DE4301557A1 - Antennenanordnung mit Abschirmung für ein Kernspintomographiegerät - Google Patents
Antennenanordnung mit Abschirmung für ein KernspintomographiegerätInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Antennenanordnung mit Abschirmung
für ein Kernspintomographiegerät, wobei die Antenne aus flä
chigen, am Umfang eines Untersuchungsraumes angeordneten und
sich in dessen Längsrichtung erstreckenden Leiterstrukturen
besteht und teilweise mit Schirmelementen überdeckt ist, die
mit einer den Untersuchungsraum umgebenden Abschirmung ver
bunden sind.
Eine derartige Antennenanordnung ist aus der EP-A1-0 105 550
bekannt. Dabei besteht die Antenne aus zwei sich in Längs
richtung des Untersuchungsraums erstreckenden Hochfrequenz
spulen. Der Zwischenraum zwischen den in Längsrichtung des
Untersuchungsraums verlaufenden Leitern der Hochfrequenzspu
len wird mit einer kammförmigen Struktur von leitenden Ele
menten überbrückt. Damit wird das elektrische Feld um die
Leiter abgeschirmt, so daß man neben einem höheren Q-Faktor
für die Hochfrequenzspule eine feste Streukapazität zwischen
den Leitern und der kammförmigen Struktur erreicht. Diese
Streukapazität wird durch die Geometrie oder Beschaffenheit
eines Untersuchungsobjekts kaum noch beeinflußt. Damit ent
fällt die Notwendigkeit eines Abgleichs der Hochfrequenz
schaltung in Abhängigkeit vom Untersuchungsobjekt.
Bei der dargestellten Kammstruktur werden alle Einzelelemente
an einer Seite miteinander verbunden und außerhalb der Hoch
frequenzspule geerdet. Dies hat jedoch den Nachteil, daß ins
besondere für die mittleren Elemente der Kammstruktur relativ
lange Wege mit nicht zu vernachlässigender Induktivität zum
Erdungspunkt bestehen.
Durch die Induktivität wird die Schirmwirkung herabgesetzt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Anordnung der ein
gangs genannten Art so auszugestalten, daß die Schirmwirkung
verbessert wird.
Diese Aufgabe wird in einer ersten Alternative dadurch ge
löst, daß sich die Schirmelemente in Längsrichtung des Unter
suchungsraums erstrecken und an den stirnseitigen Enden der
Antenne großflächig mit der Abschirmung verbunden sind.
In einer alternativen Lösung erstrecken sich die Schirmele
mente in azimutaler Richtung und sind an dem jeweiligen
Längsrand der Teilantennen über breitbahnige, flächige Leiter
mit der Abschirmung verbunden, wobei zwischen den Leitern je
weils ein freier Querschnitt verbleibt.
Bei beiden Alternativen bestehen kurze Verbindungswege zwi
schen den Schirmelementen und der äußeren Abschirmung der An
tenne, die darüber hinaus großflächig ausgeführt sind. Damit
bleibt die Induktivität zwischen den Schirmelementen und
Masse klein, so daß keine störenden Spannungsabfälle entste
hen, die die Schirmwirkung beeinträchtigen könnten.
Vorteilhafte Ausgestaltungsmöglichkeiten sind in den Unteran
sprüchen angegeben.
Die der Erfindung zugrundeliegende Problemstellung sowie Aus
führungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der
Fig. 1 bis 10 näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Querschnitt durch ein Kern
spintomographiegerät. Ein im allgemeinen supraleitender Ma
gnet 1 erzeugt in einem Untersuchungsraum 7 ein homogenes
Grundmagnetfeld, das in Längsrichtung des Untersuchungsraums
7, also senkrecht zur Zeichenoberfläche ausgerichtet ist.
Durch dieses Grundmagnetfeld werden die Kernspins in eine
Richtung ausgerichtet. Kernresonanzsignale entstehen dadurch,
daß man die Kernspins durch ein Hochfrequenzfeld bestimmter
Frequenz aus der Ruhelage auslenkt und dann das beim Zurück
kippen in die Ruhelage ausgesendete Hochfrequenzsignal emp
fängt. Zum Senden und Empfangen ist eine Antenne 4 erforder
lich, die im Ausführungsbeispiel aus vier über den Umfang des
Untersuchungsraums 7 verteilten Teilantennen 4a bis 4d be
steht. Um eine Abstrahlung von Hochfrequenz nach außen im
Sendezustand sowie Störeinflüsse auf die Antenne von außen im
Empfangszustand zu verhindern, ist die Antenne 4 von einer
Abschirmung 3 umgeben. Eine Ortauflösung der Kernresonanzsi
gnale wird dadurch erreicht, daß man das homogene Grundma
gnetfeld mit Gradientenmagnetfeldern überlagert, so daß eine
Ortsabhängigkeit der Resonanzfrequenz der Kernspins entsteht.
