DE4342717A1 - Bildstabilisierungseinrichtung - Google Patents
BildstabilisierungseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bildstabilisierungseinrichtung.
Optische Geräte sind Erschütterungen durch die Umwelt
ausgesetzt. Diese Erschütterungen (ungewolltes Berühren,
Gebäudeschwingungen usw.) erschweren die Arbeit an diesen
insbesondere dann, wenn das zu beobachtende Objekt nicht
fest mit dem Gerät verbunden ist.
Dies ist insbesondere auch bei Teleskopen, bei Kameras und
bei Operationsmikroskopen der Fall auch wenn diese auf
Stativen montiert sind, wobei letztere allgemein eine
Vergrößerung 30x aufweisen. Bei Langzeitbeobachtungen
durch Teleskope führen die durch die Umwelt erzeugten
Erschütterungen insbesondere bei fotografischen Aufnahmen
zu einer starken Reduzierung des Kontrastes und der
Auflösung. Dasselbe gilt entsprechend für Kameras.
Operationsmikroskope sind häufig über einen Ausleger am
Fußboden bzw. an der Decke befestigt. Da der Ausleger nur
eine begrenzte Steifigkeit hat, neigen insbesondere
Operationsmikroskope bei entsprechender Anregung zum
Schwingen, wodurch das Arbeiten mit diesen Geräten
erheblich beeinträchtigt wird.
Bei hohen Vergrößerungen ist die Freihandanwendung bei
Teleskopen und Kameras (Foto, Film) kaum möglich oder es
kommt zu starken Verwacklungen.
Bildstabilisationseinrichtungen als solche sind bekannt. So
ist insbesondere aus der EP-PS 0 504 930 eine derartige
Einrichtung bekannt, bei der ein x-y-Tisch über Spindeln
durch einen Motor bewegt wird. Der indirekte Antrieb über
Spindeln hat aber den Nachteil, daß die Verstellung nicht
sofort und auch nicht exakt erfolgt, was den Gebrauchswert
der Einrichtung stark herabsetzt. Außerdem nutzt sich das
Gewinde im Gebrauch ab, so daß man nach einiger Zeit mit
einer Verschlechterung der Verstellgenauigkeit rechnen muß.
Es ist die Aufgabe der Erfindung eine Bildstabilisierungs
einrichtung zu schaffen, bei welchem die durch das
Schwingen (Wackeln) des optischen Gerätes hervorgerufenen
Bildbewegungen, insbesondere die transversalen Bewegungen
senkrecht zur optischen Achse, möglichst unterdrückt
werden.
Diese Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des
ersten Patentanspruchs gelöst.
Durch die Benutzung eines Linearmotors können die von einem
Sensor gewonnenen Daten direkt in eine gegenphasige
Verschiebebewegung umgesetzt werden, ohne daß ein wie auch
immer ausgestaltetes Getriebe notwendig wird. Dies führt
bei der Bildstabilisierungseinrichtung zu einer extrem
kurzen Reaktionszeit, da nicht unnötige Massen bewegt
werden müssen. Außerdem ist die Reaktion extrem exakt, da
man kein Getriebe zwischen dem Motor und dem zu
verschiebenden Teil benötigt und jede Bewegung des Motors
direkt zu einer linearen Bewegung am zu verschiebenden Teil
führt, so daß keine Totzeiten und Hysterese existieren.
Vorteilhaft ist gerade für batteriebetriebene Geräte der
hohe Wirkungsgrad ohne (bzw. mit nur sehr geringen)
Reibungsverlusten.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, daß
Linearmotore eine relativ kleines geometrisches Volumen
benötigen und somit die gesamte Stabilisierungseinrichtung
sehr klein gehalten werden kann.
Es ist vorteilhaft, wenn der Linearmotor in der
Bildstabilisierungseinrichtung aus einer Spuleneinrichtung
mit vielen Windungen, einem Stator und aus zwei Permanent
magneten aufgebaut ist. Dadurch erhält man einen besonders
kleinen kompakten Linearmotor.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Stator einen vorzugs
weise geschlossenen U-förmigen Grundkörper besitzt. Auch
dieses Merkmal fördert die Kompaktheit des Linearmotors
durch Optimierung des magnetischen Flusses.
