DE4338282A1 - Schlagzähe Polycarbonat-Regenerate - Google Patents
Schlagzähe Polycarbonat-RegenerateInfo
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Description
Die Erfindung betrifft schlagzähe Polycarbonat-Regenerate
aus Polycarbonat-Abfallmaterialien, insbesondere in Form
von zerkleinerten lackbeschichteten und metallbedampften
Compactdisks.
Polycarbonate (PC) zählen aufgrund ihres - im Vergleich zu
den Standardkunststoffen - sehr hohen und ausgewogenen
Eigenschaftsniveaus mit zu den am meisten verwendeten
Konstruktionsplasten.
Deshalb erscheint es besonders für PC-Abfälle, sowohl aus
dem internen Produktionsablauf als auch für gebrauchte PC-
Artikel, sinnvoll, diese einer Verwertung durch Werkstoff-
Recycling zuzuführen.
Formteile aus dem PC-Rezyklat eignen sich u. a. für Anwen
dungen in der Fahrzeugtechnik, für verschiedene Trans
portbehälter sowie spezielle Gehäuse
(. . . Kunststoffe 82 (1992)9, S. 743).
Chemisch betrachtet sind Polycarbonate Polykohlensäureester
von zumeist aromatischen (phenylenischen) Diolen mit Ver
knüpfung der Kohlenwasserstoffbausteine über -O-CO-O-
Gruppierungen. Aus der Vielzahl der möglichen Bisphenole
hat besonders das 2,2-(4,4′-Dihydroxydiphenyl)-propan, das
sog. Bisphenol A, auch unter der Bezeichnung Dian bekannt,
eine vorrangige technische Bedeutung hinsichtlich seines
Umsatzes mit Phosgen zur Erzeugung von PC mit gewichtsmittle
ren Molmassen w von 10.000 bis 200.000, vorzugsweise von
20.000 bis 80.000
(Lapp, M., Plaste u. Kautschuk 37 (1990) 11, 361).
Im weiteren Sinne werden zu den Polycarbonaten nicht nur
die durch Substitution des Bisphenols A durch andere Bis
phenole, gegebenenfalls durch ihre verschiedenen halogenierten
und alkylierten (methylierten) Derivate, bzw. durch andere
Diole, sondern auch die durch Austausch des Phosgens durch
andere Chloride von Dicarbonsäuren erhaltenen Polyestercarbo
nate gerechnet
(Lapp, M., Plaste u. Kautschuk 37 (1990) 11, S. 361-365;
Schnell, M. "Chemistry and Physics of Polycarbonats",
New York, London, Sidney, Interscience Publishers 1964).
Von den Haupteinsatzgebieten für PC verzeichnet der Bereich
Optische Speichermedien seit einigen Jahren überproportionale
Steigerungsraten. Der vorhandene Compactdisk (CD)-Markt,
nicht zuletzt aufgrund neuer höherwertiger Speicheranwen
dungen, expandiert weiter
(Kircher, K., Kunststoffe 80 (1990) 10, S. 1113-1117;
. . . plaste europe, October 1992, S. 598-601).
Andererseits fallen aufgrund dieser Entwicklung, insbeson
dere wegen der durch die hohen Qualitätsanforderungen
bedingten hohen Ausschußquoten sowie des hohen moralischen
Verschleißes der CD′s, jährlich mehrere Tausend t PC-Abfall
mengen an, die zwar fast ausschließlich aus einem hochwer
tigen Konstruktionsplast bestehen, aber wegen ihrer spezifi
schen Verunreinigungen bisher keiner befriedigenden Wieder
verwendung zugeführt worden sind.
Besonders die prozentual recht geringen ursprünglich aufge
dampften Aluminiumanteile sowie die Lackbestandteile im CD-
Mahlgut sind für die starke Absenkung der mechanischen Kenn
werte, vor allem der Zähigkeit, verantwortlich
(s. Tab. 1, Spalte 2 u. 3: PC-Rezyklat in Gegenüberstellung
mit einem PC-Primärgranulat, welches die genannten Verunrei
nigungen nicht aufweist).
