DE4323620C2 - Steuereinrichtung für eine selbsttätige Schaltvorrichtung eines Gangwechselgetriebes in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Steuereinrichtung für eine selbsttätige Schaltvorrichtung eines Gangwechselgetriebes in einem KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuereinrichtung nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Bei einem bekannten Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art (DE 40 18 791 A) kann durch
einen von Hand betätigbaren Schalter, der im Anzeigebereich für die Stellungen des Wählhebels
angeordnet ist, als signifikanter Getriebezustand der niedrigste Vorwärtsgang zur Erzeugung einer
verstärkten Motorbremswirkung geschaltet werden, wenn sich das Fahrzeug in einem
signifikanten Fahrzustand befindet, für den folgende Kriterien gelten: Die Fahrgeschwindigkeit ist
niedriger als ein kritischer Grenzwert; der Wählhebel befindet sich in derjenigen Stellung, in
welcher nur die beiden niedrigsten Vorwärtsgänge vom Schaltprogramm erfaßt sind. Dieser
signifikante Getriebezustand wird bei dem bekannten Kraftfahrzeug erst dadurch wieder
aufgehoben, daß der Wählhebel in die D-Stellung betätigt wird, in welcher sämtliche
Vorwärtsgänge vom Schaltprogramm erfaßt sind. Diese Daueraktivierung des signifikanten
Getriebezustandes ist umständlich, weil man diese Funktion mit einer - weiteren Handbewegung -
bewußt - wieder desaktivieren muß.
Durch die Erfindung ist dieser Nachteil mit den kennzeichnenden Merkmalen von Patentanspruch 1
automatisch beim Gasgeben gelöst.
Bei dem Kraftfahrzeug nach der Erfindung sind vor allem die beiden nachstehend definierten
Fahrzustände bzw. Getriebezustände durch den Fahrer beeinfluß- bzw. steuerbar:
Ein signifikanter Fahrzustand "Motorschiebebetrieb" ist durch folgende Kriterien definiert:
- a. der Drosselklappenschalter für die Schubabschaltung ist aktiviert, das heißt, der Fahrer hat den Fuß vom "Gas" genommen,
- b. die Fahrgeschwindigkeit ist größer als ein Grenzwert, und/oder
- c. die Motordrehzahl ist größer als ein Grenzwert.
In diesem signifikanten Fahrzustand "Motorschiebebetrieb" ist das Gangwechselgetriebe in einen
signifikanten Getriebezustand "verstärkte Motorbremse" schaltbar. Dieser Getriebezustand ist
dadurch definiert, daß das Gangwechselgetriebe in den niedrigsten Vorwärtsgang geschaltet ist,
oder daß die Schaltpunkte im Sinne einer Rückschaltung verändert sind. Der vorgenannte
signifikante Getriebezustand ist zusätzlich dadurch aufhebbar, daß eine ABS-Funktion abläuft.
Ein signifikanter Fahrzustand "Fahrzeugstillstand" ist durch folgende Kriterien definiert:
- a. der Drosselklappenschalter für die Schubabschaltung ist aktiviert, d. h. der Fahrer hat den Fuß vom "Gas" genommen,
- b. die Fahrgeschwindigkeit ist kleiner als ein Grenzwert, und/oder
- c. die Motordrehzahl ist kleiner als ein Grenzwert, und/oder
- d. Wiedereinsetzen der Kraftstoff-Zufuhr bei Motorleerlaufdrehzahl.
In diesem signifikanten Fahrzustand ist ein signifikanter Getriebezustand "Leerlauffunktion"
schaltbar, der dadurch gekennzeichnet ist, daß das Gangwechselgetriebe in den Getriebezustand
"N" geschaltet ist.
Die Erfindung steuert demnach ausschließlich "jeweils einmal auftretende" signifikante
Getriebezustände (Sonderfunktionen) wie verstärkte Motorbremse oder Leerlauffunktion. Das
hierzu betätigte "Schaltorgan" ist in elektrotechnischem Sinne präziser als Schalttaste definiert, d. h.
beim Betätigen der Schalttaste - egal ob von Fuß oder von Hand - wird nur ein Impulssignal für
die Schaltstufe im elektronischen Steuergerät ausgelöst. Nach Betätigen des Fahrpedales wird der
signifikante Getriebezustand (Sonderfunktion) wieder gelöscht. Ferner ist es bei dem
Kraftfahrzeug nach der Erfindung vorteilhaft, daß mit einem Tastbefehl je nach
Fahrgeschwindigkeit zwei verschiedene signifikante Getriebezustände aufgerufen werden:
Motorbremse oder Leerlauffunktion.
