DE4239579A1 - Verfahren zum Wickeln von Kreuzspulen - Google Patents
Verfahren zum Wickeln von KreuzspulenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wickeln von
Kreuzspulen, wobei die Kreuzspulen auf ihrem Umfang durch eine
Fadenführungstrommel angetrieben werden und an der
Fadenführungstrommel und an dem Spulenträger jeweils ein
Drehwinkelsignal abgenommen wird sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Wird eine Kreuzspule durch eine sogenannte Fadenführungstrommel
angetrieben, das heißt, durch eine Wickelwalze, mit deren Hilfe
gleichzeitig der Faden auf der Kreuzspule in Kreuzlagen in
einer sogenannten wilden Wicklung abgelegt wird, treten bei
bestimmten Verhältnissen der Durchmesser von Kreuzspule und
Fadenführungstrommel sogenannte Bildwickel auf. Aufgrund des
Verhältnisses der Durchmesser stehen die
Umfangsgeschwindigkeiten der Fadenführungstrommel und der
Kreuzspule in einem konstanten Verhältnis zueinander. Das
bedeutet, daß während des Aufbaues eines Bildwickels die
Kreuzspule bei einer vollständigen Umdrehung der
Fadenführungstrommel bei einem geringeren Durchmesser der
Kreuzspule gegenüber der Fadenführungstrommel stets um
denselben Winkel der Fadenführungstrommel voreilt, während bei
einem Durchmesser der Kreuzspule, der größer ist als der
Durchmesser der Fadenführungstrommel, die Kreuzspule stets um
denselben Winkel der Fadenführungstrommel nacheilt. Ein
Bildwickel ist dann vollendet, wenn ausgehend von einem festen
Punkt auf dem Umfang der Spule und auf dem Umfang der
Fadenführungstrommel, die sich zu Beginn der ersten Umdrehung
beim Aufbau eines Bildwickels beispielsweise gegenüberliegen
können, nach der zum Aufbau eines Bildwickels erforderlichen
Anzahl von Umdrehungen sich die beiden Punkte wieder
gegenüberliegen. Da aufgrund des langsamen Anwachsens des
Spulendurchmessers die Durchmesserverhältnisse über eine
gewisse Zeit nahezu konstant bleiben, wird während des
Durchlaufens einer sogenannten Bildzone der Faden immer wieder
auf derselben Stelle des Umfangs der Kreuzspule abgelegt. Die
dadurch entstehenden Wulste verändern die Oberflächenstruktur
der Kreuzspule und beeinflussen nachteilig das Abspulen des
Fadens von der Kreuzspule.
Statt mit einer Fadenführungstrommel kann der Faden auch mit
einem Fadenführer auf der Kreuzspule abgelegt werden.
Bildwickel treten bei dieser Art der Verlegung des Fadens aber
nur dann zwangsläufig auf, wenn der Fadenführer in einer
Nutwalze zwangsgeführt wird und diese Nutwalze in einem starren
Drehzahlverhältnis mit einer Trommel steht, welche die Spule
mittels Friktion antreibt. Diese Art der Fadenverlegung,
getrennte antreibende Wickelwalze und zwangsgeführter
Fadenführer, wobei die Fadenführung abhängig ist von der
Drehzahl der Wickelwalze, ist mit dem Verlegen eines Fadens mit
einer Fadenführungstrommel vergleichbar, so daß zur
Vereinfachung der Beschreibung die Verlegung eines Fadens
mittels eines zwangsgeführten Fadenführers der Verlegung mit
einer Fadenführungstrommel gleichgesetzt wird.
Um das Entstehen von Bildwickeln zu verhindern wird versucht,
in den kritischen Durchmesserbereichen der Spule, in denen
aufgrund der Durchmesserverhältnisse zwischen Spule und
Fadenführungstrommel während des Aufbaues der Bildwickel
konstante Drehwinkelverhältnisse und damit Drehzahlverhältnisse
auftreten, durch Beeinflussung der Drehzahlverhältnisse,
beispielsweise durch Abbremsen der Spule, den Aufbau von
Bildwickeln zu vermeiden.
Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Vorrichtungen
und Verfahren bekannt geworden, um den Aufbau von Bildwickeln
zu vermeiden. Aus der DE-OS 35 21 152 beispielsweise ist es
bekannt, daß an dem Spulenträger der Kreuzspule ein rotierendes
Element angebracht ist, das mit wechselnder Bremskraft gebremst
wird. Weiterhin wird die Umfangsgeschwindigkeit der die
Kreuzspule antreibenden und den Faden verlegenden
Fadenführungstrommel fortlaufend verändert.
Da die Bildwickel nur bei bestimmten, im voraus zu berechnenden
Durchmesserverhältnissen von Kreuzspule und
Fadenführungstrommel auftreten, bedeutet das ständige Abbremsen
der Kreuzspule und das ständige Verändern der Drehzahl des
Antriebsmotors dann einen vermeidbaren Energieverlust, wenn
keine Zonen mit Bildwickeln durchfahren werden. Bei dem
ständigen Abbremsen und Beschleunigen der Kreuzspule können
nicht gewünschte Einflüsse auf das Garn auftreten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, nur dann noch in den
Verfahrensablauf des Wickelns der Kreuzspule einzugreifen,
wenn die Gefahr besteht, daß eine Bildzone durchlaufen wird.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit Hilfe der
kennzeichnenden Merkmale des Verfahrensanspruchs 1.
Während die Kreuzspule gewickelt wird, werden an dem
Spulenträger und an der Fadenführungstrommel jeweils
Drehwinkelsignale abgenommen und einem Rechner eingegeben. Nach
jeder vollständigen Umdrehung der Fadenführungstrommel werden
mindestens zwei aufeinanderfolgende Drehwinkel der Kreuzspule
miteinander verglichen, wobei der Ausgangspunkt der Drehwinkel
für die Kreuzspule und für jede vollständige Umdrehung der
Fadenführungstrommel jeweils auf einen Fixpunkt bezogen wird.
Vom Rechner werden übereinstimmende Drehwinkel der Spule und
dadurch bedingt konstante Drehwinkelabweichungen gegenüber den
jeweiligen Umdrehungen der Fadenführungstrommel als Beginn
eines Bildwickels erkannt. Spätestens dann wird erfindungsgemäß
durch einen Eingriff in die Drehzahl der Spule die Konstanz der
Abweichung der Drehwinkel gegenüber den jeweiligen Umdrehungen
der Fadenführungstrommel gestört, wodurch die Bildzone ohne
Bildwickelbildung durchfahren wird. Bei diesem Verfahren zum
Winkeln von Kreuzspulen wird vorteilhaft nur dann in den
Verfahrensablauf eingegriffen, wenn die Gefahr besteht, daß
eine Bildzone durchlaufen wird.
Nach einer Ausbildung der Erfindung wird nach jeder
vollständigen Umdrehung der Fadenführungstrommel die Differenz
von zwei aufeinanderfolgenden Drehwinkeln der Kreuzspule
gebildet. Die Drehzahlen, die von der Kreuzspule und von der
Fadenführungstrommel benötigt werden, um einen vollständigen
Bildwickel zu erzeugen, stehen jeweils in einem festliegenden
Verhältnis zueinander. Während einer vollständigen Umdrehung
der Fadenführungstrommel eilt die Kreuzspule der
Fadenführungstrommel in Abhängigkeit vom Durchmesser stets um
einen konstanten Winkel vor oder nach. Während des Aufbaus
eines Bildwickels dreht sich die Kreuzspule jeweils bei einer
vollständigen Umdrehung der Fadenführungstrommel stets um
denselben Drehwinkelbetrag. Die Differenz zwischen den jeweils
bei zwei aufeinanderfolgenden Umdrehungen der
Fadenführungstrommel vollständig zurückgelegten Winkelgraden
der Kreuzspule ergibt deshalb den Wert Null. Erfindungsgemäß
wird dann, wenn der Absolutwert der Differenz gegen Null
strebt, bei einem vorgebenen Grenzwinkelwert, der von Null
verschieden ist, zur Verhinderung von Bildwickeln so lange ein
Schlupf zwischen Spule und Fadenführungstrommel erzeugt, bis
daß der Grenzwinkelwert sich positiv vergrößert.
