DE102007021981B4 - Optisches Gerät mit Vibrationskompensation - Google Patents

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Abstract

Mikroskop (1), insbesondere Stereomikroskop, mit einem Hauptobjektiv (2), das einen Beobachtungsstrahlengang entlang einer optischen Achse (11) definiert, wobei zur Umlenkung des vom Hauptobjektiv (2) ausgehenden Beobachtungsstrahlengangs mindestens ein Umlenkelement (5, 6a bis 6f) in dem Beobachtungsstrahlengang angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens ein Vibrationssensor (34) im oder am Mikroskop (1) angeordnet ist,
dass mindestens eines der Umlenkelemente (5, 6a bis 6f) einen Spiegel mit steuerbar deformierbarer Spiegelfläche (50) aufweist, und
dass eine Steuereinheit (32) vorgesehen ist, die abhängig von dem Ausgangssignal des Vibrationssensors (34) das mindestens eine Umlenkelement (5, 6a bis 6f) zur Verstellung der Spiegelfläche (50) derart ansteuert, dass Vibrationen des Mikroskops (1) durch eine entsprechend gegenphasige Verstellung der Spiegelfläche (50) kompensiert werden.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Mikroskop, insbesondere Stereomikroskop gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1, das einen Strahlengang aufweist, in dem mindestens ein Umlenkelement zur Umlenkung des Strahlengangs angeordnet ist. Die Erfindung betrifft insbesondere ein Mikroskop mit einem Hauptobjektiv, das einen Beobachtungsstrahlengang entlang einer optischen Achse definiert, wobei dieser Beobachtungsstrahlengang den genannten Strahlengang des optischen Geräts darstellt. Bei diesen Mikroskopen kann es sich insbesondere um Stereomikroskope und Operationsmikroskope handeln.
  • Ein gattungsgemäßes, als Stereomikroskop ausgebildetes optisches Gerät ist aus der DE 102 55 960 A1 bekannt. Das Stereomikroskop besitzt ein Hauptobjektiv und ein diesem Objektiv nachgeordnetes Zoom-System. Da das Zoom-System ”liegend” angeordnet ist, d. h. die Achse des Zoom-Systems steht im wesentlichen senkrecht auf der durch das Hauptobjektiv definierten optischen Achse, ist zwischen Objektiv und Zoom-System ein Umlenkelement zum Umlenken des Beobachtungsstrahlengangs in die entsprechenden Vergrößerungskanäle des Zoom-Systems vorgesehen. Das Stereomikroskop weist weitere optische Zusatzkomponenten, wie Filter, Shutter, optische Teiler, Dateneinspiegelungen etc. auf, die im Beobachtungsstrahlengang angeordnet sind, wobei letzterer durch weitere Umlenkelemente in verschiedene horizontale Ebenen des Mikroskops gelenkt wird. Dieser Aufbau ermöglicht die Realisierung eines niedrig bauenden Mikroskops. Gleichzeitig können die Umlenkelemente als Strahlenteiler ausgestaltet sein, wodurch eine Auskopplung des Beobachtungsstrahlengangs und somit mehrere Ports für mehrere Beobachter ermöglicht werden.
  • Die vorliegende Erfindung ist nicht auf den genannten Aufbau gemäß DE 102 55 960 A1 beschränkt, sondern lässt sich bei jedem optischen Gerät, bei dem ein Umlenkelement zur Umlenkung des Strahlengangs vorhanden ist (oder vorzusehen sein kann) realisieren. Die Erfindung verfolgt den Zweck, auftretende Vibrationen bei einem solchen optischen Gerät zu kompensieren, wobei der Begriff ”Vibrationen” allgemein für unbeabsichtigte Schwingungen, Bewegungen oder sonstige Verschiebungen aus der Ruhelage stehen soll. Solche Vibrationen können durch den Benutzer des optischen Geräts selbst ausgelöst sein oder aber durch Vibrationen der das optische Gerät tragenden Halterungen (beispielsweise Stativ eines Mikroskops) oder von Wänden, Decken oder Böden, die mit dem optischen Gerät in Verbindung stehen (beispielsweise Decken- oder Bodenstative), übertragen werden.
  • Ein Dämpfungssystem für ein Mikroskop ist aus der US 2001/0024 320 A1 bekannt, bei dem ein dynamischer Vibrationsabsorber vorgesehen ist, der beispielsweise an der Verbindungsstelle zwischen Mikroskop und Mikroskopstativ angebracht ist. Bei dem dynamischen Vibrationsabsorber kann es sich um ein einen Piezoaktuator enthaltenden Aufbau handeln. Ein Vibrationssensor erfasst Vibrationen des Stativarms, auf den das Mikroskop aufgesetzt ist, woraufhin ein Steuersystem den piezoelektrischen Aktuator zu Schwingungen in Z-Richtung (parallel zur optischen Achse) in einer Weise veranlasst, dass die Vibrationen des Stativarms weitestgehend eliminiert werden. Oberhalb des Vibrationsabsorbers sind der Mikroskoptubus und eine CCD-Kamera angeordnet. Anstelle eines piezoelektrischen Aktuators kann auch ein passives Dämpfungselement (Silikon- oder Urethankunststoff) eingesetzt werden. In weiteren Ausgestaltungen sind Vibrationsabsorber an weiteren Stellen eines Mikroskopsystems bestehend aus Mikroskop, Stativ, Beleuchtungseinheit und Abbildungseinheit vorgesehen. Durch die vorgeschlagenen Anordnungen sollen sich Schwingungen des Stativarms in Z-Richtung nicht auf das Mikroskop übertragen können, so dass dieses in Ruhe bleibt. Hierdurch sind Unschärfen im Beobachtungsbild aufgrund von Vibrationen weitestgehend beseitigt.