Eine weitere Förderung der Kompaktheit erhält man, wenn die
beiden Permanentmagnete auf zwei Armen des Stators
angebracht sind, wobei der Nordpol des einen Permanent
magneten dem Südpol des anderen Permanentmagneten
gegenüberliegt.
Wenn die Spuleneinrichtung aus einer doppelten
Rechteckspule besteht, unterstützt auch dieses die
Kompaktheit des Linearmotors, wie später begründet wird.
Wenn die innere Breite der Spuleneinrichtung größer ist als
die äußere Breite des Stators erlaubt dies eine
kontrollierte Linearbewegung in einer Richtung, wobei
zusätzlich in der dazu senkrechten Richtung eine Bewegung
überlagert sein darf. Dies ist aber bei der
Schwingungskompensation sehr häufig, da es normalerweise
keine Vorzugsrichtung gibt.
Wenn die Spuleneinrichtung keinen Wickelkörper besitzt,
kann der Linearmotor kompakter aufgebaut werden.
Wenn die Spuleneinrichtung eine Profilierung besitzt, ist
die Wärmeabgabefähigkeit des Linearmotors besser und damit
seine thermische Stabilität und seine Leistungsreserven.
Wenn der Spulendraht der Windungen der Spuleneinrichtung
einen rechteckigen Querschnitt besitzt, benötigen die
Windungen weniger Platz und der Linearmotor kann kompakter
ausgeführt werden.
Wenn die kräfteausübende Einrichtung der Bildstabili
sierungseinrichtung aus mindestens zwei Linearmotoren als
Antriebselementen besteht, welche in einer Ebene senkrecht
zur optischen Achse in einem Winkel von 90° zueinander
angeordnet sind, ist eine Bildstabilisierung in den zwei
Achsen senkrecht zur optischen Achse möglich.
Zu einer weiteren Platzreduzierung gelangt man, wenn man
für jeden Bewegungsfreiheitsgrad je zwei sich gegenüber
liegende Linearmotoren verwendet. Die zur Bewegung der
beweglichen optischen Komponente benötigte Kraft teilt sich
dann auf zwei Motore auf, was bei einer rotationssymme
trischen Anordnung zu einer weiteren Reduzierung des Bau
volumens beiträgt.
Damit die Bildstabilisierungseinrichtung auch an bereits
vorhandenen optischen Geräten verwendet werden kann, ist es
vorteilhaft, wenn der als Antriebselement dienende Linear
motor in einem Adapter vorhanden ist.
Wenn die Antriebsrichtung des Linearmotors in einer
Richtung senkrecht zur optischen Achse ausgerichtet ist,
kann man sich ein Getriebe zwischen Motor und zu bewegender
Vorrichtung sparen. Dies führt zu einer kompakten und
insbesondere direkt wirkenden Anordnung, bei welcher die
Reibungsverluste zwischen Linearmotor und zu bewegender
Vorrichtung gering sind.
Der Verringerung von Reibungsverlusten dient es auch, wenn
die Kopplung zwischen dem Linearmotor und dem angetriebenen
Teil fest ist.
Es ist vorteilhaft, wenn in der Bildstabilisierungs
einrichtung eine optische Komponente des optischen Gerätes
(Objektiv, Bildumkehrsystem, Okular, usw.) durch mindestens
einen Linearmotor gegenüber den anderen optischen
Komponenten und dem Gerätegehäuse des optischen Gerätes
entkoppelt ist. Dadurch wird die Anzahl der optischen
Komponenten durch die Bildstabilisierung nicht erhöht. Dies
ist insbesondere bei Teleskopen vorteilhaft, da jedes
zusätzliche optische Bauteil zu unerwünschten Licht
verlusten führt.
Dies kann vorteilhafter Weise dadurch geschehen, daß das
Objektiv durch mindestens einen Linearmotor gegenüber dem
Gerätegehäuse des optischen Gerätes und dem Okular
entkoppelt ist.
