DE4329787C2 - Verfahren zum Aufbereiten von Steine enthaltendem, kontaminiertem, bindigem Bodenmaterial und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Aufbereiten von Steine enthaltendem, kontaminiertem, bindigem Bodenmaterial und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbereiten von
Steine enthaltendem, kontaminiertem bindigem Bodenmaterial,
insbesondere lehmhaltigem Erdreich, für eine anschließende
Dekontaminationsbehandlung. Außerdem betrifft die Erfindung
eine Vorrichtung zur Durchführung des oben genannten Verfahrens.
Im Zuge der immer wichtiger werdenden Altlastensanierung
sind verschiedene Verfahren entwickelt worden, um Böden zu
sanieren. Bei dem im Stand der Technik bekannten Verfahren
zur Aufbereitung kontaminierten Bodenmaterials, von dem die
Erfindung ausgeht (DE-OS 38 24 009 A1), durchläuft bindiges,
insbesondere lehmhaltiges Bodenmaterial eine Trommel.
Hierbei entstehen zunächst mehr oder weniger kugelförmige
Zusammenballungen um einen Kern herum, die unter ständiger
Vergrößerung immer mehr Kugelform annehmen. Diese Kugeln
kommen anschließend mit einem endlosen Vlies in Kontakt,
das die Schadflüssigkeiten, insbesondere Mineralöl aufsaugt.
Diese Konstellation macht eine Korngrößenfraktion
von 1 bis 3 mm notwendig. Um diesen gleichmäßigen Durchmesserbereich
der Korngrößen zu erhalten, werden Steine zerkleinert
und Erdbrocken zerlegt.
Als nachveröffentlichter Stand der Technik ist ein Verfahren
zur Aufbereitung von kontaminiertem, bindigem Bodenmaterial
bekannt (DE-OS 42 17 703 A1), bei dem zwischen zwei
"Doppel-Siebstationen" eine Rotatoreinrichtung angeordnet
ist. Die Aufbereitung des Bodenmaterials wird hier nur sehr
allgemein beschrieben.
Weiterhin sind im Stand der Technik unterschiedliche Waschverfahren
zur Aufbereitung von kontaminiertem Bodenmaterial
bekannt. Einerseits ist ein Waschverfahren bekannt (WLB,
Wasser, Luft und Boden 10/1990, Seite 76), bei dem zunächst
mit Hilfe eines Siebes die Abtrennung von größeren Steinen
erfolgt, aber bereits während des Siebvorganges das Bodenmaterial
gewaschen wird. Zur Lösung der Schadstoffe von der
Oberfläche der Partikel wird die Suspension in Attritionszellen
geleitet. In nachgeschalteten Siebstationen wird
dann das Bodenmaterial weiter fraktioniert und unter anderem
- auch in einem Trommelfilter - entwässert. Andererseits
ist ein Waschverfahren bekannt (W. H. Rulkens, J. W.
Assink: Extraction as a Method for Cleaning Contaminated
Soil: Possibilities, Problems and Research, Hazardous Materials
Control Research Institute, Silver Spring, Md/USA
Management of Uncontrolled Hazardous Waste Sites, 1984,
Seite 576 bis 583), bei dem durch Extraktion kontaminiertes
Bodenmaterial aufbereitet wird. Insbesondere im Gegenstromprinzip
nimmt hier eine Flüssigkeit die Schadstoffe des
kontaminierten Bodenmaterials auf. Bevor die Flüssigkeit
zugegeben wird, erfolgt eine Abtrennung größerer Steine mit
Hilfe eines vorgeschalteten Siebes. Die beiden zuletzt genannten
Verfahren setzen jedoch voraus, daß das Bodenmaterial
leicht und durchlässig ist. Bei höheren Anteilen von
bindigem Bodenmaterial werden diese Verfahren wirtschaftlich
uninteressant, da höhere Kosten entstehen.