  • Die DE 103 06 440 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Unterdrückung von Schwingungen in allen drei Raumrichtungen für ein an ein Stativ gehaltertes Mikroskop. Als Schwingungsausgleichseinrichtung wird ein ARES(Actively Reacting Flexible Structure)-Bauelement in oder an einem oder anstelle eines Teils des Mikroskops oder Stativs angeordnet. Ein ARES-Bauteil ist ein selbstregulierendes Bauelement, das aufgrund der Messung von Schwingungen integrierte Antriebselemente so ansteuert, dass diese der Schwingung in Ist-Zeit so entgegenwirken, dass die Schwingung nicht zu einer Lageveränderung der äußeren Konturen führt. Hierbei kann das ARES-Bauelement den Tragarm (Stativarm) direkt ersetzen, also gleichzeitig als tragendes und schwingungsausgleichendes Element dienen.
  • Der DE 43 42 538 A1 liegt ebenfalls die Aufgabe zugrunde, ein Operationsmikroskop von auf das Stativ wirkenden Kräften, die sich auf das Operationsmikroskop übertragen, zu entkoppeln. Hierzu wird vorgeschlagen, mindestens ein Antriebselement zur Kompensation der Schwingungen in oder an dem Mikroskop anzubringen, wobei eine elektronische Schaltung vorhanden ist, die das Signal eines Sensors in das Signal für das Antriebselement umwandelt. Als Antriebselemente werden Linearmotoren verwendet. Hierbei ist es vorteilhaft, zwei Linearmotoren derart anzuordnen, dass eine leichte Bewegung des Mikroskopobjektivs in einer Ebene (X- als auch Y-Richtung) erfolgen kann. Das Hauptobjektiv wird dann gegenphasig zur äußeren Auslenkung in der XY-Ebene bewegt, wodurch die Bildqualität verbessert wird. Die genannte Schrift offenbart verschiedene Anordnungen solcher Kräfte ausübenden Einrichtungen zur Schwingungsentkopplung eines Operationsmikroskops, wobei nur Schwingungen in besagter XY-Ebene kompensiert werden. Ähnliche Einrichtungen zur Schwingungsentkopplung eines optischen Geräts oder Mikroskops sind in der US-5,786,936 sowie in der US-5,731,896 beschrieben.
  • Dem genannten Stand der Technik ist gemein, dass Schwingungen verursacht durch die Bedienung des Anwenders oder durch andere, äußere auf das Stativ oder Mikroskop übertragene Schwingungen von dem Mikroskop entkoppelt werden, indem an geeigneter Stelle des Mikroskopaufbaus eine Einrichtung vorgesehen ist, die gegenphasige Schwingungen erzeugt, die die äußeren Schwingungen eliminieren. Nachteilig bei dieser mechanischen Stabilisierung oder Entkopplung des Mikroskops wirkt sich die Notwendigkeit eines gesonderten Bauteils zur Schwingungsdämpfung aus. Die Verwendung der relativ großen und schweren (Linear-)Motoren zur Verstellung und zum Gegensteuern der optischen Komponenten erfordert eine sehr genaue Führung und kann keine Stabilisierung in Z-Richtung (parallel zur optischen Achse) erzielen. Hingegen werdem bei der Verwendung von Piezoelementen gemäß der genannten US 2001/0024320 A1 nur Schwingungen in Z-Richtung ausgeglichen. Demgegenüber hat die Verwendung der genannten ARES-Bauelemente gemäß DE 103 06 440 A1 den Vorteil der Schwingungskompensation in allen drei Raumrichtungen. Ein weiterer Nachteil der bekannten Schwingungskompensation ist die systemimmanente Trägheit der eingesetzten Vibrationsdämpfer, die bei der Regelung der Schwingungskompensation berücksichtigt werden muss und zu entsprechend hohem regelungstechnischem Aufwand führt.
  • Aus der US 2006/0171263 A1 ist ein optisches Schreib-/Lesegerät bekannt, bei dem auftretende Kippungen durch entsprechende Ansteuerung eines Mikrospiegelarrays kompensiert werden können.
  • Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, eine Vibrationskompensation für ein Mikroskop, insbesondere Stereomikroskop, anzugeben, die möglichst trägheitslos wirkt und möglichst ohne zusätzliche Bauelemente zu realisieren ist.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Mikroskop gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung.
