DE4308245C1 - Verfahren zur Erkennung von Schriftzeichen oder Schriftzügen - Google Patents
Verfahren zur Erkennung von Schriftzeichen oder SchriftzügenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung von Schriftzeichen
oder Schriftzügen gemäß der Gattung des ersten Patentanspruchs.
Zur Erkennung von Schriftzeichen bedient man sich i. a. des Soll-Ist-
Vergleichs. So ist es aus der EP 0079251 A22 und Philips Technische
Rundschau, 33. Jg. (1973/74), Nr. 4, Seiten 93 bis 105 und Nr. 5, Seiten
134 bis 142 bekannt, ein Schriftzeichen durch eine Anzahl von markanten
Punkten, ihre Lagen zueinander und die Linienführungen zwischen ihnen
zu erfassen. Ausgehend von Pixeln (Pixelgeneration) der Umrißlinie eines
Schriftzeichens wird dieses nach innen gehend so lange verdünnt,
skelettiert, bis nur noch eine Pixelbreite übrig bleibt. Abgesehen davon,
daß dieses Verdünnungsverfahren umständlich ist und in Abhängigkeit
von der jeweiligen, alternierenden Strichbreite es Pixel gibt, die mehrfach
erfaßt werden, erkennt das Verdünnungsverfahren häufig Strukturen, die
für ein Schriftzeichen untypisch sind, so daß die Erkennung eines
Schriftzeichens nicht oder fehlerhaft zustande kommt.
Aus der DE 38 25 582 A1 sind ein Verfahren und eine Anordnung zum
Erkennen von Zeichen bekannt, bei denen die Zeichen abgerastert, digi
talisiert und mit Referenzzeichen verglichen werden. Hierbei geht es um
die Herstellung einer höchstmöglichen Übereinstimmung zwischen je
weils zwei Zeichen in ihrer Gesamtheit. Eine Erfassung von hand
schriftlichen Zeichen ist wegen der unterschiedlichen Schreibweisen da
mit kaum oder nicht möglich.
Aus der EP 0261997 A1 ist ein Verfahren zur Erkennung von
Handschriften bekannt, das für das direkte Maschinenschreiben eines
handschriftlichen Textes benutzt werden kann. Das Verfahren erfordert
zunächst die Ermittlung von charakteristischen Elementen des Verlaufs
der Handschrift, um danach den Vergleich dieser charakteristischen
Elemente mit Referenzelementen vornehmen zu können und ist daher
recht umständlich.
Die DE 34 25 449 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
alphanumerischen Handschriftenerkennung; das jeweilige Zeichen wird
über seine Randlinien erfaßt, die bekanntlich starken unregelmäßigen
Störungen unterworfen sind. Auch dieses Verfahren arbeitet deshalb nicht
zuverlässig.
Ebenfalls ein Bilderkennungssystem beinhaltet die EP 0519737 A2, bei
der unabhängig von der Größe Bilder auf Grund von inneren Strukturen
charakterisiert und verglichen werden. Der Vergleich findet über Knoten,
Linien und Kurven und an Hand von Summenkriterien statt. Auch in
diesem Fall werden die Bilder skelettiert. Das Verfahren ist daher mit den
Mängeln der Skelettierung behaftet und darüber hinaus umständlich.
