DE4400815A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Einbetten eines Gegenstandes, insbesondere eines Probematerials, in eine Einbettmasse - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Einbetten eines Gegenstandes, insbesondere eines Probematerials, in eine EinbettmasseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 9.
Es ist bekannt, Gegenstände in eine Einbettmasse einzubetten bzw. einzugießen, um sie
z. B. vor mechanischen Beschädigungen oder Umwelteinflüssen zu schützen, einfacher
handhaben zu können oder auch bei der Verwendung einer durchsichtigen Einbettmasse
einen Anschauungsgegenstand, z. B. einen Beschwerungsgegenstand oder
Ziergegenstand, zu schaffen. Dies gilt auch für technische, biologische und
medizinische Proben bei denen die Einbettung insbesondere zur Stabilisierung für
optische, z. B. mikroskopische Untersuchungen dienen kann.
Insbesondere bei technischen, biologischen und medizinischen Probematerialien ist es
vor der Einbettung erforderlich, das Probematerial zu trocknen, um es zu stabilisieren.
Der Trocknungsprozeß durch Erhitzen des Probematerials ist mit einem erheblichen
Zeit-, Handhabungs- und Energieaufwand verbunden, wobei auch zwei Arbeitsstellen
erforderlich sind, nämlich zum einen ein Heizgerät und zum anderen ein Arbeitsplatz
zum Einbetten.
Eine zum Einbetten erforderliche Vorrichtung kann durch einen Behälter oder eine
Form gebildet sein, in den bzw. die flüssige Einbettmasse eingegossen wird.
Insbesondere bei biologischen und medizinischen Probematerialien ist auf eine
substanzschonende Trocknung zu achten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung der
eingangs angegebenen Arten so weiterzubilden, daß das Probematerial mit einem
geringeren Aufwand eingebettet werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 bzw. 9 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
die zum Trocknen des Probematerials benötigte Verdampfungswärme durch die
Bestrahlung des Probematerials mit Mikrowellen erzeugt. Dies läßt sich
handhabungsfreundlich, schnell und substanzschonend durchführen, wobei der
Handhabungs-, Zeit- und Energieaufwand sehr gering ist und außerdem das
Probematerial substanzschonend erwärmt und getrocknet werden kann. Durch die
Bestrahlung mit Mikrowellen läßt sich insbesondere bei einem solchen Probematerial,
das mikrowellenabsorbierend ist, das Probematerial direkt erwärmen, so daß die
Umgebung des Probematerials nicht oder nur gering erwärmt wird, was dem
nachfolgenden Einbettvorgang bzw. Vergießen zugute kommt, da eine Abkühlung
zumindest der Umgebung des Probematerials vor dem Einbetten nicht erforderlich ist.
Ein weiterer Vorteil der Erwärmung durch das Bestrahlen mit Mikrowellen besteht
darin, daß eine angestrebte Verdampfungstemperatur einfacher, genauer und sicherer
eingehalten werden kann.
Die Erfindung ermöglicht es auch, sowohl die Trocknung als auch die Einbettung in ein
und demselben Behälter bzw. Form durchzuführen, wobei in einfacher Weise sowohl
die Trocknung als auch die Einbettung in einem geschlossenen Behälter durchgeführt
werden, so daß das Probematerial vor Umwelteinflüssen, z. B. Luftzutritt, geschützt ist
oder beim Vorhandensein eines besonderen Umgebungsgases, z. B. in Inertgas,
getrocknet und eingebettet werden kann.
Dabei ist es vorteilhaft, sowohl das Trocknen als auch das Einbetten in der Heizkammer
des Heizgerätes durchzuführen, wodurch ein zusätzlicher Handhabungsaufwand entfällt
und das Trocknen und Einbetten sicherer ausgeführt werden können.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht die Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens mit einfachen Mitteln, wobei sich die Vorrichtung durch
eine einfache, kleine und kostengünstig herstellbare Bauweise auszeichnet, die eine
schnelle, substanzschonende und sichere Funktion gewährleistet.