In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wird im Rechner
der Spulstelle oder Spulmaschine nach jeder vollständigen
Umdrehung der Fadenführungstrommel der Absolutwert der
Drehwinkelabweichung gegenüber der Fadenführungstrommel mit
einem von dem kritischen Durchmesser der Spule in der
jeweiligen Bildzone und den Fadenführungstrommelkonstanten
abhängigen Faktor multipliziert. Ein Ergebnis von 360 Grad und
einem Vielfachen davon wird einem Ergebnis von null Grad
gleichgesetzt. Dann, wenn der so berechnete Winkelwert einem
vorgegebenen, von Null verschiedenen Grenzwinkelwert
entspricht, wird zur Verhinderung von Bildwickeln so lange ein
Schlupf zwischen Spule und Fadenführungstrommel erzeugt, bis
daß der Grenzwinkelwert sich positiv vergrößert.
Als Drehwinkelabweichung gegenüber der Spule kann auch die
Winkeldifferenz von zwei aufeinanderfolgenden Drehwinkeln
angesehen werden, die ein zu Beginn der ersten Umdrehung dem
Fixpunkt der Spule gegenüberliegender Punkt auf dem Umfang der
Spule nach Abschluß zweier vollständiger Umdrehungen der
Fadenführungstrommel gegenüber dem Fixpunkt der Spule
zurückgelegt hat.
Beim Wickeln einer Kreuzspule bewegt sich der Durchmesser der
Kreuzspule zum Anfang der Spulenreise in einem Bereich, der
kleiner ist als der Durchmesser der sie antreibenden
Fadenführungstrommel. In diesem Bereich eilt die Kreuzspule der
Fadenführungstrommel vor. Der Drehwinkel der Kreuzspule ist
jeweils größer als der Drehwinkel der Fadenführungstrommel. Die
Drehwinkelabweichung gegenüber der Fadenführungstrommel ist
positiv.
Stimmen die Durchmesser von Kreuzspule und Fadenführungstrommel
überein, stimmen die Drehwinkel von Kreuzspule und
Fadenführungstrommel bei einer Umdrehung der
Fadenführungstrommel ebenfalls überein. Die Kreuzspule eilt der
Fadenführungstrommel weder vor noch nach. Die
Drehwinkelabweichung ist also Null.
Übersteigt der Durchmesser der Kreuzspule den Durchmesser der
Fadenführungstrommel, eilt die Kreuzspule der
Fadenführungstrommel bei jeder Umdrehung der
Fadenführungstrommel nach. Die Drehwinkelabweichung ist also
negativ.
Beim Auftreten von Bildwickeln ist die Drehwinkelabweichung der
Kreuzspule gegenüber dem Fixpunkt und gegenüber der
Fadenführungstrommel konstant. Die Differenz von zwei
aufeinanderfolgenden Drehwinkeln, die ein zu Beginn der ersten
Umdrehung dem Fixpunkt der Spule gegenüberliegender Punkt auf
dem Umfang der Spule bei Abschluß zweier vollständiger
Umdrehungen der Fadenführungstrommel gegenüber dem Fixpunkt der
Spule zurückgelegt hat, ergibt einen Winkel, der in
Abhängigkeit von dem kritischen Spulendurchmesser für eine
bestimmte Bildzone charakteristisch ist.
Wird der Absolutwert dieser Winkeldifferenz, die mit der
Drehwinkelabweichung übereinstimmt, erfindungsgemäß mit einem
von dem kritischen Spulendurchmesser einer Bildzone und den
Fadenführungstrommelkonstanten abhängigen Faktor multipliziert,
liegt dann ein Bildwickel vor, wenn das Produkt null Grad, 360
Grad oder ein ganzzahliges Vielfaches von 360 Grad ergibt. Von
dem Rechner werden diese Ergebnisse als gleichartig angesehen
und einem Ergebnis von null Grad gleichgesetzt. Ein Ergebnis
von null Grad wird nur bei übereinstimmenden Durchmessern von
Spule und Fadenführungstrommel erhalten. Nur der Absolutwert
der Differenz zwischen zwei aufeinanderfolgenden Drehwinkel
wird für die Multiplikation mit dem Faktor genutzt.
Als Faktor zur Multiplikation der Winkeldifferenz, der
Drehwinkelabweichung der Kreuzspule gegenüber der
Fadenführungstrommel, wird der Zähler des Verhältnisses der
Anzahl der Umdrehungen der Fadenführungstrommel zur Anzahl der
Umdrehungen der Kreuzspule genommen, die bei der Ablage des
Fadens zu einem vollständigen Bildwickel bei dem jeweils
kritischen Durchmesser erforderlich sind. Für diesen Faktor
sind vorgegeben: der Durchmesser und die Gangzahl der
Fadenführungstrommel sowie der für die entsprechende Bildzone
charakteristische kritische Durchmesser der Spule. Beim
Durchfahren einer Bildzone wird also das Produkt aus dem Faktor
und der Winkeldifferenz Null. Damit ein Bildwickel nicht erst
auftritt, wird ein Grenzwinkel vorgegeben, der einen von Null
verschiedenen Grenzwinkelwert hat, und bei dessen Erreichen zur
Verhinderung von Bildwickeln so lange ein Schlupf zwischen
Spule und Fadenführungstrommel erzeugt wird, bis daß der
Grenzwinkelwert sich positiv vergrößert.
Als Kriterium für das Erkennen einer Bildzone kann folgende
allgemeingültige Formel angesehen werden:
k · | Drehwinkel Spule (n) - Drehwinkel Spule (n - 1) | ≦ ε.
ε ist der vorgegebene Winkel mit einem von Null verschiedenen
Grenzwinkelwert, den die Kreuzspule während der Abbremsung bei
einer Umdrehung der Fadenführungstrommel gegenüber der
Drehwinkelabweichung nacheilt, wie sie sich bei schlupffreiem
Antrieb in einer Bildzone einstellen würde. Wenn der durch die
Multiplikation des Faktors k mit der Drehwinkelabweichung
berechnete Winkel dem vorgegebenen Winkel ε entspricht, wird
vom Rechner ein Abbremsen der Kreuzspule eingeleitet. Der
Winkel ε soll als Drehwinkelabstand zur Drehwinkelabweichung
der Verhinderung des Einlaufens in die Bildzone dienen.
Der Zahlenwert des Faktors k ist bei vorgegebenem Durchmesser
sowie vorgegebener Gangzahl der Fadenführungstrommel jeweils
von der zu durchlaufenden Bildzone abhängig, also vom
jeweiligen kritischen Durchmesser der Kreuzspule.
In einer Ausgestaltung der Erfindung können die jeweiligen
Zahlenwerte des Faktors k für jede mögliche Bildzone bei dem
jeweils möglichen kritischen Kreuzspulendurchmesser einem
Rechner an der Spulstelle eingegeben sein und in Abhängigkeit
von der kritischen Anzahl der Trommelumdrehungen bis zum
Erreichen einer Bildzone oder in Abhängigkeit von dem
kritischen Durchmesser der Kreuzspule in einer Bildzone
abrufbar sein.
Dabei kann der Durchmesser der Kreuzspule dann genau ermittelt
werden, wenn bei schlupffreiem Abrollen der Spule auf der
Fadenführungstrommel das aktuelle Drehzahlverhältnis der
Drehzahlen von Kreuzspule und Fadenführungstrommel feststellbar
ist. Anhand dieses Drehzahlverhältnisses läßt sich der
jeweilige aktuelle Durchmesser der Kreuzspule errechnen und mit
dem nächstliegenden kritischen Durchmesser vergleichen, so daß
eine Entscheidung hinsichtlich eines Eingreifens in den
Spulprozeß gefällt werden kann.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann der Schlupf
zum Verhindern einer Bildwicklung und das Einstellen des
berechneten Winkels zur Verzögerung der Kreuzspule gegenüber
dem schlupffreien Antrieb durch eine Abbremsung der Spule
erzeugt werden.
