DE423500C - Verfahren zur Herstellung von Mehrfarbendruck, insbesondere fuer Wertpapiere o. dgl., wobei die einzelnen Farben auf eine gemeinsame Sammelform (z. B. aus Gummi) uebertragen werden - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Mehrfarbendruck, insbesondere für Wertpapiere o. dgl., wobei die einzelnen Farben auf eine gemeinsame Sammelform (z. S. aus Gummi) übertragen werden. Im Buchdruck ist es zur Herstellung mehrfarbiger Bilder in einem Druckgang bekannt, von dem zu reproduzierenden Bild so viele Farb- oder Druckplatten anzufertigen, wie Farben zur Anwendung kommen. Diese Farb- oder Druckplatten müssen auf besondere Weise hergestellt (z. B. geschnitten, gegossen, gepreßt oder geätzt) werden, damit sie alle Einzelheiten in ihren Tonarten enthalten. Sie werden sodann in die Maschine, welche mit so viel Farbwerken ausgestattet ist, wie Farbplatten vorhanden sind, eingesetzt und beim 1.-mlauf der Maschine je von ihrem zugehörigen Farbwerk eingefärbt. Die Farbwalzen drucken hierbei ihre Bilder nacheinander auf eine Sammelwalze ab, von der das Gesamtbild auf das einzuführende- Papier o. dgl. überdruckt wird. Dieses Verfahren hat gegenüber dem alten Mehrfarbendruckverfahren zwar den Vorteil, daß der Papier- o. dgl. Bogen nur einmal in die Maschine eingeführt zu werden braucht, es müssen aber nach wie vor auf die bekannte, teuere und zeitraubende Art so viel Originalfarb- oder Druckwalzen angefertigt werden, wie das Bild benötigt. Außerdem hat dieses Verfahren auch mit dem alten Verfahren noch den Nachteil gemein, daß die Farben beim Zusammendruck meist nicht genau übereinander oder nebeneinander zu liegen kommen und daß die Reproduktionen auf photomechanischem und chemischem Wege leicht nachgeahmt werden können, so daß sich dieses Verfahren insbesondere nicht zur Herstellung von Wertpapieren u. dgl. eignet.
• Um dem abzuhelfen, hat . man versucht, Tonflächen auf einer Sammelwalze zu vereinigen und mit dieser die eigentliche Buntdruckform der Buchdruckmaschine einzufärben. Die Tonflächen wurden dabei durch Auftragwalzen unter Vermittlung von Zwischenwalzen auf die Sammelwalze übertragen, wobei so viel Auftragwalzen mit zugehörigen Farbwerken vorhanden waren, wie Farben (Grundfarben + Mischfarben) in dem Herzustellenden Bild zur Erscheinung kamen (Deutsches Patent 29524). -Es sei noch bemerkt, daß die Herstellung von Mischfarben durch fr bereinanderdruck im Buchdruck allgemein bekannt ist. Hierbei wird entweder die zweite Farbe erst nach Trocknen der vorher aufgetragenen Farbe über die letztere gedruckt oder aber, es müssen zur Ermöglichung des sofortigen Zusammendruckes von zwei oder mehr Farben, beispielsweise die Mischfarben, von den zweiten und weiteren Druckformen nach stattgehabtem Druck durch Abhebewalzen o. dgl. entfernt werden, bevor die Druckwerke wieder iri den Bereich der Farbwerke gelangen. In beiden Fällen kommt es meist vor, daß dieses Übereinanderdrucken nicht genau erfolgt und daß man an den Rändern des so erzeugten Mischfarbendruckes die eine oder die andere der beiden Grundfarben wahrnehmen kann.
• Die vorliegende Erfindung bezweckt nun, die Mißstände, die sich aus den eben geschilderten Buchdruckverfahren ergeben, zu beseitigen.
• Dies geschieht im wesentlichen dadurch, daß die einzelnen Farben (Firnis- Q. dgl. Farben) von Flachdruckplatten (zweckmäßig Stein- oder Offsetdruckplatten) auf eine gemeinsame Sammelform aus Gummi o. dgl. und von dieser auf eine Flachdruckform übertragen werden, wobei jede Flachdruckfarbplatte in für andere Druckarten bekannter Meise nur eine Grundfarbe (z. B. gell, blau, rot usw.) flächenmäßig abgegrenzt enthält und die Mischfarben durch Übereitnanderdruck unter Isolierung durch Wasser aus dem Feuchtwerk erzeugt werden.