Präzisierung: Wenn zum Einschalten der verstärkten Motorbremsfunktion die Schalttaste einmal
betätigt wurde, so muß diese zum Ansteuern der Leerlauffunktion nochmals betätigt werden, und
zwar erst dann, wenn das Fahrzeug nahezu zum Stillstand gekommen ist; denn die Funktion der
verstärkten Motorbremse wird auch dann schon gelöscht, wenn sich die Motordrehzahl im
leerlaufnahen Bereich befindet bzw. eine vorgegebene Fahrzeuggeschwindigkeit unterschritten
wird. Bei Verarbeitung des Parameters "Leerlaufdrehzahl" ist bei dem Kraftfahrzeug nach der
Erfindung berücksichtigt, daß diese beim Kaltstart angehoben sein kann.
Bei dem Kraftfahrzeug nach der Erfindung ist der Bedienungskomfort von
Automatikgetriebefahrzeugen in der Weise verbessert, daß für jeweils einmal auftretende
signifikante Getriebezustände wie verstärkte Motorbremse oder Leerlauffunktion bei
Fahrzeugstillstand (gegen Kriechen) eine einfachere Bedienung erreicht ist als durch die
Verstellung des Wählhebels zur Betätigung der Sonderfunktion und anschließend die
Rückstellung des Wählhebels zur Aufhebung der Sonderfunktion.
Bei dem Kraftfahrzeug nach der Erfindung kann rechts seitlich vom Fahrpedal eine
Betätigungsplatte installiert sein, welche vom rechten Fuß durch seitliches Gegendrücken betätigt
werden kann mit dem Ziel, vermittels einmaliger elektrischer Kontaktbetätigung ein Steuersignal
an das elektronische Steuergerät des Automatikgetriebes zu leiten, so daß dieses in Abhängigkeit
von dem jeweiligen signifikanten Fahrzustand eine zugehörige definierte Sonderfunktion auslöst,
welche nur für die Dauer des signifikanten Fahrzustandes bestehen bleibt und nach Veränderung
desselben wieder aufgehoben wird.
Beispielsweise kann zwischen zwei signifikanten Fahrzuständen unterschieden werden:
Motorschiebebetrieb und Fahrzeugstillstand.
Der signifikante Fahrzustand Motorschiebebetrieb sei dadurch definiert, daß der Schalter für die
Schubabschaltung aktiviert ist (Fuß vom Gas), und daß das Fahrzeug und/oder der Motor sich mit
einer bestimmten Mindestgeschwindigkeit bzw. -drehzahl bewegt.
Nun soll über den Fußschalter die Sonderfunktion aktiviert werden. In diesem Fall wird durch
einen signifikanten Getriebezustand (Verändern der Getriebeschaltpunkte) eine stärkere
Motorbremswirkung erreicht als bei der vorgegebenen Wählhebelstellung (sofern nicht schon die
niedrigste Gangstufe durch den Wählhebel vorgegeben wurde).
Der signifikante Fahrzustand "Motorschiebebetrieb" gilt als aufgehoben - und damit auch der -
gegebenenfalls geschaltete signifikante Getriebezustand, wenn das Fahrpedal wieder betätigt wird
und damit auch der Schalter für die Schubabschaltung desaktiviert wird.
Ebenso gilt der signifikante Fahrzustand "Motorschiebebetrieb" als aufgehoben, wenn eine
bestimmte Fahrgeschwindigkeit und/oder Motordrehzahl unterschritten wird.
Unterhalb der o. g. Grenzgeschwindigkeit ist der signifikante Fahrzustand "Fahrzeugstillstand"
definiert. Ein Kriterium hierfür ist ebenfalls in der Aktivierung des Schalters für die
Schubabschaltung zu sehen; als weiteres Kriterium kann das Wiedereinsetzen der Kraftstoffzufuhr
im leerlaufnahen Drehzahlbereich gefordert sein. Wird in diesem signifikanten Fahrzustand die
Schalttaste für die Sonderfunktion betätigt, schaltet das Automatikgetriebe selbsttätig den
signifikanten Getriebezustand, der der Wählhebelstellung "N" entspricht. Wenn bei
Fahrzeugstillstand der signifikante Getriebezustand "Neutralstellung" geschaltet wird, besteht
ergonomisch das Problem (im Falle der Fußbetätigung), daß der Fuß zunächst die Betriebsbremse
betätigt, um Stillstand zu erreichen.
