DE4317705A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen von Reaktionsgasen in einen Schmelzofen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Zuführen von Reaktionsgasen in einen SchmelzofenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vor
richtung zum Zuführen von Reaktionsgasen, vorzugsweise Sauer
stoff und Luft oder eine Mischung beider Gase, in einen Schmelz
ofen, so daß die Querschnittsfläche durch die die Gase zugeführt
werden, eingestellt werden kann. So kann die Geschwindigkeit der
dem Schmelzofen zugeführten Gase ausreichend hoch gehalten wer
den, auch wenn der Durchsatz und Qualität des Gases variieren.
Wenn Reaktionsstoffe und Reaktionsgase einem Suspensionsschmelz
ofen zugeführt werden, werden diese miteinander in Kontakt
gebracht und nur in der Reaktionszone des Ofens gemischt. Der
Massetransfer zwischen dem reagierden Feststoff und dem umgeben
den Gas wird in dem Reaktionsraum selbst so hoch wie möglich ge
halten, da die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen dem Reaktions
gas und dem pulverförmigen Feststoff ebenfalls so hoch wie mög
lich gehalten wird.
Aus dem US Patent 4 210 315 ist eine Vorrichtung bekannt, bei
der die Suspension eines pulverförmigen Festbrennstoffes gebil
det wird durch zentrales Zuführen des Festbrennstoffes in den
Reaktionsraum relativ zur Zuführung des Reaktionsgases. Inner
halb des Zuführungsrohres für den Feststoff ist koaxial ein Gas
zuführrohr angeordnet, durch welches ein Teil des Gases zuge
führt wird. Das untere Ende des Gaszuführrohres ist konisch, so
daß das Gas durch Öffnungen an dem unteren Ende des Konus aus
tritt. Das durch die Zuführöffnungen ausgeblasene Gas bewegt den
Feststoff dazu, entlang der konischen Oberfläche in Richtung auf
die reine Reaktionsgaszone zu fallen, die den Feststofffluß um
gibt, d. h. in Richtung auf die Umfangsfläche des Reaktionsrau
mes.
Aus dem U.S. Patent 3,392,885 ist ein Verfahren und eine Vor
richtung bekannt, bei denen die Richtung des Hauptreaktionsgas
flußes flexibel geändert werden kann. Durch diese Vorrichtung
wird ein horizontal zugeführter Gasfluß in radiale Teilflüsse
mit Hilfe von Trennwänden aufgeteilt, und gleichzeitig wird die
Richtung des Gasflußes dahingehend verändert, daß sie parallel
zur zentralen Achse des Reaktionsrohres des Schmelzofens ver
läuft, so daß die Geschwindigkeit der Teilflüsse zur gleichen
Zeit anwächst. Die Teilflüsse werden in den Reaktionsraum als
ringförmiger Fluß abgegeben, der somit den Konzentratfluß von
der Innenseite umgibt.
Das U.S. Patent 4,392,885 beschreibt ein Verfahren und eine Vor
richtung, bei denen der größere Teil des Reaktionsgasflusses
entsprechend dem U.S. Patent 4,210,315 symmetrisch in mehreren
verwirbelten Strömen dem pulverigen Feststofffluß von außen in
den Reaktionsraum zugeführt wird. Die Zuführrohre, durch die die
verwirbelten Ströme fließen, sind einstellbar, so daß der Grad
und die Richtung der Verwirbelung einstellbar sind.
Die oben beschriebenen Vorrichtungen zum Zuführen pulverförmiger
Substanzen, hauptsächlich von Konzentraten, sind problemlos an
wendbar, solange der dem Schmelzofen zuzuführende Materialfluß
mehr oder weniger konstant bleibt. Wenn der dem Schmelzofen zu
zuführende Konzentratdurchsatz aus bestimmten Gründen reduziert
wird, muß die Menge des zugeführten Reaktionsgases entsprechend
reduziert werden. Generell erzeugt dies keine ernsten Probleme
bei der Zuführung des Konzentrats. Sowohl die normalen als auch
geringere Durchsätze können in der Regel einfach durch die glei
chen Zuführeinrichtungen zugeführt werden. Jedoch tritt ein
größeres Problem bei der Zuführung des Reaktionsgases auf, weil,
wenn der Gasdurchsatz wesentlich reduziert wird, die Gasge
schwindigkeit in der Zufuhröffnung ebenfalls reduziert wird, da
die Querschnittsfläche, durch die das Gas zugeführt wird, gleich
bleibt. Wenn die Gaseintrittsgeschwindigkeit in dem Konzentrat
verteiler und damit in die Reaktionszone des Ofens wesentlich
reduziert wird, erzeugt dies Schwierigkeiten bei der Erzielung
einer guten Suspension im Reaktionsrohr, und daher werden die
Reaktionen zwischen dem Konzentrat und dem Gas inhomogen und
nicht zufriedenstellend. Diese Schwierigkeiten werden etwas ab
gemildert durch die Vorrichtung gemäß U.S. Patent 4,392,885.
