DE4303497C2 - Verfahren zur Herstellung von Mehrkomponenten-Sichtelementen aus Kunststoff - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Mehrkomponenten-Sichtelementen aus KunststoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Mehrkomponenten-Sichtelementen aus Kunststoff.
Mehrkomponenten-Spritzgußverfahren zur Herstellung von Elementen
aus thermoplastischem Kunststoff sind bekannt. Bei einem bekannten
Verfahren dieser Art werden zunächst ein Grundkörper hergestellt und
der Grundkörper in einem oder mehreren Arbeitsgängen mit einem anderen
Kunststoff, beispielsweise einem andersfarbigen Kunststoff umspritzt.
So erfolgt beispielsweise die Herstellung von Abdeckplatten und Tastern
für die Heizungs- und Klimaregler von Kraftfahrzeugen im wesentlichen
in der Weise, daß die als Schalthilfe des Benutzers dienenden Schalt
symbole in einem gesonderten Arbeitsgang als Vormaterial hergestellt
und bei der Herstellung des Grundkörpers als Einlage in die Spritz
gußform eingelegt und auf diese Weise in den Grundkörper integriert
werden. Mit diesem Verfahren können Werkstücke einer hinreichenden
Qualität dann hergestellt werden, wenn eine weitere Bearbeitung des
Werkstückes nicht erforderlich ist.
Insbesondere an Sichtelemente, beispielsweise die Deckplatten oder
Betätigungselemente von elektronischen Reglern der genannten Art werden
jedoch heute außerordentlich hohe Anforderungen gestellt, die mit dem
bekannten Verfahren nicht befriedigt werden können. Die Ursache liegt
insbesondere darin, daß die einzelnen Komponenten beim Aufbau des
Elementes jeweils aus einen festen, d. h. erkalteten Werkstoff aufge
spritzt werden, eine materialschlüssige Verbindung daher aufgrund der
Abschreckwirkung beim Auftreffen des umspritzten Materials auf den
kalten Einlegekörper kaum oder - je nach Material - überhaupt nicht zu
stande kommt, so daß sich bei der sich anschließenden Erkaltungs
schrumpfung, an der der Einlegekörper nicht teilnimmt, an den Trenn
linien oberflächige Einsenkungen und gegebenenfalls sogar Ablösungen
bilden.
Aus diesem Grunde werden höherwertige Sichtelemente dieser Art mit
einer Beschichtung versehen, aus denen insbesondere dann, wenn der
Grundwerkstoff und die Beschichtung aus verschiedenfarbigen Materialien
bestehen, durch thermische, mechanische oder chemische Bearbeitung den
gewünschten Ornamenten, in der Regel Schaltsymbolen, entsprechende Fen
ster abgetragen werden. Auf diese Weise können zwar - im Vergleich zu
dem vorstehend beschriebenen Verfahren, konturenscharfe Symbole auf die
Sichtfläche aufgebracht, nicht jedoch die aus der ungenügenden Ver
schmelzung resultierenden Nachteile beseitigt werden, die darin be
stehen, daß bei Zugrundelegung vertretbarer Beschichtungsstärken die im
Grundkörper ausgebildeten Trennlinien auf der Oberfläche als Unregel
mäßigkeit sichtbar bleiben.
Aus der DE 18 21 462 U ist ein Spritzgußverfahren bekannt, mit dem u. a.
Schußlichter für Kraftfahrzeuge herstellbar sind. Nach diesem Verfahren werden
einzelne Komponenten über jeweils einen unabhängigen Anguß gleichzeitig in die
Form eingebracht. Aus der DE 38 04 619 A1, der DE 41 07 276 A1, der DE 38 33 975 A1
und den Patents Abstracts of Japan JP 4-334416 (A) ist bekannt, die
Verbundsteifigkeit von durch Zweikomponentenspritzguß hergestellten Bauteilen
dadurch zu erhöhen, daß die Grenzfläche keil- oder kurvenartig ausgestaltet wird. Im
Ergebnis dessen ergibt sich eine breitere Übergangszone.
Der vorliegenden Erfindung liegt als Aufgabe die Schaffung eines
Verfahrens zugrunde, das die Herstellung von Mehrkomponenten-Sichtelementen
mit einer absolut gleichmäßiger Sichtoberfläche ermöglicht.
Diese Aufgabe wird mit dem im Patentanspruch 1 wiedergegebenen Ver
fahren gelöst.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens ist bei der Herstellung
von Mehrkomponenten-Kunsttoffelementen die die Ursache für die Bildung
einer unregelmäßigen Oberfläche darstellende Abschreckwirkung an einem
erkalteten Einlegekörper vermieden, wobei durch geeignete Wahl der
eingesetzten Materialkomponenten nach ihren physikalischen Eigenschaf
ten, insbesondere nach ihrem Polymerisations- bzw. Aushärtverhalten
auch eine unterschiedlich starke Schrumpfung beim Erkalten weitest
gehend ausgeschlossen werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt somit die Herstellung von Mehrkomponenten-Sichtelementen mit
der Oberflächenqualität von Einkomponenten-Elementen, wobei aufgrund
der Lage der Verschmelzungzone in einem ornamentfreien Bereich
sichergestellt wird, daß nach Ausarbeitung der Fenster aus der die
gesamte Oberfläche abdeckenden Beschichtung keine Beeinträchtigung des
Aussehens eintritt.
Weitere Einzelheiten der in den Patentansprüchen gekennzeichneten
Erfindung werden nachstehend anhand der beigefügten, einen hinterleuch
teten Taster mit mehrfarbigen Schaltsysmbolen wiedergebenden Zeichnung
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die schematische Wiedergabe eines Spritzguß
werkzeuges mit integriertem Taster,
Fig. 2 einen Längsschnitt durch den in Fig. 1 wiedergegebenen
beschichteten Taster als Fertigteil.
