DE3028323C2 - - Google Patents
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- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
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Description
Die Erfindung betrifft einen Portlandzementklinker, in
den eine die Aushärtung steuernde Komponente eingebaut
ist.
Zusätzlich zu der Druckfestigkeit und der Raumbeständigkeit
ist auch die Aushärtungszeit eines gegebenen Zements
eine Eigenschaft von praktischer Bedeutung. Die Aushärtungszeit
darf nicht so kurz sein, daß der Zement
nicht entsprechend an Ort und Stelle gebracht und anschließend
mit einer Oberflächenbearbeitung versehen werden
kann. Ist andererseits die Aushärtungszeit sehr langsam,
dann kann eine unerwünschte Sedimentation der Betonfeststoffe
auftreten, was zur Folge hat, das Wasser aus dem
Beton ausblutet. Darüber hinaus kann eine Verzögerung
für den Verbraucher unerwünscht sein, wenn dadurch die
Baumaßnahmen verzögert werden.
Es ist herkömmliche Praxis bei der Herstellung eines Portlandzements
eine kleine Menge einer Sulfatquelle, wie Gips
oder Anhydrit, mit dem Klinker zu vermahlen, um die Reaktion
zwischen dem fertigen Zementpulver und Wasser zu
steuern. Auf diese Weise werden die Aushärtungseigenschaften
bis zu dem Ausmaß gesteuert, das erforderlich ist,
um den Zement oder Mörtel an die gewünschte Stelle zu bringen.
Es treten jedoch Probleme beim Einsatz von Sulfat, insbesondere
Gips, das auf diese Weise zugesetzt wird, auf.
Ein Problem liegt in der Variabilität von Sulfat enthaltenden
Rohmaterialien. Ein anderes Problem ist das Auftreten
von "falschen" Aushärtungsreaktionen aufgrund einer Dehydratisierung
von Gips bei den normalen Zementklinkervermahlungstemperaturen.
Das erhaltene Halbhydrat kann mit Wasser
unter Bildung von kristallinem Gips reagieren, dessen
Ausfällung eine nachteilige Wirkung auf die Rheologie
der Betonmischung ausübt, so daß die Zugabe von weiterem
Wasser erforderlich ist, um eine Mischung mit
geeigneter Verarbeitbarkeit zu erhalten. Dieses Extrawasser
übt eine nachteilige Wirkung auf die Betonqualität
und -dauerhaftigkeit aus. Obwohl das Problem der falschen
Aushärtung beim weiteren Verarbeiten beseitigt werden
kann, so zieht es dennoch das andere Problem eines nachteiligen
Zementwasserbedarfs nach sich, was eine Verminderung
der Qualität des Mörtels oder Betons zur Folge hat.
Die Einführung größerer Vermahlungseinheiten mit höheren
Vermahlungstemperaturen hat darüber hinaus die Notwendigkeit
zunehmend komplexer und teurer werdender Kühlsysteme
zur Beseitigung dieses Problems bedingt.
Ein weiteres Problem kann im Falle von Klinkern auftreten,
die eine merkliche Menge an Kaliumsulfat (K₂SO₄)
enthalten.
Bei einem Vermahlen mit Gips kann das Kaliumsulfat mit
dem Gips (CaSO₄ · 2 H₂O) unter Bildung von Syngenit
(K₂SO₄ · CaSO₄ · H₂O) reagieren, der eine Lufthärtung verursacht,
wodurch der Zement klumpig wird und damit schlechte
Fließeigenschaften besitzt. Klumpiger Zement ist schwierig
mit Zuschlagstoffen unter Bildung einer homogenen Mischung
zu vermischen, was einen Mörtel mit schlechter Qualität
bedingt.
Ein weiteres Problem liegt in der schnellen Härtung.
Wie bekannt, erfährt die Trikalziumaluminatkomponente
(C₃A, wobei C für CaO steht und A Al₂O₃ bedeutet) von Zement
eine schnelle Reaktion in Kontakt mit Wasser. Man nimmt an,
daß dem Zementklinker zugesetztes Sulfat die Bildung einer
Schicht aus Ettringit auf den C₃A-Stellen bedingt. Diese
Schicht steuert die Aushärtungsreaktion. Liegt jedoch eine zur
Hemmung der Hydratation der C₃A-Phase unzureichende Sulfatmenge
vor, dann kann ein blitzartiges Aushärten erfolgen. Dieser Vorgang
ist im wesentlichen irreversibel insofern, als Versuche,
das Material aufzubrechen und es erneut zu verarbeiten,
einen Beton mit merklich reduzierter Qualität zur Folge
hat.
