DE4293920C2 - Verfahren der Kanalzuteilung in einem Funksystem - Google Patents
Verfahren der Kanalzuteilung in einem FunksystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren der Zuteilung von Funkkanälen in einem Funksystem, zu
dem mobile Benutzerstationen sowie mehrere Funkfeststationen an getrennten Standorten
innerhalb eines Versorgungsbereichs des Funksystems gehören, gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Verfahren ist aus dem Standard MPT 1334 des britischen
Wirtschaftsministeriums (DTI) bekannt.
Bei zellularen Mobilfunksystemen erfolgt die Kommunikation zwischen einem Festfunknetz und
Mobilgeräten über Funkkanäle (Paare von Sende- und Empfangsfrequenzen). Die zum
Übertragen von Sprache oder Daten benutzten Funkkanäle werden als Verkehrskanäle
bezeichnet. Bei Funksystemen, die diesem Standard MPIT 1343 entsprechen, bzw. bei
anderen diesbezüglichen Funksystemen wird ein für die Signalisierung zwischen einem
Postnetz und einem Mobilgerät reservierter Kanal als Organisationskanal bezeichnet. Durch
einen Organisationskanal werden zudem das System und der Standort der Funkfeststation
identifiziert, so dass diese dann als eine Art Funkbake für mobile Benutzerstationen dient, die
nach einem geeigneten Organisationskanal suchen.
Wenn die Verbindung auf dem gegenwärtig genutzten Kanal schwächer wird oder ganz
verloren geht bzw. beim Einschalten tastet ein Mobilgerät auf der Suche nach einem
geeigneten Organisationskanal (Funkfeststation) in zwei Suchfolgen für einen
Organisationskanal nach Standard MPT 1343, d. h. in einer Normalsuchfolge (NH-Folge) und
einer umfassenden Suchfolge (CH-Folge), eine Anzahl von Kanälen ab. In der
Normalsuchfolge scant das Mobilgetät alle Funkkanäle, die als Organisationskanäle
zugewiesen wurden. In der umfassenden Suchfolge werden die Funkkanäle abgetastet, die im
allgemeinen Verkehrskanäle sind, jedoch auch als Organisationskanäle genutzt werden
können.
Die Kanäle für die normale Suche (NH-Kanäle) sind in einem Mobilgerät permanent
programmiert. Mit Hilfe spezieller Signalisierungsmeldungen ist es in einem Funksystem
möglich, dem Verzeichnis der NH-Kanäle einen neuen Funkkanal hinzuzufügen oder einen
Funkkanal herauszunehmen.
Zu einem umfangreichen Bündelfunksystem können sogar mehr als 1000 Kanäle gehören,
von denen eine beliebige Gruppe als Funkkanäle der CH-Folge bestimmt sein kann. Ein in
einem Mobilgerät zu speicherndes Verzeichnis von NH-Kanälen kann jedoch in der Regel nicht
mehr als 32 Kanäle umfassen. Dabei müssen insgesamt möglichst gleich viele
Organisationskanäle und NH-Kanäle vorhanden sein, damit die von den mobilen Funkstellen
benötigte Zeit für die Suche der Organisationskanäle so kurz wie möglich gehalten wird.
Eine bekannte Lösung besteht darin, jeder Funkfeststation einen NH-Kanal als
Organisationskanal zuzuweisen. Dies ist jedoch nicht in allen Fällen möglich, und außerdem
wird das System im Laufe der Zeit z. B. aufgrund von defekten Funkgeräten gezwungen, die
Organisationskanäle der Funkteststationen zu ändern. Dabei wird ein gegenwärtig freier
Funkkanal, der ebenso als Organisationskanal dienen kann, als neuer Organisationskanal
zugeteilt. Oftmals ist der gewählte Kanal kein NH-Kanal. Im Verlaufe der Zeit können viele
Organisationskanäle des Systems zu CH-Kanälen worden, wodurch sich die Suchfolgen für die
Organisationskanäle verlängern.