Die Erfindung bezieht sich gemäß Anspruch 19 auch auf eine Vorrichtung zur
Verdampfungsbehandlung von festen oder flüssigen Stoffen, oder zum Aufbereiten oder
Analysieren von Probematerial in einem Behälter, wobei diese Vorrichtung auch zur
Durchführung anderer Verfahren zum Behandeln von Stoffen oder Probematerialien
vorteilhaft einsetzbar ist.
Nachfolgend werden die Erfindung und weitere durch sie erzielte Vorteile anhand
bevorzugter Ausführungsbeispiele und einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Trocknen und Einbetten von
Probematerial in vereinfachter perspektivischer Vorderansicht;
Fig. 2 einen Halter mit einem Behälter zur Aufnahme des Probematerials in vertikalen
Schnitt.
Die Hauptteile der Vorrichtung 1 sind ein mit Mikrowellen wirksames Heizgerät 2 mit
einem durch eine Tür 3 verschließbaren Heizraum 4, ein darin angeordneter Halter 5
für einen oder mehrere auf einem Teilkreis verteilt angeordnete Stellplätze 6 für die
Aufnahme eines Probematerials oder mehrerer Probematerialien dienen der Behälter 7,
eine Saugeinrichtung 8, ein Kondensations-Kühler 9, der in einer Saugleitung 11
angeordnet ist, eine Gasspüleinrichtung 12 zur Gasspülung der den oder die Behälter 7
aufnehmenden Umgebung, eine Zuführungseinrichtung 13 für eine Einbettmasse und
eine elektrische bzw. elektronische Steuereinrichtung 14, die vorzugsweise einen
Prozessor aufweist und nach vorgegebenen oder eingebbaren Programmen zu arbeiten
vermag, wobei der Steuereinrichtung 14 eine Tastatur und ein Display oder ein
Bildschirm zur Angabe von Steuerungsdaten vorzugsweise zugeordnet sind. Die
steuerbaren Einzelteile der Vorrichtung 1 sind durch Steuer- oder Signalleitungen mit
der Steuereinrichtung 14 verbunden.
Mit der Saugeinrichtung 8 läßt sich ein Unterdruck in den oder in der Umgebung der
Behälter 7 erzeugen, dessen Zweck weiter unten noch beschrieben wird. Um zu
verhindern, daß der gesamte Heizraum 4 zur Erzeugung des Unterdrucks evakuiert
werden muß und auch um den Heizraum 4 vor einer Verschmutzung durch
Einbettmasse zu schützen, sind der oder die Behälter 7 in einem Gehäuse 16
angeordnet, das aus einem topfförmigen Gefäß 17 und einem Deckel 18 besteht und an
das die Saugeinrichtung 11 und die Gasspüleinrichtung 12 angeschlossen sind und dem
auch die Zuführungseinrichtung 3 zugeordnet ist.
Der Halter 5 ist vorzugsweise im Sinne eines Karussells im Heizraum 4 bewegbar,
insbesondere drehbar angeordnet. Hierzu ist im Boden des Heizraumes 4 ein
Drehantrieb vorgesehen, der vorzugsweise formschlüssig durch eine Kupplung 21 mit
dem Gefäß 17 oder einem es tragenden Sockel 22 verbunden ist, der bei der
vorliegenden Ausgestaltung mit einer nach oben ragenden, das Gefäß 17 umgebenden
Umfangswand 22a topfförmig ausgebildet ist. Das dem Sockel 22 zugeordnete
Kupplungsteil kann z. B. durch eine unrunde Ausnehmung 23 gebildet sein, in die ein
entsprechend geformtes Kupplungsteil des Drehantriebs 19 mit geringem
Bewegungsspiel einfaßt. Die Kupplung 21 ist durch Anheben oder Herausziehen des
Halters 5 lösbar und durch Einsetzen wieder einrückbar.
