Die Erfindung betrifft ein Dateneingabegerät für Informationssysteme, insbeson
dere für Kraftfahrzeuge, welches eine Einrichtung zur drahtlosen Datenübertra
gung aufweist.
Die Eingabe von alphanumerischen Daten in ein Informationssystem erfolgt
üblicherweise über eins Tastatur, deren einzelnen Tasten ein definierter
Bedeutungsinhalt zugeordnet ist.
Für Informationssysteme, die in Kraftfahrzeugen Anwendung finden, wie z. B. bei
Zielführungssystemen, wo die Eingabe des Zielortes und der Zielstraße notwen
dig sind, oder beim Editieren einer Telefonliste ist ein kraftfahrzeugtaugliches
Eingabemittel erforderlich. Ein kraftfahrzeugtaugliches Eingabemittel für die Ein
gabe alphanumerischer Daten ist eine transportable Tastatur, bei der die Daten
übertragung zu einem übergeordneten Informationssystem kabellos erfolgt.
Die Größe der Tastatur wird durch den Umfang der einzugebenden alphanume
rischen Daten bestimmt. Um die Möglichkeit der Eingabe des vollständigen
Alphabets vorzusehen, müssen entsprechend viele Taste vorgesehen werden.
Außerdem müssen über die Tastatur spezielle Bedienfunktionen realisiert
werden, was zum Teil auch zu einer Doppelbelegung der Tasten führt. Aufgrund der
mechanischen Bauform der Tastatur weist das Eingabegerät eine entsprechende
Baugröße auf, die sich beim Handling durch den Nutzer negativ auswirkt.
Problematisch erscheint die sinnfällige Belegung der Tasten und der Umstand, daß
die Benutzung einer Tastatur erlernt werden muß, da mit jeder Taste ein eng
tolerierter Bereich getroffen, werden muß.
Vor allem bei ungeübten Benutzern führt die Bedienung einer Tastatur zu längeren
Eingabezeiten und zu einem höheren Anteil von Eingabefehlern.
Aus der DE 38 42 413 A1 ist eine Eingabeeinrichtung mit einer drahtlosen
Datenübertragung für ein Kraftfahrzeug mit alphanumerischer Tastatur bekannt.
Aus der DE 38 36 555 A1 ist eine Eingabeeinrichtung bekannt, bei der Menüs,
Funktionen und/oder alphanumerische Zeichen auf einer Anzeige dargestellt werden,
die durch einen Dreh- Drückschalter an- und auswählbar sind. Bei der Eingabe von Zeichenfolgen werden jeweils diejenigen Zeichen
ausgeblendet, die nach den vorangegangenen Eingaben nicht mehr
infrage kommen. Ferner ergänzt das System eine teilweise eingegebene Zeichenfolge
selbständig bis zur nächsten Mehrdeutigkeit.
Aus der DE 33 40 370 A1 ist schließlich eine Eingabeeinrichtung bekannt, bei der
Eingaben in ein Mikrocomputersystem durch das Zeichnen von handgeschriebenen
Zeichenmustern auf einer Eingabefläche erfolgen.
Die Dateneingabe nur durch Zeichnen erfordert einen großen Zeitaufwand und ist
insgesamt aufwendig.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Dateneingabegerät für
Informationssysteme zu schaffen, welches eine einfache, funktionsgerechte,
bedienfreundliche und damit ergonomisch optimierte Handhabung ermöglicht.
Erfindungsgemäß wir die Aufgabe durch ein Dateneingabegerät mit den Merkmaien
des Anspruchs 1 gelöst.
Der Vorteil der Erfindung besteht in der Auflösung einer starren Zuordnung von
Tasten und deren festbelegten Bedeutungsinhalt. Durch das Zeichnen der
Buchstaben und Ziffern per Hand auf der Eingabefläche liegt ein einfach erlernbares
und intuitiv bedienbares Eingabemittel zur Eingabe von Buchstaben und Ziffern vor.