Wird ein NH-Organisationskanal aus einer Funkfeststation entfernt und daraufhin nicht in einem
anderen Bereich des Systems als Organisationskanal genutzt, muß durch das System auf allen
Organisationskanälen eine Benachrichtigung über diese Veränderung erfolgen. Wird jedoch
andererseits ein Funkkanal, der nirgendwo anders im System genutzt wird, einer Funkfeststolle
als neuer Organisationskanal zugeordnet, so ist auch dieser Sachverhalt allen Mobilgeräten
mitzuteilen. Bei häufiger Änderung der Kanalzuteilung und beliebiger Zuweisung von Kanälen
als Organisationskanäle kommt es zu einer starken Belastung der Organisationskanäle durch
die obengenannten Nachrichten.
Neben den vorstehend erwähnten Stand der Technik sei noch auf die US 4 870 408 verwiesen,
die ein Verfahren zum Zuteilen von Funkkanälen in einem Kommunikationssystem aufzeigt, bei
dem mittels einer zentralen Kontrolleinheit über die Funkfeststationen den mobilen
Benutzerstationen Verkehrs- und Organisationskanäle zugewiesen werden. Nach der US 5 034 993
können Übertragungskanäle einer dritten Gruppe vorübergehend einer ersten und zweiten
Gruppe zugewiesen werden, wobei dies automatisch erfolgt.
Weitere Verfahren, mit denen die für den Verbindungsaufbau notwendige Zeit verringert werden
kann, sind aus der DE 36 11 301 C2 bzw. der DE 38 28 003 A1 bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es, die obenbeschriebenen Probleme zu reduzieren und ein
vereinfachtes Verfahren zur Zuteilung der Funkkanäle in einem Funksystem zu schaffen.
Gelöst wird diese Aufgabe ausgehend von einem Verfahren gemäß den im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Merkmalen dadurch, dass
- a) bei Änderung des Organisationskanals einer Funkfeststation ein ständig zur ersten Gruppe gehörender Funkkanal der Funkfeststation als ein neuer Organisationskanal zugeteilt wird, wenn immer ein solcher Kanal zur Verfügung steht,
- b) wenn ein zur zweiten Gruppe gehörender Funkkanal der Funkfeststation als Organisationskanal zugewiesen werden soll, dieser Funkkanal zeitweilig der ersten Gruppe übertragen und diese Änderung der Gruppenzugehörigkeit über Organisationskanäle den Mobilstationen mitgeteilt wird,
- c) sobald ein ständig zur ersten Gruppe gehörender Funkkanal zur Verfügung steht, dieser der Funkfeststation als Organisationskanal zugewiesen wird und
- d) wenn ein zeitweilig der ersten Gruppe zugeordneter Funkkanal nicht mehr als Organisationskanal genutzt wird, dieser Kanal wieder der zweiten Gruppe zugewiesen und die Änderung der Gruppenzugehörigkeit den mobilen Benutzerstationen über Organisationskanäle mitgeteilt wird.
Im Anspruch 2 ist eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung
angegeben.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, durch Gruppeneinteilung und Reservierung
von Funkkanälen zu gewährleisten, dass nur NH-Kanäle im System als Organisationskanäle
genutzt worden.
Die Funkkanäle des Systems worden in Gruppen eingeteilt, wobei zur ersten Gruppe Kanäle
gehören, die in der Normalsuchfolge abgetastet werden, und die zweite Gruppe Kanäle umfaßt,
die in der umfassenden Suchfolge abgetastet worden. Vom System werden die Kanäle der
ersten Gruppe vorzugsweise als Organisationskanäle genutzt. Muß jedoch aus irgendeinem
Grund ein Kanal der zweiten Gruppe als Organisationskanal ausgewählt werden, so wird dieser
zeitweilig der ersten Gruppe übertragen, und die
Mobilgeräte werden über die Änderung der Gruppenzugehörigkeit in Kenntnis gesetzt.