  • Erfindungsgemäß weist das optische Gerät, in vorliegenden Fall ein Mikroskop, mindestens einen Vibrationssensor auf, der im oder am optischen Gerät angeordnet ist. Vibrationssensoren an sich sind aus dem Stand der Technik bekannt und sollen daher vorliegend nicht weiter erläutert werden. Es kann sich hierbei um Beschleunigungssensoren handeln, die beliebige Formen von Vibrationen in allen drei Raumrichtungen erfassen können. Die Anordnung im oder am optischen Gerät meint eine Anordnung innerhalb des optischen Geräts, also beispielsweise in Gelenken oder im Innenraum des optischen Geräts, wobei unter dem Begriff "optisches Gerät" sämtliche Halterungen, Arme, Stative etc. eingeschlossen sein sollen, die mit dem eigentlichen optischen Gerät in Verbindung stehen. Da jedoch das eigentliche optische Gerät, also beispielsweise das Mikroskop, schwingungsgedämpft sein soll, ist die Anordnung des mindestens einen Vibrationssensors unmittelbar im oder unmittelbar am optischen Gerät, also beispielsweise am Mikroskop selbst, empfehlenswert. Erfindungsgemäß weist weiterhin mindestens eines der genannten Umlenkelemente zur Umlenkung des Strahlengangs im optischen Gerät einen Spiegel mit steuerbar deformierbarer Spiegelfläche auf. Derartige Spiegel sind ebenfalls an sich aus dem Stand der Technik bekannt und sollen daher im folgenden nicht näher erläutert werden. Schließlich ist erfindungsgemäß eine Steuereinheit vorgesehen, die abhängig von dem Ausgangssignal des mindestens einen Vibrationssensors das mindestens eine Umlenkelement zur Verstellung der Spiegelfläche derart ansteuert, dass Vibrationen des optischen Geräts durch eine entsprechend gegengerichtete oder gegenphasige Verstellung der Spiegelfläche kompensiert werden.
  • Eine auftretende Vibration kann als Schwingung oder Verschiebung oder Verdrehung in mindestens eine der drei Raumrichtungen gedacht werden. Sie läßt sich somit in X-, Y- und Z-Komponenten zerlegen. Hierbei kann die XY-Ebene mit einer Horizontalebene (beim Mikroskop beispielsweise mit einer Ebene parallel zur Objektebene) und die Z- Richtung mit der Richtung senkrecht zur Horizontalebene (im Falle des Mikroskops beispielsweise mit der auf der Objektebene senkrecht stehenden optischen Achse) gleichgesetzt werden.
  • Zur besseren Verständlichkeit sei im folgenden die Erfindung am Beispiel eines Mikroskops erläutert. Der Fachmann kann von hier aus eine Übertragung auf andere optische Geräte vornehmen. Bei der Vibration eines Mikroskops führt die Vibration in der XY-Ebene zu einer entsprechenden Verschiebung des durch das Hauptobjektiv festgelegten Strahlfußpunkts in der Objektebene. Dies führt für den Beobachter zu einem entsprechenden Wackeln oder Zittern des Bildes. Vibrationen in Z-Richtung führen hingegen zu Unschärfen im Bild, da die Brennweite des Hauptobjektivs während der Beobachtung in der Regel fest ist bzw. sich nicht zusammen mit dem Vibrationsverlauf ändert. Zur Kompensation der genannten Vibrationen wird erfindungsgemäß die Spiegelfläche des mindestens einen (bereits vorhandenen oder zu diesem Zweck vorzusehenden) Umlenkelements derart angesteuert, dass die Vibrationen des Mikroskops kompensiert werden. Um beim Beispiel des Mikroskops zu bleiben, kann die Spiegelfläche, die zweckmäßigerweise vom Objekt aus gesehen hinter dem Hauptobjektiv angeordnet ist, bei einer durch Vibration verursachten Verschiebung des Mikroskops in X- und/oder Y-Richtung den Strahlfußpunkt um den gleichen Betrag in entgegengesetzte X- und/oder Y-Richtung verschieben, so dass der Benutzer kein Wackeln des Bildes wahrnimmt. Bei einer durch Vibration verursachten Verschiebung in Z-Richtung kann die Spiegelfläche in beispielsweise sphärischer Weise deformiert werden, so dass die Brennweite des Hauptobjektivs des Mikroskops effektiv verändert wird und das Mikroskopbild auf eine andere Objektebene entsprechend der Z-Vibration scharf gestellt wird. Bewegt sich das Mikroskop aufgrund der Vibration folglich nach unten (in Richtung Objekt), muss durch entsprechende Spiegeldeformation die effektive Brennweite des Hauptobjektivs verkürzt werden, während eine vibrationsbedingte Verschiebung des Mikroskops nach oben zu einer Vergrößerung der effektiven Brennweite des Hauptobjektivs führen muss.
  • Da die Deformationen der Spiegelflächen auf elektronischem Wege erfolgen können, ist somit eine quasi trägheitslose Vibrationskompensation in allen drei Raumrichtungen in Echtzeit möglich.
  • Es ist besonders vorteilhaft, wenn die auf dem mindestens einen Umlenkelement vorgesehene, deformierbare Spiegelfläche als ein Mikrospiegelarray ausgebildet ist, das eine Anordnung individuell ansteuerbarer, in ihrer räumlichen Orientierung einstellbarer Mikrospiegel aufweist. Derartige Mikrospiegelarrays sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt und sollen daher im folgenden nicht näher erläutert werden. Hauptvorteil eines Mikrospiegelarrays ist, dass lediglich die auf einem Grundgerüst beweglich gelagerten Mikrospiegel zur Änderung der Ablenkung eines Strahlengangs verkippt werden müssen, ohne das Grundgerüst selbst zu bewegen. Die einzelnen Mikrospiegel können elektronisch angesteuert werden. Die Mikrospiegel sind zweckmäßigerweise auf einer zweidimensionalen Matrix angeordnet. Jeder Mikrospiegel lässt sich zweckmäßigerweise um zwei aufeinander senkrecht stehende Kippachsen verkippen bzw. verschwenken. Zur Kompensation von vibrationsbedingten Verschiebungen in X- und/oder Y-Richtung können die einzelnen Mikrospiegel in entsprechender Weise um die erste und/oder zweite Kippachse geschwenkt werden. Zur Kompensation vibrationsbedingter Z-Verschiebungen sind die Mikrospiegel insgesamt beispielsweise sphärisch anzuordnen, um wie bereits ausgeführt, die effektive Brennweite des Hauptobjektivs zu ändern.
