DE4237580C1 - Aufbereitung wachshaltiger Explosivstoffe - Google Patents
Aufbereitung wachshaltiger ExplosivstoffeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Aufbereitung wachshaltiger Explosivstoffe, insbesondere aus
Hexogen oder hexogenhaltige Mischungen enthaltenden Gefechts
kopffüllkörpern.
Insbesondere als Folge der politischen Veränderungen der letz
ten Zeit müssen im großen Umfang Gefechtskopffüllkörper ent
sorgt werden, die einen Explosivstoff aufweisen, der mit Wachs
phlegmatisiert ist. Hierunter werden im Zusammenhang mit dieser
Anmeldung in erster Linie Hexogen (RDX) oder hexogenhaltige Mi
schungen verstanden. Ebenfalls kann der Explosivstoff jedoch
als Octogen (HMX), Nitropenta (PETN) oder als ein anderer kri
stalliner Explosivstoff sowie als Mischung solcher Explosiv
stoffe vorliegen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art vorzu
schlagen, mit dem eine Reduzierung des Wachsgehaltes des Explo
sivstoffes unter gleichzeitiger Verringerung der Korngröße des
Explosivstoffes möglich wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Ver
fahren vorgesehen, daß der wachshaltige Explosivstoff mit einem
geeigneten organischen Lösungsmittel zu einer breiigen Mischung
angelöst wird, daß die breiige Mischung in einem Behälter bei
weiterer Zugabe von organischem Lösungsmittel unter Rühren und
Temperaturzufuhr weiter gelöst wird, daß die gelöste Phase von
einem wachsangereicherten Rückstand getrennt wird, daß die ab
getrennte, gelöste Phase unter Rühren in Eiswasser eingetragen
wird, wobei der Explosivstoff in feinkristalliner Form aus
fällt, und daß der ausgefällte Explosivstoff von der flüssigen
Phase getrennt wird.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine wesentliche Ver
ringerung des Wachsgehaltes des wachshaltigen Explosivstoffes
möglich. In dem zum Einsatz kommenden organischen Lösungsmittel
wird der kristalline Explosivstoff gelöst. Anschließend erfolgt
die Abtrennung der flüssigen Phase von dem wachshaltigen Rück
stand. Der ausgefällte Explosivstoff liegt abhängig von der
sich anschließenden Nachbehandlung mit unterschiedlichen Wachs
gehalten vor. Der noch vorhandene Restwachsgehalt führt zu ei
ner Phlegmatisierung des Explosivstoffes, die dessen Handhabung
erleichtert. Vorteilhaft ist weiterhin, daß der geringe Wachs
gehalt die elektrostatische Aufladbarkeit der Explosivstoffpar
tikel reduziert. Das erfindungsgemäße Verfahren führt zu einer
Umkristallisation des Explosivstoffes, die mit einer Verringe
rung der Korngröße des kristallinen Explosivstoffes einhergeht.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Korngröße des Ex
plosivstoffes auf 3 bis 8 µm verringert werden. Hierdurch er
schließen sich dem anfallenden Explosivstoff all diejenigen
Einsatzgebiete, in denen ein in feinkristalliner Form vorlie
gender Explosivstoff benötigt wird. Beispielsweise kann der
ausgefällte Explosivstoff als energiereiche Rezepturkomponente
bei Treibladungspulvern oder Wettersprengstoffen Verwendung
finden.
Vorteilhaft wird als organisches Lösungsmittel Aceton zur Lö
sung des wachshaltigen Explosivstoffes eingesetzt. Um eine ge
fahrlose Handhabung der entlaborierten Gefechtskopffüllkörper
für die weitere Behandlung zu gewährleisten, wird vorteilhaft
von deren mechanischer Zerkleinerung abgesehen. Die Anlösung
des wachshaltigen Explosivstoffes kann in einem geschlossenen
Behälter über mindestens 24 Stunden, vorzugsweise über 1 bis 2
Tage ohne Rühren, erfolgen. Hierbei wird das organische Lö
sungsmittel in einer Menge zugesetzt, daß die Füllkörper von
dem Lösungsmittel bedeckt sind. In der angegebenen Zeitdauer
zerfallen die Füllkörper zu einer breiigen Mischung, die sich
gut handhaben läßt.
