DE4332158A1 - Verfahren zur klassifizierten Erfassung eines vorbeifahrenden Fahrzeugs und Einrichtungen zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur klassifizierten Erfassung eines vorbeifahrenden Fahrzeugs und Einrichtungen zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur klassifizierten Erfassung
eines vorbeifahrenden Fahrzeugs, sowie eine Meßstation, eine
Erfassungseinrichtung und eine Auswerteeinrichtung dafür.
Die vorliegende Erfindung entstand im Rahmen von Untersuchungen zur
automatischen Erfassung von Straßenbenutzungsgebühren beim
Passieren eines Fahrzeugs an einer Erfassungsstelle. Da die
Gebühren vom Fahrzeugtyp abhängig sind, muß auch dieser mit erfaßt
werden. Stimmt der Fahrzeugtyp, für den Gebühren bezahlt werden
nicht mit dem des tatsächlich vorbeifahrenden Fahrzeugs überein, so
muß irgendeine Reaktion ausgelöst werden, beispielsweise das
Auslösen einer Kamera.
Vergleichbare Aufgabenstellungen sind das Überwachen von
Überholverboten oder Geschwindigkeitsbegrenzungen, die nur für
bestimmte Fahrzeugtypen, wie LKW oder Wohnwagengespanne gelten oder
das Überwachen von Sonntags- oder Nachtfahrverboten für LKW.
Diese Aufgaben werden bisher nur in sehr beschränktem Umfang mit
technischen Mitteln, wie Induktionsschleifen, Achszählern oder
durch dynamisches Wiegen gelöst. Ansonsten hilft nur der Einsatz
von Personal.
Hier schafft die Erfindung Abhilfe durch ein Verfahren nach der
Lehre des Anspruchs 1 und eine Meßstation nach der Lehre des
Anspruchs 6, sowie eine Erfassungseinrichtung nach der Lehre des
Anspruchs 7 und eine Auswerteeinrichtung nach der Lehre des
Anspruchs 9.
Die Erfindung basiert auf der Überlegung, daß sich Fahrzeuge, die
unterschiedlichen Gebühren- oder Verbotsklassen zuzuordnen sind,
auch in charakteristischer Weise durch ihre äußere Erscheinung
unterscheiden und daß hier schon die Auswertung der Kontur zur
Unterscheidung genügt. Die Kontur ist gegeben durch die beim
Anblick von der Seite sichtbar werdenden Umrißlinien.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung ergibt sich aus folgender
Überlegung: Wertet man den unteren Teil der Kontur nicht aus, so
hat man keine Aussage über die Achsanordnung. Eine solche Aussage
ist zwar hilfreich, aber nicht unbedingt erforderlich. Der obere
Teil der Kontur kann auf einfache Weise als Höhenprofil gewonnen
werden, indem von einem über der Fahrbahn angebrachten Sensor die
jeweils verbleibende Höhe gemessen wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Zuhilfenahme der beiliegenden Zeichnungen weiter erläutert.
Fig. 1 zeigt das Passieren einer erfindungsgemäßen
Erfassungseinrichtung durch ein Kraftfahrzeug, wobei die
Erfassungseinrichtung stark schematisiert, das Kraftfahrzeug
dagegen recht detailliert dargestellt ist.
Fig. 2 zeigt den tatsächlich gemessenen Verlauf des Höhenprofils
im Beispiel nach Fig. 1.
Fig. 3 zeigt eine Maske für den Fahrzeugtyp, dem das Kraftfahrzeug
nach Fig. 1 angehört.
Fig. 1 zeigt einen Tanksattelschlepper 1, der gerade eine
Erfassungseinrichtung 2 von links nach rechts passiert. Die
Erfassungseinrichtung 2 ist hier durch einen Brückenträger 20 und
zwei Meßkeulen 21 und 22 dargestellt. Die Entfernungsmesser selbst,
denen die Meßkeulen zuzuordnen sind, und die den Kern der
Erfassungseinrichtung 2 bilden, sind hier nicht wiedergegeben. Als
Entfernungsmesser, die hier als Höhenmesser verwendet werden,
kommen solche mit Radar, mit Mikrowellen, mit Infrarot, Laser oder
Ultraschall in Frage. Erste Versuche werden mit
Mikrowellenentfernungsmessern durchgeführt, wie sie bei
Hubschraubern als Höhenmesser üblich sind. Prinzipiell genügt ein
Höhenmesser. Ein zweiter Höhenmesser führt aber aufgrund der
größeren Basis zu einer höheren Auflösung. Außerdem kann damit
gleichzeitig die Fahrtrichtung und die Geschwindigkeit ermittelt
werden.