  • Zur Kompensation vibrationsbedingter Z-Verschiebungen ist es besonders vorteilhaft, die deformierbare Spiegelfläche, wie die Mikrospiegel des Mikrospiegelarrays, in sphärischer oder aber asphärischer Geometrie anzuordnen. Während eine Kugelschalengeometrie an sich ausreichend ist, um dem optischen System eine zusätzliche Brechkraft zu verleihen, ist die asphärische Geometrie darüberhinaus insbesondere zur Korrektur von Abbildungsfehlern geeignet (vgl. ”Asphärische Optik”). Die Oberfläche wird weitgehend frei geformt, um das gewünschte Ziel auf optisch möglichst ideale Weise zu erreichen. Hierfür können Hyperboloide, Ellipsoide oder andere Geometrien, aber auch hieraus zusammengesetzte Geometrien, geeignet sein.
  • Es sei darauf hingewiesen, dass die vorliegend geschilderten Merkmale der Erfindung nicht nur in der dargestellten Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendet werden können, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
  • Im folgenden sollen die Erfindung und ihre Vorteile anhand von Ausführungsbeispielen erläutert werden, die in den Figuren näher dargestellt sind.
  • 1 zeigt einen schematischen Aufbau eines Stereomikroskops mit mehreren Ports für Haupt- und Assistenten-Beobachter, wobei das Stereomikroskop erfindungsgemäß vibrationsgedämpft ist,
  • 2 zeigt eine schematische Ansicht eines Mikrospiegelarrays in Draufsicht und
  • 3 zeigt eine Schnittansicht des Mikrospiegelarrays entlang der Linie A-A aus 2.
  • 4 zeigt schematisch eine Detailansicht aus 1, wobei die Detailansicht den Strahlengang zwischen Objekt und Zoom-System darstellt, und wobei schematisch die Änderung der wirksamen Brennweite des Hauptobjektivs skizziert ist.
  • 1 zeigt schematisch den Aufbau eines Stereomikroskops 1 mit mehreren Ports 10, 10a, 10b, 10c und 10d für mehrere Beobachter 20, 20a, 20b, 20c und 20d. Bei den Beobachtern kann es sich um Haupt- und/oder Assistentenbeobachter handeln. Das Stereomikroskop 1 eignet sich besonders zur Verwendung als Operationsmikroskop, insbesondere in der Ophthalmologie. Hier fungiert meist der Chirurg als Hauptbeobachter, dem von mehreren Assistenten assistiert wird. Selbstverständlich ist auch eine Auskopplung des Beobachtungsstrahlengangs an eine Dokumentationseinrichtung über einen entsprechenden Dokumentationsport möglich. Der Port 10 kann mit einem schwenkbaren Umlenkelement 30 ausgestaltet sein. Das Stereomikroskop 1 besitzt ein Hauptobjektiv 2, mit dem ein Objekt 16 beobachtet werden kann. Das Hauptobjektiv 2 definiert einen Beobachtungsstrahlengang, der auf dem Objekt 16 entsprechend der Brennweite des Hauptobjektivs 2 einen Strahlfußpunkt 16a festlegt.
  • Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform des Stereomikroskops 1 ist das Zoom-System 7 ”liegend” ausgeführt, um die Bauhöhe des Stereomikroskops 1 zu verringern. Ein derartiger Aufbau eines Stereomikroskops ist bereits aus der in der Beschreibungseinleitung genannten DE 102 55 960 A1 bekannt. Zu näheren Erläuterungen bezüglich Aufbau und Funktionsweise des Stereomikroskops 1 sei folglich explizit auf die genannte Druckschrift hingewiesen. Das Umlenkelement 5 spiegelt den vom Hauptobjektiv 2 kommenden Beobachtungsstrahlengang in die Beobachtungskanäle des Zoom-Systems 7. Es ist zweckmäßig, das Zoom-System 7 als afokales Zoom-System auszugestalten, so dass parallele Beobachtungsstrahlengänge in das Zoom-System 7 eintreten und aus diesem ebenfalls parallel wieder austreten.
  • Dem Zoom-System 7 können je nach Bedarf mehrere weitere Umlenkelemente 6a bis 6f nachgeschaltet sein. Sie dienen jeweils dazu, einen Teil des Beobachtungsstrahlengangs zum entsprechenden Port 10, 10a bis 10d zu leiten, wozu die Umlenkelemente 6a, 6b, 6d und 6e teildurchlässig ausgeführt sind. Im Beobachtungsstrahlengang können weitere optische Komponenten 8a, 8b und 8c vorgesehen sein, deren Funktion weiter unten erläutert wird.
