DE4308971A1 - Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken mit Laserstrahlung, insbesondere zum Laserstrahlschweißen - Google Patents
Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken mit Laserstrahlung, insbesondere zum LaserstrahlschweißenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken
mit Laserstrahlung; bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung ist das
Schweißen mit Laserstrahlung.
Es ist allgemein bekannt, daß es bei der Lasermaterialbearbeitung mit zuneh
mender Intensität der Laserstrahlung zur Ausbildung von laserinduzierten Plas
men kommt, wobei bei schwach absorbierenden Materialen zunächst der Über
gang von der normalen in die anormale Absorption überschritten werden muß.
Die Aufrechterhaltung eines solchen laserinduzierten Plasmas und insbesondere
die Bedingungen der Aufrechterhaltung richten sich nach dem jeweiligen Bear
beitungsverfahren. Neuere Untersuchungen haben gezeigt, daß je nach Bear
beitungsbedingungen das laserinduzierte Plasma des Werkstücks ein Plasma in
der die Bearbeitungsstelle umgebenden Atmosphäre zündet. Dieses Plasma
bewirkt eine so starke Abschirmung der eingestrahlten Laserintensität, daß die
Bearbeitung in erheblichem Maße beeinträchtigt wird. Im Stand der Technik sind
verschiedene Verfahren offenbart, die das Bearbeitungsverfahren dahingehend
regeln, daß die Laserstrahlung möglichst wenig abgeschirmt wird.
In der DE-PS 34 24 825 ist eine Einrichtung zum Bearbeiten von Werkstücken
mit Laserstrahlung geoffenbart, bei der das Werkstück durch eine genügend
hohe Laserintensität zunächst in den Zustand der anormalen Absorption über
führt und ein laserinduziertes Werkstückplasma erzeugt wird. Im weiteren Ver
lauf der Bearbeitung erfolgt eine Regelung des laserinduzierten Plasmas dahin
gehend, daß zur Vermeidung einer unerwünschten Abschirmung der Laser
strahlung die Laserintensität zeitlich zwischen einem unteren Grenzwert, der
durch die anormale Absorption festgelegt ist und einem oberen Grenzwert, bei
dem die Ausbildung einer Detonationswelle durch Expansion des Plasmas er
folgt, moduliert wird. Dabei werden die Grenzwerte rechnerisch ermittelt und für
jeden Werkstoff und jedes Bearbeitungsverfahren ist ein gesondertes Pro
zeßdiagramm zu erstellen, aus dem die zeitliche Steuerung der Laserintensität
zwischen den Grenzwerten entnommen werden kann.
In der CH-PS 605010 ist ein Verfahren zum Abtragen, insbesondere Bohren, von
Werkstücken mit Laserstrahlung geoffenbart, bei dem zum Starten des Bohrens
ein laserinduziertes Plasma erzeugt wird, das jedoch möglichst rasch wieder er
löschen soll, da sonst die Laserstrahlung zu stark abgeschirmt wird. Hierzu wird
der zeitliche Intensitätsverlauf des Laserimpulses und der Öffnungswinkel, mit
dem die Laserstrahlung auf das Werkstück fokussiert wird, durch vorangehende
Versuch geeignet optimiert; zusätzlich wird vorgeschlagen, die Bearbeitungs
stelle mit einer Helium und/oder Wasserstoff enthaltenden Atmosphäre zu um
geben.
In den beiden zuvor genannten Druckschriften wird der Abschirmeffekt auf das
sich ausbreitende laserinduzierte Werkstückplasma zurückgeführt und das
Bearbeitungsverfahren wird unter vorgegebenen Bearbeitungsbedingungen wie
Werkstoffzusammensetzung und Laserstrahlparameter soweit optimiert, daß die
Abschirmung der Laserstrahlung minimiert wird. Vor jeder Bearbeitung sind da
her umfangreiche Vorversuche erforderlich, um die am besten geeigneten Bear
beitungsbedingungen zu ermitteln.
