DE4334797A1 - Verfahren zur Herstellung eines fälschungssicheren Dokuments, insbesondere aus Papier und Verfahren zur Echtheitsprüfung von derartigen Dokumenten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines fälschungssicheren Dokuments, insbesondere aus Papier sowie Verfahren zur Echtheitsprüfung von derartigen- Dokumenten insbesondere von Banknoten.

Bei Dokumenten und insbesondere bei Banknoten ergibt sich heutzutage infolge der immensen, in Verkehr befindlichen Stückzahl sowohl seitens der das Dokument ausgebenden Stelle, also beispielsweise einer Bank, als auch auf Seiten des Dokumentenbesitzers das Problem, ob die erhaltenen Dokumente echt sind, was beispielsweise im Hinblick auf das in zunehmendem Maße aufgefundene Falschgeld von immer grö­ ßerer Bedeutung ist. Zwar weisen beispielsweise Banknoten einige der Feststellung ihrer Echtheit dienende Merkmale auf, beispielsweise fluoreszierende Partikel, die nur bei entsprechender Beleuchtung sichtbar werden, in das Dokument eingebrachte Sicherheitsstreifen oder diverse Wasserzei­ chen, jedoch können selbst diese Merkmale nachgemacht wer­ den, so daß momentan derartige Banknoten nicht vollkommen fälschungssicher sind.

Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfah­ ren zur Herstellung eines fälschungssicheren Dokument und somit ein derartiges Dokument zu schaffen, welches absolut fälschungssicher ist sowie Verfahren zur Echtheitsprüfung derartiger Dokumente, mittels welcher einfach, schnell und aussagekräftig zu untersuchende Dokumente bzgl. ihrer Echt­ heit begutachtet werden können.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei dem eingangs genannten Herstellungsverfahren vorgesehen, daß in das Grundmaterial des Dokuments ein elektrischer Widerstand mit einem vorbe­ stimmten Wert und/oder ein Netzwerk solcher Widerstände eingebracht wird. Da der in das Grundmaterial, bei dem es sich um gängiges, allgemein zur Papier-, insbesondere zur Banknotenherstellung verwendetes Rohmaterial, also bei­ spielsweise einem Papierfilz, handelt, eingebrachte Wider­ stand eine von seinem Material abhängige spezifische Lei­ tungs- bzw. Widerstandscharakteristik, aber auch eine spe­ zifische Wärmestrahlungsemissionscharakteristik aufweist, können somit mit besonderem Vorteil anhand dieser Charakte­ ristiken die zu untersuchenden Dokumente eindeutig hin­ sichtlich ihrer Echtheit qualifiziert werden. Da die Art der eingebrachten Widerstände und das spezielle Wider­ standsmaterial bzw. dessen Herstellungs- und Verarbeitungs­ eigenheiten nur der die Dokumente herstellenden bzw. ausge­ benden Stelle bekannt sind, ist somit vorteilhaft gewähr­ leistet, daß diese spezifischen Charakteristiken von Drit­ ten nicht nachgemacht bzw. gefälscht werden können.

Der Widerstand bzw. das Widerstandsnetzwerk wird erfin­ dungsgemäß aus Bahnen und/oder Streifen aus leitfähigem Ma­ terial gebildet, wobei es sich als günstig erwiesen hat, daß die Bahnen und/oder Streifen in Form eines Rasters, das vorzugsweise die Form eines Gitters mit insbesondere rechteckigen Teilungsabschnitten aufweist, eingebracht wer­ den.