  • Die stereoskopischen Kanäle für die Haupt-Beobachtungsstrahlengänge liegen bei der Darstellung gemäß 1 hintereinander. Das Zoom-System 7 des Stereomikroskops 1 weist in der Regel zwei Hauptbeobachtungskanäle auf und kann zusätzlich zwei gesonderte Assistentenbeobachtungskanäle aufweisen, die in 1 beispielhaft dargestellt sind.
  • Mit 3 ist eine Beleuchtungseinheit bezeichnet, welche Licht entlang der Beleuchtungsrichtung 3a zur Beleuchtung auf das zu untersuchende Objekt 16 richtet. Das Licht der Beleuchtungseinheit 3 kann über eine Lichtleitfaser (Faserkabel) 12 oder eine direkt eingebaute Lichtquelle bereitgestellt werden. Das Licht wird über ein Umlenkelement 3b durch das Hauptobjektiv 2 auf das Objekt 16 gerichtet. Im dargestellten Fall läuft der Beleuchtungsstrahlengang folglich durch das Hauptobjektiv 2. Es ist jedoch auch eine Anordnung denkbar, bei der die Beleuchtung am Hauptobjektiv 2 vorbeigeführt wird.
  • Das Hauptobjektiv 2 wird im wesentlichen in vertikaler Richtung von zwei Assistenten-Beobachtungsstrahlenbüscheln 22a und 22b durchsetzt. Die Haupt-Beobachtungsstrahlenbüschel sind in der Zeichnung hintereinander gelegen und nicht gesondert dargestellt. Die Beobachtungsstrahlenbüschel 22a und 22b werden nach entsprechender (rechtwinkliger) Umlenkung durch das Umlenkelement 5 in die im wesentlichen horizontal und übereinander verlaufenden Beobachtungskanäle des Zoom-Systems 7 eintreten.
  • Die Beobachtungsstrahlenbüschel werden bei dem in 1 dargestellten Aufbau nach ihrem Austritt aus dem Zoom- System 7 durch das weitere Umlenkelement 6a in die Vertikale gelenkt, woraufhin sie auf ein weiteres Umlenkelement 6b treffen, mittels dessen eine erneute Umlenkung in die Horizontale erfolgt (zweite Ebene des Mikroskops 1), woraufhin es wiederum zu einer Umlenkung am Umlenkelement 6d in die vertikale Richtung kommt. Durch Ausbildung der entsprechenden Umlenkelemente als Strahlenteiler ergeben sich die mit 11a, 11b, 11c und 11d bezeichneten Beobachtungsachsen, die auf die jeweiligen Ports 10a bis 10d gerichtet sind. Dem Beobachter (Assistenten) 20 wird Licht über das Umlenkelement 6d zugeführt. Dieses Umlenkelement ist derart ausgebildet, dass es lediglich die Strahlenbüschel 22a, 22b umlenkt, während die Strahlenbüschel für den Hauptbeobachter 20d das Umlenkelement 6d ohne Umlenkung passieren. Diese können auf die optionalen weiteren Umlenkelemente 6e und 6f treffen, um den Hauptbeobachter bei 20c zu positionieren. Durch den Einsatz eines derartigen Umlenkelements 6d ist eine räumliche Trennung der Assistenten-Beobachtungsbüschel 22a, 22b von den Haupt-Beobachtungsstrahlenbüschel in einfacher Weise ohne einen Verlust von Lichtintensität realisierbar. Die hier beschriebenen Ausgestaltungen einer Assistenten-Beobachtung sind rein optional.
  • Die für die Beobachtung notwendigen Binokulartuben mit Okularen sind der Übersichtlichkeit halber in 1 nicht dargstellt. Bei den optischen Komponenten 8a bis 8c handelt es sich um Zusatzkomponenten, die wahlweise eingesetzt werden können, wie Filter, Laser-Shutter, optische Teiler, Dateneinspiegelungen, Blenden, Displays und ähnliches. Der Assistent 20 beobachtet das Objekt 16 über ein drehbares Umlenkelement 30, das je nach Position des Assistenten in gewünschter Art und Weise schwenkbar ist.
  • Die Schilderung des Aufbaus des in 1 dargestellten Stereomikroskops 1 erfolgt nur exemplarisch. Für vorliegende Erfindung sind im wesentlichen die Elemente Hauptobjektiv 2 und Umlenkspiegel 5 (stellvertretend für die Umlenkelemente 5 und 6a bis 6f) von Bedeutung.
  • Mindestens eines der Umlenkelemente 5, 6a bis 6f ist als Spiegel mit steuerbar deformierbarer Spiegelfläche 50 ausgebildet. Bei der Ausführungsform gemäß 1 ist lediglich das Umlenkelement 5 entsprechend ausgeführt. Das Umlenkelement 5 ist mit einer Steuereinheit 32 für die Verstellung der Spiegelfläche verbunden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die deformierbare Spiegelfläche 50 als Mikrospiegelarray 40 ausgebildet, wie es schematisch in 2 dargestellt ist.