In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens wird die Lösung der
breiigen Mischung bei einer Temperatur von 55°C bis 60°C und
einer Rührdauer von 30 bis 90 Minuten erfolgen. Zur Trennung
der gelösten Phase von einem wachsangereicherten emulsionsarti
gen Rückstand wird vorteilhaft eine Standzeit von vorzugsweise
15 bis 45 Minuten vorgesehen. Hierbei sedimentiert der wachsan
gereicherte Rückstand am Behälterboden ab.
Die gelöste Phase kann dann in eine im wesentlichen gleiche
Menge Eiswasser unter Rühren eingetragen werden. Anschließend
wird der ausgefällte Explosivstoff vorteilhaft durch ein Fil
trationsverfahren von der flüssigen Phase abgetrennt.
Zur weiteren Verringerung des Wachsgehaltes des ausgefällten
Explosivstoffes wird in weiterer Ausgestaltung mindestens ein
Nachwaschschritt mit einem Nachwaschmittel, vorzugsweise Etha
nol, vorgesehen. Vorteilhaft wird der ausgefällte und von der
flüssigen Phase getrennte Explosivstoff ein zweites Mal mit
Nachwaschmittel versetzt, aufgeschlämmt und erneut abgetrennt.
Es hat sich gezeigt, daß das so erhaltene Produkt von Farbstof
fen frei ist, die ursprünglich dem Wachs zur Kenntlichmachung
beigemengt wurden.
Sofern eine weitere Verringerung des Wachsgehaltes des nachge
waschenen Explosivstoffes erwünscht wird, kann eine Nachbehand
lung mit Petrolether oder Petrolbenzin vorgesehen werden.
Um eine möglichst wirtschaftliche und umweltverträgliche Ver
fahrensführung zu erzielen, werden in weiterer Ausgestaltung
des erfindungsgemäßen Verfahrens die flüssigen Phasen aufberei
tet, insbesondere durch Destillation, und in den Prozeß rückge
führt.
Auch der im Prozeß anfallende schlecht filtrierbare wachsange
reicherte Rückstand kann gemäß einer Weiterbildung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens wiederverwendet werden und muß somit
nicht aufwendig entsorgt werden. Hierbei wird der wachsangerei
cherte Rückstand nach Erkalten mit porösen Ammoniumnitrat-
Prills zur Bildung eines ANC-Sprengstoffes zusammengeführt.
Nach Trocknung im schwachen Luftstrom liegt somit ein prinzipi
ell neuer ANC-Sprengstoff vor, der die Explosivstoffkomponente
in wachshaltiger kristalliner Form enthält.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine
Vorrichtung vorgeschlagen, die einen ersten Lösebehälter zum
Anlösen des wachshaltigen Explosivstoffes und einen nachge
schalteten zweiten Lösebehälter aufweist, der eine Rühreinrich
tung und eine Heizeinrichtung besitzt. Weiterhin besitzt die
erfindungsgemäße Vorrichtung einen nachgeschalteten, eine Rühr
einrichtung und Kühleinrichtung aufweisenden Kristallisations
behälter und eine Trenneinrichtung zur Abtrennung des ausge
fällten Explosivstoffes von der flüssigen Phase. Vorteilhaft
ist die Trenneinrichtung als Filternutsche ausgebildet.
Zur weiteren Reduzierung des Wachsgehaltes des ausgefällten Ex
plosivstoffes ist der Trenneinrichtung mindestens eine Nach
wascheinrichtung nachgeschaltet, die vorzugsweise als Filter
nutsche ausgebildet ist. Zur Rückgewinnung der anfallenden
flüssigen Phasen sind vorteilhaft der Trenneinrichtung und/oder
der Nachwascheinrichtung jeweils Mittel zur Aufbereitung und
Rückführung der flüssigen Phase zugeordnet, die vorzugsweise
eine Destillationseinrichtung aufweisen.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines in der Zeichnung
dargestellten schematischen Fließbildes näher erläutert werden.
Mit der in der Zeichnung schematisch dargestellten Vorrichtung
können aus Gefechtsköpfen stammende Füllkörper, die wachshalti
ges Hexogen enthalten, aufbereitet werden. Das in den Füllkör
pern enthaltene Hexogen ist mit einem Wachsgehalt von ca. 6%
phlegmatisiert. Die mittlere Kornfeinheit des Hexogens bei den
einzelnen Chargen liegt bei 35 bis 70 µm.
