DE4400865C2 - Verfahren zur NF - Stereo - Wiedergabe in einem FM - Rundfunkempfänger - Google Patents
Verfahren zur NF - Stereo - Wiedergabe in einem FM - RundfunkempfängerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur NF-Stereo-Wiedergabe in einem FM-
Rundfunkempfänger, in dem in Abhängigkeit von der Empfangsfeldstärke eine gleitende
Verringerung der Stereokanaltrennung durchgeführt wird.
Ein solches Verfahren ist aus der US 4,574,389 bekannt. Es ist bekannt, daß die
Wiedergabequalität eines von einem FM-Rundfunkempfangsgerät wiedergegebenen Stereo-
NF-Signal hoch ist, wenn eine hohe Kanaltrennung KT(Trennung der Modulation des
rechten vom linken NF-Kanal) und ein hoher Signal-Rauschabstand S/N vorhanden sind.
Voraussetzung für eine hohe Wiedergabequalität ist eine hohe Empfangsfeldstärke. Wenn
die Empfangsfeldstärke geringer wird, tritt ein Rauschen im NF-Signal auf, d. h. es tritt eine
Verschlechterung der Wiedergabequalität ein.
Es ist bekannt, daß bei abnehmender Empfangsfeldstärke der Signal-Rauschabstand S/N zu
Lasten der Kanaltrennung KT verbessert werden kann. Diese Eigenschaft des FM-
Übertragungsverfahrens wird allgemein durch die sogenannte gleitende Verringerung der
Stereokanaltrennung bei sinkender Empfangsfeldstärke ausgenutzt, d. h. die Kanaltrennung
KT wird zunehmend verringert, damit der Signal-Rauschabstand S/N einen ausreichenden
Wert behält, bei dem ein Rauschen im NF-Signal nicht wahrnehmbar ist. Als Steuergröße
für die Kanaltrennung KT dient dabei die Feldstärkespannung. Für die Dimensionierung der
Verringerung der Stereokanaltrennung geht man meßtechnisch vom gewünschten Signal-
Rauschabstand S/N aus. Als Bezugswert gilt dabei der Pegel des NF-Signals bei einem
definierten Hub, meist 22,5 kHz oder 40 kHz.
Der Nachteil einer solchen gleitenden Verringerung der Stereokanaltrennung besteht nun
darin, daß sie von einmal festgelegten, nicht veränderlichen Bedingungen abhängt. Wegen
der Dynamik der Modulation unterliegt in der Praxis der NF-Pegel und damit der hörbare
Signal-Rauschabstand S/N starken Schwankungen. Bei konstanter Empfangsfeldstärke ist
das "Stereo-Rauschen" konstant. Je nach Lautstärke der Nutzmo
dulation wird dieses Rauschen mehr oder weniger verdeckt.
Sendungen mit kleinem NF-Hub und hoher Dynamik sind typisch
für eine Nachrichtensendung oder klassische Musik. Dagegen ist
ein großer NF-Hub für Pop- und Rockmusik typisch. Daraus re
sultiert, daß für eine aus Popmusik bestehende Nutzmodulation
optimierende gleitende Verringerung der Stereokanaltrennung
einen ausreichenden Signal-Rauschabstand S/N bei guter Kanal
trennung KT gewährleistet, während das Rauschen bei der
Übertragung von klassischer Musik nicht akzeptiert werden
kann. Andererseits führt ein für klassische Musik optimierter
Signal-Rauschabstand S/N bei Popmusik-Wiedergabe zu einem
unnötig frühen Einsatz der gleitenden Verringerung der Stereo
kanaltrennung und hat damit eine verschenkte Kanaltrennung KT
zur Folge. In beiden Fällen ist die Empfangsqualität gemin
dert.
Aus der DIN-Blende EN 50 067 ist bekannt, daß die Rundfunk
anstalten paralell zum eigenen Hörfunkprogramm unhörbare RDS
(Radio-Data-System)-Informationen aussenden. Diese unhörbar
ausgesendeten Informationen enthalten den sogenannten Pro
grammtyp-(PTY)-Code der die Art des laufenden Programms, z. B.
