Die Erfindung betrifft einen Elektromotor, dessen Gesamt-Dreh
moment mindestens einen Reluktanzmoment-Anteil aufweist.
Motoren dieser Konstruktionsart sind beispielsweise
bekannt aus der Internat. Patentanmeldung WO 90/11641.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Motor zu schaffen, der
sich zum Antrieb für Ventilatoren eignet und sich durch
besonders niedrige Fertigungskosten auszeichnet.
Diese Aufgabe wird gelöst durch den kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1.
Die erfindungsgemäße Konstruktion geht von der Erkenntnis aus,
daß beim derzeitigen Entwicklungsstand von Kleinmotoren
eine Kostenreduzierung vorteilhaft dadurch gelingt, daß die
Anzahl erforderlicher Schaltelemente auf die Minimalzahl von
eins reduziert wird und die Herstellung der erforderlichen
Motorspulen möglichst einfach ausgeführt wird.
Dementsprechend betrifft die Erfindung die Schaffung und
Ausgestaltung eines besonders kostengünstig herstellbaren
einsträngigen, einpulsigen Motors.
Die erfindungsgemäße Lösung besitzt folgende aufeinander
abgestimmte Einzelmaßnahmen:
Statorkonstruktion
Es wird ein Stator vorgesehen, welcher aus einer
Flachspule besteht, an deren Grundflächen flache Flußleit
elemente angebracht sind. Deren Grundform ist im wesentlichen
kreisförmig und besitzt eine Anzahl von Ausbrüchen an der
Peripherie, welche in einem einfachen Falle etwa die Form eines
Halbkreises aufweisen oder aber geradlinig sind.
Die Flußleitelemente dienen der Verteilung des von der
Flachspule erzeugten magnetischen Flusses in vorbestimmte
Richtungen.
Ein ähnliches Prinzip wird bei der Konstruktion von sog.
Klauenpolmotoren verwendet.
Die Peripherie der Flußleitelemente wirkt auf ferromagnetische
Bereiche des Stators ein, welcher sich bei bestromter Spule
so bewegt, daß der magnetische Widerstand des zur Spule
gehörigen Magnetkreises ein Minimum annimmt (Reluktanzprinzip).
Auf diese Weise kann ein positives oder negativ wirkendes
Drehmoment für den Rotor erzeugt werden, je nach Rotorstellung.
Diese Drehmomente sind unabhängig von der Polarität des
Spulenstroms, so daß der Motor im Prinzip auch mit
Wechselspannung betrieben werden kann.
Um eine einheitliche Drehrichtung für den Rotor zu bewirken,
wird durch geeignete Schalt- bzw. Kommutierungsmittel dafür
gesorgt, daß nur Drehmomentanteile mit einheitlichem Vorzeichen
durch die Bestromung der Spule auf den Rotor einwirken.
Um einen sicheren Anlauf in die gewünschte Drehrichtung zu
bewirken, ist für den erfindungsgemäßen Motor eine
Vorrichtung vorhanden, welches ein Reluktanz-Hilfsmoment
erzeugt. Dieses bewegt bei fehlendem Motorstrom den Rotor
in eine Ruheposition, von der ein sicherer Motoranlauf
stattfinden kann. Hierzu wird ein vorzugsweise scheiben
förmiger Permanentmagnet verwendet, der auf eine kreisförmige
Grundfläche des Rotors einwirkt. Die die genannten Reluktanz-
Hilfsmomente werden also durch Einwirkung des Permanentmagneten
erzeugt.
Rotorkonstruktion
Die Rotorkonstruktion besteht aus einem ferromagnetischen
Hohlzylinder mit geschlitzter oder gesickter Zylinderwand.
Die zylindrische Grundfläche des Rotors ist zur Erzeugung der
oben erwähnten Reluktanzhilfsmomente ebenfalls mit Ausbrüchen
oder Sicken versehen. Für die Anwendung des Motors in einem
Ventilator besteht eine vorteilhafte Ausführungsform darin, daß
der Rotor aus einem einzigen gestanztem und gebogenem Eisenblech
gefertigt ist und zugehörige Luftschaufeln als integraler
Bestandteil des Rotors zu betrachten sind.
Diese und weitere Aspekte der Erfindung werden durch die
Zeichnung und die Unteransprüche detaillierter ersichtlich.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Explosionszeichnung von Rotor und Stator des Motors
Fig. 2 den Verlauf anteiliger Drehmomente über den Rotor-Drehwinkel
beim Betrieb des Motors.