Aufgabe der Erfindung ist die Lösung der vorstehenden
Probleme durch Schaffung eines Portlandzementklinkers
mit eingebauter Aushärtungssteuerung durch Vorsehen einer
Komponente in dem Klinker selbst, welche die Rolle
übernimmt, welche bisher von dem Klinker nach dem Brennen
zugesetztem Gips oder anderem Sulfat gespielt wurde. Dies
bedeutet mit anderen Worten, daß in den Klinker
eine Verzögerungskomponente eingebaut wird, die einem
aus dem Klinker hergestellten Zement selbstregulierende
Eigenschaften verleiht.
Diese Aufgabe wird durch den Portlandzementklinker des Patentanspruchs
1 gelöst.
Es ist bekannt, daß in Form von Kalziumsulfat als totgebrannter
Anhydrit in Portlandzementklinker vorliegendes
SO₃ (im Unterschied zu Kalziumsulfat, das anschließend
dem Klinker zugesetzt wird) als Aushärtungsverzögerungsmittel
unwirksam ist infolge seiner langsamen Auflösungsgeschwindigkeit
in dem Anmachwasser. Ferner sind die
leichter löslichen Alkalimetallsulfate dafür bekannt, daß
sie schlechte Verzögerungsmittel sind und darüber hinaus
die Betonfestigkeiten zu einem frühen Zeitpunkt aufgrund
der Festigkeiten zu einem späteren Zeitpunkt begünstigen.
In "Zementchemie für Bauingenieure", 1977, werden auf den
Seiten 32 bis 40 herkömmliche Portlandzemente beschrieben,
deren Aushärtungseigenschaften durch die Zugabe von Gips
während der Vermahlungsstufe gesteuert werden. Demgegenüber
betrifft die vorliegende Erfindung einen speziellen Portlandzement,
der eine hohe Festigkeit entwickelt und Verfestigungseigenschaften
zeigt, die weitgehend durch das Vorliegen von
die Aushärtung steuernden Komponenten (einschließlich Sulfat)
in dem Klinker selbst bestimmt werden. Sulfat ist in einem
tongebrannten Anhydrit dafür bekannt, daß es als Aushärtungsverzögerungsmittel
unwirksam ist. Daher ist es als überraschend
anzusehen, daß man trotz der niedrigen Siliziumdioxidverhältnisse
ausgezeichnete Aushärtungseigenschaften mit den
speziellen Zementen erhalten kann, die aus den erfindungsgemäßen
Klinkern erhalten werden.
Zement kann durch Pulverisieren oder Vermahlen des Klinkers
gemäß vorliegender Erfindung nach herkömmlichen Methoden
sowie unter Einsatz herkömmlicher Vorrichtungen
erhalten werden. Damit jedoch die erfindungsgemäß erzielbaren
Vorteile voll ausgeschöpft werden, ist es vorzuziehen,
wenn der Klinker im wesentlichen im Abwesenheit von
zugesetztem Sulfat, wie Gips oder Anhydrit, vermahlen wird.
Wenigstens ein Teil der Elemtente, die zur Bildung der die
Aushärtung steuernden Komponente in dem Klinker erforderlich
sind, können bereits in den Zementrohmaterialien vorliegen
oder in den Ofen mit dem Brennstoff eingeführt werden,
der zum Befeuern des Ofens verwendet wird. Das Verfahren zur
Herstellung der Klinker sieht jedoch normalerweise die Einstellung eines
oder mehrerer Additive in den Ofen vor, die Halogen und/
oder Schwefel und Alkalimetall enthalten. Es ist natürlich
darauf hinzuweisen, daß bei einem Hinweis auf Halogene oder
ein Alkalimetall normalerweise das Element in gebundenem
Zustand zu verstehen ist, beispielsweise als Halogenidion
bzw. als Alkalimetallion. In ähnlicher Weise versteht sich
der Hinweis auf Schwefel auf einen Schwefel in gebundener
Form, gewöhnlich in Form von Sulfat. Die Additive können
in den Ofen entweder getrennt oder zusammen durch Einmengung
in die Rohzementbeschickung oder auf eine andere
Weise eingeführt werden, beispielsweise durch Einblasen.