ROCK, POP, NACHRICHTEN, KLASSIK usw. kennzeichnet.
Das der Erfindung zugrunde liegende technische Problem besteht
darin, ein Verfahren zur NF-Stereo-Wiedergabe mit verbesserter
gleitendender Verringerung der Stereokanaltrennung zu schaf
fen, bei dem die Kanaltrennung erst dann verringert wird, wenn
in der NF-Wiedergabe ein hörbares Rauschen bemerkbar wird.
Dieses technische Problem wird dadurch gelöst, daß entweder
gemäß Anspruch 1 aus dem RDS-Datentelegramm gewonnene
Informationen zum Programmtyp (PTY-Code-Art) oder gemäß
Anspruch 2 aus dem RDS-Datentelegramm gewonnene
Kennzeichnungen für Sprache oder Musik zusätzlich zur
Empfangsfeldstärke für die Steuerung der gleitenden
Verringerung der Kanaltrennung verwendet werden. In besonders
vorteilhafter Weise können auch beide Verfahren miteinander
kombiniert werden, um beispielsweise Textpassagen wie
Nachrichten oder Verkehrsdurchsagen in Musiksendungen
gesondert zu berücksichtigen.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist die gleitende
Verringerung der Stereokanaltrennung von der
Empfangsfeldstärke und dem Modulationsinhalt der NF abhängig,
d. h. in die Steuerung der optimalen gleitenden Verringerung
der Stereokanaltrennung fließt zusätzlich zur
Empfangsfeldstärkeinformation eine Information über den
Modulationsinhalt wie ROCK, POP, KLASSIK, NACHRICHTEN usw. ein. Diese
gleitende Verringerung der Stereokanaltrennung ist für einen bestimmten Modulationinhalt hinsichtlich Kanaltrennung KT und Signal-
Rauschabstand S/N optimiert. Diese gleitende Verringerung der
Stereokanaltrennung kann durch modulationsabhängige Größen
korrigiert werden, so daß je nach Modulationsinhalt eine
bessere Kanaltrennung KT oder ein besseres Signal-Rauschab
stand S/N erzielt werden kann. Dadurch wird je nach ROCK, POP,
KLASSIK, NACHRICHTEN usw. ein Gewinn an Kanaltrennung KT er
reicht. Dabei wird die Erkenntnis über die Art der Modulation
ROCK, POP, KLASSIK, NACHRICHTEN usw. anhand der PTY-Daten im
RDS-Datentelegramm gewonnen.
Vorteilhafterweise tritt zu der beschriebenen Modulationsaus
wertung eine aus der DE 23 38 482 D2 bekannte Analyse der Modu
lation durch Auswertung der Stereo-Information, d. h. des NF-
Differenzsignals hinzu.
Vorteilhafte Ausführungsarten der Erfindung sind in dem fakul
tativ auf Anspruch 1 bezogenen Anspruch 2 sowie in den An
sprüchen 3 und 4 enthalten. Dies ist nachstehend u. a. anhand
der Figuren näher erläutert.
In der Figur sind zwei Diagramme gezeigt, welche die Abhängig
keit der Kanaltrennung KT von der Empfangsfeldstärke zeigen.
Bei diesen Diagrammen sind unterschiedliche Modulationsinhalte
wie ROCK, POP, KLASSIK, NACHRICHTEN usw. die Parameter, welche
beider gleitenden Verringerung der Stereokanaltrennung be
rücksichtigt worden sind. Das Diagramm A ist beipielsweise
repräsentativ für die gleitende Verringerung der Stereokanal
trennung bei der Wiedergabe von klassischer Musik. Es ist zu
erkennen, daß die gleitende Verringerung der Stereokanaltren
nung schon bei verhältnismäßig hoher Empfangsfeldstärke a
einsetzt, um einen ausreichenden Signal-Rauschabstand S/N bei
der Wiedergabe sicherzustellen. Das Diagramm B dagegen ist
beipielsweise repräsentativ für die gleitende Verringerung der
Stereokanaltrennung bei der Wiedergabe von Popmusik. Dieses
Diagramm zeigt, daß die gleitende Verringerung der Stereo
kanaltrennung erst bei verhältnismäßig niedriger Empfangsfeld
stärke einsetzt, weil die hohe Dynamik des NF-Signals die
Wahrnehmbarkeit des Rauschens verhindert, so daß ein geringes
Signal-Rauschverhältnis S/N in diesem Fall ausreicht.
