DE4301885C2 - Verwendung von Cyproconazol als Holzschutzmittel - Google Patents
Verwendung von Cyproconazol als HolzschutzmittelInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Cyproconazol als
Wirkstoff enthaltende Holzkonservierungszusammensetzung.
Holz ist ein wichtiges Hilfsmaterial für das Bauwesen und
die Industrie. Infolge eines fungalen Angriffs kann es jedoch
von Schimmel, Fäulnis und Verfärbung befallen werden. Zur Be
kämpfung solcher fungaler Angriffe sind verschiedene Zusammen
setzungen bekannt, wozu auch bestimmte Triazolverbindungen
gehören, wie sie beispielsweise in EP-A-0 131 684 oder
DE-A-41 30 298 beschrieben werden.
In der Praxis befriedigen die Eigenschaften dieser Substan
zen jedoch nicht immer die Anforderungen an ein Holzkonser
vierungsmittel. Es besteht deshalb weiter Bedarf nach einem
Holzschutzmittel mit praxisgerechten Eigenschaften.
Es wurde nun gefunden, dass Cyproconazol der Formel I
besonders wirksam ist für die Bekämpfung verschiedener Pilze,
von denen bekannt ist, dass sie für Schimmel, Fäulnis oder
eine Verfärbung von Holz verantwortlich sind.
Der Wirkstoff Cyproconazol ist als Pflanzenfungizid bekannt
und ist gemäss DE-A-38 00 094 auch zur Behandlung von
Schnittwunden an Pflanzen wie Obstbäumen und Reben geeignet.
Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung einer
Zusammensetzung enthaltend eine holzkonservierend, insbsondere
gegen Schimmel, Fäulnis und Verfärbung durch Pilzbefall
wirksame Menge von Cyproconazol und einen für die Umwelt
annehmbaren Träger als Holzschutzmittel, mit der Massgabe,
dass die Zusammensetzung nicht ein Ammoniumsalz der Formel II
enthält, worin R1 bis R4 gleiche oder verschiedene organische
Substituenten mit bis zu 18 Kohlenstoffatomen sind, welche
durch eine C-N-Bindung gebunden sind, oder worin 3 der
Radikale R1 bis R4 zusammen mit dem N-Atom ein heteroaroma
tisches System bilden, Xn- ein Anion einer anorganischen oder
organischen Säure ist und n 1, 2 oder 3 ist; und mit der
weiteren Massgabe, dass die Zusammensetzung nicht Methyl
methoxyimino-α-(o-tolyloxy)-o-tolyl-acetat enthält.
Unter Holz wird vorliegend jede Art an Holzmaterial oder
Holzprodukt verstanden, wie Sperrholz, Pressholz, Spanplatten,
Holzspäne, Pulpe oder Zwischenprodukte, die bei der
Herstellung von Papier anfallen.
Die im vorhergehenden Absatz erwähnte Verbindung
Cyproconazol ist im Handel erhältlich.
Die Verbindung der Formel (I) ist für die Verwendung als
Holzkonservierungsmittel zweckmässigerweise zu
Zusammensetzungen formuliert, die eine holzkonservierend oder
fungizid wirksame Menge der Verbindung der Formel (I) und
einen für die Umwelt annehmbaren Träger hierfür enthalten.
Unter einem Träger wird vorliegend jedes für die Umwelt
annehmbare flüssige oder feste Material verstanden, das dem
Wirkstoff zugesetzt werden kann, um diesen in eine leichter
oder besser anwendbare Form oder in eine brauchbare oder
wünschenswerte Wirkungsstärke zu bringen. Bei diesem Material
kann es sich beispielsweise um Calciummagnesiumcarbonat, Xylol
oder Wasser handeln.
Die Zusammensetzungen können auch die Form dispergierbarer
Pulver oder Granulate haben und enthalten zweckmässigerweise
ein oberflächenaktives Mittel, beispielsweise ein Netzmittel
oder Dispergiermittel, um die Dispergierung des Pulvers oder
der Granulate in Flüssigkeiten zu erleichtern, wobei auch
Füllstoffe und Suspendiermittel vorhanden sein können.
Die wässrigen Dispersionen oder Emulsionen können dadurch
hergestellt werden, dass der Wirkstoff in einem organischen
Lösemittel gelöst wird, das gegebenenfalls Netzmittel,
Dispergiermittel oder Emulgiermittel enthät, und das Gemisch
dann zu Wasser gegeben wird, das ebenfalls ein oder mehrere
oberflächenaktive Mittel enthalten kann, wie Netzmittel,
Dispergiermittel oder Emulgiermittel. Geeignete organische
Lösemittel sind Ethylendichlorid, Isopropylalkohol,
Propylenglykol, Diacetonalkohol, Toluol, Kerosin,
Methylnaphtalin, Polyethylenglykol, N-Methyl-2-pyrrolidon,
Gemische von C9 bis C11-Fettalkoholen, Xylole, Trichlorethylen,
Furfurylalkohol, Tetrahydrofurfurylalkohol und Glykolether.