Fig. 3 eine prinzipielle Anordnung für eine mechanische
Kommutierungsvorrichtung für den Motor.
Fig. 4 ein Schaltbild für einen erfindungsgemäßen Motor
Fig. 5 und Fig. 6 Rotor-Oberflächen des Motors mit Sicken.
In Fig. 1 wird eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
dargestellt, wie sie insbesondere als Antrieb für einen
Ventilator geeignet ist.
Der Rotor 8 besteht aus einem gestanzten und gebogenen
Eisenblechteil 20. Dieses weist optional Lüfterflügel 19 auf,
ferner zylindrisch abgebogene Reluktanzbleche 9 mit den
Berandungen 16 und 17. Die Anzahl der Reluktanzbleche ist
nicht auf 4 beschränkt.
Weiterhin weist der Rotor eine Anzahl Durchbrüche oder Sicken
mit den Berandungen 18 auf. Diese sind ebenmäßig, wenn
besonders niedrige Herstellkosten angestrebt werden.
Für möglichst geräuscharme Motoren wird jedoch eine
Berandung gewählt, die einen vordefinierten Verlauf des
Reluktanzhilfsmomentes bereitstellt oder approximiert.
Die genannten Durchbrüche oder Sicken erzeugen im Zusammenspiel
mit dem flachen, zylindrischen Permanentmagneten 11 ein
alternierendes Reluktanzmoment (permanentmagnetisches Moment)
M rel, prm.
Dies beruht darauf, daß der Permanentmagnet 11 auf seiner
Oberfläche eine Anzahl von Magnetpolen besitzt, welche
im wesentlichen auf einzelne Sektoren des Permanentmagneten
verteilt sind. In Fig. 1 werden zum Beispiel zwei Nord- und
zwei Südpole gezeigt.
Diese Pole orientieren sich vorteilhaft an der Kontur des
Stators, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist, so daß ein Pol sich in
der Nähe einer Erweiterung 12 befindet. Der Rotor wird wegen
des Zusammenspiels von Permanentmagnetpolen des Permanentmag
neten 11 und der Durchbrüche 18 oder der Sicken 61 auf
bestimmte Rastlagen gedreht. Diese zeichnen sich durch einen
Magnetkreis für den Permanentmagneten aus, bei dem der
magnetische Widerstand einen Minimalwert annimmt. Wird der
Rotor durch externe Drehmomente verdreht, so bewirkt das
Zusammenspiel von Permanentmagnet 11 mit den Durchbrüchen,
Ausbrüchen oder Sicken des Rotorteils ein alternierendes
Reluktanzmoment (permanentmagnetisches Moment).
Gemäß der Erfindung ist dies alternierende Reluktanzmoment im
wesentlichen gegenphasig zu dem Drehmoment, welches bei Be
stromung der Spule 15 mittels der Statorbleche 12 und 14
auf den Rotor einwirkt. Bei Bestromung der Spule 15 üben die
Zungen der Statorbleche (Flußleitstücke ) an den Peripherie
bereichen 121 und 141 anziehende und tangentiale Kräfte auf
die Reluktanzbleche 9 des Rotors aus. Hierdurch entsteht ein
elektromagnetisch verursachtes Drehmoment.
Die Spule 15 kann in einfachster Wickeltechnik auf den
Stator aufgebracht werden. Spulenanfang bzw. -ende sind
mit den Anschlußpunkten 13 versehen.
Die Spule umfaßt in vorteilhafter Ausgestaltung ein nicht
näher gezeichnetes Lagerrohr zur Aufnahme von Kugel-
oder Gleitlagern. Diese tragen eine drehbare Welle, welche mit
dem Zentrum 64 des Rotors befestigt ist, wie dies nach dem
Stande der Technik bekannt ist und in deswegen in der Zeichnung
nicht näher ausgewiesen wird.
Die Spule 15 wird zu geeigneten Kommutierungszeiten bzw. -phasen
gespeist, um ein Drehmoment mit einheitlichem Vorzeichen auf
den Rotor aufzubringen, damit dieser in eine gewünschte Dreh
richtung läuft. Erfindungsmäßig wichtig ist es daher, durch
eine geeignete einphasige Kommutierungseinrichtung 29 dafür zu
sorgen, daß eine Bestromung der Spule 15 dem Rotor nur Dreh
momente mit einheitlichem Vorzeichen erteilt. Rücktreibende
elektromagnetisch erzeugte Drehmomente werden also dadurch
verhindert, daß die Spule stromlos gemacht, d. h. abgeschaltet
wird, wie dies z. B. aus Fig. 2 und 3 ersichtlich ist.
