DE4300927C2 - Computergestütztes Routen-Leitsystem für Landfahrzeuge - Google Patents
Computergestütztes Routen-Leitsystem für LandfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein computergestütztes
Routen-Leitsystem für Landfahrzeuge nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 (DE 38 01 888 A1).
Bekannte Routen-Leitsysteme benötigen ein feinmaschiges
land- und/oder satellitengestütztes Funksystem, das zur lau
fenden Übermittlung der geographischen Daten und zur Her
stellung des geographischen Bezugs mit dem fahrzeugeigenen
Leitsystem kommuniziert. Ein flächendeckendes landgestütztes
Funksystem zu Fahrzeug-Leitzwecken ist ähnlich aufwendig wie
ein flächendeckendes Telefonfunknetz. Das fahrzeugeigene
Leitsystem bedingt ebenfalls erhebliche Kosten, die eine
wirtschaftliche Realisierung des Gesamtprojekts auf abseh
bare Zeit verhindern.
Es gibt andererseits fahrzeugeigene Überwachungs- und
Signaleinrichtungen, deren Ein- und Ausgangssignale von ei
nem Bordcomputer verarbeitet werden. Mit ihrer Hilfe können
Maschinenfunktionen und -zustände sowie äußere Meßwerte ab
gefragt, kontrolliert und in für den Benutzer verständlicher
Form ausgegeben werden. Selbst ein komplexer Bordcomputer
liefert in den bekannten Anordnungen nur sehr begrenzte Da
ten über die zurückgelegten Wegstrecken, nämlich Kilometer
angaben, Geschwindigkeitsangaben und eventuelle Laufzeiten.
Die Rechenleistung der Prozessoren in bekannten Bordcompu
tern ist damit in der Regel nicht ausgelastet.
Aus DE 39 05 602 A1 ist ein autarkes Navigationssystem
zur Unterstützung des Fahrers eines Landfahrzeugs bei der
Bestimmung seines momentanen Aufenthaltsortes bekannt. Diese
Bestimmung einer absoluten Position in einem zwei- oder
dreidimensionalen Raum erfordert eine genaue mehrdimensiona
le Ortsbestimmung mit einem hohen Aufwand an zusätzlicher
Sensor-Technik. Die Meßfehler der Ortsbestimmung können
durch eine Korrektur der aus den Meßwerten bestimmten Orts
koordinaten mit Hilfe bekannter Koordinaten von Referenz
punkten reduziert werden.
Aus DE 38 01 888 A1 ist Routen-Leitsystem nach dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1 bekannt, das einem Benutzer
kurz vor Erreichen bestimmter Punkte der Route Hinweise zu
bevorstehenden Wegänderungen gibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein kostengün
stiges, fahrzeugeigenes Leitsystem zur Verfügung zu stellen,
das auf einfache Weise an tatsächliche, gefahrene Entfernun
gen angepaßt werden kann, ohne eine Bestimmung von Ortskoor
dinaten zu erfordern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein computerge
stütztes Routen-Leitsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1
gelöst.
Eine bei dem erfindungsgemäßen computergestützten Rou
ten-Leitsystem verwendbare Benutzersoftware ist unter dem
Handelsnamen "Autoroute" an sich bekannt. Sie wird in PCs
eingesetzt, um dem Benutzer vor Fahrtantritt entweder auf
dem Bildschirm oder auf einem entsprechenden Ausdruck die
Routenkenndaten, wie Straßenwechsel, Abzweige, Entfernungen,
durchschnittliche Fahrzeiten und Alternativrouten anzugeben.
Derartige Vorausplanungsmittel bieten jedoch nur einen
relativ geringen Komfort, der mit demjenigen guter Straßen
karten vergleichbar ist. Der Autofahrer kann die Routenin
formationen nur mit Hilfe eines Beifahrers oder durch Anhal
ten und Studium der Plotterausdrucke ähnlich herkömmlichen
Straßenkarten nutzen.
