DE4343383C1 - Vorrichtung zum Messen der Schildschwanzluft - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Messen der Schild­ schwanzluft zwischen dem Schildschwanz einer Schildvortriebsma­ schine und einem Tübbingausbau, wobei ein Meßmittel an den Tüb­ bingausbau und an die Innenseite des Schildschwanzes anlegbar ist.

Bekannte Vorrichtungen der genannten Art arbeiten entweder mit einem Meterstab (DE-OS 42 37 689) oder mit Ultraschall- oder In­ frarotsensoren (DE-OS 37 33 553). Solche Vorrichtungen haben sich aber als fehleranfällig und unzuverlässig herausgestellt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, die unter den rauhen Unterta­ ge-Betriebsbedingungen zuverlässig die Schildschwanzluft bestimmt.

Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe ist gekennzeichnet durch zumindest einen entgegen Vortriebsrichtung bis zum Anschlag an der Außenkante des Tübbingausbaus in den vom Schildschwanz sowie Tübbingausbau gebildeten Ringspalt einschiebbaren, einen vorgegebenen Keilwinkel γ aufweisen den Meßkeil und einen dessen Einschubtiefe bestimmenden Wegaufnehmer.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Schildschwanzluft über die gemessene Einschubtiefe und den Keilwinkel γ des Meß­ keiles anhand einfacher Rechnung ohne weiteres ermittelt werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist sehr einfach aufgebaut und arbeitet in der Praxis auch sehr zuverlässig. Unter der Annahme eines kreisförmigen Querschnittes des Schildschwanzes und des Tübbingausbaus genügen zwei Meßkeile und diesen zugeordnete Wegaufnehmer, um die Schildschwanzluft in Umfangsrichtung vollständig zu erfassen.

Für die weitere Ausgestaltung bestehen im Rahmen mehrere Möglich­ keiten. So weist nach einer bevorzugten Ausführungsform der Meßkeil einen Keilwinkel γ von 45° auf. Es empfiehlt sich, den Meßkeil am freien Ende einer längsverschiebbaren Meßkolbenstange des Wegaufnehmers anzulenken. Darüber hinaus sollte der Meßkeil zusätzlich mit Hilfe einer Führungsnut radial beweglich am freien Ende der Meßkolbenstange angelenkt sein, um eine vollflächige Anlage des Meßkeils am Schildmantel bzw. Schildschwanz zu ge­ währleisten. Um bei schadhafter Außenkante des Tübbingausbaus Fehlmessungen zu vermeiden, sollte am Meßkeil ein an der Außen­ kante des Tübbingausbaus anlegbarer und in einer schräg verlau­ fenden weiteren Führung verschiebbarer Anpreßwinkel angelenkt sein; dieser Anpreßwinkel überbrückt nämlich solche Unregel­ mäßigkeiten. Im übrigen empfiehlt es sich, den Meßkeil und/oder den Anpreßwinkel mit lageorientierenden Federn zu beaufschlagen, um ein einwandfreies Einführen des Meßkeils in den Ringspalt sicherzustellen. Zweckmäßigerweise wird der Wegaufnehmer am Pressenschuh einer Vortriebspresse der Vortriebsmaschine befestigt. Da sich dieser unter normalen Umständen verdrehen kann, empfiehlt es sich, den betreffenden Pressenschuh mit Hilfe von Längsfüh­ rungen gegen Verdrehen zu sichern. Im übrigen empfiehlt es sich, dem Meßkeil und dem Wegaufnehmer eine Andruckeinrichtung insbe­ sondere in Form einer Schraubenfeder zwischenzuschalten. Schließ­ lich und endlich kann der Wegaufnehmer an eine Anzeigeeinrich­ tung im Steuerstand der Vortriebsmaschine angeschlossen sein, so daß die Schildschwanzluft unmittelbar sichtbar ist, und/oder an eine Datenverarbeitungsanlage zur Festlegung der Tübbingsegment­ einbaufolge angeschlossen sein, wodurch ein Einklemmen des Schildschwanzes am Tübbingausbau vermeidbar ist.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungs­ beispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung

Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung und

Fig. 2 einen Schnitt A-A durch den Gegenstand der Fig. 1.