Eine einfache Lösung mit mechanischem Kommutator (Kollektor)
zeigt Fig. 3 (abgewickelte Darstellung).
Ein Schaltkontakt 41 kontaktiert ein Reluktanzblech 9 genau
dann, wenn dieses eine Winkellage eingenommen hat, bei der eine
Spulenbestromung zu einem gewünschten Drehmoment führt.
Die Spulenbestromung durch den Schaltkontakt 41
wird unterbrochen, bevor sich ein entgegengesetztes Drehmoment
einstellt.
Fig. 2 zeigt den Zusammenhang der beteiligten Drehmomente des
Motors über den Drehwinkel phi des Rotors.
Bei ununterbrochener Bestromung der Spule 15 mit einem kon
stanten Strom übt der Rotor über einen Winkelbereich, der
größer als 180 deg. el. ist, ein positives Drehmoment aus.
Dies wird durch den Abschnitt 1 des elektromagnetisch
erzeugten Reluktanzmomentes dargestellt. Für den zu
360 deg. el. komplementären Winkelbereich wird bei
bestromter Spule 15 ein negatives Moment erzeugt (Kurven
abschnitt 2). Durch die vorgesehene Kommutierungseinrichtung
wird das elektromagnetisch erzeugte negative Reluktanzmoment
jedoch zwischen den Nulldurchgängen 6 und 7 unterdrückt und
besitzt dann keinen Anteil am Gesamtdrehmoment des Rotors.
Zur Überbrückung dieser Drehmomentlücke wird das oben beschrie
bene, permanentmagnetisch erzeugte Reluktanzmoment genutzt,
welches durch Kurvenzüge 3 und 4 dargestellt wird. Dieser
Moment-Anteil wirkt ständig auf den Rotor ein, weist aber
wechselndes Vorzeichen auf. - In einer vorteilhaften
Ausführungsform der Erfindung erstreckt sich der positive Anteil
des permanentmagnetisch erzeugten Reluktanzmomentes über einen
Winkelbereich, der ebenfalls größer als 180 deg. el. ist.
Permanentmagnetisch und elektromagnetisch erzeugte
Drehmomentenanteile sind daher im wesentlichen gegen
phasig. Das wirksame elektromagnetisch erzeugte Reluktanzmoment
ist vom Betrag her etwa doppelt so groß wie das
permanentmagnetisch erzeugte Reluktanzmoment.
Unter Zuschaltung der Kommutierungseinrichtung 29 zur Spule 15
entsteht also ein Verlauf des Gesamt-Drehmomentes über den
Drehwinkel des Rotors, wie er dem Wesen nach durch den
Kurvenzug 5 (M ges) wiedergegeben wird.
Die in Fig. 3 gezeigte Kommutierungsschaltung mit mechanischem
Kommutatorkontakt wird im folgenden eingehender beschrieben.
Die Stirnseiten 121 des Statorbleches 12 bilden bei Bestromung
der Spule mit Gleichstrom z. B. Nordpole aus, während die
Stirnseiten 141 des Statorblechs gemeinsame Südpole ausbilden.
Der Kontakt 41 ist mechanisch so angeordnet, daß eine
Kontaktgabe am Kontaktpunkt 42 erfolgt, sobald eine
Zunge 9 des Reluktanzblechs sich im Wirkungsbereich der
Stirnseiten 121 und 141 befindet.
Hierdurch schließt sich ein Stromkreis, der von der
ersten Anschlußklemme V1 ausgeht, über das Reluktanzblech 9
geleitet wird und am Dauerkontaktschleifer 43
an einer Kontaktstelle 44 zu einem Anschlußpunkt 13
der Spule 15 weitergeleitet wird.
Der zweite Anschlußpunkt 13 der Spule ist mit der
zweiten Anschlußklemme V0 des Stromkreises verbunden.
Während der Schließphase von Kontakt 41 erfahren die
Reluktanzbleche 9 eine sowohl radial als auch tangential
gerichtete Kraft, denn bei ihrer Bewegung in Richtung des
gezeichneten Pfeils wird die Energie des Magnetkreises der
Spule 15 reduziert.
Nach einer Bewegung der Reluktanzbleche um 180 deg. el.,
was im gezeichneten Beispiel einer Blechbreite entspricht,
wird Kontakt 41 geöffnet. Die Reluktanzbleche 9 bewegen
sich zum einen aufgrund ihrer kinetischen Energie weiter.
Außerdem wirkt an anderer Stelle das permanentmagnetisch
erzeugte Reluktanzmoment in antreibender Weise weiter, bis
eine nächste Kontaktgabe des Kontakts 41 mit dem nachfolgenden
Reluktanzblech 9 erfolgt. Hierauf wiederholt sich das
beschriebene Spiel von neuem.
Die beschriebene Einrichtung zur mechanischen Kontaktgabe ist
besonders preisgünstig herstellbar. Die Erfindung sieht
in einer anderen vorteilhaften Ausführungsform jedoch
elektronische Schaltelemente vor. Der Kontaktverschleiß
entfällt bei jener Lösung völlig.
Eine solche Anordnung zeigt Fig. 4.
Anstelle des Kontaktes 41 ist ein elektronischer Schalter 26
vorhanden, der von einem Sensor-Element 29 angesteuert.
Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Lichtschranke
handeln, welche durch die Reluktanzbleche 9 geöffnet bzw.
unterbrochen wird. Ein bevorzugtes Sensorelement besteht aus
einem Integrierten Schaltkreis mit Hall-Sensor (Hall-IC).
Dieses wird durch einen Hilfs-Permanentmagneten 56
angesteuert, dessen Feldlinien durch die Reluktanzbleche 9
phasenrichtig umgeleitet werden. Nur bei vorübergehender
Abwesenheit der Reluktanzbleche 9 wirken sie auf das
Hall-IC ein,
so daß die gewünschte phasenrichtige Bestromung der Spule
15 über den elektronischen Schalter 26 eintritt.
Die Spule 15 wird vorteilhaft mit einer Freilaufdiode 25
überbrückt.
Fig. 5 gibt die Oberfläche eines erfindungsgemäßen Rotors
mit Sicken wieder.
Dieser besitzt eine Zylinderbodenfläche 60 mit
Durchbrüchen 53. Die Kontur des Zylinderbodens wird durch
innere Durchmesser 51 und äußere Durchmesser 52 begrenzt.
Dementsprechend weist der Zylindermantel des Rotors
äußere Sicken 54 bzw. innere Sicken 55 auf
Eine Rotorform dieser Art kann in üblicher Weise durch
Tiefziehen und Pressen hergestellt werden.
In einer weiteren Ausführungsform des Rotors gemäß Fig. 6
werden anstelle von Ausbrüchen ebenfalls Sicken verwendet.
Die Aufsicht auf den Zylinderboden weist zum einen den
Durchstoßungspunkt Z, Bezugsziffer 64, der Drehachse durch die
Papierebene auf.
Tieferliegende Bereiche 60 des Zylinderbodens wechseln ab
mit höherliegenden Bereichen 61. Die höherliegenden
Bereiche werden durch Kanten 62 begrenzt, während
Kanten 63 die tieferliegende Berandung der gezeigten Sicken
wiedergibt.
Gemäß der Erfindung sind für besonders kostengünstige
Motoren einfache Sicken oder Ausbrüche vorgesehen,
während Motoren mit gleichmäßigerem Drehmomentverhalten,
d. h. vergleichsweise reduziertem Wechselmomentanteilen,
speziell konturierte Sicken, Durchbrüche oder Ausbrüche
aufweisen.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung geht ebenfalls von
der Erkenntnis aus, daß sogenannte Reluktanzmotoren mit
permanentmagnetisch erzeugtem Hilfsmoment dieses und ein
zugehöriges elektromagnetisches Nutzmoment nicht notwendiger
weise kombiniert in einem entweder nur zylindrischen oder alter
nativ in einem nur flachen Luftspalt erzeugen müssen. Vielmehr
ist es gemäß der Erfindung nützlich, die Erzeugung der genann
ten Momente, nämlich Nutzmoment und Hilfsmoment, zu separieren,
und zwar so, daß das Nutzmoment unter Verwendung eines
zylindrischen (genauer: eines hohlzylindrischen) Luftspaltes
erzeugt wird, während zur Bereitstellung eines permanentmag
netischen Hilfsmomentes ein flacher, ebener Luftspalt heran
gezogen wird. Eine Konstruktion solcher Art ist insbesondere
für solche Elektromotoren von Vorteil, die als Antrieb für
einen Lüfter oder Ventilator vorgesehen sind, da diese nach
Art eines Propellers eine mehr oder weniger ebene Stirnseite
ohne weitere Lagervorrichtungen aufweisen. An der rück
wärtigen Fläche dieser Stirnseite läßt sich mit einfachen
Mitteln ein ebener Luftspalt zur Erzeugung eines Hilfsmomentes
vorsehen.
