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Stand der
Technik
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Die
Erfindung betrifft ein System mit wenigstens zwei unterschiedlichen
Systemfunktionen gemäß des Oberbegriffs
des Anspruchs 1.
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Solche
Systeme sind aus dem Stand der Technik in vielfältigster Weise bekannt. So
ist bekannt, zur Auslegung eines Fahrwerks für ein Kraftfahrzeug zwischen
dem Fahrzeugaufbau und den Rädern
bzw. der Achse verstellbare Aufhängungssysteme
anzuordnen. Hierbei können
die Federungs- und/oder Dämpfungseigenschaften
der Aufhängungssysteme
je nach Fahrzustand verstellt werden. Solche Aufhängungssysteme
können
derart ausgestaltet sein, daß parallel
zu einer Luftfeder ein in seiner Dämpfungseigenschaft verstellbarer
Dämpfer angeordnet
ist. Solch eine Luftfeder ist im allgemeinen als Luftbalg ausgebildet
wobei durch Zu- und Ablassen der Luft das Fahrzeugniveau, d. h.
der Abstand zwischen Fahrzeugachse und Fahrzeugaufbau, eingestellt
werden kann. Über
die Einstellung eines beladungsabhängigen statischen Niveaus hinaus
können
während
der Fahrt des Kraftfahrzeugs auftretende dynamische Niveauänderungen,
wie Wankbewegungen bei Kurvenfahrten, durch Verstellung der parallel
zu den Luftbälgen
angeordneten Dämpfer
beeinflußt
werden.
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Weiterhin
kann solchen dynamischen Niveauänderungen
durch Zu- oder Abschalten eines Zusatzluftvolumens entgegengewirkt
werden. Die Verstellung der Dämpfer,
das Zu- und Ablassen von Luft aus den Federbälgen und das Zu- und Abschalten
von Zusatzvolumina zur Verstellung der Federhärte werden dabei im allgemeinen
durch Magnetventile bewerkstelligt. Zur Verstellung dieser Magnetventile
gehört
bei diesen Systemen zu jedem Ventil eine Endstufe. Aufgrund der
hohen Anzahl von Magnetventilen und Endstufen sind solche Systeme
sehr aufwendig.
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Weiterhin
sind aus dem Stand der Technik insbesondere für Kraftfahrzeuge vielerlei
komfortsteigernde Systeme bekannt. So gibt es zur Einstellung einer
gewünschten
Temperatur bzw. einer gewünschten
Luftfeuchtigkeit im Fahrgastraum Klimaanlagen und zur Betätigung der
Schließmechanismen
der Türen
Zentralverriegelungen der Fahrzeugtüren. Fahrzeugfenster und das
Schiebedach eines Fahrzeugs können
elektromotorisch geöffnet
und geschlossen werden. All diese Systeme erfordern bei komfortorientierten
Fahrzeugen eine hohe Anzahl von Endstufen für Magnetventile oder zur Ansteuerung
von Elektromotoren.
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Darüber hinaus
sind aus dem Stand der Technik Systeme bekannt, welche durch Ansteuerung
von Magnetventilen das Antriebs- und/oder Bremsmoment von Fahrzeugen
beeinflussen (Antriebsschlupfregelung ASR, Antiblockiersystem ABS).
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Eine
Gemeinsamkeit solcher Systeme besteht darin, daß unterschiedliche Systemfunktionen durch
verschiedene funktionsspezifische Komponenten (Stellglieder, beispielsweise
Magnetventile, Elektromotoren) erreicht werden. Zur Erreichung dieser unterschiedlichen
Systemfunktionen (Niveauregelung einerseits und Wankregelung andererseits, Fensterbetätigung einerseits
und Schiebedachbetätigung
andererseits, Regelung der Klimaanlage einerseits und Betätigung der
Zentralverriegelung andererseits, Antiblockier-/und/oder Antriebsschlupfregelung
einerseits und Fahrwerkregelung andererseits) werden die jeweiligen
Stellglieder durch Betätigungsmittel
(Endstufen) programmgemäß angesteuert.
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Aus
der
DE 37 37 087 A1 ist
eine elektrische Schalterkombination für das Schalten mehrerer Verbraucher
bekannt, der einen Impulstaster für die jeweilige Aktivierung
und Deaktivierung des ausgewählten
Verbrauchers aufweist. Die Auswahl des jeweiligen Verbrauchers erfolgt
dabei über
einen als Drehschalter ausgestalteten Wahlschalter.