Beim Überwechseln des Fußes zum Betätigungsschalter zum Schalten des signifikanten
Getriebezustandes können 0,5 bis 0,8 Sekunden vergehen. In dieser Zeit ist die Betriebsbremse
gelöst und das Fahrzeug befindet sich in der Phase der "Kriechbeschleunigung". Dies ist aus zwei
Gründen nachteilig: Bei erhöhtem Leerlauf kann das Fahrzeug bereits einen unerwünschten Weg
zurücklegen, bis die Neutralschaltung wirksam wird; die dabei erreichte Geschwindigkeit läßt ein
Einlegen der Parksperre nicht ohne Komfortminderung zu. Aus diesem Grund ist es bei dem
Kraftfahrzeug nach der Erfindung vorteilhaft, daß das Automatikgetriebeprogramm das Getriebe
bei Erreichen des Stillstandes selbst bremst bzw. blockiert, indem es zwei Gänge zugleich schaltet,
z. B. den ersten Gang und den vierten Gang oder den Rückwärtsgang und den ersten Gang. Dies
kann allerdings nur für ca. 1 Sekunde andauern, damit der Fahrer die Gelegenheit hat, die
Schalttaste für den signifikanten Getriebezustand zu betätigen; wird während dieser Zeit das
Gaspedal betätigt, ist die Funktion der Getriebeblockade sofort aufgehoben. Diese
Getriebeblockade ist aber als Dauerfunktion gefährlich, weil der Fahrer verführt werden kann, das
Fahrzeug bei laufender Maschine zu verlassen. Wenn dann der Motor abstirbt, rollt das Fahrzeug
unkontrolliert bergab; deshalb ist bei dem Kraftfahrzeug nach der Erfindung die o. a. Möglichkeit
der Getriebebremse nur für Hilfsfunktionen verwendet. Ebenso ist bei dem Kraftfahrzeug nach der
Erfindung beim Schalten des signifikanten Getriebezustandes "Neutralstellung" berücksichtigt,
daß eine gegebenenfalls vorhandene Hill-Holder-Funktion außer Kraft gesetzt wird. Deshalb ist es
bei dem Kraftfahrzeug nach der Erfindung vorteilhaft, daß nach Aktivieren dieses signifikanten
Getriebezustandes die Hilfsfunktion "Getriebebremse" für eine kurze Übergangszeit geschaltet ist,
die dem Fahrer das Überwechseln des Fußes auf die Betriebsbremse ermöglicht. Die
Getriebebremse darf dann nicht abrupt, sondern nur weich gelöst werden, damit der Fahrer nicht
überrascht wird.
Der signifikante Getriebezustand wird desaktiviert, sobald Gas gegeben wird, d. h. sobald der
Schalter für die Schubabschaltung desaktiviert ist, oder wenn durch selbsttätiges Anrollen des
Fahrzeuges die vorgegebene Grenzgeschwindigkeit überschritten wird. Die zweite Bedingung
dient als Getriebeschutzfunktion.
Außerdem ist es, um ein Hochtouren des Motors wegen der "Trägheit" des Getriebes beim
Übergang in den drehmomentübertragenden Zustand zu vermeiden, bei dem Kraftfahrzeug nach
der Erfindung vorteilhaft, daß eine Vorrichtung dafür sorgt, daß die Drosselklappe nicht eher über
die Leerlaufstellung hinaus geöffnet werden kann als die Getriebekupplung geschlossen ist, die
den jeweiligen Anfahrgang aktiviert, z. B. "1", "2" oder "R"; dies gilt für herkömmliche
Automatikgetriebe mit Drehmomentwandler. Bei Getrieben, bei denen die Anfahrkupplung mit der
Gangkupplung identisch ist, oder bei CVT-Getrieben mit elektrisch oder mechanisch betätigter
Kupplung wird die Vorrichtung nicht benötigt. Als Beispiel für eine solche Vorrichtung kann bei
dem Kraftfahrzeug nach der Erfindung ein elektronisches Fahrpedal oder ein elektromagnetisch
betätigter Verriegelungsstift im Drosselklappenhebelwerk verwendet werden, wobei zwischen
Fahrpedal und Drosselklappe ein Betätigungsleerweg vorhanden ist (über Kulisse oder Elastizität
oder Überdrückweg), damit der Schalter für die Schubabschaltung desaktiviert werden kann, ohne
daß das Fahrpedal durch den Verriegelungsstift blockiert wird.