Dabei ist das System so konzipiert, daß vorzugsweise ein der ersten Gruppe zugehöriger
Kanal erneut als Organisationskanal eingesetzt wird, damit die Gruppe nicht zu groß und
die Normalsuchfolge nicht zu lang wird.
Erfindungsgemäß verwendet das Funksystem fast ausschließlich NH-Kanäle als Organisa
tionskanäle. Auf diese Weise werden die Organisationskanäle von den Mobilgeräten
schnell aufgefunden, und es braucht auf den Organisationkanälen keine Signalisierung über
Änderungen der Kanalgruppen übertragen werden.
Muß jedoch ein CH-Kanal als Organisationskanal genutzt werden, so ist es gegenüber
Systemen, die nach den bekannten Lösungen auf dem Gebiet betrieben werden, bei der
erfindungsgemäßen Lösung wahrscheinlicher, daß die Mobilstationen entsprechende
Informationen empfangen, da die Anzahl der NH-Kanäle auf einige Dutzend begrenzt ist
und die Wahrscheinlichkeit, daß die Höchstzahl nicht überschritten wird, bei dem erfin
dungsgemäßen Verfahren größer ist als bei Verfahren nach den bekannten Lösungen.
Nachfolgend soll die Erfindung ausführlicher anhand eines bevorzugten Ausführungsbei
spiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben werden.
In Fig. 1 wird ein Funksystem dargestellt, in dem die Erfindung genutzt werden kann, und
Fig. 2 veranschaulicht die Verbindung zwischen einer Überleiteinrichtung und einer
Funkfeststation.
Fig. 1 zeigt ein Bündel-Mobilfunksystem, wobei der Funkversorgungsbereich des Systems
in kleinere Funkzonen oder -zellen C1, C2 und C3 unterteilt ist und die benachbarten
Zellen einander jeweils an den Außenbereichen vorteilhaft überlappen. Jede Zelle C1, C2
und C3 hat mindestens eine feste Mehrkanal-Sende-/Empfangseinrichtung BS1, BS2 und
BS3, die in diesem Zusammenhang als Funkfeststation bezeichnet wird. Die Funkfest
stationen BS1, BS2 und BS3 sind über feste Übertragungsleitungen, wie z. B. Kabel, an
eine Überleiteinrichtung angeschlossen. Ein System dieser Art wird z. B. in der britischen
Patentanmeldung 2 165 127 und deren Bezugnahmen beschrieben.
Für die Sprach- und Datenübertragung werden dem Funksystem bestimmte Funkfrequen
zen bzw. Funkkanäle (Paare von Sende- und Empfangskanälen) zugeordnet, wobei die
Funkfeststationen BS auf den Funkkanälen Verbindungen mit den sich innerhalb der Zellen
bewegenden mobilen Benutzerstationen bzw. Mobilgeräten MS herstellen. In dem bevor
zugten Ausführungsbeispiel weist die Überleiteinrichtung MX den Funkfeststationen diese
Funkkanäle für jeden Anruf mit Hilfe der sogenannten dynamischen Kanalzuteilung zu, so
daß benachbarte Funkfeststationen nicht dieselben Frequenzen verwenden, was gegen
seitige Störungen verursachen könnte.
In Fig. 2 wird die Schaltung zwischen einer Überleiteinrichtung MX und einer Funkfest
station BS dargestellt. Zur Überleiteinrichtung MX gehören mehrere Funkfeststations
schnittstelleneinheiten BSIU, wobei jede dieser Einheiten als Verbindung zwischen einem
Anrufsteuerrechner CCC und einer Kanaleinheit ChU der Funkfeststation dient. Jade
Funkfeststation BS verfügt über mehrere Kanaleinheiten ChU, wobei zu jeder Kanaleinheit
ChU eine Sende-/Empfangseinrichtung gehört. Der Anrufsteuerrechner CCC der Überleit
einrichtung MX teilt für jeden Anruf, an dem ein oder mehrere Mobilgeräte MS der Über
leiteinrichtung MX beteiligt sind, freie Funkkanäle, Kanaleinheiten ChU und Funkfest
siationsschnittstelleneinheiten BSIU zu. Für jeden Anruf kann die Überleiteinrichtung MX
die Kanaleinheit ChU anweisen, einen gewünschten Funkkanal für die obengenannte
dynamische Zuteilung zu verwenden.