Die Saugleitung 11 der Saugeinrichtung 8 und wenigstens eine der Gasspüleinrichtung
12 zugeordnete Gaszuführungsleitung 24 erstrecken sich durch Öffnungen bzw.
Durchführungen im Gehäuse 1a der Vorrichtung 1 in den Heizraum 4 und dann weiter
zum Innengehäuse 16. Wenn ein um seine vertikale Mittelachse kontinuierlich
drehender Halter 5 vorgesehen ist, ist den Zuführungsleitungen 11, 24 eine
vorzugsweise koaxial zur vertikalen Mittelachse angeordnete Drehkupplung (aus
Vereinfachungsgründen nicht dargestellt) zuzuordnen. Für eine gute Funktion reicht es
jedoch auch aus, einen hin- und herdrehbaren Schwenkantrieb für den Halter 5
vorzusehen und dabei bedarf es keiner Drehkupplung, wenn die sich im Heizraum 4
erstreckenden Zuführungsleitungsabschnitte so lang und schlaufenförmig
herunterhängend angeordnet sind, das der z. B. um etwa 360° hin und her schwenkbare
Schwenkbetrieb gewährleistet ist.
Das Gefäß 17 weist einen flachen, vorzugsweise ebenen Boden 17a und eine
vorzugsweise hohlzylindrische Umfangswand 17b auf, auf deren obere und
insbesondere ebene Randfläche 25 der plattenförmige Deckel 18 aufliegt und
vorzugsweise die Umfangswand 17b mit einem unteren Ringansatz 18a übergreift. Zur
Abdichtung des Deckels 18 ist eine Ringdichtung vorgesehen, die z. B. durch einen in
einer Ringnut des Deckels 18 oder der Umfangswand 17b angeordneten O-Ring 20
gebildet ist.
Die Saugleitung 11 ist an den Deckel 18 vorzugsweise seitlich an einen den Deckel 18
durchsetzenden Kanal 26 angeschlossen, der in den Hohlraum 27 des Gefäßes 17
mündet. Durch Einschaltung der Saugeinrichtung 8 läßt sich somit ein Unterdruck im
Hohlraum 27 des Gefäßes 17 erzeugen.
Die der Saugeinrichtung 8 zugeordnete Gasspüleinrichtung 2 ist durch wenigstens eine
Gaszuführungsleitung 24 gebildet, die sich von einer Gasquelle durch den Heizraum 4
und das ihn umgebende Gehäuse 1a erstreckt. Die vorzugsweise außerhalb des
Gehäuses angeordnete Gasquelle kann ein bestimmtes Gas enthalten, z. B. Inertgas.
Wenn Umgebungsluft zur Luftspülung des Hohlraumes 27 ausreicht, kann die
Gaszuführungsleitung 24 in einfacher Weise mit der Umgebung der Vorrichtung
(Raumluft) verbunden sein. Bei der vorliegenden Ausgestaltung durchsetzt die
Gaszuführungsleitung 24 den Deckel 18 vorzugsweise vertikal, und sie mündet zentral
in einer Öffnung 29 an der Unterseite des Deckels 18. Die Gaszuführungsleitung 28 ist
vorzugsweise seitlich an einen Stopfen 31 angeschlossen, wobei sie als gegebenenfalls
abgewinkelter Kanal 32 zum Hohlraum 27 weitergeführt ist. Der Stopfen 31 ist an
seinem unteren Ende mit einem verjüngten Zapfen versehen, der in ein die Öffnung 29
enthaltendes vertikales Loch 33 im Deckel 18 lösbar und dicht einsteckbar ist.
Zur Positionierung des oder der Behälter 7 im Gehäuse 17 ist ein Gestell 35
vorgesehen, das aus einem horizontalen Tragring 36 und einer von dessen innerem
Rand nach oben ragenden Gestellhülse 37 besteht. Die Höhe des Traggestells 36 ist an
die Innenhöhe des Gefäßes 17 angepaßt, so daß die Gestellhülse 37 mit ihrem oberen
Ende an Deckel 18 anliegt.