Die schematisch dargestellte Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens besitzt einen schwenkbar ausgebildeten Behälter 10,
in dem die Füllkörper angelöst werden. Dem Behälter 10 ist ein
Rührbehälter 11 nachgeschaltet, der mit einem Rührwerk 12 und
einem Steigrohrkühler 13 ausgestattet ist. Weiterhin weist der
Rührbehälter 11 eine Heizeinrichtung 14 auf, der eine Tempera
turregelung 15 zugeordnet ist. Ein dem Rührbehälter 11 nachge
schalteter Kristallisationsbehälter 16 ist mit einem Rührwerk
17 und einer Kühleinrichtung 16a versehen. Eine nachgeschaltete
erste Filternutsche 18 besitzt ein Filtermedium 19, das als
doppelter Filterbeutel in Leinenqualität ausgebildet ist. Der
am Filtermedium 19 anliegende Unterdruck einer Vakuumquelle 21
ist mittels eines Ventiles 20 einstellbar. Der ersten Filter
nutsche 18 ist zur Aufbereitung des anfallenden Filtrats eine
Destilliereinrichtung 22 zugeordnet, die einen Kühler 23 be
sitzt.
Prinzipiell ähnlich wie die erste Filternutsche 18 ist eine
nachgeschaltete zweite Filternutsche 24 ausgebildet. Als Fil
termedium 25 weist die zweite Filternutsche 24 einen doppelten
Filterbeutel in Nylon-Qualität auf. Der anliegende Unterdruck
einer Vakuumquelle 27 ist mittels eines Ventiles 26 einstell
bar. Die Aufbereitung des an der zweiten Filternutsche 24 an
fallenden Filtrats erfolgt über eine Destilliereinrichtung 28,
der ein Kühler 29 zugeordnet ist.
Eine dritte Filternutsche 30 besitzt ein Filtermedium 31, das
analog wie das Filtermedium 25 ausgestaltet ist. Das Vakuum ei
ner Vakuumquelle 33 kann durch ein Ventil 32 eingestellt wer
den. Die Aufbereitung des an der dritten Filternutsche 30 an
fallenden Filtrats erfolgt mittels einer zugeordneten Destil
liereinrichtung 34, die einen Kühler 35 aufweist.
Der an der dritten Filternutsche 30 anfallende Filterkuchen
kann zur weiteren Verringerung des Wachsgehaltes einer Extrak
tionseinrichtung 36 zugeführt werden.
Schließlich besitzt die dargestellte Vorrichtung noch einen ge
schlossenen Behälter 37, der mit einem Rührwerk 38 ausgestattet
ist. Ebenso wie der Behälter 10 ist auch der Behälter 37
schwenkbar ausgebildet. Ein weiterer Behälter 39, der ebenfalls
verschließbar ist, kann ebenfalls geschwenkt werden.
Nachfolgend soll der Verfahrensablauf näher beschrieben werden.
Die den Gefechtsköpfen entnommenen Füllkörper werden ohne me
chanische Vorbehandlung, wie durch einen Pfeil 40 symbolisiert
ist, in den schließbaren Behälter 10 eingebracht. Anschließend
wird eine Menge Aceton zugesetzt, so daß die eingebrachten Füll
körper gerade eben bedeckt sind. In dem Behälter 10 werden die
Füllkörper über eine Zeitspanne von 1 bis 2 Tagen derart ange
löst, daß sie zu einer breiigen Mischung zerfallen.
Durch Schwenken des Behälters 10 wird die breiige Mischung an
schließend, wie durch einen Pfeil 41 dargestellt ist, in den
Rührbehälter 11 überführt. In dem Rührbehälter 11 wird der
zunächst breiigen Mischung weiteres Aceton zugeführt. Hierbei
ist die zugeführte Acetonmenge etwa zehn- bis zwölffach größer
als die dem Behälter 10 zugeführte Lösemittelmenge. Mit der
Heizeinrichtung 14 und der dieser zugeordneten Temperaturrege
lung 15 wird die Temperatur auf etwa 55°C eingestellt. Die Lö
sung der acetonfeuchten Hexogen/Wachs-Mischung erfolgt unter
Rühreintrag über einen Zeitraum von etwa 1 Stunde. Dem Lösungs
vorgang schließt sich eine anschließende Standzeit von ca. 15
Minuten an. Hierbei sedimentiert ein wachsangereicherter emul
sionsartiger Rückstand am Boden des Rührbehälters 11.