Das Bremsen der Kreuzspule kann mittels einer
elektromagnetischen Bremse vorgenommen werden. Dabei kann der
während des Bremsens von der Bremse aufgenommene elektrische
Strom gemessen werden. Als Kriterium für das Durchlaufen der
Bildzone kann der Zeitpunkt angesehen werden, wenn die durch
das Bremsen erzeugte Umfangsgeschwindigkeit der Spule erreicht
ist, weil der Spulendurchmesser auf den Durchmesser angewachsen
ist, der der durch das Bremsen vorgegebenen Geschwindigkeit
zuzuordnen ist. In diesem Fall ist der von der Bremse
aufgenommene Strom auf Null abgesunken, weil die
Umfangsgeschwindigkeit von Fadenführungstrommel und Kreuzspule
übereinstimmen und die Bremse kann gelöst werden.
Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Spulstelle mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Verhinderung von Bildwickeln,
Fig. 2 ein Beispiel zur Ermittlung des Faktors k bei einem
Spulendurchmesser, der kleiner ist als der der
Fadenführungstrommel und
Fig. 3 ein Beispiel zur Ermittlung des Faktors k bei einem
Spulendurchmesser, der größer ist als der der
Fadenführungstrommel.
In Fig. 1 ist die Spulstelle einer hier nicht in allen
Einzelheiten dargestellten Textilmaschine dargestellt. Es sind
nur die zum Verständnis der Erfindung beitragenden Merkmale
dargestellt und erläutert.
An einer Spulstelle 1 wird ein Faden 2 von einer hier nicht
dargestellte Fadenlieferstelle einer Fadenführungstrommel 3
zugeführt. Die Fadenlieferstelle kann eine Ablaufspule oder
eine Spinnstelle sein. Der Faden läuft durch eine an der
Maschine befindliche Fadenführungsöse 4 auf die
Fadenführungstrommel 3 auf. Er liegt in Fadenführungsnuten 5,
die sich gewindeartig in einer endlosen Windung auf dem Umfang
der Fadenführungstrommel hinziehen.
Die Fadenführungstrommel 3 dreht sich vom Betrachter aus
gesehen in die Bildebene hinein, entsprechend der Pfeilrichtung
6, und legt dann den in Pfeilrichtung 7 gelieferten Faden in
kreuzförmigen Lagen auf eine Auflaufspule 8, eine Kreuzspule.
Die Kreuzspule 8 liegt auf der Fadenführungstrommel 3 an ihrer
Umfangsfläche auf und wird von der Fadenführungstrommel
gleichzeitig angetrieben. Sie dreht sich im Berührungspunkt mit
der Fadenführungstrommel 3 in der gleichen Richtung wie die
Fadenführungstrommel, aber im entgegengesetzten Drehsinn, wie
durch den Pfeil 9 angedeutet.
Während sich die Fadenführungstrommel 3 in der angegebenen
Drehrichtung 6 dreht, wird der Faden in den Fadenführungsnuten
mitgenommen und entsprechend der Gängigkeit der
Fadenführungstrommel in changierendem Wechsel von rechts nach
links in kreuzförmigen Lagen auf dem Umfang der Kreuzspule
abgelegt. Die Fadenführungstrommel des vorliegenden
Ausführungsbeispiels ist zweigängig, das heißt, die
Fadenführungstrommel benötigt zwei vollständige Umdrehungen, um
den Faden von einer Stirnseite der Kreuzspule zur anderen
Stirnseite zu verlegen. Für eine Hin- und Herverlegung des
Fadens auf der Oberfläche der Kreuzspule benötigt die
Fadenführungstrommel vier Umdrehungen.
Die Hülse 10 der Kreuzspule 8 ist in konischen Hülsentellern
11a und 11b gelagert, die an den Rahmen 12a und 12b des
Spulenhalters drehbar befestigt sind. Aus dem Rahmen 12b ist
seitwärts eine Welle 13 herausgeführt, die mit dem konischen
Hülsenteller 11b verbunden ist. An der Welle 13 greift eine
Bremse 14 an. Die Betätigung erfolgt elektromechanisch mittels
eines Elektromagneten 15.
Die Lagerung der Welle 16 der Fadenführungstrommel 3 ist hier
nicht dargestellt. Angetrieben wird die Fadenführungstrommel 3
direkt von einem Elektromotor 17, beispielsweise im
vorliegenden Ausführungsbeispiel einem
Drehstrom-Asynchronmotor. Über die Speiseleitung 17a ist der
Motor 17 mit einem Wechselrichter 18 verbunden. Mit 19 ist die
Stromversorgung des Wechselrichters 18 bezeichnet. Mit der
Steuerleitung 18a ist der Wechselrichter 18 mit einer
Steuereinrichtung 20 verbunden. Diese Steuereinrichtung umfaßt
einen Rechner 23, welcher die an der Spulstelle anfallenden
Daten verarbeitet und für die Durchführung einer störungsfreien
Garnproduktion verwertet. Dazu gehört die Erkennung möglicher
Bildzonen und das rechtzeitige Eingreifen zur Vermeidung dieser
Bildzonen. Bildzonen treten bei einem bestimmten
Durchmesserverhältnis von Kreuzspule und Fadenführungstrommel
auf. Beim Auftreten von Bildzonen stimmen die Drehwinkel der
Spule bei jeder vollständigen Umdrehung der
Fadenführungstrommel überein. Es tritt eine konstante
Drehwinkelabweichung gegenüber den jeweiligen Umdrehung der
Fadenführungstrommel auf. Um die jeweiligen Drehwinkel
feststellen zu können, werden an der Welle 3 des Spulenträgers
11b sowie an der Welle 16 des Antriebsmotors 17 der
Fadenführungstrommel 3 Drehwinkelsignale abgenommen. An der
Welle 13 des Spulenträgers 11b ist ein Drehwinkelsignalgeber 21
installiert, der die Drehwinkelsignale über die
Drehwinkelsignalleitung 21a dem Rechner 23 der
Steuereinrichtung 20 zuleitet. Ebenso ist ein
Drehwinkelsignalgeber 22 an der Welle 16 der
Fadenführungstrommel 3 installiert, der die Drehwinkelsignale
der Fadenführungstrommel über die Signalleitung 22a ebenfalls
dem Rechner 23 der Steuereinrichtung 20 an der Spulstelle 1
zuleitet. Der Ausgangspunkt der Drehwinkel für die Kreuzspule
und für jede vollständige Umdrehung der Fadenführungstrommel
wird jeweils auf einen Fixpunkt bezogen. Für Kreuzspule und
Fadenführungstrommel kann jeweils ein eigener Fixpunkt
vorgesehen sein, der durch die Anordnung der die
Drehwinkelsignale aufnehmenden Sensoren festgelegt ist. Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel soll der Berührungspunkt 24
von Fadenführungstrommel 3 und Kreuzspule 8 der Ausgangspunkt
der Drehwinkel für jede Umdrehung der Kreuzspule und für jede
Umdrehung der Fadenführungstrommel sein. Diese Annahme
erleichtert das Verständnis der vorliegenden Erfindung.
Um mögliche Bildzonen rechtzeitig erkennen zu können, wird nach
jeder vollständigen Umdrehung der Fadenführungstrommel 3
festgestellt, um welchen Drehwinkel sich die Spule gedreht hat.
Dieser Drehwinkel wird verglichen mit dem vorhergehenden
Drehwinkel bei ebenfalls einer vollständigen Umdrehung der
Fadenführungstrommel. Stimmen diese beiden Drehwinkel überein,
das heißt, ist die Differenz dieser beiden Drehwinkel gleich
null, hat die Kreuzspule einen kritischen Durchmesser erreicht
und durchläuft eine Bildzone. Ebenso kann die
Drehwinkelabweichung der Kreuzspule zur Fadenführungstrommel
festgestellt werden. Während des Aufbaus des Spulenwickels
durchläuft die Kreuzspule in ihrem Durchmesser drei
verschiedene Stadien. Während des ersten Stadiums ist der
Durchmesser der Kreuzspule kleiner als der der sie antreibenden
Fadenführungstrommel. In diesem Fall eilt die Kreuzspule der
Fadenführungstrommel ständig vor. Ein Sonderfall tritt dann
ein, wenn der Durchmesser der Fadenführungstrommel und der
Durchmesser der Kreuzspule übereinstimmen. In diesem Fall sind
die Umfangsgeschwindigkeiten von Kreuzspule und
Fadenführungstrommel gleich. In diesem Fall befindet sich die
Kreuzspule in einer Bildzone. Der dritte Fall tritt dann ein,
wenn der Durchmesser der Kreuzspule größer ist als der
Durchmesser der Fadenführungstrommel. In diesem Fall eilt die
Kreuzspule der Fadenführungstrommel nach. Ein Kriterium für das
Auftreten einer Bildzone ist, daß bei einem kleineren
Durchmesser der Kreuzspule als der Durchmesser der
Fadenführungstrommel die Kreuzspule der Fadenführungstrommel
bei jeder vollständigen Umdrehung der Fadenführungstrommel mit
der gleichen Drehwinkelabweichung voreilt. Ist der Durchmesser
der Kreuzspule größer als der Durchmesser der
Fadenführungstrommel, eilt die Kreuzspule der
Fadenführungstrommel stets um die gleiche Drehwinkelabweichung
nach. Das Voreilen oder das Nacheilen der Kreuzspule dauert so
lange, das heißt, in Abhängigkeit von der Gängigkeit der
Fadenführungstrommel so viele Umdrehungen, bis daß ein
vollständiger Bildwickel aufgebaut ist.
Eine eine Bildzone charakterisierende Drehwinkelabweichung wird
auch dann erhalten, wenn die Differenz zweier
aufeinanderfolgender Drehwinkel der Kreuzspule dergestalt
gebildet wird, daß die Winkeldifferenz von zwei
aufeinanderfolgenden Drehwinkeln ermittelt wird, die ein zu
Beginn der ersten Umdrehung dem Fixpunkt der Spule
gegenüberliegender Punkt auf dem Umfang der Spule nach Abschluß
zweier vollständiger Umdrehungen der Fadenführungstrommel
gegenüber dem Fixpunkt der Spule zurückgelegt hat. Die
Verarbeitung der Winkelsignale und die Differenz zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Drehwinkel wird von dem Rechner 23 der
Spulstelle vorgenommen.
Erfindungsgemäß werden folgende Kriterien für das Erkennen
eines Bildwickels, das Einlaufen in eine Bildzone und zur
Einleitung von Maßnahmen zur Verhinderung des Auftretens von
Bildwickel genutzt:
Wenn die Differenz zweier aufeinanderfolgender Drehwinkel der
Kreuzspule bei jeweils einer vollständigen Umdrehung der
Fadenführungstrommel gegen null strebt, muß in den Aufbau des
Spulenkörpers eingegriffen werden, um das Auftreten von
Bildwickeln zu verhindern. Dieses kann beispielsweise durch
Abbremsen der Kreuzspule erfolgen.
Ein weiteres Kriterium für das Auftreten von Bildwickeln ist
die konstante Drehwinkelabweichung der Kreuzspule gegenüber der
Fadenführungstrommel. Auch hier muß in das Wickelgeschehen
eingegriffen werden, bevor durch eine Konstanz der
Drehwinkelabweichung Bildwickel auftreten.
Während sich beim vorhergehenden Beispiel die Erkenntnis des
Auftretens von Bildwickeln auf das Feststellen einer
Drehwinkelabweichung gegenüber der Fadenführungstrommel stützt,
kann auch eine konstante Winkeldifferenz zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Drehwinkeln eines Punktes auf dem Umfang
der Kreuzspule nach zwei vollständigen Umdrehungen der
Fadenführungstrommel ein Indiz für das Auftreten von
Bildwickeln darstellen. Der Absolutwert der Drehwinkeldifferenz
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Drehwinkelsignalen der
Kreuzspule entspricht in ihrer Größe der Drehwinkelabweichung
der Kreuzspule gegenüber der Fadenführungstrommel.
Zur Verhinderung des Auftretens von Bildwickeln kann
erfindungsgemäß wie folgt verfahren werden:
In dem Rechner 23 wird bei jeder vollständigen Umdrehung der
Fadenführungstrommel 3, die von dem Drehwinkelsignalgeber 22
über die Signalleitung 22a dem Rechner 23 der Spulstelle
gemeldet wird, die Differenz zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Drehwinkeln der Kreuzspule 8 gebildet, wobei die
Drehwinkelsignale der Kreuzspule vom Drehwinkelsignalgeber 21
aufgenommen und über die Signalleitung 21a ebenfalls dem
Rechner 23 der Spulstelle zugeleitet wird. Immer dann, wenn der
Absolutwert der Differenz der beiden Drehwinkel der Kreuzspule
gegen null strebt, wird bei einem vorgebenen Grenzwinkelwert,
der von Null verschieden ist, zur Verhinderung von Bildwickeln
so lange ein Schlupf zwischen Spule und Fadenführungstrommel
erzeugt, bis daß der Grenzwinkelwert sich positiv vergrößert.
Der Grenzwinkelwert kann über die Eingabe 29 dem Rechner 23 zum
Vergleich vorgegeben werden. Stimmt der berechnete Grenzwinkel
mit dem vorgegebenen Grenzwinkelwert überein, wird von dem
Rechner ein Signal an die Steuereinrichtung 20 gegeben, die
ihrerseits über die Signalleitung 15a die Betätigung 15 der
Bremse 14 auslöst.
In der anderen Ausbildung der Erfindung wird die Konstanz der
Drehwinkelabweichung der Kreuzspule zur Fadenführungstrommel
als Kriterium zum Erkennen eines Bildwickels genutzt. Es wird
die Winkeldifferenz von zwei aufeinanderfolgenden Drehwinkeln
gebildet, wobei als Drehwinkel der von einem zu Beginn der
Umdrehung dem Fixpunkt der Spule gegenüberliegenden Punkt auf
dem Umfang der Spule bei Abschluß einer vollständigen Umdrehung
der Fadenführungstrommel gegenüber dem Fixpunkt der Spule
zurückgelegte Weg zu verstehen ist. Die Drehwinkelabweichung,
der Absolutwert der Winkeldifferenz zweier Drehwinkel, wird mit
einem von dem kritischen Spulendurchmesser der jeweiligen
Bildzone, dem Fadenführungstrommeldurchmesser und der Gangzahl
der Fadenführungstrommel abhängigen Faktor multipliziert. Die
Faktorvorgabe kann über eine Eingabe 25 an der
Steuereinrichtung 20 erfolgen, sie kann aber auch über ein
Programm von einem hier nicht dargestellten Maschinenrechner
über die Signalleitung 26 in den Rechner 23 der Spulstelle
geladen werden. Das Programm des Zentralrechners ist dann in
der Lage, an der Spulstelle den jeweiligen Faktor zu errechnen,
wenn an der Spulstelle an der Steuereinrichtung 20 oder an dem
Zentralrechner die Daten eingegeben werden. Der
Trommeldurchmesser wird an einer Eingabe 27 eingegeben.
Weiterhin muß an der Eingabe 28 die Gangzahl, die Gängigkeit
der Fadenführungstrommel, eingegeben werden. Diese Eingaben
entfallen, wenn die Fadenführungstrommel an der Kreuzspule eine
fest installierte Trommel ist, deren Daten konstant bleiben.
Damit würden die Eingaben 27 und 28 an der Steuereinrichtung 20
entfallen. Die Drehwinkelabweichung beziehungsweise die
Winkeldifferenz sind für jedes Bild charakteristisch. Beim
Durchlaufen einer Bildzone ergibt das Produkt aus
Drehwinkelabweichung beziehungsweise Winkeldifferenz und Faktor
einen Wert von null Grad, 360 Grad oder einem Vielfachen von
360 Grad. Das Ergebnis von 360 Grad oder einem Vielfachen von
360 Grad wird einem Winkel von null Grad gleichgesetzt. Durch
Vergleich mit einem vorgegebenen Winkel, der als
Grenzwinkelwert über die Eingabe 29 dem Rechner 23 zum
Vergleich vorgebenen werden kann, kann festgestellt werden, ob
sich die Kreuzspule einem kritischen Durchmesser nähert und die
Gefahr besteht, daß eine Bildzone durchlaufen wird. Stimmt der
berechnete Winkel mit dem vorgegebenen Grenzwinkelwert überein,
wird von dem Rechner ein Signal an die Steuereinrichtung 20
gegeben, die ihrerseits über die Signalleitung 15a die
Betätigung 15 der Bremse 14 auslöst.
