DE4243401A1 - Verfahren zur Umwandlung thermischer Energie in Elektroenergie - Google Patents
Verfahren zur Umwandlung thermischer Energie in ElektroenergieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1, bei dem Energie, die in nahezu
unbegrenztem Umfang zur Verfügung steht mit geringem
Aufwand in nutzbare elektrische Energie umgewandelt
wird.
Es ist bekannt in Kältemaschinen oder Wärmepumpen,
die jeweils prinzipiell den gleichen Aufbau und Funk
tion haben, insbesondere solchen vom Sorptionstyp dem
Prozeß zu Kühl- oder Heizzwecken thermische Energie
zuzuführen. Hierbei wird in der Regel die thermische
Energie an das Arbeitsmedium direkt übertragen und
dann je nach Maschinentyp entweder mit einem Verdamp
fer zur Kühlung oder mit einem Kondensator zur Erwär
mung genutzt. Im Falle einer Sorptionskältemaschine
oder -wärmepumpe erfolgt die Verdichtung des
Arbeitsmediums mit Hilfe eines Adsorptionsmittels.
Der normalerweise verwendete Verdichter ist durch
eine aus Absorber, Lösungspumpe und Lösungsventil
bestehende Apparatekombination ersetzt. Ansonsten
unterscheidet sich die Funktionsweise von Kaltdampf
kältemaschinen oder Kaltgasmaschinen nur unwesentlich
und der eigentliche Wärmeaustausch wird mittels Kon
densator und Verdampfer realisiert. Dem Prozeß ist
ständig Energie zuzuführen, im Normalfall ist dies
elektrische Energie. Ein Sonderfall hierzu ist jedoch
die Kopplung von Kältemaschine mit einer Wärmepumpe
in der die Abwärme am Kondensator der Kältemaschine
benutzt wird, um diese Energie in der Wärmepumpe zu
verwenden.
In allen bekannten Fällen wird lediglich von außen
aufwendig zuzuführende Energie oder im begrenzten
Maße prozeßeigene Energie zur Wirkungsgradverbesse
rung eingesetzt.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung auf kostengünstige
Weise elektrische Energie zur Verfügung zu stellen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kenn
zeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 enthaltenen
Merkmale gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den in den Unteran
sprüchen genannten Merkmalen.
Durch den Einsatz von thermischer Energie, die dem
Prozeß auf einfache Weise zugeführt werden kann und
relativ zu der für den eigentlichen Prozeß aufzuwen
denden Energie in sehr großer Menge in der Natur
(Sonnenenergie bzw. Geowärme) oder in Form von Abwär
me aus anderen Anlagen oder Betrieben zur Verfügung
steht, kann der Prozeß effektiv betrieben werden, da
diese Energiemengen kostenlos zur Verfügung stehen
und der zusätzliche anlagentechnische Aufwand in re
lativ kurzer Zeit amortisiert ist.
Diese thermische Energie kann selbstverständlich auch
bei allen bereits bei der Beschreibung des bekannten
Standes der Technik genannten Arten von Anlagen ver
wendet werden und verringert die zusätzlich aufzuwen
dende Energie.
Besonders vorteilhaft ist es außerdem die dem Ar
beitsmedium innewohnende Energie bei ihrer Expansion
mittels einer auf die prozeß- und maschinenspezifi
schen Parameter angepaßten Arbeitsmaschine in mecha
nische oder elektrische Energie umzuwandeln. Hierfür
kommen beispielsweise Turbinen oder ein Stirlingmotor
zur Anwendung. Diese Arbeitsmaschinen müssen beson
ders für die Nutzung der geringen im Arbeitsmedium
gespeicherten Energie ausgelegt sein, um die Verluste
in engen Grenzen zu halten.
Um Verluste so gering wie möglich zu halten, erfolgt
die Übertragung von der Turbine direkt auf den spe
ziell angepaßten Generator. Zum Ausgleich eventuell
auftretender Prozeßschwankungen ist der Generator
elektronisch regelbar, so daß ein relativ gleichmäßi
ger elektrischer Strom erzeugt wird.
Die Nutzung kann auf eine zweite alternative Art er
folgen, dabei ist es möglich die rückgewonnene Ener
gie als mechanische Energie über eine Ankopplung dem
Prozeß zur weiteren Verdichtung eines Arbeitsmediums
wieder zuzuführen oder die mit einem Kleinstgenerator
gewonnene elektrische Energie zum Antrieb bei der
Verdichtung eines Arbeitsmediums zu nutzen.
Verwendet man an Stelle der in Kältemaschinen übli
chen Expansionsventile ein oder mehrere auf die be
sonderen Bedingungen angepaßte Arbeitsmaschinen wird
die gleiche Wirkung erzielt und es kann zusätzlich
Energie für eine andere Verwendung freigesetzt wer
den, was eine zwangsläufige Wirkungsgraderhöhung zur
Folge hat. Eine temperaturabhängige Anpassung an den
Kühlprozeß kann durch Regelung der abgezweigten Ener
giemenge, beispielsweise über eine Ansteuerung eines
Generators, der mit der Turbine gekoppelt ist, erfol
gen.