Über einen ersten Auslaß 42 und ein Ventil 43 kann der wachsan
gereicherte Rückstand gemäß Pfeil 44 dem Behälter 37 zugeführt
werden. Die im Rührbehälter 11 anfallende gelöste Phase, in der
das Hexogen angereichert ist, wird über einen zweiten Auslaß 45
abgezogen. Die gelöste Phase kann dann über ein Ventil 46 gemäß
Pfeil 47 dem nachgeschalteten Kristallisationsbehälter 16 zu
fließen.
Unter gleichmäßigem Rühren des Rührwerks 17 wird die gelöste
Phase in Eiswasser eingeführt, das sich in dem Kristalli
sationsbehälter 16 befindet. Das Mengenverhältnis zwischen der
hexogenhaltigen Acetonlösung und dem Eiswasser beträgt etwa
1 : 1. In dem Eiswasser wird das Hexogen ausgefällt und an
schließend sofort über einen Auslaß 48, dem ein Ventil 49 zuge
ordnet ist, entsprechend Pfeil 50 der nachgeschalteten ersten
Filternutsche 18 zugeführt.
An dem Filtermedium 19 der ersten Filternutsche 18 wird das
ausgefällte Hexogen von der flüssigen Phase getrennt. Korngrö
ßenmessungen haben ergeben, daß das ausgefallene Hexogen eine
mittlere Korngröße von ca. 6 µm aufweist. Demgemäß hat die in
dem Kristallisationsbehälter 16 stattgefundene Umkristallisa
tion zu einer wesentlichen Verringerung der Korngröße des Hexo
gens geführt.
Das an der ersten Filternutsche 18 anfallende Filtrat gelangt
über einen Auslaß 51, dem ein Ventil 52 zugeordnet ist, symbo
lisiert durch Pfeil 53, zu der nachgeschalteten Destillierein
richtung 22. Als Destillat fällt an der Destilliereinrichtung
22 Aceton an, das über den Kühler 23 in Richtung des Pfeiles 54
in den Rührbehälter 11 rückgeführt wird.
Der an der ersten Filternutsche 18 anfallende Filterkuchen
wird, wie durch einen Pfeil 55 dargestellt ist, der zweiten
Filternutsche 24 zum Nachwaschen zugeführt. Zunächst wird der
noch breiige Filterkuchen aus dem Filtermedium 25 der zweiten
Filternutsche 24 scharf abgesaugt. Anschließend wird portions
weise mit Ethanol nachgewaschen. Vorteilhaft wird einmal voll
ständig aufgeschlämmt und anschließend noch einmal nachgewa
schen. Das so erhaltene Produkt, das als Filterkuchen an dem
Filtermedium 25 vorliegt, ist von Farbstoffen, die ursprünglich
dem Wachs zur Kenntlichmachung beigemengt wurden, befreit. Mes
sungen haben ergeben, daß die mittlere Korngröße zwischen 3 µm
bis 8 µm liegt. Der mittlere Wachsgehalt des so erhaltenen Pro
duktes liegt bei 3% bis 4%.
Zur Rückgewinnung des ethanolhaltigen Filtrats der zweiten Fil
ternutsche 24 wird dieses über einen Auslaß 56, dem ein Ventil
57 zugeordnet ist, dargestellt durch Pfeil 58, der Destillier
einrichtung 28 zugeführt. Das als Destillat anfallende Ethanol
wird über den Kühler 29 in Richtung des Pfeiles 59 in die
zweite Filternutsche 24 rückgeführt.
Zur weiteren Verringerung des Wachsgehaltes des an der zweiten
Filternutsche 24 anfallenden Filterkuchens kann dieser gemäß
Pfeil 60 der dritten Filternutsche 30 zugeführt werden. Hier
erfolgt ein Aufrühren des ethanolfeuchten Filterkuchens in Pe
trolether oder Petrolbenzin. Anschließend wird die flüssige
Phase abfiltriert. Danach wird portionsweise nachgewaschen und
getrocknet. Messungen haben ergeben, daß hierdurch der Wachsge
halt auf 0,5 bis 1,5% reduziert werden kann.
