DE423422C

DE423422C - Verfahren zum Brikettieren von pulverfoermigen Erzen

Info

Publication number: DE423422C
Application number: DES58387D
Authority: DE
Original assignee: FLSmidth and Co AS
Current assignee: FLSmidth and Co AS
Priority date: 1921-10-20
Filing date: 1921-12-17
Publication date: 1926-01-04

Description

Verfahren zum Brikettieren von pulverförmigen Erzen. Beim Agglomerieren von pulverförmigem Erz im Drehrohrofen ist es im allgemeinen für die Erzeugung eines Agglomerats mit geringem Staubgehalt notwendig, das Erz zu einer so hohen Temperatur zu erhitzen, daß eine starke Zusammensinterung, d. h. eine teilweise Schmelzung des Gutes, im Cfen stattfindet. Das Agglomerat wird demnach aus Klumpen, sogenannten Nodulen, bestehen, die, wenn sie auch oft eine hinreichende mechanische Festigkeit besitzen und auch etwas porös sind, im allgemeinen doch nicht denjenigen hohen Grad von Porosität aufweisen, der für die nachherige Behandlung im Hochofen erwünscht ist. Dagegen kann ein hoher Grad von Porosität durch Zusammenpressung des pulverförmigen Erzes im kalten Zustande und Brennen der entstandenen Preßlinge bei einer so niedrigen Temperatur, daß Sinterung nicht eintritt, erreicht werden, doch besitzen diese Brikette nicht die erforderliche große mechanische Festigkeit.
Die Erfindung bezweckt, das Stückigmachen von pulverförmigem Erz in einer Weise durchzuführen, daß Nodulen entstehen, die neben hoher Porosität große mechanische Festigkeit besitzen.
Die Erfindung geht von der Beobachtung aus, daß pulverförmiges Erz schon bei einer Temperatur, «-elche beträchtlich niedriger liegt als die Sinterungstemperatur, eine Konsistenz erhält, daß durch Pressung ohne Bitanwendung von Brikettierungszuschlägen die gewünschte kräftige Zusammenbindung der Erzkörper, ähnlich der durch Zusammensintern. erzielt werden kann bei Aufrechterhaltung der hohen Porosität kalt gepreßter Brikette.
Demgemäß besteht die Erfindung darin, daß das pulverförmige Erz vorzugsweise in einem Drehrohrofen auf eine Temperatur erhitzt wird, die niedriger als die Sinterungstemperatur des Erzes ist, und daß das heiße Erz in einer geeigneten Presse entweder in Brikette oder in einem zusammenhängenden Strang zusammengepreßt wird.
Eine Brikettierung von Eisenerz unter V orbehandlung des Erzes in einem Ofen, der auch ein Drehrohrofen sein kann, ist zwar an sich nicht neu, doch beruhte der Massenzusammenhalt der Brikette bei diesem vorbekannten Verfahren auf einer wenigstens teilweisen Reduktion des Erzes zu Eisenschwamm und der Benutzung der Eigentümlichkeiten des Eisenschwammes bei Druckanwendung zu einer festen Masse zusammenzuwachsen. Demgegenüber beruht das Verfahren dieser Erfindung darauf, daß pulverförmiges Erz, ohne Rücksicht auf eine stattgehabte mehr oder weniger weitgehende Reduktion, durch unterhalb der Sinterungstemperatur bleibende Erhitzung gewissermaßen erreicht wird, so daß es bei Druckanwendung fest zusammenbackt. Für das Verfahren der Erfindung ist also unerläßlich, daß sich das Erz bei der Brikc ttierung in erhitztem Zustande befindet, während bei dem erwähnten vorbekannten Verfahren die Brikettierungstemperatur belanglos ist, und demgemäß die Brikettierung in kaltem Zustande erfolgt.
Es ist ziemlich gleichgültig, was für eine Presse zum Brikettieren des heißen Erzes verwendet wird, nur muß dieselbe für die Behandlung von hoch erhitztem Gut gebaut sein: demgemäß müssen gegebenenfalls gewisse Teile derselben wassergekühlt sein. `'ersuche haben ergeben, daß man z. B. eine Presse mit drehbarem Tisch verwenden kann, dessen Formen mit Schamotte ausgefüttert sind: man kann aber auch andere Pressen, z. B. eine Maschine ähnlich der Exterschen Presse, verwei-den (vgl. I, u e g e r , Lexikon der gesamten Technik, II. Aufl., Bd. I I, Artikel, Brikettieren von Braunkohle) oder ein Walzwerk, wie es bei der Herstellung von Eierbriketten zur Verwendung kommt.
Was die Bauart einer für diesen Zweck geeigneten Presse vereinfacht, ist der Umstand, daß eine regelmäßige Form der Brikette nicht erforderlich ist.
Das vorliegende Brikettierverfahren kann mit dem Verfahren verbunden werden, bei dem Luft oder eine Mischung von Luft und Wasserdampf durch das mehr oder weniger reduzierte pulverförmige Erz geblasen wird. B(-i einem solchen Verfahren würde dann das im Drehofen nur auf eine niedrigere Temperatur erhitzte Erz durch die Oxydation zu einer für die Pressung passenden Temperatur erhitzt werden. '

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Brikettieren von pulverförmigen Erzen ohne Bindemittel nach voraufgegangener Erhitzung im Drehrohrofen, dadurch gekennzeichnet, daß das Erz in erhitztem Zustande, jedoch bei einer Temperatur, welche ebenso wie die ihm im Drehofen erteilte Temperatur unterhalb der Sinterungstemperatur liegt, in einer Presse oder ähnlichen Maschine einem solchen Druck ausgesetzt wird, daß eine zusammenhängende poröse Masse entsteht. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhitzung des Gutes auf die gewünschte Brikettierungstemperatur durch das unter teilweiser Reduktion im Drehofen auf eine tiefer liegende Temperatur erhitzte pulverförmige Erz vor der Pressung Luft bzw. sauerstoffhaltiges Gas und bzw. oder Wasserdampf hindurchgeleitet wird.