Bei dem bekannten Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht,
ist insbesondere nachteilig, daß beim Auflockern des Bodenmaterials
die vorhandenen größeren Steine, an deren Oberfläche
die Schadstoffe haften, zerkleinert werden. Dies hat
zur Folge, daß die zerkleinerten Steine mit einer nun nach
der Zerkleinerung insgesamt größeren Gesamtoberfläche nur
mit relativ großem Energieaufwand wieder gesäubert werden
können. Weiterhin ist das Auflockerwerk der nach diesem
Verfahren arbeitenden Vorrichtung einerseits großem Verschleiß
ausgesetzt, andererseits kann das Auflockerwerk
leicht verstopfen, so daß ein praktischer und wirtschaftlicher
Betrieb nicht gewährleistet ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, das bekannte
Verfahren, von dem die Erfindung ausgeht, so weiterzubilden
und auszugestalten, daß ein praktischer und wirtschaftlicher
Betrieb gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren gelöst,
das die Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist. Außerdem
wird diese Aufgabe mit einer Vorrichutng gelöst, die
die Merkmale des Patentanspruchs 6 aufweist.
Dadurch, daß größere Steine abgetrennt werden, bevor das Bodenmaterial
aufgelockert wird, können diese größeren Steine
leichter, schneller und mit einem geringeren Energieaufwand
separat gesäubert werden, was viel wirtschaftlicher ist als
ein Zerkleinern und anschließendes Reinigen zusammen mit
dem Bodenmaterial. Weil sich die Schadstoffe in der Regel
nur an der Oberfläche befinden und nicht in das Innere der
Steine eindringen, ist das Verhältnis Oberfläche/Volumen für
eine Säuberung der abgetrennten größeren Steine im nicht
zerkleinerten Zustand optimal, da sich auf einer geringeren
Oberfläche im Verhältnis zum Volumen auch nur geringere
Mengen an Verschmutzungen, wie z. B. Öle, Benzin oder dergleichen
anlagern. Weiterhin wird der Verschleiß des rotierenden
Hammers verringert sowie eine Verstopfung des Auflockerwerkes
verhindert, da der Hammer - nach Abtrennung
der größeren Steine - im wesentlichen nur noch das Bodenmaterial
und kleinere Steine "auflockert". Durch das Auflockern
des Bodenmaterials wird dieses rieselfähig gemacht,
so daß die in Hohlräumen des Bodenmaterials eingeschlossenen
Schadstoffe leichter entfernt werden können. Im Ergebnis
arbeitet das erfindungsgemäße Verfahren sowie die erfindungsgemäße
Vorrichtung praktikabler und wirtschaftlicher.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
der jeweiligen Unteransprüche.
In der Zeichnung ist zur weiteren Erläuterung der Erfindung ein die
Erfindung nicht beschränkendes Ausführungsbeispiel einer nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren arbeitenden Vorrichtung schematisch dargestellt,
und zwar zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht der gesamten Vorrichtung, teilweise im
Schnitt, und
Fig. 2 einen senkrechten Schnitt des in der Vorrichtung in einem Auflockerwerk vorgesehenen
Hammers in gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab.
Wie Fig. 1 zeigt, wird brockenförmiges kontaminiertes Erdreich (1) über
ein Förderband (2) einem Aufgabetrichter (3) der Vorrichtung zugeführt.
Der Aufgabetrichter (3) ist an einem transportablen Gehäuse (4), einem
sogenannten Wechselkoffer, befestigt, in welchem die Teile der Vorrich
tung zu einer transportablen Einheit zusammengefaßt untergebracht sind.
Der Aufgabetrichter (3) befindet sich mit seiner unteren Abgabeöffnung
(5) über dem oberen Ende einer im Gehäuse (4) geneigt angeordneten
Schwingrinne (6), die mit ihrem geschlossenen Boden (7) auf einem Gestell
(8) abgestützt ist, das zum Erzeugen der Schwingbewegungen der Schwing
rinne (6) mit einem Umwuchtmotor (9) versehen ist. Besonders vorteilhaft
ist dabei eine Amplitude der Schwingbewegungen von 1 bis 10 mm.