Es müssen daher entsprechende Gradientenspulen vorgesehen
werden, die in einem Kreisring 2 angeordnet sind und lineare
Gradientenfelder erzeugen. Die Gradientenfelder werden ge
schaltet, so daß in allen leitfähigen Teilen, die vom Gradien
tenfeld durchdrungen werden, Wirbelströme induziert werden
können. Um diese weitgehend zu unterdrücken, werden zweckmä
ßigerweise alle leitfähigen Elemente zwischen Untersuchungs
raum 7 und den Gradientenspulen derart geschlitzt, daß die
Strombahnen für Wirbelströme unterbrochen sind.
Der Feldverlauf des Hochfrequenzfeldes bei einer Anordnung
nach Fig. 1 ist in Fig. 2 schematisch in einem Längsschnitt
dargestellt. Die folgenden Betrachtungen beziehen sich der
Übersichtlichkeit wegen auf eine Antennenstruktur, die nur
zwei Teilantennen aufweist, die jeweils aus einer großflächi
gen, entsprechend dem Untersuchungsraum 7 gekrümmten Leiter
struktur 9a an der Ober- bzw. 9b an der Unterseite des Unter
suchungsraums 7 bestehen. Das Hochfrequenzsignal RF wird je
weils über eine Anpaßschaltung 8, die aus einem mit Masse
verbundenen Querkondensator 8a und Längskondensator 8b be
steht, eingespeist. Die Einspeisung erfolgt an den beiden
Leiterstrukturen 9a, 9b in entgegengesetzter Richtung, so daß
sich ein entgegengesetzter Stromverlauf I ergibt. Die Leiter
strukturen 9a, 9b sind an ihren längsseitigen Enden über Kon
densatoren C mit Masse verbunden.
Durch die gegensinnigen hochfrequenten Ströme 11, 12 wird ein
elektromagnetisches Feld erzeugt, das sowohl eine elektrische
Feldkomponente E als auch eine magnetische Feldkomponente B
aufweist. Die magnetische Feldkomponente B steht in der Dar
stellung nach Fig. 2 im wesentlichen senkrecht zur Zeichen
ebene.
Der Feldverlauf ist in Fig. 3 nochmals in einem Querschnitt
dargestellt. Dabei ist sichtbar, daß die magnetischen Feldli
nien B die Leiterstrukturen 9a, 9b umschlingen, während die
elektrischen Feldlinien E zwischen den Leiterstrukturen 9a,
9b verlaufen.
Für den Kernresonanzeffekt ist nur die magnetische Feldkompo
nente von Nutzen, während die elektrische Feldkomponente eine
Reihe von Nachteilen mit sich bringt.
Im wesentlichen sind dies:
- 1) Elektrische Verluste im Patienten. Diese verringern den Q-Faktor der Antenne und verursachen im Patienten eine Er wärmung, die bei der Bemessung der maximal zulässigen Hochfrequenzbelastung zu berücksichtigen ist.
- 2) Beim Einbringen des Patienten in den Untersuchungsraum wird die Antenne verstimmt, so daß im allgemeinen ein Ab gleich in Abhängigkeit vom jeweiligen Patienten erforder lich ist.
- 3) Auf Leitungen, die im Untersuchungsraum geführt werden, verursachen die elektrischen Felder Mantelwellen.
- 4) Bei zirkularen Systemen werden die Teilantennen über die elektrischen Felder miteinander verkoppelt.
Durch eine Abschirmung der elektrischen Feldkomponenten der
Antenne können diese nachteiligen Einflüsse zumindest verrin
gert werden.
In den Fig. 4 (Längsschnitt) und Fig. 5 (Querschnitt)
sind die Feldverläufe des elektrischen und des magnetischen
Feldes dargestellt, wenn die Leiterstrukturen 9a, 9b mit ge
erdeten Schirmelementen 11, 12 überdeckt sind. Dabei ist ein
elektrisches Feld E nahezu nur noch im Raum zwischen den Lei
terstrukturen 9a, 9b und den Schirmelementen 11, 12 vorhan
den. Der Untersuchungsraum 7 ist weitgehend von elektrischen
Feldern frei. Das magnetische Feld B umschlingt jedoch die
Leiterelemente 9a, 9b und durchsetzt den Untersuchungsraum 7.