Auf dem Tragring 36, dessen Außendurchmesser etwas geringer bemessen ist als der
Innendurchmesser des Gefäßes 17, befinden sich die Standplätze 6 für die Behälter 7,
wobei die radiale Querabmessung der Behälter 7 und der radiale Abstand zwischen der
Umfangswand 17b und der Gestellhülse 37 so bemessen sind, daß die Behälter 7 mit
Bewegungsspiel dazwischenpassen. Die Behälter 7 können jeweils einen Deckel
aufweisen, der zum Befüllen mit Probematerial oder - sofern er dicht verschließt - zum
Einfüllen einer Einbettmasse zu öffnen, insbesondere aufzuklappen ist. Im letzteren
Falle ist das Gehäuse 17 so hoch bemessen, daß oberhalb der Behälter ein entsprechend
großer Freiraum vorhanden ist.
Am oberen Ende der Gestellhülse 37 befindet sich ein Flansch 38, der an der Unterseite
des Deckels 18 anliegt und somit den Hohlraum 39 der Gestellhülse 37 gegenüber dem
übrigen Hohlraum 27 des Gefäßes 17 verschließt bzw. abdichtet. Der Hohlraum 39
steht durch radiale Kanäle oder eine gemeinsame unterseitige Ausnehmung 41 und im
Tragring 36 nach oben mündende Öffnungen 42 mit dem jeweils zugehörigen Behälter
7 in Verbindung, der eine mit der Öffnung 42 korrespondierende Öffnung (nicht
dargestellt) in seinem Boden aufweist.
Die Zuführungseinrichtung 12 für die Einbettmasse weist einen den Deckel 18
durchsetzenden Kanal 43 auf, der im Bereich des Hohlraums 39 in das Gefäß 17
mündet. Bei der vorliegenden Ausgestaltung ist die Zuführungseinrichtung 12 durch ein
trichterförmiges Bauteil 44 gebildet, das mit seinem Trichterflansch 45 auf dem Deckel
18 aufliegt und mit seiner den Kanal 33 bildenden Trichterhülse 46 in ein entsprechend
groß bemessenes vertikales Loch im Deckel 18 gegebenenfalls fest eingesetzt ist. Der
Stopfen 31 ist mit seinem Stopfenteil von oben in die Trichterhülse 46 eingesetzt. Die
obere Innenkante der Gestellhülse 37 ist durch eine Innenkonusfläche 37a stark
gebrochen, wodurch die Gestellhülse 37 eine trichterförmige Form erhält.
Vorzugsweise ist eine zweite Gasspüleinrichtung 12a vorgesehen, mit einer
Gaszuführungsleitung 24a, bei der es sich um eine der Gaszuführungsleitung 24
entsprechende separate Gaszuführungsleitung oder um einen Zweig der
Gaszuführungsleitung 24 handeln kann. Auch die zweite Gaszuführungsleitung 24a ist
durch einen biegsamen Schlauch gebildet, der an einen den Deckel 18 vorzugsweise
winkelförmig durchsetzenden Kanal 47 vorzugsweise seitlich angeschlossen ist, wobei
der Kanal 47 außerhalb der Gestellhülse 37 der Saugleitung 11 gegenüberliegend
vorzugsweise in der Nähe der Umfangswand 17b in den Hohlraum 27 mündet.
Den Gaszuführungsleitungen 24, 24a oder einer gemeinsamen Gaszuführungsleitung
sind gemeinsam oder jeweils allein eine Drossel oder ein einstellbares und wahlweise zu
öffnendes und zu schließendes Ventil 48 zugeordnet.
