DE4331607C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Befüllen transportabler Behälter, insbesondere Eisenbahnwagen mit Flüssigkeit - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Befüllen transportabler Behälter, insbesondere Eisenbahnwagen mit FlüssigkeitInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Befüllen
transportabler Behälter
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1
und auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Aus der US-PS 4,649,968 ist es bekannt, beim Befüllen eines
transportablen Behälters zur Betätigung des Absperrventils im
Druckrohranschluß des Behälters einen Schaltimpuls aus einem
Füllstandssensor zu verwenden.
Dies erfordert die Installation eines Füllstandssensors in
jedem der zu befüllenden Behälter und außerdem Vorkehrungen zur
Messung der statischen Druckhöhe am Tiefpunkt des Behälters.
Wirksam ist diese bekannte Anordnung auch nur als
Überfüllsicherung. Für die Begrenzung vorbestimmter
Teilfüllungen ist die bekannte Vorrichtung nicht geeignet.
Nach der DE-OS 35 41 613 erfolgt die Füllstandsmessung der
Flüssigkeit in einem Reaktordruckbehälter durch ein Verfahren,
bei dem die zeitliche Druckänderung im oberen dampfgefüllten
Teilraum des Reaktordruckbehälters sowie die Reaktorleistung
und die Flüssigkeitstemperatur im Reaktordruckbehälter gemessen
werden und daraus mit dem gemessenen Druck im Dampfraum und mit
bekannten Abmessungen und Größen die Flüssigkeitsdichte im
unteren Teilraum des Reaktordruckbehälters bestimmt wird, wobei
außerdem die Umgebungstemperatur im Bereich der Vergleichssäule
gemessen und mit bekannten Größen daraus die Flüssigkeitsdichte
in der Vergleichssäule bestimmt wird.
Tankfahrzeuge für den Straßenverkehr mit einem bordeigenen
Überfüllsicherungssystem sind ebenfalls bekannt. Bei
Eisenbahnkesselwagen sind solche Sicherungssysteme nicht
üblich.
Aus der Zeitschrift "Tankstelle", Okt. 91, Seiten 49/50,
sind mit einem Rechner verbundene Füllstandssonden bekannt, die
nach Messung der Füllhöhe, unter Benutzung einer die Behälterform
berücksichtigenden Peiltabelle den Behälterinhalt in Volumeneinheiten anzeigen.
In der CH-PS
336 283 wird dies in vereinfachter Form durch einen
entsprechend gestalteten Skalenträger realisiert.
In einer älteren, jedoch nicht vorveröffentlichten
Patentanmeldung gemäß DE-OS 42 15 841 wird eine Vorrichtung
zur Steuerung der Befüllung und zur Überfüllsicherung von
Eisenbahntankwagen mit einer Flüssigkeit über einen unten
in den Transportbehälter einmündenden Druckrohranschluß
beschrieben, welche ein betätigbares Absperrventil und
Kupplungselemente für die Ankupplung komplementärer
Kupplungselemente eines Druckschlauches zur Verbindung mit
einer unterhalb des Tiefpunkts des Transportbehälters
verlegten Druckrohrleitung aufweist, wobei Drucksensoren in
Abhängigkeit vom Füllstand im Transportbehälter elektrische
Schaltimpulse für einen motorischen Antrieb zum Schließen
eines Füllventils in der Druckrohrleitung bewirken. Bei
dieser älteren Vorrichtung ist in einer stationären
Anordnung ein erster Drucksensor durch eine Meßleitung mit
einer in den komplementären Kupplungselementen des
Druckschlauches vorgesehenen Meßstelle verbunden. Ein
zweiter Drucksensor ist in Höhe des ersten Drucksensors an
die Druckrohrleitung angeschlossen. Ein Zeitschalter zur
zwangsweisen kurzzeitigen Schließung des Füllventils ist in
der Druckleitung vorgesehen. Ein elektrisches Steuergerät
addiert den bei offenem und bei geschlossenem Füllventil
vom ersteren Drucksensor ermittelten Differenzwert als
Korrekturwert zum vorgegebenen Sollwert für die Schließung
des Füllventils zu dem vom zweiten Drucksensor ermittelten
Druck.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Volumen abhängigen,
selbsttätigen Befüllen eines
Transportbehälters
zu schaffen, welches gleichzeitig eine
zuverlässige Sicherung gegen Überfüllung darstellt, wobei
diese Sicherung von fest installierten
Vorrichtungen des Transportbehälters unabhängig ist.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch Anwendung eines
Verfahrens nach dem Patentanspruch 1, bzw. einer dieses Verfahren
durchführenden Vorrichtung nach Patentanspruch 4.
