DE4304129C2 - Vorrichtung und Verfahren zur Erzeugung einer linearen Bewegung und einer Drehbewegung mittels Drehimpulsänderung - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Erzeugung einer linearen Bewegung und einer Drehbewegung mittels DrehimpulsänderungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung und einem Verfahren
nach der Gattung der unabhängigen Ansprüche 1 und 3. Aus der Offen
legungsschrift DE 35 23 160 A1 ist eine Vorrichtung zur Erzeugung
einer translatorischen Bewegung mittels Drehmomenten bekannt, bei
der aber mindestens zwei Paare von Drehmassen-Systemen zur Erzeugung
der translatorischen Bewegung verwendet werden. Weiterhin ist die
Richtung der sich ergebenden translatorischen Bewegung durch die
Anordnung der Drehachsen der Drehmassen-System-Paare festgelegt und
kann nicht beliebig verändert werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß nur zwei Dreh
massensysteme zur Erzeugung einer linearen Bewegung und/oder einer
Drehbewegung notwendig sind. Als weiterer Vorteil ist anzusehen, daß
mit Hilfe der zwei Drehmassensysteme im Mittel jede beliebig gerich
tete translatorische Bewegung erzeugt werden kann, da die Massen und
die Kardanrahmen unabhängig voneinander einzeln bewegbar sind.
Die Bewegungsrichtung der Vorrichtung ist durch die Anordnung der
Drehmassen-Systeme nicht festgelegt. Weiterhin bietet die geringe
Anzahl von zwei Drehmassen-Systemen den Vorteil, daß die Vorrichtung
einfach und preiswert herzustellen und die Steuerung einfach auszu
führen ist.
Durch die im Unteranspruch 2 aufgeführte Maßnahmen ist eine vorteil
hafte Weiterbildung und Verbesserung der im Hauptanspruch angege
benen Vorrichtung möglich. Besonders vorteilhaft ist es, die um
Achsen drehbar gelagerten Kardanrahmen mittels Drehmotoren einzeln
gegeneinander bewegbar oder freilaufend oder fest miteinander ver
bindbar auszuführen.
Durch das im Anspruch 3 angegebene vorteilhafte Verfahren wird mit
Hilfe einer Folge von Drehmomentänderungen durch die erzeugten Prä
zessionsbewegungen, die um einen Punkt außerhalb des Massenmittel
punktes des Gesamtsystems ausgeführt werden, eine im Mittel lineare
Bewegung der Grundeinheit erreicht.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor
teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 3 an
gegebenen Verfahrens möglich. Mit Hilfe einer Folge von aufeinander
abgestimmten Drehmomentänderungen ist es in vorteilhafter Weise mög
lich, eine im Mittel resultierende translatorische Bewegung des
Massenmittelpunktes zu erreichen. Es ist besonders von Vorteil, die
Drehmomentänderung an den Drehmassen-Systemen in nicht ganzzahligen
Perioden der entstehenden Präzessionsdrehungen vorzunehmen.
Das Verfahren wird in vorteilhafter Weise durch die Verwendung einer
Steuereinheit, die die Drehmotoren einzeln ansteuert, verbessert.
Dadurch wird eine einfache Kontrolle über die Drehmotoren ermöglicht.
Von Vorteil ist es, daß durch Ausüben von Drehmomenten von einem
Drehmassensystem auf das andere Drehmassensystem die Anfangsposition
der Drehmassensysteme in bezug auf die Grundeinheit hergestellt wer
den kann. Die zeitlich richtige Abfolge von Drehmomentänderungen
sorgt für eine effektive Umsetzung der Drehmomente in eine Rota
tionsbewegung der Grundeinheit und/oder in eine im Mittel lineare
Bewegung der Grundeinheit.
Die Anordnung der beiden Drehmassensysteme ist besonders von Vor
teil, da jedes Drehmassensystem ohne einen festen Punkt im Raum ein
Drehmoment auf das andere Drehmassensystem ausüben kann. Auf diese
Weise kann das erfindungsgemäße Verfahren im freien Raum, vorzugs
weise im Weltraum, angewendet werden.
Die erfindungsgemäße Anordnung und das erfindungsgemäße Verfahren
ermöglichen es, durch die Abfolge von zwei doppelten Kreuzprodukten,
vorzugsweise von Zentrifugal- und/oder Corioliskräften eine lineare
Bewegung und/oder eine Drehbewegung des Gesamtsystems zu erzeugen.