Alle, sich im Heizraum 4 befindlichen Teile der Vorrichtung 1 bestehen aus
mikrowellendurchlässigem Material, insbesondere Kunststoff. Dies gilt auch für den
Sockel 22, das Traggestell 35, die Behälter 7, den Deckel 18, den Trichter 44, den
Stopfen 31 und die Leitungsschläuche, wobei das Gefäß 17 aus einem Material mit
leichter Mikrowellenabsorption, insbesondere Glas, besteht und vorzugsweise auch das
Traggestell 35 aus einem mikrowellenteilabsorbierenden Material besteht, das unter der
Werkstoffbezeichnung WEFLON an sich bekannt ist. Als mikrowellenabsorbierendes
Material eignet sich ein Material, vorzugsweise ein Kunststoff (WEFLON), in das
Materialteile, wie Partikel aus mikrowellenabsorbierendem Material, insbesondere
Graphit, eingemischt oder legiert sind.
Der Sockel 22 dient als Antriebshalter und Isolator bezüglich des Heizraumbodens.
Dabei kann es vorteilhaft sein, zwischen dem Sockel 22 und dem Gefäß 17 eine
Zwischenplatte 49 aus mikrowellenabsorbierendem Material, insbesondere WEFLON-
Kunststoff, anzuordnen. Dabei ist es vorteilhaft, der Vorrichtung 1 zwei
Zwischenplatten 49 zuzuordnen, von denen die eine Zwischenplatte 49 aus
mikrowellendurchlässigem Material, insbesondere Kunststoff, und die andere
Zwischenplatte 49 aus mikrowellenteilabsorbierendem Material, insbesondere
Kunststoff, besteht, so daß durch wahlweisen Einbau eine der beiden Zwischenplatten
49 Einfluß auf eine mittelbare Erwärmung des Gefäßes 17 durch
Mikrowellenbestrahlung genommen werden kann.
Nachfolgend wird die Funktion der Vorrichtung 1 beschrieben. Für einen
Einbettungsvorgang wird gleiches oder werden verschiedene Probenmaterialien in die
vorzugsweise mit Nummern gekennzeichneten Behälter 7 eingegeben, das Gefäß 17
sowie der Heizraum 4 verschlossen und die Vorrichtung 1 eingeschaltet, wodurch der
Dreh- oder Schwenkantrieb und ein Magneton für die Mikrowellenbestrahlung
eingeschaltet. Dabei werden das oder die Probenmaterialien je nach Materialart direkt
und/oder indirekt durch Wärmeübertragung vom Traggestell 35 erwärmt und
getrocknet, insbesondere durch Verdampfung. Gleichzeitig oder etwas später wird die
Saugeinrichtung 8 eingeschaltet, die nicht nur einen Unterdruck im Hohlraum 27
erzeugt, sondern gleichzeitig auch eine Gasspülung durch die Zuführungsleitungen 24,
24a im Hohlraum 27 erzeugt, durch die die entstehenden Dämpfe abgesaugt werden.
Durch den Unterdruck wird der oder werden die Verdampfungspunkte gesenkt,
wodurch mit verringerten Temperaturen eine substanzschonende Behandlung erreicht
wird. Die Größe des Unterdrucks kann durch Drosseln oder das bzw. die Ventile 48 in
den Gaszuführungsleitungen 24, 24a eingestellt werden.
Die Abschaltung der Vorrichtung nach Beendigung des Trocknungsvorganges kann
durch die Bedienungsperson willkürlich, nach einer Zeitvorgabe oder auch automatisch
erfolgen mittels einer Abschaltvorrichtung, die die Beendigung des Trocknungsvorgangs
feststellt und ein Signal zur Abschaltung abgibt. Eine solche Feststellvorrichtung kann
z. B. ein den Druck im Hohlraum 27 feststellender oder überwachender Druckmesser
(nicht dargestellt) gebildet sein, der beim Erreichen eines bestimmten Unterdrucks ein
Signal zur Abschaltung abgibt. Das Ende des Trocknungsvorgangs läßt sich dadurch
ermitteln, daß nach Verdampfung der im Probematerial enthaltenen Flüssigkeit keine
Verdampfung mehr stattfindet und deshalb der Unterdruck ansteigt. Dieser
Unterdruckanstieg gilt dann als Kriterium mit der Beendigung des Trocknungsvorgangs
ausgenutzt werden.