Kondensationsturbinen, die mit elektronisch gesteuer
ten Generatoren, die eine geringe Verlustleistung
besitzen, gekoppelt sind, sind für eine Anwendung
besonders geeignet. Hierbei können bei ausreichendem
Massenstrom und/oder Druckgefälle mehrere Turbinen-
Generatorensätze eine Kaskade bilden, um eine voll
ständigere Energieausnutzung zu erreichen.
Auf einfachere Weise ist die temperaturabhängige An
passung an den Prozeß durch eine geregelte Bypasslei
tung parallel zur Arbeitsmaschine, mit der Druckge
fälle und Massenstrom einstellbar sind, möglich.
Wird als Arbeitsmaschine ein Stirlingmotor einge
setzt, können sowohl die am Kondensator abzunehmende
höhere Temperatur und die niedrigere Temperatur am
Verdampf er zu dessen Betrieb verwendet werden. Dieses
nutzbare Temperaturgefälle in Verbindung mit der na
hezu kostenlos zur Verfügung stehenden, zusätzlich
zugeführten thermischen Energie sind besonders gün
stige Voraussetzungen für einen hohen Wirkungsgrad
des Motors und der Gesamtanlage.
Der Stirlingmotor kann wie bereits beschrieben eben
falls mechanisch beispielsweise über ein Getriebe mit
dem oder einem zusätzlichen Verdichter der Gesamt
anlage verbunden sein, so daß die extern zuzuführende
Energie und demzufolge die Betriebskosten verringert
werden.
Nachfolgend soll die Erfindung an zwei Ausführungs
beispielen näher beschrieben werden.
Dabei zeigt Fig. 1 eine zweikreisige Anlage zur
Elektroenergieumwandlung und
Fig. 2 ein Blockschaltbild einer Kälte
maschine oder Wärmepumpe.
Bei einer aus zwei Kreisen gebildeten Anlage wird
thermische Energie, bevorzugt Solarenergie oder Geo
wärme, die in nahezu unbegrenzter Menge zur Verfügung
steht und mit geringem Aufwand für den Prozeß nutzbar
ist, in einem Wärmetauscher 1 an ein Wärmeübertra
gungsmedium übertragen. Dieses Medium wird im ge
schlossenen Kreis I geführt und soll eine große Wär
mekapazität aufweisen. Die Führung dieses Mediums im
Kreislauf I kann dabei bei entsprechendem Volumen
allein durch Schwerkraft erfolgen oder es wird bei
Bedarf eine Pumpe 2 eingesetzt.
Die an dieses Medium übertragene Wärme wird in einem
Wärmetauscher 3 an ein im Gegenstrom geführtes Kälte
mittel (Frigen), oder allgemein ausgedrückt ein nied
rigsiedendes Mittel gegeben, der Wärmetauscher 3 bil
det die Verbindung zum zweiten ebenfalls geschlosse
nen Kreis II. Die Verdampfungstemperatur dieses Käl
temittels liegt dabei unterhalb der Temperatur des
erwärmten Übertragungsmediums. Das Kältemittel geht
bei Durchlaufen des Wärmetauschers 3 auf relativ
niedrigem Energieniveau in die Dampfphase über und
wird im Leitungsstrang des Kreises II zu einer direkt
mit einem Generator gekoppelten Turbine 4 geführt.
Der Generator kann Permanentmagnete aufweisen, die
keine zusätzliche elektrische Energie erforderlich
machen. In diesem Fall ist eine elektronische Rege
lung, durch beispielsweise Spannungswandler, Wechsel-
oder Gleichrichter, für die Beeinflussung des erzeug
ten elektrischen Stromes vorteilhaft, um eine viel
seitige Nutzung desselben zu ermöglichen.
Das in der Turbine 4 expandierte Kältemittel bewegt
sich je nach Auslegung des Kreises II durch internes
Druckgefälle oder ebenfalls durch eine Pumpe 5 in den
Leitungen und wird in einem weiteren Wärmetauscher 6
kondensiert.
Durch den zweiten Wärmetauscher 6 kann ein Energie
gehalt, der evtl. noch im Kältemittel vorhanden ist,
an das Übertragungsmedium gegeben und eine gewisse
Vorheizung erreicht werden, wenn das Übertragungsme
dium wiederum bevorzugt im Gegenstrom geführt wird.
Die Anlage kann auch unter Verzicht des Kreises I
betrieben werden und die Energie direkt an das
Arbeitsmedium übertragen werden.
