DE4400027A1 - Deponie für eine Leihmünze - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Deponie für eine Leihmünze mit einem als Schlüsselanhänger ausgebildeten Grundkör­ per aus Kunststoff. Solche Leihmünzen werden zum Bei­ spiel für die Benutzung von Einkaufswagen an Supermärk­ ten verwendet.

Es gehört zum Einkaufsverhalten der heutigen Zeit, mit dem Auto Supermärkte aufzusuchen, um Großeinkäufe vorzu­ nehmen. Dazu sind vor den Supermärkten Einkaufswagen an­ gekettet abgestellt, die gegen eine Leihgebühr benutzt werden können. Das geschieht mittels an den Einkaufswa­ gen befestigter Münzautomaten, die durch eine Münze ak­ tiviert werden.

Diese Verfahrensweise hat sich bewährt.

Für den Kunden ist es aber beschwerlich, die benötigte Leihmünze zur Hand zu haben. Sowohl bei der Übernahme als auch bei der Rückgabe des Einkaufswagen befindet sich der Kunde in besonders hektischen Phasen, die ihm das Suchen und Finden bzw. das Wiederverstauen der Leih­ münze schwer machen. Oftmals fehlt die erforderliche Münze.

Viele Kunden versuchen diese Situation damit zu umgehen, in dem sie sich eine lose Münze im Auto paratlegen. Das verlangt aber, bereits im Auto, also vor dem Aussteigen, an den Einkaufswagen und damit an die Münze zu denken. Das gelingt aber aus den bereits genannten Umständen nur selten.

Bekannt wurde mit der DE-G 91 14 262.8 ein Auslöser für einen Einkaufswagen, der aus einem Chiphalter und einem darin aufgenommenen Chip besteht. Dazu ist der Chiphal­ ter mit einem Haltekranz ausgebildet, der den Chip an seinem Rand mit einem offenen Winkel von mehr als 180° federnd umfaßt.

Dieser Auslöser verfolgt das Ziel, an Stelle der bislang mit Erfolg verwendeten Leihmünze einen Chip aus Kunst­ stoff einzusetzen. Die Praxis zeigt aber, daß die Leih­ münze nicht zu verdrängen ist, was bedeutet, daß an je­ dem Supermarkt ein sogenannter Mischbetrieb mit Leihmün­ zen und Chips abläuft. Das führt automatisch zu Kompli­ kationen, da es im Gedränge zum unbeabsichtigten Vertau­ schen der persönlichen Einkaufswagen kommen kann und dann ein Kunde einen Einkaufswagen mit einem Chip er­ hält, obwohl er eine Leihmünze eingesetzt hat. Seine eingesetzte Leihmünze ist verloren, der Chip ist für ihn nutzlos, da er den Chiphalter nicht besitzt. Anderseits kann der Besitzer des Chiphalter diesen nicht weiter be­ nutzen, da eine Leihmünze mit ihren äußeren Abmessungen und ihrer Härte mit dem Chiphalter aus Kunststoff nicht verträglich ist.

Ein weiterer Nachteil besteht in der Unhandlichkeit des Auslösers.

Das Deponieren und die Entnahme des Chips aus dem Chi­ phalter muß auf Grund der längsgerichteten Relativbewe­ gung stets mit zwei Händen und unter Augenschein erfol­ gen.

Ein weiterer Einkaufswagen-Auslöser wurde mit der DE-G 92 03 494.2 bekannt. Dieser Auslöser ist auch als Schlüsselanhänger ausgebildet und dient zur Aufnahme ei­ nes Plastik-Jetons oder einer Münze. Der Grundkörper be­ sitzt dazu eine durchgehende, auf die Maße einer Münze abgestimmte Öffnung, mit einem einerseitigen Haltering und einer anderseitigen Haltelippe. Zusätzliche Noppen dienen der radialen Verspannung der Münze.

Bei diesem Auslöser ist anzuzweifeln, daß eine Münze und ein Plastik-Jeton gleichermaßen verwendbar sind. Aus der Beschreibung wird nicht offenbar, mit welchen techni­ schen Mitteln die unterschiedlichen Eigenschaften der Materialien ausgeglichen werden. Die Handhabung ist ge­ genüber den bis dahin bekannten Stand der Technik dahin­ gehend vereinfacht, daß sie einhändig erfolgen kann. Zwingend erforderlich ist jedoch ebenfalls der Augen­ schein, da die Deponierung und die Entnahme nur von ei­ ner Seite möglich ist, aber diese offene Seite nicht ausreichend kenntlich ist. Sie muß durch Sichtung erst gefunden werden. Das alles ist bei einer so nebensächli­ chen Tätigkeit kompliziert und umständlich.

Es besteht die Aufgabe, die genannten Nachteile zu be­ seitigen und eine Deponie für eine Leihmünze zu entwic­ keln, die mit einer Hand und ohne Augenschein, z. B. in der Hosentasche, zu handhaben ist.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Grundkörper der Deponie aus einem elastischen Kunststoff besteht und die Ausnehmung zur Aufnahme der Leihmünze zu einer Sei­ tenfläche des Grundkörpers geschlossen und zur anderen Seitenfläche des Grundkörpers offen ausgebildet ist und im Bereich der offenen Seitenfläche eine Herausfallsper­ re besitzt.

Zweckdienliche Ausgestaltungen der Aufnahme ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 6.