Bei der Erfindung wird dagegen die durch die Benutzer
software laufend zur Verfügung gestellte Routeninformation
mit den ohnehin laufend abgefragten Entfernungsmeßwerten
verglichen, wenn zu Beginn der Fahrt Start- und Zielpunkte
und eine bestimmte Fahrtroute in die Eingabeeinrichtung
eingegeben worden sind. Bordeigene Mittel können daher lau
fend die vom Startpunkt aus zurückgelegte Wegstrecke verfol
gen und danach im Vergleich zur vorgegebenen Reiseroute die
Fahrzeug-Istposition feststellen und in benutzergerechter
Form auf einem geeigneten Bildschirm oder auch akustisch
ausgeben. Eine akustische Anzeige reicht in einfachster
Ausführung des erfindungsgemäßen Routen-Leitsystems im
Prinzip aus, um den Benutzer an geeigneter Stelle vor
Erreichen einer Abzweigung an seiner Reiseroute aufmerksam
zu machen. Dem Benutzer kann seinerseits die Möglichkeit
gegeben werden, bei Abweichungen zwischen Signal und den
relevanten Routenkenndaten, beispielsweise einer Abzweigung
oder eines Ziels, eine Meßwertkorrektur vorzunehmen.
Zu diesem Zweck ist vorgesehen, daß die Eingabeeinrich
tung mit einer Korrektureinrichtung gekoppelt ist, die bei
einer Benutzer-betätigbaren Korrektureingabe einen Teil der
Routenkenndaten nach den Abfragewerten bzw. der Meßwertauf
nahme korrigiert. Mit anderen Worten, die Routenvorgabe aus
dem kartografischen Routensystem wird durch die beim Abfah
ren der Wegstrecke tatsächlich gemessene Entfernung von Ab
zweig zu Abzweig korrigiert, wenn der Benutzer an dem jewei
ligen Abzweigpunkt eine Korrekturtaste betätigt.
Diese "Erfahrungswerte" des bordeigenen Routen-Leitsy
stems können aus dem Bordcomputer wiederum in die Benutzer
software-Leseeinrichtung ausgegeben werden, um die dort ge
speicherten Vorgabedaten zu korrigieren.
In bevorzugter Ausführungsform ist die Benutzersoftware-
Leseeinrichtung als Diskettenlaufwerk ausgebildet. Als Pa
rameter-Eingabeeinrichtung dient vorzugsweise eine Tastatur,
die zumindest Cursor- und Entertasten aufweisen muß. Ein
höherer Bedienkomfort läßt sich allerdings durch zusätzliche
alphanumerische Tasten erreichen.
Ein großer Vorteil des erfindungsgemäßen Leitsystems be
steht darin, daß die zusätzlichen Informationen mit Online-
Erfassung der Fahrzeugposition auf dem Weg zwischen Start
und Ziel mit einem Minimum an zusätzlichen baulichen Kompo
nenten erbracht werden kann. Dies liegt daran, daß die Er
findung von Meßwertaufnehmern und Recheneinheiten Gebrauch
machen kann, die bereits in modernen Kraftfahrzeugen zumin
dest der höheren Preisklassen installiert sind, bisher je
doch noch nicht angemessen genutzt werden konnten. Dies gilt
beispielsweise für die Meßwertaufnehmer in Form von Tachome
tern oder Kilometerzählern, die bereits bei herkömmlichen
Anlagen über eine Online-Schnittstelle mit dem Bordcomputer
zur Berechnung von Weg, Geschwindigkeits- und Verbrauchsda
ten gekoppelt waren. Auch leistungsstarke Prozessoren her
kömmlicher Bordcomputer können für die Zwecke der Erfindung
ohne wesentlichen Mehraufwand genutzt werden. Hinzu kommen
nur die Benutzersoftware-Leseeinrichtung in Form eines Dis
kettenlaufwerks und/oder eines Funktelefonmodems und/oder
einer umgebauten Audiokomponente; wie CD oder Kassettenre
corder.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeich
nung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert. In der Zeichnung zeigen.
Fig. 1 ein Blockschaltbild mit den Hauptkomponenten
des neuen Routen-Leitsystems, bestehend aus
einer Meßwertaufnahmeeinrichtung, einer Re
cheneinrichtung und einer Einga
be/Ausgabe (I/O)-Einheit;
Fig. 2 ein Blockschaltbild auf ein Ausführungsbei
spiel der Meßwertaufnahmeeinrichtung;
Fig. 3 ein schematisches Blockschaltbild eines Aus
führungsbeispiels der Recheneinrichtung ge
mäß Fig. 1; und
Fig. 4 ein schematisches Blockschaltbild eines Aus
führungsbeispiels der I/O-Einheit gemäß Fig.