Als Variante zur o. g. Betätigungsplatte kann die Schalttaste auch in das Fahrpedal integriert
werden, indem auf dem herkömmlichen Fahrpedal ein seitlich schwenkbares Pedal installiert ist,
welches eine seitliche Anschlagführung für den Fuß besitzt, und welches bei seitlicher
Relativbewegung zum darunter liegenden Pedal eine elektrische Schalttaste betätigt. Alternativ
zur seitlichen Bewegung kann das "Doppelpedal" auch so ausgebildet sein, daß ein Fersendruck
zum Betätigen der elektrischen Schalttaste führt.
Bei ABS-Funktion wird die Sonderfunktion "Motorbremse" inaktiviert.
In bezug auf die Sonderfunktion "Neutralstellung" kann auch/oder die Parksperre geschaltet
werden; gegebenenfalls über eine Wählhebelfunktion oder einen Wahlschalter.
Statt als Fußschalter können die o. g. Funktionen auch über einen Hand-Tip-Schalter aktiviert
werden; z. B. in einem bereits vorhandenen Handhebel (Schalthebel, Tempomatschalter,
Wischerhebel).
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines in der
Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles. In der Zeichnung bedeuten
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeuges nach der Erfindung, bei der
lediglich die zum Verständnis der Erfindung notwendigen Merkmale angedeutet sind,
und
Fig. 2 einen Ablaufplan der Steuerung der signifikanten Getriebezustände des
Gangwechselgetriebes bei dem Kraftfahrzeug von Fig. 1.
Bei einem Kraftfahrzeug 3 sind in der üblichen Weise im Fußraum 10 im Bereich unterhalb des
Fahrersitzes ein Fahrpedal 6 und ein Bremspedal 11 angeordnet. Das Fahrpedal 6 ist in bekannter
Weise zur Leistungssteuerung einer als Antriebsmotor 4 arbeitenden Brennkraftmaschine
verwendet, die ebenfalls in bekannter Weise ein Gangwechselgetriebe 5 mit einer selbsttätigen
Schaltvorrichtung gegebenenfalls über einen hydrodynamischen Drehmomentwandler antreibt. Die
in der üblichen Weise in das Gehäuse des Gangwechselgetriebes 5 integrierte Schaltvorrichtung
wird von einer elektronischen Steuereinheit 8 gesteuert, welche u. a. wenigstens eine bistabile
Schaltstufe 12 für jeweils einen signifikanten Getriebezustand aufweist. Die Steuereinheit 8
arbeitet in bekannter Weise in Abhängigkeit von Betriebsparametern des Fahrzustandes wie der
Stellung eines Drosselklappenschalters für die Schubabschaltung (Steuereingang 13), der
Fahrgeschwindigkeit (Steuereingang 14), der Motorlast (Steuereingang 15), der
Leistungsanforderung bzw. Stellung des Fahrpedales 6 (Steuereingang 16), einem willentlich
betätigbaren Schaltorgan 9 (Steuereingang 17) und gegebenenfalls weiterer Betriebsparameter
wie Motordrehzahl, Querbeschleunigung usw.
Der Betriebszustand des Gangwechselgetriebes 5 und das Programm der Schaltvorrichtung sind
in bekannter Weise abhängig von einer Wähleinrichtung 7, welche durch einen auf dem
Kardantunnel 18 seitlich neben dem Fahrersitz angeordneten Handwählhebel 19 von Hand, also
willentlich betätigbar ist.