Wenn das Objektiv in den zwei Freiheitsgraden senkrecht zur
optischen Achse entkoppelt ist, können die störensten
Auswirkungen durch auf die Umwelt einwirkenden Schwingungen
eliminiert werden.
Betrachtet man bei Teleskopen die Fotoeinrichtung als Teil
des optischen Systems, dann kann auch diese Komponente wie
beschrieben entkoppelt werden.
Wenn sich die kräfteausübende Einrichtung im Innern des
optischen Geräts befindet, kann das optische Gerät sehr
kompakt gehalten werden.
Eine Bildstabilisierungseinrichtung, bei welcher eine,
relativ zum Gehäuse in mindestens einer Richtung senkrecht
zur optischen Achse bewegliche Objektivhalterung vorhanden
ist und daß ein Teil des Antriebselementes mit dem Gehäuse
und ein zweiter Teil mit der Objektivhalterung fest
verbunden ist, führt zu einer sehr kompakten Anordnung.
Durch eine Bildstabilisierungseinrichtung, in welcher die
Objektivlagerung im wesentlichen aus zwei sich in ihren
Bewegungen nicht störenden Lagerungen (x-Lagerung und
y-Lagerung) besteht, wobei die x- und y-Achse senkrecht
zueinander und senkrecht zur optischen Achse orientiert
sind, erhält man eine mechanisch sehr stabile Ausführung.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Lagerungen um eine
optische Achse eine ausreichend freie optische Öffnung
besitzen, da dann der optische Strahlengang durch die Bild
stabilisierungseinrichtung gehen kann und so die äußeren
Abmessungen klein bleiben können.
Eine mechanisch sehr stabile Bildstabilisierungseinrichtung
erhält man, wenn jede Lagerung zwei sich gegenüberliegende
Linearführungen besitzt, wobei die beiden Linearführungen
einer Lagerung zu den beiden Linearführungen der anderen
Lagerung um möglichst 90° versetzt angeordnet sind.
Der Stabilität der Bildstabilisierungseinrichtung ist es
sehr dienlich, wenn zumindest eine Hauptobjektivlinse in
einer Objektivlagerung befestigt ist und die Antriebs
elemente eine zur Schwingung gegenphasige Auslenkung der
Objektivlagerung mit dem Hauptobjektiv bewirkt.
Es ist vorteilhaft, wenn der Sensor zur Erfassung der
Schwingungen der Bildstabilisierungseinrichtung ein
Beschleunigungssensor ist.
Die Erfindung wird nachstehend in beispielhafter Weise
anhand der Zeichnungen näher erläutert, wobei weitere
wesentliche Merkmale, sowie dem besseren Verständnis
dienende Erläuterungen und Ausgestaltungsmöglichkeiten des
Erfindungsgedankens beschrieben sind.
Es zeigen:
Fig. 1a einen Linearmotor im Teilschnitt;
Fig. 1b den Linearmotor aus Fig. 1a in Draufsicht, Teil
schnitt;
Fig. 1c den Linearmotor aus Fig. 1a in Vorderansicht,
Teilschnitt;
Fig. 1d den Linearmotor aus Fig. 1a in perspektivischer
Ansicht;
Fig. 2a eine stabilisierte Objektivlagerung in Drauf
sicht, Teilschnitt;
Fig. 2b Objektivlagerung in y-Richtung in Draufsicht aus
Fig. 2a;
Fig. 2c Objektivlagerung in x-Richtung in Draufsicht aus
Fig. 2a;
Fig. 2d eine Schnittdarstellung durch die Objektiv
lagerung aus Fig. 2a in y-Richtung;
Fig. 2e eine Schnittdarstellung durch die Objektiv
lagerung aus Fig. 2a in x-Richtung;
Fig. 3a ein Operationsmikroskop an einem Ständer; und
Fig. 3b ein Operationsmikroskop an einer Deckenauf
hängung.
In den Fig. 1a-d ist ein als Antriebselement verwendeter
Linearmotor (1) dargestellt. Dieser Linearmotor (1) besitzt
als wesentliche Komponenten eine Spuleneinrichtung (4a),
einen Stator (4b) und zwei Permanentmagnete (2, 3).