1.
Im folgenden wird zunächst auf die Funktion der Basis
komponenten des neuen computergestützten Routen-Leitsystems
für Landfahrzeuge gemäß Darstellung in Fig. 1 Bezug genom
men. Die Meßwertaufnahmeeinrichtung 1 dient der laufenden
Erfassung aller im Routen-Leitsystem benötigten Fahrzeugda
ten, insbesondere
Kilometerstand und Geschwindigkeit. Mittels einer unidirektio
nalen Schnittstelle werden die in der Meßwertaufnahmeeinrich
tung 1 gewonnenen Daten in die Recheneinrichtung 2 zur Verar
beitung eingeführt. Die Eingabe/Ausgabe-Einheit (I/O-Einheit)
ist eine bidirektionale Mehrwegeschnittstelle zwischen der Re
cheneinrichtung 2 und der Umgebung. Zu letzterer gehören eine
Datenbank mit einem vorgegebenen kartografischen Routensystem.
Die Datenbank wird ganz oder teilweise über ein Diskettenlauf
werk eingelesen. Ferner ist eine Tastatur vorgesehen, über die
der Benutzer Parameter eingeben kann. Die Ausgabe erfolgt vor
zugsweise über ein Ausgabedisplay, auf welchem der Benutzer die
Route und alle Routenverzweigungen sowohl nach der Parameter
eingabe (Start- und Zielpunkte) als auch während der Fahrt ab
lesen kann.
In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel für eine geeignete
Meßwertaufnahmeeinrichtung 1 schematisch dargestellt. Die Meß
wertaufnahmeeinrichtung gemäß Fig. 2 dient der Online-Erfassung
des Kilometerstandes. Eine Antriebswelle 1.1 liefert eine me
chanische Drehzahl an einen Induktionsaufnehmer 1.2.1. Dieser
erzeugt eine zur mechanischen Drehzahl proportionale elektri
sche Spannung, die an einen A/D-Wandler 1.3 übertragen wird. Am
Ausgang des A/D-Wandlers 1.3 wird eine digitalisierte Spannung
entwickelt, die in einem Codierer 1.4 in eine PC-gerecht co
dierte Drehzahl umgesetzt wird. Diese Drehzahl wird über eine
als Online-Schnittstelle dienende Standard- bzw. PC-I/O-Karte
1.5 zur laufenden Kennzeichnung des Kilometerstandes an die Re
cheneinrichtung 2 übertragen.
Wie durch die punktierte Darstellung und Anschaltung des
Tachometers 1.2.2 veranschaulicht ist, kann als Meßwertaufneh
mer auch ein fahrzeugeigener Tachometer verwendet werden, des
sen Ausgangssignal im A/D-Wandler verarbeitet und im übrigen
über die Komponenten 1.4 und 1.5 oder direkt zum Bordcomputer 2
übertragen wird.
Gemäß Fig. 3 wird der aus der Meßwertaufnahme 1 (Fig. 2)
kommende aktuelle Meßwert (Kilometerstand) über einen Systembus
der als Bordcomputer ausgebildeten Recheneinrichtung 2 zuge
führt. Die Festspeicherkomponenten, im Beispiel gemäß Fig. 3
ein ROM/EEPROM 2.1, enthalten das Betriebssystem sowie den
Softwarenucleus zur betrieblichen Abwicklung der Aufgaben des
Leitsystems. Auch kann die benötigte Datenbank in einem Fest
speicherelement gespeichert sein. Die eigentliche Recheneinheit
ist ein Mikroprozessor (µP) 2.2. In diesem wird neben der Aus
führung des Softwarenucleus die Drehzahl aus dem Meßwertaufneh
mer 1 mittels eines Skalierungsfaktors in einen Kilometerstand
bzw. sonstige Wegangaben umgerechnet. Mittels einer computerei
genen Uhr lassen sich weitere Daten, z. B. Durchschnittsge
schwindigkeiten, errechnen. Der RAM 2.3 dient zur Zwischenwert
speicherung. Die Recheneinrichtung 2 ist mit der I/O-Einheit 3
gekoppelt, um die benötigten Daten des kartografischen Routen
systems aus einer diskettengespeicherten Datenbank einzulesen,
die Parametereingabe über die Tastatur zu ermöglichen und die
im Mikroprozessor verarbeiteten Daten über ein Display auszuge
ben.