Typischerweise haben diese Zusammensetzungen die Form
flüssiger Zubereitungen, die durch Tauchen oder Sprühen
angewandt werden können, bei denen es sich im allgemeinen um
wässrige Dispersionen oder Emulsionen handelt, die den
Wirkstoff in Gegenwart eines oder mehrerer oberflächenaktiver
Mittel, wie Netzmittel, Dispergiermittel oder Emulgiermittel,
enthalten. Die oberflächenaktiven Mittel können kationisch,
anionisch oder nichtionisch sein und gehören insgesamt dem
Stand der Technik an.
Geeignete anionische Mittel sind Seifen, Salze
aliphatischer Monoester von Schwefelsäure und Salze
sulfonierter aromatischer Verbindungen.
Geeignete nichtionische Mittel sind die Kondensations
produkte von Ethylenoxid mit Fettalkoholen oder mit Alkyl
phenolen. Andere nichtionische Mittel sind die von
langkettigen Fettsäuren und Hexitolanhydriden abgeleiteten
Teilester, die Kondensationsprodukte von Teilestern mit
Ethylenoxid und die Lecithine.
Die erfindungsgemässen Zusammensetzungen können auch
Hilfsstoffe unter Einschluss von Verdickungsmitteln, Anti
schaummitteln, Antigefriermitteln und Suspendiermitteln
enthalten.
Geeignete Suspendiermittel sind hydrophile Kolloide und
Pflanzengummis.
Die Zusammensetzungen für die Anwendung als wässrige
Dispersionen oder Emulsionen werden im allgemeinen in Form
eines Konzentrats bereitgestellt, das einen hohen Anteil an
Wirkstoff enthält, wobei dieses Konzentrat vor der jeweiligen
Anwendung mit Wasser verdünnt wird. Die Konzentrate können bis
zu 95 Gewichtsprozent, zweckmässigerweise 10 bis 85
Gewichtsprozent, beispielsweise 25 bis 60 Gewichtsprozent,
des Wirkstoffs enthalten. Nach Verdünnung zur Bildung
wässriger Zubereitungen können diese Zubereitungen in
Abhängigkeit von der Art des zu behandelnden Holzes und Pilzes
unterschiedliche Mengen an Wirkstoff enthalten, wobei der
Wirkstoffgehalt solcher wässriger Zubereitungen normalerweise
zwischen 0,0001 und 10 Gewichtsprozent beträgt und
vorzugsweise von 0,001 bis 1 Gewichtsprozent erreicht.
Die Methoden zur Anwendung der Verbindungen auf das jeweils
zu behandelnde Holz, wie eine Anwendung durch Sprühen,
Tauchen, Bürstenauftrag und dergleichen, sind dem Fachmann
bekannt. Erforderlichenfalls kann die jeweilige Behandlung
wiederholt werden.
Die im folgenden aufgeführten Formulierungen sind Beispiele
für geeignete erfindungsgemässe Formulierungen, welche zur
Bildung einer Holzkonservierungszusammensetzung unter
Anwendung herkömmlicher Verfahren vermischt und zubereitet
werden.
400 g/l Cyproconazol
55 g/l Nichtionisches polymeres Emulgiermittelgemisch (wie Polyalkylenglycolether/Polyoxyethylenalkyl arylether-Gemisch)
66 g/l Antigefriermittel (wie 1,2-Propandiol)
3 g/l Verdickungsmittel (wie Xanthangummi)
1 g/l Bacterizid
4 g/l Antischaummittel (wie Silicon)
Rest Wasser
55 g/l Nichtionisches polymeres Emulgiermittelgemisch (wie Polyalkylenglycolether/Polyoxyethylenalkyl arylether-Gemisch)
66 g/l Antigefriermittel (wie 1,2-Propandiol)
3 g/l Verdickungsmittel (wie Xanthangummi)
1 g/l Bacterizid
4 g/l Antischaummittel (wie Silicon)
Rest Wasser
100 g/l Cyproconazol
57 g/l Emulgiermittel (wie ein Nonylphenolethoxyphosphat)
96 g/l Lösemittel (wie N-Methyl-2-pyrrolidon)
Rest Lösemittel (wie Polyethylenglycol)
57 g/l Emulgiermittel (wie ein Nonylphenolethoxyphosphat)
96 g/l Lösemittel (wie N-Methyl-2-pyrrolidon)
Rest Lösemittel (wie Polyethylenglycol)
100 g/l Cyproconazol
74 g/l Emulgiermittel (wie Nonylphenylhydroxypoly (oxyethylen)-phosphat)
92 g/l Emulgiermittel (wie Alkylhydroxypoly(oxyethylen) phosphat)
46 g/l Lösemittel (wie Hexanol)
101 g/l Lösemittel (wie N-Methyl-2-pyrrolidon)
Rest Lösemittel (wie Gemisch von C9