Während des Bremsens der Kreuzspule entsteht ein Schlupf
zwischen der Fadenführungstrommel 3 und der Kreuzspule 8.
Dadurch eilt die Kreuzspule 8 der Fadenführungstrommel 3 nach.
Das Bremsen wird so eingestellt, daß die Kreuzspule 8 mit dem
vorgegebenen Winkel so lange gegenüber dem bei schlupffreiem
Antrieb sich einstellenden Drehwinkel nacheilt, bis daß die
Zone der Bildwickel im jeweiligen Durchmesserbereich
durchlaufen ist.
Während des Bremsens nimmt die elektromagnetische Betätigung 15
der Bremse 14 einen Bremsstrom auf, der von der
Steuereinrichtung 20 gemessen wird. Da die
Umfangsgeschwindigkeit der Kreuzspule mit zunehmendem
Durchmesser abnimmt, wird durch das Bremsen eine
Umfangsgeschwindigkeit eingestellt, die einem erst noch zu
erreichenden Durchmesser zugeordnet ist. Wird dieser
Durchmesser dann tatsächlich von der Spule erreicht, stimmt die
tatsächliche Umfangsgeschwindigkeit der Kreuzspule mit der
durch die Bremsung vorgegebenen Umfangsgeschwindigkeit überein.
In diesem Fall tritt auch kein Schlupf mehr zwischen der
Kreuzspule und der Fadenführungstrommel auf. Der Bremsstrom
sinkt gegen null. Das kann als Signal für die Steuereinrichtung
20 genutzt werden, daß die Zone eines Bildwickels durchfahren
ist und die Bremse 14 gelöst werden kann. Ist der Bremsstrom
auf Null abgesunken, wird über die Signalleitung 15a die
elektromagnetische Betätigung 15 der Bremse 14 gelöst und die
Welle 13 freigegeben.
Während des Bremsvorgangs läuft die Fadenführungstrommel mit
ihrer vorgegebenen Drehzahl konstant weiter. Damit wird die
Ermittlung des Durchmessers der Kreuzspule gestört. Durch
Verändern der Spulendrehzahl gegenüber der Trommeldrehzahl wird
dem Rechner ein noch nicht vorhandener Durchmesser
vorgetäuscht. Da jedoch eine konstante Drehwinkelabweichung zur
antreibenden Fadenführungstrommel festzustellen ist, kann der
Rechner 23 ermitteln, um wieviel der antreibende Durchmesser
der Fadenführungstrommel gegenüber dem Durchmesser der
Kreuzspule vor- oder nacheilt. Wird eine Abstellung des
Wickelns über den zu erreichenden Durchmesser gewünscht, kann
in diesem Fall die Durchmesserabstellung zum Beispiel über die
Anzahl der Spulenumdrehungen vorhergesagt werden.
Eine weitere Methode, den tatsächlichen Durchmesser zu
ermitteln, ist das intervallmäßige Abschalten der Bremse, so
daß zum Zeitpunkt der Übereinstimmung der
Umfangsgeschwindigkeit der Kreuzspule mit der
Umfangsgeschwindigkeit der Fadenführungstrommel über die
Umfangsgeschwindigkeit eine Durchmesserbestimmung der
Kreuzspule durchgeführt werden kann.
Anhand zweier Beispiele soll gezeigt werden, wie der Faktor
ermittelt wird, mit dem der Absolutwert der Winkeldifferenz
zweier aufeinanderfolgender Drehwinkel der Kreuzspule, die
Drehwinkelabweichung der Kreuzspule gegenüber der
Fadenführungstrommel, multipliziert wird, um den vorgegebenen
Grenzwinkelwert zu erhalten. Mit diesem vorgegebenen
Grenzwinkel wird ein Sicherheitsabstand zur Zone der Bildwickel
bei kritischen Durchmessern der Kreuzspule, was einem
kritischen Durchmesserverhältnis von Kreuzspule und
Fadenführungstrommel entspricht, erreicht.
Bei der Berechnung des vorgegebenen Faktors, der mit k
bezeichnet werden soll, sind zwei Fälle zu unterscheiden. Der
erste Fall liegt dann vor, wenn der Durchmesser der zu
wickelnden Kreuzspule noch kleiner ist als der Durchmesser der
sie antreibenden Fadenführungstrommel. Der andere Fall liegt
dann vor, wenn der Durchmesser der Kreuzspule größer ist als
der Durchmesser der sie antreibenden Fadenführungstrommel. Ein
Grenzfall liegt dann vor, wenn der Durchmesser der Kreuzspule
mit dem Durchmesser der Fadenführungstrommel übereinstimmt. In
diesem Fall ist der Faktor k nur abhängig von der Gängigkeit
der Fadenführungstrommel, das heißt, von der Anzahl der
Umdrehungen, die für einen Hin- und Rückhub zur Verlegung einer
Fadenlage erforderlich ist.
In Fig. 2 ist die Situation dargestellt, daß der Durchmesser
der Kreuzspule 8 kleiner ist als der Durchmesser der
Fadenführungstrommel 3. Die Durchmesserverhältnisse sind so
gewählt, daß eine Bildzone erreicht wird.
In der Fig. 2 ist eine stirnseitige Ansicht der
Fadenführungstrommel 3 und der auf sie aufliegenden Kreuzspule
8 gezeigt. Die Fadenführungstrommel 3 dreht sich in
Drehrichtung 6 und wickelt dabei den in Pfeilrichtung 7
angelieferten Faden 2 auf die Kreuzspule 8 auf, die sich in
Drehrichtung 9 dreht. Der Mittelpunkt 30 der Welle 16 der
Fadenführungstrommel 3 und der Mittelpunkt 31 der Hülse 10 der
Kreuzspule 8, die Drehachse, liegen auf einer Verbindungslinie
32, die durch den Berührungspunkt 24 von Fadenführungstrommel 3
und Kreuzspule 8 geht. Der Berührungspunkt 24 ist im
vorliegenden Ausführungsbeispiel sowohl der Fixpunkt der Spule
als auch der Fixpunkt der Fadenführungstrommel und deshalb
gleichzeitig der Ausgangspunkt der Drehwinkel für die
Kreuzspule und für jede vollständige Umdrehung der
Fadenführungstrommel. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind
die Durchmesser von Kreuzspule und Fadenführungstrommel so
gewählt, daß gerade eine Bildzone erreicht wird. Der
Durchmesser dTr1 der Fadenführungstrommel 3 ist konstant und
beträgt 95 mm. Der Durchmesser dSp1 der Kreuzspule 8 beträgt 76
mm. Das vorliegende Ausführungsbeispiel ist im Maßstab 1 : 1
dargestellt.
Da die Fadenführungstrommel 3 zweigängig ist, benötigt sie vier
vollständige Umdrehungen, um den Faden einmal hin- und
hergehend auf der Oberfläche der Kreuzspule 8 abzulegen. Da
beim vorliegenden Ausführungsbeispiel der Durchmesser der
Fadenführungstrommel noch größer ist als der Durchmesser der
Kreuzspule, eilt die Kreuzspule der Fadenführungstrommel vor.
Wenn die Fadenführungstrommel eine Umdrehung, u1Tr, gemacht
hat, hat der Punkt 33 auf dem Umfang der Fadenführungstrommel,
der zu Beginn der Umdrehung auf der Verbindungslinie 32 der
beiden Drehpunkte 30 und 31 dem Fixpunkt 24 gegenüberliegt,
eine vollständige Umdrehung vollzogen und liegt in der Position
33a. Ein Punkt 34 auf dem Umfang der Kreuzspule 8 nimmt nach
einer vollständigen Umdrehung der Fadenführungstrommel 3
allerdings die Position 34a ein. Der Punkt 34a liegt vom Punkt
34, der bei einer vollständigen Umdrehung der Kreuzspule 8
wieder erreicht worden ist, um die Drehwinkelabweichung δ1 in
Drehrichtung auf dem Umfang verschoben. Die Kreuzspule hat also
eine Umdrehung mit dem Drehwinkel u1Sp1 vollzogen, die um den
Winkel δ1 größer ist als die Umdrehung der
Fadenführungstrommel. Bei der nächsten vollständigen Umdrehung
u2Tr der Fadenführungstrommel wandert der Punkt 33 auf dem
Umfang der Fadenführungstrommel 3 aus der Position 33a in die
Position 33b. Der Punkt 34 wandert bei der nächsten Umdrehung
u2Sp1 der Kreuzspule aus der Position 34a in die Position 34b.