Von besonderem Vorteil ist es, daß die durch Drehmomentänderungen
erzeugte Inertialkraft und/oder das erzeugte Inertialmoment
unabhängig von der Geschwindigkeit des Gesamtsystems ist.
Die Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungs
gemäßen Verfahrens zur Feststellung der Änderung der Lage eines
Systems, vorzugsweise eines Autos und/oder eines Schiffes, ist vor
teilhaft, da mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des
erfindungsgemäßen Verfahrens Lageänderungen genau ermittelt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung darge
stellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es
zeigt Fig. 1 eine Vorrichtung zur Erzeugung einer translatorischen
Bewegung.
In Fig. 1 ist ein erstes Drehmassen-System 19 dargestellt. Das er
ste Drehmassen-System 19 besteht aus einer ersten Masse 7, die um
eine erste Achse 1 drehbar gelagert mit einem ersten Kardanrahmen 8
verbunden ist. Weiterhin ist zwischen dem ersten Kardanrahmen 8 und
der ersten Masse 7 ein erster Drehmotor 10 angeordnet. Mit Hilfe des
ersten Drehmotors 10 wird die erste Masse 7 um die erste Achse 1
gedreht. Der erste Kardanrahmen 8 ist senkrecht zu der ersten Achse
1 drehbar um eine zweite Achse 2 mit einem zweiten Kardanrahmen 9
verbunden. Zwischen dem ersten Kardanrahmen 8 und dem zweiten Kar
danrahmen 9 ist ein zweiter Drehmotor 11 angeordnet. Mittels des
zweiten Drehmotors 11 kann der erste Kardanrahmen 8 um die zweite
Achse 2 gedreht werden oder freilaufen oder mit dem zweiten Kardan
rahmen 9 fest verbunden werden. Der zweite Kardanrahmen 9 ist wie
derum drehbar um eine dritte Achse 3 mit einer Grundeinheit 17 ver
bunden. Die dritte Achse 3 steht sowohl auf der ersten Achse 1 als
auch auf der zweiten Achse 2 senkrecht. Zwischen dem zweiten Kardan
rahmen 9 und der Grundeinheit 17 ist ein dritter Drehmotor 12 ange
ordnet. Mittels des dritten Drehmotors 12 kann der zweite Kardan
rahmen 9 um die dritte Achse 3 gedreht werden oder freilaufen oder
mit der Grundeinheit 17 fest verbunden werden.
Fig. 1 zeigt weiterhin ein zweites Drehmassen-System 20. Das Dreh
massen-System 20 besteht aus einer zweiten Masse 16, die um eine
vierte Achse 4 drehbar in einem dritten Kardanrahmen 21 gelagert
ist. Zwischen der zweiten Masse 16 und dem dritten Kardanrahmen 21
ist ein vierter Drehmotor 13 angeordnet. Mittels des vierten Dreh
motors 13 wird die zweite Masse 16 um die vierte Achse 4 gedreht.
Der dritte Kardanrahmen 21 ist senkrecht zur vierten Achse 4 drehbar
um eine fünfte Achse 5 mit einem vierten Kardanrahmen 22 verbunden.
Zwischen dem dritten Kardanrahmen 21 und dem vierten Kardanrahmen 22
ist ein fünfter Drehmotor 14 angeordnet. Mittels des fünften Dreh
motors 14 kann der dritte Kardanrahmen 21 um die fünfte Achse 5 ge
dreht werden oder freilaufen oder fest mit dem vierten Kardanrahmen
22 verbunden werden. Der vierte Kardanrahmen 22 wiederum ist um eine
sechste Achse 6 mit der Grundeinheit 17 drehbar gelagert verbunden.
Die sechste Achse 6 steht sowohl auf der vierten Achse 4 als auch
auf der fünften Achse 5 senkrecht. Zwischen dem vierten Kardanrahmen
22 und der Grundeinheit 17 ist ein sechster Drehmotor 15 angeordnet.
Mittels des sechsten Drehmotors 15 kann der vierte Kardanrahmen 22
um die sechste Achse 6 gedreht werden oder freilaufen oder fest mit
der Grundeinheit 17 verbunden werden.
