DE4344002C2 - Hydraulische Einrichtung zum Dämpfen dynamischer Massenkräfte, insbesondere an Transfereinrichtungen von Pressen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine hydraulische Einrichtung zum Dämpfen dynamischer Massenkräfte, insbesondere an Transfer­ einrichtungen von Pressen, bei denen von einem Kurvenge­ triebe aus die Bewegungsübertragung über Bewegungselemente eines Getriebezuges auf einen oder mehrere Schließschlitten erfolgt.

Nach dem DD-Patent Nr. 256 351 ist bereits eine Einrichtung zur Kompensation dynamischer Massenkräfte an Automatisie­ rungseinrichtungen, insbesondere von Umform- und Schneid­ maschinen mit Räder-, Koppel- oder Kurvengetriebe und einer den Beschleunigungskräften aus der zweiten Ableitung und den Rückkräften aus der dritten Ableitung der Weg-Zeitfunk­ tion des Antriebsmechanismus entgegenwirkenden Bremsein­ richtung bekannt, bei der am Ende des vom Hauptantrieb der Maschine ausgehenden Räder-, Koppel- oder Kurvengetriebes ein hydraulischer Verdränger angeordnet ist, wobei jede Seite des hydraulischen Verdrängers über ein Proportional­ ventil beaufschlagbar mit einem Ölbehälter in Wirkverbin­ dung steht und Proportionalventile wegabhängig und in der Größe ihrer Drosselwirkung programmierbar sind. Dabei ist als hydraulischer Verdränger ein Hydromotor bzw. eine Hydraulikpumpe oder ein Hydraulikzylinder mit doppelter Beaufschlagung angeordnet.

Diese Lösung erfordert eine aufwendige Gerätetechnik. Außerdem erfolgt die Gegenkrafterzeugung so über eine Drossel, daß die Drosselwirkung geschwindigkeitsabhängig vom Medium ist. In den Endlagen der Getriebe und bei kleinen Schwingungen wird nur eine geringe Dämpfung er­ reicht.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, mit einfachen Mitteln und ohne Steuerungsaufwand eine wegabhängige Dämpfungseinrichtung in besonderer Wirkungsintensität zur Reduzierung von Schwingungen an den Transfersystemen zu schaffen.

Erfindungsgemäß wird das durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 beschriebenen Merkmale erreicht. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den An­ sprüchen 2 bis 4 beschrieben.

Vorteilhaft bei dieser Lösung ist die Erzeugung einer be­ stimmten Kraftcharakteristik durch die Wahlmöglichkeit der Größe der Kolbenflächen sowie des Kolbenflächenverhält­ nisses und des Vorspanndruckes im Druckspeicher. Eine Beeinflussung der Schwingungserregung über den gesamten Hub erfolgt durch die Reibung im Umströmprozeß des Druck­ mediums. Dafür ist die Drossel so einstellbar, daß eine Spielumkehr während der Bewegungsphase nicht erfolgt. Die Reduzierung der Schwingungen ermöglicht eine Erhöhung der Leistungsparameter, der Laufruhe und der Bewegungsgenauig­ keit.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Die zugehörige Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung eines Transferantriebes mit der integrierten hydraulischen Einrichtung zum Dämpfen der dy­ namischen Massenkräfte.

Die Bewegungsfunktion eines Kurvengetriebes 1 zum Öffnen und Schließen der Schließschlitten 2, 2′ wird über eine Koppelstange 3, einen in einem Festpunkt gelagerten Winkel­ hebel 4 und einer Koppelstange 5, deren äußeres Ende mit dem Schließschlitten 2 verbunden ist, auf den Schließ­ schlitten 2 übertragen. Die Bewegungsfunktion wird über die weiteren Bewegungsübertragungselemente Koppelstange 6, in einem gestellfesten Drehpunkt gelagerten doppelseitigen Hebel 7 und Koppelstange 8 auf den zweiten Schließschlitten 2′ übertragen.

Beispielsweise können wahlweise am äußeren Ende der Koppel­ stange 3 oder der Koppelstange 8 jeweils ein gestellfester Hydraulikzylinder 9 bzw. 9′ angeordnet werden. Die Verbin­ dung in Wirkrichtung der Koppelstangen 3 oder 8 wird über die einseitige Kolbenstange 10 hergestellt, die am Kolben 11 angeordnet ist. Die mit Medium gefüllten Zylinderräume 12 und 13 des Hydraulikzylinders 9 bzw. 9′ sind über eine Druckleitung 16 miteinander verbunden. In dieser Drucklei­ tung 16 ist eine einstellbare Drossel 14 angeordnet. An der Druckleitung 16 ist ebenfalls ein Druckspeicher 15 ange­ schlossen.

Nach der Bewegungseinleitung durch das Kurvengetriebe 1 erfolgt die Bewegungsfortführung über die verschiedenen Bewegungsübertragungselemente.

Die Koppelstange 3 bewegt sich dabei in Richtung des Hy­ draulikzylinders 9 bzw. 9′ so, daß sich dabei über die Kol­ benstange 10 der Kolben 11 nach unten bewegt und Öl aus dem Druckraum 13 über die Drossel 14 in den Druckraum 12 drückt.

Durch dieses Umströmen des Öls wird im Transfersystem eine zusätzliche Dämpfungswirkung erzielt. Diese Dämpfung er­ folgt konstant über den gesamten Hub und kann bei Bedarf mit zusätzlichen Regelelementen den Bedarfsfällen angepaßt werden. Eine Zusatzwirkung wird aus Vorspanndruck und Flächenverhältnis des Zylinders erreicht. Durch einen Vor­ spanndruck wird eine Reaktionskraft erzeugt, die so be­ messen ist, daß kein Spielumschlagen der Bewegungselemente des Getriebezuges erfolgt.

Durch das Flächenverhältnis des Kolbens 11 in den beiden Kolbenräumen 12 und 13 entsteht im Abwärtshub ein Diffe­ renzölvolumen, das im Druckspeicher aufgenommen wird. Dabei entsteht ein Druckanstieg im System, wobei die maximale Kraft am Ende der Bewegung erreicht wird und sich somit eine Verspannung gegen Endlagenschwingungen einstellt. Über den Vorspanndruck und das Flächenverhältnis kann eine notwendige Druckkurve erreicht werden.

Auf der Zeichnung ist weiterhin der Getriebezug für die Funktion Heben und Senken der Transfereinrichtung mit einer Möglichkeit des Anordnens der erfindungsgemäßen Dämpfungs­ einrichtung dargestellt.

Claims (4)

1. Hydraulische Einrichtung zum Dämpfen dynamischer Massenkräfte an einer Transfereinrichtung für Pressen, bei der von einem Kurvengetriebe (1) aus die Bewegungsübertragung über Bewegungselemente eines Ge­ triebezuges auf einen oder mehrere Schließschlitten (2, 2′) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens an einem Bewegungselement des Getriebe­ zuges ein gestellfester Hydraulikzylinder (9 bzw. 9′) so angeordnet ist, daß das Ende einer einseitigen Kolbenstange (10) in die jeweilige Wirkrichtung des Bewegungselementes angreift und die beiden Zylinder­ räume (12, 13) des Hydraulikzylinders (9 bzw. 9′) miteinander verbunden sind.

2. Hydraulische Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verbindungsleitung der beiden Zylinderräume (12, 13) eine einstellbare Drossel (14) angeordnet ist.

3. Hydraulische Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Verbindungsleitung der beiden Zylinderräume (12, 13) ein Druckspeicher (15) angeordnet ist.

4. Hydraulische Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung des Hydraulik-Zylinders (9 bzw. 9′) am Ende des Getriebezuges er­ folgt.