Innerhalb der Schwingrinne (6) befindet sich ein Zwischenboden (10), der
als Sieb ausgebildet ist, beispielsweise als Lochplatte. Auf diesen
Zwischenboden fällt das brockenförmige kontaminierte Erdreich (1) aus der
Abgabeöffnung (5) des Aufgabetrichters (3), wodurch eine Trennung zwi
schen dem mehr oder weniger lehmhaltigen Erdreich und darin enthaltenen
groben bzw. größeren Steinen erfolgt.
Größere Steine mit einem Durchmesser von beispielsweise über 60 mm können
durch die Sieböffnungen des Zwischenbodens (10) nicht hindurchfallen und
werden durch die Schwingbewegungen der Schwingrinne zum unteren Ende
derselben transportiert, wo sie vom Zwischenboden (10) durch das offene
Ende der Schwingrinne (6) in eine Auffangrinne (11) fallen, die als eine
Art Rutsche ausgebildet ist und die größeren Steine zur Seite des Gehäuses
(4) fördert, von wo diese abgenommen und beispielsweise sofort wieder
eingebaut werden können, denn größere Steine sind im allgemeinen selbst bei
kontaminiertem Erdreich ausreichend sauber, um ohne weitere Reinigung für
den Einbau im Bodenbereich, beispielsweise wo der Boden verfestigt werden
muß, verwendet werden zu können.
Der Boden (7) der Schwingrinne (6) endet, wie Fig. 1 zeigt, ein kurzes
Stück vor dem Zwischenboden (10), wobei am unteren Ende des Bodens (7)
eine die Schwingrinne (6) begrenzende und bis zum Zwischenboden (10)
reichende geschlossene Stirnwand (12) vorgesehen ist, damit das durch die
Sieböffnungen des Zwischenbodens (10) hindurchgefallene Erdreich nicht
wie die auf dem Zwischenboden (10) liegengebliebenen größeren Steine aus
dem unteren Ende der Schwingrinne (6) herausfallen kann. Vielmehr ist
am unteren Ende des geschlossenen Bodens (7) eine nach unten führende
Auslaßöffnung (13) im Boden (7) vorgesehen, an die ein Stutzen (14)
anschließt, durch den das zum unteren Ende der Schwingrinne (6) auf deren
Boden (7) gelangte Erdreich nach unten herausfallen kann.
An den Stutzen (14) ist über eine elastische Manschette (15) der Aufgabe
trichter (16) eines Auflockerwerkes (17) angeschlossen, das in Verbindung mit
Fig. 2 im einzelnen beschrieben wird. Die elastische Manschette (15)
verhindert, daß die Bewegungen der Schwingrinne (6) auf einen im Auflockerwerk (17) vorgesehenen Hammer (42)
und die Bewegungen des Hammers (42) auf die Schwingrinne (6) übertragen
werden und daß Staub und sonstige Bodenmaterialien entweichen können.
Das Auflockerwerk (17) ist auf einer Abdeckhaube (18) abgestützt, durch welche
das im Auflockerwerk (17) weiter zerkleinerte Erdreich (1) auf das untere Ende
eines zweiten Förderbandes (19) fällt.
An die Abdeckhaube (18) ist ein Saugrohr (20) eines Sauggebläses (21)
angeschlossen, durch das Luft aus der Abdeckhaube (18) abgesaugt werden
kann, um diese von Schadstoffen, beispielsweise von im Auflockerwerk (17)
freigesetzten Benzindämpfen zu reinigen. An die Druckleitung (22) des
Sauggebläses (21) ist ein Filter (23) angeschlossen, in welchem Staub
oder sonstige Feststoffteilchen, welche mit der angesaugten Luft herange
führt werden, aus der Luft abgeschieden werden können. Vom Filter (23)
führt eine Leitung (24) zu einem Aktivkohle-Filter, in welchem die in der
angesaugten Luft mitgeführten Schadstoffe, beispielsweise Benzin
dämpfe, abgeschieden werden, bevor die Luft in die Atmosphäre gelangen
kann.
