DE3811837A1 - Verfahren zur photogrammetrischen erfassung eines statischen aufnahmeobjektes mit hilfe zumindest eines opto-elektrischen festkoerper-flaechensensors - Google Patents
Verfahren zur photogrammetrischen erfassung eines statischen aufnahmeobjektes mit hilfe zumindest eines opto-elektrischen festkoerper-flaechensensorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur photogrammetrischen
Erfassung eines statischen Aufnahmeobjektes mit Hilfe zumindest
eines opto-elektrischen Festkörper-Flächensensors, dessen
Bildfläche kleiner ist als die des angestrebten Gesamtbildes,
wobei in das photogrammetrische Abbildungssystem das Punktfeld
eines das Gesamtbild abdeckenden R´seaus (Glasplatte mit
geeigneten, rasterartig verteilten Punktmarkierungen) einbezogen
und der Flächensensor so hinter der R´seauebene angeordnet
werden, daß er jeweils zumindest eine Masche des R´seaus
flächendeckend im Sensorbild abbildet, wobei Kammerr´seau und
Aufnahmeobjekt auf die Sensorfläche projizierbar sind, die zur
fortlaufenden Aufnahme von R´seaumasche zu R´seaumasche
verschoben wird.
Dieses Verfahren läßt sich der DE-Al 34 28 325 entnehmen. Wird bei
diesem Verfahren eine das gesamte zu erfassende Bildformat
abdeckende R´seauplatte in den Abbildungsprozeß einbezogen, so
können die auf den Flächen der Sensorblöcke entstandenen Teil
bilder im Rahmen der digitalen Bildauswertung numerisch mit Hilfe
der auf den Sensorflächen mit abgebildeten R´seaupunkte eindeutig
in die Ebene des R´seaus transformiert werden. An die physika
lische Lage der Sensorblöcke im Abbildungsraum sind dann nur
geringe, instrumentell mit wenig Aufwand zu verwirklichende
Anforderungen zu stellen: Es soll mindestens je eine Masche des
R´seaus flächendeckend auf die Sensorflächen mit abgebildet
werden. Durch die Transformation der auf den Bildflächen der
einzelnen Sensorblöcke entstandenen Teilbilder in die Ebene des
R´seaus wird das gesamte Bildformat mit hoher, durch die
kalibrierte R´seauplatte vorgegebenen Genauigkeit erhalten.
Die genannte Vorveröffentlichung zeigt unter anderem die Anord
nung eines Sensorblocks hinter der Bildebene eines photogramme
trischen Aufnahmesystems. Zur Erfassung des Gesamtformats kann,
bei statischer Aufnahmeanordnung, ein einzelner Sensor zur fort
laufenden Belichtung nach Art eines Flachbett-Abtasters von
R´seaumasche zu R´seaumasche geführt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs erläuterte
Verfahren hinsichtlich seiner Durchführbarkeit zu verbessern.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die
R´seaupunkte mit einer separaten, nahezu punktförmigen Beleuch
tung projiziert werden, und daß durch Verschiebung des Flächen
sensors in Richtung der optischen Achse die Abbildung jedes
Objektpunktes individuell fokussiert wird, während die Zuordnung
des Aufnahmeprojektionszentrums zum R´seau konstant gehalten
wird.
Das Bildformat wird nicht ganzflächig simultan, sondern mit dem
Sensor selektiv in Teilbildern erfaßt. Es wird deshalb erfin
dungsgemäß vorgeschlagen, durch Verschieben des Sensors in Auf
nahmerichtung auch individuell zu fokussieren, für jedes Teilbild
oder, im Extremfall, für jeden abzubildenden Objektpunkt. Würden
alle Teilbilder mit Hilfe der mit abgebildeten R´seaupunkte in
die Ebene des Kammerr´seaus zurückprojiziert, könnten schließlich
alle Bildpunkte im Bezugssystem einer gemeinsamen Bildebene gege
ben sein. Damit wäre eine fokussierbare photogrammetrische
Meßkammer mit konstanter innerer Orientierung verwirklicht, daß
heißt, mit Bildebene und Bildraumbezugssystem, einheitlich defi
niert durch das R´seau, und mit für alle Bildpunkte konstanter
Lage des Aufnahmeprojektionszentrums im Bildraum.
Der nutzbare Fokussierbereich aber hängt ab von der Tiefe,
innerhalb der die R´seaupunkte ausreichend scharf abgebildet
werden. Da die flächenhafte Apertur des Aufnahmeobjektivs die
Schärfetiefe auf kaum mehr als 0,1 mm begrenzt, läßt sich eine
erfindungsgemäß fokussierbare R´seaukammer nur dann optimal
realisieren, wenn die R´seaupunkte mit einer separaten, möglichst
punktförmigen Beleuchtungsquelle projiziert werden.