Der Stator (4b) besteht aus einem vorzugsweise
geschlossenen U-förmigen Grundkörper aus einem
hochpermeablen Material, wie z. B. Vacoflux. Auf der
Innenseite der beiden rechteckförmigen Arme des Stators
(4b) sind zwei rechteckförmige Permanentmagnete (2, 3) so
angebracht, daß der Nordpol des Permanentmagneten (2) dem
Südpol des anderen Permanentmagneten (3) gegenüberliegt.
Dadurch bildet sich zwischen diesen beiden
Permanentmagneten (2, 3) ein nahezu homogenes Magnetfeld
mit senkrechtstehenden Feldlinien (4c) aus.
Die Spuleneinrichtung (4a), auch Rotor genannt, wird durch
eine doppelte Rechteckspule gebildet, deren Windungen (in
der Fig. nicht eingezeichnet) senkrecht zur aktiven
Bewegungsrichtung (5a) der Spuleneinrichtung (4a) und
senkrecht zu den Feldlinien (4c) der Permanentmagnete (2,
3) verlaufen. Die Form der Spuleneinrichtung (4a) ist der
Gestalt, daß die eine Hälfte der Spule (7a) über den Stator
(4b) und die andere Hälfte der Spule (8a) unter den Stator
(4b) hindurch geführt wird. Die Spulenhälften (7a und 8a)
sind freitragend einschließlich der Befestigungseinrichtung
(6) miteinander vergossen. Die innere Breite (L) der
Spuleneinrichtung (4a) ist größer als die äußere Breite (A)
des Stators (4b). Dadurch besitzt die Spuleneinrichtung
(4a) zwei Bewegungsfreiheitsgrade. Zum einen einen
Freiheitsgrad in der Bewegungsrichtung (5a), die sich aus
der Kraftwirkung des magnetischen Feldes der
Permanentmagnete (2, 3) auf die stromdurchflossene
Spuleneinrichtung (4a) ergibt (d. h. senkrecht zum Leiter)
und zum anderen senkrecht hierzu in Bewegungsrichtung (5b)
aufgrund der größeren Spulenkörperinnenbreite (L), ohne
dadurch die Wirkungsweise des Linearmotors (1) zu
beeinflussen.
Die Spuleneinrichtung (4a) ist dabei ohne Wickelkörper
ausgeführt, um bei gleichzeitiger Minimierung des Gewichts
und des Volumens eine maximale Packungsdichte der
Spuleneinrichtung (4a) bei minimierten Luftspalten zwischen
Rotor und Stator insbesondere im Kraftfeld der Feldlinien
(4c) mit dem Ziel zu erreichen, daß zwangsläufig die
maximal möglichen Antriebskräfte der Linearmotoren (1)
entstehen. Hergestellt ist die Spuleneinrichtung (4a) als
doppelte Rechteckspule aus zwei einzelnen Rechteckspulen
(7, 8), auf welchen sich je zur Hälfte die Windungen (7a,
8a) aufteilen. Jede dieser beiden Rechteckspulen (7, 8) ist
dabei auf einem geeigneten Dorn mit erforderlichem
Querschnitt gewickelt worden. Danach werden die Spulen (7,
8) einschließlich der Bewegungseinrichtung (6) in einer
Form zusammengefügt und dann gemeinsam vergossen. Die so
erhaltene Spuleneinrichtung (4a) weist eine optimale
mechanische Festigkeit und Wärmeleitfähigkeit bei maximaler
Packungsdichte und minimiertem Bauvolumen auf.
Die für die Wärmeableitung wirksame Oberfläche erhöht sich
bei diesem doppelten Spulenkörper (4a) um ca. 60% gegenüber
einer einfachen Rechteckspule, bei der sich die Windungen
nicht aufteilen.
Eine weitere Steigerung der Wärmeabgabe wird durch eine
angedeutete Profilierung (4d) des Spulenkörpers (4a)
erreicht, die durch eine entsprechende Vergußform
realisiert wird.
Die Spuleneinrichtung (4a) weist eine unterschiedlichen
Spulendicke (d1/d2) auf, d2 = d1/2.
Durch die Aufteilung der Windungen (7a, 8a) beim
Herumführen um den Stator (4b) reduziert sich die
Spulenbreite um d1 = 2×d2.