Versuche, die genannten Fremdstoffe, insbesondere die das
Bruchverhalten des Polymermaterials äußerst negativ beein
flussenden Metallverunreinigungen sowie den größten Lackan
teil, abzutrennen, z. B. mittels Herausfiltern aus der Schmelze
(Schmelzefiltration), führen ebenso, wie Versuche, die stören
den Fremdstoffe herauszulösen, nicht zum gewünschten Ergebnis.
Diese Methoden sind darüber hinaus unwirtschaftlich, wie
es für oberflächenbeschichtete Materialien auf Basis
technischer Thermoplaste allgemein zu verzeichnen ist
(Schalles, H., Kunststoffe 81 (1991) 4, S. 295).
Auch die Verwendung solcher "verunreinigten" PC-Regenerate
als begrenzter Zusatz für PC-Primärmaterialien zur Herstellung
opaker Formteile ist wegen der störenden Wirkung der genannten
Verunreinigungen nicht gangbar.
Als eine technisch-technologisch vertretbare Alternative
sollte deshalb der Zusatz solcher Komponenten zum Rezyklat
sein, die in der Lage sind, den negativen Einfluß der
Verunreinigungen auszuschalten bzw. zumindest stark zu
reduzieren.
Hierfür bietet sich - in Anlehnung an die Ausrüstung von
PC-Primärmaterial bzw. überwiegend aus solchem bestehenden
Blends (PC/Polyester, PC/ABS u. a.) - die breite Palette an
verfügbaren Verträglichmachern/Schlagzähmodifikatoren an
(Lemmers, J., "Verträglichmacher für Kunststoffe", in:
Menges/Michaeli/Bittner, Recycling von Kunststoffen,
Carl Hanser Verlag, München, Wien 1992, S. 229-242;
Witt, W., Kunststoffe 79 (1989) 3, S. 247-250).
Bekannt ist die Schlagzähmodifizierung von PC, in vielen
Fällen auch in Form einer breiten PC/Polybutylenterephthalat-
(PBT)-Blendzusammensetzung, mit Dienkautschuken, einschließ
lich verschiedenen pfropfmodifizierten "dienhaltigen" Elasto
meren, die außerdem für die entsprechenden gefüllten und/oder
verstärkten Polymersysteme neben einer hohen Schlagzähigkeit
eine insgesamt verbesserte (einfachere) Verarbeitbarkeit
sichern können (DE 39 20 332; DE 15 69 448, DE 16 94 173;
DE 22 37 419; DE 22 64 269, DE 23 43 609, DE 23 48 377, DE 26 59 338;
DE 27 26 256; US 3130177; US 4257937, US 4264437).
Nachteilig sind solche ungesättigten "dienhaltigen" Modifika
toren wegen ihrer geringen Witterungs- und Alterungsbeständig
keit.
Des weiteren werden als PC-Schlagzähkomponente besonders
olefinische Polymere bzw. Elastomere, wie Ethylen-Vinylacetat-
Copolymere (EVA) mit Vinylacetatanteilen (VAC) zwischen 5
und 85 Masse-%, einmal EVA-Polymere mit VAC 40 Masse-%
(DE 32 27 028), auch in Kombination mit einem kautschukelasti
schen Pfropfpolymer (DE 32 27 029; JP 60203668), und zum anderen
die direkt zu den Elastomeren gehörenden EVA mit VAC <40
Masse-%, vorzugsweise solche mit 70 bis 85 Masse-% VAC (auch
als VAE-Produkte bezeichnet, E.P. 0258663), verwendet.
Besonders für PBT/PC-Blends bringt der Zusatz von in der
Festphase hergestellten pfropfmodifizierten EVA (VAC von
5 bis 25 Masse-%) einen deutlichen (Kerb-)Schlagzähigkeits
anstieg (DD 2 90 431).
Für spezielle Anwendungsfälle ist auch die Modifizierung
mittels hydrolysierter EVA-Produkte (20 bis 60 Mol-% Ethylen
einheiten), im allgemeinen mit hohem Hydrolysegrad 95 Mol-%
und Konzentrationen zwischen 0,1 und 20 Masse-%, bekannt
(DE 37 25 287).
Unter Verwendung von Glycidylmethacrylat oder von ungesättig
ten Carbonsäuren bzw. deren Derivaten als Pfropfmonomere
erhaltenen funktionalisierten Ethylen-Propylen-Dien-
Terpolymeren (EPDM) kann auch PC schlagzäh ausgerüstet werden
(EP 0327699; WO 88/07065).