Um das Probematerial im entwässerten Zustand bzw. in dem Zustand mit entfernter
Flüssigkeit oder im getrockneten Zustand zu konservieren, wird das Probematerial
durch Vergießen in eine flüssige Einbettmasse eingebettet. Die nicht dargestellte
Einbettmasse wird durch die Zuführungseinrichtung 12 in das Gefäß 17 und in die
Behälter 7 vorzugsweise von unten eingeführt. Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
wird hierzu der Stopfen 31 oder der Deckel 18 entfernt. Die flüssige Einbettmasse wird
entweder in den Trichter 44 oder direkt in die Gestellhülse 37 eingegossen und gelangt
durch die Kanäle bzw. Ausnehmung 41 und die Öffnungen 42 in die Behälter 7, in
denen sie aufsteigt und das Probenmaterial einbettet. Nachdem die Einbettmasse sich im
Gefäß 17 befindet, wird letzteres wieder verschlossen und es wird die Saugeinrichtung
8 wieder eingeschaltet, wodurch sich im Gefäßhohlraum wieder ein Unterdruck
ausbildet. Der Unterdruck sorgt dafür, daß sich im Einbettmaterial ausbildende
Gasblasen nach oben steigen und abgesaugt werden. Auf diese Weise wird nach dem
Erhärten der vorzugsweise durchsichtigen Einbettmasse ein blasenfreies Material
erreicht. Nach Abkühlung werden die vorzugsweise Kassetten bildenden Behälter 7 aus
dem Rotor entnommen. Das eingebettete Probenmaterial eignet sich vorzüglich dazu,
gegebenenfalls mit dem zugehörigen Behälter 7 bzw. Kassette geschnitten und
mikroskopisch untersucht zu werden.
Vor dem Eingießen der Einbettmasse sind beide Gasspülströme 51, 52 der
Gaszuführungsleitungen 24, 24a in Funktion, wobei der Gasspülstrom 51 von unten
nach oben durch die Behälter bzw. das Probenmaterial strömt. Nach dem Eingießen des
Einbettmaterials ist der Strömungsweg des Gasspülstroms 51 gesperrt, und es ist nur
noch der Gasspülstrom 52 in Funktion, um den Unterdruck aufrechtzuerhalten und die
entstehenden Gase abzuführen.
Als Einbettmasse eignet sich vorzugsweise Paraffin, das bei etwa 70° bis 80° flüssig
ist. Das flüssige Paraffin dringt in das von Flüssigkeit bzw. Wasser befreite
Probematerial ein und wirkt somit als Stabilisator, wobei ein weiterer Luftzutritt
eliminiert wird.
Dem Heizgerät ist vorzugsweise eine Regeleinrichtung für die Heizleistung zugeordnet.
Der Regeleinrichtung ist ein Temperatursensor T im Bereich des Halters 5, z. B. ein
Infrarot-Sensor zugeordnet, der die im Bereich des Probematerials wirksame
Temperatur oder eine entsprechende Temperatur mißt. Ein den gemessenen
Temperaturwert entsprechendes Signal wird in der Regeleinrichtung so ausgewertet, daß
die Heizleistung vermindert oder abgeschaltet wird, wenn die Ist-Temperatur eine Soll-
Temperatur oder einen Soll-Temperaturbereich übersteigt, und vergrößert oder
eingeschaltet wird, wenn die Ist-Temperatur unter die Soll-Temperatur oder den Soll-
Temperaturbereich fällt.
