DE4326255C1 - Fahrzeugdach - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrzeugdach mit wenigstens einem während der Fahrt öffnungsfähigen Dachteil, das an Führungen in seitlich davon liegenden Dachteilen in Fahrzeuglängsrichtung in wenigstens einer Öffnungsposition verfahrbar ist und mit einem zumindestens zeitweise feststehenden Dachteil, an dem die seitlichen Dachteile befestigt sind, wobei das öffnungsfähige Dachteil, die seitlichen Dachteile und das zeitweise feststehende Dachteil zur Freigabe einer cabrioartigen Dachöffnung in einen Stauraum im hinteren Teil des Fahrzeugs verfahrbar sind, gemäß Hauptpatent 42 03 229.

Bei den im Hauptpatent beschriebenen Varianten werden die seitlichen Dachteile nach vollständiger Öffnung des öffnungsfähigen Dachteiles an das zumindestens zeitweise feststehende hintere Dachteil angeschwenkt und gemeinsam mit diesem durch eine Schwenkbewegung der dieses tragenden Säulen in einen Stauraum im hinteren Teil des Fahrzeugs versenkt. Für das Anklappen der seitlichen Dachteile sind separate Antriebe erforderlich und die Varianten gemäß dem Hauptpatent beanspruchen jeweils einen Teil des Kofferraums als Stauraum.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Fahrzeugdach bereitzustellen, das diese Nachteile beseitigt.

Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das zeitweise feststehende Dachteil ein hinteres Dachteil ist, das gegenüber den es tragenden seitlichen B-Säulen schwenkbar gelagert ist, welche ihrerseits an karosseriefesten, annähernd horizontalen Führungen längs verschiebbar und schwenkbar gelagert sind. Mittels einer derartigen Mechanik ist es möglich, das zeitweise feststehende Dachteil zunächst mit den es tragenden B-Säulen nach hinten zu verfahren, es dort nach unten an diese anzuschwenken und anschließend mitsamt den B-Säulen durch eine Schwenkbewegung derselben in einem Stauraum vor der Hinterachse zu verstauen.

Für ein derartiges Fahrzeugdach ist es vorteilhaft, wenn das öffnungsfähige Dachteil von einem Deckel eines Spoilerdaches gebildet wird, der sich bei vollständig geöffneter Position oberhalb des zeitweise feststehenden hinteren Dachteils befindet.

Es ist ferner vorteilhaft, daß eine Heckscheibe zur vollständigen Öffnung mittels eines Antriebs unter das zeitweise feststehende hintere Dachteil verfahrbar ist.

Da kein Anklappen der seitlichen Dachteile erforderlich ist, können diese mit dem zeitweise feststehenden hinteren Dachteil vorteilhaft eine Baueinheit bilden. Von den für das Anschwenken des zeitweise feststehenden Dachteils an die tragenden B-Säulen erforderlichen Platzverhältnissen ist es vorteilhaft, wenn das Anklappen bei zurück­ gefahrenen tragenden B-Säulen erfolgt und erst anschließend das zeitweise feststehende Dachteil und die B-Säulen gemeinsam in den Stauraum verschwenkt werden. Durch diese Abfolge erfolgt das Einklappen des Daches in einem Raum, der die Kopffreiheit der Fahrgäste nicht beeinträchtigt, so daß die Umwandlung in ein cabrioähnliches Fahrzeug mit vollständig versenktem Dach während der Fahrt erfolgen kann.

Es ist weiterhin vorteilhaft, wenn zwischen Heckscheibe und den B-Säulen Dreieckfenster mit einem an ihrer Oberkante befestigten Rahmenteil angeordnet sind, die an beiden Außenseiten des Stauraums versenkbar sind.

Schließlich ist es vorteilhaft, wenn der Stauraum mittels wenigstens einer Abdeckung von oben her verschließbar ist.

Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines geschlossenen Fahrzeugdaches mit allen Antrieben,

Fig. 2 ein Fahrzeugdach mit ausgestelltem Spoilerdeckel,

Fig. 3 ein Fahrzeugdach mit zurückgefahrenem Spoilerdeckel,

Fig. 4 ein Fahrzeugdach mit unter das zeitweise feststehende Dachteil gefahrener Heckscheibe,

Fig. 5 ein Fahrzeugdach mit geöffneter Verdeckklappe,

Fig. 6 ein Fahrzeugdach mit geöffneter Abdeckung,

Fig. 7 ein Fahrzeugdach mit abgesenkten Dreieckfenstern,

Fig. 8 ein Fahrzeugdach mit zurückgefahrener B-Säule,

Fig. 9 ein Fahrzeugdach mit angeschwenktem hinteren Dachteil,

Fig. 10 ein Fahrzeugdach mit in den Stauraum eingeschwenkter B-Säule,

Fig. 11 ein Fahrzeugdach mit geschlossener Abdeckung,

Fig. 12 ein komplett geöffnetes und verstautes Fahrzeugdach mit geschlossener Verdeck­ klappe.

Bei dem in Fig. 1 schematisch dargestellten Fahrzeug schließt oben an eine Frontscheibe 301 ein vorderer Querträger 302 an. Von diesem aus erstrecken sich zu beiden Seiten eines öffnungsfähigen Deckels 304 seitliche Dachteile 306, die mit einem in Schließ­ position des Deckels 304 hinter diesem liegenden zeitweise feststehenden hinteren Dachteil 307 eine Baueinheit bilden. Das zeitweise feststehende hintere Dachteil 307 ist auf zwei B-Säulen 308 gelagert, welche in karosseriefesten, annähernd horizontal über der Hinterachse in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Führungen 305 längs verschiebbar und schwenkbar gelagert sind. Die Lagerung des hinteren Dachteils 307 gegenüber der B- Säule 308 ist ebenfalls schwenkbar. An das hintere Dachteil 307 schließt sich nach hinten eine Heckscheibe 309 an. Zwischen der Heckscheibe 309 und den B-Säulen 308 sind seitlich Dreieckfenster 310 angeordnet, welche an ihrer Hinterkante an die Heckscheibe 309 anstoßend mit einem festen Rahmenteil versehen sind. Der etwa unterhalb der Heckscheibe 309 liegende Stauraum 312 ist von oben her mittels einer zwischen den Dreieckfenstern 310 liegenden Abdeckung 311B sowie mittels einer in der Draufsicht U- förmigen, die Dreieckfenster 310 und die Heckscheibe 309 untergreifenden Verdeck­ klappe 311A abgedeckt.

Für eine vollständige Umwandlung des Fahrzeugdaches vom in Fig. 1 gezeigten Zustand über zahlreiche Zwischenstadien zu dem in Fig. 12 dargestellten cabrioartig vollständig geöffneten Zustand des Fahrzeugdaches sind zahlreiche elektrische Antriebe vorgesehen, welche aus Gründen der Zeichnungsvereinfachung nur in Fig. 1 schematisch dargestellt wurden. Im vorderen Querträger 302 sind zu beiden Seiten elektrische Antriebe 321 vorgesehen, welche einen in einer parallelen Zusatzanmeldung detailliert beschriebenen Verriegelungsmechanismus zur festen Verbindung der seitlichen Dachteile 306 mit dem vorderen Querträger 302 betätigen. Im hinteren Dachteil ist ein elektrischer Antrieb 317 vorgesehen, der zum Ausstellen und anschließendem Nachhintenverfahren des Deckels 304 dient. Im hinteren Dachteil 307 liegt weiterhin ein Antrieb 315, der für eine Verschiebung der Heckscheibe 309 unter das hintere Dachteil 307 sorgt. Im oberen Teil der B-Säulen sind Antriebe 316 vorgesehen, mittels welcher ein Verschwenken des hinteren Dachteils 307 um die B-Säulen 308 ermöglicht wird. Im unteren Teil der B-Säulen sind Antriebe 322 vorgesehen, mittels welcher die B-Säulen längs der Führungen 305 nach hinten verfahrbar und in der hinteren Position nach vorne in den Stauraum 312 verschwenkbar sind. An der oberen Vorderkante des nicht näher bezeichneten Koffer­ raumes unterhalb der Heckscheibe 309 liegen zwei weitere Antriebe 313 bzw. 314 für eine Betätigung der Abdeckung 311B bzw. der Verdeckklappe 311A. Schließlich ist ein weiterer Antrieb 323 für eine Absenkbewegung der Dreieckfenster 310 vorgesehen. Mit 320 ist in Fig. 1 das Führungselement der B-Säulen 308 an den Führungen 305 bezeichnet.