Das gleiche wird erreicht mit Ethylen-Acrylat-Acrylsäure-
Terpolymeren, wobei günstigerweise die sauren Endgruppen
vorher durch Zink oder ein anderes Kation neutralisiert worden
sind (US 4174358).
Die obengenannte Anwendung der bekannten Schlagzähmodifikato
ren basiert ausnahmslos auf "sauberem" PC-Primärmaterial
bzw. Blends aus solchem mit Polyestern oder anderen Thermo
plast-Komponenten.
Eine erfolgversprechende Anwendung auf verunreinigtes PC-Material
bzw. PC-Abfälle, wie z. B. auf CD-Zusammensetzungen
mit Metall- und Lackanteilen, ist bisher nicht bekannt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, in wirt
schaftlich vertretbarem Maße Recyclingmaterial von PC-Abfäl
len, insbesondere von CD′s mit üblicher Lackbeschichtung
und mit aufgedampfter Aluminium- oder einer anderen Metall
schicht, zur Verfügung zu stellen, das durch geeignete Zu
sätze so modifiziert worden ist, daß es ein Kennwertniveau,
ähnlich dem von PC-Primärmaterial, mit Ausnahme der Transpa
renz, erreicht.
Erfindungsgemäß besteht der Zusatz zum PC-Recyclingmaterial
aus einem funktionalisierten Pfropfprodukt, bestehend aus
einem olefinischen Rückgratpolymer, modifiziert durch
Festphasenpfropfung mit einer Mischung aus 1 bis 10 Mas
senteilen Funktionsmonomer(en) aus der Reihe der α,β-ethyle
nisch ungesättigten Mono- und/oder Dicarbonsäuren bzw. deren
Anhydride und 0 bis 10 Massenteilen Comonomer(en) aus der
Reihe der unpolaren Vinylverbindungen und/oder polaren
Vinylverbindungen mit funktionellen Gruppen geringerer Reak
tivität auf 100 Massenteile olefinisches Rückgratpolymer.
Die Konzentration des Zusatzes an funktionalisiertem Polymeren
beträgt 0,1 bis 20, vorzugsweise 1,0 bis 10 Masse-%, bezogen
auf die gesamte PC-Regeneratmasse.
Die Rückgratpolymeren des olefinischen Festphasenpfropfpro
duktes bestehen aus Homo- und/oder Copolymerisaten mit
C₂- bis C₄-Olefineinheiten, insbesondere Polyethylen mit
niedriger Dichte (LDPE), im allgemeinen zwischen 0,90 und
0,94 g/cm³, lineares Polyethylen mit niedriger Dichte (LLDPE),
im allgemeinen zwischen 0,91 und 0,96 g/cm³, Polyethylen
mit hoher Dichte (HDPE), im allgemeinen zwischen 0,94 und
0,98 g/cm³, isotaktisches Polypropylen (PP), Ethylen-Propylen-
Copolymeren der Zusammensetzung 5 bis 95 Masse-% Ethylen-
und 95 bis 5 Masse-% Propyleneinheiten (EPM), Ethylen
copolymere mit einem bis zu 30 Masse-% einpolymerisierten
Anteil an Vinylestern gesättigter C₂- bis C₆-Carbonsäuren,
vorzugsweise Ethylen-Vinylacetat-Copolymere (EVA),
Ethylen-Acrylsäureester und/oder Methacrylsäureester-Copoly
mere der Zusammensetzung 70 bis 99 Masse-% Ethyleneinheiten
und 1 bis 30 Masse-% Einheiten an C₁- bis C₈-Estern der Acryl-
und/oder Methacrylsäure, vorzugsweise Ethylacrylat-,
n-Butylacrylat und/oder Methylmethacrylateinheiten.
Die bevorzugten Funktionsmonomere zur Festphasenpfropfung
sind Acrylsäure, Methacrylsäure sowie Maleinsäure bzw.
Maleinsäureanhydrid, von denen 1 bis 10 Massenteile,
vorzugsweise 3 bis 7 Massenteile,auf 100 Massenteile
Rückgratpolymer gepfropft sind.