Der Handwählhebel 19 weist in der üblichen Weise eine Stellung "P" für die Parkstellung des
Gangwechselgetriebes 5, eine Stellung "R" für den Rückwärtsgang des Gangwechselgetriebes 5,
eine Stellung "N" für den kraftübertragungsfreien Zustand des Gangwechselgetriebes 5, eine
Stellung "D" für das selbsttätige Schalten der Vorwärtsgänge des Gangwechselgetriebes 5 sowie
Stellungen "n = 1", "n = 2", usw. für das Sperren der Gänge "<n" auf. Das Schaltorgan 9 weist
eine rechts seitlich vom Fahrpedal 6 am Kardantunnel 18 installierte Betätigungsplatte auf, welche
vom rechten Fuß durch seitliches Gegendrücken betätigt wird, um ein Steuersignal auszulösen,
durch welches die Schaltstufe 12 in einen zweiten Schaltzustand setzbar ist, in welchem die
Schaltvorrichtung des Gangwechselgetriebes zum Schalten eines signifikanten Getriebezustandes
veranlaßt wird, bei dem je nach Höhe der momentanen Fahrgeschwindigkeit, d. h. in Abhängigkeit
eines signifikanten Fahrzustandes, also beispielsweise Schiebebetrieb oder Fahrzeugstillstand,
entweder zur Erzielung einer höheren Motorbremswirkung der niedrigste Gang geschaltet bzw.
die Schaltpunkte im Sinne einer Rückschaltung verlagert sind, oder zur Verhinderung des
Kriechens bei Fahrzeugstillstand der Getriebezustand "N" geschaltet ist.
Die Steuereinheit 8 bildet ein zweites Steuersignal zum Setzen des ersten Schaltzustandes der
Schaltstufe 12, in welchem der signifikante Getriebezustand wieder ab- bzw. ausgeschaltet ist,
wenn das Fahrpedal 6 wieder betätigt wird oder die Fahrgeschwindigkeit einen Grenzwert über-
oder unterschreitet, d. h., wenn wenigstens ein Kriterium des signifikanten Fahrzustandes, bei
welchem die Schaltstufe 12 in den zweiten Schaltzustand umgeschaltet worden ist, entfällt.
Gemäß Fig. 2 arbeitet die Steuereinheit 8 so, daß durch Einschalten der Zündung 20 ein
Programm startet, bei dem in einem ersten Prüfschritt 21 festgestellt wird, ob das Schaltorgan 9
betätigt ist. Ist dies nicht der Fall, wird eine Schaltstufe 22 aktiviert, um das normale
Schaltprogramm der Steuereinheit 8 freizugeben. Wird durch die Prüfstufe 21 eine Betätigung des
Schaltorganes 9 sensiert, wird eine Meßstufe 23 angestoßen, um die momentane Motordrehzahl
festzustellen. Liegt die momentane Motordrehzahl nicht über einem Grenzwert, beispielsweise
über 1000 min-1 , schaltet die Steuereinheit 8 ein Steuersignal 24 auf eine der Schaltstufen 12,
welche dadurch in ihren zweiten Schaltzustand für den signifikanten Getriebezustand = Stellung
"N" des Gangwechselgetriebes 5, geschaltet wird. Danach wird in einer Prüfstufe 25 überwacht,
ob das Fahrpedal 6 wieder betätigt wird. Ist dies der Fall, gibt die Steuereinheit 8 ein Steuersignal
26 aus, um die betreffende Schaltstufe 12 in ihren ersten Schaltzustand zurückzusetzen, in
welchem der signifikante Getriebezustand = Stellung "N" des Gangwechselgetriebes 5 ab- bzw.
ausgeschaltet ist. Danach schaltet das Programm wieder auf die Prüfstufe 21 zurück.
Wurde in der Meßstufe 23 eine momentane Motordrehzahl größer als der Grenzwert festgestellt,
liefert die Steuereinheit 8 ein Steuersignal 27 zum Setzen einer anderen Schaltstufe 12 in den
zweiten Schaltzustand für einen diesbezüglichen signifikanten Getriebezustand zur Erzielung einer
höheren Motorbremswirkung, so daß die Schaltvorrichtung zur Einstellung des niedrigsten
Vorwärtsganges veranlaßt wird bzw. die Schaltpunkte im Sinne einer Rückschaltung verlagert
werden. Sodann wird in einer weiteren Prüfstufe 28 das Fahrpedal 6 überwacht. Bei
Wiederbetätigung des Fahrpedales 6 liefert die Steuereinheit 8 ein Steuersignal 29 zum
Rücksetzen der betreffenden Schaltstufe 12 in den ersten Schaltzustand, in welchem der
signifikante Getriebezustand abgeschaltet wird. Danach schaltet das Programm auf die Prüfstufe
21 zurück. Bleibt das Fahrpedal 6 jedoch unbetätigt, wird auf eine Meßstufe 30 zur Überwachung
der Motordrehzahl durchgeschaltet. Fällt die Motordrehzahl unter einen Grenzwert,
beispielsweise unter 1000 min-1 ab, gibt die Steuereinheit 8 ein Steuersignal 31 für das
Rücksetzen der betreffenden Schaltstufe 12 in den ersten Schaltzustand ab, in welchem der
signifikante Getriebezustand ab- bzw. ausgeschaltet wird. Danach schaltet das Programm auf die
Prüfstufe 21 zurück.