Eine weitere Steigerung des Volumen/Leistungsverhältnisses
wird durch Verwendung eines Spulendrahtes mit eckigem
Querschnitt erreicht.
Die Windungen (7a, 8a) in der Spuleneinrichtung (4a)
verlaufen aufgrund des notwendigen Vorschubes beim Wickeln
nicht genau senkrecht zu der Begrenzungsrichtung (5a).
Die dadurch entstehende Querkomponente kann bei dem
doppelten Spulenkörper dadurch weitgehend kompensiert
werden, indem die beiden Spulenhälften mit
unterschiedlichem Wicklungssinn gewickelt und nachfolgend
vergossen werden. Die Querkomponente der einen Hälfte hebt
dann die Querkomponente durch die Schieflage der Wicklung
in der anderen Hälfte in entgegengesetzter Richtung
weitgehend auf.
In den Fig. 2a-2e ist die Anbringung von zwei, in den
Fig. 1a-d dargestellten Linearmotoren (11, 12) sowie die
Objektivlagerung am Beispiel eines Operationsmikroskops
beschrieben.
Um den Platzbedarf zu minimieren, sind die Motore (11, 12)
um 45° versetzt zur Mittenebene (13) des Adapters
angeordnet. Dadurch kann die Adapterbreite (B) minimal
gehalten werden. Hierbei ist der Stator (11a bzw. 12a) fest
mit der Grundplatte (15) des Adapters verbunden. Die
Doppelspule (11b) ist über eine Befestigungseinrichtung
(11c) mit dem als Tischführung in y-Richtung ausgeführten
Zwischenring (16a) verbunden. Demhingegen ist die
Doppelspule (12b) mit dem als Tischführung in x-Richtung
ausgeführten Objektivhalter (16b) durch den Zwischenring
(16a) hindurch über die Befestigungseinrichtung (12c)
verbunden.
Das Objektiv (17) wird von dem innen liegenden achteckigen
Objektivhalter (16b) aufgenommen, welcher eine Bewegung des
Objektivs (17) in x-Richtung erlaubt. Die optische Achse
(13a) des Objektivs (17) befindet sich genau im Zentrum des
Objektivhalters (16b), in welchem das Objektiv (17)
eingeschraubt ist. Der Objektivhalter (16b) ist über zwei
Linearführungspaare (19a, 19b) möglichst reibungsarm mit
dem Zwischenring (16a) verbunden. Eine Bewegung des inneren
Objektivhalters (16b) relativ zum Zwischenring (16a) ist
nur in einer Richtung, der x-Richtung möglich.
Hierbei hat der Objektivhalter (16b) in x-Richtung einen
Freiraum (a1), welcher für eine Bewegung des Objektivs (17)
innerhalb des Zwischenrings (16b) zur Verfügung steht. In
der zur x-Richtung senkrecht stehenden y-Richtung hat der
Zwischenring (16b) mit den an ihm angebrachten Linear
führungspaaren (18a, 18b) einen Freiraum (a2), welcher für
die Bewegung des Objektivs (17) in y-Richtung zur Verfügung
steht.
Die sich gegenüberliegenden Linearführungspaare (18a, 18b)
des Zwischenringes (16a), welche gegenüber den beiden
Linearführungspaaren (19a, 19b) des Objektivhalters (16b)
um 90° versetzt angeordnet sind, sind mit dem Gehäuse (15)
des Adapters fest verbunden. Die Linearführungspaare (18a,
18b bzw. 19a, 19b) sind so ausgelegt, daß eine leichte
Bewegung des Objektivs (17) sowohl in x- als auch in
y-Richtung erfolgen kann.
Durch die oben beschriebene Anordnung wird eine x/y-Tisch
führung beschrieben, welche eine Bewegung des Objektivs
(17) diagonal zu den äußeren Begrenzungen des Gehäuses (15)
in diesen beiden Richtungen zuläßt. Diese x/y-Tischführung
besitzt eine hohe Steifigkeit bei minimalen Einbaumaßen,
wobei das Zentrum freibleibt, um den optischen Strahlengang
durch das Objektiv (17) in z-Richtung nicht zu beschneiden.
