DE4316518C2 - Verfahren zur Herstellung eines hydraulischen Gemisches und dessen Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines hydraulischen Gemisches und dessen VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
eines hydraulisch härtenden Gemischs auf der Basis von
Zement, Flugasche und gebranntem Kalk und dessen
Verwendung.
Derartige Gemische werden zur Verfüllung im Bergbau,
insbesondere im Untertagebereich eingesetzt. Um
Unterschiede der verschiedenen Flugaschen auszugleichen,
insbesondere um unerwünschtes falsches Ansteifen zu
reduzieren oder zu verhindern, kann den Trockenmischungen
zusätzlich 1 bis 5 Gew.-% Calciumhydroxid zugegeben
werden. Dennoch haben diese Mischungen den Nachteil, daß
die Flugaschen stark zum Sedimentieren neigen.
Dies stellt insofern ein großes Problem dar, als
normalerweise die Mischungen über Tage hergestellt und
durch mitunter kilometerlange Leitungen bis vor Ort
gepumpt werden. Gefordert ist hierzu eine gute
Plastizität und Fließfähigkeit der Mischungen, die durch
jegliches Sedimentieren gestört wird.
Verschärft wird das Problem dadurch, daß bei
Überkonzentration von Grubengas die Misch- und Pumpanlage
mitunter mehrere Stunden lang abgeschaltet wird. Eine
sedimentierende Mischung ist daher nur schwer oder gar
nicht mehr abpumpbar. Außerdem ergeben sich in der
Verfüllung Bereiche mit unterschiedlichen Festigkeiten.
Es wird versucht, die Neigung zum Sedimentieren durch
Zugabe von Dispergiermitteln zu reduzieren. Jedoch ist
dieses nur bedingt möglich, da durch die unterschiedliche
Zusammensetzung der Flugaschen ein Sedimentieren nicht zu
verhindern ist. Die Zugabe von Dispergiermitteln muß je
nach Beschaffenheit der Flugasche variiert werden.
Die DE 32 15 777 A1 beschreibt die Zusammensetzung eines
Mörtels aus mineralischen Füllstoffen, Portlandzement,
Kalkhydrat, Tonerdezement, Calciumsulfat, hydraulischer
Zugabe und Superverflüssiger. Diese Zusammensetzung
bildet nach Anmachen mit Wasser spannungs- und rißfreie
Massen. Die DE 42 05 354 C2 beschreibt Trockenmischungen
zur Herstellung hydromechanisch förderbarer
Baustoffsuspensionen ohne Zusatz von Gips.
Es ist Aufgabe der Erfindung, hydraulisch härtende
Gemische auf der Basis von Zement, Flugasche und Calcium
hydroxid bereitzustellen, deren Neigung zum Sedimentieren
durch einfache Mittel wesentlich und konstant vermindert
oder verhindert wird, ohne daß die Festigkeit der
Gemische reduziert wird.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch ein Verfahren zur
Herstellung eines hydraulisch härtenden Gemischs auf der
Basis von Zement, Flugasche und gebranntem Kalk, in dem
man einen Gips und Betonverflüssiger enthaltenden
Filterkuchen aus der Entsorgung von Sulfatrückständen der
Herstellung von Naphthalin-Formaldehyd-
Kondensationsprodukten Branntkalk zum Erhalt eines
trockenen Gemischs zuführt und dieses Gemisch mit Zement
und Flugasche vermengt, wobei das Verhältnis Filterkuchen
zu Branntkalk von 2 : 5 bis 10 : 2 und die durch den
Filterkuchen in das Gemisch eingebrachte Menge Gips 0,5
bis 10 Gew.-% beträgt.
Es wurde gefunden, daß hydraulisch härtende Gemische auf
Basis von Zement, Flugasche und Calciumhydroxid in ihrem
Sedimentationsverhalten wesentlich verbessert werden,
wenn sie zusätzlich 0,5 bis 10 Gew.-% Gips, berechnet als
Dihydrat, enthalten.
Der als Filterkuchen anfallende Gips ist eine steife
wasserhaltige Masse. Da diese Masse ein Abfallprodukt aus
der Herstellung der als Betonverflüssiger eingesetzten
Naphthalinsulfonat-Formaldehyd-Kondensationsprodukte
(NSF) ist, enthält diese bis zu 15 Gew.-% NSF und eignet
sich ausgezeichnet als Betonverflüssiger enthaltende
Gipskomponente.
Diese Masse wird mit der Menge Branntkalk gemischt, die
nötig ist, um einerseits das Wasser zu binden und
andererseits den Branntkalk zu löschen. Somit entsteht
durch diese Abmischung ein trockenes Pulver aus Gips,
Betonverflüssiger und gelöschtem Kalk, das sich als
Mischungskomponente zu Zement und Flugasche bestens
eignet und gegenüber reinem Kalkhydrat den Vorteil hat,
daß es weniger stark staubt.
Je nach Wassergehalt des Filterkuchens liegt das
Mischungsverhältnis Filterkuchen zu Branntkalk in dem
oben angegebenen Bereich. Das erfindungsgemäß erhaltene
hydraulisch härtende Gemisch enthält 2 bis 15 Gew.-% der
trockenen Bestandteile eines Gemischs aus Filterkuchen
und Branntkalk in einem Mischungsverhältnis, daß der
Wassergehalt des Filterkuchens stöchiometrisch der zum
Ablöschen des Branntkalks benötigten Menge entspricht.
