DE4244861C2 - Zylindrischer, aus einer plastischen Masse bestehender und extrudierter Rohling mit zumindest einem innenliegenden, wendelförmigen Kanal sowie Verfahren und Vorrichtung zu dessen Herstellung - Google Patents
Zylindrischer, aus einer plastischen Masse bestehender und extrudierter Rohling mit zumindest einem innenliegenden, wendelförmigen Kanal sowie Verfahren und Vorrichtung zu dessen HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen zylindrischen, stranggepreßten
Rohling gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und des
Patentanspruchs 2, sowie auf ein
Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung eines zy
lindrischen Stabs mit zumindest einem innenliegenden, wendel
förmig verlaufenden Kanal und auf eine Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens.
Aus einer plastifizierten keramischen oder pulvermetallurgi
schen Masse kontinuierlich, beispielsweise im Strangpreßver
fahren hergestellte zylindrische Rohlinge bzw. Formkörper mit innenliegen
den, zumindest abschnittsweise wendelförmig verlaufenden Ka
nälen vorbestimmten Querschnitts werden in zunehmendem Maße
beispielsweise in der Werkzeugindustrie, und hier insbeson
dere bei der Herstellung von Bohrwerkzeugen benötigt, die
eine innenliegende Kühl- bzw. Spülmittelversorgung haben, so
daß das Kühl- bzw. Spülmittel in unmittelbarer Schneidennähe
aus dem Werkzeug austreten kann. Der wendelförmige Verlauf
des zumindest einen, innenliegenden Kühlkanals ist dann er
forderlich, wenn an dem herzustellenden Werkzeug, wie z. B.
an einem Bohrwerkzeug wendelförmige Spannuten vorgesehen,
beispielsweise eingeschliffen sind. Da die axiale Länge sol
cher Bohrwerkzeuge zwischenzeitlich erheblich gesteigert
worden ist, kommt es in besonderem Maße darauf an, die
Steigung des zumindest einen, innenliegenden wendelförmigen
Kühlkanals bei der Herstellung genau zu steuern und zu kon
trollieren, damit die Lage des Kühlkanals in den Bohrer- bzw.
Werkzeugstegen über die gesamte Länge des Schneidteils im
Bereich vorbestimmter, enger Toleranzen liegt.
Es sind zwischenzeitlich bereits vielfache Versuche unter
nommen worden, ein wirtschaftliches Strangpreßverfahren zur
Herstellung zylindrischer, stabförmiger Rohlinge für die
Werkzeugherstellung zu schaffen.
So wird bereits in der US 2 422 994 ein Strangpreßverfah
ren beschrieben, bei dem eine plastifizierte pulvermetallur
gische Masse durch eine Strangpreßdüse gepreßt wird, deren
Innenoberfläche Vorsprünge vorbestimmten Querschnitts auf
weist. Im Bereich des Zentrums der Strangpreßdüse erstrecken
sich in axialer Richtung stabförmige Körper, die an einem vor
der Strangpreßdüse liegenden, von der plastifizierten Masse
umströmten Dorn befestigt sind. Dieses Verfahren arbeitet
mehrstufig, indem das plastifizierte Rohmaterial zunächst in
einen Bohrerrohling mit zumindest einer geradlinig verlaufen
den, außenliegenden Nut geformt wird, woraufhin der so ge
staltete Rohling durch eine Relativ-Drehbewegung zwischen der
Strangpreßdüse und dem Rohmaterial verdrillt wird. Es hat
sich gezeigt, daß ein solcher, zweistufiger Formgebungsprozeß
für die meisten der zwischenzeitlich verwendeten Rohmassen
schon deshalb nicht in Frage kommt, weil der aus der Strang
preßdüse aus tretende Rohling regelmäßig derart druckempfind
lich ist, daß selbst kleinste, auf ihn einwirkende Kräfte zu
unerwünscht großen Verformungen nicht nur der Außenkontur,
sondern auch der innenliegenden, eingeformten Kanäle führt,
wodurch die Ausschußrate übermäßig ansteigt.
In der DE 36 01 385 C2 wird deshalb bereits ein Verfahren zur
Herstellung eines Bohrwerkzeugs mit mindestens einem wendel
förmig verlaufenden, innenliegenden Kühlmittelkanal vorge
stellt, bei dem der wendelförmige Verlauf des zumindest einen
innenliegenden Kühlmittelkanals gleichzeitig mit der
Extrusion der plastischen Masse erzeugt wird. Zu diesem Zweck
ist das Düsenmundstück innenseitig mit einem wendelförmigen
Profil ausgestattet, wobei die Wendelsteigung dieser Vor
sprünge an die anzustrebende Wendelsteigung der innenliegen
den Kühlkanäle angepaßt ist. Im Zentrum der Strangpreßdüse
sind elastische Stifte vorgesehen, die mit ihren stromauf
wärtigen Enden an einem Düsendorn befestigt sind und deren
Elastizität so groß gewählt ist, daß die Stifte der durch die
Innenkontur des Düsenmundstücks induzierten Drallströmung
folgen können. Abgesehen davon, daß bei dieser Art der Her
stellung eine verhältnismäßig große Energiemenge aufgebracht
werden muß, um dem gesamten Strömungsquerschnitt eine homo
gene Drallströmung aufzuprägen, hat sich gezeigt, daß bei den
nach diesem bekannten Verfahren hergestellten Rohlingen die
Steigung der Kühlkanalwendel häufig von der Wendelsteigung
der Vorsprünge oder Vertiefungen an der Innenoberfläche des
Düsenmundstücks abweicht. Dies hat zur Folge, daß die Vor
sprünge oder Vertiefungen an der Innenoberfläche des Düsen
mundstücks in großer Zahl, dafür aber mit verhältnismäßig
kleiner Tiefe ausgebildet werden mußten, um die Materialver
luste möglichst klein zu halten. Die fertig gesinterten Teile
werden dementsprechend regelmäßig außen zunächst rund ge
schliffen, bevor die Spannut eingebracht wird.
Um den Verfahrens schritt des außen rund Schleifens der fertig
gesinterten Schneidteil-Rohlinge einzusparen, wird in der
EP 0 465 946 A1 ein Verfahren vorgeschlagen,
bei dem die Innenoberfläche des Düsenmundstücks von der Man
telfläche eines Kreiszylinders gebildet ist. Dem Düsenmund
stück ist dabei eine innerhalb des Massestroms liegende
Dralleinrichtung vorgeschaltet. Gemäß einer Alternative wird
der Strangpreßmasse mittels dieser Dralleinrichtung eine
gleichmäßig über den Querschnitt des Strangs wirkende Drall
bewegung aufgezwungen, während gemäß der zweiten Alternative
der Dralleinrichtung durch die Strangpreßmasse eine Drall
bzw. Drehbewegung aufgezwungen wird. Zur Bildung der Innenka
näle ragt in den Massestrom der Drall- bzw. Drehbewegung fol
gendes, fadenförmiges Material hinein. In diesem Fall wird
der Kreisdurchmesser, auf dem die Querschnitte bzw. der Quer
schnitt des zumindest einen innenliegenden Kühlmittelkanals
beim extrudierten Rohling zu liegen kommt, durch die Strö
mungsgeschwindigkeit und durch die Reibungsverluste im Düsen
mundstück beeinflußt, was sich insbesondere beim Wechseln der
Strangpreßmasse von einer Charge zur anderen negativ
auswirken kann. Es wird deshalb gemäß einer weiteren Variante
dieses Verfahrens vorgeschlagen, das Düsenmundstück drehbar
auszubilden, wobei durch die Drehbewegung des Düsenmundstücks
eine Korrektur der Drallbewegung des Massestroms erfolgen
soll.
Aus dem Dokument EP 0 431 681 A2 ist schließlich ein Verfah
ren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines zylindrischen,
metallischen oder keramischen Rohlings gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1, des Patentanspruchs 2 bzw. des Patentanspruchs 10
bekannt geworden, bei dem sich durch das Zentrum eines innenseitig
glatten, kreiszylindrischen Düsenmundstücks zumindest ein
verdrallter Mittelstift aus einem starren Material erstreckt.
Dieser zumindest eine, verdrallte Mittelstift ist vor dem
Einlaufbereich des Düsenmundstück an einem stationären Dorn
befestigt. Die Stifte sind also bei diesem Verfahren wendel
förmig vorgeformt und aus einem starren Material, wie z. B.
aus Hartmetall oder Stahl gebildet. Es konnte gezeigt werden,
daß es bis zu einem bestimmten, verhältnismäßig kleinen Ver
hältnis zwischen Innendurchmesser des Düsenmundstücks und
Außendurchmesser des zumindest einen Mittelstifts möglich
ist, im Bereich des Düsenmundstücks aufzusätzliche Verdrall
einrichtungen zu verzichten. Dabei wird davon ausgegangen,
daß die starren Mittelstifte in der Lage sind, dem Massen
strom über den gesamten Querschnitt eine gleichmäßige Drall
bewegung aufzuzwingen. Bei größeren Werten des vorstehend an
gesprochenen Verhältnisses muß die Verdrallung des Rohlings
durch zusätzliche Drallhilfen in der Düse verstärkt werden.
Auch hat sich gezeigt, daß es regelmäßig erforderlich ist,
die Mittelstifte stärker zu verdrallen als den Drall der im
Rohling dann tatsächlich vorliegenden, wendelförmigen Kanäle.
Dies setzt für jede Strangpreßmasse umfangreiche Versuche
voraus, die das Herstellungsverfahren verteuern und aufwen
dige Qualitäts-Sicherungsmaßnahmen erforderlich machen.
Mit bekannten Methoden war daher kein extrudierter Rohling
herstellbar, der eine von der Wendelform seiner Innenkanäle
unabhängige, beliebige Querschnittsgestalt hatte.
Alle bekannten Methoden, die im Extrusionsvorgang ar
beiten, haben gemeinsam, daß der Rohling direkt nach dem
Extrusionsvorgang weich ist und zum Aushärten auf eine Un
terlage gelegt werden muß. Während des Aushärtens beginnt
das Material des weichen Rohlings aufgrund der auf ihn ein
wirkenden Gewichtskraft zu fließen. Dadurch entsteht ein
ausgehärteter Rohling, dessen runde Form verloren gegangen
ist. Um einen runden ausgehärteten Rohling zu erhalten, muß
die aufgrund der Gewichtskraft entstandene Exzentrizität
abgetragen werden. Dadurch muß einerseits eine weitere Be
handlung des ausgehärteten Rohlings vorgenommen werden, an
dererseits entsteht ein nicht ganz unerheblicher Material
verlust.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen
zylindrischen, stranggepreßten Rohling- mit wendelförmigen
Kühlkanälen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
bzw. des Patentanspruchs 2 zu schaffen, bei dem die Festig
keit des Rohling über den Stabquerschnitt variiert bzw.
einstellbar ist und er materialsparender herstellbar ist
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1 oder 2
gelöst.
Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 3
und eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 10 bzw. des Patentanspruchs 26 derart wei
terzubilden, daß Strangpreßrohlinge mit genau definiertem
Verlauf innenliegender, wendelförmiger Kühlkanäle mit einem
Höchstmaß an Reproduzierbarkeit herstellbar sind, wobei
keinerlei Beschränkungen hinsichtlich des Anwendungsbe
reichs des Verfahrens im Hinblick auf die Zusammensetzung
der Strangpreßmasse, der Verfahrensparameter oder hinsicht
lich der Geometrie des Rohlings bestehen soll. Diese Aufga
be wird durch die Merkmale der Ansprüche 10 bzw. 26 gelöst.
Demnach lassen sich Strangpreßrohlinge mit genau definiertem
Verlauf innenliegender, wendelförmiger Kühlkanäle mit einem
Höchstmaß an Reproduzierbarkeit und mit hoher Gefügequalität
herstellen, wobei keinerlei Beschränkungen hinsichtlich des
Anwendungsbereichs des Verfahrens im Hinblick auf die Zusam
mensetzung der Strangpreßmasse, der Verfahrensparameter oder
hinsichtlich der Geometrie des Rohlings bestehen.
Die Erfindung löst sich grundsätzlich von dem Gedanken, dem
hochviskosen Massestrom bei der Extrusion eine der zu erzeu
genden Wendelsteigung entsprechende Drallbewegung aufzuprägen
und dabei die Masse verhältnismäßig stark plastisch zu ver
formen. Vielmehr basiert die Erfindung auf dem Gedanken, den
zumindest einen Draht durch die sich über die Länge des
Stiftes aufsummierenden Strömungs-Anströmkräfte in eine sol
che Drehbewegung zu versetzen, daß beim Hindurchtreten der
plastischen Masse durch das Düsenmundstück zumindest ein wen
delförmiger Innenkanal entsteht, dessen Steigung exakt mit
der Steigung des vorverdrillten Stiftes übereinstimmt. Das
erfindungsgemäße Verfahren funktioniert insoweit auf der Um
kehr eines Korkenzieher-Effekts, wobei die Korkenzieherwendel
mit dem Stift und der Korken mit der plastischen Strangpreß
masse zu vergleichen ist. Die zumindest eine Innenwendel ent
steht somit erfindungsgemäß im Urformverfahren. Der besondere
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt dabei darin,
daß quasi keine Energie dafür aufgewendet werden muß, dem
Querschnitt der Strangpreßmasse eine Drallströmung aufzuprä
gen, was gleichzeitig bedeutet, daß auch der Kühlkanalformer
in Form der sich drehenden Teile nur geringen und reprodu
zierbaren Kräften unterworfen wird. Dabei wird bei der Erfin
dung in vorteilhafter Weise der Umstand ausgenutzt, daß bei
einer vorgegebenen Wendelsteigung mit zunehmender Nähe der
Wendelfläche zur Zentrumsachse der Steigungswinkel zunimmt,
so daß die Anströmwinkel kleiner werden. Dies führt im Ver
gleich zu der Anordnung von Dralleinrichtungs-Anströmflächen
im Bereich des Innenmantels des Düsenmundstücks bzw. an
radial weiter außen liegenden Stellen zu energetischen Vor
teilen. Mit anderen Worten, die Strömung der Strangpreßmasse
wird erfindungsgemäß bei der Herstellung der innenliegenden
Kühlkanäle so gering wie möglich beansprucht, wodurch sich
der besondere Vorteil ergibt, daß der Rohling am Austritt des
Düsenmundstücks ein sehr homogenes Gefüge hat. Dabei hat sich
überraschenderweise gezeigt, daß die Genauigkeit des einge
brachten, zumindest einen wendelförmigen Kühlkanals, und zwar
hinsichtlich Steigung, radialer Lage, Winkellage und Quer
schnitt auf Anhieb auf einem sehr hohen Niveau gehalten
werden konnte, und zwar unabhängig davon, ob und gegebenen
falls in welcher Weise eine bestimmte Rauhigkeit der Innen
manteloberfläche des Düsenmundstücks gewählt wird oder nicht.
Erfindungsgemäß ist somit erstmalig ein zylindrischer Strang
preßkörper mit innenliegenden, wendelförmigen Kühlkanälen
herstellbar, der eine von der Kreisform abweichende Einhüllende bzw. Quer
schnittsform, beispielsweise Rechteck-, Polygon- oder
Ellipsenform hat, wobei es auf die Lage des Drehzentrums des
Kühlkanalformers bezüglich des Düsenquerschnitts nicht mehr
ankommt. Aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens existieren
in einem großen Bereich keine Abhängigkeiten mehr zwischen
dem Querschnitt bzw. dem Durchmesser des Rohlings und/oder
dem Grad der Plastifizierung und/oder den Extrusionsparame
tern, wie z. B. der Strangpreßgeschwindigkeit. In jedem Fall
entspricht die Wendel im Rohling exakt der vorgeformten
Wendel der mitgedrehten Drähte.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Besonders gute Druckverhältnisse beim Durchtritt durch das
Düsenmundstück erzielt man mit der Weiterbildung des Patent
anspruchs 4 bzw. des Patentanspruchs 11. Da sich die hochvis
kose Masse nicht wie eine ideale Flüssigkeit verhält, sondern
statt dessen eine gewisse Elastizität besitzt, ist darauf zu
achten, daß beim Durchströmen des Düsenmundstücks und der
darin liegenden wendelförmigen Stäbe an jeder Stelle ein aus
reichender Druck zum Schließen des Querschnitts vorherrscht.
Dies ist insbesondere im Einlaufbereich des Düsenmundstücks
bzw. in den Bereichen von Bedeutung, in denen entweder durch
die Gestaltung der Strangpreßdüse oder aber durch andere Hin
dernisse in der Strömung Veränderungen des Strömungsquer
schnitts auftreten. Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung erfolgt die Steuerung des Drucks über den
Massenstromquerschnitt durch die Gestaltung der Innenmantel
fläche des Düsenmundstücks. Diese Mantelfläche kann bei
spielsweise auch so ausgebildet werden, daß sich der Durch
flußquerschnitt zur Ausströmseite hin allmählich verkleinert,
um dem strömungsmechanisch bedingten Druckabbau zur Umgebung
hin (Austrittsquerschnitt des Düsenmundstücks) entgegenzuwir
ken.
Wenn die in den Düsenmund eintretende Masse auf die ver
drillten Stäbe trifft, muß sie ein Reaktionsmoment aufnehmen.
Durch geeignete Gestaltung des Innenmantels und/oder durch
geeignete Maßnahmen in Bereich des Kühlkanalformers im Bereich
des Düseneinlaufs können die Reaktionskräfte des Kühlkanal
formers derart aufgefangen werden, daß die Masse drallfrei
durch den Düsenmund strömt und aus diesem austritt.
Eine geeignete Maßnahme besteht beispielsweise darin, die
Massestrom bedingte Drehbewegung der die Kühlkanäle formenden
Stäbe, d. h. des Kühlkanalformers durch einen Zusatzantrieb zu
unterstützen, wobei die vorteilhafteste Ausgestaltung eines
solchen Zusatzantriebs so aufgebaut sein soll, daß das zu
sätzliche Antriebs-Drehmoment gerade so groß ist, daß es das
Reaktions-Gegenmoment kompensiert.
Der Zusatzantrieb kann gemäß einer weiteren Variante der Er
findung, wie sie im Patentanspruch 26 angegeben ist, in vor
teilhafter Weise mit einem Kühlkanalformer kombiniert werden,
bei dem zumindest ein flexibler Kernstift am Ende einer in
den Düsenmund ragenden Welle sitzt, so daß die Welle in Ab
hängigkeit von der gewünschten Steigung der Kanalwendel kon
trolliert in Drehbewegung versetzt wird. Dabei werden die
gleichen, vorstehend erläuterten Vorteile erzielt, da auch in
diesem Fall nicht der gesamte Massen-Strömungsquerschnitt
einem Drall unterworfen wird und der Kanal wiederum im Ur
formprozeß entsteht.
Eine weitere, besonders einfache Möglichkeit, dieses Zusatz-
Antriebsmoment bereitzustellen, ist Gegenstand des Patentan
spruchs 5 bzw. des Patentanspruchs 17. Bereits durch eine dem
Drehsinn der Wendel angepaßte Anschrägung der stromaufgele
genen Stirnseiten der die Kühlkanäle bildenden Stäbe kann das
reibungsbedingte Bremsmoment weitestgehend kompensiert
werden. Dies ist Gegenstand des Patenanspruchs 18.
Wenn der zumindest eine, den zugehörigen, innenliegenden
Kühlkanal formende Stift über den die Verbindung zur Welle
herstellenden Nabenkörper hinaus in stromaufwärtiger Richtung
verlängert ist, was Gegenstand des Patentanspruchs 16 ist,
wird zusätzlich die Einleitung des Biegemoments von den
Stäben in den Nabenkörper sehr günstig, wodurch die Verbin
dungsstelle zwischen Nabenkörper und Stift kürzer gehalten
werden kann.
Die Einleitung der gleichförmigen Drehbewegung auf die an der
Welle sitzenden Stifte erfolgt hauptsächlich im ersten Ab
schnitt, d. h. im eigentlichen Führungsabschnitt des Düsen
mundstücks. Aus diesem Grunde wirkt sich die mit zunehmendem
Abstand von der Verbindungsstelle zur Welle immer kleiner
werdende Steifigkeit der Drähte nicht auf die Formgenauigkeit
der Innenkanäle aus.
Eine weitere oder zusätzliche Maßnahme zum Ausschließen jeg
licher Rotation des austretenden Rohlings - diese könnte in
bestimmten Anwendungsfällen stören - besteht darin, daß zu
mindest in diesem Bereich des Strömungseinlaufs eine Lineari
sierung, d. h. eine axiale Ausrichtung und Stabilisierung der
Strömung unter Zuhilfenahme einer Strömungsleitflächenan
ordnung durchgeführt wird. Eine vorteilhafte Möglichkeit der
Ausbildung einer solchen Strömungsleitflächenanordnung ist
Gegenstand des Patentanspruchs 28. Hierbei kann
beispielsweise eine regelmäßige Axialnutung Anwendung finden,
wobei in vorteilhafter Weise diese Gestaltung der Innenober
fläche des Düsenmundstücks gleichzeitig dazu benutzt wird,
die sich am Ende der Nabe der Drehwelle ergebende Quer
schnittsveränderung zu kompensieren. In diesem Fall verlaufen
dann die Axialnuten lediglich bis zum Ende der Verbindungs
nabe zwischen den Stiften und der Drehwelle.
Die Erfindung ist aufgrund ihres Funktionsprinzips für jede
Querschnittsgestaltung des Rohlings aber auch für jede Quer
schnitts- und Lagegestaltung der innenliegenden Kühlkanäle
anwendbar. Besonders einfache, weil symmetrische Verhältnisse
ergeben sich allerdings dann, wenn die Stäbe punktsymmetrisch
zu der Achse der Drehwelle angeordnet werden. Mit der Weiter
bildung des Patentanspruchs 31 lassen sich die Einströmungs
verhältnisse der hochviskosen, d. h. plastischen Masse in das
Düsenmundstück bzw. die Anströmverhältnisse der Wendel-Kern
stäbe optimieren.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der üb
rigen Unteransprüche.
Nachstehend werden anhand schematischer Zeichnungen Ausfüh
rungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Axialschnitt im Bereich des
vorderen Endes einer Strangpreßdüse zur Erläuterung des Funk
tionsprinzips des erfindungsgemäßen Verfahrens;
Fig. 1A den Schnitt entsprechend IA-IA in Fig. 1;
Fig. 2 eine der Fig. 1 ähnliche, jedoch erweiterte Ansicht
der Strangpreßdüse zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Auf
baus des Düsendorns;
Fig. 3 die Schnittansicht entsprechend III-III in Fig. 2;
und
Fig. 4 eine Teil-Schnittdarstellung des Düsenmundstücks
mit einer etwas abgewandelten Kontur der inneren Mantel
fläche.
In Fig. 1 ist mit dem Bezugszeichen 10 ein Strangpreßwerkzeug
bezeichnet, das gemäß Fig. 1 von rechts nach links von einer
hochviskosen, plastifizierten metallischen oder keramischen
Masse 12 durchströmt wird. Mit 14 ist ein Düsenmundstück be
zeichnet, das entweder einstückig mit einem Düsenträgerteil
16 ausgebildet ist, oder auswechselbar an letzterem gehalten
ist. Das Düsenmundstück 14 und/oder das Düsenträgerteil sind
vorzugsweise austauschbar im Strangpreßwerkzeug 10 fixiert.
Die Strangpreßdüse hat zwei Abschnitte, nämlich einen Düsen
mund DM und einen Düsen-Einlaufbereich DE, in dem die pla
stische Masse 12 trichterförmig in den Düsenmund geleitet
wird. Im Zentrum des Düseneinlaufbereichs DE ist ein Düsen
dorn 18 vorgesehen, der später anhand der Fig. 2 näher be
schrieben wird und an seiner stromabwärtigen Seite eine ko
nische Oberfläche 20 hat, so daß zwischen dem Düsendorn 18
und dem Düsenträgerteil 16 ein Ringraum 22 gebildet wird, der
in den Düsenmund DM mündet.
Das Strangpreßwerkzeug 10 bzw. die Strangpreßdüse 14, 16
dient zur kontinuierlichen Extrusion von zylindrischen stab
förmigen Formkörpern 24 mit zumindest einem innenliegenden
und wendelförmig, links- oder längsgängig verlaufenden Kanal
26. Solche Rohlinge werden beispielsweise bei der Herstellung
von Bohrwerkzeugen benötigt, wobei sich in diesem Fall an den
Extrusionsprozeß zunächst ein Trocknungs- bzw. Vorsinterungs
prozeß anschließt, bevor die entsprechend abgelenkten Roh
ling-Stäbe dem eigentlichen Sinterprozeß unterworfen werden.
Die fertig gesinterten Rohlinge werden dann regelmäßig
spanend bearbeitet, indem in die Außenoberfläche der Rohlinge
zumindest eine wendelförmige Spannut eingeschliffen wird. Da
der Verlauf der innenliegenden Kühlkanäle 26 bei der spanen
den Bearbeitung nicht überwacht werden kann, ist es erforder
lich, den Rohling 24 so herzustellen, daß im Bereich des In
nenkanals 26 möglichst geringe Toleranzen hinsichtlich Quer
schnitt, Teilkreisdurchmesser und Exzentrizität des
Teilkreises zur Achse 28 auftreten, und zwar in jedem Radial
schnitt des Rohlings, was ferner die genaue Einhaltung einer
vorbestimmten Wendelsteigung WS voraussetzt. Andernfalls kann
der Fall eintreten, daß insbesondere beim Einschleifen von
Spannuten in längere gesinterte Rohlinge die Nut dem Innen
kanal zu nahe kommt, was entweder zu Festigkeitseinbußen oder
aber dazu führt, daß der gesamte Rohling nicht mehr brauchbar
ist. Dieses vorstehend angesprochene Problem tritt unabhängig
davon auf, wieviel innenliegende Kühl- bzw. Spülmittelkanäle
im Bohrer ausgebildet werden und welche Formgebung diese Ka
näle haben, wobei als weiterer Gesichtspunkt bei der Herstel
lung von metallischen oder keramischen Rohlingen zu berück
sichtigen ist, daß die Rohlinge in der Trocknungs- und/oder
Sinterphase teilweise erheblichen Schrumpfungen unterliegen,
die regelmäßig gefügeabhängig ablaufen. Es kommt deshalb dar
auf an, bei der Extrusion der plastifizierten Hartmetall-
oder Keramikmasse Maßnahmen zu ergreifen, die sicherstellen,
daß der extrudierte Rohling nicht nur mit großer Maßgenauig
keit, sondern auch mit einem Höchstmaß an Homogenität des Ge
füges über den Querschnitt herstellbar ist. Zu diesem Zweck
ist das Strangpreßwerkzeug wie folgt aufgebaut:
Im Zentrum des Düsendorns 18 ist eine Welle 30 drehbar gela
gert. Die Welle 30 erstreckt sich über das vordere Ende 32
des Düsendorns 18 hinaus bis in den Düsenmund DM hinein und
trägt am stromabwärtigen Ende einen plattenförmigen Naben
körper 34 (siehe auch Fig. 3), der über seine radial außen
liegenden Seitenflächen 36, 38 fest mit jeweils einem wendel
förmig vorverdrillten Stift bzw. Kernstift 40, 42 verbunden
ist. Bei den gezeigten Ausführungsbeispielen sind zwei
solcher Stifte 40, 42 vorgesehen, die punktsymmetrisch zur
Achse 44 der Welle 30 und damit des Nabenkörpers 34 liegen.
Es soll jedoch an dieser Stelle hervorgehoben werden, daß die
Erfindung nicht auf eine solche Anzahl und Anordnung der
Stifte beschränkt ist. Es ist gleichermaßen möglich, entweder
nur einen Stift, oder aber mehrere Stifte mit gleichmäßiger
Umfangsverteilung oder aber mit ungleichmäßiger Umfangsver
teilung an einer Nabe zu befestigen, wobei auch die Einzel
querschnitte der Stifte voneinander abweichen können. Es ist
gleichermaßen möglich, die Stifte auf unterschiedlichen
Teilkreisen anzuordnen, wobei sogar die Achsen und/oder der
Drehsinn der Stifte differieren können.
Die wendelförmig vorverdrillten Stifte 40, 42 haben exakt die
Steigung, die der extrudierte Rohling 24 aufweist. Das Maß
der Steigung WS wird unter Berücksichtigung der zu er
wartenden Sinterschrumpfung festgelegt, ebenso wie der Teil
kreisdurchmesser TKD. Die Wendelachse 28 fällt mit der Achse
44 der Welle 30 zusammen, so daß sich der Querschnitt des
Stiftes 40, 42 bei Drehung der Welle 30 stets auf dem
Teilkreis 46 bewegt. Zu diesem Zweck ist es erforderlich, die
Stifte 40, 42 exakt ausgerichtet an den Seitenflächen 36, 38
des Nabenkörpers 34 zu befestigen, was vorzugsweise über eine
Schweiß- oder Lötverbindung geschieht. Als Material für die
Stifte 40, 42 wird ein Werkstoff mit großem E-Modul, wie z. B.
Stahl, Hartmetall oder ein Keramikwerkstoff verwendet.
Bei der gezeigten Ausführungsform haben die Stifte 40, 42 im
wesentlichen die Länge einer halben Wendelsteigung WS/2 und
die Anordnung ist derart getroffen, daß sich die Stifte 40,
42 zumindest bis zur Stirnseite 48 des Düsenmundstücks 14 er
strecken, so daß die von den Stäben 40, 42 beim Extrusions
vorgang gebildeten Innenkanäle 26 außerhalb der Düse ihre
Form und Lage beibehalten.
Der Nabenkörper 34 sitzt beim gezeigten Ausführungsbeispiel
im Düsenmund DM, so daß er einen vorbestimmten Axialabstand
AX vom vorderen Ende 32 des Düsendorns 18 hat. Dieser Axial
abstand AX ist vorzugsweise einstellbar, um die Anströmver
hältnisse des Düsenmundes DM und damit des zumindest einen
Stiftes 40, 42 beeinflussen zu können.
Wie durch die Pfeile 50 in Fig. 1 angedeutet, werden die
Stifte 40, 42 definiert und im Bereich des Düsenmundes DM
axial angeströmt. Die Strömung trifft damit unter dem durch
die Steigung WS und den Teilkreisdurchmesser TKD bestimmten
Winkel PHI auf die Stifte 40, 42. Da diese über den Naben
körper 34 und die Welle 30 um die Achse 28 der Wendel, d. h.
auch um die Achse 44 der Welle 30 drehbar im Düsenmund DM fixiert sind,
werden die Drähte 40, 42 beim Durchtritt der plastischen
Masse 12 durch den Düsenmund in eine kontinuierliche, der
Steigung der Wendel der vorgeformten Stifte entsprechende
Drehbewegung mit der Winkelgeschwindigkeit OMEGA versetzt.,
Die durch die Anstellung der wendelförmigen Stifte zur Strö
mungsrichtung hervorgerufenen, in Umfangsrichtung wirkenden
Kraftkomponenten summieren sich über die Länge der Stifte 40,
42 auf. Die Anordnung aus Welle 30, Nabenkörper 34 und zumin
dest einem wendelförmig verdrilltem Stift 40, 42 wird deshalb
eine durch die Strömungsgeschwindigkeit vorgegebene gleich
mäßige Rotationsbewegung ausführen, wobei die Biegebean
spruchung der Stifte 40, 42 verhältnismäßig klein gehalten
wird. Die Stifte 40, 42 fungieren auf diese Weise nach dem
Prinzip einer axial durchströmten Turbine mit der Abtriebs
welle 30, wobei allerdings das Medium nicht von einer idea
len, inkompressiblen Flüssigkeit, sondern von einer
hochviskosen und zu einem gewissen Grade elastischen Masse
gebildet ist.
Da sich der Nabenkörper 34 mit den Befestigungsstellen 36, 38
im Bereich des Düsenmundes DM befindet, sind bei der ge
zeigten Ausführungsform besondere Maßnahmen ergriffen, um die
Strömungs- und Druckverhältnisse im Düsenmund DM zu kontrol
lieren. Der Düsenmund ist grundsätzlich in zwei Bereiche,
nämlich einen Düsenmund-Eintrittsbereich DME und einen reinen
Düsenmund-Strömungsbereich DMS unterteilt. Im Abschnitt DMS
hat der Düsenmund einen vorbestimmten, im wesentlichen
gleichbleibenden Querschnitt, durch den die Strömungsge
schwindigkeit kontrollierbar ist. Wenn sich im Bereich DMS
der Querschnitt nicht ändert, kann in erster Näherung auch
eine konstante Strömungsgeschwindigkeit in diesem Bereich an
genommen werden. Im Bereich DME kommt es darauf an, den ef
fektiv zur Verfügung gestellten Durchströmungsquerschnitt zu
mindest über die axiale Länge des Bereichs DME, vorzugsweise
jedoch über die gesamte axiale Länge des Düsenmundes DM im
wesentlichen konstant zu halten. Zu diesem Zweck ist der
Durchmesser im Bereich DME im Vergleich zum Abschnitt DMS ge
rade um ein Maß M angehoben, daß die von den beiden Durchmes
sern der Bereiche DMS und DME definierte Ringfläche in etwa
so groß wird wie die in Fig. 3 erkennbaren Querschnitts
flächen der Welle 30 und der Radialschnittfläche des Naben
körpers 34 unter Einbeziehung der Verbindungsstellen 52.
Durch geeignete Gestaltung der Übergänge zwischen den Innen
mantelflächen im Bereich DME und DMS können übermäßige Druck
schwankungen in der Masse 12 beim Durchströmen des Düsenmun
des DM ausgeschaltet werden. Insbesondere wird durch die er
findungsgemäße Gestaltung des Düsenmundes DM gerade im Über
gangsbereich zwischen den Abschnitten DME und DMS ein zu
starker Druckabfall verhindert, so daß mit Sicherheit dafür
gesorgt wird, daß im Abschnitt DMS ein ausreichender Druck
zum Schließen des Querschnitts vorherrscht.
Aus den Figuren sind einige mögliche Gestaltungen der strom
auf und/oder stromabwärts liegenden Kanten 54 bzw. 56 des Na
benkörpers 34 angedeutet. Die gezeigten Verläufe dieser
Kanten sind nur beispielhaft und können selbstverständlich
innerhalb weiter Grenzen variiert werden, um die Strömungs-
und Druckverhältnisse in diesem Bereich entsprechend zu be
einflussen bzw. zu kontrollieren. Mit strichpunktierten Li
nien ist eine alternative Gestaltung einer Kante 156 auf der
stromab gelegenen Seite angedeutet. Mit solchen Gestaltungen
lassen sich die Strömungsverhältnisse beliebig beeinflussen.
Bei der axialen Anströmung des Nabenkörpers 34 und der Stifte
40, 42 entstehen auch in axialer Richtung wirkende Reaktions
kräfte, die von der Welle 30 aufgenommen werden müssen. Zu
diesem Zweck ist der Welle 30 nicht nur ein Radiallager
58, sondern auch ein Axiallager 60 zugeordnet, das nach
folgend anhand der Fig. 2 näher erläutert werden soll.
Ansonsten entspricht die Ausführungsform gemäß Fig. 2 im
wesentlichen derjenigen gemäß Fig. 1, so daß für die ver
gleichbaren Komponenten auch gleiche Bezugszeichen verwendet
werden.
Das Axiallager 60 ist von einem Wälz-, vorzugsweise einem
Nadellager gebildet, dessen Nadeln 62 auf Laufflächen 64, 66
in Form von Stützscheiben abwälzen. Die Scheiben sind auf die
Welle 30 aufgefädelt. Eine der Scheiben, nämlich die Scheibe
64 stützt sich flächig an einer Stirnseite 68 eines Dornein
satzes 70 ab, der in einen Zentralkörper 72 eines ringförmi
gen Düseneinsatzes 74 geschraubt ist. Zwischen dem Zentral
körper 72 und dem Montage-Außenring 76 des Düseneinsatzes 74
sind vorzugsweise in gleichmäßigem Umfangsabstand zueinander
stehend schmale Rippen 78 vorgesehen, vorzugsweise einstückig
mit dem Außenring 76 verbunden. Mit 80 sind Dichtungen bzw.
Dichtungspakete zwischen dem Dorneinsatz 70 und dem Zentral
körper 72 bezeichnet. Die zweite Laufscheibe 66 auf der
anderen Seite der Nadeln 62 wird durch eine Druckscheibe 82
abgestützt, die durch eine Lager-Einstellmutter 84 ihrerseits
an der Welle 30 abgestützt ist. Ein mit 86 bezeichneter
Stopfen kann aus dem Düsendorn-Zentralkörper 72 entfernt
werden, um das Lager zu schmieren.
Mit dem Bezugszeichen 88 ist eine Spaltdichtung bezeichnet,
die sich zur wirksamen Dichtung der Lager 58 und 60 gegen die
Masse 12 als vollkommen ausreichend erwiesen hat. Zusätzlich
kann noch hinter der Spaltdichtung ein O-Ring vorgesehen
sein.
Der vorstehend beschriebene Aufbau der Lagerung des drehbaren
Kühlkanalformers eröffnet die Möglichkeit, den Strangpreßkopf
innerhalb kürzester Zeit umzurüsten, indem beispielsweise der
gesamte Dorneinsatz 70 mit vormontiertem Lager 60 ausgetauscht
wird.
Die in Fig. 2 gezeigte Ausführungsform unterscheidet sich
hinsichtlich der Gestaltung des Kanalformers in Form der wen
delförmig vorverdrillten Drähte bzw. Stäbe 40, 42 nicht von
der Ausführungsform gemäß Fig. 1. Allerdings ist der Übergang
der Stifte bzw. Drähte 40, 42 zur Welle etwas anders gelöst:
In diesem Fall hat die Welle 30 an ihrem stromabwärtigen Ende eine Verdickung in Form eines Nabenkörpers 134, und die Stifte 40, 42 sind über eine Löt- oder Schweißverbindung bzw. eine entsprechende Verbin dung an die Welle 30 angeschlossen. Es hat sich gezeigt, daß es selbst mit dieser Anordnung gelingt, bei Anwendung des er findungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Strang preßvorrichtung ein sehr homogenes Gefüge des extrudierten Rohlings am Austritt des Düsenmundes DM sicherzustellen.
In diesem Fall hat die Welle 30 an ihrem stromabwärtigen Ende eine Verdickung in Form eines Nabenkörpers 134, und die Stifte 40, 42 sind über eine Löt- oder Schweißverbindung bzw. eine entsprechende Verbin dung an die Welle 30 angeschlossen. Es hat sich gezeigt, daß es selbst mit dieser Anordnung gelingt, bei Anwendung des er findungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Strang preßvorrichtung ein sehr homogenes Gefüge des extrudierten Rohlings am Austritt des Düsenmundes DM sicherzustellen.
Selbstverständlich ist es möglich, im Bereich der Wellenver
dickung 134 Maßnahmen zu ergreifen, um den Strömungswider
stand des Befestigungsabschnitts so minimal wie möglich zu
halten. Dies soll durch die Schnittdarstellung gemäß Fig. 3
verdeutlicht werden. Der mit 234 bezeichnete Steg oder Nabenkörper ist im
Querschnitt sehr schmal gehalten und vorzugsweise ebenfalls
zu beiden Seiten der Achse von einer Wendelfläche gebildet,
so daß sich bei der kontinuierlichen Drehbewegung des Kühlka
nalformers 40, 42 möglichst geringe Strömungswiderstände er
geben. Die axiale Länge des Verbindungsabschnitts zwischen
den Drähten 40, 42 und dem Nabenkörper 34 bzw. 134 oder 234
kann verhältnismäßig kurz ausgebildet sein, da die Stifte
bzw. Drähte 40, 42 bei der Drehung durch die Masse 12 ledig
lich hauptsächlich auf Zug und geringfügig - ähnlich einer
Schraubenfeder - auf Torsion beansprucht werden.
Die vorstehend beschriebene Strangpreßvorrichtung funktio
niert wie folgt:
Die hochviskose Masse 12 tritt aus dem Ringraum 22 über eine kurze Einlaufstrecke über die axiale Distanz AX in den Ein laufbereich des Düsenmundstücks DME in axialer Richtung ein und versetzt den aus den Stäben bzw. Drähten 40, dem Naben körper 34 bzw. 134 bzw. 234 sowie der Welle 30 bestehenden Kühlkanalformer aufgrund des Anströmwinkels PHI in eine kon tinuierliche, der Steigung WS der Stiftwendel entsprechende Drehbewegung. Die Lage der Wendel im Düsenmund DM und die Steigung der Wendel WS entspricht exakt der Lage und der Steigung der Wendel des in den Rohling eingeformten Kühlka nals. Es erfolgt dementsprechend bei der Durchströmung des Düsenmundes DM im Gegensatz zu allen herkömmlichen vergleich baren Extrusionsverfahren keine plastische Verformung der durchtretenden Masse, sondern vielmehr die Ausbildung der in nenliegenden, wendelförmigen Kühlkanäle in einem Ur formprozeß. Die Stäbe 40, 42 werden dabei hauptsächlich auf Zug beansprucht. Gleiches gilt für die Beanspruchung der Welle 30, die somit mit einem verhältnismäßig kleinen Durch messer ausgebildet werden kann.
Die hochviskose Masse 12 tritt aus dem Ringraum 22 über eine kurze Einlaufstrecke über die axiale Distanz AX in den Ein laufbereich des Düsenmundstücks DME in axialer Richtung ein und versetzt den aus den Stäben bzw. Drähten 40, dem Naben körper 34 bzw. 134 bzw. 234 sowie der Welle 30 bestehenden Kühlkanalformer aufgrund des Anströmwinkels PHI in eine kon tinuierliche, der Steigung WS der Stiftwendel entsprechende Drehbewegung. Die Lage der Wendel im Düsenmund DM und die Steigung der Wendel WS entspricht exakt der Lage und der Steigung der Wendel des in den Rohling eingeformten Kühlka nals. Es erfolgt dementsprechend bei der Durchströmung des Düsenmundes DM im Gegensatz zu allen herkömmlichen vergleich baren Extrusionsverfahren keine plastische Verformung der durchtretenden Masse, sondern vielmehr die Ausbildung der in nenliegenden, wendelförmigen Kühlkanäle in einem Ur formprozeß. Die Stäbe 40, 42 werden dabei hauptsächlich auf Zug beansprucht. Gleiches gilt für die Beanspruchung der Welle 30, die somit mit einem verhältnismäßig kleinen Durch messer ausgebildet werden kann.
Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen ist
der Mantel 90 der zylindrischen Innenausnehmung des Düsen
mundes DM glatt ausgebildet, und zwar auch im Bereich des
Düsenmundstück-Einlaufs DME. Bei einer solchen glatten Aus
führung und für den Fall, daß der Querschnitt des Düsenmundes
DM eine Kreisform hat, führen die - zwar geringen - Reib
momente, hervorgerufen durch die angeströmte Oberfläche der
gewendelten Stifte 40, 42 und der Lager-Reibkräfte dazu, daß
der Rohling oder Formkörper 24 mit einer leichten Rotation um die Achse 44
austritt. Die Maßhaltigkeit der mit dem Kühlkanalformer ein
geformten Innenkanäle wird dadurch nicht beeinflußt, in
manchen Anwendungsfällen kann allerdings diese Eigenrotation
unerwünscht sein. Zur Ausschaltung dieser Eigenrotation kön
nen deshalb verschiedene Maßnahmen ergriffen werden:
Eine - in den Figuren nicht näher dargestellte - Maßnahme be steht darin, der Welle 30 einen Zusatzantrieb zuzuordnen, der ein gerade so großes, zusätzliches Drehmoment auf die Welle 30 aufbringt, das zur Deckung der Reaktionsmomente ausreicht.
Eine - in den Figuren nicht näher dargestellte - Maßnahme be steht darin, der Welle 30 einen Zusatzantrieb zuzuordnen, der ein gerade so großes, zusätzliches Drehmoment auf die Welle 30 aufbringt, das zur Deckung der Reaktionsmomente ausreicht.
Eine weitere, in Fig. 1 gezeigte Maßnahme besteht darin, die
stromauf gelegenen Stirnseiten 92 der Stifte 40, 42 mit einer
solchen Anschrägung zu versehen, daß durch die Anströmung ein
zusätzliches Drehmoment auf den Kühlkanalformer aufgebracht
wird.
Schließlich ist eine weitere Möglichkeit in Fig. 2 mit
strichpunktierten Linien angedeutet. Diese besteht darin, die
Drähte 40, 42 stromauf des Nabenkörpers 134 mit einem Ver
längerungsabschnitt 140, 142 zu versehen und diesen Ver
längerungsabschnitt mit einer von der Soll-Wendelsteigung im
Rohling abweichenden Wendelsteigung in der Weise zu versehen,
daß die die Verlängerungsabschnitte 140, 142 anströmende Masse 12 das das
Reaktionsmoment deckende zusätzliche Drehmoment auf den Kühl
kanalformer aufbringt.
Schließlich ist es auch möglich, im Bereich des Düsenmundes
DM Strömungsleitflächen vorzusehen, die die Strömung der
Masse 12 im Düsenmund axial ausrichten, d. h. linearisieren
helfen. Derartige Strömungsleitflächen können beispielsweise
im Einlaufbereich DME, aber auch im übrigen Bereich des Dü
senmundes DM vorgesehen werden. In Fig. 4 ist eine derartige
Strömungsleitflächenanordnung in Form einer Innenverzahnung
94 angedeutet. Wenn die Innenverzahnung 94 auf den Düsenmund-
Eintrittsbereich DME beschränkt wird, ist es von Vorteil,
die Verzahnung so zu wählen, daß die über den Durchmesser 98
hinausstehenden Verzahnungsquerschnitte 96 über den Umfang
aufsummiert gerade die Summe der Querschnitte der Welle und
der Nabe 134 bzw. 234 ausmacht.
Selbstverständlich sind Abweichungen von der zuvor beschrie
benen Ausführungsform möglich, ohne den Grundgedanken der Er
findung zu verlassen, der darin besteht, eine plastische Ver
formung der Masse 12 im Düsenmund DM dadurch auszuschließen,
daß ein Kühlkanalformer mit einer starren Verbindung zwischen
wendelförmig vorverdrillten Stäben 40, 42 und einer drehbar
gelagerten Welle 30 mit einer vorbestimmten Relativ-Drehbewe
gung durch die im Düsenmund strömende Masse bewegt wird. Auf
diese Weise ist das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
für alle möglichen Querschnitte anwendbar, was in Fig. 1A
beispielsweise mit unterbrochenen Linien durch die Quer
schnittsbegrenzung 100 angedeutet ist. Die Achse des Kühlka
nalformers kann auf diese Weise auch beliebig innerhalb des
Querschnitts des Düsenmundes DM angeordnet werden. Aufgrund
des erfindungsgemäßen Aufbaus existieren in einem weiten
Bereich keine Abhängigkeiten zwischen der Dimension, bei
spielsweise dem Durchmesser des Rohlings, dem Grad der
Plastifizierung und den Strangpreß-Parametern, wie z. B. der
Strangpreßgeschwindigkeit. Die auf die exakte, im Rohling an
gestrebte Wendelsteigung vorverdrallten Stäbe müssen dement
sprechend - entgegen dem Stand der Technik - nicht mehr durch
aufwendige Vorversuche überverdrallt werden, um im Rohling
die gewünschte Steigung und Lage des Innenkanals zu erzielen.
Die Masse 12 wird beim Durchströmen des Düsenmundes DM keiner
Verformungsarbeit unterzogen und die bewegten Bauteile des
Innenkanalformers werden mechanisch verhältnismäßig gering
beansprucht, da die vom Kühlkanalformer beanspruchten Quer
schnittsflächen im Vergleich zu der gesamten Durchtritts
fläche des Düsenmundes DM verhältnismäßig klein ist.
Wenngleich der Düsenmund DM bei der vorstehend beschriebenen
Vorrichtung in etwa so lang wie die halbe Wendelsteigung WS
ausgebildet ist, ist hervorzuheben, daß der Düsenmund DM im
Vergleich zur Wendelsteigung auch verkürzt sein kann, wobei
dann aber auch die Drähte entsprechend verkürzt werden, so
daß sie wiederum im Bereich des Düsenaustritts enden. Auch
ist es möglich, anstelle der vorstehend beschriebenen punkt
symmetrischen Anordnung der Stäbe 40, 42 im Vergleich zur
Achse 44 bzw. 28 eine andere Anordnung zu wählen, wobei es
sogar möglich ist, auf verschiedenen Seiten der Achse mit
unterschiedlichen Querschnitten der Stäbe bzw. Drähte zu ar
beiten.
Die Erfindung schafft somit einen zylindrischen, aus einer
plastischen Masse bestehenden und extrudierten Rohling bzw. Formkörper mit
zumindest einem, vorzugsweise mehreren über den Umfang
gleichmäßig verteilten, innenliegenden und wendelförmig
verlaufenden Kanälen vorbestimmten Querschnitt, wobei die Be
sonderheit darin besteht, daß der Querschnitt des Formkörpers
von der Kreisform abweicht.
Die Erfindung schafft ferner ein Verfahren zur kontinuierli
chen Herstellung von zylindrischen Stäben bzw. Rohling mit zumindest ei
nem, vorzugsweise mehreren über den Umfang gleichmäßig ver
teilten innenliegenden und wendelförmig verlaufenden Kanälen
vorbestimmten Querschnitts. Dieses Verfahren wird insbeson
dere bei der Herstellung eines Sintermetall- oder Keramik-
Rohlings verwendet, wobei die den Rohling bildende, plasti
sche Masse aus einem Düsenmundstück herausgepreßt wird, indem
die Masse entlang der Achse des wendelförmig verdrillten, an
einem Düsendorn gehaltenen Stiftes strömt. Zur Vereinfachung
des Verfahrens und zur weitestgehenden Eliminierung der Ab
hängigkeit des Extrusionsergebnisses von den Parametern des
Extrusionsvorgangs wird im Düsenmund ein drehbar gelagerter
Kühlkanalformer vorgesehen, der zumindest einen wendelförmig
vorverdrillten Stift aufweist, der an einer Welle zumindest
an der Befestigungsstelle und damit formstabil und starr be
festigt ist. Die wendelförmige Vorverdrillung entspricht
exakt der Wendelform der in den Rohling einzuformenden Innen
kanäle. Dadurch wird dem zumindest einem Stift durch die ent
lang dessen Achse strömende plastische Masse im wesentlichen
über die gesamte Länge ein konstanter, durch die Steigung der
Wendel definierter Drehimpuls aufgeprägt, so daß plastische
Verformungen der Masse im Düsenmundstück ausgeschlossen sind.
Claims (33)
1. Zylindrischer, stranggepreßter Rohling aus einer pla
stischen Masse, insbesondere einer plastifizierten pul
vermetallischen oder keramischen Masse für die Werk
zeugherstellung, in Form eines Stabes mit zumindest ei
nem innenliegenden, zumindest abschnittsweise wendel
förmig verlaufenden Kanal, dadurch gekennzeichnet, daß
die Einhüllende des Stabquerschnitts von der Kreisform
abweicht.
2. Zylindrischer, stranggepreßter Rohling aus einer pla
stischen Masse, insbesondere einer plastifizierten pul
vermetallischen oder keramischen Masse für die Werk
zeugherstellung, in Form eines Stabes mit zumindest ei
nem innenliegenden, zumindest abschnittsweise wendel
förmig verlaufenden Kanal (Kanalwendel), dadurch ge
kennzeichnet, daß die Einhüllende des Stabquerschnitts
zur Lage eines Kreises um das Zentrum der Kanalwendel
exzentrisch ist.
3. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von zylin
drischen Stäben gemäß Anspruch 1 oder 2, insbesondere
zur Herstellung eines Sintermetall- oder Keramik-Roh
lings für ein Werkzeugteil, bei dem die den Rohling
bildende, plastische Masse aus einem Düsenmundstück
heraus gepreßt wird, wobei sie beispielsweise entlang
der Achse zumindest eines wendelförmig verdrillten, an
einem Düsendorn gehaltenen Stiftes strömt, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Innenkanäle ohne plasti
sche Umformung der im Düsenmundstück befindlichen Masse
im Urformprozeß hergestellt werden, wobei vorzugsweise
die Masse (12) im wesentlichen drallfrei in das Düsen
mundstück (DM) eintritt, über den gesamten Strömungs
querschnitt im wesentlichen drallfrei entweder den zu
mindest einen Stift (40, 42) anströmt und diesen beim
Durchtreten durch das Düsenmundstück in eine kontinu
ierliche, der Steigung (WS) seiner Wendel entsprechende
Drehbewegung versetzt, oder an einer Stiftaufhängung
vorbeiströmt, die in Abhängigkeit von der Strömungsge
schwindigkeit antreibbar ist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Strömungsquerschnitt innerhalb des Düsenmundstücks
(DM) im wesentlichen konstant gehalten wird, und daß
die Strömungs- bzw. Druckverhältnisse über die Länge
des Düsenmundstücks (DM) durch den Querschnitt des Dü
senmundstücks (DM) konstant gehalten bzw. kontrolliert
werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß die in das Düsenmundstück (DM) einströmende
Masse (12) zur Unterstützung des durch die Massenströ
mung innerhalb des Düsenmundstücks (DM) kontrollierten
Drehantriebs des zumindest einen Stiftes (40, 42) her
angezogen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, soweit ein
Rohling nach Anspruch 1 hergestellt wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß der zumindest eine Stift (40, 42) ei
ne Drehachse (44) hat, die mit der Zentralachse (28)
des Strömungsquerschnitts zusammenfällt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß mehrere Stifte (40, 42) von der pla
stischen Masse angeströmt werden und daß die Stifte
eine gemeinsame Drehachse (44) haben und über den zuge
hörigen Teilkreis (46) beliebig verteilt, vorzugswei
se gleichmäßig verteilt sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Reaktionsmomente des Kanalformers
mit dem zumindest einen Stift (40, 42) dahingehend
durch einen Zusatzantrieb berücksichtigt werden, daß
der Rohling drallfrei aus dem Düsenmund austritt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Strömung der Masse durch das Dü
senmundstück (DM) zumindest radial außerhalb des zumin
dest einen Stiftes (40, 42) durch Strömungsleitflächen
(94) linearisiert wird.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 3 bis 9, mit einem Strangpreßwerkzeug,
aus dessen Düsenmundstück kontinuierlich ein zylindri
scher Stab mit zumindest einem innenliegenden, zumin
dest abschnittsweise wendelförmig verlaufenden Kanal
vorbestimmten Querschnitts herauspreßbar ist, wobei
vorzugsweise im Inneren des Düsenmundstücks (DM) zumin
dest ein wendelförmig vorverdrillter, an einem Düsen
dorn gehaltener Stift (40, 42) mit einer zur Achse (44)
des Düsenmundstücks (DM) koaxialen Ausrichtung vorgese
hen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der zumindest eine
Stift (40, 42) dreh- und axialfest mit einer im Düsen
dorn (70, 72) um eine zur Düsenachse parallele Achse
(44) drehbar gelagerten Welle (30) verbunden und derart
verdrillt ist, daß ihm die entlang seiner Achse (44)
strömende plastische Masse (12) im wesentlichen über
die gesamte Länge einen konstanten, durch die Steigung
seiner Wendel definierten Drehimpuls aufprägt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Strömungsquerschnitt innerhalb des Düsenmund
stücks (DM) im wesentlichen konstant ist und daß die
Strömungs- bzw. Druckverhältnisse über die Länge des
Düsenmundstücks (DM) durch entsprechende Gestaltung des
Querschnitts des Düsenmundstücks (DM) konstant gehalten
bzw. gezielt steuerbar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zumindest eine Stift (40, 42) über
die gesamte Länge des Düsenmundstücks (DM) die gleiche
Wendelsteigung hat.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Befestigung des zumindest einen
Stifts (40, 42) an der Welle (30) über einen im Quer
schnitt senkrecht zur Strömungsrichtung bzw. zur Dü
senachse (44)) flachen Nabenkörper (34; 234) erfolgt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen Stift und
Welle bzw. der Nabenkörper (34; 134; 234) im Einlaufbe
reich (DME) des Düsenmundstücks (DM) liegt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt des Düsenmundstücks (DM) im Bereich
des Nabenkörpers (34; 134; 234) im wesentlichen um die
Querschnittsfläche des Nabenkörpers (34; 134; 234) der
art vergrößert ist, daß die Strömungsgeschwindigkeit
der plastischen Masse beim Übergang vom Einlaufbereich
(DME) in den restlichen Strömungsabschnitt des Düsen
mundstücks (DM) im wesentlichen konstant gehalten ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß der zumindest eine Stift (40, 42)
über den Nabenkörper (134) hinaus in stromaufwärtiger
Richtung verlängert ist (140, 142).
17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verlängerungsstück (140, 142) des zumindest ei
nen Stiftes (40, 42) zur Unterstützung des durch die
Massenströmung innerhalb des Düsenmundstücks (DM) kon
trollierten Drehantriebs des zumindest einen Stiftes
(40, 42) herangezogen wird.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß die stromauf gelegene Stirnseite
(92) des zumindest einen Stiftes (40, 42; 140, 142) in
Strömungsrichtung zur Unterstützung bzw. Steuerung des
Drehimpulses angestellt ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß der Nabenkörper (234; 34) als Wen
delfläche mit einer an die Steigung (WS) des zumindest
einen Stiftes (40, 42) angepaßten Wendelsteigung ausge
bildet ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 13 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einlauf- und/oder die Auslauf
kante (54, 56) des Nabenkörpers (34) vorzugsweise in
Abstimmung auf die Innenkontur des Düsenmundstücks (DM)
und/oder die Befestigungsübergänge zum Stift (40, 42)
derart profiliert ist, daß bei der Umströmung des Na
benkörpers (34) innerhalb des Düsenmundstücks (DM) mög
lichst geringe Druckschwankungen in der plastischen
Masse auftreten.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 20, dadurch
gekennzeichnet, daß die den zumindest einen Stift (40,
42) tragende Welle (30) im Düsendorn (70, 72) ein Radi
al- und ein Axiallager (58, 60) hat.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,
daß das Axiallager (60) und/oder das Radiallager (58) ein
Wälzlager ist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 22, dadurch
gekennzeichnet, daß die axiale Länge des Düsenmund
stücks (DM) und der Stifte (40, 42) einen Bruchteil der
Steigung (WS/2) der Draht-Wendel, vorzugsweise zumin
dest eine halbe Steigung ausmacht.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 23, dadurch
gekennzeichnet, daß der zumindest eine Stift (40, 42)
eine Drehachse (44) hat, die mit der Zentralachse (28)
des Strömungsquerschnitts zusammenfällt.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 24, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere Stifte (40, 42) von der
plastischen Masse umströmt werden und daß die Stifte
eine gemeinsame Drehachse (44) haben und über den zuge
hörigen Teilkreis (46) gleichmäßig verteilt sind.
26. Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von zylin
drischen Stäben gemäß Anspruch 1 oder 2, insbesondere
zur Herstellung eines Sintermetall- oder Keramik-
Rohlings für ein Werkzeugteil, mit zumindest einem in
die Strömung der Masse hineinragenden Stift, der beim
Durchströmen der Masse durch den Düsenmund den zumin
dest einen Kühlkanal formt, insbesondere nach einem der
Ansprüche 10 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die den
zumindest einen Stift (40, 42) tragende Welle (30), de
ren radial innerhalb des Stiftes liegende Verbindungs
stelle zum Stift im Düsenmund liegt, einen Zusatzan
trieb hat.
27. Vorrichtung nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet,
daß der zumindest eine Stift flexibel ist und der An
trieb in Abhängigkeit von der gewünschten Steigung
steuerbar ist.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 27, dadurch
gekennzeichnet, daß im Bereich des Düsenmundstücks (DM)
zumindest radial außerhalb des zumindest einen Stiftes
(40, 42) eine Strömungsleitflächenanordnung (94) zur
Linearisierung bzw. axialen Ausrichtung der Massenströ
mung vorgesehen ist, wobei vorzugsweise die Strömungs
leitflächenanordnung einstückig mit der Innenwandung
des Düsenmundstücks (DM) ausgebildet ist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge der Strömungsleitflächenanordnung (94)
auf den Bereich der Verbindung des zumindest einen
Stifts (40, 42) mit der Welle (30) beschränkt ist.
30. Vorrichtung nach Anspruch 28 oder 29, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Strömungsleitflächenanordnung (94)
von einer Verzahnungsoberfläche gebildet ist.
31. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 30, dadurch
gekennzeichnet, daß der Düsendorn (70) in einem vorbe
stimmten und vorzugsweise einstellbaren Axialabstand (AX)
vor dem Düsenmundstück (DM) endet.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 31, dadurch
gekennzeichnet, daß der Düsendorn (70, 72) zweiteilig
ausgebildet ist, wobei ein die Welle lagerndes und das
Lager zum Düsenmundstück (DM) hin abdichtendes Teil
(70) in einen Trägerkörper (72) einsetzbar, vorzugswei
se einschraubbar ist.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 32, dadurch
gekennzeichnet, daß der zumindest eine Stift aus einem
Material mit hohem E-Modul, wie z. B. aus Stahl oder
Hartmetall oder keramischem Werkstoff, besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4244861A DE4244861C2 (de) | 1992-04-08 | 1992-04-08 | Zylindrischer, aus einer plastischen Masse bestehender und extrudierter Rohling mit zumindest einem innenliegenden, wendelförmigen Kanal sowie Verfahren und Vorrichtung zu dessen Herstellung |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4244861A DE4244861C2 (de) | 1992-04-08 | 1992-04-08 | Zylindrischer, aus einer plastischen Masse bestehender und extrudierter Rohling mit zumindest einem innenliegenden, wendelförmigen Kanal sowie Verfahren und Vorrichtung zu dessen Herstellung |
DE19924211827 DE4211827C2 (de) | 1992-04-08 | 1992-04-08 | Verfahren und Strangpreßwerkzeug zur kontinuierlichen Herstellung von zylindrischen Stäben mit zumindest einem innenliegenden, wendelförmigen Kanal, und nach diesem Verfahren hergestellter Stab |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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