In den folgenden Fig. 2 bis 12 sind jeweils nur die Teile mit Bezugszahlen versehen worden, welche am jeweiligen Umwandlungsschritt zum vollständigen Cabrio beteiligt sind. In Fig 2 wurde der Deckel 304 mittels des Antriebes 317 und einer nicht dargestellten, weil im Stand der Technik hinreichend bekannten Ausstellmechanik an seiner Hinterkante in eine Ausstellposition angehoben. In dieser Position gibt der Deckel 304 in bekannter Weise gegenüber dem dahinterliegenden hinteren Dachteil 307 und gegenüber den seitlichen Dachteilen 306 einen Lüftungsspalt frei.

In Fig. 3 wurde der Deckel 304 mittels des Antriebs 317 längs der an den seitlichen Dachteilen 306 angeordneten, nicht dargestellten Führungen in Fahrtrichtung nach hinten über das hintere Dachteil 307 hinweg in eine Öffnungsposition verschoben, die eine Belüftungsöffnung zwischen der Vorderkante des Deckels 304 und dem vorderen Querträger 302 freigibt. Bis zu diesem Umwandlungsschritt gleicht das Fahrzeugdach äußerlich einem herkömmlichen, mit einem Spoilerdach ausgerüsteten Fahrzeugdach.

In Fig. 4 wurde die Heckscheibe 309 zunächst an ihrer Oberkante nach innen geklappt und anschließend mittels des Antriebes 315 an Führungen im hinteren Dachteil 307 unter dasselbe geschoben. Die Heckscheibe 309 liegt somit etwa unter dem Deckel 304, der über das hintere Dachteil 307 ragt. In dieser Zwischenposition ist das Fahrzeug mit einer ausgezeichneten Durchlüftungswirkung benutzbar. Durch die unverminderte Verbindung der seitlichen Dachteile 306 mit dem vorderen Querholm 302 und die mit dem hinteren Dachteil 307 verbundenen starren B-Säulen 308 schützt ein geschlossener Überrollkäfig die Insassen bei einem eventuellen Überschlag.

In Fig. 5 wurde die Verdeckklappe 311A nach hinten aufgeklappt. In Fig. 6 ist zusätzlich die Abdeckung 311B mittels des Antriebes 313 in eine zurückgezogene Position verfahren. In Fig. 7 wurden die beiden Dreieckfenster 310 mittels der Antriebe 323 in eine abgesenkte Position verfahren. Um die in Fig. 8 dargestellte Position zu erreichen, werden zunächst mittels der Antriebe 302 die Verriegelungsmechanismen zwischen vorderem Querträger 302 und seitlichen Dachteilen 306 gelöst, und anschließend die B-Säulen 308 mittels der Antriebe 322 längs der Führungen 305 in unvermindert vertikaler Position nach hinten verfahren. Dabei nehmen die B-Säulen 308 das gesamte Paket aus seitlichen Dachteilen 306, hinterem Dachteil 307, Deckel 304 und Heckscheibe 309 mit nach hinten in eine Position, wo - wie in Fig. 9 dargestellt - ein Anklappen des hinteren Dachteils 307 mittels der Antriebe 316 an die B-Säulen 308 ohne Beeinträchtigung der Kopffreiheit der Fahrgäste möglich ist. Für ein vollständiges Versenken des Dachpaketes in Stauraum 312 wird zwischen den in Fig. 9 und in Fig. 10 dargestellten Positionen durch die Antriebe 316 und 322 gleichzeitig der Winkel zwischen hinterem Dachteil 307 und den B-Säulen 308 verändert, die B-Säulen 308 gegenüber den Führungen 305 nach vorne geschwenkt und um einen bestimmten Betrag nach vorne verfahren. Das gesamte Dachpaket benötigt dabei in Fahrzeuglängsrichtung einen minimalen Platz und läßt sich ohne Beeinträchtigung des eigentlichen Kofferraumes im Stauraum 312 zwischen den Sitzen und der Hinterachse unterbringen. Nach Vorschieben der Abdeckung 311B mittels des Antriebs 313 (Fig. 11) und Herunterklappen der Verdeckklappe 311A mittels des Antriebs 314 ist das gesamte Fahrzeugdach im Stauraum 312 verstaut und nach oben hin durch Abdeckung 311B und Verdeckklappe 311A verborgen. Das Fahrzeug vermittelt in dem in Fig. 12 dargestellten Zustand den Eindruck eines echten Cabriolets, das lediglich den oberhalb der Frontscheibe 301 liegenden vorderen Querträger 302 als Überrollbügel aufweist.

