DE4342568A1 - Coffeinhaltige Kaugummiware - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Kaugummiware, die als Ersatzstoff für coffeinhaltige Getränke und Coffeintabletten geeignet ist. Sie besteht aus einer Kaugummigrundmasse, Coffein und gegebenenfalls weiteren üblichen Kaugummibestandteilen, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kaugummigrundmasse dispergiert Coffein oder coffeinhaltige Substanzen enthalten sind. Die Menge des Coffeins, berechnet als Reinstoff und bezogen auf das Gewicht des Fertigproduktes beträgt hierbei 0,5 bis 10 Gew.-%.

Coffein regt das Herz-Kreislaufsystem und das Zentral­ nervensystem an und wirkt dadurch Ermüdungszuständen entgegen. Coffein ist vor allem im Kaffee, Tee oder Cola-Getränken ent­ halten und wird auch in dieser Form am häufigsten konsumiert. Der Nachteil der flüssigen Coffeinaufnahme besteht einerseits darin, daß sie nicht immer möglich ist, z. B. während längerer Autofahrten, andererseits in der harntreibenden Wirkung, die auf der Flüssigkeitsaufnahme beruht und durch das Coffein ver­ stärkt wird, da dieses auch die Nierenfunktion anregt. Außerdem ist hier eine exakte Dosierung des Coffeins nicht möglich.

Bei coffeinhaltigen Pharmaerzeugnissen ist zwar eine exakte Dosierung des Coffeins möglich, jedoch ist diese Einnahmeform mit keinerlei Genuß verbunden, da hier das Geschmackserlebnis fehlt.

Die Einnahme von Coffein durch Kauen von coffeinhaltiger Kaugummiware bietet im Vergleich zu den o.g. Möglichkeiten folgende Vorteile:

• a) einfache Handhabung und ständige Verfügbarkeit (die Kaugummiware kann z. B. während einer Autofahrt gekaut werden)
• b) exakte Dosierung möglich
• c) keine harntreibende Wirkung
• d) Geschmackserlebnis und Kaugenuß
• e) länger anhaltende Wirkung des Coffeins, da dieses nicht auf einmal sondern nach und nach während des Kauvorganges freige­ setzt wird. Im Gegensatz hierzu sind beim Kaffeegenuß bereits nach 30 Minuten etwa 80% des Coffeins aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert. (Quelle: Broschüre "Kaffee Tee Kakao", 1989, herausgegeben vom AID).

In Bezug auf die langsame Freisetzung des Coffeins während des Kauvorganges sei hier auf die deutsche Auslegeschrift 21 36 118 verwiesen. Diese Auslegeschrift beschreibt einen nikotinhaltigen Kaugummi als Rauchwarenersatz. Viele der dort gewonnenen Erkenntnisse lassen sich auch auf den coffeinhaltigen Kaugummi übertragen.

Die o.g. Vorteile können erzielt werden, indem man Coffein in einer geeigneten Menge in eine Kaugummimasse einarbeitet. Die unterschiedlichen Typen von Kaugummigrundmasse, sowie die weiteren Kaugummibestandteile werden in der deutschen Auslegeschrift 21 36 118 ausführlich beschrieben.

Der Coffeingehalt eines Kaugummis könnte dem Coffeingehalt einer Tasse Kaffee entsprechen, die im Schnitt 60 bis 80 mg Coffein enthält.(Quelle: Broschüre "Kaffee Tee Kakao", 1989, AID). Bei handelsüblichen Kaugummiprodukten beträgt das Gewicht einer Kaugummieinheit normalerweise 1 bis 2 g. Da das Coffein einen sehr bitteren Eigengeschmack hat, sollte die Coffeinmenge im Vergleich zur Menge der Kaugummimasse nicht zu hoch sein.

Durch Geschmackstests hat sich gezeigt, daß eine Coffeindosis von 60 mg pro 2 g Fertigprodukt sinnvoll ist. Daher bildet diese Dosierung die Grundlage für die im folgenden aufgeführten Rezepturen.

Beispiel 1 (Coffeinhaltige Kaugummiware mit Spearmint-Geschmack)
Kaugummigrundmasse
51,0 Gew.-%
Sorbitpulver	37,5 Gew.-%
Flüssigsüßstoff	5,0 Gew.-%
Pyrogene Kieselsäure	0,5 Gew.-%
Glycerin	1,0 Gew.-%
Spearmintöl	2,0 Gew.-%
Coffeinpulver (wasserfrei)	3,0 Gew.-%

Beispiel 2 (Coffeinhaltige Kaugummiware mit Zitronengeschmack)
Kaugummigrundmasse
50,0 Gew.-%
Sorbitpulver	35,5 Gew.-%
Flüssigsüßstoff	5,0 Gew.-%
Pyrogene Kieselsäure	0,5 Gew.-%
Glycerin	1,0 Gew.-%
Zitronenöl	2,0 Gew.-%
Ascorbinsäure	3,0 Gew.-%
Coffeinpulver (wasserfrei)	3,0 Gew.-%

Als Kaugummigrundmasse kann im ersten Beispiel das Produkt "XYLGUM" und im zweiten Beispiel das Produkt "LEMERY T" der Gum Base Company S.P.A. verwendet werden. Als pyrogene Kieselsäure kann z. B. das Produkt HDK N 20 der Wacker-Chemie zum Einsatz kommen. Bei dem in den Rezepturen aufgeführten 5 Flüssigsüßstoff handelt es sich um eine handelsübliche Mischung aus 10 Teilen Cyclamat und 1 Teil Saccharin. Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Kaugummiware verfährt man folgendermaßen:

Alle pulverförmigen Bestandteile (Sorbitpulver, pyrogene Kieselsäure, Ascorbinsäure und Coffein) werden fein vermahlen und zu einer gleichmäßigen Mischung vermengt.

Die Kaugummigrundmasse wird im Wasserbad geschmolzen und solange gerührt, bis keine Klumpen mehr vorhanden sind. Dann wird unter ständigem Rühren die Mischung der pulverförmigen Bestandteile und der Flüssigsüßstoff hinzugegeben. Schließlich werden die Aromaöle und das Glycerin eingegossen und verrührt.

Die so entstandene Kaugummimasse wird abgekühlt, ausgewalzt und so geschnitten, daß das Gewicht einer Kaugummieinheit 2 g beträgt.

Claims (1)

1. Kaugummiware, die als Ersatzstoff für coffeinhaltige Getränke und coffeinhaltige Pharmaerzeugnisse geeignet ist, bestehend aus einer Kaugummmigrundmasse, Coffein und gegebenenfalls weiteren üblichen Kaugummibestandteilen, dadurch gekenn­ zeichnet, daß sie in der Kaugummigrundmasse dispergiert Coffein oder coffeinhaltige Substanzen enthält, wobei die Menge des Coffeins, berechnet als Reinstoff und bezogen auf das Gewicht des Fertigproduktes, 0,5 bis 10 Gew.-% beträgt.