Zur Herstellung der hydraulisch härtenden Gemische können
Zement und Flugasche in einem weiten Mischungsverhältnis
eingesetzt werden. Je nach geforderter Festigkeit wird
der Zementanteil im Bereich von 10 bis 60 Gew.-% liegen.
Weiterhin enthalten die Mischungen 0,5 bis 5 Gew.-%
gebrannten oder gelöschten Kalk. Als Zement können alle
handelsüblichen Sorten und Typen eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Mischungen können weitere
üblicherweise zur Steuerung des Abbinde- und
Härtungsprozesses verwendete Zusätze enthalten.
Die einzelnen Komponenten der Mischungen liegen als
trockene Festsubstanzen vor, die miteinander gemischt und
danach mit Wasser angeteigt werden. Die Wassermenge wird
dabei, wie an sich aus Betonmischungen bekannt, möglichst
in dem Bereich gehalten, der zur hydraulischen
Abbindereaktion notwendig ist.
Die entsprechenden wäßrigen Suspensionen bleiben bis zu
mehreren Stunden lang plastisch und fließfähig und somit
auch in langen Leitungssystemen pumpfähig, auch wenn der
Pumpvorgang bis zu 2 Stunden unterbrochen wurde. Es ist
ein weiterer Vorteil der erhaltenen Gemische, daß weder
die Fähigkeit zum schnellen Abbinden noch die Festigkeit
der ausgehärteten Produkte im Vergleich zu entsprechenden
Gemischen ohne Gips vermindert wird.
Es wurde gefunden, daß bei Einsatz dieser Gipskomponente
eine weitere Verbesserung eintritt. Bisher war der
Einsatz von Flugaschen aus Müllverbrennungsanlagen in
Flugasche-Zement-Mischungen nicht möglich, da speziell
diese Flugaschen einen zu hohen Wasseranspruch haben und
die gehärteten Mischungen nicht die geforderten
Festigkeiten erreichen.
Der erfindungsgemäß eingesetzte Filterkuchen verringert
diesen Wasseranspruch so, daß in dem erfindungsgemäßen
Verfahren auch Flugaschen aus Müllverbrennungsanlagen
eingesetzt werden können.
Durch Vermischen der folgenden Komponenten mit Wasser
(Wasser-Feststoff-Wert : 0,60) werden Suspensionen
hergestellt und das Verhalten im nicht ausgehärteten
Zustand beobachtet.
Das Produkt Filterkuchen/Kalkhydrat ist ein trockenes
Pulver, hergestellt durch Abmischen von 59 Gew.-Teilen
Branntkalk mit 41 Gew.-Teilen Filterkuchen und
13,5 Gew. -Teilen Wasser.
Der Filterkuchen ist eine NSF-haltige (5%) Gipsmasse
mit einem Wassergehalt von 10%, hergestellt durch
Fällen der Sulfate aus der NSF-Herstellung mit
Calciumhydroxid.
Das Ausbreitmaß der Suspensionen, bestimmt nach
DIN 18 555, Abschnitt 9, beträgt für
- a. 7,6 cm
- b. 10,8 cm.
Innerhalb von 30 Min. wird die Suspension a. steif und
ist nicht mehr fließfähig.
Suspension b. zeigt nach 60 Min. keine wesentliche
Veränderung der Konsistenz.
Durch Vermischen der folgenden Komponenten mit Wasser
(Wasser-Feststoff-Wert : 0,32) werden Suspensionen
hergestellt und ihre Druckfestigkeit nach DIN 11 64,
Teil 7 bestimmt.
Beide Mischungen haben eine gut fließfähige Konsistenz.
Beim Stehen sedimentiert Mischung a. innerhalb von
20 Min. und ist nicht mehr homogen fließfähig. Der
sedimentierte Teil ist im Testgefäß festsitzend.
Mischung b. zeigt nach 2 Std. keine wesentliche
Veränderung der Konsistenz. Gemessene Druckfestigkeit
[N/mm²] nach
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung eines hydraulisch
härtenden Gemischs auf der Basis von Zement, Flugasche
und gebranntem Kalk, dadurch gekennzeichnet, daß man
einen Gips und Betonverflüssiger enthaltenden
Filterkuchen aus der Entsorgung von Sulfatrückständen der
Herstellung von Naphthalin-Formaldehyd-
Kondensationsprodukten Branntkalk zum Erhalt eines
trockenen Gemischs zuführt und dieses Gemisch mit Zement
und Flugasche vermengt, wobei das Verhältnis Filterkuchen
zu Branntkalk von 2 : 5 bis 10 : 2 und die durch den
Filterkuchen in das Gemisch eingebrachte Menge Gips 0,5
bis 10 Gew.-% beträgt.
2. Verwendung des nach Anspruch 1 hergestellten
hydraulisch härtenden Gemischs zur Verfüllung im
Bergbaubereich.
3. Verwendung des nach Anspruch 1 hergestellten
hydraulisch härtenden Gemischs zur Herstellung von
Estrichen oder Putzgipsen.
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- 1993-05-18 DE DE19934316518 patent/DE4316518C2/de not_active Expired - Fee Related
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