Die Zurückverwandlung in ein festes Fahrzeugdach mit einem öffnungsfähigen Spoiler­ deckel erfolgt exakt umgekehrt zu der vorstehend beschriebenen Abfolge. Das vorstehend beschriebene Fahrzeugdach stellt ein mit einem öffnungsfähigen Deckel versehenes festes Fahrzeugdach dar, das vollautomatisch in zahlreichen Zwischenschritten zu einem cabrioartigen Fahrzeug umwandelbar ist und das in geöffneter Position einen nur sehr geringen Stauraum benötigt.

Claims (7)

1. Fahrzeugdach mit wenigstens einem während der Fahrt öffnungsfähigen Dachteil (304), das an in seitlich davon liegenden Dachteilen (306) angeordneten Führungen in Fahrzeuglängsrichtung in wenigstens eine Öffnungsposition verfahrbar ist, und mit einem zumindestens zeitweise feststehenden Dachteil (307), an dem die seitlichen Dachteile (306) befestigt sind, wobei das öffnungsfähige Dachteil (304), die seitlichen Dachteile (306) und das zeitweise feststehende Dachteil (307) zur Freigabe einer cabrioartigen Dachöffnung in einen Stauraum (312) im hinteren Teil des Fahrzeugs verfahrbar sind, gemäß Hauptpatent 42 03 229, dadurch gekennzeichnet, daß das zeitweise feststehende Dachteil (307) ein hinteres Dachteil ist, das gegenüber den es tragenden seitlichen Säulen (B-Säulen 308) schwenkbar gelagert ist, die ihrerseits an karosseriefesten, annähernd horizontalen Führungen (305) längsverschiebbar und schwenkbar gelagert sind.

2. Fahrzeugdach nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das öffnungsfähige Dachteil (304) ein Deckel eines Spoilerdaches ist.

3. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Heckscheibe (309) zur vollständigen Öffnung mittels eines Antriebs (315) unter das hintere Dachteil (307) verfahrbar ist.

4. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das zeitweise feststehende Dachteil (307) mit den seitlichen Dachteilen (306) eine Baueinheit bildet.

5. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das zeitweise feststehende Dachteil (307) bei zurückgefahrener tragender Säule (B-Säule 308) an diese anklappbar und gemeinsam mit dieser in einen Stauraum (312) vor der Hinterachse verschwenkbar ist.

6. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwischen Heckscheibe (309) und den B-Säulen (308) Dreieckfenster (310) mit einem an ihrer Oberkante befestigten Rahmenteil angeordnet sind; die an beiden Außenseiten des Stauraums (312) versenkbar sind.

7. Fahrzeugdach nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Stauraum (312) mittels wenigstens einer Abdeckung (311A bzw. 311B) von oben her verschließbar ist.