Es hat sich erfindungsgemäß als vorteilhaft herausgestellt, daß als leitfähiges Material ein Metall oder eine Metalle­ gierung verwendet wird, die vorzugsweise in Drahtform in das Grundmaterial eingebracht wird, wobei der Durchmesser der Metalldrähte bzw. die Breite der Bahnen und/oder Strei­ fen kleiner als 0.1 mm sind, um im wesentlichen der Dicke des Dokuments zu entsprechen. Damit gewährleistet ist, daß die Widerstandsbahnen auch bei extremer Beanspruchung des Dokuments beispielsweise durch Falten nicht brechen und sie dadurch insbesondere ihre Widerstandscharakteristik in für eine Widerstandsmessung unbrauchbarer Weise ändern, wird erfindungsgemäß ein hochflexibles Metall oder Metallegie­ rung verwendet. Sowohl im Hinblick auf die Widerstands- als auch auf die Wärmeabstrahlungscharakteristik haben sich Palladiumlegierungen als bevorzugt zu verwendende Legierun­ gen erwiesen.

Erfindungsgemäß wird das Raster bzw. das Gitter bei einem Durchmesser der Bahnen und/oder Streifen größer als 25 µm in einem Stanzverfahren hergestellt, so daß es zum einen mit der erforderlichen Präzision hinsichtlich der Raster-/Gitterabmessungen und der Bahn-/Drahtdurchmesser herge­ stellt werden kann, zum anderen kann so mit einem hohen Durchsatz gearbeitet werden. Ist der Bahnendurchmesser je­ doch kleiner als 25 µm, so kann nicht mehr mit einem Stanz­ verfahren gearbeitet werden. Die Bahnen werden dann ent­ sprechend übereinandergelegt und miteinander verschweißt, wofür jedes geeignete Schweißverfahren angewendet werden kann, mit dem derart dünne Metallbahnen unter Beibehaltung der nötigen Präzision geschweißt werden können. Der bei­ spielsweise aus einem derartigen Raster bzw. Gitter gebil­ dete Widerstand wird dann erfindungsgemäß in das Grundmate­ rial eingewebt.

Alternativ zu dem Einweben des Widerstands kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, daß der Wider­ stand oder das Widerstandsnetzwerk mittels eines Multi­ layer- bzw. Sandwichverfahrens zunächst auf eine erste Schicht aus Grundmaterial in einem Druckverfahren aufge­ bracht wird, anschließend wird die bedruckte erste Schicht mit einer zweiten Schicht aus Grundmaterial belegt, um den aufgedruckten Widerstand vollständig zu umhüllen.

Den beiden Herstellungsalternativen gemeinsam ist, daß das Raster erfindungsgemäß derart eingebracht wird, daß die En­ den der das Raster bildenden Bahnen und/oder Streifen aus leitfähigem Material an den Kanten und/oder der Oberfläche des Dokuments kontaktierbar sind, wobei in Weiterführung des Erfindungsgedankens vorgesehen ist, daß an den Enden der Bahnen und/oder Streifen Meßpunkte, insbesondere Kon­ taktelemente zum Kontaktieren der Bahnen und/oder Streifen angebracht werden, die bevorzugt in einem Druckverfahren angebracht werden, so daß die Widerstände an ausgewählten Punkten zur Messung kontaktiert werden können und dadurch ein definiertes, von Dokument zu Dokument wiederholbares Messen des Leitungswiderstandes möglich ist. Es hat sich hierbei erfindungsmäßig als günstig erwiesen, daß das Ra­ ster derart angebracht wird, daß das Dokument an den Quer­ seiten von Teilungsabschnitten mit im wesentlichen einem halben Teilungsmaß und an den Längsseiten von Teilungsab­ schnitten mit im wesentlichen einem ganzen Teilungsmaß be­ grenzt wird, wobei im Rahmen der Erfindung ferner vorgese­ hen ist, daß das Raster und/oder die Teilungsabschnitte derart bezüglich der Größe des Dokuments bemessen werden, daß wenigstens fünf Enden und gegebenenfalls Meßpunkte wenigstens an zwei einander gegenüberliegenden Kanten und/oder der Oberfläche des Dokuments angeordnet werden, so daß es dadurch gewährleistet ist, daß auch dann zur Messung des Widerstands genügend Meßpunkte vorhanden sind (pro Mes­ sung sind zwei Meßpunkte eines Widerstandes bzw. des Netz­ werks zu kontaktieren, zwischen denen der Widerstand gemes­ sen werden soll), selbst wenn der Widerstand bzw. das Widerstandsnetzwerk lokal beschädigt ist.