Zur Steuerung der Drehmotoren 10 bis 15 ist eine Steuereinheit 18
auf der Grundeinheit 17 angeordnet. Die Steuereinheit 18 steuert die
Drehmotoren 10 bis 15 getrennt voneinander an und erzeugt so ein
beliebig gerichtetes Drehmoment in der ersten und zweiten Masse 7,
16. Die erste und zweite Masse 7, 16 werden von dem ersten Drehmotor
10 und dem zweiten Drehmotor 13 gedreht und erzeugen so jeweils
einen Drehimpuls. Die Steuereinheit 18 übt durch Drehen der Kardan
rahmen 8, 9, 21, 22 mit Hilfe der Drehmotoren 11, 12, 14, 15 ein
beliebig gerichtetes Drehmoment auf die von der ersten und zweiten
Masse 7, 16 erzeugten Drehimpulse aus. Fig. 1 zeigt also zwei
Drehmassen-Systeme 19, 20 die über eine Grundeinheit 17 drehbar
gelagert miteinander verbunden sind.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird anhand der Fig. 1 beschrieben.
Aus der Mechanik ist bekannt, daß jedes Drehmoment, das auf ein
Drehmassensystem (Kreisel) mit einem Drehimpuls I ausgeübt wird,
eine Präzessionsbewegung des Drehmassensystems mit der Geschwindig
keit W und entsprechend dem "Begin Theorem" erzeugt.
In dem gewählten Ausführungsbeispiel ist das erste und zweite Dreh
massen-System 19, 20 identisch gewählt. Als Ausgangszustand wird der
Fall betrachtet, daß sich die erste Masse 7 und die zweite Masse 16
um ihre jeweiligen Achsen 1,4 drehen und kein resultierendes Gesamt
drehmoment vorliegt. Sind nun der dritte und vierte Kardanrahmen 21,
22 des zweiten Drehmassen-Systems 20 frei beweglich und der zweite
Kardanrahmen 9 des ersten Drehmassen-Systems 19 mit der Grundeinheit
17 fest verbunden und der zweite Drehmotor 11 übt ein Drehmoment auf
den von der ersten Masse 7 erzeugten Drehimpuls aus, dann wird das
Gesamtsystem bestehend aus dem ersten Drehmassen-System 19, dem
zweiten Drehmassen-System 20 und der Grundeinheit 17 eine Rotation
in bezug auf absolute Koordinaten ausführen. Die Orientierung und
Lage der Drehachse der Rotation hängt von der Intensität des auf die
erste Masse 7 ausgeübten Drehmomentes und der Massenträgheit des
Gesamtsystems ab. Wird ein Drehmoment ausgeübt, so verschiebt sich
die momentane Drehachse der Rotation aus der ersten Masse 7 des
ersten Drehmassen-Systems 19 in Richtung auf das Massenträgheits
zentrum des Gesamtsystems zu.
Der gleiche Vorgang wird mit dem zweiten Drehmassen-System 20 wie
derholt, so daß eine Drehung um eine Drehachse ausgeführt
wird, die aus der zweiten Masse 16 in Richtung auf das Massenträg
heitszentrum des Gesamtsystems verschoben ist. Auf diese Weise wer
den Drehungen erzeugt, die um Achsen ausgeführt werden, die außer
halb der Massenträgheitsachse des Gesamtsystems liegen. Werden nun
solche Drehungen (Präzessionen), die in einer Ebene liegen und die
nicht ein ganzzahliges Vielfaches einer Gesamtumdrehung ausmachen,
aneinander gereiht, so ergibt sich im Mittel eine resultierende
lineare Bewegung des Massenmittelpunktes.
Da das Rotationszentrum vom Massenzentrum des Gesamtsystems ab
weicht, bekommt man während einer Drehung eine Bewegung des Ge
samt-Massenzentrums. Die resultierende Bewegung im Raum kann als
Präzession des Gesamtsystems betrachtet werden.
Durch das Ausüben von Drehmomenten zwischen dem ersten und zweiten
Drehmassensystem 19, 20 werden die erste und die vierte Drehachse 1,
4 in die Ausgangsposition in bezug auf die Grundeinheit 17 gebracht.
Damit ist der Anfangszustand der von der ersten und zweiten Masse 7,
16 erzeugten Drehimpulse erreicht und eine neue Abfolge von Drehmo
menten kann ausgeübt werden.
