DE19629712A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Sichtweitenmessung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur SichtweitenmessungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sichtwei
tenmessung, insbesondere für den Einsatz in Kraft
fahrzeugen.
Die Sichtweite des Fahrers eines Kraftfahrzeugs
sollte Einfluß auf die Fahrgeschwindigkeit haben.
Aus der täglichen Praxis ist es jedoch insbesondere
bei Nebel bekannt, daß viele Fahrzeugführer durch
unangepaßte Geschwindigkeit in Auffahrunfälle ver
wickelt werden. Die objektive Erfassung der Sicht
weite und Einbeziehung der Fahrgeschwindigkeit kann
daher genutzt werden, um den Fahrer bei unange
paßter Fahrweise zu warnen. Die Erfindung befaßt
sich mit einem Verfahren und einer Vorrichtung zur
objektiven Sichtweitenmessung, wobei die Erfindung
nicht auf einen mobilen Einsatz beschränkt ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Sichtweitenmes
sung weist folgende Schritte auf: Aussenden eines
räumlich und/oder zeitlich begrenzten Lichtsignals
in Form eines Lichtstrahls, Empfangen des Rück
streulichts des ausgesendeten Lichtsignals durch
Erfassung einer ersten Raumzone dem Lichtsignals,
Empfangen des Rückstreulichts des ausgesendeten
Lichtsignals durch Erfassung mindestens einer wei
teren, zweiten Raumzone des Lichtstrahls, wobei die
erste Raumzone nicht identisch mit der zweiten
Raumzone ist und Vergleich der beiden Rückstreu
licht-Ergebnisse sowie Ermittlung der Sichtweite
unter Berücksichtigung des Vergleichsergebnisses.
Im Zuge dieser Anmeldung ist das Licht des ausge
strahlten Lichtstrahls nicht auf den sichtbaren Be
reich beschränkt sondern es wird ein Signal mit
entsprechend gewählter Wellenlänge ausgestrahlt,
insbesondere Infrarot-Licht. Durch die Erfassung
des Rückstreulichts ist es möglich, auf die Sicht
verhältnisse zu schließen, da beispielsweise im
Falle von Nebel, Schnee oder Regen die in der Luft
befindlichen Wassertropfen beziehungsweise Schnee
kristalle eine Reflexion bewirken. Die Aussendung
und auch die Erfassung erfolgen vorzugsweise in ei
nem Bereich, der von äußeren Gegebenheiten, wie
vorwegfahrenden Fahrzeugen, Motorhaube, Fahrbahnbe
lag, am Seitenrand parkenden Fahrzeugen, Schildern
und so weiter, frei ist, so daß tatsächlich nur
Rückstreulicht empfangen wird, das durch Sichtwei
tenparameter und nicht durch Fremdparameter beein
flußt ist. Dadurch, daß das Rückstreulicht einer
ersten Raumzone des Lichtstrahls detektiert wird,
läßt sich bereits auf die Sichtweite schließen, da
die Intensität des Rückstreulicht beispielsweise im
Falle des Nebels mit der Dichte des Nebels zunimmt.
Fehlerquellen bei der Sichtweitenmessung stellt je
doch zum Beispiel eine Sendeleistungsveränderung
des ausgestrahlten Lichtstrahls dar, beispielsweise
aufgrund von Temperaturänderungen. Auch eine Ver
schmutzung der Optik und so weiter stellt eine Feh
lerquelle dar. Wird durch die Frontscheibe des
Kraftfahrzeugs ausgestrahlt und empfangen, so be
stimmt die Sauberkeit der Scheibe das Meßergebnis.
Um diese (und andere) Störeinflüsse zu eliminieren,
wird erfindungsgemäß das Rückstreulicht einer wei
teren, zweiten Raumzone des Lichtstrahls erfaßt,
wobei die beiden Raumzonen unterschiedlich sind.