Neben einem Herstellungsverfahren für ein fälschungssi­ cheres Dokument sieht die Erfindung ein fälschungssicheres Dokument insbesondere aus Papier vor, das mit dem erfin­ dungsgemäßen Verfahren hergestellt worden ist, welches einen integrierten, insbesondere eingewebten elektrischen Widerstand vorbestimmten Wertes oder ein Netzwerk solcher Widerstände aufweist. Weitere Merkmale des erfindungsgema­ ßen fälschungssicheren Dokuments ergeben sich aus den Un­ teransprüchen.

Ferner sieht die Erfindung ein Verfahren zur Echtheitsprü­ fung von Dokumenten, insbesondere von Banknoten, die mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren für derartige Dokumente hergestellt worden sind, vor, im Rahmen dessen zur Verifizierung des Dokuments der Widerstandswert des eingebrachten Widerstands oder des Widerstandsnetzwerks durch Kontaktieren des Widerstands oder des Widerstands­ netzwerks an wenigstens zwei Kontaktelementen oder gegebenenfalls Meßpunkten mittels einer Prüfvorrichtung ge­ messen und der gemessene Wert zur Bestimmung der Echtheit mit einem vorbestimmten Wert verglichen wird. Die Verifi­ zierung erfolgt somit einfach durch Kontaktieren der am Do­ kument angeordneten Meßstellen, wobei insbesondere dann, wenn eine Vielzahl von Meßstellen insbesondere kantenseitig am Dokument angeordnet sind, beliebige, unterschiedlich voneinander beabstandete Kontaktstellen mittels der Prüf­ vorrichtung kontaktiert werden können, so daß die Messung nicht auf zwei nebeneinanderliegend angeordnete Meßstellen begrenzt ist. Es können somit mit besonderem Vorteil von der Wahl der kontaktierten Meßpunkte (und somit von der Wahl der Meßstrecke) abhängige Meßreihen im Rahmen der Prü­ fung aufgenommen werden, so daß die Echtheitsaussage auf mehreren Meßergebnissen basierend erstellt werden kann. Der Vergleich des oder der Meßergebnisse mit den entsprechen­ den, einem Referenzwiderstand entsprechenden Werten kann entweder manuell erfolgen oder aber automatisch mittels des Prüfgerätes, in dem dann eine Speichereinheit mit gespei­ cherten Referenzwerten anordnet ist, so daß automatisch je­ der gemessene Wert mit einem zugehörigen, der jeweiligen Meßstrecke zugeordneten Referenzwert verglichen wird. Stim­ men nach diesem Vergleich der/die Meßwerte mit dem/den Referenzwerten überein, so ist das geprüfte Dokument ein­ deutig als echt verifiziert.

Da der zu messende Widerstand von den Meßbedingungen leicht beeinflußt und infolgedessen verfälscht werden kann, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß das zu untersuchende Dokument zur Schaffung definierte Meßbedin­ gungen in seiner Lage bzgl. der Vorrichtung fixiert wird, was erfindungsgemäß mittels eines an der Unterseite des Do­ kuments angreifenden Vakuums erfolgt. Ein Verrutschen des Dokuments während der Messung, was in einer unzulässigen Verfälschung des gemessenen Widerstandswertes resultiert, ist somit vorteilhaft nicht mehr möglich. Da erfindungsge­ mäß die Messung derart erfolgt, daß die Prüfspitzen, die an der Meßvorrichtung vorzugsweise federgelagert sind, so daß eine Beschädigung bzw. ein Durchstoßen der Kontaktstelle ausgeschlossen ist, auf die Kontaktstellen aufgesetzt wer­ den, zwischen denen der Wert des Widerstandes gemessen wer­ den soll, ergeben sich abhängig vom Aufsetzdruck der Prüf­ spitzen unterschiedliche Übergangs- bzw. Kontaktwider­ stände, welche ebenfalls zu einer Verfälschung des gemesse­ nen Widerstandswertes führen können. Dies wird erfindungsgemäß dadurch umgangen, daß die Prüfvorrichtung bzw. deren Prüfspitzen mit einem vorbestimmten Druck auf die kanten- und/oder oberseitig angeordneten Meßstellen aufgesetzt werden, so daß in Folge des definierten Aufsetz­ drucks die Übergangs- bzw. Kontaktwiderstände bei jedem Neukontaktieren im wesentlichen ähnlich sind.