Obwohl beim dargestellten Ausführungsbeispiel aus der vom Sauggebläse
(21) angesaugten Luft zunächst Staubteilchen ausgefiltert und dann die
flüchtigen Bestandteile abgeschieden werden, kann die Anordnung und
Reihenfolge der Bearbeitung der abgesaugten Luft auch umgekehrt sein.
Das im Auflockerwerk (17) weiter zerkleinerte und aufgeschlossene Erdreich wird
vom Förderband (19) zum oberen Ende einer weiteren Schwingrinne (25)
gefördert, die steiler als die Schwingrinne (6) geneigt ist. Diese
Schwingrinne (25) ist auf einem Trichter (26) abgestützt, an dem ein
weiterer Unwuchtmotor (27) sitzt, der die Schwingrinne (25) zusammen mit
dem Trichter (26) in Schwingbewegungen versetzt.
Der Boden (28) der Schwingrinne (25) ist im Bereich des Trichters (26)
als Siebboden ausgeführt, beispielsweise gelocht, damit aus dem auf die
Schwingrinne (25) geschütteten Erdreich in diesem noch vorhandene kleine
re Steine, die vorzugsweise einen Durchmesser von unter 20 mm haben,
abgesiebt und abgeschieden werden können, während das nunmehr fein
zerkleinerte rieselfähige Erdreich, dessen Partikel vorzugsweise einen
geringeren Durchmesser als 3 mm besitzen, durch die Auslaßöffnung (29)
des Trichters (26) auf ein darunter befindliches weiteres Förderband (30)
fällt, welches das aus dem ursprünglich brockenförmigen bindigen
Erdreich (1) gebildete rieselfähige Feinmaterial in nicht dargestellte
Behälter überführt, in denen dieses Feinmaterial gereinigt, bei
spielsweise biologisch behandelt werden kann.
Die auf dem Boden (28) der Schwingrinne (25) liegenbleibenden kleineren
Steine fallen aus dem offenen unteren Ende (31) der Schwingrinne (25) auf
ein Förderband (32), das diese Steine zu der einen Seite des Gehäuses (4)
ableitet, von wo diese Steine, ebenso wie die von der Auffangrinne (11)
abtransportierten größeren Steine einer unmittelbaren weiteren Verwen
dung, beispielsweise einem erneuten Einbau in Bodenformationen, zugeführt
werden können, da auch diese feineren Steine praktisch sauber sind und
keine besondere Reinigung erfordern.
Das Auflockerwerk (17) hat, wie insbesondere Fig. 2 zeigt, ein zweiteiliges schachtartiges
Gehäuse (33), wobei das untere Gehäuseteil (34) als nach unten offener
und keine Einbauten enthaltender Schacht ausgebildet ist und am unteren
Ende einen umlaufenden Flansch (35) aufweist, mit dem das Auflockerwerk (17) auf
der in Fig. 2 nicht dargestellten Abdeckhaube (18) befestigt werden kann.
Das obere Gehäuseteil (36) ist in Stirnansicht bzw. in der Ansicht gemäß
Fig. 2 als etwa halbkreisförmiger Deckel (36) ausgebildet, an dem etwa
tangential der Aufgabetrichter (16) angebracht ist. Das obere Gehäuseteil
(36) ist um ein Scharnier (37) verschwenkbar auf dem unteren Gehäuseteil
(34) angeordnet, um das Innere des Auflockerwerkes (17) bei Bedarf zugänglich zu
machen.
An der gewölbten Innenseite des oberen Gehäuseteils (36) sind streifen
förmige oder stegförmige Prallplatten (38) aus hartem Metall befestigt,
um innerhalb des Auflockerwerkes (17) hochgerissenes Erdreich abzufangen und nach
unten fallenzulassen.
Der am oberen Gehäuseteil (36) befestigte Aufgabetrichter (16) weist
einen schachtförmigen oberen Abschnitt (39) und einen trichterförmigen
unteren Abschnitt (40), der sich in das obere Gehäuseteil (36) seitlich
öffnet, auf. An dem schachtförmigen oberen Abschnitt (39) ist die in Fig.
2 nicht gezeigte elastische Manschette (15) angebracht, so daß das von
der Schwingrinne (6) über deren Boden (7) herangeförderte Erdreich in den
Aufgabetrichter (16) fallen und dadurch in das Auflockerwerk (17) gelangen kann.
In dem Gehäuse (33) des Auflockerwerkes (17) ist ein um eine horizontale Welle
(41) drehbar gelagerter Hammer (42) gelagert, der zwei drehfest auf
der Welle (41) befestigte endständige Scheiben (43) aufweist, zwischen
denen sich vier um jeweils 90 Grad gegeneinander versetzte Stangen
(44, 45, 46 und 47) erstrecken. Jede der Stangen dient zur Lagerung von
jeweils einer Mehrzahl von rechteckigen Hammerkörpern (48). In der
Stirnansicht gemäß Fig. 2 ist auf jeder der Stangen (44 bis 47) jeweils
nur ein Hammerkörper (48) zu sehen, da die weiteren Hammerkörper in
Flucht hinter dem dargestellten vordersten Hammerkörper liegen.
Die Hammerkörper (48) sind um die Stangen (44 bis 47) verschwenkbar
gelagert und befinden sich in der in Fig. 2 gezeigten radialen Position,
wenn der Hammer (42) mit hoher Geschwindigkeit um die Achse der Welle
(41) gedreht wird. Die Hammerkörper (48) können jedoch aus der in Fig. 2
dargestellten Lage ausschwenken, wenn brockenförmige oder sonstige
schwere Gegenstände auf sie auftreffen, ebenso wie die Hammerkörper (48)
nach unten geschwenkt werden, wenn der Hammer (42) zum Stillstand
kommt, da die Hammerkörper (48) exentrisch am Hammer (42) schwenkbar
gelagert sind.
Der Hammer (42) ist gemäß dem in Fig. 2 gezeigten Pfeil (49) drehbar
gelagert, d. h. gemäß Fig. 2 im Gegenuhrzeigersinn, so daß sich der
Hammer (42) in Richtung zum Aufgabetrichter (16) dreht.
Der Aufgabetrichter (16) und insbesondere der trichterförmige untere
Abschnitt (40) desselben hat eine schräg verlaufende Seitenwand (50), um
das einfallende Erdreich seitlich in das Auflockerwerk (17) bzw. dessen Gehäuse
(33) zu leiten, damit der rotierende Hammer (42) dieses Erdreich nach
unten fördert und nicht nach oben in den Aufgabetrichter zurückschleudern
kann. Das verhältnismäßig feuchte und bindige einfallende Erdreich neigt
dazu, insbesondere auf der schräg verlaufenden Seitenwand (50) des
trichterförmigen Abschnittes (40) hängen oder kleben zu bleiben, wodurch
der Aufgabetrichter (16) schnell verstopft werden kann. Um dies zu
verhindern, sind besondere Maßnahmen erforderlich.
Um zu verhindern, daß auf der schräg verlaufenden Seitenwand (50) feuch
tes und bindiges Erdreich haften bleibt, ist eine Abstreifeinrichtung
(51) vorgesehen. Diese Abstreifeinrichtung (51) weist eine Platte (52)
auf, die über die innere Oberfläche der Seitenwand (50) verschiebbar ist.
Zu diesem Zweck ist auf der Außenseite der Seitenwand (50) ein doppelt
wirkender pneumatischer oder hydraulischer Zylinder (53) angeordnet, an
dessen Kolbenstange (54) die Platte (52) über ein Joch (55) befestigt
ist.
Das Joch (55) kann zwischen einem in Fig. 2 in vollen Linien gezeigten
unteren Totpunkt und einem in Fig. 2 gestrichelt gezeigten oberen
Totpunkt hin und her bewegt werden, so daß die Platte (52) einmal,
wie in Fig. 2 in vollen Linien gezeigt, die schräg verlaufende Seitenwand
(50) überdeckt, und einmal die innere Oberfläche dieser Seitenwand
freigibt, wie in gestrichelten Linien angedeutet ist. Daher können
Ablagerungen des einfallenden Erdreiches ständig und insbesondere auch
während des Betriebes entfernt werden, indem man die Platte (52) ständig
zwischen dem unteren und dem oberen Totpunkt hin und her bewegt.
