DE42831C

DE42831C - Zwangläufige Steuerung für Dampfmaschinen

Info

Publication number: DE42831C
Application number: DENDAT42831D
Authority: DE
Original assignee: A. SlEPERMANN in Barmen-Wichlinghausen
Anticipated expiration: 1907-09-29

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14: Dampfmaschinen.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 2g. September 1887 ab.

Die in beiliegender Zeichnung dargestellte Neuerung besteht in der Anordnung einer Traverse ,ab, Fig. 3, welche durch die in ihrem Endpunkt b drehbar befestigte Lenkerstange b c, deren Endpunkt c eine Kreis- oder kreisähnliche Bewegung macht, in schwingende Bewegungen um ihren Endpunkt α versetzt wird, und welche diese Bewegungen theilweise auf den Endpunkt d eines Ventil-Corlifs- oder Zwischenhebels d e des Einlafsorgans überträgt, wodurch die Dampfvertheilung eingeleitet wird. Die variablen Füllungen werden erhalten durch Verschieben der Traverse α b in ihrer Längsrichtung, wobei die Lenkerstange b c um den Excenterpunkt c sich bewegt, dagegen der Druckhebel d e seine Lage nicht verändert. Die Verschiebung der Traverse wird durch den Regulator vermittelst des Gestänges af g h im Punkte α herbeigeführt. Sollen die Voreilungen constant sein oder für bestimmte Füllungen bestimmte Werthe haben, so mufs die den Druckpunkt d berührende Fläche der Traverse eine bestimmte Curvenform erhalten, welche sich für jeden speciellen Fall leicht construiren läfst, wenn die Verschiebungsbahnen der Punkte α und b gegeben sind.

Die Bahn α a_x des Punktes α kann entweder eine Gerade sein (s. Fig. 3) oder ein Kreisbogen (s. Fig. 2) oder eine beliebige Curve, welche sich auch so wählen läfst, dafs die den Druckpunkt d berührende Fläche der Traverse eine Gerade bildet (s. Fig. 1).

Die Bahn b b_L des Punktes b ist für constänte Voreilungen wegen der festen Länge des Lenkers b c ein Kreisbogen um c mit dem Radius b c. Sie kann aber auch eine unregelmäfsige Curve werden, welche sich aus den direct auf die Leitcurve aufgetragenen gewünschten Voreilungen und den Abschnittspunkten der entsprechenden Füllungen construiren läfst. Sie und die Bahn des Punktes a bestimmen alsdann die Form der Druckfläche der Traverse.

Das Gesetz der Ventilbewegung wird durch den jeweiligen Abschnitt des Kreisbogens aus b mit dem Radius b c auf der Leitcurve des Punktes c und durch das variable Hebelverhältnifs ad : ab bedingt. Letzteres kann so gewählt werden, dafs der Ventilhub für die meisten Füllungen annähernd gleich grofs ist.

Eine Rückwirkung auf den Regulator findet nicht statt, so lange nicht der Winkel, den die Druckresultirende im Punkt d mit der Senkrechten zur Führungsbahn des Punktes a macht, gröfser ist, als wie der Reibungswinkel des Bolzens α auf seiner Bahn.

Der zwangläufige Rückgang des gehobenen Ventils wird, wie bekannt, durch Federdruck vermittelt.

Der Bolzen α wird in Fig. 3 von der Zugstange af gabelförmig gefafst und mit beiden Enden in den symmetrisch angeordneten Führungsbahnen gelagert. Ferner dient in Fig. 3 das Auslafsexcenter, welches das Auslafsventil in bekannter Weise bewegt, auch zur Bewegung der Einlafssteuerung durch die kreisähnliche Bewegung des Punktes c auf dem Excenter.

Claims

Patent-Anspruch:

Die Traverse a b, welche durch den Regulator in ihrer Längsrichtung so bewegt wird, dafs ihr Angriffspunkt α eine festgelegte Bahn aa_i durchläuft, und welche, mit der Lenkerstange b c im Endpunkt b verbunden, infolge der Kreisoder kreisähnlichen Bewegung des Punktes c schwingende Bewegungen um den Punkt a macht, welche von derselben theilweise auf den Druckpunkt d des in e drehbar gelagerten Ventil-Corlifs- oder Zwischenhebels übertragen werden, und deren Druckfläche eine Curvenform aufweist, welche den Verschiebungsbahnen a Ci₁ und b b_L der Punkte α und b in ihren Anhublagen und der Lage des Punktes d so angepafst ist, dafs bei der Längsverschiebung der Traverse constante oder für bestimmte Füllungen bestimmte Voreilungen und somit zwangläufige Bewegungen mit variablen Füllungen erreicht werden.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.