Dieses Meßverfahren ist insbesondere zur Echtheitsprüfung von neuen Dokumenten bzw. Banknoten anwendbar. Der Tempera­ turkoefizient des Widerstandsmaterials spielt im Rahmen der Messung nur eine untergeordnete Rolle, da die durch eine Schwankung der Temperatur bei der Messung hervorgerufene Widerstandsänderung im Vergleich mit den den Meßwerten zu­ geordneten Toleranzbereichen vernachlässigbar sind. Ist das zu untersuchende Dokument jedoch nicht mehr neu und weist es infolge des Gebrauchs Falten, Knicke oder ähnliches auf, so erhöhen sich infolge dieser Knicke der Widerstands­ bahnen die Leitungswiderstände sowohl des Einzelwider­ standes als auch des Netzwerks, so daß die Widerstandsmeß­ werte außerhalb des Toleranzbereichs liegen können, obwohl es sich um ein echtes Dokument handelt. Das Widerstandsmeß­ verfahren kann folglich zur Verifizierung von gebrauchten Dokumenten nur sehr eingeschränkt herangezogen werden.

Um auch gebrauchte Dokumente bzgl. ihrer Echtheit aussage­ kräftig untersuchen zu können, sieht die Erfindung ein wei­ teres Prüf- bzw. Bestimmungsverfahren derart vor, daß das Dokument mittels einer Wärmequelle auf eine vorbestimmte, von dem Widerstand oder dem Widerstandsnetzwerk abhängige Temperatur erwärmt und mittels einer wärmestrahlungssensi­ tiven Vorrichtung ein Wärmebild des erwärmten Dokuments aufgenommen wird, das zur Bestimmung der Echtheit des Doku­ ments mit einem der vorbestimmten Temperatur entsprechenden Referenzwärmebild verglichen wird. Dieses eine Infrarot­ messung umfassende Verifizierungsverfahren basiert auf der von dem verwendeten Widerstandsmaterial, also beispiels­ weise dem verwendeten Drahtmaterial abhängigen spezifischen Wärmestrahlung, die dieses in Abhängigkeit von seiner Er­ wärmungstemperatur emittiert. Die temperaturabhängige Wärmestrahlung ist folglich lediglich von der Art des Widerstandsmaterials abhängig, nicht jedoch von seinem Zu­ stand, d. h., ob es gradlinig und somit neu oder geknickt ist, so daß dieses Verfahren mit besonderem Vorteil sowohl bei Neudokumenten als auch bei gebrauchten Dokumenten ver­ wendet werden kann. Zur Bestimmung wird dabei das Dokument zunächst mit einer Wärmequelle, bei der es sich erfindungs­ mäß um ein Mikrowellensystem handelt, auf eine vorbe­ stimmte, auf das jeweilige Widerstandsmaterial, also bei­ spielsweise den Metalldraht oder auf die -legierung abge­ stimmte Temperatur erwärmt. Neben einem Mikrowellensystem kann jedoch auch jedwede andere Wärmequelle verwendet wer­ den, sofern diese auf eine exakte Temperatur einregelbar ist. Nach dieser Erwärmung wird mittels einer wärmestrah­ lungsensitiven Vorrichtung ein Wärmebild des erwärmten Do­ kuments, aufgenommen, wofür erfindungsgemäß eine In­ frarotkamera verwendet wird. Jedoch kann anstelle einer In­ frarotkamera jedweder Infrarotsensor verwendet werden, mit­ tels welchem ein aussagekräftiges Wärmebild aufgenommen werden kann. Das derart erhaltene Wärmebild wird anschlie­ ßend mit einem beispielsweise in einer EDV-Einrichtung ab­ gespeicherten und dem jeweiligen Widerstandsmaterial bei der jeweiligen Temperatur zugeordneten Referenzwärmebild verglichen, um anhand des Vergleichs die Echtheit des un­ tersuchten Dokuments feststellen zu können. Stimmen im Rah­ men dieses Vergleichs die Werte innerhalb einer bestimmten Toleranz, die widerum von dem verwendeten Widerstandsmate­ rial abhängig ist, überein, so ist die Echtheit des Doku­ ments eindeutig bewiesen. Zeigen die beiden verglichenen Wärmebilder jedoch nicht innerhalb des Toleranzbereichs liegende Unterschiede, so gilt das Dokument als nicht ver­ ifiziert.

Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung geben sich aus den im folgenden beschriebenen Ausführungs­ beispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigt

Fig. 1 eine Draufsicht auf ein ein Widerstandsnetzwerk enthaltendes Dokument,

Fig. 2 einen Schnitt durch das Dokument aus Fig. 1 entlang der Linie II-II,

Fig. 3 einen Schnitt durch ein in einem Multilayer-Verfah­ ren hergestelltes Dokument,

Fig. 4 eine Prinzipskizze der Meßanordnung für ein Wider­ standsmeßverfahren zur Echtheitsbestimmung, und

Fig. 5 eine Prinzipskizze der Meßanordnung für ein Wärme­ bildaufnahmeverfahren zur Echtheitsbestimmung.

Fig. 1 zeigt ein fälschungssicheres Dokument 1, bestehend aus einem Papierfilz 2, in den im gezeigten Ausführungs­ beispiel ein Widerstandsnetzwerk 3 angebracht ist. Das Wi­ derstandsnetztwerk 3 besteht aus mehreren Längs- und Quer­ bahnen 4, 5, die zueinander rechtwinklig verlaufen und rechteckige Teilungsabschnitte 6 bilden. Die Bahnen 4, 5 erstrecken sich über die gesamte Länge bzw. Breite des Do­ kuments 1 und laufen an den Dokumentenkanten aus. Im ge­ zeigten Ausführungsbeispiel sind an den Enden der Längsbah­ nen 4 Meßpunkte 7 beispielsweise in einem Druckverfahren angebracht, die zur Kontaktierung der Bahnen zwecks Messung des Widerstands dienen. Die Meßpunkte 7 können jedoch auch nur an den Enden der Querbahnen 5 oder an allen Bahnenden angeordnet sein. Die Bemessung der Teilungsabschnitte 6 ist dabei derart, daß mehrere, im gezeigten Ausführungsbeispiel fünf, Enden wenigstens der Längsbahnen 4 kantenseitig aus­ laufen, so daß eine genügend große Anzahl an Meßstellen zur Verfügung steht. Das gesamte Netzwerk 3 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel derart in das Grundmaterial 2 einge­ bracht, das an den Querkanten des Dokuments 1 Teilungsab­ schnitte 8 mit im wesentlichen einem halben Abschnittsmaß angeordnet sind.