Bei diesem Verfahren wird der Befüllungsvorgang selbsttätig
durch einen Rechner gesteuert, in dessen Rechnerprogramm
lediglich Steuerungsdaten einfließen, die außerhalb des
Transportbehälters in einer Befüllungsstation abgegriffen, zum
Beispiel einer an sich bekannten Peiltabelle oder dergleichen,
entnommen werden. Es ist demzufolge lediglich eine Verbindung
der Druckrohrleitung der Befüllungsstation mit dem
Druckrohranschluß am Behälter herzustellen und der
Befüllungsvorgang mit vorgegebenen Befüllungsdaten
einzuschalten. Das Rechnerprogramm berücksichtigt die
abgespeicherten Daten der behälterspezifischen Peiltabelle und
andere Besonderheiten der Befüllstation. Am Beginn der
Befüllung findet eine Überprüfung der Eingabedaten des Rechners
in der Weise statt, daß auf hydrostatischem Wege zunächst die
Restfüllung gemessen und dann eine vorbestimmte Menge, zum
Beispiel 3 Kubikmeter, eingefüllt werden. Bei einer
anschließenden Messung wird der neue Füllstand des Behälters
überprüft. Wird dabei ein höherer Füllstand als errechnet
festgestellt, stimmt der angeschlossene Behältertyp nicht mit
den Eingabedaten des Rechners überein, so daß eine
entsprechende Meldung an die Steuerzentrale erfolgt. Ein
erneuter Start des Befüllungsvorganges kann erst nach einer
Korrektur der Eingabedaten erfolgen. Es wird dann zunächst
erneut der Füllstand ermittelt, die Identifikationsprüfung
wiederholt und aufgrund der korrigierten Eingabedaten die
einzufüllende Menge bis zur vorbestimmten Füllhöhe ermittelt.
Dabei ist es von besonderem Vorteil, daß diese in den Behälter
zu fördernde Füllmenge volumenabhängig bestimmt wird und somit
frei ist von Einflüssen, die sich während des Füllvorganges
ändern. Am Ende des Füllvorganges erfolgt dann eine
Füllmengenkontrolle durch eine Messung auf hydrostatischem Wege
und gegebenenfalls eine Füllmengenkorrektur durch einen
erneuten Programmablauf zur Nachfüllung der festgestellten
Fehlmenge.
Auf diese Weise kann die vorgegebene Sollmenge mit
geringen Fehlerquoten erreicht werden. Eine eventuelle
Überfüllung läßt sich auf einem Tableau zur Anzeige bringen und
gegebenenfalls korrigieren.
Auf der Zeichnung ist eine Vorrichtung zur Durchführung eines
Verfahrens nach der Erfindung zum Befüllen eines
Eisenbahnkesselwagens schematisch dargestellt.
