DE4326170A1 - Optronischer Sichtweitenindikator - Google Patents
Optronischer SichtweitenindikatorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Sichtweitenindikator gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1.
Ein solcher Indikator ist aus der DE 37 35 267 C2 als op
troelektronische Vorrichtung zur Sichtweitenmessung be
kannt. Dort ist vorgesehen impulsartige Reflexionen an
einer atmosphärischen Streuzone, denen Reflexionen an einer
verschmutzten Scheiben überlagert sind, in definierten
Zeittoren nach Höhe und Form auszuwerten. Dabei mag zwar
der Gedanke bestechend sein, Sichterschwernisse infolge der
verschmutzten Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeuges bei
einer Sichtweitenmessung mit zu berücksichtigen. Der Schei
beneinfluß verfälscht aber die verkehrstechnisch an sich
allein maßgeblichen Außenverhältnisse, auf die es bei
spielsweise ankommt, wenn eine wetterabhängige Verkehrsbe
schränkung einzuhalten ist.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen im
Vergleich zur Laufzeitmessung apparativ weniger aufwendigen
und dadurch preiswerteren, gleichermaßen für stationären
und nicht stationären Einsatz geeigneten Sicht
weitenindikator zu schaffen.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch
gelöst, daß der gattungsgemäße Sichtweitenindikator gemäß
den Merkmalen des Hauptanspruches ausgelegt ist.
Nach dieser Lösung wird indirekt die Dämpfung gemessen, die
ein Strahl und seine Rückstrahlung von einem Streuvolumen
beim Durchgang durch getrübte Atmosphäre erfahren, mit De
finition des Streuvolumens durch den Kreuzungsbereich von
Sende-Empfangs-Charakteristiken. Wenn die Rückstrahlinten
sität von zwei entfernungsmäßig etwas gegeneinander ver
setzten Volumenelementen gemessen und ins Verhältnis zuein
ander gesetzt wird, dann kommen die sende- und empfangssei
tigen Dämpfungseinflüsse beim Durchstrahlen einer im Strah
lenweg liegenden Scheibe im Ergebnis nicht mehr zum Tragen.
Denn die gegebene atmosphärische Trübung dämpft die Ab
strahlung auf dem Weg zum Streuvolumen und die Rückstrah
lung vom Streuvolumen bei geringerer Entfernung des Streu
volumens weniger stark, als bei größerer Entfernung, also
bei längerer Strahlstrecke durch das absorbierende Medium;
während der Dämpfungseinfluß einer verschmutzten Scheibe
unabhängig von der Entfernung des rückstreuenden Volumen
elementes stets gleich bleibt und sich deshalb bei der Quo
tientenbildung beider Rückstrahlintensitäten im Ergebnis
aufhebt. Allerdings muß durch Anordnung und Ausrichtung der
Strahlungsquelle in Relation zum Empfänger hinter der
Scheibe dafür Sorge getragen werden, daß kein Streulicht
von der Scheibenverschmutzung unmittelbar auf den Empfänger
einwirkt. Denn das entspräche der Wirkung stärkerer Re
flexion am angepeilten Volumenelement und somit einer ge
ringeren Dämpfung im vorausliegenden Luftraum, ergäbe, also
trotz getrübter Atmosphäre ein Intensitätsresultat wie bei
klareren Sichtverhältnissen, was den tatsächlichen Verhält
nissen zuwiderlaufen würde.
Tatsächlich ist nun die Empfangsintensität ein Maß für die
Trübung durch Streupartikel im voraus liegenden Luftraum und
somit invers zur aktuellen Sichtweite, auch beim Durch
strahlen einer Sichtscheibe.