Die in den Figuren dargestellte Vorrichtung dient zum Messen der Schildschwanzluft s zwischen dem Schildschwanz 1 einer Schildvor­ triebsmaschine und einem Tübbingausbau 2. Die Vorrichtung besteht aus zumindest einem entgegen Vortriebsrichtung bis zum Anschlag an der Außenkante 3 des Tübbingausbaus 2 in den vom Schild­ schwanz 1 sowie Tübbingausbau 2 gebildeten Ringspalt einschieb­ baren Meßkeil 4 und einem dessen Einschubtiefe bestimmenden Wegaufnehmer 5. Der Meßkeil 4 weist einen Keilwinkel γ von 45° auf. Im übrigen ist der Meßkeil 4 am freien Ende einer längsver­ schiebbaren Meßkolbenstange 6 des Wegaufnehmers 5 angelenkt, und zwar derart, daß der Meßkeil 4 auch noch radial beweglich ist. Hierzu dient eine Führungsnut 7 im Meßkeil 4, so daß im Ergebnis eine vollflächige Anlage am Schildmantel bzw. Schildschwanz 1 gewährleistet ist.

Am Meßkeil 4 ist weiterhin ein Anpreßwinkel 8 angelenkt, der an der Außenkante 3 des Tübbingausbaus 2 anlegbar ist und in einer schräg verlaufenden weiteren Führungsnut 9 verschiebbar ist. Das erkennt man ohne weiteres aus der Fig. 1. Dort sieht man auch, daß der Meßkeil 4 und der Anpreßwinkel 8 von lageorientierenden Federn 10, 11 beaufschlagt sind, die ein einwandfreies Einführen des Meßkeils 4 in den Ringspalt sicherstellen. Der Wegaufnehmer 5 ist am Pressenschuh 12 einer Vortriebspresse der Vortriebsmaschine befestigt, der seinerseits mit Hilfe von Längsführungen 13 gegen Verdrehen gesichert ist (vgl. Fig. 2). Im übrigen erkennt man wiederum in der Fig. 1, daß dem Meßkeil 4 und dem Wegaufnehmer 5 eine Andruckeinrichtung 14 in Form einer Schraubenfeder zwischengeschaltet ist.

In den Figuren ist im einzelnen nicht dargestellt, daß der Wegauf­ nehmer 5, der ein elektrisches Signal abgibt, über Leitungen an eine Anzeigeeinrichtung im Steuerstand der Vortriebsmaschine und an eine Datenverarbeitungsanlage zur Festlegung der Tübbingseg­ menteinbaufolge angeschlossen ist.

Aus dem Keilwinkel γ und der Einschubtiefe des Meßkeils 4 kann anhand der jeweils gegebenen Geometrie die Schildschwanzluft auf einfache Weise berechnet werden.

Claims (11)

1. Vorrichtung zum Messen der Schildschwanzluft zwischen dem Schildschwanz einer Schildvortriebsmaschine und einem Tübbing­ ausbau, wobei ein Meßmittel an den Tübbingausbau und an die Innenseite des Schildschwanzes anlegbar ist, gekennzeichnet durch zumindest einen entgegen Vortriebsrichtung bis zum Anschlag an der Außenkante (3) des Tübbingausbaus (2) in den vom Schildschwanz (1) sowie Tübbing­ ausbau (2) gebildeten Ringspalt einschiebbaren, einen vorge­ gebenen Keilwinkel γ aufweisenden Meßkeil (4) und einen dessen Einschubtiefe bestimmenden Wegaufnehmer (5).

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßkeil (4) einen Keilwinkel γ von 45° aufweist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßkeil (4) am freien Ende einer längsverschiebbaren Meßkolbenstange (6) des Wegaufnehmers (5) angelenkt ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßkeil (4) mit Hilfe einer Führungsnut (7) radial beweglich am freien Ende der Meßkolbenstange (6) angelenkt ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß am Meßkeil (4) ein an der Außenkante (3) des Tübbingausbaus (2) anlegbarer und in einer schräg verlaufenden weiteren Führungsnut (9) verschiebbarer Anpreßwinkel (8) ange­ lenkt ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Meßkeil (4) und/oder der Anpreßwinkel (8) von lageorientierenden Federn (10, 11) beaufschlagt sind.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Wegaufnehmer (5) am Pressenschuh (12) einer Vortriebspresse der Vortriebsmaschine befestigt ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Pressenschuh (12) mit Hilfe von Längsführungen (13) gegen Ver­ drehen gesichert ist.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß dem Meßkeil (4) und dem Wegaufnehmer (5) eine Andruckeinrichtung (14) zwischengeschaltet ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckeinrichtung (14) aus einer Schraubenfeder besteht.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Wegaufnehmer (5) an eine Anzeigeeinrichtung im Steuerstand der Vortriebsmaschine und/oder an eine Datenverar­ beitungsanlage zur Festlegung der Tübbingsegmenteinbaufolge ange­ schlossen ist.