  • Die Steuereinheit 32 kann ferner mit einem Schaltelement 33 verbunden sein, das z. B. als Fußschalter, als Handschaltpult, als Fernsteuerung, als Sprachsteuerung oder als Eye-Tracking-System realisiert sein kann. Über dieses Schaltelement 33 läßt sich die Steuereinheit 32 ansteuern, die ihrerseits in gewünschter Weise das Mikrospiegelarray 40 bzw. allgemeiner die deformierbare Spiegelfläche 50 verstellt. Durch eine geeignete Verstellung des Mikrospiegelarrays 40 kann der Strahlfußpunkt 16a des Beobachtungsstrahlengangs auf dem Objekt 16 in der XY-Ebene in seiner Position verändert werden. Auf diese Weise können unterschiedliche Bereiche in der XY-Ebene des Objekts 16 beobachtet werden, ohne dabei die Position des Mikroskops 1 insgesamt zu verändern. Für diesen bisher nicht bekannten Aspekt wird von der Anmelderin mit einer gesonderten Anmeldung um Schutz nachgesucht.
  • Erfindungsgemäß ist am Mikroskop 1 ein Vibrationssensor 34 angebracht, der Vibrationen des Mikroskops 1 mißt und ein entsprechendes Ausgangssignal erzeugt. Hierbei kann das Ausgangssignal zweckmäßigerweise Vibrationen in jeder der drei Raumrichtungen X, Y und Z, wie sie in 1 dargestellt sind, unterscheiden. Hierzu können beispielsweise drei getrennte Ausgangssignale zur Verfügung gestellt werden. Die Ausgangssignale des Vibrationssensors 34 werden der Steuereinheit 32 zugeführt. Bei einer vibrationsbedingten Verschiebung des Mikroskops 1 in X-Richtung würde der Strahlfußpunkt 16a auf dem Objekt 16 entsprechend wandern. Dies würde sich als störendes Wackeln im Bild bemerkbar machen. Eine Verschiebung in X-Richtung läßt sich nun dadurch kompensieren, dass die Mikrospiegel (vgl. 2) jeweils um eine Kippachse gekippt werden, die senkrecht zur Zeichenebene der 1 steht. Zur Kompensation einer vibrationsbedingten Verschiebung in Y-Richtung ist entsprechend eine Verkippung jeweils um Kippachsen erforderlich, die in der Zeichenebene der 1 liegen und durch die jeweiligen Mikrospiegel verlaufen. Da die Ansteuerung der verhältnismäßig kleinen Mikrospiegel elektronisch über die Steuereinheit 32 erfolgt, ist eine Ansteuerung und Verstellung der Mikrospiegel quasi trägheitslos möglich. Dies erleichtert die Regelung zur Vibrationskompensation und ermöglicht eine Vibrationskompensation in Echtzeit ohne Zeitverzögerung.
  • Da die Vibrationskompensation bei der Ausführungsform gemäß 1 folglich durch entsprechend gegenphasige Ablenkung des Mikroskopbildes, genauer gesagt des Mikroskopzwischenbildes, das vom Hauptobjektiv 2 erzeugt wird, erfolgt, ist dem Fachmann klar, dass eine solche Vibrationskompensation auch durch entsprechend ausgestaltete Umlenkelemente 6a, 6b, 6c, 6d, 6e und/oder 6f erfolgen kann. In der in 1 dargestellten Anordnung ist die Vibrationskompensation mittels des Umlenkelements 5 jedoch am sinnvollsten, da dieses Umlenkelement alle nachgeschalteten Ports bedient.
  • Die Vibrationskompensation in X- und Y-Richtung wurde anhand eines Mikrospiegelarrays geschildert. Der nämliche Regelungsmechanismus ist auf andere deformierbare Spiegelflächen 50 übertragbar.
  • Anhand der 2 und 3 sollen Aufbau und Funktionsweise eines an sich aus dem Stand der Technik bekannten Mikrospiegelarrays kurz geschildert werden.
  • 2 zeigt eine schematische Ansicht eines Mikrospiegelarrays 40, das aus einer Vielzahl von kleinen Spiegeln 401,1 , 401,2 , ..., 401 ,n aufgebaut ist, wobei m solcher Zeilen vorhanden sind, so dass eine zweidimensionale Matrix aus Spiegel 401,1 bis 40m,n entsteht. Die einzelnen Mikrospiegel werden über die Steuereinheit 32 derart angesteuert, dass sich die Winkelstellung der Spiegel ändert. Jeder Spiegel kann dabei um zwei Kippachsen in seinem Winkel verstellbar sein. Die Kippachsen stehen in der Regel senkrecht aufeinander. Die Spiegel des Mikrospiegelarrays 40 können einzeln oder in Gruppen verstellt werden. Das das Mikrospiegelarray 40 tragende Grundgerüst (in 2 nicht dargestellt) bleibt in seiner Lage unverändert. Somit kann mittels elektronischer Ansteuerung und Verkippung jedes einzelnen Mikrospiegels die Reflektionsrichtung jedes Spiegels eingestellt werden. Wären alle Mikrospiegel des Mikrospiegelarrays 40 in gleicher Weise räumlich verstellt, liegt im Ergebnis makroskopisch eine Umlenkung des Strahlengangs wie bei einem herkömmlichen Spiegel vor.
  • Einzelheiten zur Ansteuerung eines Mikrospiegelarrays 40 sind aus dem Stand der Technik bekannt und sollen daher vorliegend nicht im einzelnen erläutert werden.