Die dabei entstehende, verschachtelte Bauart ist in Fig.
2d, 2e dargestellt. Dabei trägt insbesondere der nach innen
gezogene Kragen (16aa) des äußeren Zwischenrings (16a) zur
Erhöhung der Steifigkeit bei, ohne dabei die Baugröße zu
beeinträchtigen. Dieser Kragen (16aa) kann entsprechend den
gegebenen Einbaubedingungen in seiner Geometrie verändert
und optimiert werden. Gleiches gilt für den konstruktiven
Aufbau des inneren Objektivringes (16b) und des an ihm
befindlichen Versteifungskragens (16bb).
Die Komponenten der mechanischen Schwingungen werden über
zwei senkrecht zueinander angeordnete Beschleunigungs-
Sensoren (39a, 39b in Fig. 2a) gemessen.
Über eine doppelte Integration wird aus den
Beschleunigungswerten die zugehörigen Wegkomponenten
berechnet.
Die so erhaltenen Werte stellen die Sollgröße für einen
PID-Regler (40) dar. Der Regler (40) steuert zwei den
Komponenten zugeordnete Leistungsendstufen (41a, 41b) an,
die die zwei Linearmotoren (11, 12) treiben.
Die Linearmotoren (11, 12) bewegen, das in einem x/y-Tisch
gelagerte Objektiv (17) gegenphasig zur Schwingungs
bewegung. Der momentane Ist-Wert wird durch, den
Komponenten zugeordnete, lineare Wegsensoren erfaßt und dem
Regler als Stellgröße zugeführt.
Die gegenphasige Auslenkung des Hauptobjektivs (17) (oder
des optisch abbildenden Teils von diesem) führt in einem
Mikroskop dazu, daß die sonst durch die Vibration des
gesamten Mikroskops im Vergrößerungsbereich 30 selbst bei
ideal justiertem Mikroskop subjektiv empfundene
Bildverschlechterung (das Auge des Beobachters in der
Austrittspupille des Mikroskopes kann den um den
Vergrößerungsfaktor vergrößerten Bildbewegungen nicht mehr
folgen, so daß die Bildqualität subjektiv als sehr schlecht
empfunden wird) zumindest sehr stark verbessert wird.
Demgegenüber führt eine Relativbewegung des Hauptobjektivs
(17) zwar objektiv zu einer geringfügig schlechteren
Bildqualität, aber subjektiv im Gesamten betrachtet zu
einem wesentlich besseren Bild, da die Bildbewegung so
stark herabgesetzt wird, daß das Auge den Strukturdetails
wieder folgen kann und somit überhaupt erst wieder ein Bild
empfunden wird. Hinzu kommt, daß bei ruhendem, also nicht
Vibrationen ausgesetztem Mikroskop, das Objektiv in der
optischen Achse (13a) justiert ist und somit wie bei einem
normalen Mikroskop die gleiche Bildqualität erreicht wird.
Das in den Fig. 2a-2e beschriebene Ausführungsbeispiel
sorgt dafür, daß lediglich bei vibrierenden Mikroskopen,
d. h. bei einem gemessenen Beschleunigungswert innerhalb
einer zur optischen Achse des Objektivs senkrechten Ebene,
ein Ansprechen (d. h. eine Gegenbewegung) erfolgt.
Das bedeutet, daß bei ca. konstanten Translationsbewegungen
mit nicht auswertbaren Beschleunigungswerten keine
Bewegungskompensation erfolgt, da das Auge den Bildwechsel
folgen kann und andererseits bei ungewollten Schwingungen
mit entsprechenden Beschleunigungswerten beispielsweise im
höheren Vergrößerungsbereich durch die einsetzende
Bewegungskompensation überhaupt subjektiv wieder ein Bild
empfunden wird.
In den Fig. 3a und 3b ist ein Operationsmikroskop (31, 31a)
in klassischen Aufhängungen, wie sie in einem Operations
saal üblich sind, dargestellt.
