kolbenschieber io sind zwei Scheiben 15, 16 angeordnet. Die achsiale Bewegung des Schiebers io wird nach beiden Richtungen durch einen zwischen den Scheiben 15, 16 liegenden Anschlag 17 begrenzt. Die Baulänge des Schiebers io ist gegenüber dem Abstand der Kanäle 13, 14 so gewählt, daß in jeder Endstellung des Schiebers io die eine der Scheiben den einen Kanal. verschließt, die andere Scheibe seitlich der Einlauföffnung des andern Kanals steht.
Die Arbeitsweise der Presse gemäß Abb. i ist folgende: Bei der veranschaulichten Stellung der Teile ist in dem Zylinder 2 die Pressung beinahe beendet. Der Zylinder io ist gleich nach Beginn des Preßvorgangs in Pfeilrichtung x bis zur Anlage seiner Scheibe 15 an den Anschlag 17 verschoben, so daß der Eingang des Kanals 13 freiliegt und durch diesen der gepreßte Stoff in die Vorkammer 12 hinein- und von da durch den formgebenden Preßspalt hindurchtreten kann. Gleichzeitig steht die Scheibe 16 über dem Kanal 14 und schließt diesen gegen den Zylinder 3 ab. Der Kolben 6 ist aus dem Zylinder 3 zurückgezogen, und dieser ist mit Preßstoff gefüllt. Wenn der Kolben 5 seinen Preßhub beendet hat, beginnt im Zylinder 3 die Pressung entgegengesetzt der Pfeilrichtung x. Der in dieser Richtung zusammengedrückte Preßstoff bewegt den Schieber io in gleicher Richtung bis zur Anlage der Scheibe 16 an den Anschlag 17. Der Einlauf des Kanals 1.4 wird hierbei frei, der Einlauf des Kanals 13 wird geschlossen. Während dieser Zeit ist der Kolben 5 zurückgezogen und der Zylinder 2 mit Preßstoff gefüllt worden. \ach Beendigung des Preßhubes des Kolbens 6 beginnt alsbald im Zylinder 2 die Pressung von neuem.
Gemäß der Ausführungsform nach Abb. 2 ist der zwischen den Zylindern 2, 3 liegende Raum 9 mit der Vorkammer 12 nur durch einen einzigen Kanal 18 verbunden, der abwechselnd mit den Zylinder_i 2,3 in Verbindung gebracht wird.
Bei der veranschaulichten Stellung der Teile steht der Kanal 18 finit dem Zylinder 3 in Verbindung. Der Schieber io liegt am Zylinder 2 an und verschließt dessen Austrittsöffnung7. Die Pressung in dem Zylinder 3 ist gerade beendet. Der Kolben 5 ist während der Pressung im Zylinder 3 zurückgezogen und der Zylinder 2 gefüllt worden. Sobald nun die Pressung im Zylinder 2 beginnt, wird der Schieber io durch den Preßstoff in Pfeilrichtung x bis zur Anlage an den Zylinder 3 verschoben. Hierdurch wird die Austrittsöffnung 8 des Zylinders 3 abgesperrt und der Kanal 18 mit dem Zylinder 2 verbunden.
Da bereits nach der Füllung der einzelnen Preßräume der Preßstoff zu erstarren beginnt, so wird dieser im allgemeinen in der Vorkammer 12 die zum Durchtritt durch den Preßspalt und zur Formung des Werkstücks gewünschte festere Konsistenz haben. Man kann den Grad der Erstarrung des Preßstoffs noch dadurch beeinflussen, daß man die Wandung der Vorkammer 12 entweder heizt oder kühlt, um entweder zu rasch erstarrten Preßstoff zu erweichen oder zu weichen Preßstoff in eine festere Konsistenz zu bringen.

Claims

PATE i\TA\SPRTÜCHE: i. Presse zur Herstellung von stangen-oder rohrförmigen Körpern aus schmelzbarem Preßstoff von beliebiger Länge und beliebigem Querschnitt,. bestehend aus, mehreren Preßvorrichtungen, die abwechselnd arbeiten und das Preßgut durch einen gemeinsamen Preßspalt drücken, dadurch gekennzeichnet, daß zur wechselweisen Verbindung der Preßvorrichtüngen mit dem gemeinsamen Preßspalt (13, 1q. oder 18) Kolbenschieber (io) dienen, die durch den Preßstoff selbsttätig umgeschaltet werden.
2. Presse nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß mit jedem Kolbenschieber (io) zwei zueinander gleichachsig angeordnete Preßzylinder (2, 3) zusammenarbeiten, deren gemeinsame Achse mit der Achse des Kolbenschiebers (io) zusammenfällt.
3. Presse nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolbenschieber (io) den gleichen Durchmesser besitzt wie die Preßzylinder (2, 3). q.. Presse nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der -Kolbenschieber (io) eine größere Breite besitzt als der Kanal (18), der die Preßzylinder (2, 3) mit dem gemeinsamen Preßspalt verbindet, so daß eine gleichzeitige Verbindung beider Zylinder (2, 3) mit dem gemeinsamen Preßspalt nicht eintreten kann.