Anhänger für Schlüssel sind allgemein bekannt und kommen in den unterschiedlichsten Variationen zur Anwendung. Sie sind direkt oder über einen Schlüsselring am Schlüs­ sel aufgehängt und besitzen eine griffige Form. In der Regel sind sie aus einem kunststoffartigen Material her­ gestellt. Bei Zündschlüssel von Kraftfahrzeugen ist die­ ser Anhänger häufig nicht angehängt, sondern direkt und starr am Zündschlüssel befestigt oder mit ihm als eine Einheit ausgebildet.

Mit der Ausgestaltung dieses Anhängers zu einer Deponie für eine Leihmünze werden die Nachteile im Umgang mit dem Einkaufswagen an Supermärkten beseitigt.

Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, das sich die notwendige Handhabung der Leihmünze harmonisch in den ritualartigen Bewegungsablauf des Kunden in den Phasen des Aussteigens aus und des Einsteigen in das Au­ to einfügt. Die Leihmünze ist daher zur rechten Zeit im­ mer griffbereit, da sich der Autoschlüssel dann noch oder schon wieder in den Händen des Kunden befindet. Damit entfällt ein An-die-Münze-denken und ein Suchen nach ihr.

Die besondere Gestaltung des Erfindungsgegenstandes er­ möglicht eine einfache Handhabung der Leihmünze. Die Leihmünze kann mit einer Hand und ohne Augenscheinnahme, beispielsweise in der Hosentasche, deponiert oder ent­ nommen werden.

Die Erfindung soll nachstehend in einer Ausführung als Schlüsselanhanger näher erläutert werden.

Dazu zeigen:

Fig. 1 eine Deponie für eine Leihmünze in der Draufsicht,

Fig. 2 eine Deponie im Schnitt.

Die beiden Fig. 1 und 2 zeigen einen aus einem Grundkör­ per 1 bestehenden Anhänger, der lose an einem Schlüssel oder einem Schlüsselbund angehängt wird. Dazu befindet sich an einer bevorzugten Stelle des Grundkörper 1 eine Öse 2. Der Grundkörper 1 besitzt weiterhin eine Ausneh­ mung 3 für die Aufnahme einer Leihmünze 4. Wie insbeson­ dere die Fig. 2 zeigt, ist diese Ausnehmung 3 an einer der beiden flachen Seitenflächen des Grundkörpers 1 ein­ gebracht, so daß sich am Grundkörper 1 einerseits eine geschlossene und andererseits eine offene Seitenfläche ergibt.

Die Ausnehmung 3 besteht aus einem Verwahrungsraum 5 und einem Passierraum 6. Im Passierraum 6 befindet sich eine Herausfallsperre 7. Diese Herausfallsperre 7 kann als Wulst umlaufend oder unterbrochen ausgebildet sein. Die geschlossene Seitenfläche ist außen glatt ausgebildet und kann zu Werbezwecken oder zur Kennzeichnung genutzt werden.

Die Handhabung des Anhängers als Deponie einer Leihmünze ist denkbar einfach und aus den gezeigten Figuren leicht erkennbar.

Zum Deponieren der Leihmünze 4 wird diese flach an die offene Seite der Ausnehmung 3 gelegt, so daß die Leih­ münze 4 an der Herausfallsperre 7 zur Anlage kommt. Durch einen leichten seitlichen Druck auf die Leihmünze 4 wird der Gegendruck der Herausfallsperre 7 durch die Elastizität des Materials überwunden. Die Leihmünze 4 rutscht durch den Passierraum 6 in den Verwahrungsraum 5. Die wieder aufgerichtete Herausfallsperre 7 verhin­ dert ein Verlorengehen der Leihmünze 4.

Zum Entnehmen der Leihmünze 4 wird ein erforderlicher Druck auf die geschlossene Seitenfläche des Grundkörpers 1 ausgeübt, der sich auf die Leihmünze 4 überträgt. Durch die Elastizität des Materials gibt die Herausfall­ sperre 7 diesem Druck nach und die Leihmünze 4 gelangt durch den Passierraum 6 ins Freie.

Die Erfindung erfaßt natürlich auch andere Ausführungs­ beispiele.

So kann der Grundkörper 1 vollflächig ausgebildet sein und seitlich aufgetragene Noppen besitzen, die die Leih­ münze 4 an ihrem Umfang greifen.

Claims (6)

1. Deponie für eine Leihmünze mit einem als Schlüsse­ lanhänger ausgebildeten Grundkörper aus Kunststoff, wo­ bei der Grundkörper in einer Dimension flach ausgebildet ist und eine an die Abmessungen der Leihmünze angepaßte Ausnehmung mit Arretierungselementen besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (1) aus einem elastischen Kunststoff besteht und die Ausnehmung (3) zu einer Seitenfläche des Grund­ körpers (1) geschlossen und zur anderen Seitenfläche des Grundkörpers (1) offen ausgebildet ist und im Bereich der offenen Seitenfläche eine Herausfallsperre (7) be­ sitzt.

2. Deponie für eine Leihmünze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoff für den Grundkörper (1) ein thermoplastischer Elastomer verwendet wird.

3. Deponie für eine Leihmünze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (3) aus einem Verwahrungsraum (5) und einem Passierraum (6) besteht und die Herausfallsperre (7) im Passierraum (6) angeordnet ist.

4. Deponie für eine Leihmünze nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Herausfallsperre (7) als umlaufende Wulst ausgebil­ det ist.

5. Deponie für eine Leihmünze nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Herausfallsperre (7) aus einem oder mehreren Einzel­ elementen besteht.

6. Deponie für eine Leihmünze nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (1) vollflächig ausgebildet ist und an eine Seitenfläche aufgetragene Noppen besitzt, die die Leihmünze (4) an ihrem Umfang umgreifen.