Die Funkfeststationsschnittstelleneinheit BSIU erfüllt vier Hauptfunktionen: Steuerung des
Zugangs zu einem ihr zugehörigen Funkkanal, Umwandlung und Weiterleitung der Meldun
gen zwischen den Funk- bzw. Kanaleinheiten ChU und einem Anrufsteuerrechner CCC,
Schaltung der Sprachwege der Überleiteinrichtung auf einen Funkkanal und Steuerung des
Betriebs der Funkfeststation. Je eine BSIU ist für die Steuerung eines Kanals zuständig,
der entweder ein Verkehrskanal oder ein Organisationskanal sein kann. In beiden Fällen
empfängt die BSIU Meldungen vom Anrufsteuerrechner CCC, steuert die Vierdraht-Sprach-
und Signalisierungsverbindung zwischen der Überleiteinrichtung und der Funkfeststation
und überträgt Steuerdaten zum Status des Senders, der Funkfeststations- und der Über
tragungsleitungen an den Anrufsteuerrechner CCC.
In der Organisationskanal-Betriebsart läßt sich die BSIU als festgeschalteter, nichtfestge
schalteter oder Organisationskanal mit Zeitmultiplex betreiben. Bei dem Organisationskanal
handelt es sich um einen Funkkanal, der für die Signalisierung zwischen einem Festnetz
und einem Mobilgerät zum Verbindungsaufbau, zur Einbuchung von Mobilgeräten zur
Übertragung der Status- und Datenmitteilungen sowie zur Übertragung von Netzinforma
tionen an Mobilgeräte bestimmt ist. Jedes Mobilgerät spricht ausschließlich auf ein
Steuersignal derjenigen Funkfeststation an, bei der es gerade eingebucht ist, und sendet
dem System (der Überleiteinrichtung) nach Empfang des Steuersignals ausschließlich über
diese Funkfeststation Signale zurück. Während eines Anrufs empfängt oder sendet ein
Mobilgerät in der Regel nicht auf einem Organisationskanal.
Gemäß Standard MPT 1343 verläßt ein Mobilgerät einen Organisationskanal (Funkfest
station) beispielsweise, wenn die Anzahl der fehlerhaften Nachrichten einen festgelegten
Grenzwert überschreitet oder wenn ein benachbarter Organisationskanal mit wesentlich
besserer Qualität zur Verfügung steht.
Die Suche nach einem Organisationskanal erfolgt hauptsächlich gemäß Standard MPT
1343. Die Funkfeststation BS überträgt einen SYS-Code über einen Organisationskanal,
und dieser Code ermöglicht es dem Mobilgerät MS, das System zu identifizieren. Der SYS-
Code enthält einen Bereichscode (AREA-Code) (der entsprechenden Überleiteinrichtung
MX), der dem Mobilgerät MS den Funkrufbereich mitteilt und bekanntgibt, ob eine Neuein
buchung erforderlich ist oder nicht. Die nachfolgend erläuterten fünf unterschiedlichen
Suchvorgänge bzw. -folgen sind im Standard MPT 1343 spezifiziert.
Organisationskanal-Rückkehrfolge RCC, bei der das Mobilgerät MS nach einem Gespräch
zu dem genutzten Organisationskanal zurückkehrt, wenn es vom System nicht den Befehl
zur Umschaltung auf einen anderen Organisationskanal erhalten hat.