Der Behälter 1 ist auf einem Schienenfahrgestell 2 angeordnet
und weist einen unten in den Behälter 1 mündenden
Druckrohranschluß 3 mit einem vorzugsweise von Hand
betätigbaren Absperrventil 4 auf. Außerhalb dieses
Absperrventiles 4 ist der Druckrohranschluß 3 über einen
Druckschlauch 5 mit einem Anschlußrohr 6 kuppelbar, welches
beispielsweise mit einer Druckleitung 7 einer in der Zeichnung
nicht dargestellten und zum Beispiel an einem entfernten Ort
aufgestellten Pumpe verbunden ist. Die Druckleitung 7 ist
zusammen mit anderen Armaturen in einer Grube 8 angeordnet. Zu
der Befüllungsstation gehören eine Steuersäule 9 mit einem
Eingabetableau für ein Rechnerprogramm und ein Steuergerät 10,
welches einen Rechner mit einem Speicher zur Aufnahme
spezifischer Daten unterschiedlicher Behältertypen enthält, so daß
gängige Behältergrößen und Behälterformen durch das
Rechnerprogramm abgetastet und die zugehörigen Daten in das
Rechnerprogramm eingespeist werden können. Das Steuergerät 10 kann
an entfernter Stelle außerhalb einer Gefahrenzone aufgestellt
werden. Innerhalb der Grube 8 ist in dem Anschlußrohr 6 ein
Absperrventil 11 mit einem durch das Steuergerät 10 betätigten
Antrieb 12 angeordnet. An das Anschlußrohr 6 ist außerdem ein
mit dem Rechner verbundener Drucksensor 13 und ein ebenfalls
mit dem Rechner verbundenes Volumendurchflußmengenmeßgerät
14 angeordnet. Alle Steuergrößen werden auf Höhe einer
Bezugsebene ermittelt, die beispielsweise in der
Schienenoberkante liegt. In diesem Falle ist in der Zeichnung
mit H1 die Installationshöhe von Schienenoberkante bis
Drucksensor 13, mit T die Höhe Schienenoberkante bis
Behälterunterkante, mit H die Gesamthöhe vom Drucksensor 13 bis
zum Füllstand 15 und mit h der Füllstand im Behälter angegeben.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden an der
Steuersäule 9 zunächst Hauptschalter betätigt, das spezifische
Gewicht der einzufüllenden Flüssigkeit, die gewünschte
Füllmenge und ein Kennzeichen des zu befüllenden Behälters 1,
beispielsweise des Eisenbahnkesselwagens, eingegeben, dessen
spezifische Daten in dem Speicher des Rechners enthalten sind.
Danach erfolgt das Ankoppeln des Druckschlauches 5 und die
Öffnung des Absperrventils 4 im Druckrohranschluß 3 und gegebenenfalls
eines weiteren Ventiles an der Mündung des Druckrohranschlusses
3 in den Behälter 1. Darauf folgt selbsttätig eine
hydrostatische Messung eines eventuellen Restinhalts des
Behälters 1 und eine volumenabhängige Befüllung des Behälters 1
mit einer vorher festgelegten Flüssigkeitsmenge, zum Beispiel
mit drei Kubikmetern, in Ergänzung zu dem
festgestellten Restinhalt des Behälters 1. Nach Durchführung dieses ersten
Füllvorganges erfolgt eine erneute Messung des Behälterinhalts
auf hydrostatischem Wege und anschließend ein Vergleich der
Werte der gemessenen Füllhöhe bzw. der daraus errechneten
Füllmenge mit dem im Rechnerprogramm vorgegebenen Wert für
diese Füllhöhe bzw. Füllmenge. Bei einer Abweichung über eine
zulässige Toleranz hinaus liegt ein Fehler vor, zum Beispiel
eine fehlerhafte Eingabe der Identifikationsdaten des
angeschlossenen Behälters 1, so daß auf diese Weise eine
Identifikationsprüfung erfolgt. Korrekturen sind dann ohne
Nachteile möglich.
Wird bei dieser hydrostatischen Messung am
Anfang des Befüllungsvorganges bereits ein Befüllungsgrad von
mehr als 80% festgestellt, so findet keine weitere Befüllung
mehr statt. In diesem Falle ist das Verfahren nach der
Erfindung zur Restbefüllung nicht geeignet.
Stellt das System
keine Fehler oder nur Abweichungen innerhalb der zugelassenen
Toleranz fest, kann die weitere Befüllung des Behälters 1
durchgeführt werden. Dies geschieht
in der Weise, daß die weitere Befüllung des
Behälters ebenfalls in Teilmengen bis zunächst etwa 60%, dann
bis etwa 80% und schließlich 100% der insgesamt
einzufüllenden Flüssigkeitsmenge mit einer jeweils zwischen den
Befüllungsstufen durchgeführten Routinemessung der
hydrostatischen Druckhöhe der Füllmenge im Behälter 1 erfolgt.
Sobald eine 100-%-Füllung entsprechend der vorgegebenen
Maximalfüllmenge erreicht ist, erfolgt eine weitere Meßroutine.
Falls der Füllungsgrad dabei mit einer Fehlmenge von mehr als
2% von der vorgegebenen Maximalmenge abweicht, so wird die
Differenzmenge ermittelt und der 100-%-Füllungsgrad erneut
angefahren. Ist die 100-%-Füllung jedoch um mehr als 2%
überschritten, wird auf der Steuersäule 9 eine Überfüllung
optisch und vorteilhaft auch akustisch angezeigt. Der
Befüllungsvorgang wird durch das Abschalten der
Befüllungsstation, durch das Schließen der Ventile im
Druckrohranschluß 3 und durch das Abkuppeln des
Druckschlauches 5, beendet.
Bezugszeichenliste
1 Behälter
2 Schienenfahrgestell
3 Druckrohranschluß
4 Absperrventil
5 Druckschlauch
6 Anschlußrohr
7 Druckleitung
8 Grube
9 Steuersäule
10 Steuergerät
11 Absperrventil
12 Antrieb
13 Drucksensor
14 Volumendurchflußmengenmeßgerät
15 Füllstand
2 Schienenfahrgestell
3 Druckrohranschluß
4 Absperrventil
5 Druckschlauch
6 Anschlußrohr
7 Druckleitung
8 Grube
9 Steuersäule
10 Steuergerät
11 Absperrventil
12 Antrieb
13 Drucksensor
14 Volumendurchflußmengenmeßgerät
15 Füllstand
Claims (4)
1. Verfahren zur Befüllung transportabler Behälter (1),
insbesondere von auf Schienen fahrbaren Eisenbahnwagen, mit
Flüssigkeit über einen unten in den Behälter (1) mündenden
Druckrohranschluß (3) mit einem betätigbaren Absperrventil (11), dadurch
gekennzeichnet, daß die Befüllung durch ein Rechnerprogramm mit
integrierten Daten (Peiltabelle) des Behälters (1) in der Weise erfolgt, daß nach
Herstellung des Befüllungsanschlusses eine Messung des
Restinhalts des Behälters (1) auf hydrostatischem Wege (13) und
anschließend eine volumenabhängige Befüllung des Behälters (1) in
Ergänzung zu dem festgestellten Restinhalt bis zu einer
vorgegebenen Maximalfüllmenge, danach eine erneute Messung des
Behälterinhalts auf hydrostatischem Wege (13) mit einer
Identifikationsprüfung des Behälters (1) in Übereinstimmung mit den
integrierten, diesem Behälter (1) zugeordneten Daten des
Rechnerprogramms und gegebenenfalls eine Füllmengenkorrektur
durch wenigstens teilweise Programmwiederholung vorgenommen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach
der ersten Teilbefüllung des angeschlossenen Behälters (1) und der
sich anschließenden hydrostatischen Füllhöhenmessung (13) eine
Identifikationsprüfung des angeschlossenen Behälters (1) durch
Vergleich der eingegebenen und der gemessenen Daten im
Rechnerprogramm erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rechnerprogramm spezifische Daten mehrerer
Behältertypen enthält, den zur Befüllung angeschlossenen
Behältertyp selbsttätig erkennt und das entsprechende
Befüllungsprogramm selbsttätig steuert.
4. Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens nach Anspruch
1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
- - sie ein in beliebiger Entfernung von der Befüllstation aufgestelltes Steuergerät (10) mit einem elektronischen Rechner und einem Speicher, in den spezifische Daten für die Befüllung wenigstens eines Behälters (1) eingegeben sind,
- - ein mit dem Steuergerät (10) verbundenes Steuerpult (Steuersäule 9)
- - und in einer Grube (8) unterhalb des tiefsten Punktes des Behälters (1) in einer mit dem Druckrohranschluß (3) des Behälters (1) kuppelbaren Fülleitung (Anschlußrohr 6) angeordnete Armaturen (Absperrventil 11, Drucksensor 13, Volumendurchflußmengenmeßgerät 14) mit durch den Rechner steuerbarem Antrieb (12) zur Betätigung des Absperrventils (11) aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934331607 DE4331607C1 (de) | 1993-09-17 | 1993-09-17 | Verfahren und Vorrichtung zum Befüllen transportabler Behälter, insbesondere Eisenbahnwagen mit Flüssigkeit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934331607 DE4331607C1 (de) | 1993-09-17 | 1993-09-17 | Verfahren und Vorrichtung zum Befüllen transportabler Behälter, insbesondere Eisenbahnwagen mit Flüssigkeit |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4331607C1 true DE4331607C1 (de) | 1995-01-05 |
Family
ID=6497931
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934331607 Expired - Lifetime DE4331607C1 (de) | 1993-09-17 | 1993-09-17 | Verfahren und Vorrichtung zum Befüllen transportabler Behälter, insbesondere Eisenbahnwagen mit Flüssigkeit |
Country Status (1)
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Legal Events
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8381 | Inventor (new situation) |
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