Ist das Operationsmikroskop (31) an einem Ständer (32)
befestigt, so können sowohl axiale (34) als auch
transversale (34a) Kräfte auf den Ständerfuß (35)
einwirken. Diese Kräfte (34, 34a) führen dann zu einer
entsprechenden Bewegung des Operationsmikroskops (31), da
die Kräfte (34, 34a) durch die Bauteile (35a, 35b, 35c,
35d) des Ständers (32) übertragen werden.
Auch wenn das Operationsmikroskop (31a) an der Decke eines
Operationssaals mit einer Deckenaufhängung befestigt ist,
werden durch die Deckenverankerung (36) und die Komponenten
(36a, 36b, 36c, 36d) der Deckenaufhängung (36) die axialen
und transversalen Kräfte (37, 37a) auf das Operations
mikroskop (31a) übertragen.
Eine Entkopplung des Operationsmikroskops (31, 31a) kann
nun erfolgen
- a) durch eine kräfteausübende Einrichtung (42) zwischen dem vertikalen Tragarm (35c, 36c) und dem horizontalen Tragarm (35b, 36b);
- b) durch eine kräfteausübende Einrichtung (43) zwischen der vertikalen Tragarm (35c, 36c) und dem Operations mikroskop (31, 31a);
- c) durch eine kräfteausübende Einrichtung im Operations mikroskop (31, 31a).
In den Ausführungsbeispielen in den Fig. 2a-e ist die
Entkopplung im Operationsmikroskop (31, 31a) hinsichtlich
der transversalen Schwingungen realisiert, da die
Tiefenschärfe des Operationsmikroskops (31, 31a) eine
Eliminierung der axialen Schwingungen in der optischen
Achse des Operationsmikroskops (31, 31a) normalerweise
unnötig macht. Sollten auch diese axialen Schwingungen
eliminiert werden, so kann dies durch bekannte Autofokus
einrichtungen erfolgen.
Der besondere Vorteil der Eliminierung der transversalen
Schwingungen im Operationsmikroskop (31, 31a) ist darin zu
sehen, daß die zu bewegenden Massen sehr gering sind, die
Kompensationseinrichtung damit sehr kompakt ausfallen und
als Adapter ausgeführt werden kann. Dieser Vorteil wird
zusätzlich ergänzt durch eine schnelle Reaktionszeit des
Systems.
Claims (23)
1. Bildstabilisierungseinrichtung für ein optisches
Gerät, bei welchem mindestens ein Antriebselement zur
Kompensation von auf die optische Anordnung von seiner
Umgebung einwirkende Schwingungen vorhanden ist und
bei welchem eine elektronische Schaltung vorhanden
ist, welche das Signal eines Sensors in ein Signal für
die Antriebselemente (1, 11, 12) umwandelt, dadurch
gekennzeichnet, daß das Antriebselement (1, 11, 12)
aus einem Linearmotor besteht.
2. Bildstabilisierungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Linearmotor (1, 11,
12) aus einer Spuleneinrichtung (4a) mit vielen
Windungen, einem Stator (4b) und aus zwei
Permanentmagneten (2, 3) aufgebaut ist.
3. Bildstabilisierungseinrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stator (4b) einen
vorzugsweise geschlossenen U-förmigen Grundkörper
besitzt.
4. Bildstabilisierungseinrichtung nach einem der
Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Permanentmagnete (2, 3) auf zwei Armen des Stators
(4b) angebracht sind, wobei der Nordpol des einen
Permanentmagneten (2) dem Südpol des anderen
Permanentmagneten (3) gegenüberliegt.
5. Bildstabilisierungseinrichtung nach einem der
Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spuleneinrichtung (4a) aus einer doppelten
Rechteckspule besteht.
6. Bildstabilisierungseinrichtung nach einem der
Ansprüchen 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die innere
Breite (L) der Spuleneinrichtung (4a) größer ist als
die äußere Breite (A) des Stators (4b).
7. Bildstabilisierungseinrichtung nach einem der
Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spuleneinrichtung (4a) keinen Wickelkörper besitzt.
8. Bildstabilisierungseinrichtung nach einem der
Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Spuleneinrichtung (4a) eine Profilierung (4d) besitzt.