Die Auswertung der Rückstrahlintensitäten von gegeneinander
entfernungsversetzten rückstreuenden Volumenelementen er
bringt darüberhinaus den Vorteil, in einer Auswerteschal
tung zur Ansteuerung beispielsweise eines Warengerätes mit
einfachen logischen Schaltungsmitteln Störeffekte eliminie
ren zu können, die darauf beruhen, daß beispielsweise in
einer Kurvenfahrt die Rückstrahlung vorübergehend von einem
Baum oder Leitpfosten am Straßenrand bzw. bei zu dichtem
Auffahren auf ein Fahrzeug voraus von dessen Heckreflexion
herrührt. Denn da Nebel und ähnliche die Sichtweite beein
trächtigende atmosphärische Trübungen im Streuvolumen-Ver
satz einiger Dezimeter (einige Meter vor dem ins Fahrzeug
installierten Sichtweitenindikator) keine wesentlichen Un
stetigkeiten zeigen, ist die auf Reflexion an Streuparti
keln in den durch die Strahlenschnittbereiche angepeilten
Volumenelementen beruhende Intensitätsmessung zeitlich im
wesentlichen konstant und der Intensitätsunterschied im we
sentlichen nur durch die doppelte zusätzliche Dämpfung bei
verlängerter Laufzeit zum weiter entfernten Volumenelement
bestimmt. Wenn dagegen in der Auswerteschaltung plötzlich
ein Intensitätssprung, zumal aus nur dem einen beider Volu
menelemente, festgestellt wird, dann kann es sich nicht
um einen Informationsbeitrag zur Sichtweitenbestimmung han
deln, sondern allenfalls um ein Indiz für ein voraus erfaß
tes, gegenüber dem angepeilten Volumenelement stärker re
flektierendes Hindernis. Dementsprechend kann das langsame
Auffahren auf einen Vordermann von der Auswerteschaltung
dadurch erfaßt und signalisiert werden, daß nacheinander
zunächst das entferntere und dann das weniger entfernte Vo
lumenelement eine sprunghafte Intensitätssteigerung der ge
messenen Rückstrahlung erbringt.
Zusätzliche Alternativen und Weiterbildungen sowie weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
weiteren Ansprüchen und, auch unter Berücksichtigung der
Darlegungen in der Zusammenfassung, aus nachstehender Be
schreibung eines in der Zeichnung unter Beschränkung auf
das Wesentliche stark abstrahiert skizzierten bevorzugten
Realisierungsbeispieles zur erfindungsgemäßen Lösung. Es
zeigt:
Fig. 1 im vereinfachten einpoligen Blockschaltbild die
prinzipielle Wirkungsweise des erfindungsge
mäßen Sichtweitenindikators und
Fig. 2 ein Prinzip-Diagramm zur Darstellung der Inten
sität der Streurückstrahlung in Abhängigkeit
von der Sichtweite.
Der skizzierte Sichtweitenindikator 11 kann als stationäres
Sichtweiten-Meßgerät eingesetzt sein. Bevorzugt handelt es
sich jedoch um ein preiswertes Zusatzgerät zum Einsatz hin
ter der Windschutzscheibe 12 eines Fahrzeuges, um bei
schlechter Sicht in Folge hoher Dichte rückstrahlender Par
tikel 13 (Nebel, Regen, Staub oder dergleichen) ein Warnge
rät 14 ansprechen zu lassen und/oder unmittelbar in die Be
triebssteuerung des Fahrzeuges einzugreifen, insbesondere
die maximale Fahrtgeschwindigkeit der reduzierten Sicht
weite anzupassen.
Dafür ist der Sichtweitenindikator 11 mit einer Strahlungs
quelle 15 hinter einer reflektiv oder transmissiv fokus
sierenden Optik 16 ausgestattet. Die Strahlungsquelle 15
wird aus einer Leistungsquelle 17 über eine Steuerschaltung
18 betrieben, die vor allem als Modulator wirkt und dafür
einfach als Chopper ausgelegt sein kann. Die gebündelte,
entsprechend modulierte Abstrahlung 19 kann kohärentes
Licht im sichtbaren oder dicht benachbarten unsichtbaren
Bereich des Strahlungsspektrums sein. Allerdings muß die
Abstrahlungs-Leistung einer Laser-Strahlungsquelle 15 zur
Gewährleistung der Augensicherheit sehr gering sein, wes
halb im Interesse ausreichender Intensität der Rückstrah
lung 20 gegebenenfalls eine nicht-kohärente Strahlungs
quelle 15 etwa in Form einer lichtimitierenden Halbleiter
diode (LED) zu bevorzugen ist, in die die fokussierende Op
tik 16 gleich integriert sein kann.
Je schlechter die Sichtverhältnisse, desto mehr rückstreu
ende Partikel 13 befinden sich in dem Luftraum 21, in den
die gebündelte Abstrahlung 19 gerichtet ist, und desto hö
her ist die Intensität i der von einem Empfänger 22 aufge
nommenen Rückstrahlung 20. Der ist mit (wenigstens) einem
strahlungsangepaßten Detektor 23 zur Umwandlung der Strah
lungsanregung in ein elektrisches Signal ausgestattet, das
mit von der empfangenen Intensität i abhängiger Amplitude
in einer Verarbeitungsschaltung 24 verstärkt, erforderli
chenfalls gefiltert und gegebenenfalls digitalisiert wird.
Zum Eliminieren von Fremdlicht-Einflüssen in der Rückstrah
lung 20 ist vor einem Tiefpaß 26 ein Demodulator 25 vorge
sehen, der einfach als Multiplizierer oder gar Schalter
ausgebildet sein kann, betrieben mit der senderseitigen
Chopper-Frequenz aus der Steuerschaltung 18. Wenn die Ver
arbeitung der empfangenen Rückstrahlung 20 bisher noch im
Analogen geschah, folgt ein Analog-Digital-Wandler 27 vor
der Auswerteschaltung 28 zum Ansteuern des Warngerätes 14
bei Sichtverhältnissen, die schlechter sind, als über ein
Stellglied 29 aktuell als Referenz vorgegeben.
Der Empfänger 22 ist seinerseits mit einer fokussierenden
Optik 16 ausgestattet. Die sende- und empfangsseitigen Op
tiken 16 sind so in Bezug zueinander ausgerichtet, daß die
relativ eng gebündelten Sende- und Empfangscharakteristiken
sich im vorausliegenden Luftraum 21 in einem Volumenelement
30 schneiden, das so konstruktiv vorgegeben einige Meter
vom Sichtweitenindikator 11 entfernt liegt. Wenn in einer
Entfernung l1 die Partikelkonzentration groß ist, ist bei
gegebener Leistung der Abstrahlung 19 die Rückstrahlungs-
Intensität i1 entsprechend groß. Wenn bei sonst gleichen
Gegebenheiten die Empfangscharakteristik für die Rückstrah
lung 20 etwas verschwenkt wird, verlagert sich der Schnitt
punkt mit der Richtung der Abstrahlung 19 beispielsweise zu
einer größeren Entfernung l2. Im dortigen Volumenelement
30.2 ist die zur Streuung führende Abstrahlung 19 wegen des
längeren Weges durch den dämpfenden Luftraum 21 geringer,
und auch die rückgestreute Strahlung 20 erfährt auf dem
längeren Weg durch den mit Partikeln 13 durchsetzten Luft
raum 21 eine größere Dämpfung, weshalb für größere Entfer
nung l2 bei sonst gleichen Gegebenheiten im Luftraum 21 der
Empfänger 22 eine geringere Intensität i2 liefert, wie im
i(1)-Diagramm der Fig. 2 quantitativ veranschaulicht. Die
Dämpfungseinfluß der (eventuell sogar verschmutzten) Wind
schutzscheibe 12 geht in diese Entfernungsabhängigkeit aus
geometrischen Gründen praktisch nicht ein; denn die Strecke
durch die im Vergleich zur Entfernung l dünne Scheibe 12
ist stets praktisch konstant.
Allerdings sind Strahlungsquelle 15 und Empfänger 22 derart
(dicht bzw. abgeschirmt) hinter der Scheibe 12 zu positio
nieren, daß keine an der Scheibe 12 unmittelbar oder über
ihre Verschmutzung reflektierte Strahlung den Empfänger 22
beeinflußt; denn ein solcher optischer Kurzschluß würde
verbesserte Sichtbedingungen vortäuschen, so als würde die
Abstrahlung 19 den Luftraum 21 ungedämpfter durchdringen
und somit eine höhere Energiedichte am Streuvolumen 30 re
flektieren. Problematisch beim praktischen Einsatz eines
solchen Sichtweitenindikators 11 ist allerdings, daß die an
einer durchstrahlten Scheibe 12 verschmutzungsabhängig er
folgende Dämpfung sowohl der Abstrahlung 19 wie auch der
Rückstrahlung 20 sehr stark und nicht reproduzierbar
schwankt; zumal dann, wenn der Sichtweitenindikator 11 in
einem für den freien Ausblick wenig störenden Bereich der
Windschutzscheibe außerhalb eines Scheibenwischerbereiches
angeordnet wird. Der aktuelle Dämpfungseinfluß der Scheibe
12 wird deshalb dadurch eliminiert, daß in der Auswerte
schaltung 28 Rückstrahlungen 20.1, 20.2 von zwei entfer
nungsmäßig und längs der Abstrahlung 19 etwas gegeneinander
versetzten Volumenelementen 30.1, 30.2 ins Verhältnis zu
einander gesetzt werden, deren Rückstrahlungen 20.1, 20.2
auf dem Weg zum Empfänger möglichst denselben Bereich der
Scheibe 12 durchqueren. Denn der dann für beide Intensitä
ten i1, i2 gleiche verschmutzungsabhängige Dämpfungsbeitrag
kürzt sich bei der Verhältnisbildung heraus.