Zur weiteren Verringerung des Wachsgehaltes kann der an der
dritten Filternutsche 30 anfallende Filterkuchen an der Extra
hiereinrichtung 36 extrahiert werden. Hierbei wird eine Extrak
tion mit Petrolether nach dem Soxhlet-Prinzip durchgeführt. Das
nach der Extraktion vorliegende Produkt weist einen Wachsgehalt
von unter 0,2% auf. Die Kornfeinheit wird durch die Extraktion
nicht verändert. Der Petrolether wird im Kreis geführt und nach
Sättigung redestilliert.
Die an den Ablässen 61, 62 der Destilliereinrichtungen 28, 34
anfallenden Rückstände, die neben Wachs auch noch einen gewis
sen Hexogenanteil enthalten, werden gemäß Pfeil 63 dem Behälter
37 zugeführt. In diesen Behälter fließt ebenfalls der wachsan
gereicherte Rückstand des Rührbehälters 11 ab. Abhängig von der
Stellung eines Ventils 64 kann auch der Rückstand der Destil
liereinrichtung 22′ der Wachs und Hexogen enthält, dem Behälter
37 zugeführt werden. Dieser Wachs-Hexogenanteil wird durch Fil
tration an einem Filter 80 dem wäßrigen Destillationsrückstand
entzogen. Das in dieser Weise rückgewonnene Prozeßwasser wird
in Richtung des Pfeiles 81 dem Kristallisationsbehälter 16 wie
der zugeführt und dort gekühlt.
Die anfallenden wachsangereicherten Rückstände, die jeweils
Restbestandteile des Hexogens aufweisen, werden in dem Behälter
37 auf Ammoniumnitrat-Prills, deren Zugabe durch einen Pfeil 65
symbolisiert ist, aufgezogen. Dadurch entsteht ein prinzipiell
neuer ANC-Sprengstoff, der gegenüber den bisher bekannten
Sprengstoffen dieser Art als Explosivstoff Hexogen aufweist.
Anschließend wird der Behälterinhalt des Behälters 37 gemäß
Pfeil 66 in den schließbaren Behälter 39 überführt, der mit ei
nem feinmaschigen Bodensieb 75 zum Ablauf der überschüssigen
Flüssigkeit ausgestaltet ist. Diese überschüssige Flüssigkeit
kann dem Behälter 37 gemäß Pfeil 76 wieder zugeführt werden.
Wie durch einen Pfeil 67 dargestellt ist, erfolgt dann eine
Trocknung im Luftstrom. Der somit gewonnene ANC-Sprengstoff
besteht zu etwa 95% aus Ammoniumnitrat-Prills, etwa 4% Hexo
gen und etwa 1% Wachs. Die Detonationsgeschwindigkeit liegt
bei 2650 m/sec.
Je nach Verfahrensweise fällt das aus den Füllkörpern rückge
wonnene Hexogen mit unterschiedlichem Wachsgehalt an. Die bei
spielhaft aufgeführten Abstufungen der Wachsgehalte lassen sich
durch entsprechende Prozeßführung weiter variieren. Die einmal
erzielte Partikelgröße (3 bis 8 µm) des Hexogens wird dabei
nicht beeinflußt und erlaubt den Einsatz des so rückgewonnenen
Explosivstoffes beispielsweise in Treibladungspulvern und/oder
Wettersprengstoffen. Diese Partikelgröße, die im Bereich zwi
schen 3 und 8 µm liegt, wird gemäß dem erfindungsgemäßen Ver
fahren ohne turbulentes Rühren und ohne Zusatz von speziellen
Fällungsmitteln erreicht. Der Restwachsgehalt des Hexogens
führt zu einer Phlegmatisierung, die die Handhabung des Explo
sivstoffes erleichtert.