74 g/l Emulgiermittel (wie Nonylphenylhydroxypoly (oxyethylen)-phosphat)
92 g/l Emulgiermittel (wie Alkylhydroxypoly(oxyethylen) phosphat)
46 g/l Lösemittel (wie Hexanol)
101 g/l Lösemittel (wie N-Methyl-2-pyrrolidon)
Rest Lösemittel (wie Gemisch von C9
bis C11
-Fettalkoholen)
10% Cyproconazol
15% Dispergiermittel (wie Natriumligninsulfonat)
75% Träger (wie Calciummagnesiumcarbonat)
15% Dispergiermittel (wie Natriumligninsulfonat)
75% Träger (wie Calciummagnesiumcarbonat)
Suspensionen, die die zu prüfende Verbindung der Formel (I)
enthalten, werden in Kartoffel-Dextrose-Agar (PDA)
eingearbeitet, um so eine Reihe von fünf Konzentrationen zu
bilden, die 100 ppm, 10 ppm, 1 ppm, 0,1 ppm und 0,01 ppm
Wirkstoff enthalten. Die so hergestellten Agar-Prüfzusammen
setzungen werden in 9 cm grosse Petrischalen gegossen. Nach
Verfestigung des Mediums wird jede Schale mit einer
Mycelscheibe (5 mm Durchmesser) beimpft, die von der
Peripherie aktiv wachsender Kolonien des PDA entnommen wird
(pro Isolat und pro Konzentration werden drei Petrischalen
angewandt). Nach der Bebrütung (bei 24°C im Dunkeln, 5 bis 14
Tage in Abhängigkeit vom Wachstumsausmass der Pilze) werden
die Durchmesser der Kolonien gemessen. Die prozentuale Hemmung
des Wachstums wird auf Basis von behandelten Kontrollplatten
berechnet. Aus den Dosis-Wirkungs-Kurven werden die EC90-Werte
(wirksame Konzentration für eine neunzigprozentige Hemmung des
Wachstums) bestimmt.
Die Verbindung der Formel (I) ergibt eine wirksame
Bekämpfung verschiedener Pilzarten unter Einschluss der
folgenden Pilze sowie der Symptome, zu denen sie führen.
Die Verbindung Cyproconazol zeigt bei einer Prüfung gegen
eine Vielfalt von Pilzerkrankungen eine besonders gute
Wirksamkeit gegen Basidiomyceten unter Einschluss von Coriolus
versicolor, Poria placenta, Serpula lacrymans, Coniophora
puteana, Gloeophyllum trabeum, Lentinus lepideus und Trametes
versicolor.
Cyproconazol ist besonders wirksam gegen Poria placenta,
Lentinus lepideus und Trametes versicolor.
Claims (2)
1. Verwendung einer Zusammensetzung enthaltend eine holzkonservierend,
insbesondere gegen Schimmel, Fäulnis und Verfärbung durch Pilzbefall wirksame Menge
von Cyproconazol der Formel I
und einen für die Umwelt annehmbaren Träger als Holzschutzmittel, mit der Massgabe, dass die Zusammensetzung nicht ein Ammoniumsalz der Formel II
enthält, worin R1 bis R4 gleiche oder verschiedene organische Substituenten mit bis zu 18 Kohlenstoffatomen sind, welche durch eine C-N-Bindung gebunden sind, oder worin 3 der Radikale R1 bis R4 zusammen mit dem N-Atom ein heteroaromatisches System bilden, Xn- ein Anion einer anorganischen oder organischen Säure ist und n 1, 2 oder 3 ist; und mit der weiteren Massgabe, dass die Zusammensetzung nicht Methyl-methoxyimino-α-(o-tolyloxy)- o-tolyl-acetat enthält.
und einen für die Umwelt annehmbaren Träger als Holzschutzmittel, mit der Massgabe, dass die Zusammensetzung nicht ein Ammoniumsalz der Formel II
enthält, worin R1 bis R4 gleiche oder verschiedene organische Substituenten mit bis zu 18 Kohlenstoffatomen sind, welche durch eine C-N-Bindung gebunden sind, oder worin 3 der Radikale R1 bis R4 zusammen mit dem N-Atom ein heteroaromatisches System bilden, Xn- ein Anion einer anorganischen oder organischen Säure ist und n 1, 2 oder 3 ist; und mit der weiteren Massgabe, dass die Zusammensetzung nicht Methyl-methoxyimino-α-(o-tolyloxy)- o-tolyl-acetat enthält.
2. Verwendung einer Zusammensetzung gemäss Anspruch 1, worin die
Zusammensetzung zusätzlich ein oberflächenaktives Mittel enthält.
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