Die Information über den Modulationsinhalt, welche bei der
Steuerung der gleitenden Verringerung der Stereokanaltrennung
mit verwendet wird, wird durch die Auswertung der RDS-Daten
gewonnen.
Die Rundfunkanstalten strahlen beim Hörfunk paralell zum ei
gentlichen Programm unhörbare RDS (Radio Data System)-Informa
tionen ab. Diese Daten enthalten u. a. den PTY-Code (programme
type), der die Art des laufenden Programms kennzeichnet (z. B.
ROCK, POP, KLASSIK, NACHRICHTEN usw.). In Abhängigkeit vom
jeweiligen PTY wird der optimal geeignete Einsatzpunkt der
empfangsfeldstärkeabhängigen gleitenden Verringerung der Ste
reokanaltrennung ausgewählt.
In den RDS-Daten ist ebenfalls eine Sprache/Musik-Kennzeich
nung vorgesehen. Diese kann in entsprechender Weise zur Beein
flussung der gleitenden Verringerung der Stereokanaltrennung
herangezogen werden.
Weiterhin wird im RDS die Uhrzeit (CLOCKTIME) übertragen. Durch kombinierte
Auswertung von Zeit und Sprache/Musik kann mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine
Nachrichtensendung geschlossen werden, auch wenn der PTY (z. B. POP) während der
stündlichen Nachrichtensendung nicht gewechselt wird. Da Nachrichten keine
Stereoinformation enthalten, kann in dieser Zeit die Wiedergabe in Mono erfolgen, zu
Gunsten eines besseren Signal-Rauschabstandes.
Obwohl die RDS-Information keine eindeutige Identifikation des momentanen
Modulationinhaltes gestattet, ist durch ihre Auswertung eine tendenzielle Optimierung der
Stereo-Empfangsqualität möglich.
Vorzugsweise tritt zu der Modulationauswertung eine Analyse der Modulation durch
Hubbewertung hinzu.
Durch Ausmessen der Amplitude des MPX-Signals bzw. der Amplituden des NF-Signals
erhält man eine Aussage über die momentane Lautstärke. Bei großer Lautstärke kann der
Einsatzpunkt der gleitenden Verringerung der Stereokanaltrennung zu kleineren
Empfangsfeldstärken hin verlagert werden, ohne den vorgegebenen Signal-Rauschabstand
S/N zu unterschreiten. Damit ist gleichzeitig eine bessere Kanaltrennung verbunden.
Vorteihafterweiseweise tritt zu der Modulationauswertung eine Analyse der Modulation
durch Auswertung der Stereo-Information, das heißt des NF-Differenzsignals hinzu.
Es tritt häufig der Fall auf, daß der Pilotton ausgestrahlt wird, tatsächlich jedoch eine
MONO-Modulation vorliegt (z. B. Nachrichten, Ansagen). Der Stereo-Decoder ist aktiv
und erzeugt damit Stereo-Rauschen, obwohl keine Seiteninformation übertragen wird und
deshalb auch keine Kanaltrennung KT notwendig ist. Diese Situation ist durch Auswertung
des (L-R)-Anteils im MPX-Signal erkennbar. Bei fehlendem (L-R)-Anteil kann ohne
Einbuße an Wiedergabequalität auf Mono geblendet und damit der Signal-Rauschabstand
S/N verbessert werden.
