DE4329364A1 - Verschlußkappe mit Dichtung und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Verschlußkappe mit Dichtung und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verschlußkappe mit
Dichtung, insbesondere für medizinische Flaschen und Behälter,
wobei der Kappenkörper aus Kunststoff und die Dichtung aus
einem weicheren Kunststoff bestehen und die Dichtung in
Ringform an der Innenseite des Kappenkörpers festgelegt ist.
Derartige Verschlußkappen sind in verschiedenen Ausführungen
bekannt geworden, und zwar z. B. aus der DE-OS 29 29 735, der
DE-PS 33 07 904, der DE-PS 33 32 188 und der DE-OS 32 47 328.
Hierbei wird die Dichtung im Kappenkörper stets in und an im
Kappenkörper ein- und angeformten Verankerungen in Form von
hinterschnittenen Nuten, Stegen und Zungen festgelegt, was
einen aufwendigen Spritzvorgang einerseits für den
Kappenkörper und andererseits für die Dichtung erfordert. Auch
zeigt die Dichtung dabei vielfach besondere Konturen, die
Fugen und Spalten im Dichtbereich ergeben, welche zu
Sterilitätsproblemen führen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine nach der eingangs genannten
Art aufgebaute Verschlußkappe dahingehend zu verbessern, daß
die Dichtung ohne zusätzliche Verankerungsmittel in einfacher,
sicherer und dauerhaft haltbarer Weise im Kappenkörper in
gleichförmiger Struktur und sterilsicher festgelegt ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Die sich daran anschließenden Unteransprüche 2 bis 6
beinhalten Gestaltungsmerkmale, die vorteilhafte
Weiterbildungen der Aufgabenlösung darstellen.
Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, ein einfaches und
kostengünstiges Herstellungsverfahren für die Verschlußkappe
mit Dichtung zu schaffen, bei der die Dichtung fest und dicht
und spalten- sowie fugenfrei mit einfacher Struktur im
Kappenkörper eingebracht wird.
Diese Aufgabe wird durch die Verfahrensschritte in den
Patentansprüchen 7 und 8 gelöst.
Die erfindungsgemäße Verschlußkappe ist mit einer
eingespritzten Dichtung ausgestattet, die ohne zusätzliche
Verankerungsmittel an ebenen Flächen des Kappenkörpers dicht
und fest angespritzt ist und eine Sterilitätssicherheit
gewährleistet; hierbei ist das Spritzen des Kappenkörpers
wesentlich vereinfacht worden und auch das Anspritzen der
Dichtung optimiert.
Die eingespritzte Dichtung besteht aus einem weicheren
Material als der Kappenkörper und das Anspritzen an zwei
winklig zueinanderstehenden Flächen gewährleistet die feste
und dichte Verbindung der Dichtung im Kappenkörper, in dem die
Dichtung an diesen Flächen voll flächig, fugen- und spaltenfrei
anbackt.
Die eingespritzte Dichtung besteht aus einem mit dem
Kappenkörper verträglichen Material, so daß beim Recycling der
Kappenkörper mit der Dichtung vollständig zerkleinert und
mehrfach wieder verwandt werden kann.
In den Kunststoff der Dichtung ist eine geringe Menge an
thermoplastischem Kautschuk mit in Mikronform ausgeführten
Kautschukteilchen eingemischt, durch den einerseits der
Kunststoff der Dichtung seine gewisse Elastizität erhält und
durch den andererseits die vollständige Recyclebarkeit des
Dichtungsmaterials möglich ist.
Die Herstellung dieser Verschlußkappe mit Dichtung im
Spritzgußverfahren ist äußerst einfach, kostengünstig und
rationell.
Die Dichtung wird in den ausgehärteten Kappenkörper mit
gleicher Spritztemperatur wie für den Kappenkörper in vielen
Spritzsektoren eingespritzt und geht mit dem Kappenkörper eine
optimale Haftverbindung ein, was einen festen und dichten
Dichtungssitz ergibt.