9. Bildstabilisierungseinrichtung nach einem der
Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß der
Spulendraht der Windungen der Spuleneinrichtung (4a)
einen rechteckigen Querschnitt besitzt.
10. Bildstabilisierungseinrichtung nach einem der
Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß die
kräfteausübende Einrichtung aus mindestens zwei
Antriebselementen (11, 12) besteht, welche ungefähr
einen Winkel von 90° relativ zur Senkrechten auf die
optische Achse (13a, 33, 38) besitzen.
11. Bildstabilisierungseinrichtung nach einem der
Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß das
mindestens eine Antriebselement (11, 12) in einem
Adapter (15) vorhanden ist.
12. Bildstabilisierungseinrichtung nach einem der
Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Antriebsrichtung des Linearmotors (1, 11, 12) in einer
Richtung senkrecht zur optischen Achse ausgerichtet
ist.
13. Bildstabilisierungseinrichtung nach einem der
Ansprüche 1-12, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kopplung zwischen dem Linearmotor (1, 11, 12) und dem
angetriebenen Teil fest ist.
14. Bildstabilisierungseinrichtung nach einem der
Ansprüche 1-13, dadurch gekennzeichnet, daß eine
optische Komponente des optischen Gerätes (Objektiv,
Bildumkehrsystem, Okular, usw.) durch mindestens einen
Linearmotor (1, 11, 12) gegenüber den anderen
optischen Komponenten und dem Gerätegehäuse des
optischen Gerätes entkoppelt ist.
15. Bildstabilisierungseinrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das Objektiv durch
mindestens einen Linearmotor (1, 11, 12) gegenüber dem
Gerätegehäuse des optischen Gerätes und dem Okular
entkoppelt ist.
16. Bildstabilisierungseinrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß das Objektiv in zwei
Freiheitsgraden senkrecht zur optischen Achse (13a,
33, 38) entkoppelt ist.
17. Bildstabilisierungseinrichtung nach einem der
Ansprüche 1-16, dadurch gekennzeichnet, daß sich die
kräfteausübende Einrichtung (1, 11, 12) im Innern des
optischen Geräts (31, 31a) befindet.
18. Bildstabilisierungseinrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß eine, relativ zum Gehäuse
(15) in mindestens einer Richtung senkrecht zur
optischen Achse (13a) bewegliche Objektivhalterung
(16b) vorhanden ist und daß ein Teil des
Antriebselementes (12b) mit dem Gehäuse (15) und ein
zweiter Teil (12a, 12c) mit der Objektivhalterung
(16b) fest verbunden ist.
19. Bildstabilisierungseinrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Objektivlagerung im
wesentlichen aus zwei sich in ihren Bewegungen nicht
störenden Lagerungen (16a, 16b) (x-Lagerung und y-
Lagerung) besteht, wobei die x- und y-Achse senkrecht
zueinander und senkrecht zur optischen Achse (13a, 33,
38) orientiert sind.
20. Bildstabilisierungseinrichtung nach einem der
Ansprüche 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lagerungen (16a, 16b) um eine optische Achse (13a, 33,
38) eine ausreichend freie optische Öffnung besitzen.
21. Bildstabilisierungseinrichtung nach einem der
Ansprüche 18-20, dadurch gekennzeichnet, daß jede
Lagerung (16a, 16b) zwei sich gegenüberliegende
Linearführungen (18a, 18b, 19a, 19b) besitzt, wobei
die beiden Linearführungen (18a, 18b) einer Lagerung
(16a) zu den beiden Linearführungen (19a, 19b) der
anderen Lagerung (16b) um 90° versetzt angeordnet
sind.
22. Bildstabilisierungseinrichtung nach einem der
Ansprüche 1-21, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
eine Hauptobjektivlinse (17) in einer Objektivlagerung
(16a, 16b) befestigt ist und die Antriebselemente (1,
11, 12) eine zur Schwingung gegenphasige Auslenkung
der Objektivlagerung (16a, 16b) mit dem Hauptobjektiv
(17) bewirkt.
23. Bildstabilisierungseinrichtung nach einem der
Ansprüche 1-22, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor
zur Erfassung der Schwingungen ein Beschleunigungs
sensor ist.
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