Dort werden die Gasturbulenzen intensiviert. Jedoch wenn der
Gasdurchsatz beispielsweise auf die Hälfte der normalen Werte
abfällt, ist auch mit diesem Verfahren eine gute Suspension
schwer zu erreichen. Ein weiterer wichtiger Grund für eine Ver
ringerung des Reaktionsgasdurchsatzes besteht in der wachsenden
Tendenz zur Verwendung sauerstoffangereicherter Gase, was
selbstverständlich mit einer Verringerung des Gasdurchsatzes
einhergeht.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und ei
ne Vorrichtung zu schaffen, die es erlauben, daß die Fließge
schwindigkeit der Reaktionsgase auch bei wechselnden Massedurch
sätzen ausreichend hoch gehalten und somit eine gute Suspension
zwischen den pulverförmigen Feststoffpartikeln und dem Gas im
Reaktionsraum des Ofens sichergestellt werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß An
spruch 1 und eine Vorrichtung gemäß Anspruch 2 gelöst. Vorteil
hafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteran
sprüche.
Erfindungsgemäß ist die Querschnittsfläche, durch die das Reak
tionsgas fließt, einstellbar, so daß die Fließgeschwindigkeit
des Reaktionsgases ausreichend hoch gehalten werden kann. So
kann eine gute Suspension zwischen den pulverförmigen Feststoff
partikeln und dem Gas im Reaktionsrohr des Ofens sichergestellt
werden. Somit verlaufen die gewünschten Reaktionen zwischen dem
Feststoff und dem Gas schneller. Dementsprechend basiert das
erfindungsgemäße Verfahren zum Zuführen der Reaktionsgase in das
Reaktionsrohr eines Suspensionsschmelzofens auf der Tatsache,
daß die Gasverteilungskammer in mehrere ineinander geschachtelte
Teile unterteilt ist, so daß das Gas entsprechend dem Gasdurch
satz entweder durch alle ringförmigen Unterkammern eingespeist
werden kann, oder lediglich durch eine Kammer. So kann eine aus
reichende Gasgeschwindigkeit an der Gasaustrittsöffnung jeder
zeit beibehalten werden. Das Gas kann in die Gasverteilungskam
mer aus einer oder mehreren Richtungen eingeführt werden.
Das pulverförmige Material, wie z. B. Konzentrat und Flußmittel
können zentral von der Innenseite der Gasverteilungskammer zuge
führt werden, beispielsweise mittels eines zentralen Düsenver
teilers entsprechend U.S. Patent 4,210,315 oder durch eine Vor
richtung entsprechend U.S. Patent 5,133,801. Durch das erfin
dungsgemäße Verfahren können z. B. das Luft/Sauerstoff-Verhält
nis des Reaktionsgases stufenlos eingestellt werden, weil der
Gasdurchsatz verringert wird, während der Sauerstoffgehalt an
steigt. Dieser verringerte Gasdurchsatz kann jedoch zugeführt
werden, ohne daß alle Unterkammern verwendet werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird nachfolgend mit Bezug auf
die beiliegende Zeichnung beschreiben. Diese zeigt ein bevorzug
tes Ausführungsbeispiel der Erfindung in teilweise geschnittener
Seitenansicht.
Der Konzentratverteiler 1 ist im Gewölbe 2 eines Schmelzofens,
z. B. eines Suspensionsschmelzofens, angeordnet. Der pulverför
mige Feststoff, wie z. B. Konzentrat, und die Reaktionsgase, die
aus dem Verteiler austreten, werden durch separate Kanäle zuge
führt und vermischen sich allein im Reaktionsrohr unterhalb des
Gewölbes um dort eine Suspension zu bilden.
Das Konzentrat wird dem Verteiler durch die Konzentratleitung 3
zugeführt und dazu gebracht, die Gußleitung 4 zum Reaktionsrohr
hinunterzufließen. Innerhalb der Konzentratgußleitung 4 ist ei
ne Zuführleitung 5 für das Gas, in der Regel Luft, angeordnet,
welche vorgesehen ist, um das Konzentrat zu dispergieren. Das
untere Ende der Zuführleitung 5 erstreckt sich weiter nach unten
als der untere Teil der Gußleitung 4 und ist konisch zugespitzt
und mit Perforationen an dem äußerem Ende versehen. Die Disper
sionsluft tritt durch die Perforationen nahezu horizontal aus
und dispergiert so den Konzentratvorhang, der ringförmig um die
Zuführleitung 5 austritt. Innerhalb der Dispersionsluftzuführ
leitung kann weiterhin eine andere Gaszuführleitung 6 angeordnet
sein, durch die ein Teil des erforderlichen Reaktionsgases dem
Reaktionsraum zugeführt wird. Vorzugsweise ist dieses Gas Sauer
stoff.