Die I/O-Einheit 3 ist mit allen Anschlußkomponenten in Fig.
4 dargestellt. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 sind
zusätzlich zu den üblichen Hardwarekomponenten, nämlich Disket
tenlaufwerk bzw. Floppy 3.1, Tastatur 3.4 und Bildschirm 3.5,
noch die zusätzlich oder alternativ verwendbaren Komponenten
3.2 (Funktelefon), ein Audio-CD-ROM 3.3 und ein Lautsprecher
3.6 mit dem Systembus gekoppelt.
Im folgenden werden die im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4
dargestellten Hardwarekomponenten und deren Funktionen be
schrieben.
Das Floppy 3.1 dient zum Ein- und Auslesen der kartografi
schen Datenbankinformationen, d. h. der Benutzersoftwaredaten.
Die Datenbank kann, wie bei Programmen üblich, turnusmäßig ak
tualisiert werden. Weiterhin kann die via Floppy 3.1 eingele
sene Datenbank lediglich grobe kartographische Informationen,
wie Autobahnen und Schnellstraßen, enthalten, während kartogra
phische Informationen beliebiger Detailtiefe auf einem fahr
zeugexternen Computer gespeichert und per Funk 3.2 dem Routen-
Leitsystem zur Verfügung gestellt werden können.
Darüber hinaus können via Floppy 3.1 (ebenfalls via Funk
3.2, Audio 3.3) auch Teile der Benutzersoftware und des Be
triebssystems eingelesen werden.
Andererseits können die vorgegebenen Daten der Datenbank im
Floppy 3.1 nach den während der Fahrt aufgenommenen Istwerten
korrigiert werden. Wird während der Fahrt festgestellt, daß die
zwischen zwei Punkten datenbankmäßig vorgegebene Weglänge nicht
mit der gefahrenen Distanz übereinstimmt, so kann vom Benutzer
ein Korrektursignal über die Tastatur 3.4 eingegeben und da
durch die aktuelle Distanz abgespeichert werden. Der zugehörige
Distanzwert im Floppy wird daher durch die aktuelle Entfernung
ersetzt. Die Korrekturdaten können in Form eines Fehlerproto
kolls ausgelesen und zur Verbesserung der Datenbank durch einen
Dienstleister genutzt werden.
Auch die Dauer der Fahrt kann durch Datenbankvorgabe für
den Benutzer prognostiziert werden. Mittels einer in der Zeich
nung nicht dargestellten internen Uhr des Bordcomputers kann
die Istgeschwindigkeit ermittelt und hieraus ggf. eine Reise
dauer-Prognose abgeleitet werden. Während die Reisedauer-Pro
gnose in der eingangs erwähnten Benutzersoftware "Autoroute"
derart erfolgt, daß der Benutzer seine Durchschnittsgeschwin
digkeit für bestimmte Straßentypen einmalig schützt und diese
Schätzwerte mit der Länge der jeweiligen Streckenabschnitte zu
der Streckendauer verknüpft werden, kann sich die Reisedauer-
Prognose des erfindungsgemäßen Routen-Leitsystemes adaptiv auf
die Gegebenheiten konkreter Streckenabschnitte einstellen. Für
jeden Streckenabschnitt kann die benötigte Zeit i. V. m. Datum
und Uhrzeit mehrfach abgespeichert werden. Wird ein Streckenab
schnitt erneut befahren so kann eine benötigte Streckendauer
unter Berücksichtigung relevanter Einflußgrößen wie der Uhr
zeit, des Wochentages etc. als Referenz zugrunde gelegt werden.
Auf dieser Basis läßt sich eine wesentlich präzisere Reise
dauer-Prognose durchführen, als mit dem bei "Autoroute" verwen
deten Verfahren.
Alternativ oder zusätzlich zur Verwendung der Datenbank aus
dem Floppy kann über Funktelefon die geplante Route automatisch
an einen Zentralcomputer übermittelt werden. Dieser besitzt di
rekten Zugriff auf eine zentrale Datenbank mit allen kartogra
fischen Daten beliebiger Detailgenauigkeit und berechnet daraus
ggf. unter Berücksichtigung der übertragenen Fahrten-Istwerte
die günstigste Route. Die errechnete Route wird an das Funkte
lefon im Fahrzeug zurückgesendet, im RAM 2.3 des Bordcomputes 2
gespeichert und während der Fahrt laufend abgefragt. Bei zu
sätzlicher Verwendung des Funktelefons kann die Datenbank mit
grober Auflösung (z. B. nur Autobahnen und Bundesstraßen) bei
einem relativ geringen Speicherbedarf im Kraftfahrzeug vorgese
hen werden. Eine beliebig detaillierte Datenbank mit genauen
kartografischen Routensystemen und Zusatzinformationen steht
über drahtlose Kommunikation zum Zentralcomputer zur Verfügung.