Aus Fig. 2 geht ein Blockschaltbild einer Kältema
schine oder Wärmepumpe hervor, der zusätzlich thermi
sche Energie in der Verdichtungsphase des Ar
beitsmediums zugeführt wird. Dies kann je nach zur
Verfügung stehender Energieform und Platzverhältnis
sen mit einem entsprechend angepaßten Wärmetauscher
11, beispielsweise einem direkt gekoppelten Sonnen
kollektor erreicht werden.
Die so an das Arbeitsmedium übertragene Energie, kann
nach Abkühlung in einem Kondensator 12 und Umwandlung
in eine speicherbare Energieform (z. B. potentielle
Energie), entweder zeitlichen Anforderungen oder ei
ner gewünschten Kapazität entsprechend in einer die
sem Kondensator 12 nachgeschalteten Arbeitsmaschine
13 in mechanische und ggf. mit einem gekoppelten Ge
nerator 14 in elektrische Energie umgewandelt werden.
Das aus der Arbeitsmaschine 13 austretende, expandie
rende, dadurch kalte Arbeitsmedium nimmt mittels ei
nes Verdampfers 15 Wärme aus der Umgebung auf, die
entsprechend abgekühlt wird. Anschließend wird das
Arbeitsmedium im Kreislauf zum Verdichter 16 geführt
und durchläuft den Prozeß erneut. Im Falle der Ver
wendung einer Sorptionskältemaschine oder -wärmepumpe
erfolgt eine ausschließlich thermische Verdichtung
des Arbeitsmediums.
In der Fig. 2 ist zusätzlich eine Verbindung 17
zwischen Arbeitsmaschine 13 und Verdichter 16
dargestellt, die mechanische oder elektrische Energie
mittels des Verdichters 16 auf das Arbeitsmedium
überträgt. Diese Energie kann aber auch extern, d. h.
außerhalb des Prozesses genutzt werden.
Außerdem ist es möglich mit einer nicht dargestell
ten Steuerschaltung, beispielsweise unter Benutzung
der Temperatur am bzw. im Verdampfer 15 die dem
Arbeitsmedium zu entnehmende Energiemenge zu steuern.
Das mit einem Temperatursensor gemessene Signal wird
in der Steuerschaltung verarbeitet und der Generator
14 so gesteuert, daß die Arbeitsmaschine 13 ent
sprechend beeinflußt wird.
Ist an Stelle der Regelung des Generators 14 eine die
Arbeitsmaschine 13 umgehende Bypassleitung, ebenfalls
nicht dargestellt, vorhanden, wird ein in dieser Lei
tung zwischengeschaltetes Ventil angesteuert und die
Menge des durch die Arbeitsmaschine 13 geführten Ar
beitsmediums beeinflußt.
Als Arbeitsmaschine 13 können Turbinen, besonders ge
eignet sind Expansionsturbinen, oder ein Stirlingmo
tor verwendet werden, die in ihren Parametern auf die
Temperatur, den Druck und den im Prozeß geführten
Massenstrom des Arbeitsmediums abgestimmt sind, so
daß die Verlustleistung so gering wie möglich gehal
ten werden kann.
Claims (12)
1. Verfahren zur Umwandlung thermischer Energie in
elektrische Energie,
dadurch gekennzeichnet
daß der Umwelt mit geringem Aufwand zu entneh
mende thermische Energie, die in nahezu unbe
grenzter Menge zur Verfügung steht, dem Prozeß
zur Verdampfung eines Mediums zugeführt und an
schließend die dem Arbeitsmedium innewohnende
Energie in einer den prozeß- und maschinenspezi
fischen Parametern (Druck, Temperatur, Massen
strom) angepaßten Arbeitsmaschine in kinetische
und/oder elektrische Energie umgewandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß als Arbeitsmedium
eine niedrigsiedende Flüssigkeit verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß als Arbeitsmedium
ein Kältemittel (Frigen) verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß Solarenergie zuge
führt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß Geowärme zugeführt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß Abwärme einer extern
vom eigentlichen Prozeß vorhandenen Industrie
anlage oder Arbeitsmaschine zugeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß als Arbeitsmaschine
eine Expansionsturbine verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Turbine
umgewandelte Energie mit einem direkt verbunde
nen Generator in Elektroenergie umgewandelt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Generator in
Abhängigkeit von der erreichten Prozeßtemperatur
und/oder des Prozeßdruckes angesteuert wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche von 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß als Arbeitsmaschine
ein abgestimmter Stirlingmotor verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die kinetische bzw.
elektrische Energie dem Prozeß wieder zugeführt
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3 und einem der
Ansprüche von 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß in einem vorgeschal
teten Kreis ein Wärmeübertragungsmedium mit der
thermischen Energie erwärmt und diese Wärme
durch Wärmeaustausch an ein in einem zweiten
Kreis geführtes Kältemittel übertragen wird.
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