Die Schwefelquelle mit Ausnahme der Quelle, die auf die
Hauptrohmaterialien und den Brennstoff zurückgeht, wird
vorzugsweise als Kalziumsulfat, Hydraten von Kalziumsulfat,
Alkalimetallsulfaten, Alkalimetall-Kalzium-Doppelsulfaten
und Mischungen aus diesen Bestandteilen ausgewählt.
Besonders bevorzugte Quellen sind Gips, Kaliumsulfat
sowie Staub, der bei der Zementverarbeitung anfällt
und reich an Kalium und Schwefel ist.
Die bevorzugten Quellen für Alkalimetallverbindungen sind
die Hauptrohmaterialien oder der Brennstoff oder die vorstehend
erwähnten Zugaben von Alkalimetallsulfat oder
Alkalimetall-Kalzium-Doppelsulfat. Das bevorzugte Alkalimetall
ist Kalium, wobei jedoch normalerweise auch
Natrium vorliegt.
Die Quelle für Fluor ist neben der, die in den Hauptrohmaterialien
vorliegen kann, vorzugsweise Kalziumchlorid.
In den Ofen eingeführtes Halogen und Schwefel üben in Kombination
eine mineralisierende Wirkung aus, welche eine Vereinigung
der Rohmaterialien in dem Ofen bei verminderten
Brenntemperaturen gestattet, sodaß, insbesondere im Falle von
Öfen mit niedrigem Wärmewirkungsgrad, die gewünschte Retention
an Sulfat und Alkalimetall in dem Klinker bei den Gehalt erleichtert
wird, die für die Aushärtung regulierende Wirkung
erforderlich sind. Das Fluor übt ebenfalls eine verzögernde
Wirkung aus, welche die Aushärtungssteuerung fördert.
Das Fluor liegt vorzugsweise in einer Menge von 0,1 bis
1% und insbesondere in einer Menge von 0,15 bis 0,30% des
Klinkers vor. Die Menge des Alkalimetalls des Klinkers
(ausgedrückt als Na₂O-Äquivalent) beträgt vorzugsweise 0,4
bis 2,0% und insbesondere 0,60 bis 1,0%, bezogen auf das
Gewicht des Klinkers.
Für die erfindungsgemäßen Zwecke wird der minimale Gehalt
an Sulfat in dem Klinker durch den folgenden Ausdruck bestimmt:
minimaler Gewichtsprozentsatz an SO₃ = (Äquivalent
Na₂O in dem Klinker, bezogen auf das Gewicht × 1,29) + 0,2%.
Dieser minimale SO₃-Bedarf reicht dazu aus, daß das ganze
Alkalimetalloxid als Sulfat auftritt, und zwar zusammen
mit einer kleinen Menge an Kalziumsulfat. Dieses Kalziumsulfat
und Kaliumsulfat vereinigen sich ihrerseits unter
Bildung des Doppelsulfats, das als Kalziumlangbeinit bekannt
ist.
Der in einem gegebenen Falle aus der vorstehenden Beziehung
errechnete Wert wird nachfolgend lediglich der Einfachheit
wegen als "minimales Klinkersulfat" bezeichnet.
Dieser Wert beträgt vorzugsweise nicht weniger als 0,33%.
Zur Vermeidung von Problemen bezüglich der Zementvolumeninstabilität
liegt die obere Grenze von SO₃ in dem Klinker
normalerweise bei 5,0 Gew.-%. Der bevorzugte Bereich für
den SO₃-Gehalt schwankt zwischen 2,0 und 4,0 Gew.-%.
Besteht der Aushärtungsregulator vollständig oder teilweise aus
Sulfat, dann übt das Vorliegen von Kalziumlangbeinit eine
besonders vorteilhafte Wirkung aus.
Der Gehalt der C₃A-Phase in dem Klinker steht in einer Beziehung
zu zwei chemischen Parametern, und zwar zu dem
Siliziumdioxidverhältnis und dem Aluminiumoxidverhältnis
(die Berechnung dieser Verhältnisse wird nachfolgend näher
erläutert). Im allgemeinen bedingt bei einem gegebenen
Aluminiumverhältnis eine Abnahme des Siliziumdioxidverhältnisses
eine Zunahme des C₃A-Gehaltes. Da C₃A sehr schnell
mit Wasser reagiert, wäre zu erwarten, daß das Aushärten
von Zementen, die aus Klinkern mit hohen C₃A-Gehalten hergestellt
worden sind, schwieriger zu steuern ist. In überraschender
Weise gefunden, daß die Erfindung auch eine
ausgezeichnete Aussteuerungshärtung sogar im Falle von
Zementen ermöglicht, die aus Klinkern mit Siliziumdioxidverhältnissen
von 2,80 und darunter hergestellt worden sind.
Ferner läßt sich eine gute Aushärtungssteuerung sogar im Falle
von Klinker-C₃A-Gehalten von mehr als 5 Gew.-% erzielen.
Eine geeignete Auswahl und Steuerung der Mengen der die
Aushärtung steuernden Komponenten und eine Steuerung des
Brennens nach an sich im Prinzip bekannten Methoden, um zu
gewährleisten, daß die erforderlichen Mengen an diesen Komponenten
in dem erzeugten Klinkerprodukt enthalten sind,
insbesondere in Form von leicht löslichem Sulfat, ermöglicht
die Gewinnung eines Zements aus dem Klinker, der gesteuerte
Aushärtungseigenschaften besitzt, so daß der Bedarf an
einer Zugabe von Sulfaten, wie Gips, zu dem Klinker während
des Vermahlens entfällt. Die Zugabe von weiterem Sulfat
kann erfindungsgemäß entfallen, ist jedoch nicht ausgeschlossen.
Eine derartige Zugabe kann nützlich sein, um
eine "Feinabstimmung" der Aushärtungseigenschaften des
Zements zu erzielen. Beim Fehlen von Gips oder dgl. kann
das Vermahlen heiß ohne nachteilige Wirkungen auf die Zementqualität
erfolgen, so daß keine aufwendigen und teuren
Kühlvorrichtungen erforderlich sind.
Da man den Klinker ohne weiteren Gips vermahlen kann, wird
das Problem der falschen Aushärtung vermieden. Darüber
hinaus hemmt das Vorliegen eines integralen Regulators
in dem Klinker eine Blitzaushärtung. Es ist darauf hinzuweisen,
daß durch ein Vermahlen in Abwesenheit von Gips
das Problem einer Lufthärtung infolge einer Syngenitbildung
vermieden wird. Wird darüber hinaus etwas Gips während
der Vermahlstufe zugesetzt, dann bewirkt dies, wenn
der leicht lösliche Kalziumlangbeinit während des Klinkererzeugungsverfahrens
gebildet wird, eine Herabsetzung der
Menge an Kaliumsulfat, die sonst zur Bildung von Syngenit
verfügbar wäre.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß Gipse
mit niedriger Qualität und Nebenproduktgipse, die normalerweise
als ungeeignet für eine Verwendung als Verzögerungsmittel
angesehen werden, wenn sie mit Portlandzementklinker
vermahlen werden, dennoch als Sulfatquelle gemäß vorliegender
Erfindung eingesetzt werden können.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß Materialien (Verstreckungsmittel),
wie Schlacke, Flugasche oder Puzzolanerde,
mit dem erfindungsgemäßen Klinker zusammen bei einem möglicherweise
heißen Vermahlverfahren vermahlen werden können,
um einen gestreckten Zement herzustellen, ohne daß dabei
nachteilige Wirkungen auf die Zementeigenschaften festzustellen
sind. Derartige Verstreckungsmittel können ferner
getrennt vermahlen und dann mit dem getrennt vermahlenen
Klinker vermischt werden. Auf diese Weise kann ein breiter
Bereich an Zementen des verstreckten Portlandtyps in vorteilhafter
Weise aus dem erfindungsgemäß erzeugten Klinker
zusammen mit einem geeigneten Verstreckungsmittel hergestellt
werden.
Der erfindungsgemäße Klinker kann unter Bildung eines Zements
mit jedem gewünschten Feinheitsgrad vermahlen werden.
Jedoch wird die spezifische Oberfläche des Zements normalerweise
nicht weniger als 225 m²/kg betragen.