Es wird allerdings instrumentell kaum möglich sein, die Zentren
der Objekt- und R´seauabbildung streng identisch anzuordnen.
Daher ist zu beachten, daß in einer erfindungsgemäß ausgebildeten
R´seaukammer wegen der bildpunktweise individuellen Fokussierung
Objekt und R´seau - im Gesamt-Bildformat betrachtet - auf eine
nicht ebene Fläche abgebildet werden, so daß bei räumlicher
Trennung der Zentren von Objekt- und R´seauprojektion die Objekt-
und R´seauabbildung in ihrer Gesamtheit nicht zueinander
perspektiv sind. Das bedeutet, daß sich die auf dem Sensor
abgebildeten Objektpunkte mit den abgebildeten R´seaupunkten
nicht einheitlich perspektiv in die Ebene des Kammerr´seaus
zurückprojizieren lassen.
Daher wird erfindungsgemäß ferner vorgeschlagen, daß Objekt und
R´seau bei nicht streng übereinstimmenden Projektionszentren
getrennt voneinander projiziert werden, wobei zuerst die abgebil
deten R´seaupunkte zur numerischen Orientierung des Sensors im
Bildraum in Bezug auf das R´seau verwendet werden, um dann die
auf dem Flächensensor abgebildeten Objektpunkte in Richtung auf
das Projektionszentrum der Objektabbildung in das Koordinaten
system des R´seaus zu transformieren. Es werden also mit den
abgebildeten R´seaupunkten durch räumlichen Rückwärtsschnitt
zunächst nur die Lage des Sensors in Bezug auf das Kammerr´seau
bestimmt, wobei die Koordinaten des Zentrums der R´seauprojektion
im System des Kammerr´seaus zu Grunde gelegt werden. Danach
können mit Hilfe der Parameter der inneren Orientierung der
Aufnahmekammer, die die Lage des Projektionszentrums der
Objektabbildung in Bezug auf das Kammerr´seau angeben, die
abgebildeten Objektpunkte aus den über dem R´seau räumlich
orientierten Sensorsystem perspektiv einheitlich in die Ebene
des Kammerr´seaus transformiert werden.
Die photogrammetrische Kammerkalibrierung muß bei einer
fokussierbaren R´seaukammer nach der Erfindung nicht nur für das
Zentrum der Objektprojektion, wie bei üblichen photogrammetri
schen Kammern, sondern auch für das Zentrum der R´seauprojektion
die Lage im Bildraum bestimmen, beide bezogen auf das System des
Kammerr´seaus.
Um einen stark tiefenausgedehnten Objektbereich, der nicht ganz
flächig simultan optisch auf eine Bildebene scharf abgebildet
werden kann, durch Mehrfachbelichtung mit mehreren, unterschied
lich fokussierten Bildebenen aufzunehmen, wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, daß der von einer Masche des Kammerr´seaus über
deckte Objektbereich mit einem Flächensensor durch mehrere, un
terschiedlich fokussierte Teilbilder in seiner ganzen Tiefe
scharf erfaßt wird, und daß diese Teilbilder mit Hilfe der mit
abgebildeten R´seaupunkte in den gemeinsamen geometrischen Bezug
einer einzigen, durch die betroffene Masche des Kammerr´seaus
gegebene Bildebene überführt und dort rechnerisch überlagert
werden. Dadurch entsteht ein einziges, den gesamten von der
Masche abgedeckten Objektbereich scharf wiedergegebenes Bild mit
exakter, photogrammetrisch nutzbarer Geometrie.
Da die Sensorpositionierung auf optischem Wege erfolgt, müssen
die R´seaupunkte so gestaltet sein, daß sie mit größtmöglicher
Genauigkeit meßbar sind. Mit heutigen Korrelations- und Muster
erkennungsverfahren lassen sich schwarze, rechtwinklige Kreuze
mit einer Genauigkeit von 1 bis 3 µm bestimmen. Diese Genauig
keit ist zuverlässig nur dann erreichbar, wenn sich die R´seau
punkte eindeutig vom Hintergrund trennen lassen. Besitzen jedoch
R´seaupunkt und Objekt die gleiche Schwärzung, kann der Punkt
nicht identifiziert und der Sensor damit nicht positioniert
werden.
Die Trennung von R´seau und Bildinformation kann numerisch durch
geführt werden, wenn sich die Signalintensität des R´seaupunktes
von der des Hintergrundes signifikant unterscheidet, wenn also
die Differenz der Grauwerte größer ist als der Rauschanteil im
Bild. Die Genauigkeit der Punktbestimmung wird umso schlechter,
je höher der Rauschanteil im Bild ist und je inhomogener der
Hintergrund ist.