Durch eine entsprechende Steuerung der Drehmotoren 10, 11, 12, 13,
14, 15 durch die Steuereinheit 18 kann die Grundeinheit 17 entlang
einer beliebigen Trajektorie im Raum bewegt werden. Das bedeutet,
daß das Gesamtsystem näherungsweise jeder beliebigen Linie im Raum
folgen kann. Das Gesamtsystem erzeugt eine Inertialkraft und/oder
eine Drehbewegung und/oder ein Drehmoment, ohne einen festen Bezugs
punkt im Raum zu haben und ohne Masse zu verlieren. Um eine transla
torische Bewegung der Grundeinheit 17 zu erreichen, wird eine perio
dische Folge von Drehmomenten vorgeschlagen:
Die periodische Folge von Drehmomenten wird durch die Steuerung der Drehmotoren 10 bis 15 durch die Steuereinheit 18 erzeugt. Die Steu ersignale für die Drehmotoren 10 bis 15 könnten auch über eine Fern bedienung an die Steuereinheit 18 gegeben werden. Als Anfangszustand wird festgelegt, daß die erste Masse 7 und zweite Masse 16 einen antiparallelen Spin (Drehimpuls) haben, so daß es möglich ist, die erste Masse 7 und die zweite Masse 16 in Rotation zu versetzen, ohne ein resultierendes Drehmoment der Grundeinheit 17 zu erzeugen.
Die periodische Folge von Drehmomenten wird durch die Steuerung der Drehmotoren 10 bis 15 durch die Steuereinheit 18 erzeugt. Die Steu ersignale für die Drehmotoren 10 bis 15 könnten auch über eine Fern bedienung an die Steuereinheit 18 gegeben werden. Als Anfangszustand wird festgelegt, daß die erste Masse 7 und zweite Masse 16 einen antiparallelen Spin (Drehimpuls) haben, so daß es möglich ist, die erste Masse 7 und die zweite Masse 16 in Rotation zu versetzen, ohne ein resultierendes Drehmoment der Grundeinheit 17 zu erzeugen.
Zuerst wird eine Drehimpulsänderung erzeugt, die die Grundeinheit 17
in eine Rechtsdrehung um die erste Masse 7 versetzt. Dafür wird ein
Drehmoment in entgegengesetzter Richtung also in Linksdrehung auf
den von der ersten Masse 7 erzeugten Drehimpuls ausgeübt. Dabei wird
nach dem "Begin Theorem" verfahren, um ein maximales Inertialdreh
moment zu erhalten. Das Theorem von Begin gibt das resultierende
Drehmoment M, das sich aus dem Drehimpuls L und der Geschwindigkeit
W der Präzessionsbewegung ergibt, folgendermaßen an: M = W.L. Der
fünfte Drehmotor 14 und der sechste Drehmotor 15 sind auf Freilauf
geschaltet. Das Drehmoment wird auf die erste Masse 7 durch Drehen
des ersten Kardanrahmens 8 mittels des zweiten Drehmotors 11 ausge
führt. Der dritte Drehmotor 12 des zweiten Kardanrahmens 9 ist fest
gestellt, so daß der zweite Kardanrahmen 9 fest mit der Grundeinheit
17 verbunden ist. Der zweite Drehmotor 11 dreht nun mit der Winkel
geschwindigkeit W die Drehimpulsachse der ersten Masse 7 entspre
chend dem "Begin Theorem" so, daß daraufhin das Gesamtsystem, be
stehend aus den zwei Drehmassen-Systemen 19, 20 und der Grundeinheit
17, eine Präzession in Linksrichtung um die erste Masse 7 herum aus
führt.
Als nächstes wird auf den von der zweiten Masse 16 erzeugten Dreh
impuls ein Drehmoment so ausgeübt, daß die Grundeinheit 17 in Links
richtung um die zweite Masse 16 eine Rotation ausführt. In diesem
Fall wird die Drehimpulsachse der zweiten Masse 16, die sich um die
vierte Achse 4 dreht, mittels des fünften Drehmotors 14 in eine
Drehung versetzt und der sechste Drehmotor 15 blockiert. Der zweite
und dritte Drehmotor 11, 12 des ersten Drehmassen-Systems 19 sind in
diesem Fall auf Freilauf geschaltet.
Abschließend werden zur selben Zeit auf die Drehimpulse der ersten
Masse 7 und der zweiten Masse 16 Drehmomente ausgeübt, um die erste
und zweite Masse 7, 16 auf ihre ursprünglichen Drehimpulse (Anfangs
position) in bezug auf die Grundeinheit 17 zurückzuführen.