  • 3 zeigt eine Schnittansicht des Mikrospiegelarrays 40 entlang der in 2 angegebenen Linie A-A, wobei einzelne Spiegel verstellt sind. Die in 3 dargestellte Orientierung der Mikrospiegel bewirkt die angesprochene ”asphärische Ausrichtung” der Mikrospiegel, die wie weiter unten erläutert zur Kompensation von Vibrationen in Z-Richtung eingesetzt werden kann. ”Sphärische oder asphärische Verstellung” der Mikrospiegel meint eine sphärische bzw. asphärische Ausrichtung, die jedoch auf die Grundebene (durch die Grundplatte definierte Ebene) des Mikrospiegelarrays 40 projiziert ist, da die Mikrospiegel selbst senkrecht zu dieser Ebene nicht bewegbar sind. Es läßt sich andererseits auch an deformierbare Spiegelfläche denken, die beispielsweise eine sphärische Oberflächengestalt erlauben.
  • Wie bereits erwähnt, kann durch eine Verkippung aller Mikrospiegel des Mikrospiegelarrays 40 in gleicher Weise eine Korrektur von vibrationsbedingten Verschiebungen in der XY-Ebene in Echtzeit erfolgen. Mit der Erfindung lassen sich jedoch auch Vibrationen in Z-Richtung, die zu Unschärfen im Bild führen würden, kompensieren. Dies sei anhand von 4 erläutert.
  • 4 zeigt sehr schematisch in nichtmaßstabsgetreuer Weise eine Situation, wie sie bei einer Vibration in Z-Richtung auftritt. Eine solche Vibration führt beispielsweise zu einer Verschiebung des Mikroskops 1 entgegen Z-Richtung, d. h. zum Objekt 16 hin. Bei fester Brennweite des Hauptobjektivs 2 würde dies dazu führen, dass der Strahlfußpunkt 16a (vgl. 1) gleichsam in das Objekt 16 hineinwandert, so dass im Ergebnis ein unscharfes Bild entsteht, was unter Umständen aufgrund der vorhandenen Tiefenschärfe des Mikroskops 1 in gewissen Bereichen unbemerkt bleibt, aber generell zu einer verringerten Tiefenschärfe führt. Um eine solche Verschiebung jedoch optimal zu korrigieren, wird erfindungsgemäß die effektive Brennweite des Hauptobjektivs 2 verkürzt, so dass der Strahlfußpunkt 16a' immer auf dem Objektiv 16 verbleibt. 4 veranschaulicht nun den Vorgang der Verkürzung der effektiven Brennweite des Hauptobjektivs 2, wobei aus Gründen der Klarheit die gleichzeitige Bewegung des Mikroskops 1 in Z-Richtung auf das Objekt 16 hin nicht dargestellt ist.
  • 4 zeigt den Strahlenverlauf für einen Strahlfußpunkt 16a mit zugehörigen Beobachtungsstrahlenbüschel 22a und 22b, die mittels des Hauptobjektivs 2 ins Unendliche abgebildet und anschließend durch das Umlenkelement 5 im wesentlichen senkrecht zur optischen Achse 11 in das Zoom-System 7 umgelenkt werden. Andere auf der Achse 11 liegende Objektpunkte, die außerhalb der durch das Objekt 16 verlaufenden Brennebene des Hauptobjektivs 2 liegen, werden durch das Hauptobjektiv 2 nicht nach Unendlich abgebildet, so dass die Beobachtungsstrahlenbüschel (vgl. Büschel 22a' und 22b') nach Umlenkung durch das Umlenkelement 5 nicht in die stereoskopischen Kanäle des Zoom-Systems 7 treten können (vgl. gestrichelte Linien 22a' und 22b'). Bei der Darstellung gemäß 4 wird somit der Punkt 16a' nicht abgebildet. Bei dem in 4 dargestellten Umlenkelement 5 kann es sich wieder um ein Mikrospiegelarray 40 handeln, das in der geschilderten Situation wie ein planarer Umlenkspiegel wirkt, d. h. die einzelnen Mikrospiegel sind nicht verkippt, sondern liegen alle planar in der Hauptebene des Mikrospiegelarrays 40. Bei Verwendung einer deformierbaren Spiegelfläche 50 wäre diese nicht deformiert sondern planar.
  • Wenn nun das Mikroskop 1 vibrationsbedingt sich auf die Ebene des Objekts 16 zu bewegt, so muss die Brennweite des Hauptobjektivs 2 nachgeführt werden, damit durch das Mikroskop 1 weiterhin ein scharfes Bild beobachtet werden kann. Wie in 4 dargestellt, kann die optische Brechkraft des Systems 2 und 5 derart verändert werden, dass die Strahlen 22a' und 22b' in das Zoom-System 7 gelangen. Dies entspricht einer Änderung der effektiven Brechkraft des Hauptobjektivs 2. In den in 4 schraffiert gezeichneten Teilbereichen des als Mikrospiegelarray 40 ausgeführten Umlenkelements 5 kann durch entsprechende räumliche Orientierung der betreffenden Mikrospiegel ein veränderter Reflektionswinkel der Strahlen 22a' und 22b' erzielt werden, so dass diese Strahlen in das Zoom-System 7 gelenkt werden. Hierzu ist insgesamt beispielsweise eine entsprechend sphärische räumliche Orientierung der betreffenden Mikrospiegel in den schraffiert dargestellten Teilbereichen nach Art eines Hohlspiegels notwendig. Erhalten die betreffenden Mikrospiegel die hierzu notwendige Orientierung, so wird der im Strahlfußpunkt 16a' liegende Objektpunkt durch das System scharf abgebildet. Eine Abbildung des im Strahlfußpunkt 16a liegenden Objektpunkts wäre dann nicht mehr möglich, läßt man die vorhandene Schärfentiefe außer Acht.