Es ist bekannt, daß bei geringer Wiedergabelautstärke Störgeräusche unter der Hörschwelle
verschwinden. Im mobilen Betrieb des Rundfunkempfängers werden die Störgeräusche vom
Fahrgeräusch überdeckt. In diesen Fällen kann ein geringerer Signal-Rauschabstand S/N als
bei einer höheren Lautstärke zugelassen werden, was mit einem Gewinn an Kanaltrennung
KT verbunden ist. Ein für die Wiedergabelautstärke repräsentatives Signal kann an der
Stellung des Lautstärkepotentiometers abgegriffen werden.
Claims (4)
1. Verfahren zur NF-Stereo-Wiedergabe in einem FM-Rundfunkempfän
ger, in dem in Abhänigkeit von der Empfangsfeldstärke eine
gleitende Verringerung der Stereokanaltrennung durchgeführt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuerung zur gleitenden Verringerung der Stereokanaltrennung
zusätzlich abhängig von im RDS-Datentelegramm enthaltenen
Informationen zum Programmtyp (PTY-Code-Art) erfolgt, indem
einzelnen PTY-Code-Arten, wie beispielsweise ROCK, POP, KLAS
SIK, NACHRICHTEN unterschiedliche, die typische Signaldynamik
des jeweiligen Programmtyps berücksichtigende feldstärkeabhän
gige Kanaltrennungsverläufe zugeordnet sind und diese abhängig
von der jeweils empfangenen PTY-Code-Art ausgewählt werden.
2. Verfahren zur NF-Stereo-Wiedergabe in einem FM-Rundfunkempfän
ger, in dem in Abhängigkeit von der Empfangsstärke eine glei
tende Verringerung der Stereokanaltrennung durchgeführt wird,
insbesondere nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerung zur gleitenden
Verringerung der Stereokanaltrennung zusätzlich abhängig von
einer im RDS-Datentelegramm enthaltenen Sprache/Musik-Kenn
zeichnung erfolgt, indem den Kennzeichnungen für Sprache und
Musik unterschiedliche, die verschiedenartige Signaldynamik
von Sprache und Musik berücksichtigende feldstärkeabhängige
gleitende Kanaltrennungsverläufe zugeordnet sind und diese
abhängig von der jeweils empfangenen Kennzeichnung ausgewählt
werden.
3. Verfahren zur NF-Stereo-Wiedergabe in einem FM-
Rundfunkempfänger, in dem in Abhängigkeit von der Empfangs
feldstärke eine gleitende Verringerung der Stereokanaltrennung
durchgeführt wird, nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzlich wenigstens eine
durch Analyse der NF-Differenzsignale gewonnene Größe für die
Steuerung gleitenden Verringerung der Stereokanaltrennung
verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zusätzlich der Hub eines NF-
Signals der gleitenden Verringerung der Stereokanaltrennung
verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944400865 DE4400865C2 (de) | 1994-01-14 | 1994-01-14 | Verfahren zur NF - Stereo - Wiedergabe in einem FM - Rundfunkempfänger |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19944400865 DE4400865C2 (de) | 1994-01-14 | 1994-01-14 | Verfahren zur NF - Stereo - Wiedergabe in einem FM - Rundfunkempfänger |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4400865A1 DE4400865A1 (de) | 1995-07-27 |
DE4400865C2 true DE4400865C2 (de) | 2000-07-13 |
Family
ID=6507880
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944400865 Expired - Lifetime DE4400865C2 (de) | 1994-01-14 | 1994-01-14 | Verfahren zur NF - Stereo - Wiedergabe in einem FM - Rundfunkempfänger |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4400865C2 (de) |
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EP1206043B1 (de) | 2000-11-08 | 2009-12-23 | Sony Deutschland GmbH | Störungsreduktion eines Stereoempfängers |
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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Patents Abstracts of Japan, E-977, Sept. 13, 1990, Vol. 14 No. 425 (JP 2-1 64 144 A) * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4400865A1 (de) | 1995-07-27 |
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