In den Fig. 6 und 7 sind zwei Alternativen für die mecha
nische Ausgestaltung der Schirmelemente dargestellt. Dabei
besteht ein Schirmelement nach Fig. 6 aus zwei kammartigen
Strukturen 12a, 12b mit einzelnen Lamellen, die sich in
Längsrichtung der Antenne 9 erstrecken. Zwischen den Lamellen
des Schirmelements 12a und denjenigen des Schirmelements 12b
bleibt in der Mitte der Antenne ein Spalt mit der Breite c.
Die Lamellen der Schirmelemente 12a, 12b sind an beiden
Stirnseiten über ein die gesamte Breite der Schirmelemente
12a, 12b umfassendes Leiterelement mit der äußeren Ab
schirmung 3 und somit mit Masse verbunden.
An die Schirmelemente 12a, 12b werden folgende Anforderungen
gestellt:
- 1. Die magnetischen Gradientenfelder sollen möglichst wenig Wirbelströme in den Schirmelementen 12a, 12b verursachen. Dies wird durch die Aufteilung in einzelne Lamellen und die Zweiteilung in die Schirmelemente 10a, 10b erreicht.
- 2. Die Induktivität der einzelnen Lamellen gegen Masse soll möglichst gering sein. Dies wird durch die großflächige Ausführung der Lamellen, die großflächige Verbindung zu Masse und den kurzen Verbindungsweg zu Masse erreicht.
- 3. Besonders wesentlich ist, daß die magnetische Komponente des Hochfrequenzfeldes nicht durch Wirbelströme in den Schirmelementen gestört wird. Wie in Fig. 5 sichtbar ist, umgreifen die magnetischen Feldlinien B die Leiterstruktu ren 9a, 9b der Antenne an deren Längsseiten. Es ist we sentlich, daß im Bereich dieser Feldlinien, insbesondere senkrecht zu diesen, keine oder möglichst wenig leitfähige Teile liegen. Bei der Anordnung nach Fig. 6 gibt es keine leitfähigen Teile der Abschirmung, die die Längskanten der Antenne umgreifen, so daß das magnetische Feld nicht ge stört wird.
- 4. Die Abschirmung soll elektrische Felder möglichst vollständig abschirmen. Dazu müssen die Abstände b zwi schen den einzelnen Lamellen und der Abstand c zwischen den beiden Hälften der Abschirmung entsprechend gewählt werden.
Eine Optimierung aller Eigenschaften der Antenne ist durch
entsprechende Wahl der Lamellenbreiten a, der Abstände b zwi
schen den Lamellen, des Abstands c zwischen den beiden Anten
nenhälften sowie des Abstands d zwischen Abschirmung und An
tenne möglich.
Bei einer alternativen Ausführungsform nach Fig. 7 sind die
Schirmelemente 12a, 12b ebenfalls als kammartige Struktur
ausgeführt, wobei die einzelnen Lamellen hier im Unterschied
zu Fig. 6 die Leiterstruktur 9 der Antenne nicht von den
Stirnseiten, sondern von beiden Längsseiten umgreifen. Die
Schirmelemente sind wieder zweigeteilt, wobei zwischen den
Schirmelementen 12a und 12b ein Spalt mit der Breite c
bleibt, hier erfolgt die Teilung aber im Gegensatz zur Aus
führung nach Fig. 6 in Längsrichtung.
Bei dieser Ausführungsform sind die einzelnen Lamellen der
Schirmelemente 12a und 12b jeweils an den Stirnseiten mit
Masse verbunden. Damit ergeben sich noch kürzere Leitungswege
und somit eine kleinere Induktivität. Allerdings liegen die
Verbindungselemente 12c zwischen den Lamellen 12a, 12b und
Masse hierbei zwangsläufig im Bereich der die Längskanten um
greifenden magnetischen Feldlinien. Um den Einfluß dieser
Verbindungselemente auf das Magnetfeld durch Wirbelströme zu
verringern, sind die Lamellen nicht voll flächig mit Masse
verbunden.
Verschiedene Möglichkeiten für die Verbindungselemente 12c
sind in den Fig. 8 bis 10 dargestellt. Bei der Ausführung
nach Fig. 8 weisen die Verbindungselemente 12c im Bereich
der Spalte gegenüberliegende halbkreisförmige Ausnehmungen
auf, durch die die magnetischen Feldlinien dringen können.