Claims (19)
1. Verfahren zum Einbetten einer Probe in eine Einbettmasse, bei dem die Probe in
einer Form bzw. einem Behälter (7) angeordnet zunächst getrocknet und dann in die
Einbettmasse eingebettet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Probe und der Behälter (7) in ein Gefäß (17) eingesetzt werden und die Probe
durch Erhitzen im Heizraum (4) eines durch Mikrowellen wirksamen Heizgerätes (2)
getrocknet wird und dann die Einbettmasse in den im Gefäß (17) befindlichen Behälter
(7) eingeführt und die Probe eingebettet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
daß die Probe im Heizraum (4) eingebettet wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet,
daß die Probe beim Vorhandensein eines Unterdrucks im Gefäß (17) oder Heizraum (4)
getrocknet und/oder eingebettet wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Hohlraum (27) des Gefäßes (17) während der Trocknung und/oder Einbettung
an einen Gasspülstrom (51, 52) angeschlossen und abgesaugt wird.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einbettmasse von unten in das Gefäß (7) eingeführt wird und die Probe durch
die aufsteigende Einbettmasse eingebettet wird.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Proben jeweils in einem Behälter (7) in das Gefäß (17) eingesetzt werden
und das Gefäß (17) bei der Bestrahlung mit Mikrowellen bewegt, insbesondere gedreht
wird.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
gekennzeichnet durch
die Verwendung einer Einbettmasse, die bei einer Temperatur oberhalb etwa 50°,
insbesondere oberhalb etwa 70° bis 80°, flüssig ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch
die Verwendung von Paraffin als Einbettmasse.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorherigen
Ansprüche,
mit
- - einem Mikrowellenheizgerät (2) mit einem verschließbaren Heizraum (4),
- - einer Form bzw. einem Behälter (7) zur Aufnahme der Probe,
- - einem in den Heizraum (4) einstellbaren oder darin angeordneten Gefäß (17) zur Aufnahme der Probe und des Behälters (7),
- - und einer dem Behälter (7) zugeordneten Zuführungseinrichtung (3) zum Zuführen von Einbettmasse im Gefäß (17).
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gefäß (17) durch einen Deckel (18) verschließbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Gefäß (17) eine Absaugeinrichtung (8) zugeordnet ist, deren Saugleitung (11)
das Gefäß (17) oder vorzugsweise den Deckel (18) durchsetzt.
12. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Gefäß (17) eine Gasspüleinrichtung (12) zum Spülen des Hohlraums (27) des
Gefäßes (17) mit einem Gas zugeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Behälter (7) vorgesehen sind und im Gefäß (17) eine entsprechende Anzahl
Stellplätze (6) für die Behälter (7), vorzugsweise auf einem Teilkreis verteilt,
angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführungseinrichtung (12) für Einbettmasse von unten in den Hohlraum des
oder der Behälter (7) mündet.
15. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gefäß (17) horizontal drehbar gelagert und durch einen Antrieb (19) drehbar
ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Aufnahme des oder der Behälter (7) ein Traggestell (35) im Gefäß (17)
angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Traggestell (35) durch ein Bodenteil (36) und einen sich von diesem nach oben
erstreckenden Schaft (37) gebildet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführungseinrichtung (12) für Einbettmasse und/oder die Gasspüleinrichtung
(12) sich in Kanälen des Traggestells (35) zu den Stellplätzen (6) erstreckt und von
unten in den oder die Behälter (7) mündet.
19. Vorrichtung (1) zur Verdampfungsbehandlung oder zum Aufbereiten oder
Analysieren einer Probe in einem Behälter (17), mit einem durch Mikrowellen
wirksamen Heizgerät (2) und einem Halter (5) für wenigstens einen Behälter (7) im
Heizraum (4), wobei der Behälter (7) mit einer Zuführungsleitung (12) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuführungsleitung (12, 39, 42) sich durch den Halter (5) erstreckt und von
unten in den Behälter (7) mündet.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944400815 DE4400815A1 (de) | 1994-01-13 | 1994-01-13 | Verfahren und Vorrichtung zum Einbetten eines Gegenstandes, insbesondere eines Probematerials, in eine Einbettmasse |
PCT/EP1995/000131 WO1995019560A1 (de) | 1994-01-13 | 1995-01-13 | Verfahren und vorrichtung zum einbetten eines gegenstandes, insbesondere eines probematerials, in eine einbettmasse |
Applications Claiming Priority (1)
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