DE4323394A1

DE4323394A1 - Elektromagnetische Schließ- oder Sperreinrichtung mit unterschiedlicher Sperr- und Öffnungseinrichtung als Zusatzsperre, insbesondere als KFZ-Diebstahlsicherung

Info

Publication number: DE4323394A1
Application number: DE4323394A
Authority: DE
Inventors: Peter Ingelheim
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1993-07-13
Filing date: 1993-07-13
Publication date: 1995-01-19

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine elektromagnetische Schließ- oder Sperreinrichtung mit unterschiedlicher Sperr- und Öffnungseinrichtung als Zusatzsperre, insbesondere als KFZ-Diebstahlsicherung.

Schließeinrichtungen mit unterschiedlicher Sperr- oder Öffnungseinrichtung sind grundsätzlich bekannt. Ein einfaches Beispiel für eine elektromagnetische Schließeinrichtung dieser Art ist der elektrische Türöffner, welcher bei Schließen einer Tür automatisch durch Federkraft einrastet und nur mit einem Schlüssel oder durch Schließen eines Stromkreises wieder zu öffnen ist.

Bei einer Vielzahl von Anwendungsfällen sind aber sowohl Sperrschalter wie auch Öffnungsschalter räumlich entfernt, so daß sowohl die Öffnung, wie auch die Sperrung elektromagnetisch vorgenommen werden muß. Dies aber beinhaltet die Gefahr, daß durch Unterbrechen eines Haltestroms oder durch Kurzschließen eines Stromkreises für den Öffnungsstrom die Sperrwirkung unterbrochen wird.

Insbesondere im Kraftfahrzeug sollten Sperreinrichtungen wirksam werden, die an unzugänglichen Stellen wirken und deren Sperrwirkung nicht durch Unterbrechung, Kurzschließen eines Stromkreises oder einfachen Austausch des gesperrten Aggregates aufgehoben werden kann.

Dies will die Erfindung erreichen. Die Erfindung, wie sie gekennzeichnet ist, ermöglicht eine Sperreinrichtung z. B. für KFZ,

- die nicht durch Kurzschließen oder Unterbrechen eines Stromkreises geöffnet werden kann,
- die an unzugänglichen Stellen des Fahrzeugs dessen Start verhindert,
- deren Sperrwirkung nicht durch einfachen Austausch des gesperrten Aggregats aufgehoben werden kann,
- die auch bei unwahrscheinlichem, fehlerhaftem Einschalten kein unfallträchtiges Sicherheitsrisiko darstellt
- und das hinreichend einfach und damit wirtschaftlich ist.

Dies wird dadurch erreicht, daß bei Schließvorgang ein erster Stromkreis kurzzeitig geschlossen wird, der die elektromagnetisch oder -motorische, hydraulische oder pneumatische Bewegung des Sperrglieds in eine Endposition bewirkt, so daß dadurch die Nutzung eines Aggregates unterbrochen wird, ohne daß ein Haltestrom das Sperrglied in dieser Position halten muß, und die Bewegung des Sperrgliedes in die andere Endposition nur durch Schließen eines zweiten Stromkreises möglich ist, der nur mit Hilfe eines elektronischen Codes geschlossen werden kann und die Leseeinrichtung für diesen Code an unzugänglicher Stelle so untergebracht ist, daß der Zugang zur Leitung zwischen Leseeinrichtung und dem elektromagnetischen oder -motorischen Stellglied nicht möglich oder sehr erschwert ist.

Anhand der Fig. 1-4 soll die erfindungsgemäße Schließeinrichtung an einer Kupplungssperre erläutert werden:

Fig. 1 zeigt den Schaltungsaufbau der erfindungsgemäßen Schließeinrichtung.

Ein Sperriegel 1 kann über eine Riegelführung 2 in seine beiden Endpositionen bewegt werden. In der Offenposition wird er durch eine Feder 4 gehalten.

In die Schließposition kann er mit Hilfe eines ersten Elektromagneten 3 gebracht werden, der die Riegelführung so weit gegen die Federkraft bewegt, daß eine Klinke 5, die um einen gehäusefesten Zapfen 7 drehbar ist, von einer Feder 6 gedrückt, in eine Zahnlücke im Sperriegel 1 einrastet.

Der Stromkreis des ersten Elektromagneten 3 wird z. B. durch Verdrehung des Türschlosses kurzzeitig geschlossen (Anschluß an die Zentralverriegelung).

Die Sperrklinke 5 kann durch Einschalten eines zweiten Elektromagneten 8 so angehoben werden, daß der Sperriegel durch die Feder 4 wieder in die Offenposition gedrückt wird.

