Die Erfindung betrifft einen Rückspülfilter mit mehreren kreis
förmig in einem Filtergehäuse angeordneten Filterelementen, die
zur Rückspülung einzeln oder gruppenweise an ein Spülglied an
schließbar sind, das von einem hydraulischen, im Trübezulauf des
Filters angeordneten Antrieb angetrieben ist.
Ein gattungsgemäßer Rückspülfilter ist aus der DE-AS 14 86 812
bekannt. Die von einem im Trübezulauf des Filters angeordnete
motorerzeugte Drehbewegung wird mittels eines Malteserkreuzge
triebes in eine intermittierende Bewegung umgesetzt. Da es sich
bei dem Hydraulikmotor um einen Taumelscheibenmotor handelt, der
mittels der Trübe angetrieben wird, ist zur Erzeugung der Dreh
bewegung des Spülgliedes ein vergleichsweise großes Druckgefälle
zwischen Zulauf und Ablauf der Trübe erforderlich. Dieser ver
gleichsweise große, für den Antrieb des Taumelscheibenmotors er
forderliche Flüssigkeitsdruck steht nur dann bei allen Betriebs
zuständen des Filters zur Verfügung, wenn der Trübezulauf durch
ein zusätzliches Pumpenaggregat druckerhöht wird. Insbesondere
bei Betrieb des Filters im Teillastbetrieb mit nur sehr niedri
gen Durchsätzen, wie sie beispielsweise im Vorlastbetrieb anfal
len, ist ein solches Pumpenaggregat zwingend erforderlich, um
das Spülglied zuverlässig antreiben zu können. Ein solches Pum
penaggregat erhöht den Investitions- und Wartungsaufwand und er
fordert zusätzlichen Bauaufwand, der mithin einen größeren
Platzbedarf der gesamten Filtereinrichtung mit sich bringt.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Rückspülfilter zu schaf
fen, der selbst bei geringen Durchsatzmengen an zu filtrierender
Flüssigkeit, wie sie beispielsweise im Motorölkreislauf von in
teillast- bzw. leerlaufbetriebenen Motoren auftreten können, ei
nen zuverlässigen Antrieb des Spülglieds gewährleistet.
Diese Aufgabe wird mit der im Patentanspruch 1 angegebenen Er
findung gelöst. Da ein zuverlässiger Antrieb des Spülgliedes ge
währleistet ist, ist auch eine kontinuierlich erfolgende Rück
spülung der Filterelemente gewährleistet. Der Wartungsbedarf ist
gering, da für den zuverlässigen Antrieb des Spülgliedes, insbe
sondere auch im Teillastbereich kein zusätzliches Aggregat wie
ein Pumpenaggregat benötigt wird. Vielmehr hängt die Drehung der
Axialturbine allein von der Strömungsgeschwindigkeit der sie an
treibenden Trübeflüssigkeit ab. Da sich die Turbine im Trübezu
lauf befindet, reicht die antreibende Flüssigkeitsmenge auch im
Teillastbetrieb des Filters aus, das für den Antrieb des Spül
gliedes erforderliche Drehmoment zu erzeugen.
Das Untersetzungsgetriebe, das die hohe Drehzahl der Turbine in
die zum Drehen des Spülgliedes erforderliche niedrige Drehzahl
untersetzt, ist zweckmäßig in der ersten Einlaufkammer des Fil
tergehäuses in unmittelbarer Nähe zum Spülglied angeordnet.
Das Untersetzungsgetriebe weist eine Schnec
kenradgetriebestufe auf, so daß die erforderliche Unter
setzung der höhen Turbinenraddrehzahlen auf die geringen
Drehzahlen der Spülgliedwelle in nur wenigen Stufen er
folgen kann und das Getriebe entsprechend kompakt gebaut
ist.
Anhand der nachfolgenden Beschreibung und Zeichnungen
wird die Erfindung an bevorzugten Ausführungsbei
spielen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Rückspülfilter nach der Erfindung
in einem Längsschnitt;
Fig. 2 den Gegenstand der Fig. 1 in einem
Querschnitt längs der Linie II-II;
Fig. 3 einen Querschnitt längs der Linie III-III
nach Fig. 1;
Fig. 4 einen Querschnitt längs der Linie IV-IV
nach Fig. 1.
In der Zeichnung bezeichnet 10 einen Rückspülfilter mit
einem etwa zylindrischen Filtergehäuse 11 und einem
dieses an der Oberseite verschließenden Gehäusedeckel 12,
der mit Schrauben 13 mit dem Filtergehäuse lösbar
verbunden ist. Das Filtergehäuse 11 hat in seinem unte
ren Bereich einen quer zu seiner Längsachse angeordneten
Filtereinlaß 14, der in eine untere Einlaufkammer 15 mün
det. Im mittleren Bereich hat das Filtergehäuse 11 ober
halb des Filtereinlasses 14 einen Filterauslaß 16, über
den das Filtrat abgeführt wird. Der Filterauslaß 16 steht
mit einer Filtratkammer 17 in Verbindung, die sich ober
halb der unteren Einlaßkammer befindet und gegenüber die
ser über eine untere Lochringplatte 18 abgetrennt ist.