• Die Zeichnung zeigt in Abb. i ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur Herstellung von Vierfarbendruck nach dem neuen Verfahren.
• Abb.2, 3, d., 5 zeigen vier Scheindruckplatten zur Herstellung von Vierfarbendruck. Abb. 6 zeigt eine Originalplatte.
• Es werden erfindungsgemäß zunächst vier Scheindrucke hergestellt, beispielsweise derart, daß ein Abzug auf Papier mit Blaupuder oder Rötel eingestaubt wird. Nun werden die Grenzen der Flächen, die mit einer Farbe, z. B. gelb, bedruckt werden sollen, abgegrenzt, und die innerhalb dieser Grenzlinien liegenden Flächen werden mit farbannehmender Tusche überzogen.. Die nicht druckenden Flächenwerden in bekannter Weise nach dem liithographischen Verfahren wasseranziehend und farbabstoßend gemacht. Derartige Teildruckplatten sind in den Abb. 2, 3, 4 und 5 dargestellt. Auf der Platte nach Abb. 2 sind beispielsweise die Flächen, die gelbe Farbe annehmen sollen, farbannehmend ausgebildet, ebenso auf der Platte nach Abb.3 diejenigen Flächen, die Blau annehmen sollen, auf der Platte nach Abb. 4, d'iej en.igen Flächen, die Rot annehmen sollen usw. Diese Teildruekplatten, die mit d, &, a3 und al bezeichnet sind, werden auf den Zylinder b aufgebracht (Abb. i) und von den Farbwerken cl. c=, c' und c' eingefärbt. Abb. i stellt eine Vorrichtung zum Herstellen von Mehrfarbendruck dar. Ein Feuchtwerk d dient zum Feuchten der Platten. Die verschiedenen Farben werden nun auf den Sammelzylinder, beispielsweise einen Gummi-zylindcr e, abgedruckt und auf ihm gesammelt. Auf diesem Zylinder erscheint nun ein Bild, das die vier auf den Platten cl, c=, c-' und c4 liegenden Bilder übereinanderliegend enthält. Vom Sammelzylinder e werden nun die übereinandergedruckten Farben auf den eigentlichen Plattenzylinder f weitergegeben, der mit der Originalplatte bespannt ist. Dieser Plattenzylinder wird, ebenso im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren; nicht mit einer einzigen Farbe bedruckt, sondern mit sämtlichen übereinan.derliegenden Farben. Er gibt den Druck nun in bekannter Weise an den Gummiübertragungszylinder g weiter; zwischen diesem und dem Gegendruckzylinder h läuft das vom Einlegtisch kommende Papier i hindurch, das ebenfalls bei einmaligem Durchgang mit sämtlichen vier Farben bedruckt wird. Der Gegendruckzvlinder h wird zweckmäßig, wie dies in Abb. i angedeutet ist: abhebbar angeordnet.
• Wie die vor,tehende Beschreibung zeigt, ist zum Drucken mit mehreren Farben wie bei dem obenerwähnten Verfahren nur einmaliger Papierdurchgang erforderlich.

Claims (2)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung vors Mehrfarbendruck, insbesondere für Wertpapiere u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Farben (Firnis- o. dgl. Druckfarben) von Flachdruckplatten auf eine gemeinsame Sammelform aus Gummi o. dgl. und von dieser auf eine Flachdi'uckform übertragen werden, wobei jede Flachdruckplatte lediglich eine Grundfarbe (z. B. gelb, blau, rot usw.) flächenmäßig abgegrenzt enthält und die Mischfarben durch Übereinanderdruck unter Isolierung durch Wasser erzeugt werden.
2. 2. Maschine zur Ausübung des Verfahrens stach Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzahl von Flaehdruekplatten, die den ver,ehieclenen Grundfarben entsprechen, auf dem Umfang eines großen Zylinders angebracht sind, der mit ebenso. vielen Farbwerken und einem Feuchtwerk ausgerüstet ist, und der mit einem Gummi- o. dgl. Sammelzylinder in Berührung steht, dessen Durchmesser dem der Zahl der Flachdruckplatten entsprechenden Teil des Durchmessers des großen Zylinders entspricht, und der die Farben an eine Flachdruckform weitergibt.