Zur Vermeidung der genannten Nachteile wird erfindungsgemäß
eine optische Trennung von Objekt und R´seau durch Doppelbelich
tung vorgeschlagen, wobei zuerst die R´seaupunkte bei einer
externen, separaten Beleuchtung vom Flächensensor abgebildet
werden, ohne daß die Objektinformation sichtbar ist, daß das so
gewonnene erste Sensorbild digital abgespeichert wird, und daß
dann das den gleichen geometrischen Bezug zum R´seau aufweisende
Objekt abgebildet und das so gewonnene zweite Sensorbild eben
falls digital abgespeichert wird.
Der geometrische Bezug zwischen den Bildern des R´seaus und des
Objektes ist nur dann bekannt, wenn sich der Sensor in der Zeit
zwischen den Aufnahmen nicht verändert hat. Die Taktzeit muß da
her möglichst kurz sein. Handelsübliche CCD-Videokameras und
Analog-Digital-Wandler arbeiten mit einer Frequenz von 1/30 Sek.
Diese Taktzeit läßt sich bei Verwendung von zwei Bildspeichern
und geeigneter Beleuchtungssteuerung erreichen.
In der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform
einer R´seaukammer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens schematisch dargestellt. Dabei zeigt
Fig. 1 den Augenblick der Objektabbildung und
Fig. 2 den Augenblick der R´seau-Abbildung.
Dargestellt ist eine R´seaukammer 1 mit einem Objektiv 2, einer
auf der gegenüberliegenden Kammerseite angeordneten R´seauplatte
3, einer in der oberen Abdeckung vorgesehenen Mattscheibe 4 und
einer im Innern angeordneten halbverspiegelten Glasplatte 5.
Die Abbildungsebene 6 der R´seaukammer 1 liegt außerhalb der Ebene
der R´seauplatte 3. In dieser Abbildungsebene 6 ist ein opto
elektrischer Festkörper-Flächensensor 7 geführt. Zur Fokussierung
wird der Flächensensor 7 in Richtung der optischen Achse in die
jeweils gewünschte Abbildungsebene 6 bewegt; der eingezeichnete
Abstand x ist daher variabel, während der ebenfalls eingezeich
nete Abstand k zwischen Objektiv 2 und Reseauplatte 3 konstant
bleibt.
Fig. 2 zeigt eine punktförmige Beleuchtung 8 zur Abbildung des
R´seaus auf dem Flächensensor 7.
Claims (3)
1. Verfahren zur photogrammetrischen Erfassung eines statischen
Aufnahmeobjektes mit Hilfe zumindest eines opto-elektrischen
Festkörper-Flächensensors, dessen Bildfläche kleiner ist als
die des angestrebten Gesamtbilds, wobei in das photogram
metrische Abbildungssystem das Punktfeld eines das
Gesamtbild abdeckenden R´seaus (Glasplatte mit geeigneten,
rasterartig verteilten Punktmarkierungen) einbezogen und der
Flächensensor so hinter der R´seauebene angeordnet werden,
daß er jeweils zumindest eine Masche des R´seaus
flächendeckend im Sensorbild abbildet, wobei Kammerr´seau
und Aufnahmeobjekt auf die Sensorfläche projizierbar sind,
die zur fortlaufenden Aufnahme von R´seaumasche zu
R´seaumasche verschoben wird, dadurch gekennzeichnet, daß
die R´seaupunkte mit einer separaten, nahezu punktför
migen Beleuchtung projiziert werden, und daß durch Ver
schiebung des Flächensensors in Richtung der optischen
Achse die Abbildung jedes Objektpunktes individuell fokus
siert wird, während die Zuordnung des Aufnahmeprojektions
zentrums zum R´seau konstant gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Objekt und R´seau bei nicht streng übereinstimmenden
Projektionszentren getrennt voneinander projiziert werden,
wobei zuerst die abgebildeten R´seaupunkte zur numerischen
Orientierung des Sensors im Bildraum in Bezug auf das R´seau
verwendet werden, um dann die auf dem Flächensensor
abgebildeten Objektpunkte in Richtung auf das Projektions
zentrum der Objektabbildung in das Koordinatensystem des
R´seaus zu transformieren.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der von einer Masche des Kammerr´seaus über
deckte Objektbereich mit einem Flächensensor durch mehrere,
unterschiedlich fokussierte Teilbilder in seiner ganzen
Tiefe scharf erfaßt wird, und daß diese Teilbilder mit Hilfe
der mit abgebildeten R´seaupunkte in den gemeinsamen geome
trischen Bezug einer einzigen, durch die betroffene Masche
des Kammerr´seaus gegebene Bildebene überführt und dort
rechnerisch überlagert werden.
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