Einzelkanalsuchfolge SCH, bei der die Überleiteinrichtung MX das Mobilgerät MS auf
fordern kann, auf einen bestimmten Organisationskanal zu schalten. Dieses Verfahren
kommt auch zur Anwendung, wenn das Mobilgerät MS eingeschaltet und die vorher
genutzte Nummer des Organisationskanals und des Standorts der Funkfeststation aus dem
MS-Speicher abgerufen wird.
Sind die Folgen RCC oder SCH erfolglos, wird die Vorzugssuchfolge PH durchgeführt,
wobei zunächst die in der Datentabelle (ASD-Tabelle) der benachbarten Funkfeststationen
gespeicherten Kanäle abgetastet werden. Für die weitere Suche werden die Funkfest
stationen mit Organisationskanälen ausgewählt, deren Feldstärke größer als L1 ist. Wenn
ein Organisationskanal in der ASD-Tabelle nicht aufgefunden wird (oder die Tabelle leer
ist), werden alle Organisationskanäle des Systems abgetastet. Bei diesem Vorgang wird
nur ein Organisationskanal akzeptiert, der keine Neueinbuchung erforderlich macht (also
denselben Bereichscode hat wie der alte Organisationskanal).
Ist die Vorzugssuchfolge PH erfolglos, das Mobilgerät MS eingeschaltet oder der vorherige
Organisationskanal verlorengegangen, kommt die Normalsuchfolge NH zur Anwendung,
wobei zunächst die Kanäle in der ASD-Tabelle abgesucht werden. Wird ein Organisations
kanal nicht in der ASD-Tabelle gefunden, so werden alle Organisationskanäle in der
Kanaltabelle in einem eigenständigen System abgetastet, wobei die Schwellwertpegel L2,
L1 und L0 in gleicher Weise wie bei Vorzugssuchfolge PH angewendet werden. Bei diesem
Vorgang werden alle Bereichscodes akzeptiert.
Bleibt die Normalsuchfolge NH ohne Erfolg, wird auf die umfassende Suchfolge CH
übergegangen, und dabei werden alle Kanäle der Kanaltabelle, einschließlich jener mit
Zuteilung als Verkehrskanäle, abgetastet. Beim Absuchen werden die Schwellwertpegel
L1, L2 und L0 in gleicher Weise wie bei der Normalsuchfolge NH angewendet.
Im Speicher jeder Überleiteinrichtung MX und jedes Mobilgeräts MS befindet sich eine
Kanaltabelle mit allen Funkkanälen, die dem System zugewiesen wurden (im allgemeinen
nicht mehr als 250). Für jeden Kanal besitzt die Kanaltabelle eines Mobilgeräts ein Steuer
byte, bei dem jedes Bit b0-b7 die Information darüber enthält, ob die entsprechende
Definition in Kraft ist. Beispiele für solche Definitionen sind Organisationskanal (b0), freier
Kanal (b1), verbotener Kanal (b6), gemessener Kanal (b7), Kanal für eine umfassende
Suchfolge (b2), Simplex-Kanal für Direktverbindungen MS-MS (b3), Simplex-Kanal für
einen Pager (b4) und Organisationskanal für Zeitmultiplex (b5). Das Bit b5, das einem
Organisationskanal für Zeitmultiplex entspricht, enthält die Information, daß es sich bei
dem Kanal um einen Organisationskanal für Zeitmultiplex in einem bestimmten Bereich des
Systems handelt. In einem anderen Bereich kann dieser Kanal ein festgeschalteter Organi
sationskanal oder ein Verkehrskanal sein.
Beim Einschalten eines Mobilgeräts wird die Kanaltabelle aus dem nichtflüchtigen in den
RAM-Speicher gelesen. Daraufhin kann das Funksystem einige Bits der im RAM-Speicher
gespeicherten Kanaltabelle mit Hilfe der BCAST-Signalisierungszeichenfolge ändern. Diese
Änderungen sind jedoch nur bis zum Ausschalten des Geräts wirksam. Nachfolgend sollen
Beispiele für BCAST-Zeichenfolgen gegeben werden.