  • Während folglich der Vibrationssensor 34 eine vibrationsbedingte Verschiebung des Mikroskops 1 auf das Objekt 16 hin detektiert, steuert die Steuereinheit 32 das Mikrospiegelarray 40 des Umlenkelements 5 derart an, dass (zumindest) in den schraffierten Teilbereichen der 4 eine sphärische (oder auch asphärische, aber nicht planare) Orientierung der Mikrospiegel des Mikrospiegelarrays 40 einstellt, so dass in zeitlicher Abfolge gegenphasig zur Vibrationsverschiebung die effektive Brennweite des Hauptobjektivs derart geändert wird, dass sich der Strahlfußpunkt von der Position 16a in die Position 16a verändert (vorausgesetzt, dass dies den vibrationsbedingten Verschiebungsweg darstellt).
  • Vibrationsbedingte Verschiebungen in Z-Richtung bewegen sich in der Größenordnung von 1/10 mm. Erfindungsgemäß kann (neben der bereits beschriebenen XY-Kompensation) auch eine Z-Kompensation vorgenommen werden, indem die effektive Brennweite des Hauptobjektivs 2 entsprechend verändert wird. Dies hat den Vorteil, dass das Mikroskopbild scharf bleibt, während eine entsprechende Änderung in der Vergrößerung bedingt durch die Brennweitenveränderung aufgrund ihres geringen Betrags vom Betrachter nicht oder kaum wahrgenommen wird.
  • 1
    Mikroskop
    2
    Hauptobjektiv
    3
    Beleuchtungseinheit
    3a
    Beleuchtungsrichtung
    3b
    Umlenkelement
    5
    Umlenkelement
    6a–6f
    Umlenkelement
    7
    Zoom-System
    8a–8c
    optische Komponente
    10, 10a–10d
    Port für Beobachter
    11
    optische Achse
    11a–11d
    Beobachtungsachse
    12
    Lichtleitfaser
    16
    Objekt
    16a, 16a'
    Strahlfußpunkt
    20, 20a–20d
    Beobachter
    22a, 22b
    Beobachtungsstrahlenbüschel
    22a', 22b'
    Beobachtungsstrahlenbüschel
    30
    Umlenkelement
    32
    Steuereinheit
    33
    Schaltelement
    34
    Vibrationssensor
    40
    Mikrospiegelarray
    40i,j
    Mikrospiegel (i = 1, ..., n; j = 1, ..., m)
    50
    Spiegelfläche

Claims (5)

  1. Mikroskop (1), insbesondere Stereomikroskop, mit einem Hauptobjektiv (2), das einen Beobachtungsstrahlengang entlang einer optischen Achse (11) definiert, wobei zur Umlenkung des vom Hauptobjektiv (2) ausgehenden Beobachtungsstrahlengangs mindestens ein Umlenkelement (5, 6a bis 6f) in dem Beobachtungsstrahlengang angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Vibrationssensor (34) im oder am Mikroskop (1) angeordnet ist, dass mindestens eines der Umlenkelemente (5, 6a bis 6f) einen Spiegel mit steuerbar deformierbarer Spiegelfläche (50) aufweist, und dass eine Steuereinheit (32) vorgesehen ist, die abhängig von dem Ausgangssignal des Vibrationssensors (34) das mindestens eine Umlenkelement (5, 6a bis 6f) zur Verstellung der Spiegelfläche (50) derart ansteuert, dass Vibrationen des Mikroskops (1) durch eine entsprechend gegenphasige Verstellung der Spiegelfläche (50) kompensiert werden.
  2. Mikroskop (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die auf dem mindestens einen Umlenkelement (5, 6a bis 6f) vorgesehene, deformierbare Spiegelfläche (50) als ein Mikrospiegelarray (40) ausgebildet ist, das eine Anordnung individuell ansteuerbarer, in ihrer räumlichen Orientierung einstellbarer Mikrospiegel aufweist.
  3. Mikroskop (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (32) derart ausgebildet ist, dass diese abhängig vom Ausgangssignal des Vibrationssensors (34) das mindestens eine Umlenkelement (5, 6a bis 6f) zur Verstellung der Spiegelfläche derart ansteuert, dass Vibrationen des Mikroskops (1) durch eine entsprechend gegenphasige Ablenkung des Mikroskopbildes kompensiert werden.
  4. Mikroskop (1) nach Anspruch 2 und nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (32) derart ausgebildet ist, dass Vibrationen des Mikroskops (1) in einer Ebene senkrecht zur optischen Achse (11) des Hauptobjektivs (2) durch Verkippung der einzelnen Mikrospiegel um zumindest eine von zwei aufeinander senkrecht stehenden Kippachsen kompensiert werden.
  5. Mikroskop (1) nach Anspruch 2 und nach Anspruch 1 oder 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (32) derart ausgebildet ist, dass Vibrationen des Mikroskops (1) in Richtung der optischen Achsen (11) des Hauptobjektivs (2) durch eine sphärische oder asphärische, nicht planare Ausrichtung der Mikrospiegel des Mikrospiegelarrays (40) kompensiert werden.
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