Schließlich offenbart die EP 0288266 B1 einen Diskriminator für
handgeschriebene und maschinengedruckte Buchstaben, der aus dem
Zählergebnis der horizontalen, vertikalen und schrägen Schriftelemente
darauf Rückschlüsse zuläßt, ob es sich bei dem ermittelten Dokument
um ein maschinengeschriebenes oder handgeschriebenes handelt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Erkennung von Schriftzeichen oder Schriftzügen mit Hilfe eines Soll-Ist-
Vergleichs zu schaffen, auf das einerseits individuelle Eigenarten wie
Schriftgröße, Schriftdicke, Schriftneigung und Schriftführung keinen
Einfluß haben, sofern nur die handgeschriebenen Schriftzeichen als solche
lesbar und aneinandergefügt erscheinen. Andererseits soll es die
Unsicherheiten und Unregelmäßigkeiten der Schriftzeichenerkennung
ausschalten, die durch Benutzung der Umrißlinie eines Schriftzeichens als
Ausgangskriterium zu seiner Erkennung entstehen.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des
ersten Patentanspruchs gelöst. Es werden also, wie bereits bekannt, die
jeder Schreibschrift eigentümlichen Punkte eines Buchstabens oder einer
Buchstabenfolge einer Schrift teilweise oder vollständig sowie weitere
generelle Schrifteigentümlichkeiten zur Erkennung herangezogen. Solche
Eigentümlichkeiten sind im wesentlichen die Differenz zwischen Groß-
und Kleinbuchstaben, die bei Großbuchstaben fehlenden Anstriche, die in
denselben Punkt zurückkehrende Schleifen bei lateinischen Schrift
zeichen. Die Punkte und Eigentümlichkeiten müssen nicht sämtlich bei
jedem Schriftzeichen berücksichtigt werden. Es genügt z. B. die Ver
wendung der Knotenpunkte (Eingangs-, Kreuzungs-, Verzwei
gungspunkte) beim handgeschriebenen "a", die Hinzunahme eines Teils
oder aller Extrempunkte beim handgeschriebenen "b" und die
Hinzunahme der geschlossenen Schleife beim handgeschriebenen "l".
Die markanten Punkte umfassen bekanntlich Eingangs-, Kreuzungs-,
Verzweigungs-, End-, Ausgangs- und Extrempunkte. Die Eingangspunkte
befinden sich am Beginn eines Schriftzeichens oder Schriftzuges, z. B.
am Beginn eines Anstrichs. Die Kreuzungs- oder Verzweigungspunkte
werden von sich kreuzenden oder verzweigenden bzw.
zusammentreffenden Buchstabenlinien gebildet. Ausgangspunkte sind die
letzten Punkte der Buchstaben, die zu neuen Buchstaben überleiten,
deren Eingangspunkte bilden, oder sich am Ende eines Wortes
befinden. Endpunkte sind Umkehrpunkte in der Schriftführung; an ihnen
ist das Schriftzeichen nicht zu Ende, sondern es findet eine abrupte
Umkehrung der Linienführung um 180° statt. Extrempunkte sind die am
weitesten nach oben, unten, rechts oder links ausladenden Punkte einer
stetigen Schriftlinienführung. Im folgenden werden die Eingangs-,
Kreuzungs- und Verzweigungspunkte als Knotenpunkte bezeichnet und die
End- und Ausgangspunkte zu den Extrempunkten gerechnet.
Beim Soll-Ist-Vergleich werden nun die näheren und die ferneren
Umgebungen der Ist- und Soll-Knotenpunkte miteinander verglichen, die
in einem Ist- und Soll-Netzwerk liegen. Beim Nichtübereinstimmen der
näheren und ferneren Umgebung eines in den Vergleich einbezogenen
markanten Ist-Punktes mit den entsprechenden Umgebungen des zuge
hörigen markanten Soll-Punktes wird auf den nächsten zurückliegenden
Ist-Punkt zurückgegangen, bei dem die Übereinstimmung der näheren
und ferneren Umgebungen von Ist- und Soll-Punkt bereits festgestellt
wurde. Die nähere Umgebung eines Knotenpunktes geht nur bis zu den
unmittelbaren Nachbarknotenpunkten, während die fernere Umgebung
darüber hinaus geht und alle zu vergleichenden Knotenpunkte einbe
zieht. Gelangt man bei diesem Vergleichsverfahren auf den Eingangs
punkt als Knotenpunkt zurück und stellt auch dann keine Über
einstimmung fest, so ist das Schriftzeichen oder der Schriftzug nicht
erkennbar.
Vor dem Soll-Ist-Vergleich wird das jeweilige Schriftzeichen oder der
entsprechende Schriftzug in ein Pixelfeld eingefügt und in einem
Netzwerk dargestellt. Erfindungsgemäß werden ausgehend von einem
markanten Anfangspunkt Feldpixel eines Linienzugs in Generationen
erfaßt, wobei im Verlauf des Vergleichs jede Generation von Pixeln
nur einmal erfaßt wird. Jeder Punkt einer Generation von Pixeln befindet
sich von einem Punkt der vorangehenden Pixelgeneration und von
mindestens einem benachbarten Punkt der eigenen Pixelgeneration
innerhalb eines begrenzten Abstands. Mit anderen Worten wird ein
Linienzug von vorgegebenen Pixeln aus erfaßt, die die erste Generation
darstellen. Von einer n-ten Generation einer Menge von Pixeln gelangt
man zur nächsten Generation, indem man alle Pixel sucht, die zu den
Pixeln der n-ten Generation einen begrenzten Abstand nicht überschreiten
und die nicht zur (n-1)-ten Generation gehören. Auf diese Weise werden
alle Pixel erreicht, die mit den vorgegebenen Pixeln zusammenhängen.
Wenn demnach die Pixel einer Generation nicht mehr vollständig, jedoch
in Teilen zusammenhängen, die untereinander nicht verbunden sind, liegt
eine Verzweigung vor. Die zusammenhängenden Teile stellen die vorge
gebenen Pixel dar, von denen aus die abzweigenden Linien in der
vorstehend beschriebenen Weise untersucht werden. Das Verfahren
kann grundsätzlich die Behandlung von jedem Punkt des Schriftzugs aus
beginnen.
Treten Verbreiterungen in den Schriftzeichen oder Schriftzügen auf, so
werden diese vorteilhaft vor dem Soll-Ist-Vergleich in Clustern
zusammengefaßt, die aus mehreren Pixeln bestehen, welche alle zur
selben Generation gehören und gespeichert werden. Durch die
Clusterbildung wird das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere an
Kreuzungs- und Verzweigungspunkten, an denen mehrere Linien
zusammentreffen, erheblich stabilisiert. Zur Clusterbildung werden alle
Pixel erfaßt, die in einer Fläche liegen, deren Schwärzung über einem
Schwellwert, z. B. 70%, liegt.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
vorteilhaft ein Rechner verwendet.
Die Zeichnung wird nachstehend an Hand der schematischen
Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ein Pixelfeld mit einem eingeschriebenen "a",
Fig. 2 die markanten Punkte am Schriftzeichen "a",
Fig. 3 eine Verzweigungsdarstellung in einem Pixel
feld,
Fig. 4 eine Extremwertdarstellung in einem Pixelfeld,
Fig. 5 ein Cluster und
Fig. 6 eine Variation der Linien zwischen markanten
Punkten eines "a".
In Fig. 1 ist ein Schriftzeichen "a" 1 handschriftlich
aufgezeichnet und in einem Pixelfeld 2 dargestellt. Dabei
weist das Schriftzeichen 1 gemäß Fig. 2 einen Anfangspunkt
3 und drei Verzweigungs- oder Kreuzungspunkte 4, 5, 6 als
Knotenpunkte sowie einen Endpunkt 7, einen Ausgangspunkt 8
und vier Extrempunkte 9, 10, 11, 12 auf, von denen die
Extrempunkte 9, 10, 11, 12 nur im Bedarfsfall zur Erfas
sung des Schriftzeichens oder Schriftzuges herangezogen
werden. Zur Erfassung des "a" genügen grundsätzlich die
zwischen den Knotenpunkten bestehenden einfachen Linien 1
und die von diesen Linien belegten quadratischen Pixel des
Pixelfelds 2. Der Anfangspunkt 3 der das Schriftzeichen 1
darstellenden Linie befindet sich in einem Flächenelement
der nullten Generation. Alle Punkte, die zum Anfangspunkt
3 einen bestimmten Abstand haben, gehören zur Linie 1, sie
bilden die erste Generation. Im selben Abstand von den
Punkten der ersten Generation befinden sich die Punkte der
zweiten Generation usw. bis zur neunten Generation. Dabei
werden die Linienpunkte jeder Generation nur einmal erfaßt
und danach markiert, so daß der Algorithmus zur Erfassung
neuer Generationen sich nur vorwärts bewegen kann, und
zwar so lange, bis der Ausgangspunkt 8 am Ende des Linien
zugs 1 erreicht worden ist. Statt am Ausgangspunkt 8
können die Generationen auch an einem Knotenpunkt enden,
der nicht Eingangspunkt ist, und dort kann eine neue
Generationsfolge beginnen. Grundsätzlich gilt, daß alle
Pixel zu einer Generation (n+1) gehören, die von der
vorhergehenden Generation n einen Abstand e haben. Ist
der Abstand größer als e, wird die Generationenfolge
unterbrochen. Das kann am Ende eines Schriftzeichens oder
an einem Verzweigungs- bzw. Kreuzungspunkt der Fall sein.
Die Pixel im gleichen Abstand zu einem Zentrum bilden im
vorliegenden Fall Quadrate. In gleicher Weise könnten sie
auch Kreise oder Dreiecke bilden, wobei allerdings von
vornherein Überlappungseffekte zustande kämen. Der Abstand
zwischen den aufeinanderfolgenden Generationen innerhalb
einer Generationenfolge ist i. a. gleich; er kann auch
variieren. Ist er relativ groß, so arbeitet das erfin
dungsgemäße Verfahren auch dann stabil, wenn Lücken im
Linienzug sind, die maximal die Größe des Abstands haben.
Dafür sind Kreuzungen, Verzweigungen oder kurze Enden im
Linienzug weniger gut oder nicht erfaßbar.
Tritt gemäß Fig. 3 mindestens eine Generation in Teilen
13, 14 an verschiedenen Stellen eines Pixelfeldes 2 auf,
so ist eine Verzweigung angezeigt. Von den Teilen 13, 14
aus beginnen erneut Generationenfolgen jeweils mit der
Generation Null als Ursprung.
Zur Bestimmung der Extrempunkte 9 bis 12 einer Linie des
Schriftzeichens 1 wird das Vorzeichen des Anstiegs der
Linie jeweils über mehrere Generationen abgeleitet (Fig. 4).
Die Anzahl der hierzu verwendeten Generationen darf
nicht zu klein sein, weil sonst das Ergebnis schon bei
kleinen Störungen im Schriftzug erheblichen Schwankungen
unterworfen ist. Sie darf aber auch nicht zu groß sein,
weil sonst Richtungsänderungen zu träge oder überhaupt
nicht wahrgenommen werden. Die Anzahl der Generationen,
die für die Bestimmung des Anstieges notwendig ist, hängt
von der Größe der Schrift ab. Je nachdem, ob bei der
Bestimmung des Anstiegs die Anzahl der positiven oder
negativen Ergebnisse überwiegt, verkörpert die Generatio
nenfolge eine steigende oder fallende Linie. An den Stel
len, an denen beim Abfahren der Anstieg das
Vorzeichen wechselt, befindet sich der jeweilige Extrem
wert 9, 10, 11, 12.
Die Erfassung einer Linie in Pixelgenerationen geschieht
gemäß einer rekursiven Prozedur, bei der von einer n-ten
Generation ausgehend eine (n+1)-te Generation erfaßt wird,
sofern die Pixel nicht schon von der n-ten Generation
erfaßt worden sind. Bei der Erfassung der Generationenfolge
wird nicht nur die Lage der Extrempunkte, sondern es
werden auch das Ende einer Linie sowie die Kreuzungen oder
Verzweigungen im Linienzug bestimmt und markiert; bereits
markierte Knoten- oder Extrempunkte werden als solche
erkannt und berücksichtigt.
Treffen in einem Schriftzeichen mehrere Linienzüge in
einem Knoten zusammen, in Fig. 5 sind es sieben Linienzüge
18 bis 24, oder liegen die Linienzüge sehr eng beieinan
der, so daß ihre Grenzen verschwimmen, oder befinden sich
in einem Linienzug ungewollte Verdickungen, so bereitet
die Erfassung dieser Stelle des Linienzugs mit Hilfe von
Pixelgenerationen Schwierigkeiten. Das ist bspw. beim
geschriebenen "k" der Fall. In diesem Fall muß die be
trachtete Fläche um das Pixel quer zur Linie größer sein
als die mittlere Linienbreite. Die Pixel werden zu einem
Cluster 15 zusammengefaßt, wobei alle zu dem Cluster 15
gehörenden Pixel als zur selben Generation gehörend ange
sehen werden. Die Clusterbildungg wird vor der eigentlichen
Schriftzeichenerkennung durchgeführt. Die Cluster werden
im Pixelfeld markiert und in Listen gespeichert. Jedes
Pixel wird nur einmal in einem Cluster erfaßt.