Das Widerstandsnetzwerk 3, das die Form eines Gitters auf­ weist, wird abhängig vom Durchmesser der Bahnen entweder in einem Stanzverfahren (Durchmesser <25 µm) oder aber durch Verschweißen der Einzelbahnen hergestellt, wenn infolge ei­ nes Durchmessers <25 µm ein Stanzen nicht mehr möglich ist, und in anschließend den Papierfilz 2 bei der Dokumen­ tenherstellung eingewebt, so daß sich der in Fig. 2 ge­ zeigte Querschnitt ergibt. Das Gitter 3 ist dabei ober- und unterseitig von dem einlagigen Papierfilz 2 umgeben. Al­ ternativ dazu kann das Dokument 1 auch in einem Multilayer- oder Sandwichverfahren hergestellt werden (Fig. 3), im Rah­ men dessen zunächst auf eine erste Schicht 2a das Wider­ standsnetzwerk 3 aufgedruckt wird, wonach eine zweite Schicht 2b auf die erste gelegt und dann verpreßt, ver­ klebt oder mit einem anderen produktionstechnischen Verfah­ ren mit der ersten Schicht 2a verbunden wird, so daß das Widerstandsnetzwerk 3 allseitig von Papierfilz umgeben ist.

Fig. 4 stellt schematisch die Meßanordnung zur Vermessung des Widerstands des Widerstandsnetzwerks 3 über eine be­ stimmte Meßstrecke dar. Dabei werden zwei ausgewählte Meß­ punkte 7, im gezeigten Ausführungsbeispiel 2 nebeneinan­ derliegende, mittels nicht dargestellter Prüfspitzen kon­ taktiert, die wiederum mit einem Widerstandsmeßgerät, im gezeigten Ausführungsbeispiel einem Ohmmeter 9, verbunden sind. Mittels des Ohmmeters 9 wird eine deffinierte Meß­ spannung an die Meßpunkte 7 gelegt, der spannungsabhängige Strom wird dann vom Ohmmeter 9 gemessen und der den Span­ nungs- und Stromwerten entsprechende Widerstandswert wird anschließend angezeigt und kann mit dem dem jeweiligen Wi­ derstandsmaterial und der spezifischen Meßstrecke zugeord­ neten Referenzwert verglichen werden.

Alternativ zur Widerstandsmessung zwecks Echtheitsbestim­ mung kann auch die Aufnahme eines spezifischen Wärmebildes des erwärmten Dokuments zur Verifizierung herangezogen wer­ den. Dabei wird das zu untersuchende Dokument 10 mittels Mikrowellen 11 auf eine vorbestimmte Temperatur erwärmt. Das ebenfalls erwärmte Widerstandsnetzwerk 12 emittiert ab­ hängig von der Temperatur eine temperatur- und ma­ terialspezifische Wärmestrahlung 13, die mittels einer In­ frarotkamera 14 aufgenommen wird. Dieses aufgenommene Wär­ mebild wird anschließend mit einem der Erwärmungstemperatur und dem spezifischen Material zugeordneten Refe­ renzwärmebild verglichen, im gezeigten Ausführungsbeispiel mittels einer EDV-Anlage 15, die mit der Infrarotkamera 14 in Verbindung steht und in der die jeweiligen Refe­ renzwärmebilder abgespeichert sind. Da das Wärmebild tempe­ ratur- und materialabhängig ist, d. h., daß jedes Material ein charakteristisches, mit keinem anderen Material glei­ ches Wärmebild abstrahlt, ist dieses Verifizierungsverfah­ ren als absolut aussagekräftig zu bewerten, da nur das Ori­ ginalmaterial des Widerstands das entsprechende Wärmebild emittiert, jedwede Fälschung jedoch ein gänzlich anderes. Da erfindungsgemäß als Widerstandmaterial eine Palladiumlegierung verwendet wird, ist im Hinblick auf die Vielzahl der möglichen Legierungen und deren speziellen Zusammensetzungen eine Fälschung des Materials, die zur Übereinstimmung der Wärmebilder exakt mit dem Ursprungsma­ terial übereinstimmen muß, unmöglich.