Die Drehwinkelabweichung δ1 taucht auch zwischen den Punkten
34a und 34b auf. Es ist die Winkeldifferenz von zwei
aufeinanderfolgenden Drehwinkeln, die der Punkt 34 auf dem
Umfang der Spule nach Abschluß zweier vollständiger Umdrehungen
der Fadenführungstrommel 3 gegenüber dem Fixpunkt 24
zurückgelegt hat. Die zwei vollständigen Umdrehungen der
Fadenführungstrommel bewirken eine Hinverlegung des Fadens von
einer Stirnseite zu anderen Stirnseite der Kreuzspule.
Mit der nachfolgenden Umdrehung der Fadenführungstrommel, u3Tr,
erfolgt die Rückverlegung des Fadens. Dabei wandert der Punkt
33 aus der Position 33b in die Position 33c und der Punkt 34
auf dem Umfang der Kreuzspule 8 aus der Position 34b in die
Position 34c. Die Umdrehung der Kreuzspule ist mit u3Sp1
eingetragen. Bei der nachfolgenden, der vierten Umdrehung u4Tr
der Fadenführungstrommel wandert der Punkt 34 in die Position
34d. Die Spule hat dann die Umdrehung u4Sp1 gemacht. Der Faden
ist wieder an die Stirnseite der Kreuzspule zurückgekehrt, von
der die Zählung der Fadenverlegung ausging. Mit der vierten
Umdrehung der Fadenführungstrommel, wenn der Punkt 33d in die
Position 33e zurückgekehrt ist, fällt auch die Position des
Punktes 34, die Position 34d, mit der Ausgangsposition 34
wieder zusammen. Mit ihrer fünften Umdrehung ist die
Ausgangslage der Kreuzspule wieder hergestellt, das heißt, der
Punkt 33 liegt dem Punkt 34 auf der Verbindungslinie 32, im
Berührungspunkt 24 von Kreuzspule 8 und Fadenführungstrommel 3,
dem gemeinsamen Fixpunkt, wieder gegenüber. Damit ist ein
vollständiger Bildwickel auf der Kreuzspule 8 abgelegt. Bei den
nachfolgenden Umdrehungen der Fadenführungstrommel erfolgt die
Ablage des Fadens an denselben Stellen des Umfangs der
Kreuzspule, so daß bei den nachfolgenden Umdrehungen der
Kreuzspule die Fadenlagen übereinander abgelegt werden und
somit Wulste bilden, die sich als sogenannte Bildwickel auf der
Oberfläche der Kreuzspule abzeichnen.
Nach jeder vollständigen Umdrehung der Fadenführungstrommel 8
wird die Differenz zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Drehwinkeln der Kreuzspule gebildet, dabei ist die
Winkeldifferenz von zwei aufeinanderfolgenden Drehwinkeln der
Weg, den ein zu Beginn der ersten Umdrehung dem Fixpunkt der
Spule gegenüberliegender Punkt auf dem Umfang der Spule nach
Abschluß zweier vollständiger Umdrehungen der
Fadenführungstrommel gegenüber dem Fixpunkt der Spule
zurückgelegt hat. Im vorliegenden Fall beträgt die jeweilige
Differenz, beispielsweise von u2Sp1 und u1Sp1, die
Winkeldifferenz δ1. Diese Winkeldifferenz δ1 ist
gleichzeitig die Drehwinkelabweichung der Kreuzspule gegenüber
der Fadenführungstrommel nach einer vollständigen Umdrehung der
Fadenführungstrommel. Dieser Winkel δ1 beträgt im vorliegenden
Ausführungsbeispiel 90 Grad, da der Drehwinkel von u1Sp1
450 Grad und u2Sp1 540 Grad beträgt, jeweils gemessen vom
anfänglichen Berührungspunkt 24, dem Fixpunkt, ausgehend.
Zur Ablage des Fadens zu einem vollständigen Bildwickel sind 4
Umdrehungen der Fadenführungstrommel 3 und 5 Umdrehungen der
Kreuzspule 8 erforderlich. Als Faktor k zur Multiplikation der
Winkeldifferenz der Drehwinkel der Kreuzspule, das heißt, der
Drehwinkelabweichung der Kreuzspule zur Fadenführungstrommel,
ergibt sich im vorliegenden Fall als Zähler des Verhältnisses
der Anzahl der Umdrehungen der Fadenführungstrommel zur Anzahl
der Umdrehungen der Kreuzspule die Zahl vier. Ein Bildwickel
tritt nämlich dann auf, wenn die Winkeldifferenz, multipliziert
mit dem Faktor k, im vorliegenden Fall 4, null Grad, 360 Grad
oder ein ganzzahliges Vielfaches von 360 Grad beträgt, wobei
ein Produkt von 360 Grad oder ein ganzzahliges Vielfaches davon
von dem Rechner einem Ergebnis von null Grad gleichgesetzt
wird.
Damit keine Bildwickel auftreten, muß die Kreuzspule so
gebremst werden, daß sie um einen bestimmten Winkel gegenüber
dem sich bei schlupffreiem Antrieb einstellenden Drehwinkel
nacheilt. Dieser Winkel ε1 kann willkürlich vorgegeben werden
und wenn die Winkeldifferenz, multipliziert mit k, dem
kritischen Wert zustrebt, bei der mit der Multiplikation mit
dem Faktor k ein Wert von null Grad, 360 Grad oder einem
Vielfachen davon erreicht wird, soll bereits zuvor der
vorgegebene Winkel ε1 erreicht sein. Das kann spätestens dann
der Fall sein, wenn die Winkeldifferenz, die
Drehwinkelabweichung der Kreuzspule zur Fadenführungstrommel,
beispielsweise 1 Grad beträgt. Im vorliegenden Fall betrüge
dann bei einer Winkeldifferenz von 1 Grad und einem Faktor
k = 4 der Winkel ε1 = 4 Grad. Bei Erreichen dieses vom Rechner
ermittelten Winkels würde also der Bremsvorgang eingeleitet.
Durch das Abbremsen der Kreuzspule würde der Punkt 34 auf dem
Umfang der Kreuzspule 8 nach der ersten Umdrehung der
Fadenführungstrommel nicht in die Position 34a, sondern in die
Position 34a′ gelangen. Damit wird das Entstehen eines
Bildwickels verhindert, denn mit jeder weiteren Verzögerung
wird die Winkeldifferenz, die Drehwinkelabweichung der
Kreuzspule zur Fadenführungstrommel, aufgrund der sich
ändernden Umfangsgeschwindigkeit der Kreuzspule geändert und
zwar vergrößert sich der Grenzwinkelwert positiv.
In der Fig. 3 ist die Situation dargestellt, daß die Kreuzspule
inzwischen in ihrem Durchmesser gewachsen ist und größer ist
als die sie antreibende Fadenführungstrommel 3. Bei
gleichbleibendem Trommeldurchmesser hat die Kreuzspule 8 jetzt
einen Durchmesser dSp2 von 108 mm erreicht. Bei einem
Durchmesser der Kreuzspule, der größer ist als der Durchmesser
der Fadenführungstrommel, eilt die Kreuzspule bei einer
vollständigen Umdrehung der Fadenführungstrommel um eine
Drehwinkelabweichung nach, die von dem Durchmesser der
Kreuzspule abhängig ist. Weisen aber Kreuzspule und
Fadenführungstrommel ein bestimmtes Verhältnis der Durchmesser
zueinander auf, also bei kritischen Durchmessern der
Kreuzspule, treten Bildwickel auf. Der Durchmesser von 108 mm
bei der Kreuzspule im vorliegenden Ausführungsbeispiel bewirkt
ebenfalls den Aufbau von Bildwickeln. Während die
Fadenführungstrommel 3 sich achtmal, von u1Tr bis u8Tr, um den
Drehpunkt 30 dreht, bleibt die Kreuzspule um eine vollständige
Umdrehung zurück. Die Kreuzspule 8 bleibt bei einer
vollständigen Umdrehung der Fadenführungstrommel um den Winkel δ2
zurück. Nach einer vollständigen Umdrehung der
Fadenführungstrommel 3 gelangt ein Punkt 35 auf dem Umfang der
Spule 8, der auf der Verbindungslinie 32 der Drehpunkte 30 und
31 in der Berührungsstelle von Fadenführungstrommel 3 und
Kreuzspule 8, dem Fixpunkt 24 von Kreuzspule und
Fadenführungstrommel, liegt, in die Position 35a. Bei jeder
weiteren Umdrehung der Fadenführungstrommel bleibt die
Kreuzspule 8 um die Drehwinkelabweichung δ2 zurück, so daß bei
u2Sp2 der Punkt 35 in die Position 35b gelangt. Die
Winkeldifferenz von zwei aufeinanderfolgenden Drehwinkeln, die
der Punkt 35 auf dem Umfang der Spule nach Abschluß zweier
vollständiger Umdrehungen der Fadenführungstrommel 3 gegenüber
dem Fixpunkt 24 der Spule zurückgelegt hat, beträgt also δ2.
