DE42963C - Strangpressenmundstück zur Erzielung dichter und rissefreier Prefskuchen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Prefskuchen auf sogenannten Strangpressen, d. i. Pressen, bei denen das zu verdichtende Material mittelst eines hin- und hergehenden Stempels portionsweise in ein langes Mundstück gedrückt und dadurch in Kuchen geformt wird, die einander in einem fortlaufenden Strange folgen.

Bei Pressen, wie solche gegenwärtig ausgeführt werden, besteht der Uebelstand, dafs sich mittelst derselben aus losen und federnden Stoffen, wie Getreideschalen u. a. m., welche aufserdem Luft oder auch Feuchtigkeit enthalten, nicht oder nur sehr schwer harte und rissefreie Prefskuchen erzielen lassen. Die Luft bleibt in den Kuchen eingeschlossen' und diese dehnen sich beim Verlassen der Presse, der ihnen innewohnenden Elasticität entsprechend, allemal plötzlich aus und bekommen dabei fast ausnahmslos Sprünge, die deren Festigkeit und Haltbarkeit beeinträchtigen. Das angestrebte Ziel kann jedoch in der Weise erreicht werden, dafs man einerseits die Luft bezw. die Feuchtigkeit beim Anfang oder während des Pressens entweichen läfst, andererseits den Kuchen die Möglichkeit gewährt, sich innerhalb der Presse langsam wieder so weit auszudehnen, als sie dazu das Bestreben haben.

Eine zu diesem Arbeitsverfahren dienliche Presse ist durch beiliegende Zeichnung dargestellt. Dieselbe besteht, wie bei anderen Pressen gleicher Art, aus einem Rumpf a (dessen oberer Theil in der Zeichnung fortgelassen ist), dem mit seiner Endfläche zwischen c^l und c² hin- und hergehenden Kolben c und dem Mundstück b. Letzteres hat eine um den Bolzen e drehbare Zunge d, welche sich vermöge einer Schraube f verstellen läfst, so dafs entweder deren Fläche d¹ d² der gegenüberliegenden Fläche des Mundstückes parallel ist, oder dafs der Hohlraum des letzteren sich in der Richtung von d^l nach d² verengt. Infolge seiner Bewegung schiebt der Kolben bei jedem Hube einen Theil des in dem Rumpf enthaltenen Materials in das Mundstück und preist es darin zusammen, während die bereits geformten Kuchen gleichzeitig vorwärts geschoben werden.

Um Luft und etwaige Feuchtigkeit aus dem zu comprimirenden Material entweichen zu lassen, ist das Mundstück mit den Löchern g versehen. Hierdurch werden dichte und feste Kuchen innerhalb der Presse erzielt. Um alsdann die Wiederausdehnung der Kuchen langsam stattfinden zu lassen und das Auftreten von Rissen in denselben zu vermeiden, sind die Wandflächen am Ende des Mundstückes (von d³ bis rf⁴) divergirend angeordnet, so dafs. die Kuchen die Presse in einer ihrem Ausdehnungsbestreben entsprechenden Gröfse verlassen. Vermöge dieser beiden Einrichtungen werden auf der Presse in den meisten Fällen Kuchen erzeugt, welche die gewünschten Eigenschaften besitzen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Strangpressenmundstück zur Erzielung dichter und rissefreier Prefskuchen, bei welchem die in dem Material enthaltene Luft und Feuchtigkeit durch eine Anzahl Löcher g entweicht und andererseits die Wiederausdehnung der Kuchen durch divergirende Wandflächen d^sdⁱ verlangsamt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.