Diese Kappe mit Dichtung ist aufgrund der Wahl des
Kunststoffmaterials insbesondere im medizinischen Bereich
einsetzbar.
Die Verschlußkappe kann jedoch auch für andere Behälter
benutzt werden und dabei ständig ohne Recycling wieder
verwendet werden, indem ihre einstückige Ausführung eine
leichte Reinigung zuläßt und zwischen der Dichtung und im
Kappenkörper keine Schmutzfängerfugen oder dgl. vorhanden
sind.
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
in Variationen dargestellt, welches nachfolgend näher
erläutert wird.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine Verschlußkappe mit
eingespritzter Dichtung,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt durch einen Kappenteil mit
Dichtung in vergrößerter Darstellung,
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch dieselbe Verschlußkappe
mit Dichtung und Spritzstempel für die Dichtung,
Fig. 4 eine Draufsicht auf den Spritzstempel,
Fig. 5 einen Vertikalschnitt durch einen Kappenteil mit
Dichtung und Spritzstempel in vergrößerter
Darstellung,
Fig. 6 einen Vertikalschnitt durch eine Verschlußkappe in
Variation mit Dichtung und Innengewinde und mit in
strichpunktierten Linien dargestelltem
Spritzstempel,
Fig. 7 einen Vertikalschnitt durch eine Verschlußkappe in
Variation mit Dichtung und Bajonettverschlußteilen.
Die Verschlußkappe, insbesondere für medizinische Flaschen und
Behälter, weist einen Kappenkörper (1) in Topfform aus
Kunststoff und eine Dichtung (2) aus einem weicheren
Kunststoff auf und die Dichtung (2) ist in Ringform an der
Innenseite des Kappenkörpers (1) festgelegt. Dabei ist die
ringförmige Dichtung (2) an zwei winklig zueinander stehenden,
in sich ebenen Flächen (3/4) des Kappenkörpers (1)
angespritzt.
Das Kunststoffmaterial der Dichtung (2) ist mit einem
Weichmacher aus einem thermoplastischen Kautschuk in
Kautschukteilchengrößen von einem Mikron oder weniger
vermischt, so daß in dem Dichtungskunststoff nur ein
verhältnismäßig geringer Anteil an Kautschuk enthalten ist,
der der Dichtung (2) ihre Elastizität gibt.
Der thermoplastische Kautschuk ist ein voll vulkanisiertes
polyolefinisches Material und aufgrund seiner Mikronstruktur
als Zusatz zum Kunststoff der Dichtung (2) besonders geeignet
und mit dem Kunststoff recyclebar.
Der thermoplastische Charakter des Kautschuks gestattet eine
vielfache Wiederverarbeitung ohne erhebliche
Eigenschaftsveränderungen.
Der Kappenkörper (1) und die Dichtung (2) bestehen aus
gleichartigen, gemeinsam recyclebarem Kunststoff, vorzugsweise
Polypropylen oder Polyäthylen; diese Kunststoffe sind
besonders für den medizinischen Bereich geeignet, da sie nicht
ausdiffundieren und chemisch inaktiv sind.
Die Dichtung (2) hat einen eckigen, vorzugsweise quadratischen
oder rechteckigen Querschnitt und ist mit einer
Querschnittsseite innen an der ebenen Fläche (3) unter dem
Kappendeckel (5) und mit der benachbarten, winklig dazu
stehenden Querschnittsseite innen an der ebenen Fläche (4) an
den Kappenmantel (6) angespritzt.
Die Dichtung (2) bildet mit ihrer dritten, der
kappenmantelseitigen Querschnittsseite gegenüberliegenden
Querschnittsseite (7) eine Entformschräge und hat dadurch
einen Trapezquerschnitt erhalten (vergl. Fig. 1 bis 3 und 5).
Am Kappenmantel (6) sind im Anschluß an die Dichtung (2)
innenseitig ein Innengewinde (8) oder Bajonettverschlußteile
(9) herstellungsmäßig angeformt.
Die Herstellung der Verschlußkappe mit Dichtung (2) gemäß Fig.