Sie dürfen sich zwar zum Beispiel teilweise über
lappen, jedoch nicht identisch sein. Zur von äuße
ren Störeinflüssen freien Bestimmung der Sichtweite
werden die beiden Rückstreulicht-Ergebnisse mitein
ander verglichen, und es erfolgt die Ermittlung der
Sichtweite unter Berücksichtigung des durch den
Vergleich gewonnenen Ergebnisses. Dieses Vorgehen
eliminiert Störeinflüsse, zum Beispiel eine ver
schmutzte Optik, da es bei der Sichtweitenmessung
nicht auf die absolute Größe des empfangenen Rück
streulichts, sondern auf die Differenz der beiden
Rückstreulicht-Ergebnisse ankommt, wobei im Falle
einer verschmutzten Optik oder einer verschmutzten
Frontscheibe beide Rückstreulicht-Ergebnisse in
gleicher Weise durch die Verschmutzung beeinflußt
sind, so daß die Differenz der beiden Ergebnisse
unabhängig ist von diesem Störfaktor.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgese
hen, daß der räumlich begrenzte Lichtstrahl eine
erste optische Achse aufweist, daß die Erfassung
der ersten Raumzone entlang einer zweiten optischen
Achse erfolgt, die gegenüber der ersten optischen
Achse geneigt verläuft und diese schneidet und daß
die Erfassung der zweiten Raumzone entlang einer
dritten optischen Achse erfolgt, die gegenüber der
ersten optischen Achse geneigt verläuft und diese
schneidet, wobei der Neigungswinkel der zweiten op
tischen Achse (gegenüber der ersten optischen
Achse) ungleich dem Neigungswinkel der dritten op
tischen Achse (gegenüber der ersten optischen
Achse) ist. Durch die räumliche Begrenzung des
Lichtstrahls, insbesondere in Form eines sich
leicht aufweitenden Kegels, ist ein bestimmtes
Raumvolumen vom Lichtstrahl erfaßt. Der Empfang er
folgt aufgrund der Empfangscharakteristik des ver
wendeten Sensors entlang eines "Empfangsstrahls",
der eine optische Achse aufweist. Hierdurch ist
ebenfalls ein Empfangsraum, vorzugsweise ebenfalls
kegelförmig, definiert. Dort, wo die beiden Räume,
nämlich der Raum des ausgestrahlten Lichts und der
die Empfangszone bestimmende Raum, sich schneiden,
liegt ein Schnittvolumen vor, das bei der Messung
im Hinblick auf die Erfassung des Rückstreulichtes
abgetastet wird. Erfindungsgemäß erfolgt die Abta
stung eines ersten Schnittvolumens und ferner die
Abtastung eines zweiten Schnittvolumens, wobei die
beiden Schnittvolumen nicht identisch sind. Auf
grund eines Vergleichs der Rückstreulicht-Ergeb
nisse der beiden Schnittvolumina läßt sich eine
Aussage über die Sichtweite treffen, wobei - wie be
reits erwähnt - äußere Einflüsse, wie Verschmutzun
gen oder sich ändernde Sendeleistungen unberück
sichtigt bleiben. Dadurch, daß die erste optische
Achse des Lichtstrahls gegenüber der zweiten opti
schen Achse der Erfassungszone geneigt verläuft,
ergibt sich das vorstehend erwähnte erste Schnitt
volumen. Da die dritte optische Achse nicht iden
tisch mit der zweiten optischen Achse ist, ergibt
sich ein zweites Schnittvolumen, das nicht iden
tisch mit dem ersten Schnittvolumen ist, so daß der
vorstehend erwähnte Vergleich der beiden Rückstreu
licht-Ergebnisse auf einfach Weise möglich ist.