Nach 8 vollständigen Umdrehungen der Fadenführungstrommel 3
erreicht der Punkt 35 in der Position 35h wieder seine
Ausgangsstellung, dem Fixpunkt 24 gegenüber. Die Spule hat sich
dabei siebenmal gedreht.
Die Differenz der Drehwinkel der Kreuzspule, jeweils ausgehend
von dem Fixpunkt 24, dem Berührungspunkt von Kreuzspule und
Fadenführungstrommel auf der Verbindungslinie 32, beträgt
jeweils δ2. Bei der ersten Umdrehung, u1Sp2, hat der Punkt 35
auf dem Umfang der Kreuzspule 8 in der Position 35a einen
Drehwinkel von 315 Grad gegenüber dem Fixpunkt 24 zurückgelegt.
In der Position 35b, nach der Umdrehung u2Sp2, hat er gegenüber
dem Fixpunkt 24 einen Winkel von 270 Grad zurückgelegt. Die
Differenz der Drehwinkel, die Drehwinkelabweichung gegenüber
der Fadenführungstrommel bei einer Umdrehung derselben, beträgt
45 Grad absolut. Der Faktor k berechnet sich aus dem Verhältnis
der Drehzahl von Fadenführungstrommel und Kreuzspule. Es wird
das Verhältnis von Drehzahlen Trommel zu Drehzahlen Spule zur
Bildung eines vollständigen Bildwickels gebildet. Gegenüber
sieben vollständigen Umdrehungen der Spule werden acht
vollständige Umdrehungen der Trommel benötigt, um einen
Bildwickel zu erzeugen. Das Drehzahlverhältnis beträgt somit
8 : 7 und damit ist der Faktor k = 8. Wird mit dem Faktor k = 8
die Winkeldifferenz zweier aufeinanderfolgender Drehwinkel der
Kreuzspule, die Drehwinkelabweichung δ2 gegenüber der
Fadenführungstrommel, multipliziert, ist das Ergebnis 360 Grad,
was von dem Rechner an der Spulstelle mit null Grad
gleichgesetzt wird.
Damit keine Bildwickel auftreten, muß die Spule mindestens um
einen Winkel ε2 der Fadenführungstrommel nacheilen. Dazu muß
dann, wenn die Winkeldifferenz zweier aufeinanderfolgender
Drehwinkel der Kreuzspule, multipliziert mit dem Faktor k,
einen vorgegebenen Winkel, den Grenzwinkelwert, unterschreitet,
eingegriffen werden. Die Winkeldifferenz δ2 darf nicht genau
45 Grad betragen. Bei einer Winkeldifferenz von nur einem Grad
und einem Faktor k = 8 ergäbe sich ein Grenzwinkelwert von 8.
Die Kreuzspule würde im vorliegenden Fall so weit
abgebremst, daß ein Winkel ε2, ein Schlupf von 8 Grad
gegenüber der Fadenführungstrommel, auftreten würde. Die
Drehwinkelabweichung würde um den Winkel ε2, also um 8 Grad,
ansteigen. Beim Abbremsen der Kreuzspule 8 um den vorgegebenen
Winkel ε2 erreicht bei einer vollständigen Umdrehung der
Fadenführungstrommel, beispielsweise bei der ersten
vollständigen Umdrehung u1Tr, der Punkt 35 die Position 35a′.
Von der Genauigkeit der Erfassung der Drehwinkel der Kreuzspule
und der Fadenführungstrommel und der Genauigkeit der Berechnung
der Winkeldifferenz hängt es ab, wie groß ein vorgegebener
Winkel ε sein kann, damit eine wirkungsvolle Störung des
Bildaufbaues gewährleistet ist.
Die Größe des Faktors k ist jeweils abhängig von den
auftretenden Bildern. Da der Durchmesser der
Fadenführungstrommel und die Gängigkeit der
Fadenführungstrommel in der Regel konstant sind, hängt der
Faktor k in der Regel nur noch von dem kritischen Durchmesser
der Kreuzspule ab. Das heißt, immer dann, wenn die Kreuzspule
einen bestimmten kritischen Durchmesser erreicht, der das
Durchlaufen einer Bildzone ankündigt, hat der Faktor k einen
bestimmten, dieser Bildzone zugeordneten Wert.
Damit nun der Faktor k für die Berechnung des Grenzwinkelwerts
zur Verfügung steht, bieten sich folgende Möglichkeiten an:
Der Faktor k wird für jede Bildzone, die bei dem Wickeln
einer Kreuzspule an einer Spulstelle durchfahren werden
kann, dem Rechner eingegeben und liegt im Rechner als
Tabelle vor.
- a) Der Rechner berechnet ständig die Winkeldifferenz von zwei aufeinanderfolgenden Drehwinkeln, die ein zu Beginn der ersten Umdrehung dem Fixpunkt der Spule gegenüberliegender Punkt auf dem Umfang der Spule nach Abschluß zweier vollständiger Umdrehungen der Fadenführungstrommel gegenüber dem Fixpunkt der Spule zurückgelegt hat. Jede errechnete Winkeldifferenz wird nacheinander mit allen vorgegebenen Faktoren k multipliziert und mit den vorgegebenen Grenzwinkelwerten verglichen. Tritt eine Übereinstimmung mit einem vorgegebenen Grenzwinkelwert ein, ist eine Bildzone erkannt und ein Bremsvorgang der Kreuzspule wird eingeleitet. Eine solche Vorgehensweise erfordert aber einen schnellen Rechner mit der entsprechenden Speicherkapazität.
- b) Für die Berechnung des Grenzwinkelwertes ist es natürlich einfacher, wenn stets der aktuelle Durchmesser der Kreuzspule bekannt ist. Den aktuellen Durchmesser einer Kreuzspule kann man aber nur dann feststellen, wenn die Umfangsgeschwindigkeit der Kreuzspule und der Fadenführungstrommel gleich sind, das heißt, wenn kein Schlupf zwischen Kreuzspule und Fadenführungstrommel auftritt. Eine solche Situation tritt in der Regel dann auf, wenn der Antrieb der Kreuzspule, im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Antrieb der Fadenführungstrommel, abgeschaltet wird und im Leerlauf Kreuzspule und Fadenführungstrommel aufeinander abrollen. Vor allem bei schweren Kreuzspulen, wenn sie fast fertig gewickelt sind, tritt aufgrund des Gewichts der Kreuzspule beim Antreiben zwangsläufig zwischen Fadenführungstrommel und Kreuzspule ein kleiner Schlupf auf. Von Zeit zu Zeit kann also durch Abstellen des Antriebs der Fadenführungstrommel ein schlupffreier Wickelbetrieb hergestellt werden, währenddessen der aktuelle Durchmesser der Kreuzspule mit Hilfe der Umfangsgeschwindigkeit der Kreuzspule ermittelt werden kann. Je nach Abstand des aktuellen Durchmessers zu einem kritischen Durchmesser kann aufgrund von Erfahrungswerten oder aufgrund der zu erwartenden zu verstreichenden Zeit bis zum kritischen Durchmesser der Wickelbetrieb ohne Eingriffe weitergeführt werden.