Als Comonomere werden - bevorzugt in gleicher Konzentration
wie das Funktionsmonomer - vor allem unpolare Vinylaromaten,
insbesondere Styren und/oder α-Methylstyren, und weiterhin
polare Vinylmonomere mit funktionellen Gruppen geringerer
Reaktivität, insbesondere (Meth-)Acrylate wie Ethyl-,
n-Butylacrylat bzw. Methylmethacrylat, verwendet.
Eine besonders wirksame PC-Rezyklat-Schlagzähausrüstung wird
bei Verwendung von Modifikatoren auf Basis von Ethylen-Vinyl
acetat-Copolymeren mit einem Vinylacetatanteil von 5 bis
30 Masse-% und einer Dichte zwischen 0,90 und 0,95 g/cm³
(EVA - 5/30) mit einem aufgepfropften Anteil von 2 bis 10
Massenteilen Acrylsäure sowie von 2 bis 10 Massenteilen
Styren, bezogen auf 100 Massenteile EVA - 5/30, bei
Berücksichtigung eines Acrylsäure/Styren-Massenverhältnisses
von 2 zu 1 bis 1 zu 2, vorzugsweise von 1 zu 1, erreicht.
Das schlagzäh modifizierte PC-Abfall- oder -Sekundärmaterial,
welches einer für PC-Primärmaterial üblichen Wiederverwendung
zugeführt werden soll, insbesondere in Form von zerkleinertem
und mittels o.g. erfindungsgemäßen Festphasenpfropfprodukten
ausgerüstetem, unter üblichen Bedingungen schmelzecompoun
dierten CD-Material, enthält im allgemeinen die ursprünglich
den CD′s zu Grunde liegenden "Verunreinigungen", so vor allem
0,01 bis 5,0 Masse-%, vorzugsweise 0,03 bis 2,0 Masse-%,
eines aufgedampften Metalls, vorzugsweise Aluminium,
0,01 bis 10,0 Masse-%, vorzugsweise 0,05 bis 5,0 Masse-%,
eines Lackes auf Basis der bekannten Lackbeschichtungssysteme,
vorzugsweise auf Alkyd-, Silikon-, Acrylat- oder Polyurethan
harzbasis, und kann weiterhin bis zu ca. 5,0 Masse-% weitere
Verarbeitungs- und Anwendungshilfsstoffe, wie Stabilisatoren,
Antioxidantien, Gleitmittel und dergleichen, enthalten.
Die Schlagzähmodifizierung des zerkleinerten PC-Sekundär
materials kann auf den bekannten Schmelzecompoundiereinrich
tungen, insbesondere den bekannten Doppelschneckenextrudern
und -knetern, durchgeführt werden. Dabei ist es unerheblich,
ob die beiden Hauptkomponenten, das "verunreinigte" PC-Sekun
därmaterial im wesentlichen in granularer und/oder blättchen-
und/oder schuppenförmiger und/oder in ähnlicher Form
und der spezielle erfindungsgemäße Schlagzähmodifikator in
pulveriger und/oder granularer oder einer anderen Form,
separat über getrennte Wägeeinrichtungen oder in Form einer
einzigen Vormischung über eine Waage der Schmelzecompoun
diereinrichtung zudosiert werden.
Die verwendeten olefinischen Schlagzähmodifikatoren werden
mittels der Festphasenpfropfpolymerisation (DD 2 75 161,
DD 2 75 159, DD 2 75 160, DD 3 00 977, DD 2 66 358, DE 41 23 972) her
gestellt.
Mittels erfindungsgemäßer Schlagzähmodifizierung von spezi
fisch verunreinigten PC-Sekundärmaterialien bzw. -Abfällen,
insbesondere CD-Materialien, ist es auf überraschende Weise
gelungen, durch Zusatz einer wirtschaftlich vertretbaren
Menge (1 bis 10 Masse-%) eines mittels Festphasenpfropf
polymerisation hergestellten speziellen funktionalisierten
Olefinpolymeren, das durch einen vom Rückgratkorninnern zur
-kornoberfläche verlaufenden positiven Gradienten an funktio
nellen (chemisch reaktiven) Gruppen charakterisiert ist,
die "störenden" Fremdstoffe in einer solchen feindispersen
Form zu umhüllen und zu verteilen, daß - im Unterschied zu
unmodifiziertem, verunreinigtem PC-Regenerat - ein sprunghaf
ter Anstieg des mechanischen Niveaus, insbesondere der
Schlag- und Kerbschlagzähigkeit, resultiert (s. Tab. 1,
Spalten 10 bis 13 im Vergleich zu Spalte 3), der ausreicht,
um den auf dieser Grundlage erhaltenen opaken Werkstoff für
eine Reihe hochwertiger Halbzeuge und technischer Fertigteile
zuführen zu können. Demgegenüber wird durch Zusatz von in
wäßriger und/oder organischer flüssiger Phase und besonders
in der Schmelze pfropffunktionalisierten EVA und anderen
üblichen olefinischen (Rückgrat-)Polymeren, insbesondere
Polyethylenen, Polypropylenen sowie Co- und Blockcopolymeren
mit insgesamt 50 Masse-% Ethylen- und/oder α-Olefinein
heiten, keine vergleichbare Anhebung des mechanischen Niveaus
des PC-Rezyklates erreicht, wie es durch nachfolgendes Aus
führungsbeispiel aufgezeigt wird (Tab. 1, Vergleichs-
Regranulate in Spalten 4 bis 8).
Ein zerkleinertes CD-Material auf Basis eines Bisphenol
A-PC mit einer Molmasse w von 30.000 und einer üblichen
Harzbeschichtung von 30 µm sowie einer ursprünglich aufge
dampften Aluminiumschicht von 3 µm, letztere in Form von
Flittern mit durchschnittlicher Länge von 0,5 bis 5 mm in
zerkleinertem CD-Material, wird unter Zusatz von 5 bis 10%
Modifikator, bezogen auf die gesamte Regeneratmasse,
auf einem Doppelschneckenextruder (Durchmesser D: 43 mm,
Länge: 38 D) unter Zugrundelegung eines für die Schlagzäh
ausrüstung von PC mittels Schmelzecompoundierung üblichen
Fahrregimes compoundiert.
Folgende Modifikatoren werden eingesetzt:
- Vergleichsmodifikatoren (Mod.Vgl.)
- Vergleichsmodifikatoren (Mod.Vgl.)
* Mod. Vgl. 0
EVA (14 Masse-% VAC), unmodifiziert Dichte = 0,935 g/cm³
* Mod. Vgl. 1
schmelzemaleiniertes EPM (Zusammensetzung in Masse-%: 64 Ethy len-/34,4 Propylen-/1,6 aufgepfropfte MSA-Einheiten)
* Mod. Vgl. 2
schmelzecarboxyliertes EVA (Zusammensetzung in Masse-%: 84 Ethy len-/13,7 VAC-/2,3 aufgepfropfte Acrylsäureeinheiten)
* Mod. Vgl. 3
schmelzemaleiniertes olefinisches Blockcopolymer SEBS (Zusammensetzung in Masse-%: 28,5 Poly tyren-Endblock-/70 Ethylen/Butylen- Mittelblock-/1,5 aufgepfropfte MSA- Einheiten)
EVA (14 Masse-% VAC), unmodifiziert Dichte = 0,935 g/cm³
* Mod. Vgl. 1
schmelzemaleiniertes EPM (Zusammensetzung in Masse-%: 64 Ethy len-/34,4 Propylen-/1,6 aufgepfropfte MSA-Einheiten)
* Mod. Vgl. 2
schmelzecarboxyliertes EVA (Zusammensetzung in Masse-%: 84 Ethy len-/13,7 VAC-/2,3 aufgepfropfte Acrylsäureeinheiten)
* Mod. Vgl. 3
schmelzemaleiniertes olefinisches Blockcopolymer SEBS (Zusammensetzung in Masse-%: 28,5 Poly tyren-Endblock-/70 Ethylen/Butylen- Mittelblock-/1,5 aufgepfropfte MSA- Einheiten)
- erfindungsgemäße Modifikatoren
* TPEV (AS/St)
mittels Festphasenpfropfung carboxylier tes EVA (14 Masse-% VAC) unter Verwendung einer Mischung aus 5 Massenteilen Acrylsäure (AS) und 5 Massenteilen Styren (St) auf 100 Massenteile EVA
* TPEV (AS)
mittels Festphasenpfropfung carboxylier tes EVA (14 Masse-% VAC) unter Verwendung von 3 Massenteilen AS auf 100 Massenteile EVA
* TPPP (AS/St)
mittels Festphasenpfropfung carboxylier tes isotaktisches PP (Dichte: 0,91 g/cm³) unter Verwendung einer Mischung aus 6 Massenteilen AS und 4 Massenteilen St auf 100 Massenteile PP
mittels Festphasenpfropfung carboxylier tes EVA (14 Masse-% VAC) unter Verwendung einer Mischung aus 5 Massenteilen Acrylsäure (AS) und 5 Massenteilen Styren (St) auf 100 Massenteile EVA
* TPEV (AS)
mittels Festphasenpfropfung carboxylier tes EVA (14 Masse-% VAC) unter Verwendung von 3 Massenteilen AS auf 100 Massenteile EVA
* TPPP (AS/St)
mittels Festphasenpfropfung carboxylier tes isotaktisches PP (Dichte: 0,91 g/cm³) unter Verwendung einer Mischung aus 6 Massenteilen AS und 4 Massenteilen St auf 100 Massenteile PP
Im einzelnen sind in Tabelle 1 nachfolgende PC-Materialien
unterschiedlicher Zusammensetzungen (unter gleichen Be
dingungen im Doppelschneckenextruder compoundiert)
- - PC-Primärmaterial (Spalte 2)
- - PC-Rezyklat (Sekundärmaterial in Form von zerkleinerten CD′s) (Spalte 3)
- - 6 verschiedene modifizierte PC-Regenerate auf Basis von 90 bis 95 Masse-% PC-Sekundärmaterial unter Ver wendung, teilweise in zwei verschiedenen Konzentrationen, der Vergleichsmodifikatoren Mod. Vgl. 0 (Spalte 4) Mod. Vgl. 1 bis Mod. Vgl. 3 (Spalten 5-9)
- - 4 erfindungsgemäße PC-Regenerate auf Basis von 93 bzw. 95 Masse-% PC-Sekundärmaterial unter Verwendung von 5 bzw. 7 Masse-% funktionalisiertes Festphasenpfropfprodukt als Schlagzähmodifikator (Spalten 10 bis 13) ausgeprüft worden. Von den insgesamt ermittelten Kennwerten sind zur anwendungstechnischen Beurteilung besonders das Zähigkeits/Steifigkeits- (ak/Eb-)Verhältnis sowie die Wärmeformbeständigkeit (VST/A 50) heranzuziehen, welche für die erfindungsgemäßen PC-Regenerate einen deutlichen Vorteil aufweisen. Anhand der Kennwert-Gegenüberstellung wird deut lich, daß allein die erfindungsgemäßen PC-Regenerate (PC-Rezyklate unter Verwendung der Festphasenpfropfprodukte Mod. TPEV und Mod. TPPP) den Einsatzkennwerten von PC-Primär material sehr nahe kommen.
Die in der Spalte 1 der Tabelle 1 aufgeführten Kennwert-
Abkürzungen bedeuten:
MFR | |
Schmelzindex (240°C/5 kg Auflagegewicht) in (g/10 min) nach DIN 53735 | |
an (23 °C) an (-20°C) | CHARPY-Schlagzähigkeit bei + 23°C und -20°C in (kJ/m²) nach ISO 179 |
ak (23°C) ak (-20°C) | CHARPY-Kerbschlagzähigkeit bei + 23°C und -20°C in (kJ/m²) nach ISO 179 |
σz | Zugfestigkeit in (N/mm²) nach DIN 53 455 |
Eb | Biege-Elastizitäts-Modul in (N/mm²) nach DIN 53457 |
VST/A 50 | VICAT-Erweichungstemperatur in (°C) nach DIN ISO 306 |
VS | Verarbeitungsschwindung in (%) nach DIN 16901 |
Claims (9)
1. Schlagzähe Polycarbonat-Regenerate aus Polycarbonat-
Abfällen, insbesondere aus zu rezyklierenden, im allgemei
nen ursprünglich lackbeschichteten und metallbedampften
Compactdisks, gekennzeichnet durch den Zusatz von 0,1
bis 20%, bezogen auf die gesamte Regeneratmasse, eines
funktionalisierten olefinischen Festphasenpfropfproduktes,
bestehend aus einem olefinischen Rückgratpolymer der Zu
sammensetzung 70 bis 100 Masse-% C₂- bis C₄-Olefineinheiten
und 0 bis 30 Masse-% Vinylester von gesättigten C₂- bis
C₆-Carbonsäuren oder C₁- bis C₈-Ester der Acrylsäure oder
Methacrylsäure, auf welches eine Mischung aus 1 bis 10
Massenteilen eines Funktionsmonomers oder -monomergemi
sches aus der Reihe der α,β-ethylenisch ungesättigten
Mono- und/oder Dicarbonsäuren bzw. deren Anhydride und
0 bis 10 Massenteilen, bezogen auf 100 Massenteile Rück
gratpolymer, eines Comonomers oder mehrerer Comonomerer
aus der Reihe der Vinylverbindungen ohne funktionelle
Gruppen und/oder mit funktionellen Gruppen von geringer
Reaktivität gepfropft ist.
2. Schlagzähe Polycarbonat-Regenerate nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch den Zusatz eines funktionalisierten
olefinischen Festphasenpfropfproduktes in einer Konzen
tration von 1,0 bis 10%, bezogen auf die Regeneratmasse.
3. Schlagzähe Polycarbonat-Regenerate nach Anspruch 1 und
2, gekennzeichnet durch den Zusatz eines funktionali
sierten olefinischen Festphasenpfropfproduktes, wobei
das Rückgratpolymer des Festphasenpfropfproduktes ver
zweigtes Polyethylen mit niedriger Dichte (LDPE) und/oder
lineares Polyethylen mit niedriger Dichte (LLDPE) und/oder
Polyethylen mit hoher Dichte (HDPE) ist.
4. Schlagzähe Polycarbonat-Regenerate nach Anspruch 1 und
2, gekennzeichnet durch den Zusatz eines funktionalisier
ten olefinischen Festphasenpfropfproduktes, wobei das
Rückgratpolymer des Festphasenpfropfproduktes isotakti
sches Polypropylen (PP) und/oder ein Ethylen-Propylen-
Copolymer der Zusammensetzung 5 bis 95 Masse-% Ethylen-
und 95 bis 5 Masse-% Propyleneinheiten (EPM) ist.
5. Schlagzähe Polycarbonat-Regenerate nach Anspruch 1 und
2, gekennzeichnet durch den Zusatz eines funktionali
sierten Festphasenpfropfproduktes, wobei das Rückgrat
polymer des Festphasenpfropfproduktes ein Ethylen-
Vinylacetat-Copolymer der Zusammensetzung 70 bis 99
Masse-% Ethylen- und 1 bis 30 Masse-% Vinylacetateinheiten
(EVA) ist.
6. Schlagzähe Polycarbonat-Regenerate nach Anspruch 1 und
2, gekennzeichnet durch den Zusatz eines funktionali
sierten Festphasenpfropfproduktes, wobei das Rückgrat
polymer des Festphasenpfropfproduktes Ethylen-Ethylacrylat-
Copolymer und/oder Ethylen-n-Butylacrylat-Copolymer
und/oder Ethylen-Methylmethacrylat-Copolymer der Zusammen
setzung 70 bis 99 Masse-% Ethylen- und 1 bis 30 Masse-%
Acrylat- bzw. Methacrylateinheiten ist.
7. Schlagzähe Polycarbonat-Regenerate nach Anspruch 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die mittels Festphasen
pfropfpolymerisation aufgepfropften Funktionsmonomeren
Acrylsäure und/oder Methacrylsäure und/oder Maleinsäure
bzw. Maleinsäureanhydrid sind.
8. Schlagzähe Polycarbonat-Regenerate nach Anspruch 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die mittels Festphasen
pfropfpolymerisation aufgepfropften Comonomeren Styren
und/oder α-Methylstyren sind.
9. Schlagzähe Polycarbonat-Regenerate nach Anspruch 1 bis
7, dadurch gekennzeichnet, daß die mittels Festphasen
pfropfpolymerisation aufgepfropften Comonomeren Ethyl-
und/oder n-Butylacrylat und/oder Methylmethacrylat sind.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4338282A DE4338282A1 (de) | 1993-11-10 | 1993-11-10 | Schlagzähe Polycarbonat-Regenerate |
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Owner name: BUNA SOW LEUNA OLEFINVERBUND GMBH, 06258 SCHKOPAU, |
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