BCAST (sysdef = 00000), Announce CC. Mit dieser Meldung werden zur Kanaltabelle
Organisationskanäle hinzugefügt.
BCAST (sysdef = 00001), Withdraw CC. Mit dieser Meldung werden Organisationskanäle
aus der Kanaltabelle herausgenommen.
BCAST (sysdef = 00100), Adjacent site CC. Diese Meldung teilt die Organisationskanäle
der benachbarten Funkfaststationen mit und informiert darüber, ob die Organisationskanäle
für Zeitmultiplexbetrieb vorgesehen oder festgeschaltet sind. Die Kanalnummer und der
entsprechende SYS-Code sind in der Datentabelle (ASD-Tabelle) der benachbarten Funk
feststationen gespeichert. Die Tabelle wird gelöscht, sobald ein Organisationskanal
angenommen wird. Zu Beginn der Suche nach Organisationskanälen werden die Kanäle der
ASD-Tabelle zuerst abgetastet.
BCAST (sysdef = 00101), Vote now advice. Mit dieser Meldung werden einem Mobilgerät
MS die aktiven benachbarten Organisationskanäle in einem eigenständigen System
mitgeteilt.
Ein Mobilgerät MS tastet die Kanaltabelle so ab, daß der als nächster zu messende
Organisationskanal beliebig gewählt wird. Beim Messen eines Kanals, der nicht für den
Zeitmultiplexbetrieb bestimmt ist (b6 = 0), kennzeichnet es den Kanal mit "gemessen" (Bit
b7 = 1), so daß dieser Kanal während derselben Suchfolge nicht noch einmal gemessen
wird. Organisationskanäle für Zeitmultiplex (b6 = 1) werden wiederholt gemessen, weil
stets unklar ist, welche der Funkfeststationen BS, die den betreffenden Organisationskanal
nutzen, gerade sendet. Dabei geht es darum, die Organisationskanäle aller Funkfest
stationen zu überprüfen.
Bei dem Funksystem sind erfindungsgemäß als Organisationskanäle nur Kanäle zu nutzen,
die bei Mobilgeräten ständig als NH-Kanäle (b0 = 1) programmiert sind.
Zu diesem Zweck sind die Funkkanäle des Systems in Gruppen eingeteilt, wobei die erste
Gruppe aus Kanälen besteht, die in der Normalsuchfolge NH (b0 = 1) abgetastet werden,
und die zweite Gruppe aus Kanälen, die in der umfassenden Suchfolge CH (b2 = 1)
abgetastet werden. Vom System werden die Kanäle der ersten Gruppe bevorzugt als
Organisationskanäle genutzt, so daß bei Änderung des Organisationskanals einer Funkfest
station ein Funkkanal, der ständig der ersten Gruppe angehört, dieser Funkfeststation als
neuer Organisationskanal zugewiesen wird, wenn immer ein solcher Kanal zur Verfügung
steht. Muß aus einem bestimmten Grund ein Kanal der zweiten Gruppe als Organisations
kanal ausgewählt werden, so wird er (durch Einstellung b2 = 0, b0 = 1) zeitweilig der
ersten Gruppe übertragen, und die Mobilgeräte werden über die Änderung der Gruppen
zugehörigkeit mit Hilfe der Meldung "Announce CC" informiert. Um ein Anwachsen der
Größe der NH-Kanalgruppe und der Länge der Normalsuchfolge auszuschließen, ist das
System so konzipiert, daß stets ein Kanal, der ständig der ersten Gruppe angehört,
bevorzugt wieder in einen Organisationskanal umgewandelt wird, sobald ein solcher Kanal
dafür zur Verfügung steht. In gleicher Weise wird ein Funkkanal, der zeitweilig der ersten
Gruppe übertragen wurde, (durch Einstellung b0 = 0 und b2 = 1) wieder der zweiten
Gruppe zugeordnet, sobald er nicht mehr als Organisationskanal genutzt wird, und die
Änderung der Gruppenzugehörigkeit wird den Mobilgeräten über Organisationkanäle
mitgeteilt.