Oberhalb der Filtratkammer 17 befindet sich im Filterge
häuse 11 eine obere Einlaufkammer 19, die gegenüber der
Filtratkammer 17 über eine zweite, obere Lochringplatte
20 abgedichtet ist und die über eine zentrale
Verbindungsleitung 21 mit der unteren Einlaufkammer 15
in Verbindung steht.
Die Lochringplatten 18, 20 sind mit einer Vielzahl von
miteinander fluchtenden Bohrungen 22 versehen, die auf
zwei zueinander konzentrischen Kreisen 23, 24 um den
Plattenmittelpunkt herum angeordnet sind. Zwischen den
jeweils zueinander fluchtenden Bohrungen 22 der oberen
und unteren Lochringplatte 20 bzw. 18 sind in der
Filtratkammer langgestreckte Filterelemente 25 oder
Filterkerzen derart angeordnet, daß ihr oberes und
unteres Ende 26 bzw. 27 mit einer Anschlußmuffe 28 in der
jeweiligen Bohrung 22 abdichtend befestigt ist.
Unterhalb der unteren Einlaufkammer 15 ist am Filterge
häuse 11 ein Schlammsammelgehäuse 29 angeflanscht, das
eine Kammer bildet und das einen Schlammabzugsstutzen 30
aufweist, an dessen außenliegenden Ende ein nicht näher
dargestelltes Schlammablaßventil für den Schlammabzug
angeflanscht sein kann. Die Schlammsammelkammer 29 ist
gegenüber der unteren Einlaufkammer 15 abgedichtet und
über eine in einem Gleitlager 31 drehbar gelagerte
Hohlwelle 32 mit einem Spülglied 33 verbunden, das sich
in der unteren Einlaufkammer 15 befindet und zwei quer
gerichtete Arme 34, 35 aufweist, die als Hohlarme
ausgebildet sind. An ihren freien Enden haben die Arme
34, 35 ein Anschlußstück 36 in Form eines federbelaste
ten Hohlkolbens 37, der von unten gegen die eine Steuer
spiegelfläche 38 bildende untere Lochringplatte 18
drückt. Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß das
Anschlußstück 36 des einen Arms 34 die Bohrungen 22 am
äußeren Lochkreis 23 und das Anschlußstück des zweiten
Arms 35 die Bohrungen am inneren Lochkreis bei Drehung
der Hohlwelle 32 überstreicht, so daß eine Flüssigkeits
verbindung zwischen den einzelnen Filterelementen 25 und
dem Spülglied 33 erreicht wird. Die Hohlkolben 37 weisen
jeweils einen ringförmigen Gleitbelag auf, vorzugsweise
aus verschleißfestem Kunststoff, mit dem sie sich gegen
die Steuerspiegelfläche 38 unter Abdichtung anlegen.
Die Hohlwelle 32 ist an ihrem oberen Ende 39 mit einer
Verbindungswelle 40 drehfest verbunden, die zentral im
Filtergehäuse 11 durch die Verbindungsleitung 21 und
obere Einlaufkammer 19 geführt ist und im Gehäusedeckel
12 in einem Kopflager 41 drehbar gelagert ist. Wenig un
terhalb des Kopflagers 41 ist an der Verbindungswelle 40
eine Drosselvorrichtung 42 mittels einer Klemmschelle 43
befestigt, die aus einer zweiarmigen Auslegerstange 44
und hieran befestigten Drosselscheiben 45, 46 besteht.
Dabei ist die Anordnung so getroffen, daß die eine Dros
selscheibe 45 genau mit dem Anschlußstück 36 des ersten
Spülgliedarms 34 und die andere Drosselscheibe 46 mit dem
Anschlußstück des zweiten Spülgliedarms 35 fluchtet, so
daß die Drosselscheiben bei Drehung der Welle 32, 40 die
Lochkreise 23, 24 der oberen Lochringplatte 20
überstreichen. Die Drosselscheiben 45, 46 sind mittels
Einstellschrauben 47 an der Auslegerstange 44 befestigt
und so in Lage und Abstand a zur oberen Lochringplatte
20 einstellbar.
Zum Antrieb der vorstehend beschriebenen Rückspüleinrich
tung ist in der unteren Einlaufkammer 15 des Filters 10
ein Hydraulikantrieb 48 vorgesehen, der aus einer
Turbinenwelle 49 mit im Filtereinlaß 14 angeordneten
Axial-Turbinenrad 50 und einem
Untersetzungs-Schneckengetriebe 51 besteht, dessen
Abtriebswelle 52 mit der Hohlwelle 32 über einen
untersetzenden Zahnradtrieb 53 gekoppelt ist.