Alternativ kann das fahrzeuginterne Routen-Leitsystem auch
gänzlich ohne eine interne Datenbank aufgebaut sein. Zu Beginn
einer Reise und im Bedarfsfall können alle relevanten Daten an
einen externen Computer übergeben und dort in eine komplette
Reiseroute umgesetzt werden, welche anschließend an das fahr
zeuginterne Routen-Leitsystem übermittelt wird. Demnach sind
zwischen einer 100% fahrzeuginternen Datenbank und einer 100%
fahrzeugexternen Datenbank alle denkbaren Lösungen vorgesehen.
Durch diese flexible Konzeption kann sehr stark auf unter
schiedlichste Anforderungen seitens der Anwendersegmente einge
gangen werden. Diese Zusatzausrüstung von Floppy 3.1 und draht
losem Modem 3.2 erweitert naturgemäß die Anwendungsgemöglich
keiten und macht eine Nutzung der Erfindung auch zur Routenbe
stimmung, Planung und Information in Großstädten interessant.
Als ein Beispiel sei die Berücksichtigung weitergehender Infor
mationen genannt. Es lassen sich bei der Routenplanung nicht
nur statische Daten, wie Informationen über Einbahnstraßen,
Durchfahrtshöhen für Brücken etc. berücksichtigen, sondern es
können darüber hinausgehend auch dynamische Daten wie Informa
tionen zu Baustellen, Behinderungen, Staus, Geisterfahrern
etc. einfließen. Wird beispielsweise die Existenz eines Staus
oder Geisterfahrers auf einer bestimmten Strecke festgestellt,
so kann diese Information unmittelbar nach ihrer Entstehung an
einen Zentralcomputer weitergeleitet werden. Der Zentralcompu
ter kann diese Information dann unmittelbar an alle diejenigen
Fahrzeuge weiterleiten, deren Route den relevanten Streckenab
schnitt beinhaltet. Diese Information kann beispielsweise als
Warnung oder aber in Form einer Alternativroute übermittelt
werden. Durch diese - im Gegensatz zum Verkehrsfunk - unverzö
gerte Informationsübermittlung trägt das System erheblich zur
Verkehrssicherheit bei. Anstelle des Funktelefons könnte eine
drahtlose Kommunikation auch durch andere Komponenten stattfin
den.
Die Audiokomponente 3.3 kann bei Umbau zu einem CD-ROM als
Träger der Datenbank dienen. Anstelle einer Floppyeinheit kann
auch ein Kassettenrecorder (MC) dienen. Über Rundfunk können
auch aktuelle Verkehrslageberichte im erfindungsgemäßen Routen-
Leitsystem verarbeitet werden. Auf der Basis von Verkehrslage
berichten kann der Bordcomputer beispielsweise automatisch eine
Neukalkulation der Reiseroute vornehmen und diese Route als Al
ternative zur aktuellen Route dem Benutzer anbieten.
In einer Sparversion einer Tastatur brauchen nur Cursorta
sten und eine Entertaste vorgesehen zu werden. Die Auswahl von
Start- und Zielpunkten erfolgt durch Selektion aus mindestens
einem Menü.
Andererseits ist aber vor allem für eine höhere Funktions
vielfalt eine komplette alphanumerische Tastatur ggf. mit Spe
zialtasten (für Korrektureingaben, nächste Abfahrt, letzte Ab
fahrt, Kilometerstand speichern usw.) vorgesehen.
Anstelle oder zusätzlich zu einer Tastatur kann auch eine
Spracheingabe durch einen Vocoder vorgesehen sein.
Bevorzugt ist ein LCD-Display in ausreichender Größe mit
Grafikfähigkeit, wie es beispielsweise in Laptops verwendet
wird.