Innerhalb des trichterförmigen unteren Abschnittes (40) des Aufgabetrich
ters (16) ist ein balkenförmiger Abstreifer (56) angeordnet, der die
Oberfläche der Platte (52) bei der Relativbewegung derselben gegenüber
dem Abstreifer ständig von Ablagerungen des auffallenden bindigen Erdrei
ches befreit.
Um zu gewährleisten, daß die Platte (52) der Abstreifeinrichtung (51)
stets auf der Innenseite der schräg verlaufenden Seitenwand (50) des
trichterförmigen Abschnittes (40) des Aufgabetrichters (16) aufliegt und
dabei sowohl unter dem feststehenden Abstreifer (56) hindurchgeht und
darauf abgelagertes Erdreich abstreift, ist mindestens eine auf die
Oberseite der Platte (52) einwirkende Druckrolle (57) vorgesehen, die von
einer Druckfeder (58) beaufschlagt ist und die Platte (52) stets auf der
Innenseite der schräg verlaufenden Seitenwand (50) hält.
Mit der in der Zeichnung dargestellten Vorrichtung kann brockenförmiges
bindiges Erdreich wie beispielsweise lehmhaltiges Erdreich aufgeschlossen
und in wirtschaftlicher Weise von Verunreinigungen wie Benzin- oder
Ölrückständen gereinigt werden. Im Erdreich enthaltene Steine und der
gleichen werden vor der Reinigung des eigentlichen Erdreiches von diesem
getrennt und stehen für einen Einbau in Bodenmaterial unmittelbar zur
Verfügung, weil Steine und dergleichen wegen deren verhältnismäßig
kleiner Oberfläche und Oberflächenbeschaffenheit kaum Verunreinigungen
halten und somit vor dem erneuten Einbau in Bodenformationen keiner
besonderen Reinigung bedürfen. Das eigentliche Erdreich, welches gerei
nigt werden muß, wird in einfacher und wirtschaftlicher Weise aus
brockenförmigem bindigen Material in rieselfähiges Feinmaterial aufberei
tet, das biologisch oder in ähnlicher Weise schnell und problemlos
innerhalb kurzer Zeit aufbereitet werden kann, so daß dieses Material für
eine weitere Verwendung an Ort und Stelle wieder zur Verfügung steht,
insbesondere wenn die hierzu vorgesehene Vorrichtung an den jeweiligen
Einsatzort, wie möglich, transportiert wird.
Da vor der eigentlichen Reinigung die im Erdreich enthaltenen Steine
abgesondert werden, ist der Reinigungsvorgang besonders wirtschaftlich
durchzuführen, weil die Steine selbst am Reinigungsprozeß nicht teilneh
men müssen, weil sie Schadstoffe oder Verunreinigungen so gut wie nicht
festhalten.
Soweit kleinere Steine im Auflockerwerk überhaupt zerschlagen oder zerkleinert
werden, ist diese Zerkleinerung soweit wie möglich begrenzt, weil auch
noch die kleineren Steine vor der eigentlichen Reinigungsbehandlung des
Erdreiches von diesem abgeschieden werden.
Innerhalb des Auflockerwerkes fliegen zugegebene Klumpen des Erdreiches praktisch
auseinander, wobei Dämpfe wie beispielsweise Benzindämpfe freigegeben
werden, die sich absaugen und separat entsorgen lassen.
Die für eine biologische oder sonstige Behandlung des schließlich erziel
ten Feinmaterials bestimmten Mittel lassen sich bereits zu Beginn oder
während des Aufschließens des Erdreiches zugeben, so daß durch den
Aufschließvorgang eine gleichförmige Vermischung mit derartigen Materia
lien herbeigeführt wird, was den endgültigen Reinigungsvorgang begünstigt
und beschleunigt.
Claims (19)
1. Verfahren zum Aufbereiten von Steine enthaltendem, kontaminiertem
bindigem Bodenmaterial, insbesondere lehmhaltigem
Erdreich, für eine anschließende Dekontaminationsbehandlung,
wobei nach Abtrennung größerer Steine
das Bodenmaterial in einem nach unten offenen, schachtartigen
Gehäuse mittels eines rotierenden Hammers aufgelockert
wird und unterhalb des Gehäuses mit einem
Förderband abgeführt und einer Siebstation zur Abtrennung
der kleineren Steine zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die größeren Steine durch Sieben vom Bodenmaterial
getrennt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das beim Auflockern freigesetzte gasförmige Material
abgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das gasförmige Material gefiltert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gkennzeichnet,
daß zu Beginn oder während des Auflockerns
des Bodenmaterials ein Mittel für eine biologische
oder sonstige Behandlung des schließlich erzielten
Feinmaterials zugegeben wird, so daß durch das Auflockern
eine gleichförmige Vermischung des Mittels mit
dem Bodenmaterial zur Begünstigung oder Beschleunigung
eines endgültigen Reinigungsvorganges herbeigeführt
wird.
6. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Abtrennung der größeren Steine eine erste Siebstation,
in Arbeitsrichtung dahinter zum Auflockern des
Bodenmaterials in einem nach unten offenen schachtartigen
Gehäuse (33) ein rotierender Hammer (42), unterhalb
des Gehäuses (33) zur Abführung des Bodenmaterials ein
Förderband (19) und dahinter eine zweite, feinere Siebstation
vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und die zweite Siebstation als Schwingrinne
(6 bzw. 25) ausgebildet ist und der Hammer (42)
ein Zerkleinerungswerk aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Schwingrinne (6, 25) einen Siebboden
(10) enthält, der mit einem Auslaß auf einen Abförderer
versehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Siebboden (10) als Lochplatte
ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Löcher der Lochplatte (10) einen Durchmesser von
größer als 60 mm aufweisen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der Boden (28) der zweiten
Schwingrinne (25) als Sieb aus Maschen mit einem Durchmesser
von größer als 2 mm ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Gehäuse (33) mittels einer
horizontalen Welle (41) der Hammer (42) drehbar gelagert
ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß seitlich am Gehäuse (33) ein Aufgabetrichter
(16) angeordnet ist, dessen geneigte
Trichterwand (50) innen mit einer Abstreifeinrichtung
(51) versehen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstreifeinrichtung (51) eine Platte (52) aufweist,
die über die innere Fläche der geneigten Trichterwand
(50) verschiebbar ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Platte (52) über ein Joch (55) mit einer Kolbenstange
(54) eines doppelt wirkenden Stellzylinders
(53) verbunden und die Kolbenstange (54) zwischen einem
unteren Totpunkt und einem oberen Totpunkt hin
und her bewegbar ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß im Aufgabetrichter (16) ein mit
der Oberseite der Abstreif-Platte (52) zusammenwirkender
balkenförmiger Abstreifer (56) befestigt ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß im Aufgabetrichter (16) wenigstens
eine, mit der Oberseite der Abstreif-Platte (52) zusammenwirkende
Druckrolle (57) vorgesehen ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Druckrolle (57) mit einer Druckfeder (56) versehen
ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß an das schachtartige Gehäuse (33)
eine Saugeinrichtung (20 bis 24) zum Ableiten von mit
Schadstoffen beladener Luft angeschlossen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934329787 DE4329787C2 (de) | 1993-09-03 | 1993-09-03 | Verfahren zum Aufbereiten von Steine enthaltendem, kontaminiertem, bindigem Bodenmaterial und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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Publications (2)
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DE4329787A1 DE4329787A1 (de) | 1995-03-09 |
DE4329787C2 true DE4329787C2 (de) | 1996-10-02 |
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DE19934329787 Expired - Fee Related DE4329787C2 (de) | 1993-09-03 | 1993-09-03 | Verfahren zum Aufbereiten von Steine enthaltendem, kontaminiertem, bindigem Bodenmaterial und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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Families Citing this family (9)
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