Beim Laserstrahlschweißen ist es bekannt, ein geeignetes Schutzgas zu ver
wenden, mit dem die Bearbeitungsstelle umströmt wird. Dieses Schutzgas erfüllt
in der Regel mehrere Funktionen. Zum einen beeinflußt es die Schmelzbadbe
wegung und verhindert die Oxidation des geschmolzenen Metalls; zum anderen
dient das Schutzgas der Kontrolle des laserinduzierten Schweißplasmas. Durch
gezielte Anpassung der Schutzgasart, des Schutzgasflusses und der Gaszufüh
rung an den jeweiligen Schweißprozeß kann eine Stabilisierung des Schweißpro
zesses (zum Beispiel Homogenisierung der Schmelzbadbewegung, Vermei
dung von Spritzerbildung) erzielt werden. Darüber hinaus hat das Schutzgas
noch die wichtige Funktion, die Ausbildung eines abschirmenden Plasmas ober
halb des Werkstücks zu verhindern, da sonst der Schweißprozeß in erheblichem
Maße beeinträchtigt wird und es insbesondere zur Verringerung der Schweiß
tiefe und unter Umständen zur vermehrten Porenbildung in der Schweißnaht
kommen kann. Die Ausbildung eines abschirmenden Plasmas kann mit relativ
großer Sicherheit vermieden werden, wenn als Schutzgas Helium verwendet
wird. Aus wirtschaftlichen Gründen ist man jedoch bestrebt, das teure Helium
durch andere, billigere Schutzgase, wie zum Beispiel Argon zu ersetzen oder
dem Helium andere Gase beizumischen, um so dessen Verbrauch zu reduzie
ren. Dies hat jedoch den Nachteil, daß die Gefahr der Ausbildung eines ab
schirmenden Plasmas steigt. Auch Instabilitäten der Laserleistung oder des
Schweißprozesses selbst wirken sich dann eher auf die Ausbildung eines ab
schirmenden Plasmas aus. Bei großen Laserleistungen (größer circa 10 kw)
und großen Laserintensitäten ist die Beimischung von anderen Gasen zu Helium
nur bedingt oder überhaupt nicht möglich. In der Druckschrift "Schweißen mit
dem CO2-Laser" in wt Wissenschaft und Technik, Mai 1992, wird daher vorge
schlagen, bei Verwendung eines Heliumersatzgases, hier Argon, die Ausbildung
eines abschirmenden Schutzgasplasmas zu erkennen, indem mit einem Gitter
spektrographen eine Argonlinie detektiert wird, um dann regelnd in den
Schweißprozeß eingreifen zu können. Dies setzt jedoch voraus daß ein Schutz
gas überhaupt geeignet zur Bearbeitungsstelle geführt und dort mit einer effizi
enten Strömung eingesetzt werden kann, was z. B. bei komplizierten Werkstück
geometrien mit nicht unerheblichen Schwierigkeiten verbunden ist, insbeson
dere bei bei der Bearbeitung mit 3D- und 5D-Bearbeitungsmaschinen. Darüber
hinaus setzt diese Art der Prozeßüberwachung voraus, daß der hauptsächliche
Abschirmungseffekt durch das Schutzgasplasma (in diesem Fall Argonplasma)
und nicht durch das Umgebungsplasma verursacht wird.
Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung das Problem zugrunde, ein
Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken mit Laserstrahlung anzugeben, bei
dem die Plasmaabschirmung der eingestrahlten Laserintensität vermieden wird
und somit der Wirkungsgrad der Bearbeitung gesteigert werden kann, und zwar
unabhängig von irgendwelchen Schutz- und/oder Prozeßgasen und Prozeß
gasgemischen und ohne zeitraubende Vorversuche oder Berechnungen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1
angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Weiterbildungungen des Erfindungsge
genstandes sind mit den Merkmalen der Unteransprüche 2 bis 10 gekennzeich
net.
Die Vorteile der vorliegenden Erfindung bestehen insbesondere darin, daß die
Bearbeitung des Werkstücks in Echtzeit überwacht und geregelt wird, wobei die
Überwachung von den einzelnen Parametern der Werkstückbearbeitung losge
löst ist, da ein (oder mehrere) Parameter der Umgebungsatmosphäre detektiert
wird und anhand dieses Meßergebnisses eine Regelung des Bearbeitungspro
zesses erfolgt. Die vorliegende Erfindung ist somit universell einsetzbar, wenn es
zu verhindern gilt, daß in der Umgebung der Bearbeitungsstelle ein atmosphäri
sches Plasma entsteht, das eine Abschirmung der eingestrahlten Laserintensität
zur Folge hätte.
Weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung betreffen das bevorzugte
Anwendungsgebiet, das Laserstrahlschweißen.
Zum einen wird mit der vorliegenden Erfindung der Einsatz von kostensparen
den Schutzgasen möglich, da die Funktion des Schutzgases, die Ausbildung ei
nes abschirmenden Plasmas teilweise oder ganz zu unterbinden, wegfällt, so
daß ein Ersatz des teueren Heliums ermöglicht wird, z. B. durch He/Ar- oder
He/N2-Gemische oder reines Ar oder N2, und darüber hinaus kann die Menge
des verwendeten Schutzgases reduziert werden.
Zum anderen können auch schwierige Bearbeitungsaufgaben gelöst werden,
bei denen die Verwendung und insbesondere die optimale Zuführung eines
Schutzgases nur bedingt möglich sind. Beispielsweise erzwingen Werkstücke
mit komplizierten Bauteilgeometrien an Kurven, Krümmungen und Kanten Ge
schwindigkeits- und Fokuslageänderungen des Bearbeitungskopfes, so daß es
bei nicht ausreichender Nachführung des Schutzgasflusses vermehrt zu Plas
maabschirmungen kommt, die erhebliche Fehler in der Schweißnaht zur Folge
haben können. Die Nachführung des Schutzgasflusses erfordert darüber hinaus
zusätzliche Einrichtungen, auf die mit der vorliegenden Erfindung verzichtet wer
den kann, indem ein Bearbeitungskopf mit einer konzentrischen Schutzgasdüse
verwendet werden kann.
Ein weiterer Vorteil des Erfindungsgegenstands liegt in der Geschwindigkeit, mit
der das Auftreten des abschirmenden Plasmas der atmosphärischen Umge
bung detektiert wird und dieses Plasma wieder zum Erlöschen gebracht wird.
Diese Zeiten sind so kurz, daß das Schweißplasma selbst nicht erlischt, so daß
der Schweißprozeß kontinuierlich durchgeführt werden kann. Insbesondere die
Ausgestaltung nach Anspruch 6 ermöglicht das Detektieren des Umgebungs
plasmas schon während der Entstehung desselben.
Die besondere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach An
spruch 5 ermöglicht eine einfache und damit kostengünstige Regelung des
Bearbeitungsverfahrens.
Nachfolgend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel und anhand von
Fig. 1 bis 4 näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 Zeitlicher Verlauf der Intensitäten der Argonlinie 695.5 nm, und der
Stickstofflinie 746.8 nm beim Laserstrahlschweißen mit einem Gas
gemisch Argon-Helium.
Fig. 2 Zeitlicher Verlauf der Plasmatemperatur des laserinduzierten
Eisenplasmas sowie der Intensität der Stickstofflinie 746.8 nm beim
Laserstrahlschweißen mit einem Argon-Helium Gasgemisch.
Fig. 3 Schematische Darstellung der zeitlichen Abfolge der Plasmaab
schirmung mit:
- a) zeitlicher Verlauf des Argon-Signals
- b) zeitlicher Verlauf des Stickstoff-Signals
- c) zeitlicher Verlauf der Eisenplasmatemperatur
- T1: Auftreten des Argonplasmas
- T2: Zünden des Stickstoffplasmas
- T3: Abfall der Eisenplasmatemperatur
- T4: Ende der Abschirmung
Fig. 4 Schematische Darstellung eines Regelkreises zur Unterdrückung
abschirmender Plasmen.
Ohne Einschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens soll die vorlie
gende Erfindung anhand des bevorzugten Anwendungsgebietes, des Laser
strahlschweißens, näher erläutert werden. In einem optimierten Laserstrahl
schweißverfahren wird die Laserenergie fast vollständig in das Werkstück einge
koppelt. Das oberhalb des Werkstücks entstehende Metalldampfplasma ab
sorbiert nur einen sehr kleinen Teil der Laserstrahlung. Wird die Menge des He
liums, das dem Schweißprozeß als Schutzgas zugeführt wird, reduziert, oder
wird die Laserleistung bei einer nicht optimierten Heliummenge erhöht, kommt
es zur Erhöhung seiner Temperatur. Über das erhitzte Metalldampfplasma wird
in der Umgebungsatmosphäre ein Plasma gezündet, das einen großen Teil der
Laserstrahlung absorbiert, und das Werkstück gegen die einfallende Laser
strahlung abschirmt. Wegen des hohen Stickstoffanteils in der Atmosphäre soll
dieses Plasma im folgenden als Stickstoffplasma bezeichnet werden. Ähnliche
Absorptionseffekte entstehen, wenn Gasgemische wie zum Beispiel Helium-Ar
gon als Prozeßgase verwendet werden.
Experimente haben gezeigt, daß selbst bei Verwendung des He-Ar-Gasgemi
sches ein Stickstoffplasma in der Umgebungsatmosphäre gezündet wird, und
daß dieses Plasma und nicht das Argonplasma den wesentlichen Abschir
mungseffekt verursacht. Die Zündung des Stickstoffplasmas verläuft über eine
Kette Metalldampfplasma-Argonplasma-Stickstoffplasma, wobei das Argon
plasma unmittelbar die Stickstoffplasmazündung initiiert. Aufgrund der Abschir
mung der Laserstrahlung durch das Stickstoffplasma erlischt das Argonplasma,
sobald sich das Stickstoffplasma entwickelt hat. Diese Tatsache wird in der vor
liegenden Erfindung für ein geregeltes Laserstrahlschweißverfahren ausgenutzt.
Als Indikator für die Formation der verschiedenen Plasmen werden in der Erfin
dung ihre spektralen Emissionslinien verwendet. Fig. 1 zeigt exemplarisch den
Verlauf einer Argon- und Stickstofflinie, und Fig. 2 den Verlauf der Plasmatempe
ratur des laserinduzierten Eisenplasmas und einer Stickstofflinie beim
Schweißen mit einem Helium-Argon-Gasgemisch. Während die spektralen Linien
die Formation der beiden Gasplasmen zeigen, ist hier die
Eisenplasmatemperatur ein Indikator für die Existenz des Eisenschweißplasmas.
In Fig. 3 ist schematisch der zeitliche Verlauf der Plasmazündung und der
Abschirmung dargestellt. Das Stickstoffplasma wird unmittelbar nach Auftreten
des Argonplasmas (T1) gezündet (T2). Das Argonplasma erlischt kurz nach Ent
stehung des Stickstoffplasmas, das, ähnlich einer laserinduzierten
Verbrennungswelle, entgegen der einfallenden Laserstrahlung propagiert und
das Werkstück abschirmt. Dadurch erlischt auch das Eisenschweißplasma (T3).
Die Abnahme der Eisenplasmatemperatur, die die Unterbrechung des
Schweißprozesses bedeutet, erfolgt mit einer bestimmten zeitlichen
Verzögerung zu der Stickstoffplasmabildung in der Größenordnung von circa
einigen ms. Daher kann die Unterbrechung des Schweißprozesses verhindert
werden, wenn das Auftreten des Stickstoffplasmas schnell genug detektiert wird.
Als Regelungssignal wird hierfür eine Stickstofflinie verwendet (hier eine 746.8
nm atomare N-linie), unabhängig davon mit welchem Prozeßgas geschweißt
wird. Dabei ist die Laserleistung die Stellgröße. Selbstverständlich sind auch
andere Stellgrößen möglich, mit denen sich die Laserleistungsdichte an der
Bearbeitungsstelle regeln läßt wie beispielsweise Veränderung der Fokuslage
oder optische Abschwächer. Die Stickstofflinie wird entweder mit Hilfe zum
Beispiel eines Spektographen oder eines Interferenzfilters aus dem
Plasmaspektrum selektiert, und mit einem photoempfindlichen Detektor wie
zum Beispiel Photodiode, Photomultipier und so weiter registriert. Wird das
Stickstoffplasma gezündet, beginnt das Detektorsignal zu wachsen, und der La
ser wird durch einen Regler solange ausgeschaltet, beziehungsweise die Laser
leistung wird entsprechend reduziert, bis das Detektorsignal seinen ur
sprünglichen Wert erreicht hat, das heißt das Stickstoffplasma erloschen ist.
Dann wird der Laser wieder angeschaltet oder die Laserleistung auf ihren ur
sprünglichen Wert erhöht. Beim nächsten Stickstoffplasmazünden wiederholt
sich der Regelungsvorgang.
Der Regelkreis kann zum Beispiel über einen 2-Punkt-Regler realisiert werden
(Fig. 4). Der Detektor 3 nimmt das Signal einer Stickstofflinie auf. Die Ein- und
Ausschaltwellen des Reglers 4 werden knapp oberhalb des Signaluntergrundes
eingestellt, so daß schon das Entstehen des Stickstoffplasmas erkannt werden
kann. Wird ein Stickstoffplasma gezündet, steigt der Signalwert über die Ein
schaltschwelle und der Regler 4 schaltet den Laser 5 aus. Infolgedessen erlischt
das Stickstoffplasma und der Signalwert fällt unter die Ausschaltschwelle des
Reglers. Der Regler schaltet den Laser wieder ein. Dieser Regelprozeß erfolgt
sehr schnell (circa 0.2-0.3 ms) gegenüber der Dauer der Abschirmung ohne
Regelung (circa 10 ms). Wegen der oben erwähnten Zeitdifferenz zwischen dem
Auftreten des Stickstoffplasmas und dem Absinken der Eisenplasmatemperatur
verhindert der kurzzeitige Regelprozeß, daß das Eisen- oder Aluminium
schweißplasma erlischt, beziehungsweise der Schweißprozeß unterbrochen
wird.
Insbesondere beim Aluminiumschweißen kann somit die Effizienz des
Schweißprozesses erhöht werden, indem bei Verwendung von einem Argon-He
lium-Gasgemisch an der Grenze zur Plasmaabschirmung geschweißt wird. Das
bedeutet, daß der Argonanteil so groß gewählt wird, daß eine nur sehr kleine Ar
gonzugabe das Zünden des abschirmenden Plasmas verursacht. Mit Hilfe des
genannten Regelungsprozesses kann die Gefahr der Ausbildung dieses Plas
mas eliminiert werden. Beim Aluminiumschweißen kann neben der Stickstofflinie
auch eine - wenn auch schwächere - Sauerstofflinie zur Detektion benutzt wer
den.
Weiterhin kann beim Schweißen von Werkstücken, die komplizierte Bauteilgeo
metrie aufweisen, wie beispielsweise Karosseriebleche, mit der vorliegenden Er
findung die Bearbeitung wie folgt vereinfacht werden. In der Regel erfordert der
Schweißprozeß mit dem CO2-Laser eine stechende oder schleppende Arbeits
gaszuführung. Erst bei richtiger Zuführung des Arbeitsgases wird oberhalb der
Bearbeitungszone eine stabile Strömung erzeugt, und ein kontinuierlicher
Gasaustausch sichergestellt. Dies ist eine notwendige Voraussetzung, um die
Ausbildung von abschirmenden Stickstoffplasmen zu verhindern. Bei den zuvor
genannten komplizierten Bauteilgeometrien ist daher wenigstens eine zusätzli
che Achse erforderlich um die Arbeitsgasdüse nachzuführen. Mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren kann auf solchen zusätzlichen Aufwand verzichtet
werden, indem eine einfache konzentrische Arbeitsgasdüse am Bearbeitungs
kopf vorgesehen wird.
Ohne Einschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens findet das vorlie
gende Verfahren bei allen Arten von Lasermaterialbearbeitung Anwendung, bei
denen die Ausbildung eines abschirmenden Umgebungsplasmas verhindert
werden soll.
Bezugszeichenliste
1 Werkstück
2 Plasma
3 Detektor für N-Linie
4 Zwei-Punkt-Regler
5 Laser
2 Plasma
3 Detektor für N-Linie
4 Zwei-Punkt-Regler
5 Laser
Claims (12)
1. Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken mit Laserstrahlung, insbe
sondere zum Laserstrahlschweißen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bearbeitungsstelle auf die Ausbildung eines abschirmenden
Plasmas in der die Bearbeitungsstelle umgebenden Atmosphäre
(Umgebungsplasma) überwacht wird, daß bei Auftreten des Umge
bungsplasmas der Laser abgeschaltet oder die auf die Bearbeitungsstelle
eingestrahlte Intensität des Lasers bis zum Erlöschen des Umgebungs
plasmas herabgeregelt wird, und daß nach Erlöschen des Umgebungs
plasmas der Laser wieder eingeschaltet oder die Intensität des Lasers auf
die für die Bearbeitung erforderliche Intensität hochgeregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Auftreten des Umgebungsplasmas durch Detektion wenigstens
einer Spektrallinie des Umgebungsplasmas ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Spektrallinie eine Stickstofflinie verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Linie 746,8 nm des atomaren Stickstoff verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zwei-Punkt-Regler vorgesehen ist, der bei Überschreiten einer
vorgebbaren Intensität wenigstens einer Spektrallinie den Laser aus
schaltet und bei Unterschreiten dieser Intensität den Laser wieder an
schaltet.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vorgebbare Intensität geringfügig über dem Signaluntergrund
eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeitspanne von der Detektion des Umgebungsplasmas bis zum
Erlöschen des Umgebungsplasmas kleiner als die Zeit zur Entstehung ei
ner erhöhten Absorption in dem abschirmenden Plasma ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeitspanne kleiner als 1 ms ist und vorzugsweise 0,5 ms nicht
übersteigt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Laserstrahlschweißen das Schweißplasma nicht erlischt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Laserleistung intern oder extern durch optische Abschwächer ge
regelt wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß während der Bearbeitung ein Prozeßgas oder -gasgemisch und/oder
ein Schutzgas oder -gasgemisch verwendet wird.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1-11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Detektion der Spektrallinie oder der Spektrallinien des
Umgebungsplasmas von dem benutzten Prozeßgas oder -gasgemisch
und/oder Schutzgas oder -gasgemisch unabhängig ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934308971 DE4308971C2 (de) | 1993-03-22 | 1993-03-22 | Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken mit Laserstrahlung, insbesondere zum Laserstrahlschweißen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19934308971 DE4308971C2 (de) | 1993-03-22 | 1993-03-22 | Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken mit Laserstrahlung, insbesondere zum Laserstrahlschweißen |
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DE4308971A1 true DE4308971A1 (de) | 1994-09-29 |
DE4308971C2 DE4308971C2 (de) | 1997-10-16 |
Family
ID=6483325
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19934308971 Expired - Lifetime DE4308971C2 (de) | 1993-03-22 | 1993-03-22 | Verfahren zum Bearbeiten von Werkstücken mit Laserstrahlung, insbesondere zum Laserstrahlschweißen |
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