Kreisförmige Ausnehmungen in den Verbindungselementen selbst,
wie sie zunächst naheliegend erscheinen, haben den Nachteil,
daß ein sie durchsetzendes Magnetfeld Kreisströme um die Aus
nehmungen herum verursachen würde. Dies ist bei der Anordnung
nach Fig. 8 nicht möglich, da um die kreisförmigen Ausneh
mungen kein geschlossener Strompfad existiert. Derselbe Vor
teil gilt auch für die Ausführung nach Fig. 9, wobei ledig
lich die Ausnehmungen dreieckförmig sind.
Bei der Anordnung nach Fig. 10 ist ein großflächiges Verbin
dungselement 12c zwischen den Lamellen und Masse vorgesehen,
das aber in Richtung der Lamellen und damit parallel zu den
magnetischen Feldlinien angeordnet ist. Da die Feldlinien
dieses Leiterelement somit nicht durchsetzen, werden auch
keine Wirbelströme induziert.
Die in Fig. 7 dargestellte Anordnung hat ferner den Vorteil,
daß sie das elektrische Feld besonders in dem Bereich am mei
sten reduziert, in dem der Patient der Antenne am nächsten
kommt. Aus Fig. 1 wird deutlich, daß der Patient im Bereich
der Längskanten 4e, 4g der Einzelelemente der Antenne 4 den
geringsten Abstand zu dieser aufweist und somit den elektri
schen Feldern am stärksten ausgesetzt ist. Gerade im Bereich
der Längskanten ist die Abschirmung nach Fig. 7 besonders
wirksam. Unter Umständen könnte man sogar auf eine Abschir
mung an den Längskanten 4f und 4h oberhalb und unterhalb des
Patienten 6 verzichten, da hier ein größerer Abstand zum Pa
tienten vorliegt.
In Fig. 7 ist schließlich noch gestrichelt die Möglichkeit
angedeutet, die Lamellen 12a, 12b zur Mitte des Untersu
chungsraums hin kürzer zu machen. Dies ist deshalb möglich,
weil - wie in Fig. 2 sichtbar - das elektrische Feld E an
den beiden längsseitigen Rändern des Untersuchungsbereichs am
stärksten ist und zur Mitte schwächer wird.
Claims (5)
1. Antennenanordnung mit Abschirmung für einen Kernspintomo
graphen, wobei die Antenne (4) aus flächigen, am Umfang eines
Untersuchungsraumes (7) angeordneten und sich in dessen
Längsrichtung erstreckenden Leiterstrukturen (9) besteht, und
teilweise mit Schirmelementen (11, 12) überdeckt ist, die mit
einer den Untersuchungsraum (7) umgebenden Abschirmung (3)
verbunden sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich die Schirmelemente (11, 12) in
Längsrichtung des Untersuchungsraums (7) erstrecken und an
den stirnseitigen Enden der Antenne (4) großflächig mit der
Abschirmung (3) verbunden sind.
2. Antennenanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schirmelemente (11,
12) in der Mitte des Untersuchungsraums (7) geteilt sind und
an beiden Endseiten der Antenne (4) mit der Abschirmung (3)
verbunden sind.
3. Antennenanordnung mit Abschirmung für ein Kernspintomogra
phiegerät, wobei eine Antenne (4) aus mehreren Teilantennen
besteht, die jeweils aus am Umfang des Untersuchungsraumes
(7) angeordneten und sich in dessen Längsrichtung erstrecken
den Leiterstrukturen (9) bestehen und teilweise mit kammartig
angeordneten Schirmelementen (11, 12) überdeckt sind, die mit
einer den Untersuchungsraum (7) umgebenden Abschirmung (3)
verbunden sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich die Schirmelemente (11, 12) in
azimutaler Richtung erstrecken und an dem jeweiligen Längs
rand der Teilantennen (4) über breitbahnige, flächige Leiter
(12c) mit der Abschirmung (3) verbunden sind, wobei zwischen
den Leitern (12c) jeweils ein freier Querschnitt verbleibt.
4. Antennenanordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der freie Querschnitt
dadurch vergrößert wird, daß die Leiter (12c) Ausnehmungen
(12e) aufweisen, die dem freien Querschnitt zugewandt sind.
5. Antennenanordnung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leiter (12c)
senkrecht zur Längsachse des Untersuchungsraum (7) angeordnet
sind.
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