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Aus
der
DE 40 10 621 C1 ist
ein Steuergerät für den Betrieb
von Zusatzgeräten
in einem Fahrzeug bekannt, bei dem in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit
und einer Schwellwertstufe ein Schaltsignal für ein Display abnehmbar ist.
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Die
DE 41 12 582 A1 beschreibt
eine Steueranordnung, bei der das Arbeiten von Einrichtungen, wie
einer Vierradlenkung und einer vierradgetriebenen Antriebs-/Bremsverteilung
und dergleichen derart miteinander vereinigt werden, dass die Gesamtwirkung
dieser Systeme und Einrichtungen optimiert ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, verschiedene Systeme mit unterschiedlichen
Systemfunktionen hinsichtlich des Aufwandes bei den Betätigungsmitteln
zu optimieren.
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Diese
Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
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Vorteile der
Erfindung
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Die
Erfindung geht von einem System mit wenigstens zwei unterschiedlichen
Systemfunktionen aus. Diese unterschiedlichen Systemfunktionen werden
dadurch erreicht, dass wenigstens ein Betätigungsmittel zur Erreichung
der Systemfunktionen wenigstens zwei funktionsspezifische Komponenten ansteuert.
Als Betätigungsmittel
ist erfindungsgemäß wenigstens
eine Endstufe zur Ansteuerung von als funktionsspezifische Komponenten
ausgebildeten Stellgliedern vorgesehen. Bei solchen Systemen werden
nun funktionsspezifischen Komponenten in wenigstens zwei Teilen
untergliedert. Die programmgemäßen Ansteuerungen
des einen Teils de Komponenten dient der Erreichung der einen Systemfunktion,
während
Ansteuerungen des anderen Teils der Komponenten der jeweils anderen
Systemfunktion dienen. Kern der Erfindung ist es nun, dass Auswahlmittel
vorgesehen sind, mittels der der eine Teil der funktionsspezifischen
Komponenten in Reaktion auf programmgemäße Ansteuerungen keine Änderungen
vollzieht, während
der andere T der funktionsspezifischen Komponenten zur Erreichung
der jeweiligen Systemfunktion ansteuergemäß arbeitet. Dies hat den Vorteil,
dass die im allgemeinen aufwendigen und kostenintensiven Betätigungsmittel
zur Ansteuerung der funktionsspezifischen Komponenten wenigstens
doppelt genutzt werden können.
D. h., dass sich ihre notwendige Zahl erfindungsgemäß erniedrigt.
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Solch
eine erfindungsgemäße Mehrfachnutzung
der Betätigungsmittel
ist besonders von Vorteil bei solchen Systemen, bei denen die unterschiedlichen
Systemfunktionen nicht zeitgleich vorliegen müssen. So ist die Verwendung
des erfindungsgemäßen Systems
bei einem oben beschriebenen Niveau- und Wankregelungssystem deshalb
vorteilhaft, da im allgemeinen die Funktion "Niveau-Regelung" nicht zeitkritisch ist, d. h. daß die statischen
Niveau-Änderungen
im allgemeinen sehr langsam vonstatten gehen, während die dynamischen Niveau-Änderungen
(Hub-, Nick- und/oder Wankbewegungen) durch Fahrmanöver bedingt
sind und somit zeitkritischer einzustufen sind. D. h. nun konkret,
daß bei Auftreten
von solchen dynamischen Niveau-Änderungen
der Teil der funktionsspezifischen Komponenten (Magnetventile),
der zur Regelung des statischen Niveaus dient, während des Auftretens der dynamischen
Niveau-Änderungen
nicht in Betrieb sein muß. Erfindungsgemäß können beispielsweise
während einer
Kurvenfahrt (Wankbewegungen) die Komponenten der statischen Niveau-Regelung
abgeschaltet werden und die Betätigungsmittel
ausschließlich
zur Betätigung
der Komponenten benutzt werden, die den Wankbewegungen entgegenwirken.
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Ebenso
ist es vorteilhaft, gemeinsame Betätigungsmittel (Endstufen) zur
Beaufschlagung von Elektromotoren zur Betätigung eines Fensters und eines
Schiebedachs vorzusehen. Auch hierbei ist der Aufwand hinsichtlich
der Betätigungsmittel
verringert, ohne den Komfort wesentlich zu beeinträchtigen,
da im allgemeinen das Schiebedach und die Fenster nicht gemeinsam
betätigt
werden. Programmgemäß kann vorgesehen
sein, welche der Systemfunktionen höhere Priorität genießt.
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Bei
Fahrzeugen mit einer Klimaanlage und einer Zentralverriegelung bedeutet
es im allgemeinen keine Komforteinbuße, wenn die Klimaanlage während der
durch die Zentralverriegelung bewirkten Schließvorgänge kurze Zeit außer Betrieb
gesetzt wird. Auch hierdurch ist es möglich, gemeinsame Betätigungsmittel
zur Betätigung
von Stellgliedern zur Regelung bzw. Steuerung der Klimaanlage und
zur Steuerung der Zentralverriegelung zu benutzen.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß als
erste Systemfunktion eine Niveauregelung und als zweite Systemfunktion
eine Blockierverhinderung (ABS) bei Bremsvorgängen oder eine Antriebsschlupfregelung
(ASR) bei Beschleunigungsvorgängen
vorliegt. Bei einem solchen ABS/ASR- System mit integrierter Niveauregelungsfunktion
(NVR) wird der eine Teil der funktionsspezifischen Komponenten (Magnetventile)
zur Brems- und/oder Antriebsmomentenregelung benutzt, während der
andere Teil der funktionsspezifischen Komponenten (Magnetventile)
zur Niveauregelung dient. Erfindungsgemäß werden Betätigungsmittel
(z.B. Magnetventilendstufen) zur Ansteuerung der funktionsspezifischen
Komponenten (Magnetventile) gemeinsam von beiden Teilen der funktionsspezifischen
Komponenten benutzt. Die Auswahlmittel werden dann erfindungsgemäß derart
beaufschlagt, daß bei
Vorliegen eines ABS und/oder ASR- Betriebszustands die gemeinsamen
Betätigungsmittel
(Magnetventilendstufen) zur Ansteuerung der ABS bzw. ASR spezifischen
Komponenten (sicherheitsrelvante Komponenten, zeitkritisch) benutzt
werden und die Niveauregelung (weniger sicherheitsrelevant und zeitunkritisch)
während
dieser Zeiträume außer Betrieb
ist.
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Der
durch das erfindungsgemäße System bewirkten
Einsparung an Betätigungsmitteln
steht als Mehraufwand das oben erwähnte Auswahlmittel entgegen.
Als ein solches Auswahlmittel kann wenigstens ein Schalter vorgesehen
sein, mittels dem die funktionsspezifischen Komponenten bzw. die
Stellglieder von ihrer Erdung abgekoppelt werden können. Auf
diese Weise können
an den im jeweiligen Betriebszustand außer Betrieb zu setzenden Stellgliedern
weiterhin Ansteuersignale anliegen, ohne daß es bei diesen Stellgliedern
zu ungewünschten Systemverstellungen
kommt. Vorteilhafterweise werden die Auswahlmittel mit Signalen
beaufschlagt, die abhängig
davon sind, welche Systemfunktion momentan ausgewählt ist.
Da der erwähnte
Mehraufwand bezüglich
der Auswahlmittel im Verhältnis
zu den eingesparten Betätigungsmitteln
relativ gering ist, ergibt sich in der Summe durch das erfindungsgemäße System
ein Einspareffekt.
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Darüber hinaus
kann eine weitere Schaltvorrichtung vorgesehen sein, die das Gesamtsystem von
der Erdung abkoppelt, wodurch ein zweiter Abschaltpfad zur Abschaltung
des Gesamtsystems ermöglicht
wird.
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Besonders
vorteilhaft ist die schon erwähnte Verwendung
des erfindungsgemäßen Systems
bei einem Kraftfahrzeug, wobei zur Steuerung und/oder Regelung des
Kraftfahrzeugfahrwerks als unterschiedliche Systemfunktionen unterschiedliche,
den Fahrzustand des Fahrzeugs beeinflussende Eigenschaften dadurch
erreicht werden, daß in
ihrer Charakteristik verstellbar ausgelegte und zwischen dem Fahrzeugaufbau
und den Rädern
angebrachte Aufhängungssysteme
angesteuert werden.
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Als
funktionsspezifische Komponenten werden hierbei Stellglieder, vorzugsweise
durch Endstufen angesteuerte Magnetventile, ausgebildet, durch deren
Betätigung
die Federungs- und/oder Dämpfungscharakteristik
der Aufhängungssysteme
verstellt werden. Hierbei wird der eine Teil der Magnetventile zur
Minimierung der Wank- und/oder Nickbewegungen des Fahrzeugaufbaus
und/oder der durch die Straßenunebenheiten
und Fahrmanöver
bedingten Änderungen
der Radaufstandskraft und der andere Teil der Magnetventile zur
Regelung und/oder Steuerung des Fahrzeugniveaus angesteuert.
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Vorteilhafterweise
werden die Auswahlmittel durch Signale beaufschlagt, die abhängig von
der Fahrzeuglängsgeschwindigkeit
sind. Da statische Niveauänderungen
im allgemeine durch Änderung
des Beladungszustandes des Fahrzeugs bewirkt werden, sollten die
Magnetventile, die zur Regelung bzw. Steuerung des statischen Niveaus
dienen, bei geringen Geschwindigkeiten bzw. bei Fahrzeugstillstand in
Betrieb sein. Bei höheren
Fahrzeuglängsgeschwindigkeiten
sollten die Ansteuerungen, die den dynamischen Niveauänderungen
entgegenwirken, eine höhere
Priorität
genießen.
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Weiterhin
können
die Auswahlmittel derart ausgestaltet sein, daß bei Fahrzeuglängsgeschwindigkeiten
oberhalb einer festlegbaren Schwelle und bei Vorliegen von Wank-
und/oder Nickbewegungen des Fahrzeugaufbaus der Teil der Magnetventile
ansteuergemäß arbeitet,
der zur Minimierung dieser Bewegungen ausgelegt ist.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu
entnehmen.
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Zeichnung
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Die
Zeichnung besteht aus dem Blockschaltbild der 1 und dem Flußdiagramm der 2.
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Ausführungsbeispiel
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Im
folgenden wird das erfindungsgemäße System
anhand eines in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert.
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Die 1 zeigt mit der Position 10 schematisch
einen Fahrzeugaufbau und mit den Positionen 12vl und 12vr ein
vorderes linkes und vorderes rechtes Rad, die durch die Achse 13 verbunden
sind. Mit den Positionen 11vl und 11vr sind Luftfederbälge, mit dem
Positionen 14vl und 14vr Dämpfer, und mit den Positionen 17vl und 17vr Abstandssensoren
bezeichnet. Die Positionen 111vl und 111vr stehen
für zuschaltbare
Zusatzvolumina und die Position 18 für ein Luftreservoir. Mit den
Positionen 15vl, 15vr, 16vl, 16vr, 19vl und 19vr sind
Magnetventile markiert. Mit den Positionen 101, 102, 103 und 104 sind
pneumatische Leitungen in der 1 zu
sehen. Das mit der Position 20 markierte Steuergerät steuert
die Magnetventile über
die Endstufen 201, 202, 203 und 204 an.
Die Position 21 weist einen Schalter und die Position 30 einen
Längsgeschwindigkeitsgeber
aus. Darüberhinaus
sind in der 1 eine Vielzahl
von elektrischen Leitungssystemen dargestellt.
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Das
in der 1 zu sehende
Blockschaltbild zeigt ein verstellbar ausgelegtes Fahrwerk mit einer Luftfederung
und parallelgeschalteten Dämpfern. Durch
die Magnetventilgruppen 19vl und 19vr kann den
Luftbälgen 11vl und 11vr Luft
aus dem Luftreservoir 18 zugeführt werden. Hierdurch kann
der Abstand zwischen dem Fahrzeugaufbau 10 und Rädern 12vl und 12vr bzw.
der Achse 13 vergrößert werden bzw.
bei erhöhter
Beladung konstant gehalten werden. Zu der Ventilgruppe 19vl und 19vr gehören weiterhin
Ventile 192, mittels der Luft aus den Federbälgen 11vl und 11vr durch
die pneumatischen Leitungen 103 und 102 abgelassen
wird. Hierdurch kann der Abstand zwischen den Rädern 12 und dem Aufbau 10 verkleinert
werden bzw. konstant gehalten werden falls die Beladung des Fahrzeugs
abnimmt.
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Durch
Ansteuerungen der Magnetventile 191 und 192 der
Magnetventilgruppen 19vl und 19vr kann also das
Niveau des Fahrzeugs, d. h. der Abstand zwischen dem Fahrzeugaufbau 10 und
den Rädern 12 gesteuert
werden. Um das Niveau zu regeln werden dem Steuergerät 20 Signale
der Weggeber 17vr und 17vl zugeführt. Diese
Signale repräsentieren
den Abstand zwischen dem Fahrzeugaufbau 10 und den Radeinheiten 12.
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Die
Geber 17 sind in der 1 schematisch durch
eine Hebelanordnung und ein hierdurch betätigtes Potentiometer angedeutet.
Aufgrund der durch die Geber 17 ermittelten Istabstände und
durch Betätigung
der Magnetventilgruppe 19vl und 19vr kann also
der Abstand zwischen Fahrzeugaufbau und den Rädern bzw, der Achse auf ein
Sollniveau geregelt werden. Hierdurch ist eine Niveauregeleinrichtung verwirklicht.
Insbesondere ist vorgesehen, daß statische
Niveauänderungen,
die im allgemeinen durch Zu- oder Entladung des Fahrzeugs bewirkt
werden, ausgeregelt werden. Zu diesem Zweck werden im allgemeinen
die Signale der Geber 17 tiefpaßgefiltert, um dynamische Niveauänderungen,
die durch Fahrbahnanregungen oder Kurvenfahrten oder Beschleunigungs-
bzw. Bremsmanöver
induziert werden, auszufiltern.
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Die
dynamischen Niveauänderungen,
die ebenfalls durch die Geber 17 erfaßt werden, können durch
eine Verstellung der Federhärte
und/oder durch eine Verstellung der Dämpfungseigenschaften der parallel
angeordneten Dämpfer 14 beeinflußt werden.
Hierzu können
die Dämpfer 14vl und 14vr durch
die Magnetventile 15vl und 15vr in ihrer Dämpfungseigenschaft
verstellt werden. Eine einfache Ausgestaltung solcher Dämpfer besteht
darin, daß die
Dämpfer
aus zwei Arbeitsräumen
bestehen, die durch einen Durchlaßquerschnitt verbunden sind
und durch den entweder eine Hydraulikflüssigkeit oder bei Gasdruck-Stoßdämpfern Gas
fließt.
Wird nun bei einem solchen Dämpfer
der Durchlaßquerschnitt durch
Magnetventile 15 veränderbar
ausgelegt, so gelangt man je nach Größe des Durchlaßquerschnitts
zu unterschiedlichen Dämpfungseigenschaften.
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Eine
weitere Möglichkeit
der Aufbringung von Kräften
zwischen dem Fahrzeugaufbau und den Rädern besteht darin, die Federhärte des
Luftbalgs 11 zu verändern.
Hierzu sind in der 1 Zusatzvolumina 111vl und 111vr zu
sehen. Diese Zusatzvolumina 111 können mittels der Magnetventile 16vl und 16vr zu-
bzw. abgeschaltet werden. Hierdurch gelangt man zu einem zweistufigen
Federungssystem. Durch Veränderung
der Federhärte
bzw. der Dämpfungseigenschaften
der Aufhängungssysteme
kann man auf schnelle dynamische Niveauänderungen reagieren, d. h.
man kann diesen schnellen dynamischen Niveauänderungen minimierend entgegenwirken.
Hierzu werden wiederum die Signale der Abstandsgeber 17 im
Steuergerät 20 verarbeitet.
Im Gegensatz zur Regelung des statischen Niveaus interessieren aber
hier insbesondere die höherfrequenten Signalanteile.
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Beispielsweise
müssen
in dem Steuergerät 20 die
Abstandssignale der Geber 17 derart verarbeitet werden,
daß unterschieden
werden kann, ob es sich bei der detektierten Niveauänderung
um eine durch eine Kurvenfahrt bewirkte Änderung handelt oder ob sich
das Fahrzeug auf einer quer zur Fahrtrichtung geneigten Fahrbahn
bewegt. Dies kann beispielsweise derart geschehen, daß die Abstandssignale
der rechten Aufhängungssysteme
mit denen der linken Aufhängungssysteme
bezüglich
ihrer betraglichen Gleichheit überprüft werden.
Bewegt sich das Fahrzeug auf einer Fahrbahn, die quer zur Fahrtrichtung
geneigt ist, so werden sich die Abstände der rechten und linken
Fahrzeugteile annähernd
symmetrisch verhalten, während
bei einer Kurvenfahrt oder bei Seitenwind die Abstände rechts
und links asymmetrisch bzw. gegenläufig zum Sollniveau sind.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
daß die Magnetventile,
die zur Regelung des statischen Niveaus ausgelegt sind (Magnetventile 191 und 192 der
Magnetventilgruppen 19vl und 19vr) dieselben Endstufen 201, 202, 203 und 204 besitzen
wie die Magnetventile (15, 16), die zur Regelung
des dynamischen Niveaus, insbesondere der Fahrzeugaufbaubewequngen
(Wank- und/oder Nickbewegungen), ausgelegt sind.
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Der
Kern der erfindungsgemäßen Idee
gemäß dieses
Ausführungsbeispiels
besteht darin, daß zu
den Zeiten, an denen dynamische Niveau änderungen auftreten, auf die
Ausregelungen der statischen Niveauänderungen verzichtet werden
kann. Im allgemeinen ändert
sich der Beladungszustand während
der Fahrt, also dann, wenn dynamische Änderungen auftreten, nicht.
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Alle
Magnetventile des Systems liegen auf einer gemeinsamen Erde 22.
Hierzu können
die Magnetventile 191 und 192 der Magnetventilgruppen 19vl und 19vr über eine
gemeinsame Leitung 301 an die Erde 22 mittels
des Schalters 21 gelegt werden. Die Magnetventile 15vl und 15vr, 16vl und 16vr können über die
gemeinsame Leitung 302 mittels des Schalters 21 an
Erde 22 gelegt werden. Werden nun beispielsweise die Magnetventile 191 und 15vl durch die
gemeinsame Endstufe 201 beaufschlagt, so ändert dasjenige
Magnetventil seinen Schaltzustand, das mittels des Schalters 21 an
Erde gelegt ist, in dem in der 1 dargestellten
Beispiel also das Ventil 191, während das Ventil 15vl keine
Schaltänderung
aufweist. Mittels des Schalters 21 kann also zwischen den
beiden Ventilgruppen, die eine statische Niveauänderung bewirken (191, 192)
bzw. dynamischen Niveauänderung
entgegenwirken (15ij, 16ij), umgeschaltet werden.
Um sicherzustellen, daß unerwünschte Umschaltungen
einer Ventilgruppe unterbunden werden, ist es vorteilhaft, in die
Stromleitung der einzelnen Ventile jeweils eine Diode zu schalten.
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Über den
Schalter 21 hinaus kann eine weitere Schaltvorrichtung 211 vorgesehen
sein, wodurch ein zweiter Abschaltpfad zur Abschaltung des Gesamtsystems
ermöglicht
wird.
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Der
Schalter 21 ändert
seinen Schaltzustand abhängig
von den Signalen S. Diese Signale werden abhängig von der Fahrzeuglängsgeschwindigkeit
V und den durch die Geber 17 erfaßten Einfederwege gebildet.
Die Umschaltbedingungen des Schalters 21 werden anhand
des Ablaufdiagramms in der 2 dargestellt.
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Nach
dem Start 2020 des Programmteils wird in einem Schritt 2021 die
durch den Geber 30 erfaßte und dem Steuergerät 20 zugeführte Fahrzeuglängsgeschwindigkeit
V mit einer Schwelle Vlimit verglichen.
Unterschreitet die erfaßte
Fahrzeuglängsgeschwindigkeit
V den Schwellwert, d. h., daß das
Fahrzeug stillsteht oder sich mit sehr geringer Geschwindigkeit
bewegt, so wird durch die in der 1 dargestellte
Schalterschaltung des Schalters 21 die Niveauregelung 2024 durch
Ansteuerung der Magnetventile 191 und 192 bewirkt.
Da bei geringen Fahrzeuggeschwindigkeiten bzw. bei Fahrzeugstillstand
keine dynamischen Niveauänderungen
zu erwarten sind, jedoch statische Niveauänderungen durch Beladungsänderungen
wahrscheinlich sind, wird das statische Niveau geregelt. Überschreitet
die Fahrzeuglängsgeschwindigkeit
V die Schwelle Vlimit (Abfrage im Schritt 2021),
so wird in dem Schritt 2022 abgefragt, ob eine statische
Niveauänderung
vorliegt oder nicht. Diese Abfrage kann beispielsweise dadurch verwirklicht
werden, daß die
tiefpaßgefilterten Einfederwege
(Geber 17) mit oberen und unteren Schwellwerten verglichen
werden. Die o.g. Tiefpaßfilterung
ist deshalb nötig,
um kurzzeitige Schwankungen (dynamische Niveauänderungen) auszublenden. Durch
Symmetriebetrachtungen der Einfederwege im rechten und linken Fahrzeugbereich
kann festgestellt werden, ob sich das Fahrzeug in einer Kurve befindet
(in Bezug auf das Sollniveau gegenläufige Einfederwegänderungen)
oder ob sich das Fahrzeug beispielsweise auf einer quer zur Fahrzeugbewegungsrichtung
geneigten Fahrbahn befindet. Bewegt sich das Fahrzeug auf einer
quer zur Bewegungsrichtung geneigten Fahrbahn, so ändern sich
die Einfederwege rechts und links bei gleichbleibender Beladung
des Fahrzeugs symmetrisch zum Sollniveau mit umgekehrten Vorzeichen,
während
sich die Einfederwege links und rechts während einer Kurvenfahrt asymmetrisch
verhalten.
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Liegen
nun die vor den Gebern 17 erfaßten Einfederwege innerhalb
der o. g. Schwellen und liegt keine Kurvenfahrt vor, so kann die
Abfrage 2022 mit nein beantwortet werden (keine statische
Niveauänderung), so
daß die
Wank- bzw. Rollkompensation 2023 eingeschaltet wird. Dies
geschieht, indem der in der 1 dargestellte
Schalter 21 durch die Umschaltsignale S derart beaufschlagt
wird, daß er
seinen in der 1 dargestellten
Schaltzustand ändert. Infolgedessen
liegen nun die Magnetventile 15 und 16 an Erde 22,
die den dynamischen Niveauänderungen
entgegenwirken. Hierdurch wird also die Wank- bzw. Rollkompensation 2023 eingeschaltet.
Ebenso liegen keine statischen Niveauänderungen vor (Abfrage im Schritt 2022 ist
nein), wenn zwar die durch die Geber 17 erfaßten Einfederwege
außerhalb
der o. g. Schwellen liegen, jedoch durch die o. g. Symmetriebetrachtungen
eine Kurvenfahrt detektiert wird. Liegen aber die Einfederwege außerhalb
der o. g. Schwellen und wird keine Kurvenfahrt erfaßt, so liegt eine
statische Niveauänderung
vor, woraufhin die Niveauregelung 2024 eingeschaltet wird.
Nach Durchlaufen des Programmschritts 2025 wird das Programm
mit dem Schritt 2020 erneut gestartet.
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Neben
der in der 2 dargestellten
Ausführungsform
kann vorgesehen werden, daß der
Wankregelung (bzw. der dynamischen Niveauregelung) eine höhere Priorität als der
(statischen) Niveauregelung zugeordnet ist. Hierbei ist die Wankregelung (bzw.
die dynamische Niveauregelung) immer dann aktiv, wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit
V größer als
die Schwelle Vlimit ist. Wenn bei dieser
Ausführungsform
eine Anforderung zur Niveauregelung vorliegt, wird geprüft, ob die
Wankregelung gerade aktiv ist. Ist dies nicht der Fall (Wankregelung
ist nicht aktiv), so wird die geforderte Niveauregelung ausgeführt. Ist
aber die Wankregelung gerade aktiv, so wird die Anforderung zur
Niveauregelung solange zurückgestellt
bis der Wankregelungsvorgang abgeschlossen ist.
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Liegen
andererseits während
eines Niveauregelungsvorgangs Anforderungen zur Wankregelung vor,
so wird der momentane Niveauregelungsvorgang unterbrochen und die
Wankregelung ausgeführt.
Anschließend
wird die Niveauregelung weiter fortgeführt und danach wieder auf Wankregelungsbereitschaft
umgeschaltet.