Das Einschalten des zweiten Elektromagneten ist nur mit Hilfe eines elektronischen Codes möglich, dessen "Codeleseeinrichtung" 9 direkt beim zweiten Elektromagneten 8 so angeordnet ist, daß die Leitung zwischen "Codeleseeinrichtung" 9 und zweitem Magneten 8 nicht kurzgeschlossen werden kann.

Eine derartige Einrichtung ist z. B. geeignet an zu versperrenden Türen, Kofferraumdeckeln, Motorhauben oder sonstigen Einrichtungen ein zweites Schloß so zu realisieren, daß beide Schlösser mit einem Schlüssel geschlossen werden, aber mit zwei unterschiedlichen evtl. im gleichen Schlüssel befindlichen Öffnungseinrichtungen zu öffnen sind.

Weiterhin ist eine derartige Einrichtung geeignet als Zentralverriegelung von einem Ort aus mehrere Schließstellen zu bedienen.

In den Fig. 2-4 werden die Anwendung eines derartigen Schlosses zur Sperrung der KFZ-Kupplung.

In Fig. 2 ist die Anordnung perspektivisch skizziert. Hinter der Bodenplatte am Kupplungsgestänge 17 sitzt das Gehäuse 14 der Schließeinrichtung. Durch einen Schlitz 15 im Gehäuse 14 der Schließeinrichtung bewegt sich beim Treten des Kupplungspedals 16 das Kupplungsgestänge 17.

In der Offenposition ist der Schlitz 15 offen und das Kupplungspedal läßt sich treten.

In der Sperrposition wird der Schlitz 15 durch den Sperriegel 1 so gesperrt, daß sich das Kupplungspedal 16 nicht mehr durchtreten läßt. Eine Alternative wäre, daß das durchgetretene Kupplungspedal nicht mehr zurückkommt.

In jedem Fall läßt sich dann das Fahrzeug nicht starten, bzw. nicht aus eigener Kraft wegfahren.

Fig. 3 zeigt einen Schnitt in Richtung des Kupplungsgestänges durch das Schloß.

Fig. 4 zeigt einen senkrechten Schnitt dazu mit den beiden Endpositionen des Sperriegels.

Die linke Abbildung zeigt die Offenposition, die rechte die Schließposition.

Claims

1. Elektromagnetische Schließ- oder Sperreinrichtung mit unterschiedlicher Sperr- und Öffnungseinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung über zwei getrennte Elektromagneten 3, 8 verfügt, von denen

a) der erste Elektromagnet 3 beim Einschalten den mechanischen Sperriegel 1 in die Sperrposition bewegt, wo er durch eine Sperre 5 so festgehalten wird, daß er ohne Lösen der Sperre 5 nicht mehr in die Offenposition bewegt werden kann,
b) nur durch Einschalten des zweiten Elektromagneten 8 die Sperre 5 gelöst werden kann,
c) das Einschalten des zweiten Elektromagneten nur durch möglich ist und
d) das "Codelesegerät" 9, welches den Stromkreis des zweiten Elektromagneten 8 schließt, so angeordnet ist, daß die Zuleitung zwischen "Codelesegerät" 9 und Elektromagneten 8 nur erschwert oder unter Anwendung von Gewalt zugänglich ist und daher erschwert kurzgeschlossen werden kann.

2. Schließeinrichtung unter Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Sperriegel 1 durch Einschalten seines Elektromagneten 3 gegen die Kraft eine Feder 4 in die Schließposition gezogen wird, wo er durch die mit einer Feder 6 belastete Sperre 5 gehalten wird, und bei Öffnen der Sperre 5 durch Einschalten des zweiten Elektromagneten 8 der Sperriegel 1 durch die Feder 4 in seine Offenposition gebracht wird, wo er durch die Feder 4 gehalten wird.

3. Schließeinrichtung unter Patentanspruch 1, 2 welche bei einem Fahrzeug verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß durch Verdrehen eines mechanischen Schlosses (Türschloß, Zündschloß) 11 der erste Magnet 3 eingeschaltet wird und durch ein Aggregat 10, mit welchem ein Code eingegeben wird, der zweite Magnet 8 eingeschaltet wird.

4. Schließeinrichtung unter Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Zusatzverschluß an der Motorhaube und/oder dem Kofferraumdeckel und/oder als mechanische Sperre von Kupplung oder Getriebe und/oder als mechanische Sperre von Benzinleitung oder sonstigen betriebsnotwendigen Aggregaten eingesetzt wird.