Ein Motor gemäß einem solchen weiteren Aspekt der Erfindung
ist in Fig. 7 dargestellt. Hierbei handelt es sich um
eine Aufsicht auf einen Stator 70 und zugehörigen Rotor 69,
welcher zur Erleichterung des Verständnisses in einer
Querschnittsansicht dargestellt ist.
Der Rotor 69 wird mittels einer üblichen Welle und üblichen
Lagermitteln (beide nicht gezeichnet) um eine Achse gedreht,
welche die Papierebene der Zeichnung im Durchstoßungspunkt 78
senkrecht schneidet.
Der Rotor 69 besteht aus einem hohlzylindrischen Eisen
rückschluß 71, an welchen Permanentmagnete 72, 73 in an sich
bekannter Weise angebracht sind. An den Hohlzylinder des Rotors
schließt sich eine im wesentlichen kreisförmige, flächige
Eisenrückschlußfläche (Rotordeckel) mit Ausnehmungen oder
Sicken an, wie das in ähnlicher Form in Fig. 5 und Fig. 6
gezeigt wird.
Die Konstruktion des Stators 70 ähnelt der des Stators 10
aus Fig. 1, weist jedoch weitere Vereinfachungen auf.
Anstelle eines einstückigen Permanentmagneten sind jetzt
zwei kleinere, z. B. kreisförmige Permanentmagneten 77, 81
vorgesehen, die kostengünstiger sind. Auch das obere
Flußleitblech des Stators weist eine einfachere Peripherie auf,
die sich aus Kreisbogenstücken 75 und geraden Abschnitten 79
zusammensetzt, was ebenfalls kostengünstiger ist.
Zur Vermeidung von Wirbelströmen weisen die Flußleitstücke
mehrere Schlitze 74 auf. Die Permanentmagneten 77, 81
werden neben den Schlitzen 74 oder über diesen auf das
Flußleitstück geklebt. An der Rückseite des genannten
Flußleitstücks schließt sich ebenfalls , wie in Fig. 1
gezeigt, eine ein- oder mehrlagige Spule von im wesentlich
kreisringförmiger bzw. hohlzylindrischer Gestalt an.
Sie umfaßt ein ebenfalls nicht gezeichnetes Lagerrohr
zur Aufnahme von Lagermitteln und vorzugsweise einen
ferromagnetischen Spulenkern von hohlzylindrischer Form,
der sich zwischen dem oberen Flußleitstück mit den
Peripherielinien 75, 79 und dem unteren Flußleitstück mit
der Peripherilinie 80 erstreckt. Wie aus der Zeichnung
ersichtlich, sind oberes und unteres Flußleitstück zwar von
gleicher Form, aber im Stator unter einem Winkel von 90 deg.
mech. verdreht angeordnet. Das untere Flußleitblech
ist jedoch nicht mit Permanentmagneten bestückt, da es
keiner Stirnfläche des Rotors gegenübersteht.
Die Peripherielinien 75, 80 definieren den zylindrischen
Luftspalt zwischen Rotor 69 und Stator 70. Bei Bestromung
der nicht gezeigten Spule zwischen den Flußleitstücken
werden diese magnetisiert, und zwar gegenpolig. Ein
Nordpol 72 des Rotors wird daher von einem Flußleitstück
mit einem magnetischen Südpol angezogen und umgekehrt.
Die gezeichnete Lage des Rotors 69 relativ zum Stator 70
ist - bei Abwesenheit der Permanentmagnete 77 und 81 -
eine bevorzugte Rastlage, die jedoch bei Bestromung
der Spule eine entweder stabile oder labile Momenten
konstellation bewirkt, so daß sich der Rotor unter Um
ständen trotz bestromter Spule nicht bewegen würde.
Um dieses Problem abzuwenden, sind die Permanentmagnete 77 und
81 vorgesehen, welche sich innerhalb des genannten ebenen
Luftspaltes befinden und dank der Oberflächenform des
Rotordeckels nicht nur axial gerichtete Kräfte auf den
Rotor ausüben, sonderen auch bei Drehung des Rotors 69
ein Hilfsmoment verursachen, welches wie oben beschrieben
alternierendes Vorzeichen über den Drehwinkel besitzt und
nicht unterdrückt werden kann.
Es ist darauf zu achten, daß wie in Fig. 1 auch, die
richtige Winkellage der Ausbrüche bzw. Sicken des
Rotordeckels in Relation zu der Position der Permanent
magnete 72, 73 eingehalten wird, damit das Hilfsmoment
den Rotor 69 des stillstehenden, unbestromten Motors in eine
Start-Winkellage drehen kann und Bestromung der Spule
den Rotor in Drehung versetzt.
Die Konstruktion gemäß Fig. 7 unterscheidet sich also zu
der der Fig. 1 vom Wesen her darin, daß das Nutzmoment des
Motors gemäß Fig. 1 als Reluktanzmoment in einem zylindrischen
Luftspalt erzeugt wird, während das Nutzmoment eines Motors
gemäß Fig. 7 durch ein elektromagnetisches Moment unter
Verwendung von Permanentmagneten erzeugt wird, wobei sich
die Permanentmagneten auf einer kreiszylindrischen Oberfläche
befinden. Dies bedeutet gleichzeitig, daß im letzteren Fall
die Stromrichtung durch die Spule je nach Rotorstellung
vorgegeben (kommutiert) werden muß, oder die Spule in zwei
Spulen aufgeteilt werden muß und die Spulenhälften je nach
Rotorstellung mit Gleichstrom vorgegebener Polarität bestromt
werden müssen, wie dies aus der Motortechnik vom Prinzip her
bekannt ist.
Die Konstruktion gem. Fig. 7 ist deswegen im Vergleich zu
bekannten Motoren deswegen vorteilhaft, weil bei Verwendung
moderner, hochremanenter Magnetwerkstoffe die zylindrischen
Magnete mit Polen 72, 73 vergleichsweise dünn gehalten werden.
Hierdurch wird es jedoch erforderlich, den Luftspalt des
Magnetkreises für das Nutzmoment möglichst klein zu halten.
Es ist daher gemäß der Erfindung von Vorteil, auf die üblichen
Konturen der Statorpole mit variabler Luftspaltdimension zu
verzichten und den Luftspalt wie in der Zeichnung angegeben
möglichst klein und von konstanter Größe zu halten.
In einer speziellen Ausführungsform für kleinere Motoren
mit einem Außendurchmesser von etwa 3 Zentimeter ist
es gemäß der Erfindung günstig, den ferromagnetischen
Eisenkern für die Motorspule aus gesintertem Eisenmaterial
zu fertigen. Dies reduziert zum einen die sonst stets zu
berücksichtigen Wirbelstromverluste, die bei Bedarf durch
radial gerichtete Schlitze reduziert werden müssen. Zum
anderen ist ein solcher Kern gleichzeitig das Lager (Sinter
lager) für die Rotorwelle, ohne weitere Vorrichtungen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung gemäß Fig. 8
wird für den Rotor ebenfalls ein zylindrischer Luftspalt
zur Erzeugung eines Nutz-Drehmomentes vorgesehen, sowie
eine zylindrisch orientierte Anordnung mehrerer Magnetpolpaare,
wie dies in der Abwicklung gemäß Fig. 9 gezeigt ist.
Die Anordnung gemäß Fig. 8 besitzt also eine Statorkonstruk
tion gemäß derjenigen, wie in Fig. 1 gezeichnet und einen
permanentmagnetbestückten Rotor. Die Permanentmagnete des
Rotors gemäß Fig. 8 und Fig. 9 unterscheiden sich jedoch
von denen der in Fig. 7 gezeigten dadurch, daß über
einen Winkelbereich von 360 deg. el. eine Quadrupolanordnung
gemäß Fig. 9 vorgesehen ist. Auch für die Lösung gemäß
Fig. 8 und 9 ist vorgesehen, daß ein Reluktanz-Hilfsmoment mit
zusätzlichen, am Stator befestigten Permanentmagneten im
ebenen, stirnseitigen Luftspalt des Motors erzeugt wird.