Die Hohlwelle 32 mündet mit ihrem unteren, in die
Schlammsammelkammer 29 ragenden Ende 55 in einen Schlamm
verteiler 56 und ist drehfest mit diesem verbunden. Der
Schlammverteiler 56 ist zentral am Boden 57 des Schlamm
sammelgehäuses 29 drehbar gelagert und weist eine Axial
bohrung 58 und eine mit dieser in Verbindung stehende
Radialbohrung 59 auf, die in ein Trägerrohr 60 mit daran
befestigter Abreinigungsvorrichtung 61 für ein Nach
schaltsieb 62 mündet, das eine zylindrische Filter- bzw.
Siebfläche 63 im Schlammsammelgehäuse 29 bildet. Die Ab
reinigungsvorrichtung 61 besteht im wesentlichen aus
einem oben und unten verschlossenen Rohrstück 64 mit qua
dratischem Querschnitt, in dem mehrere Schlammsprühdüsen
65 so befestigt sind, daß ihre Sprührichtung etwa tangen
tial auf das Nachschaltsieb 62 gerichtet ist.
Der beschriebene Filter arbeitet wie folgt:
Die mit Schmutzpartikeln beladene Schmutzflüssigkeit
tritt durch den Filtereinlaß 14 in Filtergehäuse 11 ein
und füllt gleichermaßen die untere Einlaufkammer 15 und
über die zentrale Verbindungsleitung 21 die obere
Einlaufkammer 19. Die eintretende Schmutzflüssigkeit
treibt das Axialturbinenrad 50 an und verdreht so über
das Untersetzungsgetriebe 51, 53 die Drehwelle für
Spülglied 33, Drosselvorrichtung 42 und
Abreinigungsvorrichtung 61.
Die jeweils nicht rückgespülten Filterelemente werden
gleichermaßen vom unteren und oberen Ende her von der
Schmutzflüssigkeit durchströmt, wobei sich das Filtrat
in der Filtratkammer 17 sammelt und den Filter über den
Filterauslaß 16 verläßt. Die jeweils in Rückspülung be
findlichen Filterelemente - in Fig. 1 das äußere Filter
element auf der linken Filterseite und das innere Filter
elemente auf der rechten Filterseite - sind an ihrem un
teren Ende 27 mit dem Spülglied 33 verbunden und an ihrem
oberen Ende 26 von den Drosselscheiben 45, 46 unter Bil
dung eines Ringspalts 66 überdeckt. In dieser Stellung
von Spülglied und Drosselvorrichtung strömt Schmutzflüs
sigkeit aus der oberen Einlaufkammer 19 in die abzurei
nigenden Filterkerzen 25, wobei sie beim Durchströmen des
Ringspaltes 66 soviel ihres Druckes verliert, daß der
Flüssigkeitsdruck im Inneren der zu reinigenden
Filterkerzen geringer ist als der Druck in der die Kerzen
25 umgebenden Filtratkammer 17. Durch dieses Druckgefäl
le werden die Kerzen nicht nur von oben nach unten mit
Schmutzflüssigkeit hoher Turbulenz und Geschwindigkeit
durchströmt, sondern es fließt zusätzlich über die
gesamte Filterkerzenlänge Filtrat zurück aus der Filtrat
sammelkammer 17 ins Filterkerzeninnere, wie dies durch
die Pfeile 67 in Fig. 1 angedeutet ist. Hierdurch ergibt
sich eine besonders effektive Abreinigung des Filterge
webes an der Innenseite der Filterelemente.
Der Filterschlamm wird dann über das Spülglied 33 und die
Hohlwelle 32 in den Schlammverteiler 56 und von dort zur
Abreinigungsvorrichtung 61 geleitet und über die
Schlammsprühdüsen 65 etwa tangential von innen auf das
zylindrische Nachschaltsieb 62 aufgesprüht. Das
Nachschaltsieb ist verhältnismäßig grobmaschig und dient
zum Zurückhalten besonders grober Verunreinigungen, die
durch die sich am Sieb entlangdrehende
Abreinigungsvorrichtung 61 von diesem abgekratzt werden
und sich am Boden 57 der Schlammsammelkammer 29 sammeln,
wo sie über eine nicht dargestellte Ablaßvorrichtung aus
dem Filter entfernt werden können. Der dermaßen von
groben Verunreinigungen befreite Schlamm verläßt den
Filter über den Schlammabzugsstutzen 30.
Das Spülglied wird gemeinsam mit der Drosselvorrichtung
kontinuierlich weitergedreht und reinigt somit bei einer
vollständigen Umdrehung alle Filterelemente nacheinander
ab.