Zur Charakterisierung eines Schriftzeichens (Buchstabens)
1 sind im allgemeinen Fall nicht nur die Knotenpunkte und
Extrempunkte, sondern auch die Wege zwischen ihnen von
Bedeutung. Für die Relativlage zweier Knotenpunkte a und b
gilt es, folgende Fälle zu unterscheiden:
- 1. Knotenpunkt b liegt links vom Knotenpunkt a,
- 2. Knotenpunkt b liegt rechts vom Knotenpunkt a,
- 3. Knotenpunkt b liegt über dem Knotenpunkt a,
- 4. Knotenpunkt b liegt unter dem Knotenpunkt a.
Diese Fälle lassen sich auch sinnvoll miteinander kombi
nieren, z. B. kann Knotenpunkt b links von und über Knoten
punkt a liegen.
Zwischen zwei Knotenpunkten kann ein Linienzug in vier
Richtungen über Extrempunkte verlaufen, und zwar
- 5. der Extrempunkt liegt oben im nach rechts ge krümmten Linienzug,
- 6. der Extrempunkt liegt unten im nach rechts ge krümmten Linienzug,
- 7. der Extrempunkt liegt oben im nach links ge krümmten Linienzug,
- 8. der Extrempunkt liegt unten im nach links ge krümmten Linienzug.
Als weitere Kriterien zur Erfassung eines handschriftlich
geschriebenen Zeichens sind die Buchstabenhöhen der großen
und kleinen Buchstaben sowie die Tatsache zu nennen, daß
eine Linie keinen Extrempunkt außer dem Ausgangspunkt des
Schriftzeichens besitzt. Ferner ist für die Erkennung
eines Schriftzeichens oder eines Schriftzuges von Bedeu
tung, daß bei einer von einem Knotenpunkt a nach einem
Knotenpunkt b verlaufenden Linie der Knotenpunkt b kein
Schriftzeicheneingang ist, und ob die Linie von a zum
Eingang bzw. zum Ausgang oder zu einem Ende des Buchsta
bens führt oder ob eine von a ausgehende Linie nach einer
Schleife zum Knotenpunkt a zurückkehrt.
Schließlich sind gewisse Steuerungen hinsichtlich des
Vergleichs der Soll- und Ist-Linie vorzunehmen.
Dadurch ergeben sich 18 Kriterien, die maximal bei der
Erkennung eines Schriftzeichens oder Schriftzuges zu be
rücksichtigen sind. Nicht alle Kriterien müssen bei einem
Schriftzeichen zur Anwendung kommen; bspw. genügen zur
Erkennung des "a" gemäß Fig. 2 die Knotenpunkte 3, 4, 5, 6
sowie das Ende 7 und der Ausgangspunkt 8. Zunächst wird
also die Lage der Knotenpunkte untereinander ermittelt und
wenn damit kein Buchstabe erkannt wird, werden weitere
Kriterien herangezogen. Auf diese Weise werden strengere
Forderungen an die Form des Linienzuges gestellt.
Wie in Fig. 6 angedeutet ist, sind viele Variationen zur
Führung der Linienzüge 16, 17 zwischen den markanten Punk
ten 3 bis 8 des geschriebenen "a" möglich; es wird bei
Einhaltung der relativen Lage dieser Punkte zueinander
immer als "a" erkannt, weil folgende Bedingungen eingehal
ten werden:
- - Knotenpunkt 4 liegt rechts vom Knotenpunkt 3,
- - Knotenpunkt 3 liegt links vom Knotenpunkt 4,
- - Knotenpunkt 5 liegt rechts vom Knotenpunkt 4,
- - Knotenpunkt 6 liegt rechts unter dem Knotenpunkt 4,
- - Knotenpunkt 4 liegt links vom Knotenpunkt 5,
- - Knotenpunkt 6 liegt unter dem Knotenpunkt 5,
- - im Knotenpunkt 3 befindet sich ein kurzes Ende 7,
- - Knotenpunkt 4 liegt links über Knotenpunkt 6,
- - Knotenpunkt 5 liegt über Knotenpunkt 6,
- - Extrempunkt 8 ist Ausgangspunkt.