Dabei werden auf die Kardanrahmen, die im ersten oder zweiten
Schritt mittels der Drehmotoren festgehalten wurden, Drehmomente
ausgeübt, wobei die anderen Kardanrahmen dabei frei laufen. In die
sem letzten Schritt werden nur interne Kräfte bzw. Drehmomente er
zeugt. Dadurch wird nur die relative Position der Drehimpulse der
ersten und zweiten Masse 7, 16 in bezug auf die Grundeinheit 17
verändert, ohne daß sich der Massenmittelpunkt bewegt. Jetzt ist die
Anfangsposition erreicht und eine neue Abfolge von Drehimpulsände
rungen und daraus resultierenden Präzessionsdrehungen kann erzeugt
werden.
Durch weitere Abfolgen von aufeinander abgestimmten Drehmomentände
rungen wird die Grundeinheit 17 bzw. der Massenmittelpunkt des Ge
samtsystems im Raum bewegt.
Die Grundeinheit 17 bewegt sich dabei impulsartig. Eine Linearisie
rung der Bewegung wird erreicht, wenn die Zeitdauer der einzelnen
Schritte kurz genug gewählt wird, so daß die Massenträgheit des
Gesamtsystems die stoßartigen Bewegungen filtert. Die bei den ver
wendeten Drehmassensystemen (Kreiselsystemen) angreifenden Kräfte
sind Zentrifugal- und Corioliskräfte. Diese Kräfte resultieren aus
einem doppelten Kreuzprodukt. Das angegebene Verfahren kann somit
als Methode betrachtet werden, um ein doppeltes Kreuzprodukt
aufzulösen.
Durch eine Aneinanderreihung von aufeinander abgestimmten Präzes
sionsbewegungen, deren Drehachsen außerhalb der Massenträgheitsachse
des Gesamtsystems liegen, wird eine transversale Bewegung des Mas
senmittelpunktes erzeugt.
Durch eine entsprechende Steuerung der Drehmotoren 10, 11, 12, 13,
14, 15 durch die Steuereinheit 18 werden beliebige Drehmomente oder
Drehimpulse erzeugt oder vernichtet. Damit wird eine kontrollierte
Drehmoment- und Drehimpulsänderung des Gesamtsystems ermöglicht.
Eine abgestimmte Folge von Drehmomentenänderungen erzeugt mit Hilfe
der verwendeten Drehmassensysteme eine Inertialkraft und/oder ein
Inertialdrehmoment, die nicht von der linearen Geschwindigkeit des
Gesamtsystems abhängen.
Ist die Vorrichtung nach Anspruch 12 in einem bewegbaren System,
insbesondere einem Auto oder einem Schiff, angeordnet, so wird die
Veränderung der Lage des Systems durch die nach dem Verfahren nach
Anspruch 3 erzeugte Inertialkraft oder das erzeugte Inertialdreh
moment festgestellt. Die Lageänderung des Systems bewirkt eine
Änderung der von den Massen 7, 16 erzeugten Drehimpulse und führt
so, bei entsprechender Ansteuerung der Drehmotoren, zu einem Dreh
moment bzw. einer Drehbewegung, die mit entsprechenden Meßgeräten
festgestellt werden. Aus der gemessenen Drehbewegung oder dem
gemessenen Drehmoment wird die Art (Richtung, Beschleunigung,
Geschwindigkeit) der Lageänderung errechnet. Bei entsprechender
Auslegung des Drehmassensystems wird die Lageänderung eines
bewegbaren Systems mit großer Genauigkeit ermittelt.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Erzeugung einer linearen Bewegung und/oder einer
Drehbewegung mit einem Drehmassensystem, das aus einer ersten um
eine erste Achse drehbar gelagerten Masse besteht, wobei die erste
Achse in einem ersten Kardanrahmen gelagert ist und der erste Kar
danrahmen drehbar um eine zur ersten Achse senkrechten zweiten Achse
in einem zweiten Kardanrahmen gelagert ist und der zweite Kardan
rahmen um eine zur ersten und zweiten Achse senkrecht angeordnete
dritten Achse drehbar gelagert und mit einer Grundeinheit verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweites Drehmassensystem (20), das aus einer zweiten, um eine vierte Achse (4) drehbar gelagerten Masse (16) besteht, wobei die vierte Achse (4) in einem dritten Kardanrahmen (21) gelagert ist und der dritte Kardanrahmen (21) drehbar um eine senkrecht zur vierten Achse angeordnete fünfte Achse (5) in einem vierten Kardanrahmen (22) drehbar gelagert ist und der vierte Kardanrahmen (22) um eine senkrecht zur vierten (4) und fünften Achse (5) angeordnete sech ste Achse (6) drehbar gelagert und mit der Grundeinheit (17) ver bunden ist, und
daß die drehbar gelagerte erste und zweite Masse (7, 16) und die Kardanrahmen (8, 9, 21, 22) über Drehmotoren (10, 11, 12, 13, 14, 15) einzeln und unabhängig voneinander bewegbar sind.
daß ein zweites Drehmassensystem (20), das aus einer zweiten, um eine vierte Achse (4) drehbar gelagerten Masse (16) besteht, wobei die vierte Achse (4) in einem dritten Kardanrahmen (21) gelagert ist und der dritte Kardanrahmen (21) drehbar um eine senkrecht zur vierten Achse angeordnete fünfte Achse (5) in einem vierten Kardanrahmen (22) drehbar gelagert ist und der vierte Kardanrahmen (22) um eine senkrecht zur vierten (4) und fünften Achse (5) angeordnete sech ste Achse (6) drehbar gelagert und mit der Grundeinheit (17) ver bunden ist, und
daß die drehbar gelagerte erste und zweite Masse (7, 16) und die Kardanrahmen (8, 9, 21, 22) über Drehmotoren (10, 11, 12, 13, 14, 15) einzeln und unabhängig voneinander bewegbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die drehbar gelagerten Kardanrahmen (8, 9, 21, 22) mittels der
Drehmotoren (11, 12, 14, 15) einzeln gegeneinander bewegbar oder
freilaufend oder fest miteinander verbindbar sind, wobei sich die
erste Masse (7) und die zweite Masse (16) immer drehen.
3. Verfahren zur Erzeugung einer linearen Bewegung und/oder einer
Drehbewegung mit Hilfe von Drehmomenten mit einer Vorrichtung nach
Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mittels der Drehmotoren (11, 12, 14, 15) die von der ersten und
zweiten Masse (7, 16) der Drehmassensysteme erzeugten Drehimpulse so
geändert werden, daß die sich ergebende Präzession um einen Punkt
außerhalb des Massenmittelpunktes des Gesamtsystems ausgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehimpulse der ersten und zweiten sich drehenden Massen (7,
16) abwechselnd so geändert werden, daß sich im Mittel aus der Wech
selwirkung der auf die erste und zweite Masse (7, 16) ausgeübten
Drehmomente eine lineare Bewegung des Massenmittelpunktes des Ge
samtsystems ergibt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeich
net,
daß zuerst der Drehimpuls einer Masse verändert wird und nach einer
Periode einer nicht ganzzahligen Präzessionsdrehung der Drehimpuls
der anderen Masse verändert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekenzeichnet,
daß die von den Drehmotoren (11, 12, 14, 15) auf die von der ersten
und zweiten Masse (7, 16) erzeugten Drehimpulse ausgeübten Drehmo
mente von einer Steuereinheit (18) durch aufeinander abgestimmtes
Freilaufen, Beschleunigen und Blockieren der drehbar gelagerten
Kardanrahmen (8, 9, 21, 22) gesteuert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeich
net,
daß von einem Drehmassensystem ein Drehmoment auf das andere
Drehmassensystem ausgeübt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeich
net,
daß durch eine Abfolge von zwei doppelten Kreuzprodukten,
insbesondere von Zentrifugal- und/oder Corioliskräften, die von den
Drehmassensystemen (19, 20) erzeugt werden, eine lineare Bewegung
und/oder eine Drehbewegung, insbesondere eine Inertialkraft oder ein
Inertialmoment, des Gesamtsystems erzeugt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeich
net,
daß die aus der Drehmomentänderung erzeugte Inertialkraft und/oder
das erzeugte Inertialmoment unabhängig von der linearen Geschwindig
keit des Gesamtsystems ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeich
net,
daß die durch eine Lageänderung eines Systems erzeugte lineare
Bewegung und/oder die erzeugte Drehbewegung des Gesamtsystems
verwendet wird, um die Lageänderung des Systems, insbesondere eines
Autos oder eines Schiffes, festzustellen.
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Date | Code | Title | Description |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |