DE425861C

DE425861C - Verfahren zur direkten Herstellung von Zementen im Abstichgenerator

Info

Publication number: DE425861C
Application number: DEG60525D
Authority: DE
Original assignee: GEWERKSCHAFT LUTZ O
Current assignee: GEWERKSCHAFT LUTZ O
Priority date: 1924-01-23
Filing date: 1924-01-23
Publication date: 1926-02-25

Description

Verfahren zur direkten Herstellung von Zementen im Abstichgenerator. Die Betriebsweise der Abstichgeneratoren ist bekannt. Als Brennstoffe können sowohl hochwertige als auch minderwertige Materialien verwendet werden. Das erzeugte Gas hat einen Heizwert von etwa iooo WE/i cbm, die flüssig entfallende Schlacke entspricht ungefähr einer sauren Gießereischlacke. Zufolge seines geringen Heizwertes kommt das Gas für metallurgische Zwecke nicht in Frage.
Die im Abstichgenerator erzeugten Produkte, nämlich Gas und Schlacke, lassen sich nun dadurch ganz bedeutend veredeln, daß man den Generator anstatt mit gewöhnlicher Luft mit an Sauerstoff angereicherter Luft oder mit hochprozentigem Sauerstoff betreibt. Durch die hierdurch erzielbare höhere Temperatur ist es nämlich möglich, dir Schlacke eine solche Zusammensetzung zu geben, daß sie ohne weiteres als hochwertiger Zement entfällt. Je nach der Schlackenzusammensetzung lassen sich im allgemeinen zwei Zementarten herstellen, nämlich ein stark kalkhaltiger Portlandzement und ein sogenannter Tonerde-Schmelzzement.
Im Gegensatz zum seitherigen Betrieb der Abstichgeneratoren lassen sich auch sonst nicht verwendbare Brennstoffe vergasen, selbst backende Kohle macht keine Schwierigkeiten, da sie sich -infolge der für die Zementherstellung erforderlichen Zusätze wie eine Magerkohle verhält. Waschberge lassen sich mit ganz besonderem Vorteil auf Tonerde-Schmelz-Zement verarbeiten, wenn man -durch Zusatz von Eisen oder von Eisenerzen der Kieselsäure Gelegenheit gibt, als Ferrosilicium gebunden zu werden.
Neben diesen hochwertigen Zementprodukten entstehen gleichzeitig hochwertige Brenngase, die sich vor allem durch einen viel geringeren Stickstoffgehalt auszeichnen. Beim Arbeiten mit einer Luft von 45 Prozent Sauerstoffgehalt bildet sich ein Gas von etwa 2200 WE /i cbm, das für die verschiedensten Zwecke sehr wertvoll ist. Verarbeitung bituminöser Brennstoffe auf diesem Wege hat außerdem noch den Vorteil, daß die aus dem Generator entweichenden Gase die gesamten Schwelprodukte in relativ konzentrierter Form mit sich führen, was deren nachfolgende Abscheidung sehr erleichtert und gewinnbringend macht. Durch die geringeren Gasmengen stellt sich auch die Temperatur an der Gicht niedriger ein als bei der seitherigen Betriebsweise, was der Erzielung wertvoller Generatorschwelprodukte sehr zustatten kommt.
Durch Dampfzusatz läßt sich die Schweltemperatur und die Höhe der Schwelzone in einfacher Weise beeinflussen.

Claims

PATENT-ANSPRÜCHE: i. Verfahren zur direkten Herstellung von Zement in einem mit hochprozentigem Sauerstoff oder mit an Sauerstoff angereicherter Luft betriebenem Abstichgenerator, dadurch gekennzeichnet, daß im Generator Waschberge, Kohleschlämmen und ähnliche Abfallprodukte verarbeitet werden. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Verarbeitung bituminöser Brennstoffe die Schweltemperatur und die Höhe der Schwelzone in an sich bekannter Weise durch Dampfzusatz beeinflußt werden.