Fig. 2 zeigt das im Beispiel nach Fig. 1 ermittelte Höhenprofil.
Die beiden Meßkeulen 21 und 22 haben die Höhenprofile 31 bzw. 32
zur Folge. Diese beiden Profile sind als Folge der räumlichen
Versetzung der beiden Höhenmesser auf der Zeitachse t gegeneinander
versetzt. Auch in der Höhenachse h sind sie gegeneinander versetzt.
Aus der zeitlichen Versetzung können unmittelbar die Fahrtrichtung
und die Geschwindigkeit und mittelbar auch die Längsabmessungen
bestimmt werden. Die Höhenversetzung ist hier einerseits ein
graphisches Mittel zur besseren Darstellbarkeit. Andererseits
ergeben sich aber in der Praxis laufend Abweichungen aufgrund von
Eichfehlern oder thermischen Unstabilitäten. Diese können aber
problemlos bei der Auswertung rechnerisch korrigiert werden.
Als Höhenprofil ergibt sich hier nur ein grobes Raster. Dies genügt
aber in der Regel auch. Wichtig ist, daß diejenigen Details erfaßt
werden, die im konkreten Beispiel zu einer unterschiedlichen
Behandlung führen sollen.
Sollen beispielsweise Sattelzüge einem eigenen Tarif unterliegen,
so muß sichergestellt sein, daß der starke Höheneinbruch hinter dem
Führerhaus erfaßt wird.
Soll nur zwischen PKW und Nicht-PKW unterschieden werden, so genügt
es, die Gesamthöhe und die Länge richtig zu ermitteln.
Sollen Tankfahrzeuge separat erfaßt werden, so muß der Aufbau schon
sehr detailliert erfaßt und dann auch ausgewertet werden, um zum
Beispiel auch die Tankeinfüllstutzen oder die für Tankfahrzeuge
typische vordere und hintere Wölbung des Tankaufbaus zu erfassen.
In diesem Fall könnten auch zusätzliche seitlich gegeneinander
versetzte Höhenmesser zur Messung eines Querschnittsprofils als
zusätzliche Entscheidungshilfen eingesetzt werden, um die Rundung
des Tankaufbaus zu erfassen.
Derartige seitlich gegeneinander versetzte Höhenmesser können auch
schon deshalb sinnvoll sein, weil vor allem bei mehrspurigen
Straßen die Einhaltung einer bestimmten Spur nicht gewährleistet
sein wird.
Fig. 3 zeigt nun eine Maske, mit der das gemäß Fig. 2 ermittelte
Höhenprofil verglichen wird, um zu prüfen, ob es sich um einen
Sattelschlepper handelt, oder nicht. Für jede Fahrzeugklasse, mit
der verglichen werden soll, muß eine geeignete Maske vorliegen. Der
Vergleich kann mit bekannten Methoden der Mustererkennung erfolgen.
Für viele Anwendungsfälle wird eine grobe Rasterung genügen. Die
Klassifizierung ergibt sich dann durch Vergleich der
übereinstimmenden mit den nicht übereinstimmenden Rasterpunkten.
Das Fahrzeug wird dann demjenigen Fahrzeugtyp zugeordnet, bei dem
sich die größte Übereinstimmung ergibt. Eine Normierung der
gemessenen Höhenprofile auf eine einheitliche Geschwindigkeit, oder
auch auf eine einheitliche Länge, ist dabei Voraussetzung. Beim
Vergleich der Rasterpunkte können auch verschiedene Gewichtungen
verwendet werden.
Anstelle von Höhenmessungen können beispielsweise auch
Videoaufnahmen verwendet werden, um die Konturen zu ermitteln. Dies
setzt allerdings voraus, daß jede Spur einzeln entweder von der
Seite oder schräg von vorn erfaßt werden kann. Eine bildliche
Erfaßbarkeit zumindest von vorn, besser von schräg von vorn, muß
ohnehin gewährleistet sein, um Übertretungen dokumentarisieren zu
können.