Im allgemeinen wird die Menge der die Aushärtung steuernden
Komponente in der Weise ausgewählt, daß die anfängliche
Aushärtungszeit nicht weniger als 45 Minuten beträgt
(gemäß dem britischen Standard 12 : 1978) und vorzugsweise
nicht weniger als 60 Minuten ausmacht. Die Endaushärtungszeit
sollte normalerweise mehr als 10 Stunden betragen.
Die anfänglichen Aushärtungszeiten für typische Zemente
liegen zwischen 90 und 220 Minuten, während Endaushärtungszeiten
für derartige Zemente normalerweise zwischen 150
und 300 Minuten schwanken.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Alle Prozentangaben,
Teilangaben und Verhältnisse beziehen sich,
sofern nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht. Die
chemischen Parameter des Klinkers, und zwar der Kalksättigungsfaktor
(LSF), das Siliziumdioxidverhältnis (S/R) und
das Aluminiumoxidverhältnis (A/F) werden durch die folgenden
Beziehungen wiedergegeben:
Der C₃A-Gehalt läßt sich durch die folgende Beziehung
berechnen:
C₃A = 2,65 Al₂O₃ - 1,69 Fe₂O₃,
worin jedes chemische Symbol den Gewichtsprozentsatz der
in der jeweiligen Masse vorliegenden identifizierten Substanz
wiedergibt. Die Prozentsätze der Oxide werden nach
den Methoden berechnet, die in BS 4550, Teil 2, 1970 beschrieben
sind.
Die Gehalte an freiem Kalk werden nach der Extraktionsmethode
mit heißem Äthylenglykol bestimmt.
Die spezifische Oberfläche (SSA) wird nach der in BS 4550,
Teil 3, Abschnitt 3.3, 1978 beschriebenen Methode berechnet.
Die Aushärtungszeiten werden nach den in BS 4550, Teil 3,
Abschnitte 3.5 und 3.6, 1978 angegebenen Methoden ermittelt.
Die Klumpentests werden nach der Methode BS 1881, Teil 2,
1970 durchgeführt. Die Klumpentestwerte sind ein Hinweis
für die Verarbeitbarkeit der in Frage stehenden Masse,
wobei ein Wert von 40 mm als annehmbar und ein Wert von
50 mm als gutbetrachtet wird.
Die eingesetzten Rohmaterialien sind eine Kalkstein/Schiefer/
Sand-Mischung (A), wobei es sich um eine Rohbeschickung
für eine Zementfabrik handelt, und zwar zusammen mit Schiefer
(B) und Gips (C), wobei die Hauptbestandteile
wie folgt sind:
Ferner wird ein Vielzweck-Kalziumfluorid (CaF₂) (Technischer
Reinheitsgrad) verwendet.
Die Rohmaterialien werden miteinander in folgenden ungefähren
Mengenverhältnissen vermischt: 93,2% A, 0,2% B,
6,1% C, zusammen mit 0,5% CaF₂. Die Mischung wird solange
vermahlen, bis ein Rückstand von 9,5% auf einem 90 µm-
Maschensieb zurückbleibt.
Die erhaltene Rohmischung wird mit Wasser vermischt und zu
Kuchen verformt, die dann gründlich getrocknet und anschließend
bei 1400°C zur Erzeugung eines Klinkers gebrannt
werden, der 2,6% freien Kalk enthält und folgende Oxidzusammensetzung
aufweist:
SiO₂19,6%
Al₂O₃ 5,6
Fe₂O₃ 2,3
CaO65,1
SO₃ 3,6
K₂O 1,1
Na₂O nicht weniger als 0,1
F (als Fluorid) 0,28
Der LSF-Wert beträgt 0,99, der S/R-Wert 2,48 und der
A/F-Wert 2,43. Die C₃A-Gehalt des Klinkers wird zu
10,9% berechnet. Der äquivalente Na₂O-Gehalt beträgt
0,83% und das "minimale Klinkersulfat", das auf den
vorstehend erwähnten Na₂O-Gehalt zurückgeht, 1,27%.
Der Klinker wird ohne Zusätze in einer Kugelmühle bei
115°C zur Gewinnung eines Zements mit einer spezifischen
Oberfläche von 296 m²/kg vermahlen.
Ein Ausbreitungstest dieses Zements ergibt einen Wert von
43 mm.