Der größere Teil des Reaktionsgases wird über die Gasvertei
lungskammer 7 zugeführt, die die Konzentratgußleitung 4 umgibt.
Zu dieser Gasverteilungskammer 7 wird das Gas durch mindestens
eine Zuführleitung 8 zugeführt. In der Zeichnung sind zwei Zu
führleitungen dargestellt. An ihrem anderem Ende kurz vor ihrem
Einlaufen in die Gasverteilungskammer ist die Zuführleitung
durch Trennwände in mindestens zwei separate Teile 9 und 10 un
terteilt. Die Trennwände verlaufen parallel zur zentralen Achse
des Reaktionsrohres und setzen sich kreisförmig innerhalb der im
wesentlichen zylindrischen Gasverteilungskammer bis zum Boden
der Kammer fort. Auf diese Weise besteht die Gasverteilungskam
mer aus mehreren ineinander geschachtelten ringförmigen Teilen
12, 13, und die Gasaustrittsöffnung in den Reaktionsraum enthält
daher zwei oder mehr Abschnitte.
Das Gas wird der Gasverteilungskammer über Zuführventile 14 zu
geführt, die in den Zuführleitungen 8 angeordnet sind. Diese
Ventile können manuell oder automatisch verstellt werden. So
wird das Prozeßgas jeder der ineinander verschachtelten Kammern
9, 10 durch separate Kanäle zugeführt, die jeweils mit einem
Einstellventil versehen sind. Die Trennwände 11 der Unterkammern
erstrecken sich bis zur Austrittskante 15 der Gasverteilungskam
mer, d. h. bis zur Unterkante des Ofengewölbes. Beim Betrieb mit
maximaler Belastung tritt das Gas aus jeder der ineinander ge
schachtelten Kammern mit einer Geschwindigkeit aus, die für den
fraglichen Prozeß am besten geeignet ist. Während des Betriebs
bei minimaler Belastung wird die erforderliche Menge an Prozeß
gas lediglich durch eine Kammer zugeführt, während die restli
chen Kammern geschlossen sind.
Claims (6)
1. Verfahren zum Zuführen von Reaktionsgasen, insbesondere
Luft, Sauerstoff oder eine Mischung der beiden Gase, in die Re
aktionszone eines Suspensionsschmelzofens, wobei ein Teil des
Gases von innen einem nach unten fließenden ringförmigen Vorhang
der pulverförmigen Substanz zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet
daß der größere Teil des Gases von außerhalb des ringförmigen
Vorhangs der pulverförmigen Substanz zugeführt wird, und daß die
Geschwindigkeit dieses Gasflusses eingestellt wird, indem man
das Gas in die Reaktionszone des Schmelzofens in einer oder meh
reren ineinander geschachtelten ringförmigen Flüssen einführt.
2. Vorrichtung zu Zuführen von Reaktionsgasen, insbesondere
Luft, Sauerstoff oder eine Mischung der beiden Gase, in das Re
aktionsrohr eines Suspensionsschmelzofens durch einen Konzen
tratverteiler (1), der in dem Gewölbe (2) des Ofens angeordnet
ist, so daß zumindest ein Teil des Reaktionsgases durch Einrich
tungen (5, 6) zugeführt wird, die innerhalb des Gießrohres (4)
des pulverförmigen Brennstoffes angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet
daß der Konzentratverteiler (1) zum Zuführen des größeren Teils
des Reaktionsgases mit mindestens einer Gaszuführleitung (8)
versehen ist, die vor der Verbindung mit der Gasverteilungskam
mer (7) mittels einer Trennwand (11) in mindestens zwei Ab
schnitte (9, 10) unterteilt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet
daß die Trennwände (11) sich in die Gasverteilungskammer (7) er
strecken.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennwände (11) in der Gasverteilungskammer (7) ring
förmig sind und parallel zur zentralen Achse des Reaktionsrohres
verlaufen.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet
daß sich die Trennwände (11) bis zur Austrittskante (15) der
Gasverteilungskammer (7) erstrecken.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet
daß die durch Trennwände (11) unterteilten Abschnitte (9, 10)
der Zuführleitung (8) mit Einstellventilen (14) versehen sind.
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