Durch die Auswählbarkeit von Eingabefeldern für häufig auftretende Begriffe nach
Eingabe einer Zeichenfolge wird einfache und schnelle Bedienbarkeit erreicht.
Durch die Kombination der Eingabefläche mit einigen wenigen Tasten für spezielle
Bedienfunktionen liegt außerdem ein für den Einsatz im Fahrzeug ergonomisch
optimal gestaltetes Eingabegerät vor.
Die hohe Auflösung ermöglicht das Erkennen einer Vielfalt interindividuell
variierender Schriftcharakteristika.
In einer Ausgestaltung sind an definierten Stellen der Eingabefläche Felder für
Sonderzeichen vorgesehen, deren Eingabe durch Berührung des entsprechenden
Feldes auf die Eingabefläche erfolgt. Durch die Verwendung dieser Einga
bemittel kann die Beanspruchung bei der Eingabe von Buchstaben und Ziffern
erheblich gesenkt werden.
Gegenüber herkömmlichen Tastaturen erhöht sich die Bediensicherheit und der
Bedienkomfort.
Dabei kann das Eingabegerät deutlich kleiner als eine herkömmliche fahrzeug
taugliche Tastatur ausfallen.
Vorteilhafterweise kann die gesamte Eingabefläche mit Feldern für Sonderzei
chen versehen sein.
Einerseits können somit auf der Eingabefläche Buchstaben und Ziffern durch
Zeichnen mit dem Finger frei eingegeben werden. Andererseits können durch
Berühren mit dem Finger fest beschriftete Felder auf der Eingabefläche ausge
wählt werden.
In einer Weiterbildung ist die Eingabefläche transparent gestaltet, unter welcher
ein Display angeordnet ist.
Der besondere Vorteil besteht in einer optimalen Flächennutzung des Eingabe
gerätes. Auf ein- und derselben Fläche können Eingaben durch Zeichnen mit
dem Finger erfolgen und auf dem darunter liegenden Display Softkeys oder
andere freiprogrammierbare Anzeigeinhalte dargestellt werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekenn
zeichnet.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsbeispiele zu. Einige davon sollen an
hand der in der Zeichnung dargestellten Figuren näher erläutert werden.
In den Figuren ist ein Eingabegerät zur drahtlosen Datenübertragung 6 an ein
Fahrzeug-Informationssystem 7 dargestellt.
Die Datenübertragung 6 erfolgt dabei über einen Infrarotsender oder mittels
elektromagnetischer Wellen. Aber auch andere Übertragungsmöglichkeiten sind
denkbar. Die übertragenden Daten werden auf einem zum Fahrzeug-Informati
onssystem 7 gehörenden Display dem Nutzer sichtbar gemacht.
Die Bedieneroberfläche der Eingabegerät weist eine hochauflösende Eingabe
fläche 1 auf. Um eine handgerechte Bemaßung der Eingabegerätes zu gewähr
leisten, beträgt die Auflösung annähernd 20 × 15 Sensorelemente, wobei jede
Einzelfläche 3-4 mm2 groß ist. Die Kontakte werden über nicht dargestellte
kapazitive Sensorelemente realisiert. Auch hier sind andere Ausführungen vor
stellbar.
Auf der Eingabefläche 1 befinden sich im unteren Bereich Felder 2 für Sonder
zeichen, z. B. β,:,;. Diese Felder 2 tragen eine feste Beschreibung, welche nur
durch Berührung dieses Feldes 2 ausgewählt werden können.
Eine so gestaltete Eingabefläche bietet die Möglichkeit einer Doppelnutzung.
Diese besteht darin, daß einmal wie oben beschrieben, die Eingabe von Daten
durch Berühren eines bestimmten Feldes erfolgt oder die freie Eingabe von
Buchstaben und Ziffern durch Zeichnen auf die Eingabefläche möglich ist. Die
nacheinander eingegebenen Zeichen weisen einen bestimmten Bedeutungsge
halt auf, welcher vom Fahrzeuginformationssystem 7 erkannt wird. Unterhalb
des Eingabefeldes 1 befinden sich einige mechanische Tasten 3, 4 für spezielle
Bedienfunktionen. Solche Bedienfunktionen sind z. B. Löschen, Hilfe usw.
Neben diesen Tasten 3 ist eine spezielle haptisch optimierte Fingerkreuztastatur
4 angeordnet.
Der besondere Vorteil der Fingerkreuztastatur 4 besteht in der Möglichkeit zum
Bewegen einer Schreibmarke, zur Auswahl eines Items aus einer Liste oder zur
Steuerung von Anzeige- und Bedienvorgängen des Fahrzeuginformations
systems 7.
Eine zusätzliche Taste 5 mit der Funktion "ENTER" befindet sich seitlich im
oberen Bereich des Eingabegerätes. Diese spezielle Anordnung ermöglicht ein
schnelles, sicheres und komfortables Bedienen der Taste 5, die notwendig ist,
um den Abschluß der Dateneingabe zu signalisieren.
Die Taste "ENTER" 5 kann sich auch zu beiden Seiten des Eingabegeräts befin
den, um den Bedienkomfort auch für Linkshänder zu gewährleisten. Eine
Anordnung ist auch im Rahmen der Tasten 3 auf dem unteren Teil der
Bedieneroberfläche möglich.
Die Umrandung der Eingabefläche 1 ist erhaben ausgestaltet, so daß der
Benutzer bei Bedienung geführt wird, in dem ihm das Verlassender Eingabe
fläche 1 haptisch rückgemeldet wird. Der Benutzer fühlt, wann er die Eingabe
fläche verläßt (starke Schwärzung in Fig. 1).
In den Fig. 2 bis 4 sind verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten der
Bedieneroberfläche des Eingabegerätes dargestellt.
Gemäß Fig. 2 ist die Fingerkreuztastatur 4 mittig unterhalb der Eingabefläche 1
angeordnet. Zwei Tasten für spezielle Bedienfunktionen sind symmetrisch zur
Fingerkreuztastatur 4 angeordnet. Am oberen Rand der Eingabefläche 1 sind
zwei weitere Hilfsfunktionen (Del, Space) über Felder für Sonderzeichen 2 reali
siert.
Die Fig. 3 und 4 zeigen Möglichkeiten häufig auftretende Begriffe in Form
von Sonderzeichen auf der Eingabefläche 1 darzustellen. Will der Nutzer z. B. als
Zielort Feldstraße eingeben, schreibt er nacheinander mit dem Finger auf die
Eingabefläche 1 in Blockbuchstaben die Buchstabenfolge FELD. Anschließend
führt er den Finger ausgehend vom Pfeil 10 in Richtung des Sonderzeichens
"straße" 9. Das Fahrzeug-Informationssystem 7 erkennt die Anweisung "Feld
straße". Die Eingabe wird durch Betätigung der Taste "ENTER" 5
abgeschlossen.
Das Informationssystem 7 des Fahrzeuges signalisiert dem Nutzer, ob es die
Eingabe verstanden hat, bzw. schaltet bei Nichterkennung in einen Hilfsmodus,
der den Nutzer z. B. auffordert in Blockbuchstaben zu schreiben.
Ein Schreibfehler, welcher auf dem Display des Informationssystems 7 sichtbar
ist, kann durch ein Wischen über die Eingabefläche 1 gelöscht werden.
Eine sinnvolle Nutzung des Eingabegeräts durch den Fahrer ist nur bei Fahr
zeugstillstand möglich. Die wird einerseits durch eine elektrische Verriegelung
durch das Informationssystem 7 während des Fahrens gewährleistet. Anderer
seits ist das Eingabegerät ergonomisch so gestaltet, daß eine Bedienung nur mit
beiden Händen möglich ist. Damit trägt das Eingabemittel zur Steigerung der
Verkehrssicherheit bei.