Claims (1)
- Steuereinrichtung für eine selbsttätige Schaltvorrichtung eines Gangwechselgetriebes in einem Kraftfahrzeug, mit einem zur Leistungssteuerung eines dem Gangwechselgetriebe im Kraftfluß vorgeordneten Antriebsmotors verwendeten Fahrpedal, mit einer mit der Schaltvorrichtung verbundenen und durch den Fahrer betätigbaren Wähleinrichtung zum Sperren von Vorwärtsgängen und zum Schalten sowohl des Rückwärtsganges als auch von weiteren Getriebezuständen des Gangwechselgetriebes, mit einer in Abhängigkeit von Parametern des Fahrzustandes wie Fahrgeschwindigkeit, Leistungsanforderung, Motorlast und dergleichen, sowie von der Stellung der Wähleinrichtung arbeitenden elektronischen Steuereinheit, mit einem mit der Steuereinheit verbundenen und durch den Fahrer direkt betätigbaren Schaltorgan und einer in der Steuereinheit vorgesehenen Schaltstufe für einen signifikanten Getriebezustand "verstärkte Motorbremse" des Gangwechselgetriebes, dadurch gekennzeichnet,
daß das direkt betätigbare Schaltorgan (9) von der Wähleinrichtung unabhängig ist,
daß die Schaltstufe (12) einerseits durch das vom Fahrer direkt betätigbare Schaltorgan (9) in einen die Schaltvorrichtung zum Schalten des signifikanten Getriebezustandes "verstärkte Motorbremse" veranlassenden Schaltzustand steuerbar ist, wenn die Kriterien eines signifikanten Fahrzustandes "Motorschiebebetrieb" wie Fahrgeschwindigkeit größer als ein Grenzwert und Stellung der Wähleinrichtung im Vorwärtsfahrtbereich erfüllt sind, und andererseits durch die Steuereinheit in einen Schaltzustand umsteuerbar ist, in welchem die Schaltvorrichtung zum Abschalten des signifikanten Getriebezustandes "verstärkte Mo torbremse" veranlaßt wird, wenn eine oder beide Bedingungen erfüllt sind,
daß das Fahrpedal (6) betätigt ist und wenigstens ein Kriterium des signifikanten Fahrzustandes "verstärkte Motorbremse" entfallen ist,
daß in der Steuereinheit eine weitere Schaltstufe (12) für einen zweiten signifikanten Getriebezustand "Leerlauffunktion" vorgesehen und diese Schaltstufe (12) einerseits durch das vom Fahrer direkt betätigbare Schaltorgan (9) in einen die Schaltvorrichtung zum Schalten des zweiten signifikanten Getriebezustandes "Leerlauffunktion" veranlassenden Schaltzustand steuerbar ist, wenn die Kriterien eines zugehörigen signifikanten Fahrzustandes "Fahrzeugstillstand" wie Fahrgeschwindigkeit kleiner als ein Grenzwert und Stellung der Wähleinrichtung im Vorwärtsfahrtbereich erfüllt sind, und andererseits durch die Steuereinheit in einen Schaltzustand umsteuerbar ist, in welchem die Schaltvorrichtung zum Abschalten des zweiten signifikanten Getriebezustandes "Leerlauffunktion" veranlaßt wird, wenn eine oder beide Bedingungen erfüllt sind,
daß das Fahrpedal (6) betätigt ist und wenigstens ein Kriterium des signifikanten Fahrzustandes "Leerlauffunktion" entfallen ist.
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Publications (2)
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Date | Code | Title | Description |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLER-BENZ AKTIENGESELLSCHAFT, 70567 STUTTGART, |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |