DE4403297C2 - Vorrichtung zur Ablenkung optischer Strahlen - Google Patents
Vorrichtung zur Ablenkung optischer StrahlenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ablen
kung optischer Strahlen, vorzugsweise zur Ablenkung
von Laserstrahlen, mit an einem antreibbaren Rota
tionskörper angeordneten Spiegelflächen
Im Stand der Technik ist es bekannt, zur Realisie rung der Ablenkung von Laserstrahlen, die eine kon tinuierliche Strahlenablenkung für größere Winkel und hohe Ablenkgeschwindigkeit erfordern, rotato risch angetriebene Polygonspiegel zu verwenden. Nachteilig ist dabei, daß der extreme Fertigungs aufwand dieser Spiegel zu außerordentlich hohen Ko sten führt. Außerdem kann bei den bekannten Poly gonspiegeln die Verkippungsfreiheit der einzelnen Spiegelsegmente bezüglich der Drehachse nicht ge währleistet werden.
Im Stand der Technik ist es bekannt, zur Realisie rung der Ablenkung von Laserstrahlen, die eine kon tinuierliche Strahlenablenkung für größere Winkel und hohe Ablenkgeschwindigkeit erfordern, rotato risch angetriebene Polygonspiegel zu verwenden. Nachteilig ist dabei, daß der extreme Fertigungs aufwand dieser Spiegel zu außerordentlich hohen Ko sten führt. Außerdem kann bei den bekannten Poly gonspiegeln die Verkippungsfreiheit der einzelnen Spiegelsegmente bezüglich der Drehachse nicht ge währleistet werden.
Aus dem Gebiet der Mikrotechnik sind weiterhin
Ablenkspiegelanordnungen für optische Strahlen be
kannt, bei denen an Torsionsbändern aufgehängte
Spiegelflächen um eine Drehachse kippen können oder
bei denen die Spiegelflächen am Ende von bewegli
chen Zungenstrukturen angeordnet sind. Für derar
tige Systeme werden elektrostatische, piezzoelek
trische oder elektrothermische Antriebe eingesetzt,
die generell mit der Mechanik funktionsintegriert
sind.
Mit derartigen Anordnungen sind zwar Strahlablen
kungen von ± 100 realisierbar, die zugehörigen
Spiegelflächen sind jedoch nur im Bereich zwischen
50×50 µm² bis 500×500 µm² herstellbar. Als sehr
problematisch erweist sich bei den bisher bekannten
Systemen das dynamische Verhalten. Bei hohen Fre
quenzen nimmt der erreichbare Ablenkwinkel dra
stisch ab, da die zur beschleunigten Bewegung der
Spiegelfläche notwendigen Kräfte durch die gewähl
ten Antriebsprinzipien nicht mehr aufgebracht wer
den können. Es treten außerdem Schwingungsmodi auf,
die zur Verwölbung der Spiegelflächen führen. Um
eine sichere Bewegung der Spiegelflächen auch bei
höheren Frequenzen zu ermöglichen, muß deren Masse
drastisch reduziert werden, was bei gegebener Spie
gelfläche nur durch eine Verringerung der Dicke
möglich ist. Dies führt jedoch zu einer verstärkten
Ausbildung von Schwingungen auf der Spiegeloberflä
che und damit zu Funktionsstörungen.
Die Druckschrift Xerox Disclosure Journal, Volume 15, Number 3,
May/June 1990 beschreibt eine Vorrichtung zur Ablenkung von
optischen Strahlen mit einem drehbaren Polygonspiegel. Dieser
Polygonspiegel kann u. a. durch anisotropes Ätzen von einkristal
linem Silizium hergestellt werden.
Die US-A-4 938 551 beschreibt einen Bar-Code-Leser mit einem
Polygonspiegel mit vertieft liegenden Spiegelflächen, der auf
einem als Motor ausgebildeten Träger oder einem oszillierenden
Träger montiert ist. Hierdurch sollen mehrere, in der Richtung
unterschiedliche Abtastorte geschaffen werden, d. h. der Bar
code soll in unterschiedlichen Richtungen abgetastet werden.
Die Rotationsgeschwindigkeit eines solchen Bar-Code-Lesers ist
relativ niedrig.
Die US-A-S 235 454 betrifft eine Vorrichtung zur Ablenkung
eines Laserstrahls. Der Spiegel besitzt eine einzige Spiegel
oberfläche und soll mit hoher Drehzahl angetrieben werden.
Der den Spiegel tragende Rotor besteht aus einem scheiben
artigen Grundkörper und wird durch eine elektrostatische Kraft
angetrieben, die dadurch erzeugt wird, daß selektiv eine Span
nung an Statorelektroden angelegt wird, über denen der Rotor
berührungslos abläuft, wobei die axiale Abstützung des Rotors
durch abstoßende Kräfte von Permanentmagneten erfolgt, die im
Achsbereich des Stators bzw. am Ende der Rotorwelle angeordnet
sind. Die radiale Abstützung erfolgt durch einen Viskositäts
widerstand der zwischen die radialen Lagerflächen eingeblasenen
Luft.
Die US-PS 3 874 778 betrifft einen Drehspiegelscanner zur Ab
lenkung eines Lichtstrahls eines mechanisch angetriebenen
Spiegels. Auch hier erfolgt die axiale Abstützung des Rotors
berührungslos durch die abstoßenden Kräfte von Permanentmag
neten, die im Stator bzw. Rotor angeordnet sind. Die radiale
Abstützung erfolgt wiederum durch ein dynamisches Luftlager.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Ablenkung optischer Strahlen zu schaffen, die eine hohe Ab
lenkfrequenz bei großen Ablenkwinkeln und für große Spiegel
flächen ermöglicht, eine Verkippungsfreiheit der Einzelsegmente
bezüglich der Drehachse gewährleistet und kostengünstig her
gestellt werden kann.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die Gesamtheit der im
Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale. Danach erfolgt sowohl
die axiale als auch die radiale Abstützung auf magnetischem
Wege, wobei diese magnetische Lagerung selbstzentrierend ist
und einen reibungsfreien Lauf mit hohen Drehzahlen ermöglicht.
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteran
sprüchen 2 bis 5.
Die erfindungsgemäße Anordnung zeichnet sich insbe
sondere durch folgende Vorteile aus:
- - Verwirklichung hoher Ablenkfrequenzen auch für relativ große Lichtstrahldurchmesser,
- - Herstellen der Spiegeloberflächen mit hoher Prä zision,
- - kostengünstige Herstellung in der Massenproduk tion, da in der Mikromechanik die vorteilhaften Technologien der batch-Prozesse der Mikroelektronik genutzt werden können,
- - Verkippungsfreiheit der Segmente zueinander,
- - hohes Reflexionsvermögen der Spiegelflächen durch die vorgesehenen Materialien.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der zuge
hörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1 und 2 eine erfindungsgemäße Vor
richtung, bei der sich die Spiegelflächen am
Rotationskörper in einer Vertiefung befinden,
und
Fig. 3 und 4 eine erfindungsgemäße Vor
richtung, bei der sich die Spiegelflächen an
einer auf dem Rotationskörper angebrachten Me
sastruktur befinden.
Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Anord
nung enthält der Grundkörper 1 eine Aussparung 1.1,
die in ihren Abmessungen größer als der scheiben
förmige Rotationskörper 2 ist. Der Rotationskörper
2 besteht aus einem einkristallinen Material, vor
zugsweise aus Silizium, und enthält eine zentrisch
angeordnete polygonförmige Vertiefung 2.1. Die Ver
tiefung 2.1 wird durch Kristallebenen des Rotati
onskörpers 2 seitlich begrenzt, welche die Spiegel
flächen 2.2 darstellen. Auf der Oberseite des Rota
tionskörpers 2 befindet sich eine ringförmige, seg
mentierte hartmagnetische Schicht 2.3, deren Zen
trum die Drehachse des Rotationskörpers 2 definie
ren. Der Grundkörper 1, in dessen Aussparung 1.1
sich der Rotationskörper 2 befindet, wird an der
Oberseite durch eine Deckplatte 3 aus Glas herme
tisch abgeschlossen. Auf dieser Deckplatte befindet
sich ein Ringmagnet 4 und eine Anzahl von Spulen
paaren 3.1 mit integrierten Flußleitstücken 3.2. An
der Unterseite des Grundkörpers ist ein Gegenpolma
gnet 5 angeordnet.
Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zeigen die Fig. 3 und 4. Hierbei ist
auf dem scheibenförmigen Rotationskörper 2 eine po
lyedrische Mesastruktur 2.4 zentrisch angeordnet.
Die Mesastruktur 2.4 wird durch Kristallebenen des
Rotationskörpers 2 seitlich begrenzt, welche die
Spiegelflächen 2.2 darstellen. Auf der Oberseite
des Rotationskörpers 2 befinden sich ringförmig an
geordnete Hartmagnete 2.3, deren Zentrum die
Drehachse des Rotationskörpers definieren. Der
Grundkörper 1, in dessen Aussparung 1.1 sich der
Rotationskörper 2 befindet, ist an seiner Oberseite
wiederum durch eine Deckplatte 3 hermetisch abge
schlossen.
In beiden Ausführungen wird der Rotationskörper 2
durch die Segmente des hartmagnetischen Materials
auf seiner Oberseite, durch die Kraft des Ringma
gneten 4, des Gegenpolmagneten 5 sowie durch das
Magnetfeld der Spulen 3.1 in der Aussparung des
Grundkörpers 1 schwebend gehalten. Die ringförmige
Ausbildung der Magnete erzwingt die Zentrierung des
Rotationskörers 2. Durch geeignete Ansteuerung der
auf dem Grundkörper 1 angeordneten Spulenpaare 3.1
wird über die Flußleitschichten 3.2 ein magneti
sches Feld erzeugt, das im Zusammenwirken mit den
hartmagnetischen Segmenten auf dem Rotationskör
per 2 ein Drehmoment bewirkt. Der Rotationskörper 2
kann dadurch bei einer Mehrpolanordnung in eine
taumelfreie Rotationsbewegung versetzt werden.
Ein auf eine Spiegelfläche 2.2 des Rotationskör
pers 2 fallender Lichtstrahl kann durch die Drehbe
wegung der Spiegelfläche um eine Drehachse bis zu
einem Winkel von ca. 60° abgelenkt werden. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt sehr hohe
Drehzahlen, weil durch das selbstzentrierende
Magnetlager Reibungseffekte fast vollständig ver
hindert sowie Unwuchten minimiert werden können.
Bezugszeichenliste
1 Grundkörper
1.1 Aussparung
2 Rotationskörper
2.1 Vertiefung
2.2 Spiegelflächen
2.3 hartmagnetische Schicht
2.4 Mesastruktur
3 Deckplatte
3.1 Spulenpaare
3.2 Flußleitstücke
4 Ringmagnet
5 Gegenpolmagnet
1.1 Aussparung
2 Rotationskörper
2.1 Vertiefung
2.2 Spiegelflächen
2.3 hartmagnetische Schicht
2.4 Mesastruktur
3 Deckplatte
3.1 Spulenpaare
3.2 Flußleitstücke
4 Ringmagnet
5 Gegenpolmagnet
Claims (5)
1. Vorrichtung zur Ablenkung von optischen Strahlen,
insbesondere von Laserstrahlen, mit den folgenden Merkmalen:
- - in einer Aussparung (1.1) eines Grundkörpers (1) ist ein scheibenförmiger Rotationskörper (2) drehbar;
- - die Aussparung (1.1) ist durch eine Deckplatte (3) aus Glas abgeschlossen;
- - der Rotationskörper (2) trägt in rotations symmetrischer Anordnung Spiegelflächen (2.2), die gegenüber der Drehachse schräg stehen;
- - auf der Oberseite des Rotationskörpers (2) befinden sich in ringförmiger Anordnung hartmagnetische Segmente (2.3), deren Zentrum die Drehachse des Rotationskörpers (2) definiert;
- - auf der Deckplatte (3) befindet sich mindestens ein Ringmagnet (4);
- - unterhalb des Rotationskörpers (2) ist am Grund körper (1) ein Gegenpolmagnet (5) angeordnet;
- - auf der Deckplatte (3) sind Spulen (3.2) angeordnet, die bei geeigneter Ansteuerung ein magnetisches Feld erzeugen, das im Zusammenwirken mit dem Feld der hartmagnetischen Segmente (2.3) auf den Rotations körper (2) ein Drehmoment ausübt und diesen im Zu sammenwirken mit dem Feld der Ringmagneten (4) und dem dem Feld der Gegenpolmagneten (5) in der Aus sparung (1.1) freischwebend hält.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotationskörper (2) eine
zentrische Vertiefung (2.1) aufweist, in der sich die Spiegel
flächen (2.2) befinden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotationskörper (2) aus ein
kristallinem Material besteht.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß an dem einkristallinen Rotations
körper (2) zentrisch eine polyedrische Mesastruktur (2.4) an
geordnet ist, deren Seitenflächen die Spiegelflächen bilden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen (3.1) mit integrierten
Flußleitstücken (3.2) ausgerüstet sind.
Priority Applications (8)
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