Beim Testen der Aushärtungszeiten stellt man fest, daß
dieser Zement eine anfängliche Aushärtungszeit von 230
Minuten und eine Endaushärtungszeit von 290 Minuten besitzt.
Die in Beispiel 1 beschriebenen Rohmaterialien werden
in den ungefähren Mengenverhältnissen von 93,7% A,
0,2% B und 6,1% C vermischt und dann zur Gewinnung
einer Rohbeschickung vermahlen, die einen Rückstand von
9,2% auf einem 90 µm-Maschensieb bedingt. Die Rohbeschickung
wird zu Kuchen verformt, die nach dem Trocknen
bei 1400°C zur Erzeugung eines Klinkers gebrannt werden,
der einen Gehalt an freiem Kalk von 2,8% aufweist und
folgende Oxidzusammensetzungen besitzt:
SiO₂19,9%
Al₂O₃ 5,5
Fe₂O₃ 2,2
CaO65,5
SO₃ 3,4
K₂O 1,2
Na₂O weniger als 0,1
F 0,03
Der LSF-Wert beträgt 0,99, der S/R-Wert 2,58 und der
A/F-Wert 2,50. Der C₃A-Gehalt wird zu 10,8% berechnet.
Der äquivalente Na₂O-Gehalt beträgt 0,89%, aus dem ein
Gehalt an "minimalem Klinkersulfat" von 1,35% berechnet
wird.
Der Klinker wird ohne jeden Zusatz in einer Kugelmühle
bei 115°C zu Gewinnung eines Zements vermahlen, dessen
spezifische Oberfläche zu 331 m²/kg bestimmt wird.
Der Ausbreitungstest liefert einen Wert von 48 mm.
Bei einem Testen der Aushärtungszeiten wird festgestellt,
daß der Zement eine Anfangsaushärtungszeit von 50 Minuten
-und eine Endaushärtungszeit von 65 Minuten besitzt.
Die in Beispiel 1 beschriebenen Rohmaterialien werden in
ungefähren Mengenverhältnissen von 97,3% A, 0,2% B und
2% C zusammen mit 0,5% Kalziumfluorid vermischt und dann
zur Gewinnung einer Rohbeschickung vermahlen, die einen
Rückstand von 9,4% auf einem 90 µm-Maschensieb bedingt.
Diese Rohbeschickung wird zu Kuchen verformt, die dann
getrocknet und bei 1450°C zur Erzeugung eines Klinkers gebrannt
werden, der einen Gehalt an freiem Kalk von 3,0%
besitzt und folgende Oxidzusammensetzung aufweist:
SiO₂20,6%
Al₂O₃ 5,8
Fe₂O₃ 2,3
CaO66,9
SO₃ 1,2
K₂O 0,9
Na₂O weniger als 0,1
F 0,25
Der LSF-Wert beträgt 1,00, der S/R-Wert 2,54 und der
A/F-Wert 2,52. Ein C₃A-Gehalt von 11,4% wird berechnet.
Der äquivalente Na₂O-Gehalt beträgt 0,69%, wobei aus
diesem Wert ein Gehalt an "minimalem Klinkersulfat" von
1,09% berechnet wird.
Der Klinker wird ohne Zusatz in einer Kugelmühle bei 115°C
zur Gewinnung eines Zements mit einer spezifischen Oberfläche
von 337 m²/kg vermahlen.
Ein unter Einsatz dieses Zements durchgeführter Ausbreitungstest
ergibt einen Wert von 52 mm.
Dieser Zement besitzt eine Anfangsaushärtungszeit von
15 Minuten und eine Endaushärtungszeit von 60 Minuten.
Die eingesetzten Rohmaterialien bestehen aus einer Mischung
aus Kalkstein/Schiefer (A), Brennstoffasche (B)
und Gips (C). Die Analysenwerte der Bestandteile sind
wie folgt:
Ferner wird Kalziumfluorid (Vielzweckreagensgrad) verwendet.
Die Rohmaterialien werden miteinander in Mengenverhältnissen
von 93,5% A, 2,0% B und 4,0% C zusammen mit
0,5% CaF₂ vermischt und dann vermahlen. Die erhaltene
Mischung bedingt einen Rückstand von 10,2% auf einem
90 µm-Maschensieb.