- c) Eine weitere Möglichkeit, einen kritischen Durchmesser von Bildzonen zu ermitteln, ergibt sich durch Aufaddition der Umdrehungen der Kreuzspule. Dieses Verfahren ist allerdings nicht sehr genau. Aufgrund der Fadendicke ist es möglich zu bestimmen, welchen Durchmesserzuwachs eine Kreuzspule bei einer Umdrehung erfährt. Bei einer bestimmten Anzahl von Umdrehungen der Kreuzspule und somit beim Anwachsen auf einen bestimmten Durchmesser wird die zu erwartende Bildzone erreicht. In diesem Fall kann mit Hilfe des dem jeweiligen kritischen Durchmesser zugeordneten Faktors k der Grenzwinkelwert berechnet werden und die Kreuzspule abgebremst werden.
- d) Eine weiteres Verfahren, den kritischen Durchmesser von Bildzonen zu ermitteln, benötigt die aufgewickelte Fadenlänge. Mit Hilfe von Fadendicke, pro Changierhub abgelegter Fadenlänge, das heißt, aufgrund der Gängigkeit der Fadenführungstrommel abgelegter Fadenlänge, und aufgrund des bekannten Durchmessers der Fadenführungstrommel läßt sich bei jedem Changierhub die bei einer Umdrehung der Fadenführungstrommel und einer vollständigen Umdrehung der Kreuzspule abgelegte Fadenlänge berechnen. Über die auf die Kreuzspule aufgespulte Fadenlänge läßt sich somit der jeweils kritische Durchmesser der Kreuzspule berechnen, bei dem Bildzonen zu erwarten sind. Beim Erreichen einer einer Bildzone zugeordneten Fadenlänge wird die entsprechende Überwachung der Drehwinkelabweichung vorgenommen und die Winkeldifferenz mit dem jeweils der Bildzone zugeordneten Faktor k multipliziert. Wird eine Übereinstimmung mit dem vorgegebenen Grenzwinkelwert festgestellt, wird ein Abbremsen der Kreuzspule zur Vermeidung des Eintretens von Bildwickeln eingeleitet. Das letztgenannte Verfahren zur Ermittlung des Kreuzspulendurchmessers ist nicht so genau wie die Ermittlung des Spulendurchmessers mit Hilfe der Umfangsgeschwindigkeit der Kreuzspule bei schlupflosem Wickelbetrieb.
Claims (10)
1. Verfahren zum Wickeln von Kreuzspulen, wobei die
Kreuzspulen auf ihrem Umfang durch eine
Fadenführungstrommel angetrieben werden und an der
Fadenführungstrommel und an dem Spulenträger jeweils ein
Drehwinkelsignal abgenommen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehwinkelsignale einem Rechner eingegeben werden, daß nach jeder vollständigen Umdrehung der Fadenführungstrommel mindestens zwei aufeinanderfolgende Drehwinkel der Kreuzspule miteinander verglichen werden,
wobei der Ausgangspunkt der Drehwinkel für die Kreuzspule und für jede vollständige Umdrehung der Fadenführungstrommel jeweils auf einen Fixpunkt bezogen wird, daß übereinstimmende Drehwinkel der Spule und konstante Drehwinkelabweichungen gegenüber den jeweiligen Umdrehungen der Fadenführungstrommel als Beginn eines Bildwickels erkannt werden und daß spätestens dann durch Abbremsen in den Spulvorgang eingegriffen und die Bildung eines Bildwickels vermieden wird.
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehwinkelsignale einem Rechner eingegeben werden, daß nach jeder vollständigen Umdrehung der Fadenführungstrommel mindestens zwei aufeinanderfolgende Drehwinkel der Kreuzspule miteinander verglichen werden,
wobei der Ausgangspunkt der Drehwinkel für die Kreuzspule und für jede vollständige Umdrehung der Fadenführungstrommel jeweils auf einen Fixpunkt bezogen wird, daß übereinstimmende Drehwinkel der Spule und konstante Drehwinkelabweichungen gegenüber den jeweiligen Umdrehungen der Fadenführungstrommel als Beginn eines Bildwickels erkannt werden und daß spätestens dann durch Abbremsen in den Spulvorgang eingegriffen und die Bildung eines Bildwickels vermieden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im
Rechner nach jeder vollständigen Umdrehung der
Fadenführungstrommel die Differenz von zwei
aufeinanderfolgenden Drehwinkeln der Kreuzspule gebildet
wird, daß dann, wenn der Absolutwert der Differenz gegen
Null strebt, bei einem vorgegebenen Grenzwinkelwert, der
von Null verschieden ist, zur Verhinderung von Bildwickeln
so lange ein Schlupf zwischen Spule und
Fadenführungstrommel erzeugt wird, bis daß der
Grenzwinkelwert sich positiv vergrößert.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im
Rechner nach jeder vollständigen Umdrehung der
Fadenführungstrommel die Drehwinkelabweichung der
Kreuzspule gegenüber der Fadenführungstrommel mit einem von
dem kritischen Durchmesser der Kreuzspule und den
Fadenführungstrommelkonstanten abhängigen Faktor
multipliziert wird, die Ergebnisse von null Grad, 360 Grad
und Vielfachen davon im Rechner als ein Winkel von null
Grad angesehen werden, daß dann, wenn der so berechnete
Winkelwert einem vorgegebenen, von Null verschiedenen
Grenzwinkelwert entspricht, zur Verhinderung von
Bildwickeln so lange ein Schlupf zwischen Spule und
Fadenführungstrommel erzeugt wird, bis daß der
Grenzwinkelwert sich positiv vergrößert.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Drehwinkelabweichung die Winkeldifferenz von zwei
aufeinanderfolgenden Drehwinkeln ist, die ein zu Beginn der
ersten Umdrehung dem Fixpunkt der Spule gegenüberliegender
Punkt auf dem Umfang der Spule nach Abschluß zweier
vollständiger Umdrehungen der Fadenführungstrommel
gegenüber dem Fixpunkt der Spule zurückgelegt hat.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Faktor zur Multiplikation der Drehwinkelabweichung
der Zähler des Verhältnisses der Anzahl der Umdrehungen der
Fadenführungstrommel und der Anzahl der Umdrehungen der
Kreuzspule ist, die bei der Ablage des Fadens zu einem
vollständigen Bildwickel bei dem jeweiligen kritischen
Spulendurchmesser erforderlich sind bei vorgegebenem
Durchmesser und vorgegebener Gangzahl der
Fadenführungstrommel.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß für jede mögliche Bildzone, die bei
einer Fadenführungstrommel mit einem vorgegebenen
Durchmesser und einer vorgegebenen Gangzahl in Anhängigkeit
des Durchmesserverhältnisses von Fadenführungstrommel und
Kreuzspule auftreten kann, die Faktoren in dem Rechner
abgespeichert sind und daß in Abhängigkeit von dem
jeweiligen kritischen Durchmesser der Kreuzspule bei einer
Bildzone der entsprechende Faktor zur Berechnung des
Grenzwinkelwertes abgerufen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
jeweils aktuelle Durchmesser während eines schlupffreien
Wickelbetriebs anhand der Umfanggeschwindigkeit der
Kreuzspule ermittelt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß für einen vorgegebenen Durchmesser und
vorgegebener Gängigkeit der Fadenführungstrommel die bei
jedem kritischen Durchmesserverhältnis von
Fadenführungstrommel und Kreuzspule beim Auftreten einer
Bildzone zugehörigen Faktoren in dem Rechner der Spulstelle
abgespeichert sind und daß nach jeder vollständigen
Umdrehung der Fadenführungstrommel die Drehwinkelabweichung
der Kreuzspule zur Fadenführungstrommel jeweils mit den
abgespeicherten Faktoren multipliziert und das Ergebnis mit
den vorgegebenen Grenzwinkelwerten verglichen wird und daß
bei einer Übereinstimmung mit einem Grenzwinkelwert das
Eintreten einer Bildzone erkannt und ein Bremsvorgang
eingeleitet wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schlupf zwischen Kreuzspule und
Fadenführungstrommel zur Vermeidung eines Bildwickels durch
eine Abbremsung der Kreuzspule mittels einer
elektromagnetischen Bremse erzeugt wird und daß während des
Bremsens der von der Bremse aufgenommene Strom gemessen
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bremse dann gelöst wird, wenn der von der Bremse
aufgenommene Strom auf Null gesunken ist.
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