DE4305423C2 - Erdbohrgerät - Google Patents
ErdbohrgerätInfo
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- E21—EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
- E21B—EARTH OR ROCK DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
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Description
Die Erfindung betrifft ein Erdbohrgerät nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
Aus der US-PS 4,953,638 ist ein Bohrkopf bekannt, der mit
Hilfe eines Bohrgestänges drehend und drückend vorgetrieben
werden kann. Der Bohrkopf hat eine im wesentlichen keilför
mige Form. An einer der Keilflächen ist eine Bohrklinge befe
stigt, während an der anderen Keilfläche die Düse angeordnet
ist, deren Strahlrichtung unter einem geringen Winkel gegen
über der Vortriebsrichtung, d. h. der Bohrkopfachse geneigt
ist, so daß die Düse annähernd in Vorwärtsrichtung zeigt.
Während des Geradeauslaufes muß der Bohrkopf gedreht werden.
Für eine Richtungsänderung wird der Bohrkopf in eine Stellung
gebracht, in welcher die die Bohrklinge tragende Keilfläche
nach der der gewünschten Ablenkrichtung entgegengesetzten
Seite weist. Anschließend wird der Bohrkopf statisch durch
das Bohrgestänge vorgetrieben. Er weicht dabei aufgrund der
als Steuerfläche dienenden Flachseite der Bohrklinge in die
gewünschte Ablenkrichtung aus. Die aus der Düse austretende
Bohrflüssigkeit dient dazu, die Bohrwirkung zu unterstützen,
d. h. die Bohrklinge zu kühlen und das von der Bohrklinge aus
geschnittene Erdreich wegzuspülen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bohrkopf der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß er präzise und mit
einem relativ engen Radius abgelenkt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des An
spruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Bei der Drehung des Bohrkopfes lockert die Bohrflüssigkeit
das vor dem Bohrkopf liegende Erdreich in einem relativ eng
um die Bohrachse liegenden Kegel auf. Dadurch vermindert sich
der Widerstand des Erdreiches in Vortriebsrichtung, während
andererseits das um den Bohrkopf herum befindliche Erdreich
fest bleibt. Dadurch ist es schwierig, den Bohrkopf tatsäch
lich mit einem vorgegebenen, der Neigung der Steuerfläche
entsprechenden Radius in die gewünschte Richtung abzulenken.
Zudem besteht die Gefahr, daß die Düse verstopft, sofern auch
nur kurzzeitig ohne Bohrflüssigkeit gebohrt wird. Ein ähnli
cher Bohrkopf mit den gleichen Nachteilen ist auch aus der
DE 40 16 965 A1 bekannt.
Ein Bohrkopf der eingangs genannten Art ist aus der US
5,020,608 bekannt. Bei diesem Bohrkopf ist zwar die Düse an
einer achsparallelen Seitenfläche angeordnet, befindet sich
jedoch ebenso wie bei dem aus der US 4,953,638 bekannten
Bohrkopf in unmittelbarer Nähe der Bohrkopfspitze. Daher wird
auch bei dieser Lösung durch den austretenden Flüssigkeits
strahl trotz der seitlich gelegenen Düsenöffnung im wesentli
chen das vor dem Bohrkopf liegende Erdreich aufgelockert.
Auch hier ergibt sich daraus der Nachteil, daß mit dem aus
der US-A-5,020,608 bekannten Erdbohrgerät nur relativ große
Radien gefahren werden können.
Aus der US 4,930,586 ist ein hydraulisches Bohrgerät be
kannt, das an seiner Spitze eine Düsenöffnung zum Austritt
eines Bohrstrahles hat. Neben diesem Bohrstrahl, der das ei
gentliche Bohrloch schafft, besitzt das Gerät radial oder
schräg zur Achse gerichtete Steuerdüsen. Weicht der Bohrkopf
von einer vorgegebenen Richtung ab, wird eine Steuerdüse oder
eine Kombination von Steuerdüsen aktiviert. Die austretenden
Flüssigkeitsstrahlen drängen den Bohrkopf wieder in die ge
wünschte Richtung zurück.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung der Düse oder der
Düsen an dem Bohrkopf wird durch die ausströmende Bohr
flüssigkeit das Erdreich nicht unmittelbar vor dem
Bohrkopf, sondern seitlich von dem Bohrkopf aufgeloc
kert. Dadurch bleibt das Erdreich an der Stelle, an
der sich die Steuerfläche bei dem Ablenken des Bohrkop
fes abstützen soll, fest, während das Erdreich in der
Richtung, in die der Bohrkopf abgelenkt werden soll,
aufgelockert wird. Um zu vermeiden, daß das Erdreich
bei der Drehung des Bohrkopfes während des Geradeaus
laufes ringsherum aufgelockert wird, kann bei der er
findungsgemäßen Lösung die Zuführung der Bohrflüssig
keit zu der Düse oder den Düsen während des Geradeauf
laufes abgestellt werden, ohne daß die Gefahr besteht,
daß die Düsen verstopfen, da sie an einer parallel zur
Bohrkopfachse gerichteten Seitenfläche des Bohrkopfes
angeordnet sind.
Der erfindungsgemäße Bohrkopf kann sowohl für ein Erd
bohrgerät mit statischem Vortrieb als auch für ein Erd
bohrgerät mit dynamisch schlagendem Vortrieb, also ein
Rammbohrgerät verwendet werden.
Die folgende Beschreibung erläutert in Verbin
dung mit den beigefügten Zeichnungen die Erfindung an
hand von Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
Erdbohrgerätes,
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht eines
Bohrkopfes gemäß einer ersten Ausfüh
rungsform der Erfindung und
Fig. 3 eine der Fig. 2 entsprechende Dar
stellung eines Bohrkopfes gemäß einer
zweiten Ausführungsform der Erfin
dung.
Fig. 1 zeigt das erfindungsgemäße Bohrgerät, das in an
sich bekannter Weise eine Vortriebseinheit 10 und ein
Bohrgestänge 12 umfaßt, an dessen vorderem Ende ein
Bohrkopf 14 angeordnet ist. Die Vortriebseinheit 10 ist
in herkömmlicher Weise aufgebaut und dient dazu, daß
Bohrgestänge 12 zu drehen und statisch vorzutreiben
sowie die Bohrflüssigkeit durch das Bohrgestänge 12 zum
Bohrkopf 14 zu fördern. Die Vortriebseinheit 10 kann
beispielsweise so aufgebaut sein, wie dies in der US-PS
4,953,638 beschrieben ist oder einen entsprechend auf
gebauten Bohrwagen umfassen, der durch ein Gummiraupen
fahrwerk selbstfahrend ist.
Der Bohrkopf 14 hat eine im wesentlichen zylindrische
Gestalt und weist an seinem vorderen Ende eine schräg
zu seiner Achse 16 gerichtete Steuerfläche 18 auf. Auf
der der Steuerfläche 18 entgegengesetzten, parallel zur
Achse 16 gerichteten Seite sind eine oder mehrere Düsen
20 angeordnet, durch die über eine nicht dargestellte
Zuleitung Bohrflüssigkeit unter Druck austreten kann.
Die Düsen sind dabei so angeordnet und ausgebildet, daß
die durch die Pfeile 22 angedeutete Strahlrichtung der
Düsen im wesentlichen senkrecht zur Achse 16 gerichtet
ist. Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform
sind die Düsen 22 so ausgebildet und angeordnet, daß
die durch die Pfeile 22 angegebene Strahlrichtung
unter einem von 90° verschiedenen Winkel zur Achse 16
in Vorwärtsrichtung geneigt sind.
Während des Geradeauslaufes wird der Bohrkopf 14 ge
dreht, so daß sich der Bohrkopf wie ein rotationssymme
trisch ausgebildeter Bohrkopf verhält. Während des Ge
radeauslaufs braucht dabei keine Bohrflüssigkeit durch
die Düsen 20 ins Erdreich abgestrahlt zu werden. Eine
Zufuhr von Bohrflüssigkeit kann jedoch zweckmäßig sein,
um die Gleitfähigkeit des Bohrkopfes zu erhöhen.
Soll die Vortriebsrichtung beispielsweise in Richtung
des Pfeiles 24 in Fig. 2 geändert werden, so wird der
Bohrkopf in die dargestellte Stellung gebracht, in wel
cher die Steuerfläche 18 nach der dem Pfeil 24 entge
gengesetzten Seite weist. In dieser Stellung wird Bohr
flüssigkeit durch die Düsen 20 in das benachbarte Erd
reich gepumpt und das Erdreich auf diese Weise aufgeloc
kert. Durch statischen Vortrieb des Bohrkopfes 14 wird
dieser anschließend in Richtung des Pfeiles 24 abge
lenkt, wobei zweckmäßigerweise auch weiterhin Bohrflüs
sigkeit durch die Düsen 20 abgestrahlt wird.
Wie man erkennt, bleibt der Erdteil des Erdreiches
fest, an dem sich die Steuerfläche 18 abstützen soll.
Dagegen wird das Erdreich seitlich von dem Bohrkopf in
Ablenkungsrichtung aufgelockert, so daß der Bohrkopf
nach dieser Richtung leicht ausweichen kann. Dadurch
lassen sich kleine Ablenkungsradien erzielen, so daß
man eine relativ empfindliche Steuerung erhält.
Dadurch daß die Düsen an der im wesentlichen parallel
zur Achse 16 verlaufenden Seitenwand des Bohrkopfes
ausgebildet sind, besteht keine Gefahr, daß die Düsen
beim Vortrieb ohne Austritt von Bohrflüssigkeit ver
stopfen. Zumindest wird beim Vortrieb des Bohrkopfes
das Erdreich nicht unmittelbar in die Düsenöffnung ein
getrieben, so daß die Düsenöffnungen leicht freigespült
werden können.
Der Bohrkopf kann auch ohne weiteres mit einem herkömm
lichen Rammgerät verbunden werden, ohne daß sich an
seiner Funktion etwas ändert.
Claims (3)
1. Erdbohrgerät mit einem um seine Achse (16) drehbaren Bohr
kopf (14), der zu seiner Richtungssteuerung eine zur Achse
(16) geneigte Steuerfläche (18) hat und an dem mindestens
eine Düse (20) zum Austritt einer Bohrflüssigkeit vorgese
hen ist, wobei die Düsenöffnung auf der der Steuerfläche
(18) abgewandten achsparallelen Seite des Bohrkopfes (14)
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Düsen
(20) mit axialem Abstand voneinander über die Länge des
Bohrkopfes verteilt angeordnet sind und daß die Düsen (20)
jeweils senkrecht zur Bohrkopfachse (16)
oder unter einem Winkel zu dieser in Vorwärtsrichtung des
Bohrkopfes (14) gerichtet sind.
2. Erdbohrgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es für einen statischen Vortrieb des Bohrkopfes (14)
ausgebildet ist.
3. Erdbohrgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es als dynamisch schlagendes Rammbohrgerät ausgebildet
ist.
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