Diese wird mit Wasser vermischt und zu Kuchen verformt, die
dann gründlich getrocknet und anschließend bei 1400°C zur
Erzeugung eines Klinkers gebrannt werden. Der Gehalt an freiem
Kalk beträgt 2,0% und die Oxidzusammensetzung der Rohbeschickung
ist wie folgt:
SiO₂19,2%
Al₂O₃ 5,0
Fe₂O₃ 3,8
CaO65,0
SO₃ 2,9
K₂O 0,70
Na₂O 0,40
F 0,31
Der LSF-Wert beträgt 1,01, der S/R-Wert 2,18 und der A/F-
Wert 1,32. Ein C₃A-Gehalt von 6,8% wird berechnet. Der
äquivalente Na₂O-Gehalt beträgt 0,86%. Aus diesem Gehalt
wird ein Wert des "minimalen Klinkersulfats" von 1,31%
berechnet.
Dieser Klinker wird ohne Zusatz in einer Kugelmühle bei
120°C zur Gewinnung eines Zements mit einer spezifischen
Oberfläche von 333 m²/kg vermahlen.
Ein unter Einsatz dieses Zements durchgeführter Ausbreitungstest
ergibt einen Wert von 49 mm.
Dieser Zement ergibt beim Testen eine Anfangsaushärtungszeit
von 180 Minuten und eine Endaushärtungszeit von 230
Minuten.
Die in Beispiel 4 (mit Ausnahme von Gips) beschriebenen
Rohmaterialien werden in Mengenverhältnissen von 97,5%
A, 2,0% B und 0,5% CaF₂ vermischt und dann zur Gewinnung
einer Rohbeschickung vermahlen, die einen Rückstand von
10,4% auf einem 90 µm-Maschensieb bedingt. Diese Beschickung
wird mit Wasser vermischt und zu Kuchen verformt.
Nach einem gründlichen Trocknen erfolgt ein Brennen bei
1400°C zur Erzeugung eines Klinkers, der einen Gehalt an
freiem Kalk von 3,2% aufweist und folgende Oxidzusammensetzung
besitzt:
SiO₂19,9%
Al₂O₃ 5,2
Fe₂O₃ 4,0
CaO66,1
SO₃ 1,4
K₂O 0,7
Na₂O 0,4
F 0,26
Der LSF-Wert beträgt 1,01, der S/R-Wert 2,16 und der A/F-
Wert 1,30. Ein C₃A-Gehalt von 7,0% wird berechnet. Der
äquivalente Na₂O-Gehalt beträgt 0,86%. Aus diesem Gehalt
wird ein Gehalt an "minimalem Klinkersulfat" von 1,31%
berechnet.
Der Klinker wird ohne Zusätze in einer Kugelmühle bei 120°C
zur Erzeugung eines Zements mit einer spezifischen Oberfläche
von 337 m²/kg vermahlen.
Ein unter Einsatz dieses Zements durchgeführter Ausbreitungstest
ergibt einen Wert von 45 mm.
Beim Testen der Aushärtungszeiten stellt man fest, daß dieser
Zement eine Anfangsaushärtungszeit von 60 Minuten und
eine Endaushärtungszeit von 90 Minuten bestitzt.
Als Rohmaterial wird eine Mischung aus Kalk und Ton (A),
Gips (B) und Brennstoffasche (C) verwendet, wobei die Analysenwerte
dieser Komponenten wie folgt sind:
Ferner wird ein Kalziumfluorid (Vielzweckreagensgrad) verwendet.
Diese Rohmaterialien werden miteinander in ungefähren Mengen
von 92,65% A, 6,0% B, 1,0% C und 0,35% CaF₂ vermischt
und dann vermahlen, wobei eine Rohmischung erhalten
wird, die auf einem 90 µm-Maschensieb einen Rückstand
von 7% bedingt.
Diese Rohmischung wird mit Wasser vermischt und zu Kuchen
verformt, die anschließend getrocknet und dann bei
1400°C zur Erzeugung eines Klinkers gebrannt werden. Der
Gehalt an freiem Kalk beträgt 0,9%, wobei folgende Oxidzusammensetzung
ermittelt wird:
SiO₂18,5%
Al₂O₃ 6,3
Fe₂O₃ 2,5
CaO64,6
SO₃ 3,5
K₂O 1,0
Na₂O 0,26
F 0,23
Der LSF-Wert beträgt 1,02, der S/R-Wert 2,10 und der A/F-
Wert 2,52. Ein C₃A-Gehalt von 12,4% wird errechnet.