Es genügt ein einfacher systemintegrierter Mini-Lautspre
cher, der bei Ansteuerung durch den Bordcomputer ein kurzes,
ggf. klanglich variierbares Informationssignal ausgibt. Alter
nativ können akustische Signale über die vorhandene Autoradio
anlage ausgegeben werden. Durch eine bei Anrufbeantwortern be
kannte Technik könnte auch eine Sprachausgabe anstelle einer
während der Fahrt problematischen visuellen Ausgabe treten.
Der Bordcomputer sollte eine ausreichende Leistungsfähig
keit haben, um grafische Daten mit der gewünschten Genauigkeit
verarbeiten, aufnehmen und ausgeben zu können. Eine besonders
hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit ist dagegen nicht erforder
lich.
Das beschriebene Routen-Leitsystem sollte mit einer in der
Zeichnung nicht dargestellten eigenen Spannungsversorgung ver
sehen sein, beispielsweise mit einer direkten Verbindung zur
Kraftfahrzeugbatterie. Dadurch wird es möglich, die aktuelle
Route auch bei Pausen und Zündungsunterbrechungen mit aktuellem
Routenverlauf zu speichern. Als Alternative könnte eine automa
tische Abspeicherung der aktuellen Daten beispielsweise auf
Diskette mit Hilfe einer Batteriepufferung vorgesehen sein.
Der Bordcomputer sollte gegen elektromagnetische Strahlung
abgeschirmt sein, um Strahlungsstörungen und Datenverfälschun
gen nach Möglichkeit zu vermeiden.
Das gesamte System sollte durch geeignete Software in die
Lage versetzt werden, fahrerspezifische Skalisierungsfaktoren
adaptiv zu entwickeln, um beispielsweise häufige Spurwechsel
bei der Entfernungsmessung berücksichtigen zu können.
Im Rahmen des Erfindungsgedankens sind zahlreiche Abwand
lungen möglich. So kann beispielsweise eine Baueinheit mit ei
nem eigenen Gehäuse aus allen oder einem Teil der zuvor be
schriebenen Systemkomponenten bestehen und über eine geeignete
Schnittstelle beispielsweise an der Komponente 1.5 in Fig. 2
mit einer Aufnahme und einer eigenen Stromversorgung verbunden
werden. Die Pflege und Aktualisierung der Datenbank kann kun
denspezifisch oder durch benutzerübergreifende Servicesysteme
vorgesehen sein. Es können auch Informationen über Baustellen,
insbesondere Langzeitbaustellen in die vorgegebenen Datenbank
bereits herstellerseitig eingegeben werden.
Claims (5)
1. Computergestütztes Routen-Leitsystem für ein Land
fahrzeug mit einer Weglängen-Meßeinrichtung (1.2) und einem
Bordcomputer (2), der mit
wobei der Bordcomputer Mittel zur Bildung von Routen kenndaten aus den über die Eingabeeinrichtung eingegebenen Parametern und den eingelesenen Routeninformationen auf weist, wobei die Routenkenndaten den Startpunkt, den Ziel punkt, zu durchfahrende Zwischenpunkte der Route und Weg streckenlängen der Routenabschnitte zwischen den Punkten beschreiben,
und wobei der Bordcomputer ferner Vergleichsmittel auf weist, die mit der Einrichtung zum zyklischen Abfragen der Weglängen-Meßeinrichtung und den Mitteln zur Bildung der Routenkenndaten gekoppelt sind und die die aus den Abfrage werten der Weglängen-Meßeinrichtung gewonnenen gefahrenen Wegstreckenlängen mit den aus den Routenkenndaten gewonnenen Wegstreckenlängen vergleichen und die bei Annäherung des Fahrzeugs an einen zu durchfahrenden Punkt der Route die Ausgabeeinrichtung veranlassen, ein dies anzeigendes Signal an den Benutzer auszugeben,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Benutzersoftware-Leseeinrichtung die Routenin formationen aus einer ein vorgegebenes kartographisches Rou tensystem enthaltenden Datenbank einliest, wobei die Routen informationen des kartographischen Routensystems Informatio nen über Wegstreckenlängen zwischen vorgegebenen Punkten eines Wegenetzes umfassen,
daß die Eingabeeinrichtung mit einer Korrektureinrich tung gekoppelt ist, die bei einer vom Benutzer erzeugten Korrektureingabe die die Wegstreckenlänge zwischen zwei Punkten auf dem gerade durchfahrenen Abschnitt betreffenden Routenkenndaten nach den Abfragewerten der Weglängen-Meßein richtung korrigiert, und
daß Mittel vorgesehen sind, die die korrigierten Routen kenndaten verwenden, um über eine Ausgabe an die Benutzer software-Leseeinrichtung die Informationen über Wegstrecken längen in der Datenbank zu korrigieren.
- - einer Benutzersoftware-Leseeinrichtung (3.1, 3.2, 3.3) zum Einlesen von Routeninformationen,
- - einer Eingabeeinrichtung (3.4), über welche von einem Benutzer Parameter eingegeben werden können, die einen Startpunkt und einen Zielpunkt einer Route beschreiben,
- - einer Einrichtung (1.3, 1.4, 1.5) zum zyklischen Abfragen der Weglängen-Meßeinrichtung (1.2.) und zum Bestimmen einer zurückgelegten Wegstrecke und
- - einer Ausgabeeinrichtung (3.5, 3.6) zur Ausgabe von Signalen an den Benutzer
wobei der Bordcomputer Mittel zur Bildung von Routen kenndaten aus den über die Eingabeeinrichtung eingegebenen Parametern und den eingelesenen Routeninformationen auf weist, wobei die Routenkenndaten den Startpunkt, den Ziel punkt, zu durchfahrende Zwischenpunkte der Route und Weg streckenlängen der Routenabschnitte zwischen den Punkten beschreiben,
und wobei der Bordcomputer ferner Vergleichsmittel auf weist, die mit der Einrichtung zum zyklischen Abfragen der Weglängen-Meßeinrichtung und den Mitteln zur Bildung der Routenkenndaten gekoppelt sind und die die aus den Abfrage werten der Weglängen-Meßeinrichtung gewonnenen gefahrenen Wegstreckenlängen mit den aus den Routenkenndaten gewonnenen Wegstreckenlängen vergleichen und die bei Annäherung des Fahrzeugs an einen zu durchfahrenden Punkt der Route die Ausgabeeinrichtung veranlassen, ein dies anzeigendes Signal an den Benutzer auszugeben,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Benutzersoftware-Leseeinrichtung die Routenin formationen aus einer ein vorgegebenes kartographisches Rou tensystem enthaltenden Datenbank einliest, wobei die Routen informationen des kartographischen Routensystems Informatio nen über Wegstreckenlängen zwischen vorgegebenen Punkten eines Wegenetzes umfassen,
daß die Eingabeeinrichtung mit einer Korrektureinrich tung gekoppelt ist, die bei einer vom Benutzer erzeugten Korrektureingabe die die Wegstreckenlänge zwischen zwei Punkten auf dem gerade durchfahrenen Abschnitt betreffenden Routenkenndaten nach den Abfragewerten der Weglängen-Meßein richtung korrigiert, und
daß Mittel vorgesehen sind, die die korrigierten Routen kenndaten verwenden, um über eine Ausgabe an die Benutzer software-Leseeinrichtung die Informationen über Wegstrecken längen in der Datenbank zu korrigieren.
2. Routen-Leitsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Benutzersoftware-Leseeinrichtung ein Dis
kettenlaufwerk (3.1) aufweist.
3. Routen-Leitsystem nach. Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ausgabeeinrichtung akustische Signal
gabemittel (3.6) aufweist.
4. Routen-Leitsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Benutzersoftware-Leseein
richtung in einem fahrzeugfernen Zentralcomputer angeordnet
ist und daß ein im Fahrzeug mitgeführtes Funktelefon (3.2)
oder eine angepaßte Audiokomponente (Radio, CB-Funk) als
Übergabemodem zum Ein- und Auslesen der Benutzersoftware
dient.
5. Routen-Leitsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Eingabeeinrichtung einen
Vocoder aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4300927A DE4300927C2 (de) | 1993-01-15 | 1993-01-15 | Computergestütztes Routen-Leitsystem für Landfahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4300927A DE4300927C2 (de) | 1993-01-15 | 1993-01-15 | Computergestütztes Routen-Leitsystem für Landfahrzeuge |
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ID=6478268
Family Applications (1)
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DE4300927A Expired - Fee Related DE4300927C2 (de) | 1993-01-15 | 1993-01-15 | Computergestütztes Routen-Leitsystem für Landfahrzeuge |
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