Claims (36)

1. Verfahren zur Herstellung eines fälschungssicheren Do­ kuments, insbesondere aus Papier, dadurch gekennzeich­ net, daß in das Grundmaterial (2) des Dokuments (1) ein elektrischer Widerstand mit einem vorbestimmten Wert und/oder ein Netzwerk (3) solcher Widerstände einge­ bracht wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstand und/oder das Widerstandsnetzwerk (3) aus Bahnen (4, 5) und/oder Streifen aus leitfähigem Mate­ rial gebildet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahnen (4, 5) und/oder Streifen in Form eines Ra­ sters eingebracht werden.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Raster die Form eines Gitters mit vorzugsweise rechteckigen Teilungsabschnitten (6, 8) aufweist.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als leitfähiges Material ein vor­ zugsweise drahtförmiges Metall oder eine Metallegierung verwendet wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein hochflexibles Metall oder Metallegierung verwendet wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallegierung eine Palladiumlegierung verwendet wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Raster und gegebenenfalls das Gitter in Abhängigkeit des Durchmessers der Bahnen und/oder Streifen in einem Schweißverfahren oder in ei­ nem Stanzverfahren hergestellt wird.

9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, da­ durch gekennzeichnet, daß der Widerstand oder das Wi­ derstandsnetzwerk (3) in das Grundmaterial (2) einge­ webt wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5 und 7, da­ durch gekennzeichnet, daß der Widerstand oder das Wi­ derstandsnetzwerk (3) auf eine erste Schicht (2a) aus Grundmaterial (2) in einem Druckverfahren aufgebracht wird.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß auf die bedruckte erste Schicht (2a) aus Grundmaterial (2) eine zweite Schicht (2b) aus Grundmaterial (2) auf­ gebracht wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Raster derart eingebracht wird, daß die Enden der das Raster bildenden Bahnen (4, 5) und/oder Streifen aus leitfähigem Material an den Kan­ ten und/oder der Oberfläche des Dokuments (1) kon­ taktierbar sind.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Raster derart eingebracht wird, daß das Dokument (1) an den Querseiten von Teilungsabschnitten (8) mit i.w. einem halben Teilungsmaß und an den Längsseiten von Teilungsabschnitten (6) mit i.w. einem ganzen Tei­ lungsmaß begrenzt wird.

14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn­ zeichnet, daß an den Enden der Bahnen (4, 5) und/oder Streifen Meßpunkte (7), insbesondere Kontaktelemente zum Kontaktieren der Bahnen (4, 5) und/oder Streifen an­ gebracht werden.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßpunkte (7) in einem Druckverfahren angebracht werden.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Raster und/oder die Teilungsab­ schnitte (6, 8) derart bezüglich der Größe des Dokuments (1) bemessen werden, daß wenigstens fünf Enden und ge­ gebenenfalls Meßpunkte (7) wenigstens an zwei einander gegenüberliegenden Kanten und/oder der Oberfläche des Dokuments (1) angeordnet werden.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Bahnen (4, 5) und/oder Streifen und gegebenenfalls der Durchmesser des drahtförmigen Metalls kleiner als 0,1 mm ist.

18. Fälschungssicheres Dokument, insbesondere aus Papier, hergestellt mit einem Verfahren nach einem der Ansprü­ che 1 bis 17, gekennzeichnet durch einen integrierten, insbesondere eingewebten elektrischen Widerstand vorbe­ stimmten Wertes oder ein Netzwerk (3) solcher Wider­ stände.

19. Dokument nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktelemente des Widerstands oder des Wider­ standsnetzwerks (3) an den Kanten oder der Oberfläche des Dokuments (1) abgreifbar sind.

20. Dokument nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeich­ net, daß der Widerstand oder das Widerstandsnetzwerk (3) aus Bahnen (4, 5) und/oder Streifen aus leitfähigem Material gebildet ist.

21. Dokument nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstand oder das Wider­ standsnetzwerk (3) die Form eines Rasters aufweist.

22. Dokument nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Raster ein Gitter mit i.w rechteckigen Teilungsab­ schnitten (6, 8) ist.

23. Dokument nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß das leitfähige Material ein Metall oder eine Metallegierung, vorzugsweise drahtförmig, ist.

24. Dokument nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallegierung eine Palladiumlegierung ist.

25. Dokument nach einem der Ansprüche 18 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstand oder das Wider­ standsnetzwerk (3) auf eine erste Schicht (2a) aus Grundmaterial (2) aufgedruckt und von einer zweiten Schicht (2b) aus Grundmaterial (2) bedeckt ist.

26. Dokument nach einem der Ansprüche 21 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß das Raster derart eingebracht ist, daß an den Querseiten des Dokuments (1) Teilungsab­ schnitte (8) mit i.w. einem halben Teilungsmaß und an den Längsseiten Teilungsabschnitte (6) mit i.w. einem ganzen Teilungsmaß angeordnet sind.

27. Dokument nach einem der Ansprüche 20 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktelemente an den Enden der Bahnen (4, 5) und/oder Streifen als vorzugsweise in einem Druckverfahren angebrachte Meßpunkte (7) ausge­ bildet sind.

28. Dokument nach einem der Ansprüche 21 bis 27, dadurch gekennzeichnet, daß das Raster und/oder die Teilungsab­ schnitte (6, 8) derart bemessen sind, daß wenigstens an den Längsseiten des Dokuments (1) wenigstens fünf Kon­ taktelemente abgreifbar sind.

29. Dokument nach einem der Ansprüche 20 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß der die Breite der Bahnen (4, 5) und/oder Streifen und gegebenenfalls der Durchmesser des Metalldrahtes kleiner als 0,1 mm ist.

30. Verfahren zur Echtheitsprüfung von Dokumenten, insbe­ sondere von Banknoten, hergestellt nach einem der An­ sprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Wi­ derstandswert des eingebrachten Widerstands oder des Widerstandsnetzwerks (3) durch Kontaktieren des Wider­ stands oder des Widerstandsnetzwerks (3) an wenigstens zwei Kontaktklemmen oder gegebenenfalls Meßpunkten (7) mittels einer Prüfvorrichtung (9) gemessen und der ge­ messene Werte zur Bestimmung der Echtheit mit dem vor­ bestimmten Werte verglichen wird.

31. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß das zu untersuchende Dokument (1) zur Schaffung defi­ nierter Meßbedingungen in seiner Lage bezüglich der Prüfvorrichtung (9) fixiert wird.

32. Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß das Dokument (1) mittels eines an der Unterseite des Dokuments (1) angreifenden Vakuums fixiert wird.

33. Verfahren nach einem der Ansprüche 30 bis 32, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktelemente oder gegebenen­ falls die Meßpunkte (7) durch kanten- und/oder obersei­ tiges Aufsetzen der Prüfvorrichtung (9) kontaktiert werden, wobei die Prüfvorrichtung (9) mit einem vorbe­ stimmten Druck aufgesetzt wird.

34. Verfahren zur Echtheitsprüfung von Dokumenten, insbe­ sondere von Banknoten, hergestellt nach einem der An­ sprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Doku­ ment (10) mittels einer Wärmequelle auf eine vorbe­ stimmte, von dem Widerstand oder dem Widerstands­ netzwerk (12) abhängige Temperatur erwärmt und mittels einer wärmestrahlungssensitiven Vorrichtung (14) ein Wärmebild des erwärmten Dokuments (10) aufgenommen wird, das zur Bestimmung der Echtheit des Dokuments (10) mit einem der vorbestimmten Temperatur entspre­ chenden Referenzwärmebild verglichen wird.

35. Verfahren nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, daß als Wärmequelle ein Mikrowellensystem (11) verwendet wird.

36. Verfahren nach Anspruch 34 oder 35, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als wärmestrahlungssensitive Vorrichtung eine Infrarotkamera (14) verwendet wird.