Der äquivalente Na₂O-Gehalt beträgt 0,92%. Aus diesem
Gehalt errechnet sich ein Gehalt an "minimalem Klinkersulfat"
von 1,39%.
Der Klinker wird ohne Zusätze in einer Kugelmühle bei
120°C zur Gewinnung eines Zements mit einer spezifischen
Oberfläche von 326 m²/kg vermahlen.
Ein unter Einsatz dieses Zements durchgeführter Ausbreitungstest
ergibt einen Wert von 48 mm.
Der Zement ergibt beim Testen eine Anfangsaushärtungszeit
von 200 Minuten und eine Endaushärtungszeit von 230 Minuten.
Die in Beispiel 6 beschriebenen Rohmaterialien werden
in ungefähren Mengenverhältnissen von 94,65% A, 4,0%
B, 1,0% C und 0,35% CaF₂ vermischt und dann zur Gewinnung
einer Rohbeschickung vermahlen, die einen Rückstand
von 7,2% auf einem 90 µm-Maschensieb bedingt. Die Rohbeschickung
wird zu Kuchen verformt, die anschließend getrocknet
und bei 1400°C zur Erzeugung eines Klinkers
vermahlen werden, der einen Gehalt an freiem Kalk von
0,8% besitzt, wobei folgende Oxidzusammensetzung ermittelt
wird:
SiO₂19,0%
Al₂O₃ 6,5
Fe₂O₃ 2,6
CaO65,5
SO₃ 2,5
K₂O 0,95
Na₂O 0,24
F 0,20
Der LSF-Wert beträgt 1,02, der S/R-Wert 2,09 und der A/F-
Wert 2,50. Der C₃A-Gehalt wird zu 12,8% ermittelt. Der
äquivalente Na₂O-Gehalt beträgt 0,87%. Aus diesem Gehalt
errechnet sich ein Gehalt an "minimalem Klinkersulfat"
von 1,32%.
Dieser Klinker wird ohne Zusatz in einer Kugelmühle bei
120°C zur Erzeugung eines Zements mit einer spezifischen
Oberfläche von 330 m²/kg vermahlen.
Ein unter Einsatz dieses Zements durchgeführter Klumpentest
ergibt einen Wert von 48 mm.
Dieser Zement besitzt eine Anfangsaushärtungszeit von 195
Minuten und eine Endaushärtungszeit von 225 Minuten.
Claims (7)
1. Portlandzementklinker aus (A) einem Sulfat, (B) einem
Alkalimetall in gebundenem Zustand und (C) einem
Halogen in gebundenem Zustand, dadurch gekennzeichnet,
daß das Sulfat (A) in einer Menge von 0,33 bis 5,0 Gew.-%
des Klinkers und das Alkalimetall (B) in einer Menge,
ausgedrückt als Äquivalent Na₂O, von 0,1 bis 3,0 Gew.-%
des Klinkers, vorliegen und das Halogen (C) Fluor ist und
in einer Menge von 0,01 bis 1 Gew.-% des Klinkers vorliegt,
der Klinker Kalziumlangbeinit enthält und ein Siliziumdioxidverhältnis
von nicht mehr als 2,80 aufweist.
2. Klinker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Fluor in einer Menge von 0,1 bis 1 Gew.-% des Klinkers
enthält.
3. Klinker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
er Alkalimetall in einer Menge, ausgedrückt als Äquivalent
Na₂O, von 0,4 bis 2,0 Gew.-% des Klinkers enthält.
4. Klinker nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Alkalimetall im wesentlichen aus Kalium
oder einer Mischung aus Kalium und Natrium besteht.
5. Klinker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß er Sulfat in einer Menge von 2,0 bis 4,0 Gew.-%
des Klinkers enthält.
6. Klinker nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß er
das Alkalimetall in einer Menge, ausgedrückt als Äquivalent
Na₂O, von 0,60 bis 1,0 Gew.-% des Klinkers enthält.
7. Klinker nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß er einen Trikalziumaluminatgehalt von mehr
als 5% aufweist.
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