1 bis 5 geschieht folgendermaßen:
Zuerst wird der Kappenkörper (1) mit Innengewinde (8) oder
Bajonettverschlußteilen (9) einstückig gespritzt, und dann
wird im ausgehärteten Zustand des Kappenkörpers (1) die
Dichtung (2) an die beiden winklig zueinanderstehenden, in
sich ebenen Flächen (3, 4) mit der gleichen Spritztemperatur
wie für den Kappenkörper (1) in mehreren auf dem Ringumfang
der Dichtung gleichmäßig verteilten Spritzsektoren
angespritzt, wobei die Dichtung verankerungsmittellos an den
beiden Flächen (3/4) anbackt.
Der Kappenkörper (1) und die Dichtung (2) werden jeweils mit
einer Spritztemperatur von ca. 200°C gespritzt.
Für die Dichtung (2) wird der in Fig. 3, 4 und 5 gezeigte
Spritzstempel (10) eingesetzt, welcher einen zentralen
axialen Zuführkanal (11) für das Dichtungskunststoffmaterial
aufweist, von dem mehrere auf dem Umfang gleichmäßig verteilt
angeordnete Spritzkanäle (11a) abgehen, welche auf mehreren
Sektoren das Dichtungsmaterial an die Flächen (3, 4)
heranspritzen.
Der Spritzstempel (10) zeigt einen umlaufenden Absatz (12),
der den Ringraum für die Dichtung (2) mit den Flächen (3, 4)
begrenzt und der eine Entfernungsschräge (13) hat; in diesen
Absatz (12) münden die Spritzkanäle (11).
Der erwärmte Spritzstempel (10) liegt mit seinem den Absatz
(12) begrenzenden Flächen - Stirnfläche (12a) und Mantelfläche
(12b) - an der Innenseite des Kappendeckels (5) und des
Kappenmantels (6) an und erwärmt und erweicht dabei im Bereich
der zu spritzenden Dichtung (2) den Kappenkörper (1) leicht,
was das feste Anbacken der Dichtung (2) an den Flächen (3, 4)
unterstützt; in Fig. 5 sind die Spritzstempelflächen (12a,
12b) deutlich sichtbar.
Gemäß der Variante der Verschlußkappe nach Fig. 6 und 7 kann
die Dichtung (2) auch in eine an der Innenseite des
Kappendeckels (5) umlaufend ausgenommene Nut (14) eingespritzt
sein, wobei diese Nut (14) ebenfalls in sich ebene Flächen
hat.
Gemäß Fig. 7 und auf der linken Hälfte der Fig. 6 liegt die
Dichtung (2) mit drei Querschnittsseiten voll in der Nut (14).
Auf der rechten Hälfte der Fig. 6 liegt die Dichtung (2) nur
mit zwei Querschnittsseiten an der Nut (14) an, wobei die Nut
(14) an der Gewindeseite einen Freischnitt (15) hat, durch den
die Dichtung (2) nur mit zwei Querschnittsseiten an einem
Nutwinkel (14) angespritzt ist.
Die Herstellung dieser Kappenkörper (1) mit Dichtung (2)
erfolgt entsprechend der Verschlußkappe nach Fig. 1 bis 5 und
mit einem Spritzstempel (16) für die Dichtung (2). Dieser
Spritzstempel (16) liegt auf der linken Hälfte von Fig. 6 mit
seiner Stirnseite an der offenen Nut (14) an und gemäß der
Abwandlung auf der rechten Hälfte von Fig. 6 mit seiner
Stirnseite an der Nut (14) an und greift mit einem Vorsprung
(16a) in Ringform in den Freischnitt (15) ein, so daß
hierdurch der Querschnitt der zu spritzenden Dichtung (2)
ebenfalls begrenzt wird.
Die abgewandelte Kappe nach Fig. 7 mit Bajonettverschlußteilen
(9) wird entsprechend hergestellt, wobei hier die dreiseitig
begrenzte Nut (14) - wie linke Nut (14) in Fig. 6 - voll
ausgespritzt wird; wie in der linken Hälfte von Fig. 7
gezeigt, kann die Dichtung (2) auch in eine Ecke und somit an
zwei Flächen (3, 4) des Kappenkörpers (1) angespritzt werden.
