DE3411155C2 - Abfüllanlage zum Abfüllen von Flüssigkeiten in Gebinde, insbesondere zum Abfüllen von Mineralöl - Google Patents

Description

beitet man mit Pumpen, die eine Bypaßsteuerung aufweisen. Diese Maßnahme erlaubt es, die abzufüllende Flüssigkeit mit geringer kinetischer Energie in ein zu füllendes Gebinde einlaufen zu lassen und nach vorgegebener Einwaage zu befüllen, jedoch entsteht ein anderes Problem, wenn die Abfüllanlage insgesamt zum Abfüllen unterschiedlicher Flüssigkeiten eingerichtet ist und häufiger Produktwechsel durchgeführt werden muß. Dann müssen der Speicherbehälter und die beschriebenen Pumpen aufwendig gereinigt werden, wenn zunächst ein erstes Produkt abgefüllt wurde und ein zweites Produkt abgefüllt werden soll.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Anlage so weiter auszubilden, daß im Zusammenhang mit der Feindosierung die abzufüllende Flüssigkeit mit geringer kinetischer Energie nach Maßgabe einer vorgegebenen Einwaage sehr genau in die zu befüllenden Gebinde eingefüllt werden kann. Gleichzeitig soll erreicht werden, daß die Einrichtung bei Produktwechsel auf einfache Weise gereinigt werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß die Versorgungsleitung in Strömungsrichturrg der abzufüllenden Flüssigkeit von der Feindosierabffillstation ein Schaltventil aufweist, mit dem die Feindosierabfüllstation von der Versorgungsleitung abschaltbar ist, daß die Feindosierabfüllstation eine Speicherzylinderkolbenanordnung aufweist, die mit einem federbelasteten Abgabekolben ausgerüstet und mit der Füllanze der Feindosierabfüllstation verbunden ist, und daß das Schaltventil in der Versorgungsleitung während der Bewegungsphasen des Transportganges geöffnet und während der Abfüllpausen des Transportganges geschlossen ist — Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei einer gattungsgemäßen Abfüllanlage nur bei der Feindosierung ein gleichsam vorsichtiges Abfüllen mit einem Flüssigkeitsstrahl erforderlich ist, der nur sine geringe kinetische Energie mitführt Erfindungsgemäß wird daher die Feindosierung von dem Zuführhochdruck befreit, den die abzufüllende Flüssigkeit über die Versorgungsleitung mitführt Diese Befreiung geschieht aber nur während der Feindosierabfüllung. Um dieses zu erreichen, ist einerseits die Speicherzylinderkolbenanordnung vorgesehen und andererseits das Schaltventil in der beschriebenen Weise in der Versorgungsleitung eingebaut Während der Bewegungsphasen des Transportganges versorgt die Versorgungsleitung die Speicherzylinderkolbenanordnung unter Zuführhochdruck mit der abzufüllenden Flüssigkeit In den sogenannten Abfüllpausen steht der Zuführhochdruck in der Feindosierabfüllstation nicht an, es drückt vielmehr der federbelastete Abgabekolben die in der Speicherzylinderkolbenanordnung befindliche, abzufüllende Flüssigkeit der Fülllanze und dem Dosierventil der Feindosierabfüllstation zu. Die Federbrlastung ist so eingestellt, daß die eingangs beschriebenen aus hoher kinetischer Energie resultierenden Störungen nicht auftreten können. Das Volumen des Speicherzylinders der Speicherzylinderkolbenanordnung kann verhältnismäßig klein gewählt werden, es muß lediglich so eingerichtet sein, daß in der Feindosierabfüllstation das bereits weitgehend gefüllte Gebinde nach Maßgabe der vorgegebenen Einwägung vollständig gefüllt werden kann. Folglich kann diese Speicherzylinderkolbenanordnung bei Produktwechsel auch auf einfache Weise entleert werden. Der Produktwechsel ist daher durch besondere Reinigungsmaßnahmen, wie sie vorstehend für die Ausführungsform mit Zwischenspeicher un& bypaßgesteuerten Pumpen beschrieben worden ist. nicht belastet.

Grundsätzlich ist die Verwendung einer Speicherzy linderkolbenanordnung in Abfüllanlagen bdcEinnt (US-PS 36 48 741). Die Speicherzylinderkolbenaiiordnung wird eingesetzt zur volumetrischen Dosierung, wobei durch die Hubbewegung des Kolbens ein durch Zylinder und Kolben gebildetes Speichervolumen gefüllt und anschließend vollständig entleert wird. Eine solche volumetrische Dosierung ist ungenau und wird daher nur zur Vordosierung eingesetzt Zwar erfolgt auch eine

ίο Feindosierung, jedoch nur unter Verwendung einer Wägeeinrichtung und ohne Einsatz der Speichei-zylinderkolbenanordnung.

Im einzelnen bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten der weiteren Ausbildung und Gestaltung. So empfiehlt es sich, die Anordnung so zu treffen, daß in der Feindosierabfüllstation die Füllanze einerseits, die Speicherzylinderkolbenanordnumg andererseits an die Versorgungsleitung einander diametral gegenüberliegend angeschlossen sind. Die Belastungs feder des Abgabekolbens kann einr -nechanische Feder sein, deren Federkraft einstellbar isi. Die Belastungsfeder des Abgabekolbens kann aber auch eine Gasfeder sein, deren Gasdruck einstellbar ist Die Einstellung erfolgt z. B. nach Maßgabe der Viskosität der abzugeben- den Flüssigkeit — Ohne Schwierigkeiten läßt sich die Speicherzylinderkolbenanordnung so einrichten, daß sie über den Abgabekolben vollständig entleerbar ist

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert Es zeigt in schematischer Darstellung

F i g. 1 die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Abfüllanlage, Fig.2 ein Schaltschema zu dem Gegenstand nach F i g. 1 und

F i g. 3 einen verringerten Ausschnitt A nach dem Gegenstand nach F i g. 2.

Die in den Figuren dargestellte Abfüllantege dient zum Abfüllen von Flüssigkeiten in Gebinde, insbesonde re zum Abfüllen von Mineralöl.

Aus der F i g. 1 entnimmt man, daß zu dieser Abfüllstation gehören

ein Transportgang 1 für die Zuführung von leeren Gebinden 2 sowie für die Abführung der gefüllten Gebinde,

eine Mehrzahl von Abfüllstationen 3, 4 längs des Transportganges,

Füllanzen 5 mit Dosierventil 6 oberhalb der einzelnen Abfüllstationen 3,4,

Wägeeinrichtungen 7 unterhalb der einzelnen Abfüllstationen und

eine Steuereinrichtung für die Füllanzen 5 und/ oder Dosierventile 6.

Die Steuereinrichtung wurde nichi dargestellt Die Anordnung ist so getroffen, daß die Gebinde :2 mit Abfüllstationsabs'and mit Hilfe des Transportganges 1 taktweise mit Bewegungsphasen und Abfüllpausen in die Abfüllstationen 3, 4 einführbar sind und die Abfüllstationen 3,4 nacheinander passieren. Von d':n Abfüllstationen 3, 4 sind im Ausführungsbeispiel zwei letzte als Feindosierabfüllstationen 4 eingerichtet. Insgesamt sind vier Abfüllstationen 3,4 vorgesehen. Die Steuerein richtung ist mit den Wägeeinrichtungen 7 verbunden. Sie schaltet nach Maßgabe vorgegebener Meßwerte der Wägeeinrichtungen 7 die Füllanzen 5 und/oder die Dosierventile 6 ein und aus. Alle Füllanzen 5 sind über

Abzweigleitungen 6 an eine gemeinsame Versorgungsleitung 9 angeschlossen. In dieser Versorgungsleitung 9 steht die abzufüllende Flüssigkeit unter Zuführhochdruck. Die Versorgungsleitung 9 führt zu einem entsprechenden nicht gezeichneten Vorratsbehälter, wobei es sich um einen Großbehälter handeln kann. Der Zuführhochdruck liegt z. B. im Bereich von 5 bis 10 bar.

Insbesondere aus der F i g. 2 entnimmt man, daß die Versorgungsleitung 9 in Strömungsrichtung der abzufüllenden Flüssigkeit vor den Feindosierabfüllstationen 4 ein Schaltventil 10 aufweist, mit dem die Feindosierabfüllstationen 4 von der Versorgungsleitung 9 abschaltbar sind. Die Feindosierabfüllstationen 4 sind im übrigen mit einer Speicherzylinderkolbenanordnung 11 versehen, die mit einem federbelasteten Abgabekolben 12 ausgerüstet ist und an die die Füllanzen 5 der Feindosierabfüllstationen 4 angeschlossen sind. Die Anordnung ist so getroffen, daß das Schaltventil 10 in der Versorgungsleitung 9 während der Bcwcgufigspiiäsen des Transportganges geöffnet ist. Das bewirkt, daß sich die Speicherzylinderkolbenanordnungen 11 mit der abzufüllenden Flüssigkeit füllen. Die Anordnung ist fernerhin so getroffen, daß das Schaltventil 10 während der Abfüllpausen des Transportganges sowie damit zum Zwecke der feindosierten Befüllung der Gebinde 2 geschlossen ist Folglich läuft die abzufüllende Flüssigkeit während der Abfüllpausen, entlastet von dem Zuführhochdruck, in die Gebinde 2 ein. Über die Federbelastung des Abgabekolbens 12 läßt sich dieser Vorgang genau steuern. Im Ausführungsbeispiel ist der Abgabekolben 12 mit mechanischen Belastungsfedern 13 versehen, deren Federkraft einstellbar ist Es könnte aber auch mit Gasfedern gearbeitet werden, bei denen der Gasdruck einstellbar ist Die beiden ersten Stationen 3 stehen im Ausführungsbeispiel unter dem Zuführhochdruck der Versorgungsleitung 9, was ohne Schwierigkeiten !Tiöslich ist, wsil in disssn AbfüHsUitionen 3 di£ Gebinde 2 noch leer oder nur teilweise gefüllt sind und weil in diesen Abfüllstationen darüber hinaus eine sehr genaue Dosierung nicht erforderlich ist und folglich mit dem beschriebenen Hochdruck ohne Schwierigkeiten gearbeitet werden kann. — In den Feindosierabfüllstationen 4 sind die Speicherzylinderkolbenanordnungen 11 einerseits, die Füllanzen 5 andererseits einander diametral gegenüberliegend bei 14 an die Versorgungslei- tung 9 angeschlossen.

Hierzu 2 Btatt Zeichnungen

50 55

65

Claims (5)

1 2 Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Patentansprüche: Abfüllanlage zum Abfüllen von Flüssigkeiten in Gebin de, insbesondere zum Abfüllen von Mineralöl, mit

1. Abfüllanlage zum Abfüllen von Flüssigkeiten in

Gebinde, insbesondere zum Abfüllen von Mineralöl, 5 Transportgang für die Zuführung von leeren Ge-

mit binden sowie für die Abfüllung der gefüllten Gebinde,

Transportgang für die Zuführung von leeren einer Mehrzahl von Abfüllstationen längs des

Gebinden sowie für die Abführung der gefüllten Transportganges,

Gebinde, io Füllanzen mit Dosierventilen oberhalb der einzel-

einer Mehrzahl von Abfüllstationen längs des nen Abfüllstationen,

Transportganges, Wägeeinrichtungen unterhalb der einzelnen Ab-

Füllanzen mit Dosierventilen oberhalb der ein- füllstationen, und

zelnen Abfüllstationen, Steuereinrichtung für die Füllanzen und/oder die

Wägeeinrichtungen unterhalb der einzelnen 15 Dosierventile,

Abfüllstationen und

Steuereinrichtung für die Füllanzen und/oder wobei die Gebinde mit Abfüllstationsabstand mit Hilfe

die Dosierventile, des Transportganges taktweise mit Bewegungsphasen

und Abfüllpausen in die Abfüllstationen einführbar sind

wobei die Gebinde mit Abfüllstationsabstand mit 20 und die Abfüllstationen nacheinander passieren, von Hilfe des Transportganges taktweise mit Bewe- welchen AbfüHstationen zumindest eine letzte als Feingungsphasen und Abfüllpausen in die Abfüllstatio- dosierabfüllstation eingerichtet ist, wobei die Steuereinnen einführbar sind und die Abfüllstationen nachein- richtung mit der Wägeeinrichtung verbunden ist und ander passieren, von welchen Abfüllstationen zu- nach Maßgabe vorgegebener Meßwerte der Wägeeinmindest eine letzte als Feir.dosierabfüllstation einge- 25 richtung die Füllanzen und/oder Dosierventile ein- und richtet ist, wobei die Steuereinrichtung mit der Wä- ausschaltet und wobei alle Füllanzen mit Abzweigleigeeinrichtung verbunden ist und nach Maßgabe vor- tungen an eine gemeinsame Versorgungsleitung angegegebener Meßwerte der Wägeeinrichtung die Füll- schlossen sind, in der die abzufüllende Flüssigkeit mit lanzen und/oder Dosierventil ein- und ausschaltet Zuführhochdruck steht — Zuführhochdruck meint ei- und wobei alle Füllanzen mit Abzweigleitungen an 30 nen Förderdruck im Bereich von 5 bis 10 bar. Die Aneine gemeinsame Versorgungsleitung angeschlossen Ordnung ist im übrigen so getroffen, daß die Gebinde sind, in der die abzufüllende Flüssigkeit mit Zuführ- nach Maßgabe einer vorgegebenen Einwaage gefüllt hochdruck steht, dadurch gekennzeichnet, werden. Dazu sind einerseits die Wägeeinrichtungen daß die Versorgungsleitung (9) in Strömungsrich- vorgesehen, dazu sind im übrigen die Abfüllstationen in tung der abzufüllenden Flüssigkeit vor der Feindo- 35 Transportrichtung des Transportganges hintereinander sierabfüllstation (4) ein Schaltventil (10) aufweist, mit angeordnet, wobei in einer ersten oder in einigen ersten dem die Feindosierabfüllstation (4) von der Versor- Abfüllstationen gleichsam eine Grobdosierung oder gungsleitung (9) abschaltbar ist, daß die Feindosier- Grobwägung erfolgt, in nachgeschalteten Abfüllstatioabfüllstation (4) eine Speicherzylinderkolbenanord- nen eine Feindosierung oder Feimvägung, so daß die nung (11) aufweist, die mit einem federbelasteten 40 Gebinde sehr genau mit einem vorgegebenen Gewicht Abgabekolben (12) ausgerüstet und mit der Füllanze der abzufüllenden Flüssigkeit, nämiich der vorgegebe-(5) der Feindosierabfüllstation (4) verbunden ist, und nen Einwaage, befüllt werden. Regelmäßig sind dazu daß das Schaltventil (10) in der Versorgungsleitung mehrere Feindosierabfüllstationen hintereinander an-(9) während der Bewegungsphasen des Transport- geordnet, im allgemeinen zumindest zwei. Im Rahmen ganges (1) geöffnet und während der Abfüllpausen 45 der vorliegenden Erfindung wird aus terminologischen des Transportganges (1) geschlossen ist Gründen insoweit nur der Singular verwendet und nur

2. Abfüllanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn- von einer Feindosierabfüllstation gesprochen, obwohl zeichnet, daß in der Feindosierabfüllstation (4) die die Abfüllanlage deren mehrere aufweisen kann.
Füllanze (5) einerseits, die Speicherzylinderkolben- Bei der (aus der Praxis) bekannten gattungsgemäßen anordnung (11) andererseits an die Versorgungslei- so Abfüllanlage steht der Zuführhochdruck der Versortung (9) einander diametral gegenüberliegend bei gungsleitung über die Füllanzen auch auf den Dosier-(14) angeschlossen sind. ventilen. Das ist nachteilig, weil die abzufüllende Flüs-

3. Abfüllanlage nach einem der Ansprüche 1 oder sigkeit mit einem Flüssigkeitsstrahl in die Gebinde ein-2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abgabekolben tritt, der eine hohe kinetische Energie mitführt und da-(12) eine mechanische Belastungsfeder (13) aufweist, 55 her die Wägung störend beeinflußt. Aus der Störung der deren Federkraft einstellbar ist. Wägung resultieren auch steuerungstechnische Nach-

4. Abfüllanlage nach einem der Ansprüche 1 oder teile. Sollen die Gebinde bis zu einem oberen Rand 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Abgabekolben gefüllt werden, so kommt es wegen der kinetischen (12) eine Gasfeder als Belastungsfeder (13) aufweist, Energie, die der eintretende Flüssigkeitsstrahl mitführt, deren Gasdruck einstellbar ist. 60 auch dazu, daß die einzufüllende Flüssigkeit überspritzt

5. Abfüllanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, oder übertritt, so daß die Abfüllung nicht ausreichend dadurch gekennzeichnet, daß die Speicherzylinder· sauber erfolgt. Um die beschriebenen Nachteile zu verkolbenanordnung (11) durch den Abgabekolben (12) meiden, ist vorgeschlagen worden, zwischen der Versorvollständig entleerbar ist. gungsleitung und den Füllanzen einen Speicherbehälter

65 vorzusehen, wobei der Zuführhochdruck nur noch den

Speicherbehälter beaufschlagt und aus dem Speicherbe-

hälter über besondere Pumpen die Füllanzen mit beachtlich reduziertem Druck versorgt werden. Dabei ar-