Eine andere Art der Vergleichsmöglichkeit ergibt sich dadurch, daß
aus der Kontur irgendwelche charakteristischen Werte abgeleitet
werden und diese mit gespeicherten charakteristischen Werten
verglichen werden. Schon allein aufgrund der größten Höhe und der
Länge können verschiedene Typen voneinander unterschieden werden.
Höhenunterschiede im Bereich des Fahrzeuglenkers können
herangezogen werden, um LKW von Omnibussen zu unterscheiden.
Höheneinbrüche können, wie schon erwähnt, zur Erkennung von
Sattelaufliegern oder auch von Anhängern dienen.
Irgendwelche Zahlenwerte oder auch logische Variablen, die solche
Charakteristika kennzeichnen, können in einer geeigneten
Auswerteeinrichtung leicht ermittelt und mit gespeicherten Werten
verglichen werden.
Je nach Anwendungsfall können die genannten Einrichtungen auch mit
anderen Einrichtungen kombiniert werden.
Beispielsweise können die Fahrtrichtung und die Geschwindigkeit
auch mit Lichtschranken oder Radar erfaßt werden.
Aus tariflichen Gründen oder zur Überwachung eines LKW-Fahrverbots
ist eine sichere Unterscheidung zwischen LKW und Omnibus wichtig.
Hierfür kann dann beispielsweise eine Lichtschranke mit
herangezogen werden, die bei Omnibussen durch den Fahrgastraum
hindurchgeht, bei LKW jedoch länger unterbrochen wird.
Im übrigen kann in der Regel auch eine gewisse Fehlerquote
akzeptiert werden. Es ist meist tolerierbar, wenn ein kleiner Teil
von Übertretungen nicht erfaßt und wenn ein kleiner Teil derer, die
erfaßt werden, bei der Auswertung der dokumentarisierenden
Unterlagen wieder ausgeschieden werden muß. Besondere Maßnahmen zur
richtigen Klassifizierung auch von seltenen Sonderbauformen oder
von Oldtimern sind deshalb meist nicht notwendig.
Claims (9)
1. Verfahren zur klassifizierten Erfassung eines vorbeifahrenden
Fahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kontur (31, 32) des Fahrzeugs (1) erfaßt und mit mindestens einer
vorgegebenen Kontur (Fig. 3) verglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kontur durch Messung des Höhenprofils beim Vorbeifahren unter einer
Meßstation (2) ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kontur durch Auswertung einer Videoaufnahme gewonnen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aus der
erfaßten Kontur Kenndaten abgeleitet werden, die mit Kenndaten
vorgegebener Konturen verglichen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
vorgegebenen Konturen durch Masken vorgegeben sind und daß zum
Vergleich Verfahren zur Bilderkennung verwendet werden.
6. Meßstation zur klassifizierten Erfassung eines vorbeifahrenden
Fahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Erfassungseinrichtung (2) zur Aufnahme der Kontur des Fahrzeugs und
eine Auswerteeinrichtung zum Vergleich der erfaßten Kontur (31, 32)
mit mindestens einer vorgegebenen Kontur (Fig. 3) vorhanden ist.
7. Erfassungseinrichtung für eine Meßstation zur klassifizierten
Erfassung eines vorbeifahrenden Fahrzeugs,
dadurch gekennzeichnet, daß sie einen zur
Aufnahme der Kontur des Fahrzeugs geeigneten Sensor aufweist.
8. Erfassungseinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor ein Höhenmesser ist, der über der Fahrbahn
angebracht ist.
9. Auswerteeinrichtung für eine Meßstation zur klassifizierten
Erfassung eines vorbeifahrenden Fahrzeugs,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Speicher zum
Speichern mindestens einer vorgegebenen Kontur und ein Vergleicher
zum Vergleichen einer erfaßten mit einer vorgegebenen Kontur
vorhanden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934332158 DE4332158A1 (de) | 1993-09-22 | 1993-09-22 | Verfahren zur klassifizierten Erfassung eines vorbeifahrenden Fahrzeugs und Einrichtungen zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934332158 DE4332158A1 (de) | 1993-09-22 | 1993-09-22 | Verfahren zur klassifizierten Erfassung eines vorbeifahrenden Fahrzeugs und Einrichtungen zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4332158A1 true DE4332158A1 (de) | 1995-03-23 |
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ID=6498276
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934332158 Withdrawn DE4332158A1 (de) | 1993-09-22 | 1993-09-22 | Verfahren zur klassifizierten Erfassung eines vorbeifahrenden Fahrzeugs und Einrichtungen zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
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