Mit der Anzahl der Knotenpunkte, ihren Beziehungen unter
einander und ggf. der Beschreibung der Wege zwischen ihnen
ist jedes Schriftzeichen eindeutig definiert.
Zur Feststellung der Übereinstimmung zweier Knotenpunkte A
und B in einem Soll-Ist-Netzwerk werden eine rekursiv
arbeitende Funktion "Umwelt" und eine Liste benötigt,
deren Elemente Nachbarknoten von B sind. Sie ist wahr,
wenn die beiden näheren Umgebungen der Knotenpunkte A und
B übereinstimmen, und falsch, wenn sie nicht übereinstim
men. Vor dem Vergleich ist die Liste leer. Die Funktion
nimmt einen Nachbarknotenpunkt Ai von A auf und sucht
danach einen passenden Nachbarknotenpunkt Bz von B, mit
dem die Wege zwischen B und Bz sowie A und Ai gleich sind.
Bz darf nicht in der Liste der Nachbarknoten von B erwähnt
sein. Findet die Funktion keinen solchen Nachbarknoten von
Bz, so ist sie falsch. Anderenfalls wird der gefundene
Knoten Bz in der Liste gespeichert. Danach wird die
Funktion mit dem nächsten Nachbarknoten Ai+1 aufgerufen.
Ergibt sich dabei ein negatives Resultat, wird der vorher
in der Liste gespeicherte Knoten Bz gelöscht, und es wird
ein anderer Knoten Bu gesucht, der die Forderung erfüllt.
Findet sich kein Knoten Bu mehr, so ist die Funktion
falsch. Die Funktion ist wahr, wenn alle Nachbarknoten von
A aufgerufen worden sind.
Die ferneren Umgebungen der Knotenpunkte A und B werden im
Rahmen eines Soll-Ist-Vergleichs analog zur Fig. 2 verglichen.
Die Soll-Knotenpunkte B3 bis 6 werden dabei jeder
nur einmal und so aufgerufen, daß jeder neu aufgerufene
Knotenpunkt direkter Nachbar eines früher aufgerufenen
Knotenpunktes ist. Demzufolge werden nacheinander die
Soll- und Ist-Knotenpunkte in der Reihenfolge 3, 4, 5, 6
oder 3, 4, 6, 5 verglichen und Übereinstimmung festge
stellt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Erkennung von Schriftzeichen oder Schriftzügen mit Hilfe
eines Soll-Ist-Vergleiches, bei dem jedes Schriftzeichen oder jeder
Schriftzug durch eine Anzahl markanter Punkte, ihre Lage zueinander und
die Linienführung zwischen ihnen definiert und in ein Pixelfeld einfügbar ist,
das in Generationen erfaßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Generation der Pixelerfassung von einem Punkt ausgeht, jedes Pixel nur
einmal erfaßt wird und jedes Pixel einer Generation von einem Pixel der
vorangehenden Generation einen definierten Abstand nicht überschreitet.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Unterbrechungen in den Pixelgenerationen erfaßt werden.
3. Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausbleiben
von Pixelgenerationen erfaßt wird.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
aufeinanderfolgende Pixelgenerationen zur Bestimmung von markanten
Punkten benutzt werden.
5. Verfahren gemäß mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß Verbreiterungen in den Schriftzeichen oder
Schriftzügen in Clustern zusammengefaßt werden, welche zur selben
Pixelgeneration gehören und gespeichert werden.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß alle Pixel
erfaßt werden, die sich in einer Fläche befinden, deren Schwärzung über
einem Schwellwert liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4308245A DE4308245C1 (de) | 1993-03-16 | 1993-03-16 | Verfahren zur Erkennung von Schriftzeichen oder Schriftzügen |
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DE4308245A DE4308245C1 (de) | 1993-03-16 | 1993-03-16 | Verfahren zur Erkennung von Schriftzeichen oder Schriftzügen |
Publications (1)
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DE4308245C1 true DE4308245C1 (de) | 1994-11-03 |
Family
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE4308245A Expired - Fee Related DE4308245C1 (de) | 1993-03-16 | 1993-03-16 | Verfahren zur Erkennung von Schriftzeichen oder Schriftzügen |
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---|---|
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- 1993-03-16 DE DE4308245A patent/DE4308245C1/de not_active Expired - Fee Related
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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