Claims (14)
1. Verfahren zur Aufbereitung wachshaltiger Explosivstoffe, insbe
sondere aus Hexogen oder hexogenhaltige Mischungen enthaltenden
Gefechtskopffüllkörpern,
dadurch gekennzeichnet,
daß der wachshaltige Explosivstoff mit einem geeigneten organi schen Lösungsmittel zu einer breiigen Mischung angelöst wird,
daß die breiige Mischung in einem Behälter bei weiterer Zugabe von organischem Lösungsmittel unter Rühren und Temperaturerhöhung weiter gelöst wird,
daß die gelöste Phase von einem wachsangereicherten Rückstand getrennt wird,
daß die abgetrennte, gelöste Phase unter Rühren in Eiswasser eingetragen wird, wobei der Explosivstoff in feinkristalliner Form ausfällt, und
daß der ausgefällte Explosivstoff von der flüssigen Phase ge trennt wird.
dadurch gekennzeichnet,
daß der wachshaltige Explosivstoff mit einem geeigneten organi schen Lösungsmittel zu einer breiigen Mischung angelöst wird,
daß die breiige Mischung in einem Behälter bei weiterer Zugabe von organischem Lösungsmittel unter Rühren und Temperaturerhöhung weiter gelöst wird,
daß die gelöste Phase von einem wachsangereicherten Rückstand getrennt wird,
daß die abgetrennte, gelöste Phase unter Rühren in Eiswasser eingetragen wird, wobei der Explosivstoff in feinkristalliner Form ausfällt, und
daß der ausgefällte Explosivstoff von der flüssigen Phase ge trennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch l,
dadurch gekennzeichnet,
daß als organisches Lösungsmittel Aceton zur Lösung des wachs
haltigen Explosivstoffes eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlösung des wachshaltigen Explosivstoffes in einem ge
schlossenen Behälter über mindestens 24 Stunden, vorzugsweise
über 1 bis 2 Tage ohne Rühren, durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die breiige Mischung bei einer Temperatur von
55°C bis 60°C und einer Rührdauer von 30 bis 90 Minuten
gelöst wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Trennung der gelösten Phase von einem wachsangereicher
ten Rückstand eine Standzeit von vorzugsweise 15 bis 45 Minuten
vorgesehen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gelöste Phase in eine im wesentlichen gleiche Menge
Eiswasser eingetragen wird und der ausgefällte Ex
plosivstoff vorzugsweise durch ein Filtrationsverfahren von der flüssigen
Phase abgetrennt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der ausgefällte Explosivstoff mindestens einem Nachwasch
schritt mit einem Nachwaschmittel, vorzugsweise Ethanol, unter
zogen wird, wobei der ausgefällte und von der
flüssigen Phase getrennte Explosivstoff mit dem Nachwaschmittel
mindestens einmal nachgewaschen und aufgeschlämmt wird, und an
schließend das Nachwaschmittel abgetrennt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der nachgewaschene Explosivstoff zur weiteren Verringerung
des Wachsgehaltes mit Petrolether oder Petrolbenzin nachbehan
delt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die flüssigen Phasen, insbesondere durch De
stillation, aufbereitet und in den Prozeß rückgeführt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der anfallende wachsangereicherte Rückstand, der Restbe
standteile des Explosivstoffes aufweist, mit porösen Ammonium
nitrat-Prills zur Bildung eines ANC-Sprengstoffes zusammenge
führt wird.
11. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der An
sprüche 1 bis 10, mit:
einem ersten Lösebehälter (10) zum Anlösen des wachshaltigen
Explosivstoffes, mit einem nachgeschalteten zweiten Lösebehäl
ter (11), der eine Rühreinrichtung (12) und eine Heizeinrich
tung (14) aufweist, mit einem nachgeschalteten eine Rührein
richtung (17) und eine Kühleinrichtung (16a) aufweisenden
Kristallisationsbehälter (16) und mit einer Trenneinrichtung
(18) zur Abtrennung des ausgefällten Explosivstoffes von der
flüssigen Phase.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trenneinrichtung (18) als Filternutsche ausgebildet
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trenneinrichtung (18) mindestens eine Nachwascheinrich
tung (24) zur weiteren Reduzierung des Wachsgehaltes des ausge
fällten Explosivstoffes nachgeschaltet ist, die vorzugsweise
als Filternutsche ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Trenneinrichtung (18) und/oder der Nachwascheinrichtung
(24) jeweils Mittel (22, 28) zur Aufbereitung und Rückführung
der flüssigen Phase zugeordnet sind, die vorzugsweise eine De
stillationseinrichtung aufweisen.
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1995
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