Der in der Zeichnung wiedergegebene, als Ganzes mit 1 bezeichnete Ta
ster zeigt an seiner Oberfläche zwei Ornamente in beispielseise den Farben
blau bzw. rot als Schaltsymbole und besteht zu diesem Zweck aus einem aus
zwei Komponenten 2 und 3 hergestellten Grundkörper 1, dessen Komponenten
an der Verschmelzungslinie materialschlüssig ineinander übergehen. Die
Komponenten werden im wesentlichen zeitgleich über die von einander unab
hängigen Angüsse 6, 7 in die Spritzgußform 8 eingebracht, d. h. der Grund
körper in einem Arbeitsgang hergestellt unter Steuerung der Einspritzzeit
bzw. Fließgeschwindigkeit des Kunststoffs derart, daß die Verschmelzungs
linie bezw. -zone 4 im Bereich zwischen den Ornamenten des fertigen Ele
mentes liegt. Die Steuerung der Fließgeschwindigkeit erfolgt entweder mit
tels einer speziell ausgerüsteten, beispielsweise gedrosselte Zuflußkanäle
enthaltenden Spritzgießmaschine und/oder einer mit Zeitgliedern angesteu
erten Absperrvorrichtung im Spritzgießwerkzeug.
Infolge der zeitgleichen Einbringung verschmelzen die Komponenten bei
ihrem Aufeinandertreffen in der Verschmelzungszone 4 zu einer homogenen
Verbindung. Ebenso erfolgt die Aushärtung und/oder Abkühlung unter absolut
identischen Bedingungen, so daß eine keinerlei Trennungsmarkierungen auf
weisende Oberfläche gebildet wird. Darüberhinaus entfällt die Notwendig
keit zur Umsetzung in Werkzeugen, so daß sich darüberhinaus die Werkzeug
kosten reduzieren.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Mehrkomponenten-Sichtelementen aus Kunststoff,
insbesondere Abdeckplatten und Betätigungselementen mit auf der Oberfläche
sichtbaren Ornamenten, bei dem
ein der Form des Sichtelementes entsprechender Grundkörper (1) mit einer Beschichtung versehen wird,
in die Beschichtung durch mechanische, chemische oder thermische Be arbeitung den Ornamenten entsprechende Fenster eingebracht werden,
die den Grundkörper bildenden Komponenten über jeweils einen unabhän gigen Anguß (6, 7) gleichzeitig in eine Spritzgußform eingebracht werden bei Steuerung der Fließgeschwindigkeit der einzelnen Komponenten derart, daß die Verschmelzung der Komponenten in Bereichen des sich bildenden Grundkörpers (1) erfolgt, in denen keine Sichtornamente auf dem fertigen Element vorgesehen sind.
ein der Form des Sichtelementes entsprechender Grundkörper (1) mit einer Beschichtung versehen wird,
in die Beschichtung durch mechanische, chemische oder thermische Be arbeitung den Ornamenten entsprechende Fenster eingebracht werden,
die den Grundkörper bildenden Komponenten über jeweils einen unabhän gigen Anguß (6, 7) gleichzeitig in eine Spritzgußform eingebracht werden bei Steuerung der Fließgeschwindigkeit der einzelnen Komponenten derart, daß die Verschmelzung der Komponenten in Bereichen des sich bildenden Grundkörpers (1) erfolgt, in denen keine Sichtornamente auf dem fertigen Element vorgesehen sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der
Herstellung des Grundkörpers (1) dienenden Komponenten im wesentlichen
ähnliche Verarbeitungseigenschaften besitzen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Herstellung von hinterleuchteten Sichtelementen der Grundkörper (1) aus
transparentem Kunststoff unterschiedlicher Färbung besteht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß zur Herstellung des Grundkörpers (1) Komponenten mit unterschied
lichen physikalischen Eigenschaften Verwendung finden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Steuerung der Einspritzzeit bzw. Fließ
geschwindigkeit mittels einer speziell ausgerüsteten, beispielsweise
gedrosselte Zuflußkanäle enthaltenden Spritzgießmaschine und/oder einer
mit Zeitgliedern angesteuerten Absperrvorrichtung im Spritzgießwerkzeug
erfolgt.
6. Mehrkomponenten-Sichtelement mit Ornamenten, das einen mindestens zwei
Kunststoffkomponenten (2, 3) enthaltenden Grundkörper (1) aufweist, der mit
einer Beschichtung versehen ist, in die den Ornamenten entsprechende Fen
ster eingebracht sind, wobei die Kunststoffkomponenten (2, 3) des Grundkör
pers (1) in einer Verschmelzungszone (4) materialschlüssig ineinander überge
hen und diese Verschmelzungszone (4) in einem ornamentfreien Bereich liegt.
7. Mehrkomponenten-Sichtelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei dem Mehrkomponenten-Sichtelement um ein Bedienelement,
insbesondere um einen Taster handelt.
8. Mehrkomponenten-Sichtelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei dem Mehrkomponenten-Sichtelement um eine Abdeckplatte
handelt.
9. Mehrkomponenten-Sichtelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffkomponenten (2, 3) unterschiedli
che Farben aufweisen.
10. Mehrkomponenten-Sichtelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei Ornamente vorhanden sind, die
eine unterschiedliche Farbe aufweisen
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DE19934303497 DE4303497C2 (de) | 1993-02-06 | 1993-02-06 | Verfahren zur Herstellung von Mehrkomponenten-Sichtelementen aus Kunststoff |
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