Während bei der vorstehend erwähnten Sichtweiten
messung eine räumliche Begrenzung bei dem Licht
strahl und auch bei den beiden Empfangszonen vorge
nommen wird, so daß definierte Schnittvolumina er
faßt werden können, ist es zusätzlich oder alterna
tiv für eine Sichtweitenmessung auch möglich, wenn
der Lichtstrahl zeitlich begrenzt ausgestrahlt wird
und der Empfang des Rückstreulichts in einem ersten
Zeitfenster und der nochmalige Empfang in einem
zweiten Zeitfenster erfolgt, wobei die beiden Zeit
fenster zeitlich versetzt zueinander liegen
und/oder unterschiedlich groß sind. Der Empfang in
nerhalb des ersten Zeitfensters führt dazu,
daß - unter Berücksichtigung der Laufzeit des Lichts - nur
eine bestimmte Raumzone abgetastet wird, das
heißt, innerhalb dieser Raumzone wird das Rück
streulicht erfaßt. Da das zweite Zeitfenster zeit
lich versetzt zum ersten Zeitfenster liegt und/oder
unterschiedlich groß ist, wird eine andere Raumzone
im Hinblick auf das Rückstreulicht erfaßt als bei
der ersten Messung. Dieses hat zur Folge, daß Stör
einflüsse, wie die Verschmutzung der Optik, der
Windschutzscheibe, unterschiedliche Sendeleistungen
oder dergleichen eliminiert werden, da es nur auf
die Differenz der beiden Empfangsergebnisse ankommt
und aus dieser Differenz die Sichtweite ermittelt
wird. Auch bei dieser Meßmethode erfolgt vorzugs
weise eine räumlich begrenzte Aussendung und Erfas
sung.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn das Licht des
Lichtsignals intervallmäßig moduliert wird, daß zur
Bestimmung des Rückstreulichts der modulierte An
teil des Rückstreulicht ausgewertet wird und daß
aus dem unmodulierten Lichtanteil die Umgebungs
helligkeit ermittelt wird. Auf diese Art und Weise
wird es möglich, daß rückgestrahlte Licht vom Umge
bungslicht unterscheiden zu können. Hierzu wird
- wie beschrieben - das Licht der Lichtquelle zeit
lich (das heißt also nicht permanent, sondern in
tervallartig) moduliert. Das rückgestreute Licht
besitzt dann die gleiche Modulation, wodurch einer
seits das rückgestreute Licht durch Demodulation
ermittelt werden kann und andererseits die Umge
bungshelligkeit aus dem unmodulierten Lichtanteil,
also zu den Zeiten, zu den keine Modulierung des
ausgesandten Lichtes erfolgt, ermittelt werden
kann.
Werden mindestens zwei Raumzonen - wie vorstehend
beschrieben - durch geometrische Überlagerung von
Sende- und Empfangscharakteristik generiert, ist
zum Beispiel eine rechteckförmige Modulation der
Sendeleistung mit einem Tastverhältnis von circa
50 : 50 möglich. Das Wechselstromsignal mindestens
eines der Empfänger ist dann proportional zum rück
gestreuten moduliertem Licht, während der Gleich
stromanteil, der von mindestens einem Empfänger
empfangen wird, die Umgebungshelligkeit widerspie
gelt. Um Störungen von Verkehrsteilnehmern mit
gleichem Sichtweitensensor zu reduzieren, läßt sich
zum Beispiel auch eine Pseudo-Zufallsfolge zur Mo
dulation und Demodulation einsetzen. Dies läßt sich
beispielsweise technisch durch ein rückgekoppeltes
Schieberegister generieren.
Ferner ist es vorteilhaft, in einem dritten Zeit
fenster, während dem kein Lichtsignal ausgestrahlt
wird, die Umgebungshelligkeit zu ermitteln. Dies
ist möglich, wenn die Ermittlung der Sichtweite
durch zeitlich begrenztes Aussenden und zeitlich
aufgelöstes Empfangen von Licht stattfindet. Vor
teilhaft ist die Unterteilung der Zeit zwischen
zwei ausgesendeten Lichtblitzen in mindestens drei
Zeitfenster. Im ersten Zeitfenster wird das rückge
streute Licht aus einer ersten Raumzone gemessen,
im zweiten Zeitfenster aus einer zweiten Raumzone
und im dritten Zeitfenster wird aufgrund eines feh
lenden Lichtsignals keine Rückstreumessung, sondern
die Umgebungshelligkeit gemessen. Hierzu ist es er
forderlich, daß die Laufzeit des Lichts vom Sender
zum geometrisch definierten Schnittvolumen und zu
rück zum Empfänger kleiner als der Zeitabstand zwi
schen zwei ausgesendeten Lichtblitzen ist. Das Um
gebungslicht kann - wie bereits vorstehend beschrie
ben - wiederum aus dem Gleichstromanteil gewonnen
werden.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es vor
teilhaft, wenn die Auswertung der empfangenen Si
gnale mit einer Auswertelogik, insbesondere unter
Verwendung mindestens einer Fuzzy-Klassifikation
und/oder neuronaler Netze erfolgt. Dieses Vorgehen
ist in den beiden vorstehend beschriebenen Verfah
ren, also dem Verfahren mit geometrischer Überlage
rung und/oder dem Verfahren mit zeitlich begrenztem
Aussenden und zeitlich aufgelöstem Empfangen an
wendbar. In beiden Verfahren erhält man Signale,
die im rückgestreuten Licht aus mindestens zwei
Raumzonen und der Umgebungshelligkeit entsprechen,
wobei die Umgebungshelligkeit durch die Empfangsop
tik in einer Vorzugsrichtung gemessen wird, die
insbesondere die Fahrtrichtung ist. Durch die feste
Anordnung der Raumzonen zur Sende-/Empfangsein
richtung stehen die Rückstreusignale in wohldefi
nierter Beziehung zueinander. Zum Beispiel ist für
homogenen Nebel das Verhältnis der Rückstreu-Si
gnale nur von der Sichtweite abhängig und das Si
gnal der weiter weg liegenden Raumzone ist im all
gemeinen kleiner als das der näher an der Sende-
/Empfangseinrichtung liegenden Raumzone. Diese Si
gnale werden mit einer Auswertelogik - wie vorste
hend erwähnt - bearbeitet, in der zum Beispiel
Fuzzy-Klassifikationen oder neuronale Netze verwen
det werden können. Man kann dann zum Beispiel be
vorzugt die Klassen "Sichtweite < 50 m", "Sicht
weite 50 m bis 100 m", "Sichtweite < 100 m" aber
auch zum Beispiel die Klassen "Blendung", "Hinder
nis" oder "undefinierter Zustand" unterscheiden.
Zusätzlich zu den Empfängersignalen lassen sich
auch weitere Informationen im Klassifikator berück
sichtigen. Hierzu zählen zum Beispiel die Licht
stellung (kein Licht, Standlicht, Fahr
licht, Fernlicht und so weiter), die Scheiberwi
scherstellung (kein Regen, Intervallschaltung, nor
males oder schnelles Wischen und so weiter), Heck
scheibenheizung (Scheiben beschlagen oder nicht und
so weiter), Temperatur, Luftfeuchtigkeit und so
weiter. Durch die Zusatzinformationen kann die Zu
verlässigkeit des Klassifikators nicht nur für die
Sichtweitenbestimmung verbessert werden, sondern
auch auf andere Aggregate eines Kraftfahrzeugs
rückwirken (zum Beispiel Lichtstellung, Nebellicht-
/Rücklicht, Scheibenwischer, intelligenter Tempomat
und so weiter). Die gesamte Kommunikation zwischen
den Aggregaten kann vorzugsweise dabei über eine
Bussystem stattfinden.
Schließlich betrifft die Erfindung Vorrichtungen,
die die Durchführung der vorstehend erwähnten Ver
fahren ermöglichen. Hierzu wird auf die Ansprüche
verwiesen.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert und zwar zeigt:
Fig. 1 eine Einrichtung zur Sichtweitenmessung
mit einem Lichtsender und zwei Lichtemp
fängern,
Fig. 2 eine Vorrichtung zur Sichtweitenmessung
mit einem Lichtsender sowie einem Licht
empfänger, wobei der Lichtempfänger zeit
lich nacheinander Messungen vornimmt,
Fig. 3 ein Blockschaltbild für das Verfahren mit
geometrischer Raumzonen-Bildung und
Fig. 4 eine Blockschaltbild für die Sichtweiten-Be
stimmung mit zeitlicher Auflösung.
Die Fig. 1 zeigt eine Einrichtung zur Sichtweiten
messung, die einen Lichtsensor 1 aufweist, der
Licht einer Optik 2, beispielsweise einer Linse,
zuführt, von der ein Lichtstrahl 3 ausgeht, welcher
räumlich begrenzt ist, da er eine Kegelform auf
weist oder beispielsweise von Parallelstrahlen ge
bildet wird. Der Lichtstrahl 3 weist eine erste op
tische Achse 4 auf. Die Einrichtung besitzt ferner
einen ersten Lichtempfänger 5 und einen weiteren,
zweiten Lichtempfänger 6. Beiden ist gemeinsam eine
Optik 7 zugeordnet, wodurch "Empfangsstrahlen" 8
beziehungsweise 9 realisiert werden, wobei unter
"Empfangsstrahlen" 8, 9 Raumbereiche verstanden
werden, die von den zugehörigen Lichtempfängern 5
beziehungsweise 6 abgetastet werden. Dem Empfangs
strahl 8 ist eine zweite optische Achse 10 und dem
Empfangsstrahl 9 eine dritte optische Achse 11 zu
geordnet.
Die Fig. 1 verdeutlicht, daß die zweite optische
Achse 10 geneigt zur ersten optischen Achse 4 ver
läuft, wobei sich die beiden Achsen 4, 10 schnei
den. Entsprechendes gilt für die dritte optische
Achse 11, die ebenfalls geneigt zur ersten opti
schen Achse 4 verläuft, wobei ein Schnittpunkt zwi
schen der ersten optischen Achse 4 und der dritten
optischen Achse 11 gebildet wird. Da der Neigungs
winkel zwischen der ersten optischen Achse 4 und
der zweiten optischen Achse 10 ein anderer ist als
der Neigungswinkel zwischen der ersten optischen
Achse 4 und der dritten optischen Achse 11, werden
unterschiedliche Schnittvolumen 12 und 13 von dem
ersten Lichtstrahl 3 und dem Empfangsstrahl 8 sowie
dem ersten Lichtstrahl 3 und dem Empfangsstrahl 9
ausgebildet. Das Schnittvolumen 12 bildet eine er
ste Raumzone 14; das Schnittvolumen 13 eine zweite
Raumzone 15.
Zur Messung der Sichtweite wird wie folgt vorgegan
gen. Der Lichtsender 1 sendet einen Lichtstrahl 3
aus, dessen - aufgrund von Nebel oder dergleichen
auftretendes - Rückstreulicht in der Raumzone 14 von
dem ersten Lichtempfänger 5 erfaßt wird. Der zweite
Lichtempfänger 6 erfaßt das Rückstreulicht in der
Raumzone 15. Je dichter der Nebel ist, desto stär
ker ist die Streulichteinstrahlung und desto größer
ist das Ausgangssignal an den beiden Lichtempfän
gern 5 beziehungsweise 6. Zur Auswertung der Sicht
weite wird jedoch nicht das absolute Signal der
beiden Lichtempfänger 5 und 6 herangezogen, sondern
ein daraus gebildetes Differenzsignal beziehungs
weise ein aus beiden Signalen gewonnenes neues Si
gnal, wodurch Störeinflüsse, wie beispielsweise
eine verschmutzte Optik 2 beziehungsweise 7, elimi
niert werden. Auch führen Schwankungen in der Aus
gangsleistung des Lichtsenders 1 nicht zu falschen
Ergebnissen bei der Sichtweitenmessung.
In der Fig. 2 ist eine weitere Einrichtung darge
stellt, die gegenüber der Einrichtung der Fig. 1
nicht mit zwei Lichtempfängern, sondern nur mit ei
nem Lichtempfänger 5 arbeitet. Ansonsten entspricht
der Aufbau dem der Fig. 1, so daß auf die zugehö
rige Beschreibung verwiesen wird. Im Gegensatz zum
Ausführungsbeispiel der Fig. 1 erfolgt beim Aus
führungsbeispiel der Fig. 2 jedoch eine zeitaufge
löste Messung. Hierzu sendet der Lichtsender 1
kurze, vorzugsweise rechteckförmige Lichtblitze,
insbesondere mit fester Wiederholfrequenz, aus. Ein
ausgesandter Lichtimpuls wird zu mindestens zwei
unterschiedlichen Zeiten abgetastet, was dadurch
erfolgt, daß der Lichtempfänger 5 während eines er
sten Zeitfensters eine Erfassung des vom Lichtim
puls erzeugten Rückstreulichts in einem entspre
chenden Bereich des Schnittvolumens 12 beziehungs
weise der Raumzone 14 vornimmt, und daß - zeitlich
beabstandet dazu - eine zweite Messung mittels eines
zweiten Zeitfensters erfolgt, wobei der Lichtimpuls
aufgrund der Ausbreitungsgeschwindigkeit des Lichts
an einer anderen Stelle innerhalb der Raumzone 14
erfaßt wird, das heißt, es wird ein zweites Rück
streulicht-Ergebnis mittels des Lichtempfängers ge
wonnen. Für die Bestimmung der Sichtweite werden
beide Rückstreulicht-Ergebnisse herangezogen, indem
nicht ihre absolute Größe, sondern ihre relative
Größe zueinander bestimmt und hieraus die Sicht
weite abgeleitet wird. Auch bei diesem Verfahren
führt die Differenzauswertung zur Eliminierung von
Störungen, die beispielsweise durch verschmutzte
Optiken oder einen Verschmutzungszustand einer
Windschutzscheibe, die sich im Lichtführungsweg be
ziehungsweise im Erfassungsweg befinden, entstehen.
Die Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild, das die
Sichtweitenbestimmung mit geometrischer Raumzonen-
Bildung gemäß Anspruch 1 betrifft. Vorgesehen ist
ein Oszillator 101, der mit einem Modulator 102,
einem Lichtsender 103 und einer Sendeoptik 104 in
Verbindung steht. Die Empfangsoptik 108 steht mit
Empfängern 107 in Verbindung, die zu Hoch- oder
Bandpässen 106 führen. Die Hoch- oder Bandpässe 106
sind an Demodulatoren 105 angeschlossen, die ferner
an den Oszillator 101 beziehungsweise Modulator 102
angeschlossen sind. Die Ausgänge der Demodulatoren
stehen mit Tiefpässen 109 in Verbindung, die zu ei
ner Auswertelogik 201 führen. Ferner stehen die
Ausgänge der Empfänger 107 über Tiefpässe 109 mit
der Auswertelogik 201 in Verbindung. Die Auswerte
logik 201 gibt auf der Verbindung 202 die Sichtwei
tenklassifikation aus, auf der Leitung 203 Zu
satzinformationen anderer Aggregate und auf der
Verbindung 204 erfolgt die Ausgabe an andere Aggre
gate. Mit 205 ist ein Bussystem gekennzeichnet.
Die Fig. 4 zeigt ein Blockschaltbild für eine
Sichtweitenbestimmung mittels zeitlicher Auflösung.
Ein Oszillator 301 steht mit einem Modulator 302 in
Verbindung, der an einen Lichtsender 303 ange
schlossen ist, der eine Sendeoptik 304 aufweist.
Mit 308 ist die Empfangsoptik gekennzeichnet, die
zu einem Empfänger 307 führt, der mit einem Hochpaß
312 verbunden ist. Vom Oszillator 301 beziehungs
weise Modulator 302 führt eine Verbindung zu drei
hintereinandergeschaltete Verzögerungsschaltungen
310, die mit Abtastern 311 verbunden sind. Den Ab
tastern 311 wird das Ausgangssignal des Hochpasses
312 zugeführt und die Ausgänge der Abtaster 311
stehen mit einer Auswertelogik 401 in Verbindung.
Eine Verbindung 402 führt von der Auswertelogik 401
Ausgabesignale hinsichtlich der Sichtweitenklassi
fikation zu einem Bussystem 405. Ferner besteht
eine Verbindung 403 und eine Verbindung 404 zwi
schen Auswerteelektronik 401 und Bussystem 405, wo
bei über die Verbindung 403 Zusatzinformationen an
derer Aggregate und über die Verbindung 404 Ausga
beinformationen an andere Aggregate übertragen wer
den.
Claims (8)
1. Verfahren zur Sichtweitenmessung, insbesondere
für den Einsatz in Kraftfahrzeugen, mit folgenden
Schritten:
- - Aussenden eines räumlich und/oder zeitlich be grenzten Lichtsignals in Form eines Lichtstrahls,
- - Empfangen des Rückstreulichts des ausgesendeten Lichtsignals durch Erfassung einer ersten Raumzone des Lichtstrahls,
- - Empfangen des Rückstreulicht des ausgesendeten Lichtsignals durch Erfassung mindestens einer wei teren, zweiten Raumzone des Lichtstrahls, wobei die erste Raumzone nicht identisch mit der zweiten Raumzone ist und
- - Vergleich der beiden Rückstreulicht-Ergebnisse und Ermittlung der Sichtweite unter Berücksichti gung des Vergleichsergebnisses.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der räumlich begrenzte Lichtstrahl eine
erste optische Achse aufweist, daß die Erfassung
der ersten Raumzone entlang einer zweiten optischen
Achse erfolgt, die gegenüber der ersten optischen
Achse geneigt verläuft und diese schneidet und daß
die Erfassung der zweiten Raumzone entlang einer
dritten optischen Achse erfolgt, die gegenüber der
ersten optischen Achse geneigt verläuft und diese
schneidet, wobei der Neigungswinkel der zweiten op
tischen Achse ungleich dem Neigungswinkel der drit
ten optischen Achse ist.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtstrahl
zeitlich begrenzt ausgestrahlt wird und daß der
Empfang des Rückstreulichts in einem ersten Zeit
fenster und der mindestens noch einmal erfolgende
Empfang in einem zweiten Zeitfenster erfolgen, wo
bei die beiden Zeitfenster zeitlich versetzt zuein
ander liegen und/oder unterschiedlich groß sind.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Licht des
Lichtsignals intervallmäßig moduliert wird, daß zur
Bestimmung des Rückstreulichts der modulierte An
teil des Rückstreulichts ausgewertet wird und daß
aus dem unmodulierten Lichtanteil (Umgebungslicht)
die Umgebungshelligkeit ermittelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß in einem dritten Zeitfenster, während dem
kein Lichtsignal ausgestrahlt wird, die Umgebungs
helligkeit empfangen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Auswertung der
empfangenen Signale mit einer Auswertelogik, insbe
sondere unter Verwendung mindestens einer Fuzzy-
Klassifikation und/oder neuronaler Netze erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Auswertung
die Klassen/Klassifikation: Sichtweite < 50 m,
Sichtweite 50 m bis 100 m, Sichtweite < 100 m,
"Blendung", "Hindernis" und/oder "undefinierter Zu
stand" unterschieden werden.
8. Vorrichtung zur Sichtweitenmessung, insbesondere
für den Einsatz in Kraftfahrzeugen, mit einem
Lichtsender (1) zum räumlich und/oder zeitlich be
grenzten Aussenden eines Lichtsignals in Form eines
Lichtstrahls, mit einem Lichtempfänger zum Empfan
gen des Rückstreulichts des ausgesendeten Lichtsi
gnals durch Erfassung einer ersten Raumzone des
Lichtstrahls und mit mindestens einem weiteren
Lichtempfänger zu Erfassung des Rückstreulichts des
ausgesandten Lichtsignals durch Erfassung minde
stens einer weiteren, zweiten Raumzone des Licht
strahls, wobei die erste Raumzone nicht identisch
mit der zweiten Raumzone ist, und mit einer Ver
gleichseinrichtung für die beiden Rückstreulicht-Er
gebnisse und zur Ermittlung der Sichtweite unter
Berücksichtigung des Vergleichsergebnisses.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19629712A DE19629712A1 (de) | 1996-07-25 | 1996-07-25 | Verfahren und Vorrichtung zur Sichtweitenmessung |
PCT/DE1997/001572 WO1998004932A1 (de) | 1996-07-25 | 1997-07-25 | Verfahren und vorrichtung zur sichtweitenmessung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19629712A DE19629712A1 (de) | 1996-07-25 | 1996-07-25 | Verfahren und Vorrichtung zur Sichtweitenmessung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19629712A1 true DE19629712A1 (de) | 1998-01-29 |
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ID=7800611
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19629712A Ceased DE19629712A1 (de) | 1996-07-25 | 1996-07-25 | Verfahren und Vorrichtung zur Sichtweitenmessung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19629712A1 (de) |
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