In einer Ausführungsform der Erfindung wird den Funkkanälen, die ausschließlich als
Verkehrskanäle genutzt werden können, eine Priorität auch hinsichtlich der Nutzung als
Verkehrskanäle zuerkannt, indem sie einer dritten und vierten Gruppe zugeteilt werden.
Somit wird ein der dritten Gruppe zugeteilter Kanal bei der Wahl eines Verkehrskanals
bevorzugt. Steht in der dritten Gruppe kein freier Verkehrskanal zur Verfügung, so erfolgt
eine Suche bei den Kanälen der zweiten Gruppe. Ist auch in der zweiten Gruppe kein
Verkehrskanal frei, so wird die Suche in der ersten Gruppe fortgesetzt. Zuletzt erfolgt die
Suche bei den Kanälen der vierten Gruppe. Dabei geht es darum, die zur Nutzung als
Organisationskanäle geeigneten Kanäle so lange wie möglich nicht als Verkehrskanäle in
Anspruch zu nehmen.
Claims (2)
1. Verfahren der Zuteilung von Funkkanälen in einem Funksystem, zu dem mobile
Benutzerstationen (MS1, MS2, MS3) sowie mehrere Funkfeststationen (BS1, BS2, BS3) an
getrennten Standorten innerhalb eines Versorgungsbereichs des Funksystems gehören und
bei dem jeder Funkfeststation Verkehrskanäle sowie ein Organisationskanal zugeordnet sind,
und jede mobile Benutzerstation (MS) über eine in ihrem Speicher permanent gespeicherte, als
Organisationskanäle zugeordnete erste Gruppe von Kanälen des Funksystems verfügt, wobei
die mobile Benutzerstation in einer Normalsuchfolge in der ersten Gruppe nach einem
Organisationskanal sucht, sowie über eine zweite, durch Aktualisieren über die
Organisationskanäle gespeicherte, als Verkehrskanäle zugeordnete, jedoch ebenso als
Organisationskanäle nutzbare zweite Gruppe von Funkkanälen verfügt, und wobei die mobile
Benutzerstation in einer umfassenden Suchfolge in der zweiten Gruppe nach einem
Organisationskanal sucht, wenn die Normalsuchfolge erfolglos bleibt,
dadurch gekennzeichnet, dass
- a) bei Änderung des Organisationskanals einer Funkfeststation (BS) ein ständig zur ersten Gruppe gehörender Funkkanal der Funkfestation (BS) als neuer Organisationskanal zugeordnet wird, wenn immer ein solcher Kanal zur Verfügung steht,
- b) wenn ein zur zweiten Gruppe gehörender Funkkanal der Funkfestation (BS) als Organisationskanal zugewiesen werden soll, dieser Funkkanal zeitweilig der ersten Gruppe übertragen und diese Änderung der Gruppenzugehörigkeit über Organisationskanäle den mobilen Benutzerstationen (MS) mitgeteilt wird,
- c) sobald ein ständig zur ersten Gruppe gehörender Funkkanal zur Verfügung steht, dieser Funkfeststation (BS) als Organisationskanal zugewiesen wird und
- d) wenn ein zeitweilig der ersten Gruppe zugeordneter Funkkanal nicht mehr als Organisationskanal genutzt wird, dieser Kanal wieder der zweiten Gruppe zugewiesen und die Änderung der Gruppenzugehörigkeit den mobilen Benutzerstationen (MS) über Organisationskanäle mitgeteilt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die nur als Verkehrskanäle zugeteilten Funkkanäle in eine dritte und vierte Gruppe
eingeordnet werden und die der dritten Gruppe angehörenden Kanäle bei der Wahl von
Verkehrskanälen den Vorzug erhalten, woraufhin zunächst die Kanäle der zweiten, danach der
ersten und schließlich der vierten Gruppe abgetastet werden.
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