Um zum Gewinnen zweier entfernungsversetzter Rückstrahl-In
tensitäten i1/i2 nicht mit verschwenkbaren Optiken 16 ar
beiten zu müssen, ist zweckmäßigerweise der Empfänger 22
hinter der gemeinsamen Optik 16 mit zwei etwa quer zur Emp
fangsrichtung der Rückstrahlung 20 etwas gegeneinander ver
setzten Detektoren 23.1, 23.2 ausgerüstet. Die liefern dann
kontinuierlich Streu-Intensitäten i1, i2 an einen
Quotientenbildner in der Auswerteschaltung 28.
Claims (9)
1. Sichtweitenindikator (11) mit optronischem Empfänger
(22) für die Rückstrahlung (20) von in getrübte Atmo
sphäre gerichteter Abstrahlung (19),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückstrahl-Intensität (i) von einem durch den
Schnittbereich der Sende- und Empfangscharakteristiken
definierten Volumenelement (30) mit rückstreuenden
Partikeln (13) erfaßt wird.
2. Sichtweiteindikator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückstrahl-Intensität (i) von gegeneinander
entfernungsversetzten Volumenelementen (30) miteinan
der verglichen werden.
3. Sichtweiteindikator nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einer Auswerteschaltung (28) der Quotient
zweier aus versetzten Volumenelementen (30.1, 30.2)
herrührenden Rückstrahlintensitäten (i1, i2) gebildet
wird.
4. Sichtweiteindikator nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß geneigt zur Richtung der Abstrahlung (19) ihrer
seits gegeneinander geneigte Empfangscharakteristiken
zweiter Detektoren (23.1, 23.2) vorgesehen sind.
5. Sichtweiteindikator nach einem der vorangehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Laser-Abstrahlung (19) vorgesehen ist.
6. Sichtweiteindikator nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstrahlung (19) einer lichtimitierenden Halb
leiterdiode vorgesehen ist.
7. Sichtweiteindikator nach einem der vorangehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlungsquelle (15) und der Empfänger (22)
hinter einer Scheibe (12) angeordnet und derart gegen
einander abgeschirmt sind, daß weder direkte noch an
der Scheibe (12) gestreute Abstrahlung (19) auf einen
der Detektoren (23) des Empfängers (22) gelangt.
8. Sichtweiteindikator nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Empfänger (22) zwei etwa quer zur Emp
fangscharakteristik gegeneinander versetzte Detektoren
(23) hinter einer gemeinsamen fokussierenen Optik (16)
angeordnet sind.
9. Sichtweiteindikator nach einem der vorangehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteschaltung (28) ein Warngerät (14) nach
Maßgabe der Vorgabe von einem Ansprech-Stellglied (29)
für die Intensität (i) der an getrübten Volumenelemen
ten (30) voraus gestreuten Rückstrahlung (20) ansteu
ert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4326170A DE4326170A1 (de) | 1993-08-04 | 1993-08-04 | Optronischer Sichtweitenindikator |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4326170A DE4326170A1 (de) | 1993-08-04 | 1993-08-04 | Optronischer Sichtweitenindikator |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4326170A1 true DE4326170A1 (de) | 1995-02-09 |
Family
ID=6494445
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4326170A Withdrawn DE4326170A1 (de) | 1993-08-04 | 1993-08-04 | Optronischer Sichtweitenindikator |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4326170A1 (de) |
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- 1993-08-04 DE DE4326170A patent/DE4326170A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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