Claims (8)
1. Verschlußkappe mit Dichtung, insbesondere für
medizinische Flaschen und Behälter, wobei der Kappenkörper aus
Kunststoff und die Dichtung aus einem weicheren Kunststoff
bestehen und die Dichtung in Ringform an der Innenseite des
Kappenkörpers festgelegt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
ringförmige Dichtung (2) an zwei winklig zueinander stehenden,
in sich ebenen Flächen (3, 4) des Kappenkörpers (1)
angespritzt ist.
2. Verschlußkappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kunststoffmaterial der Dichtung (2) mit einem
Weichmacher aus einem thermoplastischen Kautschuk in
Kautschukteilchengrößen von einem Mikron oder weniger
vermischt ist.
3. Verschlußkappe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kappenkörper (1) und die Dichtung (2)
aus gleichartigem, gemeinsam recyclebaren Kunststoff,
vorzugsweise Polypropylen oder Polyäthylen, bestehen.
4. Verschlußkappe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtung (2) einen eckigen,
vorzugsweise quadratischen oder rechteckigen Querschnitt hat
und mit einer Querschnittsseite innen unter der Fläche (3) des
Kappendeckels (5) und mit der benachbarten, winklig dazu
stehenden Querschnittsseite innen an der Fläche (4) des
Kappenmantels (6) angespritzt ist.
5. Verschlußkappe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dichtung (2) mit ihrer dritten, der
kappenmantelseitigen Querschnittsseite gegenüberliegenden
Querschnittsseite (7) eine Entformschräge bildet und dabei
einen Trapezquerschnitt hat.
6. Verschlußkappe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß am Kappenmantel (6) im Anschluß an die
Dichtung (2) innenseitig ein Innengewinde (8) oder
Bajonettverschlußteile (9) herstellungsmäßig angeformt sind.
7. Verfahren zur Herstellung der Verschlußkappe mit Dichtung
nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Kappenkörper (1) mit Innengewinde (8) oder Bajonettverschlußteilen (9) einstückig gespritzt wird, und
- - im ausgehärteten Zustand des Kappenkörpers (1) die Dichtung (2) an die beiden winklig zueinanderstehenden, in sich ebenen Flächen (3, 4) mit der gleichen Spritztemperatur wie für den Kappenkörper (1) in mehreren auf dem Ringumfang der Dichtung (2) gleichmäßig verteilten Spritzsektoren (11a) angespritzt wird, wobei die Dichtung (2) verankerungsmittellos an den beiden Flächen (3, 4) anbackt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kappenkörper (1) und die Dichtung (2) jeweils mit einer
Spritztemperatur von ca. 200°C gespritzt werden und dabei der
erwärmte Spritzstempel (19) für die Dichtung (2) mit seinem
den Raum (12) für die zu spritzende Dichtung (2) begrenzenden
Flächen (12a, 12b) unter Erwärmung und geringer Erweichung des
Kappenkörpers (1) an den Innenseiten des Kappendeckels (5) und
des Kappenmantels (6) anliegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934329364 DE4329364A1 (de) | 1992-09-09 | 1993-09-01 | Verschlußkappe mit Dichtung und Verfahren zu deren Herstellung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4230135 | 1992-09-09 | ||
DE19934329364 DE4329364A1 (de) | 1992-09-09 | 1993-09-01 | Verschlußkappe mit Dichtung und Verfahren zu deren Herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4329364A1 true DE4329364A1 (de) | 1994-03-10 |
Family
ID=25918364
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934329364 Withdrawn DE4329364A1 (de) | 1992-09-09 | 1993-09-01 | Verschlußkappe mit Dichtung und Verfahren zu deren Herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4329364A1 (de) |
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-
1993
- 1993-09-01 DE DE19934329364 patent/DE4329364A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |